SEAN  CONNERY

(25.08.1930-31.10.2020)

[Sean Connery als James Bond - Zeichnung nach einem Filmausschnitt 1983]

Tabellarischer Lebenslauf
zusammengestellt von
Nikolas Dikigoros

1930
25. August: Thomas "Séan"* Connery wird als erster von zwei Söhnen des Iren Joseph Connery und seiner Ehefrau, der Schottin Effie, geb. MacLean, in Fountainbridge (einem Vorort von Edinburgh) geboren. Er wird katholisch getauft.

[Effie & Thomas]

1943-46
Connery arbeitet in verschiedenen Gelegenheitsjobs, nachdem er die staatliche Verblödungsanstalt rechtzeitigvorzeitig verlassen hat.
Dikigoros formuliert das bewußt despektierlich. Der Zweck des Schulbesuchs in Großbritannien ist - damals mehr noch als heute - das Erlernen einer guten Aussprache. Ohne den "richtigen Akzent" geht gar nichts; das gilt besonders im Show-business - wo gutes Aussehen allein nicht reicht. (Auch nicht bei Männern :-) Das Fänomen Séan Connery - das sich denen, die seine Filme nur in deutscher Synchronisation sehenhören, nicht erschließt - liegt vor allem darin, daß der Sohn eines Bierkutschers und einer Putzfrau, der nie eine "ordentliche" Schule besucht, geschweige denn abgeschlossen hat, die englische Sprache in einem Maße gemeistert hat, das ihn befähigt, auch den perfekten "Gentleman" überzeugend darzustellen.

1946-49
Connery ist Zeitsoldat in der Royal Navy, die er wegen eines Darmgeschwürs vorzeitig verlassen muß.

[In the Navy]

Danach arbeitet er u.a. als Milchmann, Möbelpolierer und Akt-Modell an der Kunst-Akademie von Edinburgh.


1950
Connery wird schottischer Body-building-Meister.
Bei der Wahl zum "Mr. Universum" belegt er Platz 3.


1951
Connery hat sein Theaterdebut als Statist in dem Musical "South Pacific".

1955
Connery hat sein Filmdebut als Statist in "Lilacs in the Spring".

1957
Connery hat sein Fernsehdebut in "Requiem for a Heavyweight".

1957-1959
Connery spielt mehr oder weniger kleine Rollen in "No Road Back" [dts.: "Die blinde Spinne"], "Hell Drivers" [dts.: "Duell am Steuer"], "Time Lock" [dts.: "Zwölf Sekunden bis zur Ewigkeit"], "Action of the Tiger" [dts.: "Operation Tiger"], "Another Time, Another Place" [dts.: "Herz ohne Hoffnung"] (an der Seite von Lana Turner), "A Night to Remember" [dts.: "Die letzte Nacht"], "Darby O'Gill and the Little People" [dts.: "Das Geheimnis der verwunschenen Höhle"] (von Walt Disney), "The Crucible" [dts.: "Hexenjagd"] und "Tarzan's Greatest Adventure" [dts.: "Tarzans größtes Abenteuer"].


1961
Connery spielt Nebenrollen in "The Frightened City" [dts.: "Die Peitsche"] und "On the Fiddle" sowie die männliche Hauptrolle (an der Seite von Claire Bloom) in der BBC-Fernseh-Verfilmung des Tolstoj-Romans "Anna Karenina".


1962
September: Connery spielt eine Nebenrolle in dem anti-deutschen Kriegsfilm "The Longest Day" [dts.: "Der längste Tag"].


Oktober: Connery spielt - an der Seite von Ursula UndressAndress - die Hauptrolle - James Bond, den britischen Geheim-Agenten "007" - in der Verfilmung des Romans "Dr. No" von Ian Fleming (1958), die mehrere renommierte Schauspieler wegen zu niedriger Gage abgelehnt hatten; damit wird er über Nacht zum Star.**
Dezember: Connery heiratet die australische Schauspielerin Diane Cilento (1933-2011).

[Connery und seine erste Ehefrau Diane]

Aus der Ehe - die 1973 geschieden wird - geht ein Sohn hervor, der ebenfalls Schauspieler wird.

1963
Oktober: Connery spielt zum zweiten Mal den James Bond in der Verfilmung des Fleming-Romans (von 1957) "From Russia, With Love" [dts.: "Liebesgrüße aus Moskau"].

[Buch] [Poster]

1964
Connery spielt die männlichen Hauptrollen in den - weniger erfolgreichen - Filmen - "Marnie" (an der Seite von Tippi Hedren) und "Woman of straw" [dts.: "Die Strohpuppe"] (an der Seite von Gina Lollobrigida) sowie zum dritten Mal den James Bond in der - sehr erfolgreichen - Verfilmung des Fleming-Romans (von 1959) "Goldfinger".
Connery wird dadurch zunehmend auf die Rolle des smarten Geheim-Agenten festgelegt, dessen "Markenzeichen" die Pistole ist.


An seiner - d.h. auf der gegnerischen - Seite verkörpert Gert Fröbe erstmals den "typisch deutschen" Bösewicht (eine Rolle, die später Curd Jürgens und Klaus-Maria Brandauer übernehmen).
Die charakteristische Fingerhaltung von James Bond, wenn er mal keine Pistole in der Hand hat, wird nicht nur von Film-Schauspielern, sondern auch von Politiker[inne]n, die in der Realität gegen Deutschland und die Deutschen kämpfen, nachgeäfft.

[der Halbjude Tony Blair kämpft gegen Deutschland] [die Jüdin Sarah Sauer kämpft gegen Deutschland] [der lasische Muslim Erdogan kämpft gegen Deutschland] [Philipp der Letzte belügt das Volk über den Corona-Virus CoVid-19]
1965
Connery spielt zum vierten Mal den James Bond in der Verfilmung des Fleming-Romans (von 1961) "Thunderball [dts.: Feuerball]" und den Joe Roberts in "The Hill [dts.: Ein Haufen toller Hunde]".


