Die [un]schöne Welt der Illusionen
Von Filmen, Schauspielern und ihren Vor-Bildern
"Geschichte macht am Ende, wer sie verfimt!"
In geschichtslosem Land gewinnt die Zukunft, wer die Erinne-
rung füllt, die Begriffe prägt und die Vergangenheit deutet
"Oh, I can see by your eyes you must be lying, well you think I haven't got a clue...
You're crazy if you think that you can fool me, 'cause I've seen that movie too"
["Ich sehe an deinem Blick, daß du lügst. Du denkst, ich hätte keine Ahnung...
Aber du bist verrückt wenn du denkst, du könntest mich zum Narren halten,
DENN ICH HABE DEN FILM AUCH GESEHEN"]
EIN KAPITEL AUS DIKIGOROS' WEBSEITE
REISEN DURCH DIE VERGANGENHEIT
GESCHICHTEN AUS DER GESCHICHTE
Früher wurden schöne Illusionen über die Großen der Geschichte von Schaustellern und Theater-Ensembles erzeugt, auf den Brettern, von denen man einmal sagte, daß sie die Welt bedeuten (aber das ist eine andere Geschichte). Heutzutage, genauer gesagt seit Beginn des 20. Jahrhunderts, reisen statt dessen Filmrollen um die Welt, d.h. die Scheiben, auf die der Zelluloid-Streifen gespult wird. Aber von diesen Rollen will Dikigoros hier nicht berichten, sondern von den anderen Rollen - denen der Schauspieler, welche das Leben mehr oder minder großer Reisender durch die Weltgeschichte spielen und die damit in den Augen und Ohren des Publikums, im Bewußtsein der Nachwelt oft an deren Stelle treten. Je nach Drehbuchautor und Regisseur treten sie dabei auch die historische Wahrheit in bisweilen erschreckendem Ausmaße mit Füßen. Und manchmal hat Dikigoros den unschönen Eindruck, daß ein Film desto erfolgreicher ist (sowohl in seiner Wirksamkeit als auch in finanzieller Hinsicht), je mehr er das tut, jedenfalls wenn er sich die hier vorgestellten Filme so anschaut.
Über die Auswahl kann man sicher streiten. Der Amerikaner Gore Vidal (der sowohl Drehbuchautor als auch Regisseur ist, und von dem das erste Zitat im Untertitel stammt) hat eine ganz andere Liste aufgestellt, von "Young Mister Lincoln" (1939, mit Henry Fonda als US-Präsident in spe) bis "Rambo I-III" (mit Sylvester Stallone als Vietnam-Veteran John Rambo). Aber Dikigoros meint, daß Vidal sich da ausgerechnet auf Filme kapriziert hat, welche die historische Wahrheit nicht - oder jedenfalls nicht wesentlich - verfälscht haben. Das gilt auch und gerade für die "Rambo"-Filme, die sogar ein wichtiger Anstoß waren, die bis dahin tot geschwiegene Wahrheit über das schmutzige Ende des unseligen Vietnam-Kriegs ans Licht zu bringen und sein fast noch schmutzigeres Nachspiel: das Verleugnen der amerikanischen Kriegsgefangenen in Vietnam und die schäbige Behandlung der Heimkehrer im eigenen Lande. Nein, liebe Leser, diese Filme verherrlichen den Krieg trotz aller reißerischer "Action" nicht - im Gegenteil! Das sieht man schon am Namen des "Helden": Tatsächlich hieß der erste Amerikaner, der im Vietnam-Krieg fiel, John Rambo - wenigstens seinen Namen wird die Nachwelt nicht so schnell vergessen. Andere Filme wurden vom Publikum einfach zu wenig ernst genommen, um nachhaltig auf seine Vorstellung von der historischen Wirklichkeit einzuwirken oder sonst irgend etwas zu bewirken, und diese Wörter gebraucht Dikigoros nicht von ungefähr: Die "Wirklichkeit" ist das, was auf die Nachwelt ein-wirkt oder etwas bei ihr be-wirkt (auch als "selbsterfüllende Profezeihung", die eine ursprünglich gar nicht vorhandene Realität ver-wirklicht), unabhängig von der "Wahrheit", dem was tatsächlich war - insoweit ist der Begriff austauschbar mit dem Wort "Wirksamkeit".
