HANSIS SCHLAGERSEITEN

deutsche und fremdsprachige Schlagertexte im Vergleich

Der deutsche Schlager steht in keinem guten Ruf. Primitiv sei er und anspruchslos, sagen seine Kritiker. Aber ist das gerecht? Alles ist bekanntlich relativ, und man soll nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Man kann doch nicht an die Musik eines dreiminütigen Schlagers Ansprüche stellen wie an eine dreistündige Oper oder an den Text wie an einen 300-seitigen Roman. (Übrigens gibt es auch schlechte Opern und schlechte Romane.) Musikalisch kann man den Schlager vergleichen mit den Liedern der Romantik vor rund 200 Jahren, die ja auch auf einfache Formen der Wiener Klassik zurück gingen. Ja, einfache - aber das muß noch längst nicht primitiv heißen! Natürlich kann sich das nicht mit Haydn, Mozart oder Beethoven messen - soll es auch garnicht! Vielmehr soll so ein Lied auch vom musikalischen Laien mitgesungen werden, d.h. es darf keine Ansprüche stellen wie an einen Heldentenor oder an einen Koloratursopran. (Im übrigen werden Schlager auch nicht besser, wenn sie von gelernten Opernsängern gesungen werden, wie die traurigen Beispiele Tony Marshall und Karel Gott zeigen - wobei jüngst erhebliche Zweifel aufgetaucht sind, ob der letztere das tatsächlich war; er soll vielmehr bei der Aufnahmeprüfung durchgefallen sein und Elektriker gelernt haben, was mich nicht wundern würde ;-) Schlagersängerinnen und -sänger brauchen also keine große Stimme - viel wichtiger ist, daß man versteht, was sie singen. (Da habe ich bei manchen Opern- und Operettentexten ganz erhebliche Probleme, und nicht nur akustische!) Eine Schlagermelodie sollte so eingängig sein, daß man nach ein paarmal Hören zumindest den Refrain auswendig kennt - ohne langes Büffeln. Das gleiche gilt für den Text - und damit kommen wir zum eigentlichen Thema dieser Seite.

Manche sagen, ausländische Schlager seien weniger schlecht als deutsche, und das könne man sehr wohl vergleichen. Ja, das kann man, und das sollte man auch, zumal es von vielen ausländischen Schlagern deutsche Fassungen (auf Neudeutsch: "Coverversionen") gibt. Merkwürdigerweise scheint das aber noch niemand ernsthaft versucht zu haben - jedenfalls nicht umfassend, sondern allenfalls mal bei einzelnen Titeln. Das kann vielerlei Gründe haben. Einer der wichtigsten ist natürlich die Sprachbarriere. Das fängt schon bei den Schlagern in der Muttersprache an, nicht zuletzt deshalb, weil sie oft von Ausländern mit bescheidenen Sprachkenntnissen gesungen werden. Übrigens nicht nur in Deutschland, wo einem etwa die balkanesische Dumpfbacke Bata Illic oder der New Yorker Nuschler Joe Dassin schon einige Phantasie abverlangen, um aus ihrem Gesang schlau zu werden. (Und das nicht erst seit 1945. Wer waren denn die großen Schlager- und Operettenstars im angeblich so "national[sozial]istisch" verseuchten Deutschland der 1930er Jahre? Die Norwegerin Kirsten Heiberg, die Britin Lilian Harvey, die Niederländer Johannes Heesters, Nelly Verschuur und Ilse Werner, die Belgierin Esther Lambrechts alias "La Esterella", die Schwedinnen Zarah Leander und Kristina Söderbaum, die Tschechin Anny Ondra, die Ungarinnen Marika Rökk und Margit Symo und die Chilenin Rosita Serrano ;-) In Frankreich gab es - neben jeder Menge Italiener, aber das geht ja noch - z.B. Leute wie Shahnur Aznavurjan alias "Charles Aznavour", Iwan Pjotr Mikhaïlowitsch Poll-Narewitsch (selbst das ist nicht ganz korrekt, denn sein Vater hieß richtig "Löw [oder Lev] Polanski", nannte sich aber "Mikhaïl Poll", um im Zarenreich nicht als Jude diskriminiert zu werden) alias "Michel Polnareff" oder eben Joe Dassin, die ihr Leben lang besser Armenisch, Russisch bzw. Englisch als Französisch gesprochen haben. Etwas besser Deutsch gelernt haben einige französischsprachige Sänger[innen] wie Salvatore Adamo, Mireille Mathieu und Severine, weil sie zuhause nicht annähernd soviel Erfolg hatten wie bei uns, und diesem Umstand verdanken wir eine Menge Cover-Versionen. Um dieser Internationalität gerecht zu werden und einen fairen Vergleich zu ermöglichen, habe ich hier nicht alles querbeet durch alle Sprachen alphabetisch sortiert und die letzteren auch nicht auseinandergerissen, sondern ich bin von den deutschen Schlagertexten ausgegangen und habe ihnen dann jeweils ihre ausländischen Fassungen gegenübergestellt. Soweit ich sehe, sind meine "Schlagerseiten" die einzigen dieser Art im Netz; die anderen beschränken sich auf bloße Textsammlungen ohne Kommentar, dafür mit mehr oder weniger Werbung, und in der Regel kochen sie bloß ihre nationalen Süppchen vor sich hin: die Deutschen nur deutsche Schlager, die Engländer nur englische Songs, die Franzosen nur französische Variétés, die Italiener nur italienische Brani usw. (Was Bernd Matheja in Buchform unter dem Titel "1000 Nadelstiche" abgeliefert hat, ist zwar immerhin zweisprachig, enthält aber nur deutsche Coverversionen englischer und amerikanischer Interpreten ihrer eigenen Titel. Und selbst solche Sammlungen, die Schlagertexte einzelner Interepret[inn]en in mehreren Sprachen enthalten, wie z.B. Dieter Rombergs Seite über Nana Mouskouri, Susanne Langes Seite über Adamo, Mathias Deinerts Seite über Lale Andersen, Rolf Ludwigs Seite über Françoise Hardy, Ingo Kamps Seite über Bernhard Brink, Meike Konrads Seite über Bruce Low, John Niwas Seite über Karel Gott - aus der im April 2013 auf einen Schlag alle Texte entfernt wurden -, Willys Seite über Gérard Lenorman, Frank Eberleins Seite über Severine, Conny Drees' Seite über Esther Ofarim oder Philippe Schmerkas Seite über Dalida, beschränken sich auf eine kommentarlose Wiedergabe dieser Texte, ohne die verschiedenen Fassungen miteinander zu vergleichen. Das gleiche gilt für "Marky's" Eurovisionsseite, in die er überdies nur solche Coverversionen aufnimmt, die von den "Original-Interpreten" gesungen werden - was den Kreis gerade in Bezug auf deutsche Schlager erheblich einschränkt.)