1966
Connery spielt die männliche Hauptrolle - den Dichter Samson Shillitoe - in der schwachsinnigen Komödie "A Fine Madness" [dts.: "Simson ist nicht zu schlagen"], für die er als "mystery guest" in "What's my line" - US-amerikanisches Vorbild für das ZDF-Quiz "Was bin ich" - Werbung machen darf.
(Böse Zungen meinen, Elliott Baker - Autor sowohl der Romanvorlage als auch des Drehbuchs -, hätte sich besser selber in psychiatische Behandlung begeben und am Gehirn operieren lassen sollen...
Der scheinbare Namensunterschied ist übrigens keiner. Das alte hebräische Wort "Šmšn" kann man mit Vokalen auffüllen und transkribieren wie man lustig ist :-)


1967
Connery spielt zum fünften Mal den James Bond in "You Only Live Twice [Man lebt nur zweimal]". Danach lehnt er weitere James-Bond-Rollen zunächst ab.
(Seine 007-Gagen sind bisher so bescheiden - bei Monate langen Dreharbeiten -, daß er sie mit Werbeverträgen aufbessern muß, noch dazu für ein typisch amerikanisches Gesöff, das sich der britische Film-Bond nie antun würde :-)


1968-71
Connery spielt die Titelrolle in dem Western "Shalako"*** (an der Seite von Brigitte Bardot), den Jack Kehoe in "The Molly Maguires" [dts.: "Verflucht bis zum jüngsten Tag"], den Polarforscher Roald Amundsen in der sowjetisch-italienischen Co-Produktion "Krasnaja palatka/La tenda rossa" [engl.: "The Red Tent", dts.: "Das rote Zelt"]**** und die Titelrolle in "The Anderson Tapes" [dts.: "Der Anderson-Clan"].



Der kommerzielle Erfolg all dieser Filme hält sich in Grenzen.
(Das gilt freilich auch für den 1969 produzierten Film "On Her Majesty's Secret Service", in dem George Lazenby den James Bond spielt.)

1971
Dezember: Connery spielt zum sechsten Mal den James Bond in "Diamonds are Forever" [dts.: "Diamantenfieber"].


Diesmal erhält er eine Rekord-Gage, von der er den "Scottish International Educational Trust" finanziert, eine Stiftung, die Ausbildungs-Stipendien an begabte schottische Jugendliche vergibt.
Connery engagiert sich auch für die staatliche Unabhängigkeit Schottlands von England***** und macht sich damit bei vielen "Groß-Britanniern" unbeliebt.
(Dem Erfolg des Films tut das indes keinen Abbruch; er macht einen Rekord-Gewinn von über 100 Millionen US-$.)

1973
März: Connery spielt den brutalen Polizei-Ermittler Johnson in dem abstrusen Streifen "The Offence" [dts.: "Sein Leben in meiner Gewalt"].


1974
Connery spielt den "Exterminator" Zed in "Zardoz".
Die unausgegorene Zusammensetzung der "Vortex"-Welt aus Steinzeit und Futurum - mit einem revolverschwingenden Badehosen- und Stiefelträger mitten drin - gerät zum Flop.
Connery spielt den Colonel Arbuthnot in "Murder on the Orient Express" (nach Agatha Christie).
Es ist weder die erste noch die letzte Verfilmung jenes Kriminalromans, der 1933 - kurz nach der Entführung und Ermordung des Babys von Charles Lindbergh - geschrieben wurde, also damals hoch aktuell war. Einmal mehr zeigt sich, daß ihre Bücher zwar oft recht spannend zu lesen sind und sich auch für Hörspiele eignen, aber auf der Leinwand leicht zu Langweilern werden.
Connery spielt den Oberst Nils Tahlvik in "Ransom" [in USA: "The Terrorists"; dts.: "Die Uhr läuft ab"].
Eine schwache Rolle in einem schwachen Film, der niemanden vom Hocker reißt, zumal die Terroristen in der Wirklichkeit Flugzeugentführungen zu Erpressungszwecken noch nicht für sich entdeckt haben.



1975
Mai: Connery spielt den Raisuli in "The Wind and the Lion".


Den Räuberhauptmann Mulai Ahmed är-Raisuni gab es wirklich. (Die einen bezeichneten ihn als "marokkanischen Robin Hood", die anderen als "halfway [halben] R.H.", weil er zwar das Geld von den Reichen nahm, aber gar nicht daran dachte, es an die Armen weiter zu reichen :-) Der Film basiert vage auf der "Perdicaris-Affäre" von 1904, bei der US-Präsident Theodore Roosevelt eine besonders unrühmliche Rolle spielte. (Von ihm stammt auch die Verballhornung des Namens zu "Raisuli".) John Milius - Drehbuchautor und Regisseur - bringt es jedoch fertig, die Geschichte so zu verfälschen, daß daraus ein anti-deutscher Hetzfilm wird: Die deutschen Hunnen - Vorfahren der deutschen Nazis - sind an allem schuld und liefern sich am Ende sogar noch ein Gefecht mit den tapferen US-Marines, die zur Befreiung der Gekidnapten angerückt sind. (Der Jude Milius wurde später berühmt-berüchtigt mit pseudo-historischen Machwerken ähnlicher Art und Güte wie "Conan the Barbarian [Conan der Barbar]", "Apocalypse Now", "Red Dawn [Die rote Flut]", "Farewell to the King [Der Dschungellkönig von Borneo]", "Geronimo" und "Rough Riders [Das furchtlose Regiment]")
Mai: Connery heiratet in 2. Ehe die ein Jahr ältere französische Malerin Micheline Roquebrune. Die Ehe bleibt kinderlos; Connerey adoptiert Michelines drei Kinder aus 1. und 2. Ehe.


(Auf die ungalante Frage, weshalb er - der als "the sexiest man of the century" gilt, dem Affären u.a. mit Lana Turner, Shelley Winters und Raquel Welch nachgesagt werden - eine so viel weniger attraktive Frau geheiratet habe, antwortet er: "Weil man mit ihr so gut Golf spielen kann!" :-)

Dezember: Connery spielt - an der Seite von Michael & Shakira Caine - den Daniel Dravot in John Hustons Verfilmung der Kipling-Novelle "The Man Who Would Be King [Der Mann, der König sein wollte]" über den gescheiterten Versuch eines Europäers, sich in Afģānistān zum Herrscher aufzuschwingen.