[Exkurs, den sprachlich nicht interessierte Leser getrost überspringen mögen. Leider ist im Deutschen das hübsche englische Wortspiel zwischen "Real History (wahrer Geschichte)" und "Reel History (Filmrollen-Geschichte)" nicht möglich - sonst würde es zumindest im Untertitel dieser "Reise durch die Vergangenheit" auftauchen. Überhaupt läßt schon die sprachliche Erfassung dieses Fänomens bei uns einiges zu wünschen übrig: So bezeichnen die Deutschsprachigen infolge eines filologischen Mißverständnisses das, was im Französischen "Verwirklicher (Réalisateur)" heißt, mit dem französischen Wort für "Gutsverwalter (Régisseur)". Lediglich 1933-1945 nannte man ihn zeitweise "Spielleiter"; aber da man sich nach dem Untergang des "tausendjährigen Reiches" solch bösen "Nazi-Vokabulars" nicht mehr bedienen wollte, heißt der Réalisateur seitdem wieder fälschlich "Regisseur" - zum Zeichen demokratisch-gutmenschlicher Gesinnung. Letztlich nicht durchgesetzt hat sich auch die neu-deutsche Bezeichnung "Filmemacher", die eine Zeit lang im Schwange war, wohl in Anlehnung an die Bezeichnung "Liedermacher" für Chanson- oder Schlager-Komponist. Wohlgemerkt, auch Dikigoros ist für die Ersetzung überflüssiger Fremdwörter durch deutsche Begriffe - er hätte nichts gegen Miesmacher statt Pessimist, Bangemacher statt Profet, Muntermacher statt Amfetamine, Dickmacher statt Pralinen, Busenmacher statt Silikon-Implantat, Regenmacher statt Meteorologe, Krankmacher statt Ökoprodukte, Lärmmacher statt Discothek, Plattmacher statt Sanierer, Pleitemacher statt Bankrotteur oder Schuldenmacher statt Politiker, pardon statt Kreditnehmer. Aber wie weit soll man das treiben? Abgasmacher statt Automobil? Armmacher statt Sozialsystem? Bildermacher statt Fotograf? (Jawohl, so wurden die vorübergehend in der rororo-Reihe "Anders Reisen" bezeichnet!) Totmacher statt Killer? Maschinenmacher statt Ingenieur? Bettenmacher statt Hotelier? Essenmacher statt Maître de Cuisine? Blaumacher statt Alkoholika? Lungenkrebsmacher statt Zigarette? Alles durchaus richtige Umschreibungen; aber gibt es dann noch einen Unterschied zwischen Fotograf, Maler und Zeichner? Oder zwischen Mörder, Totschläger und fahrlässigem Autofahrer? Oder zwischen Schokolade, Marzipan und Sahnecreme? Oder zwischen Bier, Wein und Schnaps? Oder zwischen Schröder und Stoiber, Möllemann und Fischer, Gysi und Schill? Bisweilen scheint es Dikigoros, als ob diese selbst ernannten Schützer, pardon Schutzmacher der deutschen Sprache vor lauter machen weniger zu ihrer Bereicherung als vielmehr zu ihrer Verarmung beitragen - deshalb bleibt er persönlich bei "Regisseur" (auch wenn's streng genommen falsch ist :-). Exkurs Ende.]
So fehlen hier denn auch Filme wie z.B. "The Green Berets [Die grünen Barette]" von und mit John Wayne, die vielen "Steiner"-Filme (hier nur stellvertretend genannt für viele andere reine Kriegsfilme im allgemeinen und zwielichtige Streifen über den Zweiten Weltkrieg im besonderen) sowie die zahl-(und oft auch sehr erfolg-)reichen, mehr oder weniger frei erfundenen Lebens- und Liebesgeschichten populärer Künstler und Sportler (wobei es den Filmemachern vor allem die Boxer angetan zu haben scheinen, von "Gentleman Jim" [Corbett] über "Raging Bull" [Jake LaMotta], "The Greatest" [Cassius Clay alias Muhammad Ali] und "Bubi Scholz" bis zu "Joe and Max" [Joe Louis und Max Schmeling]). Aber die Geschmäcker sind halt verschieden - Vidal erwähnt von den hier vorgestellten Filmen keinen einzigen auch nur mit einem Wort. Gerade mal drei - "Lawrence of Arabia", "Scarface" und "All the King's Men" - erscheinen in der umfangreichen Liste der 200 größten Filme des 20. Jahrhunderts; ihr Verfasser, Tim Dirks, hat seiner Auswahl halt ein anderes Verständnis von "Größe" zugrunde gelegt. Umso wichtiger findet Dikigoros, daß er jene bedauerliche Lücke schließ, indem er diese Filme hier vorstellt.
Um nicht mißverstanden zu werden: Dikigoros will hier nicht irgendwelche Filme bekritteln, die einfach nur Geschichte falsch darstellen - da hätte er viel zu tun, denn deren Zahl ist Legion. Aber die meisten davon haben nicht das bewirkt, worauf es Dikigoros hier ankommt: Das Publikum stellt sich Jesus Christus und Pontius Pilatus nicht vor wie Max von Sydow und Telly Savalas in "The Greatest Story Ever Told [Die größte Geschichte aller Zeiten]", geschweige denn wie Willem Dafoe und David Bowie in "The Last Temptation of Christ [Die letzte Versuchung Christi]", nicht Odysseus wie Kirk Douglas, nicht Semiramis wie Rhonda Fleming, nicht Salomon und die Königin von Saba wie Yul Brunner und Gina Lollobrigida, nicht Tarquinius Superbus wie Massimo Serato, nicht Xerxex wie Richard Egan, nicht Alexander den Großen wie Richard Burton (geschweige denn wie Colin Farrell), nicht Hannibal wie Victor Mature, nicht Caesar wie Klaus-Maria