zu den Übersetzungen
54 wahrscheinlich in Gallia Narbonensis oder Gallia Cisalpina geboren. Er dürfte aus einer ritterlich-senatorischen Familie stammen und auch eine entsprechende Ausbildung erhalten haben. Sein Vater war vermutlich kaiserlicher Procurator (Finanzverwalter) in der Provinz Belgica. Tacitus schlägt die politische Laufbahn ein.
2.1. Dialogus de oratoribus
Es handelt sich hier um ein fingiertes Gespräch, in dem die Frage nach dem Grund für den Rückgang der Rhetorik behandelt wird. Die Frage wird dahingehend beantwortet, dass die freie Rede und somit die Redekunst mit dem Ende der Republik untergehen mussten. Im Stil zeigt sich eine deutliche Anlehnung an Cicero.
2.2. De vita et moribus Iulii Agricolae
Tacitus Schwiegervater Iulius Agricola hatte unter Kaiser Domitian das nördliche Britannien unter römische Herrschaft gebracht, war aber vom misstrauischen Kaiser immer nur mit Missgunst betrachtet worden. Im "Agricola" schreibt Tacitus die Biographie eines "echten Römers" vor dem Hintergrund einer verfallenen Zeit. Neben seinem biographischen und historischen Inhalt bietet der "Agricola" auch eine geographische und ethnographische Beschreibung Britanniens.
2.3. De origine et situ Germanorum (kurz "Germania")
In diesem Werk beschreibt Tacitus die Sitten der Germanen, bei denen er viele Wesenszüge wiederfindet, die einst Rom groß gemacht haben, nun aber untergegangen sind (libertas, virtus, religio, simplicitas, ). So kommt es wiederholt zu Gegenüberstellungen der zeitgenössischen römischen Welt mit den noch unverdorbenen Germanen, Das Werk ist besonders wichtig für die germanische Altertumskunde (vgl. auch die Schilderung der Germanen in Caesars "Bellum Gallicum").
2.4. Historiae und Annales ("Ab excessu divi Augusti libri" = "annales")
Das sind die beiden großen Geschichtswerke des Tacitus. Die "Historien" schildern die Regierungszeit der flavischen Kauser Vespasian, Titus und Domitian, also die von tacitus selbst erlebte Zeit. Die später verfassten "Annalen" beschreiben die Ereignisse vom Tod des Augustus bis zur Regierungszeit Neros. Beide Werke sind nur teilweise erhalten, Dich die "Annalen" und die "Historien" bringen nicht bloß eine Aufzählung historischer Ereignisse, vielmehr versucht Tacitus, diese Ereignisse zu deuten und ihre Zusammenhänge zu erkennen. Ein Kernproblem ist die Beurteilung des Prinzipats, die sehr pessimistisch ausfällt (wohl wegen der negativen Erfahrungen mit Kaiser Domitian). Dennoch bemüht sich tacitus um Objektivität ("sine ira et studio").
Das bedeutendste Vorbild für Tacitus Geschichtsschreibung ist Sallust und zwar nicht in de psychologischen Charakterisierung, sondern auch in der kunstvollen Darstellung mit dramatischen Elementen und in manchen stilistischen Eigenheiten.
Historiae
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