Begräbnis, Gewissensqualen Neros

Diese wird übereinstimmend überliefert. Es gibt Leute die berichten, und andere die leugnen, dass Nero seine tote Mutter betrachtet hat und ihre Gestalt gelobt hat. In derselben Nacht wurde sie verbrannt, nachdem sie am Bett des Speisezimmers aufgebahrt worden war, und in einer billigen/schäbigen Bestattung. Solange Nero an der Macht war, wurde die Erde auch nicht aufgeschüttet oder durch eine Einfassung geschlossen. Später bekam sie durch die Fürsorge ihres Gesindes einen bescheidenen Grabhügel, nahe der Straße von Misenum und des Landhauses der Diktators Caesar, das von seiner sehr hohen Lage aus auf die unten liegende Meeresbucht blickt. Nachdem der Scheiterhaufen angezündet worden war, erstach sich ihr Freigelassenen namens Mnester selbst mit dem Schwert, wobei es unsicher ist, ob aus Liebe/Wertschätzung (zu) seiner Herrin oder aus Angst vor dem Ausgang (der Geschichte). Agrippina hatte schon vor vielen Jahren geglaubt, dass das ihr Ende sein könnte und hatte das nicht für wichtig gehalten. Denn Chaldeer antworteten ihr, als sie sie über Nero befragte, dass er herrschen werde und seine Mutter töten werde; und jene sagte: "Er möge mich töten, wenn er nur herrscht."

lecto convivali: "auf einem Speisesofa"
vilis/e: billig, wertlos, gering
congero3/gessi/gestus: zusammentragen, -bringen, -setzen, bauen, errichten, (über)häufen
editus3: hoch gelegen
sinus/us: Krümmung, Biegung, Rundung, Bucht, Golf
contemno3/tempsi/tem(p)tus: geringschätzen, zurücksetzen, verachten

 

 

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