Brandauer (geschweige denn wie Jeremy Sisto), nicht Vercingetorix wie Christopher Lambert, nicht Hermann den Cherusker wie Hans von Borsody, nicht Septimius Severus wie Pierre Brice (der war Winnetou :-), nicht Konstantin den Großen wie Cornel Wilde (der war "Lancelot" :-), nicht Justinian wie Orson Welles oder Georges Marchal, nicht Theodora wie Gianna Maria Canale, nicht Alarich wie Anthony Steel, nicht Attila und Aëtius wie Gerard Butler und Powers Boothe, nicht Karl den Großen wie Christian Brendel, nicht Alfred den Großen wie David Hemmings, nicht Friedrich Barbarossa wie Rutger Hauer, nicht Dschingis Khan wie John Wayne (dafür hat der zu oft den Cowboy gespielt) oder wie Omar Sharif, nicht Marco Polo wie Horst Buchholz oder Ian Somerhalder, nicht Kolumbus wie Gérard Depardieu (der war "Obelix" :-), nicht Oswald Mosley wie Jonathan Cake, nicht Pizarro wie Robert Shaw, nicht Martin Luther wie Bernhard Minetti, Niall MacGinnis oder Joseph Fiennes in dem gleichnamigen Film von Eric Till (und, da wir gerade dabei sind: auch nicht Papst Leo X wie Uwe Ochsenknecht - der ist und bleibt Hitlers "falsche Hand" Konrad Kujau aus "Schtonk" - oder Friedrich den Weisen wie Peter Ustinov - der ist und bleibt Kaiser Nero aus "Quo vadis"), nicht Johanna die Wahnsinnige wie Aurora Batista, nicht Heinrich VIII von England wie Charles Laughson (obwohl der ihn sogar zweimal gespielt hat: einmal in "The Private Life of Henry VIII" - wofür er 1933 den Oscar bekam - und einmal 20 Jahre später in "Young Bess"), geschweige denn wie Robert Shaw in "A Man For All Seasons" (obwohl der zum besten Film des Jahres 1966 gewählt wurde) oder wie Richard Burton in "Königin für tausend Tage", nicht Anna Boleyn wie Henny Porten oder wie Irene Papas, nicht "The Virgin Queen" Elizabeth I wie Bette Davis (obwohl Dikigoros sie sich immer so vorgestellt hat - aber "The Private Lifes of Elizabeth and Essex" war ein so grottenschlechter Film, daß selbst sie ihn nicht retten konnte) oder wie Flora Robson, geschweige denn wie Cate Blanchett, nicht Maria Stuart wie Zarah Leander, Katherine Hepburn oder Vanessa Redgrave (die waren immer nur sie selber, ohne jemals in einer Rolle "aufzugehen"), nicht Felipe II von Spanien (oder Kardinal Richelieu oder Abraham Lincoln oder John Brown) wie Raymond Massey (der war bereits auf den Botschafter Chauvelin in "The Scarlet Pimpernel" festgelegt), nicht Guy Fawkes wie Matheson Lang (was ein Jammer ist, denn mit dem gleichnamigen Film von 1923 hätte Dikigoros nicht nur die filmische Lücke zwischen Mittelalter und Neuzeit verringern können, sondern auch treffliche Parallelen ziehen zwischen Robert Bruce und seinem Namensvetter Robert Catesby, und schließlich hätte er den Haß Cromwells und seiner Zeitgenossen in England auf "die" Katholiken leichter erklären können; aber Lang war einfach zu sehr auf die Fantasie-Rolle des "Mr. Wu" festgelegt - er gab sogar seiner Autobiografie den Titel "Mr. Wu schaut zurück"; so gibt es auf dieser "Reise durch die Vergangenheit" keinen Exkurs "Warum es manchmal auch ein Antiheld tut"), nicht Wallenstein wie Rolf Boysen, nicht Charles II wie Sam Neill, nicht "Bonnie Prince Charlie", den letzten Stuart, wie David Niven, nicht William Pitt wie Robert Donat (der war - und blieb - Edmond Dantès aus der Verfilmung des Romans "Der Graf von Monte Christo" von Alexandre Dumas), nicht Madame Dubarry wie Dolores del Rio, nicht Maria Theresia wie Paula Wessely, nicht Königin Luise von Preußen wie Ruth Leuwerik (was in beiden Fällen sehr schade ist, denn beide waren großartige Schauspielerinnen, und die Geschichte beider Herrscherinnen wäre äußerst reizvoll zu verfolgen), nicht den Marquis de Lafayette wie Michel le Royer, nicht Marie Antoinette wie Norma Shearer oder Kirsten Dunst (die es fertig brachten, zwei der größten Flops der Filmgeschichte zu verursachen), nicht Robespierre wie Richard Basehart, nicht Napoleon Bonaparte wie Charles Boyer in "Marie Walewska" oder wie Rod Steiger in "Waterloo", geschweige denn wie Marlon Brando in "Désirée" (auch schade, denn die beiden waren sicher ähnliche Typen), nicht Marschall Blücher wie Paul Wegener (der eher aussah wie ein Zwillingsbruder des Preisboxers Max Baer :-), nicht Simon Bolivar wie Maximilian Schell, nicht Benito Juárez wie Fausto Tozzi oder wie Paul Muni (der war Al Capone :-), nicht Ludwig II. von Bayern wie O. W. Fischer, nicht Otto v. Bismarck wie Paul Hartmann, nicht Wilhelm II wie Werner Hinz, nicht Nikolaj II wie Michael Jayston (der alte Jude verkörpert vielmehr Shylock - aber der ist wohl keine historische Persönlichkeit :-), nicht Buffalo Bill wie Paul Newman, nicht Alfred Dreyfus wie Heinrich George oder José Ferrer, nicht Pancho Villa wie Pedro Armendariz oder Telly Savalas, nicht Manfred v. Richthofen wie John Phillip Law (geschweige denn wie