Bedauerlicher Weise findet der Film außer in Kinokreisen kaum Beachtung (und selbst dort nicht übermäßig viel; er spielt nur etwas mehr als die Produktionskosten wieder ein) - weder in Großbritannien noch in den USA, geschweige denn in der Sowjet-Union, deren Truppen vier Jahre später den gleichen Versuch unternehmen. (Die USA lassen sich noch etwas länger Zeit.)

1976
März: Connery spielt - an der Seite von Audrey Hepburn - den Robin Hood in "Robin and Marian".


November: Connery spielt den Israel-freundlichen sa'udi-arabischen Minister Khalil Abdul-Muhsen in "The Next Man" [dts.: "Öl - Der nächste Mann"].


Der von einem Quartett jüdischer Drehbuch-Autoren zusammen gekochte Brei ruft einen Sturm im Wasserglas diplomatischen Protest der sa'udischen Regierung hervor und wird von der durch letztere üppig geschmierten Journaille völlig unabhängigen, äußerst kompetenten Kritiker-Zunft auf der ganzen Linie verrissen. Riyād erreicht auch, daß der Film in Großbritannien im kleinmütigen Britannien Jahre lang nicht gezeigt werden darf und daß bis heute ausschließlich negative Besprechungen im www kursieren. Dabei ist es ein Action-Film in bester James-Bond-Manier, sogar mit fast aktuellen Bezügen (Öl-Liefer-Boykott der arabischen Staaten nach dem Yom-Kippur-Krieg), der "nur" daran krankt, daß seine angenommene Hauptvoraussetzung - der Israel-freundliche Minister - völlig irreal ist.

1977
Juni: Connery spielt den britischenschottischen Fallschirmjäger-Generalmajor Urquhart in dem anti-deutschen - aber durchaus auch alliierten-kritischen - Kriegsfilm "A Bridge Too Far" [dts.: "Die Brücke von Arnheim"], einer Verfilmung des gleichnamigen "Tatsachen-Romans" von Cornelius Ryan aus dem Jahre 1974 über die "Operation Market Garden" von 1944.


Der weniger spannende als durch Überlänge ermüdende, dreisprachig - ohne Synchronisation - gedrehte Film verursacht unnötig hohe Produktionskosten, nicht nur wegen der "Star"-Besetzung selbst kleinerer Rollen, sondern auch, weil der Regisseur Richard Attenborough sich darauf kapriziert, die historischen Ereignisse - u.a. die Luftlandung von 3 alliierten Divisionen möglichst detailgetreu nachzustellen, statt sich der damals schon vorhandenen Möglichkeiten der Trickfilm-Technik zu bedienen. Er spielt sie jedoch doppelt wieder ein und wird zu einem der größten Kinokassenerfolge der 1970er Jahre.

1978
Connery spielt die Hauptrolle - den Meisterdieb Edward Pierce - in "The First Great Train Robbery" [dts.: "Der große Eisenbahnraub]".
Der Handlung lag eine wahre Begebenheit aus dem Jahre 1855 zugrunde. (Der Drehbuchautor - Michael Crichton - orientierte sich freilich - wie schon bei seinem zuvor erschienenen Roman "The Great Train Robbery" - weniger an den Gerichtsakten als an seiner Fantasie****** :-)


1979
Oktober/Dezember: Connery gibt den NASA-Veteranen Dr. Bradley in "Meteor" und den britischen Major a.D. (das letzte Mal, daß ein von Connery gespielter Offizier nicht wenigstens den Rang eines Colonel bekleidet :-) Robert Dapes in "Cuba".


20 Jahre nach der Machtergreifung Castros auf Kuba und 10 Jahre nach der getürkten Mondlandung glaubt man, dem Publikum technisch und politisch jeden Schwachsinn verkaufen zu können. Doch die Rechnung geht nicht auf - beide Filme floppen. (Im Rückblick fragt sich Dikigoros nur, wen "Meteor" Jahre später wozu inspiriert haben könnte - er hofft, das vorsichtig genug formuliert zu haben :-)

8

1981
Juli: Connery spielt den König Agamemnon in dem Zeitreisefilm "Time Bandits". (Ein eigener Titel für die deutsche Synchronfassung existiert nicht; Dikigoros hätte zwischen "Kevin nicht allein zu Haus" und "Kevin und die siebensechs Zwerge" geschwankt :-)


(Trotz eklatanter Mängel - Geschichte auf SextanerGesamtschul-Niveau - wird der Film an den Kinokassen ein Bombenerfolg; er spielt fast das zehnfache der Produktionskosten ein.)
September: Connery spielt den Weltraum-Sheriff O'Niel in dem Science-fiction-Western "Outland" [dts.: "Planet der Verdammten" - eine Falschübersetzung, denn die Geschichte spielt nicht auf einem Planeten, sondern auf einem Jupiter-Mond]


(Der bescheidene Erfolg des Films - der das wichtige Thema "Aufputschmittel und Burnout-Syndrom" weitgehend verschenkt und nur wenig mehr als die Produktionskosten wieder einspielt - zeigt, daß die Erde noch nicht zum Planet der Verdummten geworden ist :-)

1982
April: Connery spielt den Reporter Patrick Hale in "Wrong is Right" [auch: "The Man With the Deadly Lens"; dts.: "Flammen am Horizont"]


Es war nach 5 Jahren schöpferischer Pause der vorletzte Comeback-Versuch des mittlerweile 70-jährigen jüdischen Regisseurs Ruben Sax alias "Richard Brooks", der in den 1950er Jahren mit Filmen wie "The Brothers Karamazov [Die Brüder Karamasow]" und "Cat on a Hot Tin Roof [Die Katze auf dem heißen Blechdach]" für Furore gesorgt hatte. Er schrieb auch das Drehbuch - nach dem Roman "The Better Angels" von Charles McCarry. Die beiden müssen nahezu hellseherische Fähigkeiten gehabt haben. Der Erfolg an den Kinokassen war indes nur mittelprächtig - vor allem in der BRD war der Zuspruch enttäuschend gering. Das Publikum sah die Zeichen an der Wand Flammen am Horizont noch nicht. Im Rückblick bleibt einem das Lachen über diese Polit-Groteske im Halse stecken. Dikigoros erspart sich die Einzelheiten; seine Leser mögen den Film anschauen - dafür hat er ihn ja verlinkt.
Mai: Connery spielt - an der Seite von Betsy Brantley - den alternden Liebhaber Douglas in dem langweiligen Bergfilm "Five Days, One Summer" [dts.: "Am Rande des Abgrunds"].


