Tacitus, annales IV 37

Zu dieser Zeit ersuchte das jenseitige Spanien durch einen an den Senat geschickten Boten, dass sie nach dem Vorbild Asiens einen Tempel für Tiberius und dessen Mutter erbauen dürfe. Bei dieser Gelegenheit begann Caesar seine Rede derartig: "Ich weiß, Senatoren, dass meine Standhaftigkeit von vielen gefordert wurde, weil ich den Bewohnern Asiens, die dasselbe anstrebten, neulich nicht entgegengetreten bin. Daher werde ich also sowohl als Verteidigung des ersten Schweigens, als auch, was ich in Zukunft festsetzen werde, darlegen. Weil der göttliche Augustus nicht den für sich und der Stadt Rom aufgestellten Tempel in Pergamon verhindert hatte, folgte ich, der ich alle seine Taten und Worte wie ein Gesetz beachte, bereitwilliger dem schon gefallenen Beispiel, weil der Verehrung meiner Person die Verehrung des Senats hinzugefügt wurde. Im übrigen mag es zwar Nachsicht finden, einmal (eine solche Ehre) angenommen uz haben, doch über alle Provinzen hin durch ein Götterstandbild kultisch verehrt zu werden, ist ehrgeizig und übermütig. Und die Ehre des Augustus wird verschwinden, wenn sie durch wahllose Schmeicheleien verbreitet wird. Ich rufe euch sowohl als Zeugen auf, dass ich sterblich bin und die Pflichten von Menschen erfülle und genug sein lasse wenn ich die erste Stelle (im Staate) ausfülle, als will auch, dass sich die Nachgeborenen daran erinnern; dieser werden genug und darüber hinaus meinem Andenken zugestehen, falls sie mich für würdig meiner Vorfahren, für eure Sachen vorsorgend, für standhaft in Gefahren, für nicht ängstlich gegenüber den Widerwärtigkeiten zum Nutzen des Staates halten. Das sind für mich Tempel in euren Herzen, das sind sehr schöne Standbilder und solche, die bleiben werden. Denn, die aus Stein gebaut werden, werden wie Gräber verachtet, wenn das Urteil der Nachgeborenen in Hass umschlägt. Daher bitte ich die Verbündeten, die Bürger und Götter selbst, letztere, dass sie mir bis zum Ende des Lebens einen ruhigen und das göttliche und das menschliche Recht erkennenden Geist geben, erstere, dass wann auch immer ich gestorben sein werde, mit Lob und guten Erinnerungen die Taten und den Ruf meines Namens geleiten."

keine Angaben

 

 

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