Matthias Schweighöfer :-), nicht Lettow-Vorbeck wie Christian Doermer, nicht Eamon de Valera wie Alan Rickman, nicht Mussolini wie Rod Steiger, nicht Rommel wie James Mason, nicht Canaris wie O. E. Hasse, nicht Speer wie Heino Ferch, nicht Hitler wie Charly Chaplin (der besser seinen Glaubensbruder Hans Beimler, den Führer der deutschen Kommunisten im Spanischen Bürgerkrieg, gespielt hätte, dem er viel ähnlicher sah) in "Der große Diktator" (weshalb Dikigoros über jenen Film nur am Rande des "Schtonk"-Kapitels schreibt), geschweige denn wie Albin Skoda in "Der letzte Akt" oder wie Bruno Ganz in "Der Untergang" (der da eine ganz erbärmliche Vorstellung abliefert; in keinem anderen Film hat er schauspielerisch derart versagt, wie übrigens auch seine Mitspieler - vielleicht lag das auch am Regisseur?), nicht Edward VIII wie Edward Fox (obwohl der nicht nur genau so hieß, sondern ihm auch verblüffend ähnlich sah; aber er war und blieb fürs Kino-Publikum der "Schakal" in "The Day of the Jackal" nach dem gleichnamigen Roman von Frederick Forsyth), nicht General MacArthur oder Josef Mengele wie Gregory Peck (der steht vielmehr den einen für "Captain Hornblower", den anderen für "Captain Ahab" aus "Moby Dick" - aber beide sind nur Romanfiguren), nicht Nehrū wie Roshan Seth, Benjamin Gilani, Robert Ashby oder Pratap Sharma, nicht Tito wie Richard Burton, nicht de Gaulle wie Bernard Farcy, nicht Che Guevara wie Omar Sharif, Francisco Rabal, Julio Quesada oder Benicio del Toro, nicht Mao Tse-tung wie Conrad Yuma in "The Chairman", nicht Muhamad Reza Pahlävi und Soraya wie Errol Sander und Anna Valle, nicht Idi Amin wie Forest Whitaker in Der letzte König von Schottland (auch wenn seine Claqueure das gerne behaupten), nicht Karol Wojtyla alias Papst Johannes Paul II wie Sam Neill (was ein Jammer ist, denn jene verlogene Lobhudelei hätte sich prächtig geeignet als Aufhänger für eine Abrechnung mit der Propaganda-Geschichte der katholischen Kirche im 20. Jahrhundert; aber Zanussi hat "Da un paese lontano" einfach ein Vierteljahrhundert zu früh gedreht, ebenso wie Mike Nichols "Primary Colors" - Bill Clinton lebte noch, und John Travolta spielte ihn zwar überraschend gut, aber er war einfach noch zu sehr auf die Hauptrolle in "Grease" festgelegt), nicht Maggy Thatcher wie Meryl Streep, nicht Heinrich VIII, Bismarck, Harun Al-Rashid, Friedrich Wilhelm I, Ohm Krüger oder Nero wie den Deutsch-Amerikaner Theodore Frederick Janez alias Emil Jannings, obwohl der den Römer anno 1923 eigentlich besser spielte als der "britische" Deutsch-Russe Peter Ustinov knapp drei Jahrzehnte später. Aber Jannings spielte zu viele Rollen zu gut, als daß ihn das Publikum auf eine Gestalt festgelegt hätte - "der Mann mit den sieben Masken", wie man ihn kürzlich genannt hat, konnte schließlich nicht alle zugleich sein, und so blieben es bloße Rollen. [Nur böse Zungen behaupten, daß Jannings sich dem Publikum allzu sehr als "Professor Unrat" in "Der Blaue Engel" eingeprägt habe. Wenn dem so wäre, dann sicher nicht wegen seiner überragenden schauspielerischen Leistung oder wegen der tollen Rolle, sondern weil dieser mittelmäßige Schinken mit geradezu peinlicher Penetranz ständig wiederholt wird - es ist der Paradefilm Marlene Dietrichs -, während praktisch alle wirklich großen Filme von und mit Emil Jannings bis heute verboten sind, vor allem diejenigen, von denen sich die Briten auf den Schlips getreten fühlen könnten - und bei welcher wahrheitsgetreuen Verfilmung ihrer Geschichte könnten sie das nicht?]
Das gleiche gilt für Nikolaj Tscherkassow - kein Russe könnte sagen, ob der eher für Aleksandr Newskij, für Iwan den Schrecklichen, für Admiral Nachimow oder gar für Don Quixote steht -, für Vivien Leigh, die 1945 in "Caesar and Cleopatra" die Königin von Ägypten viel besser spielte als Elizabeth Taylor 18 Jahre später (aber halt auch die Lady Hamilton - ohne auch diese Figur nachhaltig zu prägen, weshalb Dikigoros sie bei der Besprechung des gleichnamigen Films nur in Klammern gesetzt hat -, die Anna Karenina und vor allem die Scarlett O'Hara in "Gone With the Wind [Vom Winde verweht]") und in noch viel stärkerem Maße für Christopher Lee, den "Mann mit den tausend Gesichtern" (obwohl man bei ihm zuerst immer an das Gesicht von "Dracula" mit den Vampirszähnen denkt :-) und für Charlton Heston, der so ungefähr alle historischen Personen gespielt hat, die noch nicht anderweitig vergeben waren: von Moses und Johannes dem Täufer über Ben Hur und Michelangelo bis hin zu den US-Präsidenten Andrew Jackson und Franklin Delano Roosevelt, aber keine von ihnen zu prägen vermochte. (Für die meisten seiner Fans ist er wohl der - fiktive - Omega Man; und Frau Dikigoros - eine Kapazität auf dem Gebiet der Filmgeschichte - verbindet mit ihm am ehesten die Hauptrolle in "Planet of the Apes [Planet der Affen]" :-) [Deshalb stellt Dikigoros Hestons beste Rollen - "El Cid" und Buffalo Bill - an anderer Stelle vor (und ohne ihn :-)] Und Anthony Quinn, der Halb-Indianer aus Mexiko - der immerhin den berühmten Indianer-Häuptling "Crazy Horse" in "They Died With Their Boots On" und den Bruder des legendären mexikanischen Revoluzzers Emiliano Zapata in "Viva Zapata" gespielt hat (und, nebenbei bemerkt, auch den Hunnenfürsten Attila, den Profeten Muhamad und den Reeder Onassis) - ist ausgerechnet als Kreter Alexis Zorbas aus "Zorba the Greek [Zorba der Grieche - welch eine Beleidigung für jeden echten Kreter!]" in die Filmgeschichte eingegangen, während der oben erwähnte Grieche Telly Savalas [der Name ist echt - "Telly" ist die Kurzform von Aristoteles, was sich heute "Aristotélli" ausspricht] zur Personifizierung des New Yorker Polizei-Leutnants "Kojak" wurde. (Zum Trost: Auch der Darsteller des Emiliano Zapata, Marlon Brando, ist als solcher vergessen - er steht vielmehr für den Mafiaboß Don Vito Corleone in "The Godfather [Der Pate]". "Der Pate wird 80", sollte eine deutsche Illustrierte noch 32 Jahre - und unzählige Filmrollen - später zu seinem Geburtstag titeln. Gewiß eine große Rolle und eine große schauspielerische Leistung - aber eben nur eine Fantasie-Figur, auch wenn ihr Erfinder, Mario Puzo, gewisse Anleihen bei historischen Personen gemacht haben soll :-)
Manchmal scheint es, als ob nicht nur der Profet im eigenen Lande nichts gilt, sondern auch nicht der Schauspieler in der Rolle des eigenen Landsmanns. Bei Charles Boyer, Anthony Quinn und Telly Savalas könnte man das vielleicht noch damit erklären, daß sie eben doch keine sooo großen Darsteller waren. Aber auch der Kelte Sean Connery hat es nicht vermocht, sich an die Stelle des vermeintlich keltischen Königs Arthus zu setzen - für die Kinogänger ist und bleibt er der englische "Agent 007" alias James Bond (obwohl er den nicht annähernd so gut gespielt hat wie seine späteren Rollen). Und der Hamburger Hans Albers (der immerhin eine so bedeutende historische Persönlichkeit wie den großen Afrika-Forscher und Beinahe-Hamburger Carl Peters gespielt hatte, und zwar sehr beeindruckend; es ist eine seiner besten Rollen - leider ist der Film bis heute verboten, denn auch er tritt den Briten kräftig auf den Schlips) war für die Zuschauer immer nur der Lügenbaron Münchhausen. Dabei wäre er so gerne von diesem Bild weg gekommen - nach dem Krieg setzte er Himmel und Hölle in Bewegung, um die Hauptrollen in "Des Teufels General" oder "Der Hauptmann von Köpenick" zu bekommen, intervenierte sogar bei Carl Zuckmayr persönlich - aber Helmut Käutner gab sie ihm nicht, und so blieb er denn Münchhausen. [Der Lügenbaron ist übrigens ebenso wenig eine historische Person wie der britische Geheimdienstler - auch wenn auf gewissen Webseiten das Gegenteil behauptet wird -, während ein durchaus vergleichbarer Filmheld, "El Zorro" alias Don Diego de la Vega, zwar ein historisches Vorbild hat, aber zwischen zu vielen Schauspielern zerrieben worden ist - von Douglas Fairbanks über Tyrone Power, Guy Williams, Clayton Moore, Duncan Regehr und Alain Delon bis Antonio Banderas -, um von einem einzelnen in Beschlag genommen zu werden; deshalb beschränkt sich Dikigoros auf einige diesbezügliche Anmerkungen, wenn er den Film über seinen Zeitgenossen Cromwell vorstellt. Gleich beides gilt für den als Kinostoff so beliebten Robin Hood: Nicht nur wurde das Kinobild des "edlen Räuberhauptmanns" zwischen zu vielen Schauspielern zerrieben, sondern die Historiker haben inzwischen zu viele angebliche Vorbilder in der Geschichte für ihn er-, pardon ge-funden, als daß Dikigoros noch an seine historische Existenz als Einzelperson glauben könnte. Bemerkenswert auch, daß es dem Regisseur Gore Vidal, der diese Mechanismen doch selber durchschaut, ja entdeckt zu haben glaubte, gleichwohl nicht gelungen ist, etwa Malcolm MacDowell als Caligula oder Peter O'Toole als Tiberius in den Hinterköpfen des Publikums zu verankern. Nun, ein Pornofilm wie "Caligula" eignet sich vielleicht doch nicht so gut, Geschichte zu verkaufen, auch wenn er sich auf historische Quellen stützen mag und eine Gruppe von Witzbolden um "Gerd the Fritz" ihn kürzlich in die "Film-Liste der Erotik" aufgenommen hat; außerdem war O'Toole schon anderweitig besetzt - er ist und bleibt "Lawrence von Arabien".] Ganz zu schweigen von den vielen Schauspielerinnen, die Eleonore von Aquitanien, Johanna, die Jungfrau von Orleans, oder Katharina die Große von Rußland dargestellt haben - keine von ihnen hat dem Publikum den Blick auf das Original verstellt, nicht einmal Katherine Hepburn in dem preisgekrönten Film "The Lion in Winter", und schon gar nicht die nichtssagenden Gänschen, mit denen man später die Hauptrollen der Fernseh-Schinken besetzt hat.