Obwohl Connery inzwischen alt genug ist, paßt die Rolle überhaupt nicht zu ihm - findet jedenfalls das Kinopublikum. Der Film spielt gerade mal 1,3% (dreizehn Promille) der Produktionskosten wieder ein. Es ist der letzte Nagel im beruflichen Sarg des jüdischen Regisseurs Fred Zinnemann, dessen Erfolg im Zweiten Weltkrieg mit dem anti-deutschen Machwerk "The Seventh Cross" (nach Anna Seghers "Das siebte Kreuz") begann, seinen Zenith in den 1950er Jahren mit "High Noon" [dts.: "Zwölf Uhr mittags"], "From Here to Eternity" und "Oklahoma!" erreichte und 1973 mit "The Day of the Jackal" [dts.: "Der Schakal"], der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Frederick Forsyth, einen letzten Höhepunkt hatte.
Connerys Karriere bewegt sich scheinbar am Rande des Abgrunds.

1983
Da auch die letzten James-Bond-Filme mit anderen Darstellern kommerziell enttäuscht haben, kommt man überein, daß Connery diese Rolle nach 12-jähriger Pause zum siebten (und letzten) Mal übernimmt - erneut gegen eine Rekord-Gage -, in "Never Say Never again" [dts.: "Sag niemals nie"] (an der Seite von Kim Basinger - und Rowan Atkinson*******), einem Remake von "Thunderball".
Die Kalkulation geht nicht ganz auf: Der Film ist zwar an den Kinokassen erfolgreich, wird aber noch übertrumft von dem im selben Jahr erschienenen Bond-Film "Octopussy" mit Connerys Nach-Nachfolger Roger Moore, der die interessanteren Schauplätze - u.a. das indische Udaypur - (und mehr hübsche Mädchen :-) aufzuweisen hat.


Connery findet damit für zwei Jahrzehnte in die Erfolgsspur zurück. Um seine Einkünfte nicht länger in Großbritannien versteuern zu müssen, nimmt er mit seiner Familie Wohnsitze in SpanienAndalusien und auf den Bahamas; er erklärt, nicht in die teure Heimat zurück kehren zu wollen, bevor Schottland unabhängig ist.

1984
Connery spielt den Grünen Ritter in "Sword of the Valiant - the Legend of Sir Gawain and the Green Knight" [dts.: "Camelot - Der Fluch des goldenen Schwertes"].


1985
Connery wird ein "Bambi" verliehen.


1986
März/September: Connery spielt den spanischen Hidalgo Juan Ramírez - die zweite Rolle nach dessen "Schüler" Christopher Lambert - in "Highlander" und die Hauptrolle - den Franziskaner-Mönch William von Baskerville - in der Verfilmung des im mittelalterlichen Italien spielenden Krimi-Bestsellers von Umberto Eco (1980) "The Name of the Rose" ["Il nome della rosa", dts.: "Der Name der Rose"].


1987
Juni: Connery spielt den alternden irischen Polizisten Jim Malone in dem Anti-Mafia-Film "The Untouchables" [dts.: "Die Unbestechlichen"], was ihm einen "Oscar" als bester Nebendarsteller und einen "Golden Globe" einträgt.


1988
Juni: Connery spielt den Colonel Caldwell in "The Presidio".


1989
Mai/Dezember: Connery gibt den Vater von Dustin Hoffman in der Kriminalkomödie "Family Business" und den Vater von Harrison Ford in "Indiana Jones - The Last Crusade" [dts. Untertitel: "Der letzte Kreuzzug]", einem albernen anti-deutschenAnti-Nazi-Film von Steven Spielberg, der mehr Geld einspielt als selbst die erfolgreichsten James-Bond-Filme.


1990
März: Connery spielt die Hauptrolle - den Kapitän Ramius - in der Verfilmung von Tom Clancy's Tatsachenroman "The Hunt for Red October [dts.: Jagd auf Roter Oktober]".
Als Drehbuch[um]schreiber fungierte erneut John Milius. Mit Rücksicht auf die politische Lage - das Ende des "Kalten Krieges" zeichnete sich ab - verdrehte er die historischen Tatsachen (es ging um eine Meuterei auf der SU-Fregatte Storoschewoj im Jahre 1975) wiederum erheblich. Dennoch wurde auch dieser Film kommerziell erfolgreicher als jeder von Connery's James-Bond-Filmen.


Dezember: Connery spielt - an der Seite von Michelle Pfeiffer - die männliche Hauptrolle - den Verleger Barley Scott-Blair - in der Verfilmung von John le Carré's Spionage-Roman "The Russia House" [dts.: "Das Russland Haus" - sic!]. Dabei dreht er zum ersten (und letzten :-) Mal in der untergehenden Sowjet-Union.
Der böhmische Jude Tomáš Straussler - der unter dem FalschnamenKünstlernamen "Tom Stoppard" das Drehbuch verbrichtschreibt - ändert an der Vorlage lediglich den Namen des Informanten von "Goethe" (den er als geistigen Wegbereiter der Nazis erkannt hat) in "Dante" (der bekanntlich ein braver Deutschen-Hasser war); ansonsten bleibt der Film ebenso verworren und unspannend wie der Roman. (Über die der Handlung zugrunde liegende - verführerisch simple - Verschwörungstheorie und ihren mutmaßlichen Urheber schreibt Dikigoros an anderer Stelle.) Immerhin spielt der Film die Produktionskosten wieder ein.

1991
Connery wird der Freiheits-Orden der Stadt Edinburgh verliehen.
Dies gibt ihm u.a. das [Vor-]Recht ("privilege"), frei von Zöllen o.a. Abgaben - daher der Name - beliebig große Schafherden nach Edinburgh einzuführen, sie durch die Straßen zu treiben und auf den öffentlichen Grünflächen weiden zu lassen. (Das dürfen "Ehrenbürger" deutscher Städte nicht :-) Inwieweit er davon Gebrauch gemacht hat entzieht sich Dikigoros' Kenntnis.


Connery spielt auch in "Highlander II" den Juan Ramírez und hat einen Kurzauftritt - als Richard Löwenherz - in der neuen Robin-Hood-Verfilmung "The Prince of Thieves".

1992
Februar: Connery spielt den Umweltschützer und Eingeborenenfreund Dr. Campbell in "Medicine Man" [dts.: "Die letzten Tage von Eden"] - eine Rolle, für die er erneut eine Rekordgage (10 Millionen US-$) einstreicht.
(Der Film spielt die Produktionskosten jedoch wieder ein - vielleicht wegen der vielen nackten KomparsenNaturmenschen :-)


Connery gründet die Fountainbridge Films Inc., durch die er sich in den folgenden zehn Jahre auch als [Co-]Produzent betätigt.

1993
Juli: Connery spielt den Hauptkommissar John Connor in der Verfilmung des anti-japanischen Wirtschaftskrimis "Rising Sun" von Michael Crichton [dts.: "Nippon Connection" (Buch) bzw. "Die Wiege der Sonne" (Film)].
Darüber kommt es zu erheblichen Differenzen zwischen Crichton einerseits und dem Produzenten (Peter Kaufman) und dem Regisseur (Phil Kaufman) andererseits. Die beiden Juden schreiben sein Drehbuch völlig um, so daß es zwar kaum noch Ähnlichkeit mit der Vorlage hat, aber dafür den Erfordernissen der "Political Correctness" entspricht. Überdies erbost Crichton die Besetzung der zweiten Hauptrolle mit dem als Schauspieler völlig unfähigen Neger Wesley Snipes aus Gründen der "Affirmative Action". (Dieses Motiv zieht sich seitdem wie ein roter Faden durch alle Connery-Filme - und nicht nur durch die -; am Ende des Jahrhunderts spielen außer ihm kaum noch Weiße mit.) Dennoch zieht der reißerische Sex-and-Crime-Streifen das immer unkritischer werdende Publikum an wie der Dreck die Fliegen; erstmals spielt ein derartiger Schundfilm mehr als 100 Millionen US-$ ein.


1994
Juli: Connery spielt den Dr. Murray in der Verfilmung von William Boyd's Roman "A Good Man in Africa" [dts.: "Der letzte Held von Afrika" (das Wort "Gutmensch" ist noch nicht erfunden; auf Englisch würde man "Dogooder" sagen :-)] - zwischen zwei Dickhäutern Joanne Whalley und der alternden Emma PeelDiana Rigg.
Die abgeschmackte Komödie - selbst der Regisseur bezeichnet sie später als "horrormäßig" - spielt nur ein gutes Zehntel der Produktionskosten wieder ein. Auch eingefleischte Connery-fans kommen nicht umhin zu bemerken, daß sich seine Gagen in umgekehrt proportionalem Verhältnis zur Qualität seiner Filme entwickeln.


1995
Connery spielt den Jura-Professor Armstrong in der Verfilmung des Kriminalromans "Just Cause" [dts.: "Im Sumpf des Verbrechens"] von John Katzenbach und den King Arthur [König Artus] (an der Seite von "Lanzelot" Richard Gere) in "First Knight" [dts.: "Der erste Ritter"].


1996
Juni: Connery spielt - an der Seite von Nicolas Cage - eine der beiden Hauptrollen - den britischen Ex-Spion Mason - in "The Rock" [dts.: "Fels der Entscheidung"].
Der Plot ist wenig überzeugend. Man fragt sich unwillkürlich, ob es nicht einfacher, logischer und "gerechter" gewesen wäre, der Forderung des Erpressers einfach nachzugeben. (So dumm und starrsinnig verhalten sich Politiker sonst nur in der Wirklichkeit, nicht aber im Film - der gleichwohl zu einem kommerziellen Erfolg wird :-)


1998
August: Connery spielt den Bösewicht Sir August de Wynter in dem schwachen Wiederaufguß der 1960er-Fernseh-Kultserie "The Avengers" [dts.: "Mit Schirm, Charme und Melone"].
(Die alten "Avengers" - mit dem Dauerbrenner Patrick MacNee in der männlichen Hauptrolle des "John Steed" und zeitweise der beliebten Diana Rigg als "Emma Peel" - hatten nicht nur in Großbritannien ganz wesentlich zum Aufschwung des Fernsehens beigetragen.)


Dezember: Connery gibt den Paul in der belanglosen Komödie "Playing by Heart" [dts.: "Leben und lieben in L.A."].
Der Film spielt trotz vergleichsweise niedriger Produktionskosten - es ist nicht viel mehr als ein gefilmtes Hörspiel - einen Verlust von gut 10 Mio US-$ ein.

1999
April: Connery spielt - an der Seite von Catherine Zeta-Jones - den Robert MacDougal in der Gauner-Komödie "Entrapment" [dts.: "Verlockende Falle"].
Der Film wird für die Goldene Ananas Himbeere ("Golden Raspberry") und diverse andere "Auszeichnungen" nominiert, gewinnt jedoch keine einzige.
So schlecht ist er denn doch nicht. (Daß die beiden Hauptdarsteller als Paar nicht "harmonieren" - was die Kritiker vor allem bemängeln - liegt in der Natur der Sache/der Rollen begründet.) Im Rückblick ist er sogar recht sehenswert. Dikigoros - den seine Frau damals zwang, ihn sich mit anzusehen - erinnert sich noch, wie ihm vieles technisch ganz utopisch schien; heute hat die Wirklichkeit es nicht nur längst eingeholt, sondern in einigen Punkten bereits überholt, und sein Horror ob dieses dem-vermeintlichen-Fortschritt-in-die-Falle-gehens ist größer als es sich die Drehbuchautoren jemals hätten ausmalen können.