Manchen hat auch die so genannte "höhere" Politik einen Strich durch die Rechnung gemacht: Zweifellos wären Heini Haschkowetz alias "Ferdinand Marian" als Josef Oppenheimer alias "Jud Süß" und Manart Kippen als Josif Dschugaschwili alias "Stalin" in die Filmgeschichte eingegangen (beide haben sie ihre Vorbilder ganz hervorragend gespielt und überzeugend verkörpert) - obwohl der "Stalin" in "Mission to Moscow" nicht die Hauptrolle war, anders als in vielen anderen Filmen, in denen ihn erst Mikhail Gjelowani und später Andro Koboladse bis zum Erbrechen gespielt haben, ohne ihn zu prägen (Georgier einen Georgier, das konnte ja nichts werden! :-) -, wenn nicht sowohl "Jud Süß" als auch "Mission to Moscow" nach dem Krieg als Propagandafilme verboten worden wären, der erstere, weil er zu anti-semitisch, der letztere, weil er zu pro-sowjetisch war und deshalb nicht mehr in die Zeit des Kalten Krieges paßten. (Dagegen sind die beiden italienische Filme aus der Epoche des Fascismus, die Dikigoros Euch hier vorstellt, nie verboten worden, obwohl sie eindeutig Mussolini und den Fascismus verherrlichten; aber "Scipione l'Africano" war - anders als etwa "The Crusades", aber das war ja eine Produktion der Siegermacht USA, und das Sujet war gut getarnt - nicht anti-semitisch (obwohl Hannibal und die Karthager heute als "Semiten" gelten), und "Condottieri" hatte in Giovanni Medici keinen Gegner Englands zum Helden, sondern einen Gegner Deutschlands.) Und vielleicht wäre der Tiroler Luis Trenker als der Schweizer Johann August Sutter in die Filmgeschichte eingegangen, wenn die alliierten Besatzer nach dem Krieg nicht auch "Der Kaiser von Kalifornien" verboten hätten, oder Emil Jannings als der Buren-Präsident "Ohm Krüger", wenn man den so oft gespielt hätte wie den "Blauen Engel" und statt dessen den letzteren verboten hätte - aber darüber zu spekulieren ist müßig. [Dikigoros hat immer mal wieder mit dem Gedanken gespielt, den einen oder anderen dieser verbotenen Filme hier dennoch vorzustellen; aber es würde ja wenig Sinn machen, wenn die meisten seiner Leser sie nicht sehen können. Aus dem gleichen Grunde hat er auch auf "Agonija (Rasputin, Gott und Satan)" von Elem Klimow verzichtet, der erst Jahre lang verboten war, weil der Film zu offensichtliche Parallelen zwischen dem Tsarenreich und der Sowjet-Union zog; und als er dann doch noch freigegeben wurde, lag die letztere bereits in ihrer eigenen Agonie, und keiner interessierte sich mehr für die hervorragende schauspielerische Leistung Aleksej Petrenko's, der den falschen Mönch ebenso blendend verkörperte wie Anatolij Romaschin den Tsaren Nikolaj.]
Dagegen verkörpern die jüdische "Engländerin" Elizabeth Taylor die griechische "Ägypterin" Kleopatra, die waschechte Wienerin Rosemarie Albach alias "Romy Schneider" die bayrische Prinzessin "Sissi", die sich so gar nicht in Wien zurecht finden wollte, der Ruhrpötter Otto Gebühr den ur-preußischen "Alten Fritz", der Australier Erroll Flynn den Amerikaner Custer oder der russisch-jüdische "Amerikaner" Isur Danielowitsch Demsky alias "Kirk Douglas" den thrakischen "Römer" Spartacus in einem Maße, daß die dahinter stehenden historischen Persönlichkeiten völlig verdeckt werden - die meisten Zuschauer kennen die Königin von Ägypten, die Kaiserin von Österreich, den König von Preußen, den General der Nordstaaten und den Anführer des Sklaven- und Gladiatorenaufstands im Alten Rom ansonsten nur noch dem Namen nach. Noch einen Schritt weiter gehen Filme wie "Der Hauptmann von Köpenick" oder "Des Teufels General": Die meisten Zuschauer kennen zwar die Namen der Schauspieler Heinz Rühmann und Curd Jürgens, nicht aber auch die des Schusters Heinrich Voigt oder des Generals Harras - geschweige denn den der dahinter stehenden Person, Ernst Udet. Hier ist das, was einige auf Neu-Deutsch "Identity Grabbing [Identitätsklau]" nennen, bis zur Perfektion gediehen, d.h. die cineastische Wirklichkeit hat in all diesen Fällen die historische Wahr-heit verdrängt, unsere Wahr-nehmung vernebelt, und auch Dikigoros fällt es bisweilen schwer, diesen Nebel zu lüften. Wie schrieb einst der polnische Satiriker Stasnislaw Jerzy Lec: "Die Geschichte lehrt, wie man sie fälscht; und je mehr wir uns der Wahrheit nähern, desto mehr entfernen wir uns von der Wirklichkeit." [Der erste Teil des Satzes wird öfters zitiert, mit dem zweiten wissen offenbar nur wenige etwas anzufangen.] A propos Wirklichkeit - Dikigoros hat oben erklärt, daß dieses Wort von "Wirkung" kommt, und obwohl er hier ständig von prägenden Bildern spricht, muß er doch noch kurz darauf hinweisen, daß im Zeitalter des Tonfilms nicht nur die Gesichter, sondern auch die Stimmen der Darsteller prägend gewirkt haben - weshalb er auch bevorzugt Links auf die Originale legt, wenngleich sich manche Leser an Fremdsprachen stören mögen. Aber wer ausländische Filme nur in deutsch synchronisierten Fassungen sieht, verpaßt womöglich einen mitentscheidenden Aspekt - oder hat sich noch nie jemand gefragt, wieso James Bond, Old Shatterhand, John Steed und Captain Kirk alle die gleichen Stimme haben (nämlich die von Gert Günther Hoffmann), ebenso wie John Wayne, Kirk Douglas, Robert Mitchum, Lee Marvin und Bud Spencer (nämlich die von Arnold Marquis) sowie Claudia Cardinale, Anita Ekberg, Gina Lollobrigida und Raquel Welch (nämlich die von Beate Hasenau)? Und so gut verstellen können die sich auch nicht, daß sie da einen markanten Unterschied heraus arbeiten könnten.