2000
Juli: Connery wird von Queen Elizabeth II (wie manche meinen: zähneknirschend :-) geadelt.
Dezember: Connery spielt die Titelrolle in "Finding Forrester" - angeblich nach dem Vorbild des Schriftstellers J. D. Salinger.
Die Produktionskosten sind - von Connery's Gage mal abgesehen - unnachvollziehbar hoch (höher als die aller mit Connery gedrehten Bond-Filme zusammen); erstaunlicher Weise spielt sie der Film doppelt wieder ein.


2003
Connery spielt die Hauptrolle - den Abenteurer Allan Quatermain - in der Verfilmung des Kult-Comics "The League of Extraordinary Gentlemen [dts.: Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen]".
Damit ist der Gipfel des SchwachsinnsHöhepunkt seiner Karriere erreicht: Der Film macht trotz astronomisch hoher Produktionskosten (gespart wurde nur an einem technischen Berater, der sich ein klein wenig mit Waffen ausgekannt hätte :-) einen Rekordgewinn von über 200 Mio US-$ - sein schwächster Film wird zum größten kommerziellen Erfolg.


Connery - der erkennt, daß das nicht mehr zu toppen ist - löst die Fountainbridge Films Inc. auf.

2004/2005
Connery, der zuvor lukrative Rollen in den Film-Trilogien "Matrix" und "The Lord of the Rings" [dts.: "Der Herr der Ringe"] abgelehnt hatte, plant, die Hauptrolle - den Sultan Saladin - in einem Monumental-Film über die Kreuzzüge zu spielen; der Produzent Moustafa Akkad kommt jedoch bei einem Terror-Anschlag in Jordanien ums Leben.

2006
Daraufhin erklärt Connery, keine Filmrollen mehr spielen zu wollen und sich in den "Ruhestand" zurück zu ziehen; er spricht jedoch noch Rollen für Hörbücher und betätigt sich weiterhin als aktiver Propagandist (Dikigoros meidet bewußt das Unwort "Aktivist" :-) für Schottlands Unabhängigkeit.

2008
August: Connery veröffentlicht seine Autobiografie unter dem Titel "Being a Scot [Schotte sein]".


Die Weltfinanzkrise trifft Spanien - das seit vier Jahren unter dem kommunistischen Zapateros-Regime ächzt und zu einem der bankrotten Schweine-Staaten (engl. "PIGS [Portugal, Italien, Griechenland, Spanien]") abgesunken ist - besonders hart. Da es fürchtet, künftig nicht mehr allein von EU-Subventionen aus deutschen Steuergeldern schmarotzenüberleben zu können, verfällt es auf die geniale Idee, alle ausländischen Investoren durch Überbesteuerung - die einer entschädigungslosen Enteignung gleich kommt - außer Landes zu treiben. Auch die Connerys beginnen, ihre roten Zelte abzubrechen.

2009
Die Napier-Universität zu Edinburgh verleiht Connery den Grad eines Dr.h.c.


2012
Spanien versucht, Connery eine Steuerschuld von umgerechnet 5 Millionen Pfund Sterling ans Bein zu binden und zitiert ihn vor Gericht.
Connery hatte sein Grundeigentum in Marbella - weit unter Wert - für umgerechnet 6 Millionen Pfund verkauft. (Der Erwerber hatte es parzelliert, mit Bungalows bebaut und für insgesamt 144 Millionen Pfund weiter verkauft - zumeist an dumme Ausländer, die nicht wußten, worauf sie sich einließen.) Angeblich hatte der Immobilien-Makler die Verkaufssteuer nicht korrekt abgeführt.
Connery denkt gar nicht daran, dort zu erscheinen, zieht sich vollständig auf die Bahamas zurück und setzt nie wieder einen Fuß auf spanischen Boden.

2014
03. September: Mit einem Artikel im New Statesman ruft Connery seine Landsleute auf, beim bevorstehenden Referendum für eine Unabhängigkeit Schottlands von Großbritannien zu stimmen.
18. September: Die Schotten sprechen sich mit 56% der abgegebenen Stimmen gegen ihre Unabhängigkeit aus.********

2020
31. Oktober: Thomas "Séan" Connery stirbt in seinem Exil auf den Bahamas.


*Connery, der lediglich auf den Namen "Thomas" getauft war, nahm den irischen - nicht etwa schottischen - Vornamen "Séan" (außerhalb Irlands meist "Sean" geschrieben") an, was umso bemerkenswerter ist, als er seinen Nachnamen nicht durch einen anderen Künstlernamen ersetzte, wiewohl er angesichts einer internationalen Karriere - spätestens seit seiner Kandidatur zur Wahl des "Mister Universum" - allen Grund dazu gehabt hätte: Während sich z.B. Charlton Heston in Griechenland "Charlton Easton" nannte, weil sein echter Name dort zu sehr nach "Scheiße" klang, störte sich Connery offenbar ebenso wenig wie seine französische Frau an dem perfekten Gleichklang seines - in Frankreich auf der letzten Silbe betonten - Namens mit "connerie [Schweinerei]".

**Später wird kolportiert, Connery habe ursprünglich nur den Stuntman für diese Rolle abgeben sollen. Auf den ersten Kinopostern - und auf dem Titelblatt der deutschen Film-Bühne - wird er noch nicht mal namentlich erwähnt.

Übrigens war Connery entgegen weit verbreiteter Meinung nicht der erste Bond-Darsteller: Barry Nelson hatte die Rolle 1954 in einer TV-Verfilmung gespielt, die jedoch kein großes Echo fand - wohl auch, weil das Medium Fernsehen dem Medium Kino damals noch unterlegen war: Während es in praktisch jeder Stadt ein oder mehrere Kinos gab, hatte noch längst nicht jeder Haushalt einen Fernseher; die Bildschirme waren klein, und ausgestrahlt wurde nur in schwarz-weiß.