Nicht nur einige Filme, sondern auch einige historische Persönlichkeiten mag der geneigte Leser hier vermissen, insbesondere aus der Antike und dem Mittelalter. [Und auch aus der Neuzeit mögen einige fehlen. Das Graybrook Institute hat kürzlich eine Liste aufgestellt der "20 einflußreichsten Persönlichkeiten des zweiten Jahrtausends, die unsere Gegenwart geprägt haben" (tatsächlich sind es 27, da die Positionen 8, 9, 13, 16 und 18-20 doppelt besetzt sind :-), von der sich hier gerade mal zwei ganze (Cromwell und der letztplazierte Gandhi) und zwei halbe (Washington und Lincoln, die - zusammen mit Bismarck - bei Friedrich dem Großen auf- bzw. untertauchen) wieder finden.] Aber keine Angst, Dikigoros hat die anderen nicht vergessen; daß er sie hier nicht vorstellt, liegt in der Natur der Sache, des Films, begründet, dem sich manche historische Gestalten - wie Heinrich VIII von England oder Napoleon I - einfach entziehen. (Bisweilen liegt es auch nicht an der Gestalt, sondern an der Unfähigkeit der modernen Regisseure - man denke nur an die stümperhaften Versuche von Bernardo Bertolucci, John Lone als Pu Yi, den letzten Kaiser von China, zu etablieren, oder von Martin Scorsese und Jean-Jacques Annaud, in Kundun bzw. Sieben Jahre in Tibet noch zu Lebzeiten des in den Medien omnipräsenten Dalai Lama Tenzin Thuthob Tsarong bzw. Jamyang Jamtsho Wangchuk an dessen Stelle zu setzen.) Anderer, vor allem mittelalterlicher Personen - z.B. König Arthus, Kaiser Karl oder Jeanne d'Arc - haben sich schon andere Medien angenommen, wie die Sage oder das Theater, deren prägende Wirkung in diesen Fällen bis heute noch kein Film (trotz zahlreicher Versuche) zu übertreffen vermocht hat. Deshalb hat Dikigoros diese gescheiterten Versuche links liegen lassen und sich hier auf Filme beschränkt, die entweder mehr bewirkt haben beim Publikum als Sagenbuch und Theaterstück, oder aber einen Stoff erstmals (oder erstmals in dieser Form) aufgegriffen haben. Der geneigte Leser, Kinogänger und Fernseh-Zuschauer möge sich sein eigenes Urteil bilden, nachdem er Dikigoros auf einer kleinen Reise durch ihre (Vor-)Geschichte(n) begleitet hat.
Carmine Gallone: Scipione l'Africano (1937)
mit Annibale Ninchi als Scipio Africanus
(und Camillo Pilotto als Hannibal)
Stanley Kubrick: Spartacus Rebels (1961)
mit Kirk Douglas als Spartakus
(Anhang: "Lust For Life")
Joseph Mankiewicz: Cleopatra (1963)
mit Elizabeth Taylor als Königin Kleopatra
und Richard Burton als Marc Anton
mit Peter Ustinov als Nero Caesar
Cecil DeMille: The Crusades (1935)
mit Henry Wilcoxon als Richard Löwenherz,
Josef Schildkraut als Conrad de Montferrat
. . . und Ian Keith als Sultan Saladin
Mel Gibson: Braveheart (1995)
mit Mel Gibson als William Wallace
und Patrick McGoohan als Edward I
Exkurs: Warum Dikigoros manche Filme nicht bespricht
mit Christopher Lee als Vlad[islavs] Tepes
mit Akaki Khorava als Georgios Kastrioti
mit L. Trenker als Giovanni de' Medici
mit M. L. Piyapas Bhirombhakdi
als Somdet Phra Suriyothai
Exkurs: Warum manche Filmhelden noch der Entdeckung harren
mit Stane Potokar als Nicolas Orlovic alias Miklós Zrinyi
und Loris Gizzi als Sultan Süleyman II "der Prächtige"
Rouben Mamoulian: Queen Christina (1933)
mit Greta Garbo als Königin Kristina von Schweden
mit Richard Harris als Oliver Cromwell
und Alec Guinness als Charles I
mit Richard Chamberlain als Louis XIV
(und als Philippe de Gascogne)
Gustav Ucicky: Das Flötenkonzert von Sanssouci (1931)
mit Otto Gebühr als König Friedrich II. von Preußen
mit Laurence Olivier als Admiral Horatio Nelson
und Vivien Leigh als Lady Emma Hamilton
Exkurs: Warum es manchmal mit dem Identitätsklau nicht klappt
(und einem Anhang über das gleiche Fänomen
bei Wilhelm Tell)
mit Luis Trenker als Severin Anderlan alias Andreas Hofer
mit Renzo Ricci als Giuseppe Garibaldi
mit Romy Schneider als Elisabeth von Österreich
und Karl-Heinz Böhm als Kaiser Franz Joseph
mit Errol Flynn als General George Armstrong Custer
und Olivia de Havilland als Elizabeth Bacon Custer
Exkurs: Warum es manchmal keines historischen Vorbilds bedarf
mit Pierre Brice als Apatschen-Häuptling Winnetou
und Lex Barker als "Old Shatterhand" Scharlih(Anhang: Warum die deutsche
"Wiedervereinigung" auch im Kino
gescheitert ist: Gojko Mitic als Osceola, Tecumseh und Ulzana)
mit Kensaku Watanabe als "Katsumoto" alias Saigō Takamori
und Tom Cruise als "Nathan Algren" alias Jules Brunet
Exkurs: Warum es manchmal überhaupt keines Vorbilds bedarf
mit vielen anonymen Massen (aber keinem Hauptdarsteller)
mit Heinz Rühmann als Flickschuster Heinrich Voigt
mit Minas Christídis als Elevthérios Venizélos
mit Peter O'Toole als T. E. Lawrence
Exkurs: Warum manche Filme nicht gedreht werden durften
mit Antonio Banderas als Gabriel Bagradian
mit Paul Muni als Tony Camonte alias Al[fredo] Capone
mit Broderick Crawford als Willie Stark