***Wundert sich vielleicht jemand über den dort erwähnten Vertrag mit den Apatschen? Dikigoros tat es jedenfalls. Daß mit den nördlichen Stämmen der Great Plains Verträge geschlossen (und gebrochen) wurden, war ihm bekannt - darüber schreibt er an anderer Stelle mehr. Aber mit den wilden Stämmen des Südwestens? War das nicht, wie einer der Reisenden bemerkt, tatsächlich völlig zwecklos? Nun, es gab ihn tatsächlich, geschlossen am ersten Tage des Julei im Jahre unseres Herrn eintausendachthundertundzweiundfünfzig (so steht es da :-) zu Santa Fe. Allerdings war das eher ein Witz als ein Vertrag, denn er schrieb de facto nur Rechte der Weißen und Pflichten der Indianer fest; und geschlossen wurde er zwischen einem Oberst der U.S. Army und dem weißen (!) Superintendenten für Indianer-Angelegenheiten des Territoriums New Mexico (Staat war es noch nicht, denn die USA hatten es gerade erst Old Mexico entrissen) als selbst ernanntem Vertreter der Apatschen. (Wer das Ding im Wortlaut lesen will kann ja mal unter "The Avalon Project" und "Treaty with the Apache" googlen. Die Indianer konnten es nicht; sie - d.h. ein paar ihrer Häuptlinge - waren bloß als "Zeugen" zugelassen und durften als solche jeweils ein Kreuzchen aufs Papier malen, was ihnen dann als "bindender Vertragsschluß" zugerechnet wurde.) Ansonsten ist an dem Film nicht viel Interessantes - böse Zungen behaupten, weil die Zensur die wenigen interessanten Szenen heraus geschnitten habe. Auf Dailymotion, dem französischen Gegenstück zur Tube (daher nicht "däjlimóuschän" gesprochen, sondern "delimosjóng" :-) ist die Originalfassung bis heute als "jugendgefährdend" verboten. Dies hat wiederum dazu geführt, daß der Film inzwischen durch den Verkauf von Videos und DVDs doch noch ein ausgeglichenes Budget aufweist.
(Seinerzeit hatte er kaum mehr als die Hälfte der Produktionskosten wieder eingespielt, die ungewöhnlich hoch waren: Connery erhielt 1,2 Mio US-$ [nach heutigem Geld ca. 48 Mio Euro] - mehr als für alle fünf bis dahin gedrehten James-Bond-Filme zusammen -, und hätte der Film nicht Verlust gemacht, hätte er überdies 30% vom Gewinn bekommen; B.B. erhielt 400.000 US-$ plus 12,5% des erhofften Gewinns. Ursprünglich sollte in den USA gedreht werden, mit echten Indianern; aber die Macher mußten nach langer, kostspieliger Suche feststellen, daß die allesamt fett und faul geworden waren und nicht mal mehr Pferde reiten, sondern nur noch Auto fahren konnten; also zogen sie um und verlegten den Drehort nach Spanien, wo sie ebenso lange und mühselig Zigeuner anlernten, wie einst Leni Riefenstahl für "Tiefland" - , wobei sie allerdings verabsäumten, ihnen auch richtiges Speerwerfen und Bogenschießen beizubringen; ihre Armhaltung bei den einschlägigen Szenen ist mehr als kläglich :-)

****Die an sich interessante Geschichte - die auf wahren Begebenheiten beruht - wird durch unnötige Längen verwässert, die dem (mutmaßlichen) Geschmack des Kino-Publikums geschuldet sind, dessen Unterschiede zugleich exemplarisch die Probleme solcher internationalen Co-Produktionen aufzeigen: Russen lieben dicke Romane und lange Filme - sie würden sich zur Not auch stundenlang leere Eiswüsten am Nordpol anschauen. Aber selbst die stark gekürzte italienische Fassung hat Längen, denn... Italiener lieben schöne Frauen. Deshalb wurde die völlig belanglose Rolle der Claudia Cardinale (die man ebenso gut hätte ganz weg lassen können :-) zur zweiten Hauptrolle aufgebläht, was der Handlung ebenfalls nicht gut tut. Dikigoros hat die russische Fassung verlinkt, nicht so sehr weil sie die vollständigste (und langweiligste :-) ist, sondern wegen der ganz vorzüglichen Synchronisation, die sonst ein Stiefkind des Sowjet-Films war. Aber hier ist sie so perfekt gelungen, daß Dikigoros sich erstmal schlau machen mußte, ob etwa Hardy Krüger Russisch konnte. Nein, konnte er nicht; aber die Lippenbewegungen passen bis aufs i-Tüpfelchen. Das ist hohe Kunst des Kinos, liebe Leser, schon allein darum solltet Ihr Euch diesen Film anschauen! (Die weniger appetitlichen Szenen - z.B. wie ein hungriger Eisbär und ebenso hungrige Menschen mit Revolver, aber ohne Kochgelegenheit, auf einander treffen - könnt Ihr ja überspringen :-)

*****Dikigoros hat ja schon in der Einleitung sein Befremden zum Ausdruck gebracht, daß Connery sich als halber Ire nicht auch in ähnlicher Weise für die Unabhängigkeit Nordirlands eingesetzt hat. Man könnte dies durch die Überlegung relativieren, daß im Falle einer staatlichen Unabhängigkeit Schottlands Großbritannien wohl auseinander brechen würde und somit automatisch auch Nordirland frei würde. Dikigoros hegt da allerdings Zweifel: Die Feinde eines Anschlusses von Ulster an Eire sind ja keine Engländer, sondern selber überwiegend Schotten, die wahrscheinlich eher für ein Zusammengehen mit Schottland eintreten würden; der unselige Kampf würde also nicht enden, sondern weiter gehen, halt nur mit veränderten Fronten. Möglicherweise hat Connery dies auch erkannt und sich deshalb immer vor einer Stellungnahme zu diesem Thema gedrückt.

******Crichton geht davon aus, daß die britische Regierung während des Krimkriegs ihre Soldaten in Gold bezahlte und daher monatlich 12.000 Pfund in Goldmünzen und -barren auf die [Eisenbahn-]Reise schickte. Auf den ersten Blick könnte man meinen, daß er sich da wohl verrechnet haben müsse: Setzte Großbritannien nicht damals ein Berufsheer von über 100.000 Mann ein, die täglich 1 Schilling Sold erhielten? Das wären pro Monat 3 Millionen Schillinge oder 150.000 Pfund! Aber so einfach war das nicht. Traditionell bekamen britische Soldaten den ihnen auf dem Papier zustehenden Schilling pro Tag nie ausbezahlt, sondern in der Regel... gar nichts! Denn ihnen wurden nicht nur Unterkunft und Verpflegung in Rechnung gestellt - und gleich vom Sold abgezogen, "stoppages" nannte man das -, sondern auch Uniformen, Ausrüstungsgegenstände und medizinische Versorgung. (Und während des Krimkrieges waren fast alle krank - die hygienischen Bedingungen waren unter aller Kritik und die daraus resultierenden Verluste um ein vielfaches höher als die aus Kampfhandlungen.) Erst 1847 war eine Verordnung erlassen worden, daß den Soldaten wenigstens ein Penny pro Tag ausgezahlt werden mußte - also 1/12 Schilling! -, d.h. 2,5 Schillinge pro Monat, und mehr wurde es in der Praxis nie. (Zum Vergleich: Preußische Soldaten erhielten damals umgerechnet immerhin 4 Schillinge p.m. ausgezahlt.) Das machte insgesamt nur noch 12.500 Pfund p.m., und viele Soldaten verreckten ja, brauchten also nicht mehr ausbezahlt zu werden - Hinterbliebenen-Versorgung gab es nicht. (Offiziere waren übrigens nicht besser dran, im Gegenteil, sie mußten sogar aus eigener Tasche drauflegen; den Luxus, als Offizier für King bzw. Queen and Country zu sterben, konnten sich also nur Wohlhabende leisten :-)

[Goldmünze zu 1 Pfund] [Silbermünze zu 1 Schilling] [Kupfermünze zu 1 Penny]

Aber Crichtons Fehler liegt viel früher, und es ist kein Rechen-, sondern ein Denkfehler: Was hätten Soldaten auf der Krim denn mit Goldmünzen - geschweige denn Goldbarren - anfangen können? Eben, gar nichts; für die täglichen Ausgaben - vor allem Alkohol und Tabak - genügten auch Kupfermünzen; die Marketenderinnen hätten allenfalls auf Silbergeld heraus geben können, aber bestimmt nicht auf Gold! Nein, das waren Subsidien, die Großbritannien an Frankreich - und Sardinien - zahlte, damit seine tapferen Verbündeten schön bei der Stange blieben! (Wer davon mal eine Ladung klaute brauchte sich wahrlich keine Gewissensbisse zu machen :-)
Versteht Dikigoros' Kritik bitte nicht falsch. Crichton war 1978 noch ein junger Mann, aber er war kein Dummkopf, und er hat im Laufe der Jahre enorm hinzu gelernt. Man muß kein Fan von "Westworld" und "Jurassic Park" sein, man muß sich auch nicht für seine Bücher über das Krankenhaus[un]wesen interessieren; aber ein Buch sollte man unbedingt gelesen haben, denn es ist so etwas wie ein Vermächtnis, sein vorletztes Werk, wenige Jahre vor seinem Tode erschienen: "State of Fear", ein 800 Seiten starker Thriller, der von sorgfältiger Recherche und profunder Sachkenntnis zeugt und 2004-2005 verdienter Maßen zum Bestseller wurde. Ob dieses Meisterwerks kann man ihm alle früheren Fehler verzeihen. Niemals zuvor wurde den Öko-Terroristen derart brillant - und spannender als in jedem James-Bond-Film - die Maske vom Gesicht gerissen. Das Buch wurde von eben jenen Öko-Terroristen scharf angegriffen, als "Utopie eines inkompetenten Außenseiters" usw.; aber es bewahrheitete sich - leider: Anderthalb Jahrzehnte später richteten jene Banditen ein junges Mädchen aus Skandinavien namens Greta Thunberg ab, das vor der UNO auftreten, irgendwelches Zeug - das sie gar nicht verstand - ablesen und allen Politikern, die sich ihrer Agenda nicht unterwerfen wollten, ungestraft (da nach ärztlichem Befund geisteskrank und somit strafunmündig) mit Ermordung drohen durfte. Und in Australien ließen sie - ebenfalls von strafunmündigen Minderjährigen - riesige Waldflächen in der Umgebung von Sydney anzünden, die Monate lang brannten und die größte Umwelt-Katastrofe in der Geschichte des Kontinents verursachten - Massenmord zwar nicht wie in Crichtons Buch an Millionen Menschen (es kamen nur knapp zwei Dutzend um), aber an Millionen Tieren -, "um vor der globalen Erwärmung und dem Klimawandel zu warnen." Wo bleibt der Geheimagent, der ihnen endlich das Handwerk legt?

*******Basinger bekam die Rolle als "Bond-girl" einem glaubhaften on-dit zufolge auf Fürsprache von Connerys Frau Micheline, mit der sie befreundet war. Sie machte später eine nicht überragende, aber passable Karriere als Schauspielerin. Atkinson spielte zwar nur eine kleine Nebenrolle, wurde aber wenig später durch Klamauk-Rollen wie "Mr. Bean", "Blackadder" und "Johnny English" (ein Anti-James-Bond :-) zu einem der beliebtesten Schauspieler Großbritanniens - der freilich, anders als Connery, über dessen Grenzen hinaus kaum bekannt wurde.

********Ausländer mögen daraus keine falschen Schlüsse ziehen. (Dikigoros hat an anderer Stelle dargelegt, daß auch er, wäre er Schotte, mit "nein" gestimmt hätte :-) Die Schotten - weniger naïv als andere Völker - erkannten richtig, daß die im Referendum zur Abstimmung gestellte "Unabhängigkeit" eine Mogelpackung war, die ihnen außer ein paar zusätzlichen Planstellen für überflüssige Sesselpupser unabdingbare Staatsdiener nichts gebracht hätte - nicht mal eine eigene Währung, sondern nur die Wahl zwischen britischem Pfund und TeuroEuro. Bei den nächsten Parlamentswahlen, knapp acht Monate nach dem Referendum, feierte die national-sozialistischesozialistische National-Partei Schottlands einen Erdrutschsieg, bei dem sie die Zahl ihrer Abgeordneten-Mandate verzehnfachte. Eine - echte - Unabhängigkeit Schottlands ist also noch längst nicht vom Tisch.


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