alias "Kingfish" Huey Pierce Long
Helmut Käutner: Des Teufels General (1955)
mit Curd Jürgens als General Harras alias Ernst Udet
mit Götz George als Franz Lang alias Rudolf Höß
Richard Attenborough: Gandhi (1982)
mit "Ben Kingsley" als Mohandās K. Gāndhī
mit Uwe Ochsenknecht als Fritz Knobel alias Konrad Kujau
(und Götz George als Hermann Willié alias Gerd Heidemann)
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UND DIESE SEITEN EMPFIEHLT DIKIGOROS ZUR VERTIEFUNG: |
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Indianer, Insekten, Japaner (von Ronald Düker) ("Von Alamo bis Pearl Harbor, von John Ford bis CNN: Krieg und Film bildeten in der amerikanischen Kulturgeschichte von Anfang an eine Allianz") |
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Amerikas Kreuzzug gegen die Hunnen (von Hermann Joseph Hiery) [aus dem hervorragenden Sammelband "Angst und Politik in der europäischen Geschichte", herausgegeben von F. Bosbach/Uni Bayreuth. Dikigoros empfiehlt besonders die Ausführungen über den Film "America must conquer".] |
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nur noch bei Dikigoros:
Vom Menschenopfer zum Massenspektakel - Wesen und Entwicklung der Gladiatur (von O. Schipp) [Pünktlich zu Beginn des 3. Golfkrieges - in der Nacht auf den 20. März 2003 - teilte Oliver Schipp mit, daß er sich von allem, was Dikigoros hier und anderswo gegen den islamischen Terror geschrieben hat, distanziere. Die Frage, ob er Angst vor Rache-Anschlägen der muslimischen Fundamentalisten habe, verneinte er und erklärte, daß er vielmehr deren Sympathisant sei. Kurz vor Saddam Husseins Niederlage nahm er seinen Aufsatz aus Protest vom Netz.] |
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Nur noch bei Dikigoros: Quo Vadis Kaiser Nero? Rehabilitation des Nero Caesar und der Stoïschen Philosophie (von Lothar Baus) (herausragende Arbeit, in der man nachlesen kann, was Dikigoros aus Zeit- und Platzgründen weggelassen hat) |
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Nur noch bei Dikigoros: Objektivitätsstreben und Volkspädagogik in der NS-Forschung. Das Beispiel der Reichstagsbrand-Kontroverse (von Uwe Backes) |
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Dialog mit Saladin. Lessings 'Nathan' und die Toleranz (von Hans-Peter Raddatz) ("In der unhistorischen Verzeichnung der Herrscher-Persönlichkeit Saladins wurde die Ringparabel zur Prägeform moderner Realitätsverweigerung, die historische Fakten ausblendet oder umdeutet") |
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The Apotheosis of George Washington (von Laura Dove, Lisa Guernsey, Scott Atkins & Adriana Rissetto) [herausragende Arbeit, die für Washington leistet, was Dikigoros' Bericht für Friedrich II zu leisten versucht] |
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Nur noch bei Dikigoros:
Historische Persönlichkeiten im Film des Dritten Reiches (von Ingo Bach) (Friedrich der Große und Bismarck als Kronzeugen für Antiparlamentarismus und Kriegsbegeisterung) [Der Tagesspiegel hat diesen Beitrag aus seinem eigenen und sogar aus dem Google-Archiv löschen lassen] |
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BigCountry - Die wahre Geschichte des 'Wilden Westens' (von Heiner Neuhaus) [die umfangreichste und wohl beste deutschsprachige Webseite zu diesem Thema] |
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nur noch bei Dikigoros:
Ihr Kampf (von Gitta Sereny am 20. April 2002) nur noch bei Dikigoros: Paranoïde Komplottjäger. Wer fälschte die Hitler-Tagebücher? (von Karsten Wilke am 26. April 2002) [die - leider etwas ins Lächerliche gezogene - Reaktion auf Sereny] |
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Nur noch bei Dikigoros:
Teure Blähungen und ein Skandal - Konrad Kujau schrieb 'Hitlers Tagebücher' (von Thomas Aretz & Bernward Klein) [Der Beitrag ist ein ausgezeichneter Beleg dafür, wie ein Film-Märchen binnen 20 Jahren an die Stelle der Geschichte treten kann: Zwei junge Dösel vom Bonner General-Anzeiger, die damals die Stern-Affaire gar nicht mitbekommen, aber immerhin später im Kino "Schtonk" gesehen haben, stellen es in der "Jahrhundert-Chronik" ihrer Zeitung so dar, als sei das ganze eine Art Dokumentar-Film gewesen: von der unhaltbaren These des Alleintäters Konrad Kujau über den nicht-existenten Inhalt ("Blähungen") bis zum falschen "F", das gar keines war, lassen sie kein Film-Klischee aus. So wird Geschichte gemacht!] |
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Nur noch bei Dikigoros:
"Er war einer wie wir und einer von uns..." (von Klaus Harpprecht) (nach 20 Jahren hat die F.A.Z. diesen Aufsatz aus dem Jahre 1983 noch einmal abgedruckt - und schnell wieder vom Netz genommen) |
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heim zu REISEN DURCH DIE VERGANGENHEIT (Geschichten aus der Geschichte) |