Da wird soviel vom "vereinigten Europa" gefaselt, und die Politiker glauben, das ließe sich schaffen, indem man europaweit den Teuro, krebserregende Rußpartikelfilter, "Energiesparlampen" - die kaum Energie sparen, aber dafür die Umwelt mit giftigem Quecksilber schwer belasten -, das Zwangspfand auf Dosen und Einwegflaschen sowie Biosprit - der die Motoren vorzeitig ruiniert und damit die Umsätze der Automobilindustrie ankurbelt - einführt. (Aber was ich davon halte, wissen Leser meiner Teuroseite ja schon zur Genüge; weitere Schildbürgerstreiche werden sich kriminelle Vereinigungen und Lobbyistengruppen wie die "Deutsche Umwelthilfe e.V." sicher noch einfallen lassen.) Dabei kann es ein vereintes Europa nur durch gemeinsame Kultur geben, und was wäre kulturprägender als die Musik? Wie sang Peggy March 1969 in "Hey, das ist Musik für mich"? Aber bezeichnenderweise fehlt dieser Schlagertext in allen anderen Sammlungen - war ja auch kein großer Hit, nicht mal unter die ersten Fünf der ZDF-Hitparade kam er damals, geschweige denn, daß es sich in der deutschen Vorentscheidung zum Eurovisionsfestival hätte durchsetzen können. Dorthin schaffte es zwar 1975 "Ein Lied kann eine Brücke sein", aber die vollschlanke Erna Strube alias "Joy Fleming" kam im Twiggy-Zeitalter beim Publikum nicht an. Eigentlich eine Schande, wenn man bedenkt, wer und was da manchmal gewonnen hat... Und wer kennt schon die Schlager der Nachbarländer? So ein nettes Lied wie "Ein bißchen Goethe, ein bißchen Bonaparte", das zur Völkerverständigung geradezu prädestiniert ist, kennt in Frankreich kein Mensch. Dort sind seit 1945 überhaupt nur anderthalb deutsche Schlager zu Hits geworden, nämlich das peinlich primitive Autobahn und das fast ebenso primitive Radioaktivität - das ja zur Hälfte auf Englisch gesungen wird -, beide von "Kraftwerk" (die überhaupt in Sachen Musik Deutschlands Botschafter des schlechten Geschmacks im Ausland waren: Auch in England waren sie die einzigen, die einen Nr.-1-Hit landen konnten, nämlich "Das Modell" - von gleicher Art und Güte). Dafür weiß außerhalb Frankreichs kaum jemand, daß Welthits wie "My way", "Yesterday when I was young", "What now my love", "The good life", "Let it be me", und "The windmills of my mind" nicht die englischen Originale, sondern nur die Coverversionen von "Comm' d'habitude", "Hier encor'", "Et maintenant", "La belle vie", "Je t'appartiens" und "Les moulins de mon cœur" sind. (À propos: Die französische Sprache scheint besonders beliebt zu sein, wenn es darum geht, unbelebte Gegenstände zu besingen, nicht nur Mühlen, sondern z.B. auch Fahrräder [wie die von Belsize] und Regenschirme [wie die von Cherbourg] ;-) Eine kleine Sammlung besonders krasser Beispiele von fast unbekannten Originalen habe ich hier zusammengestellt.

Dabei sind die gemeinsamen Schlager doch das einzige echte Band, das "Europa" noch zusammenhält - auch wenn viele Menschen garnicht wissen, daß von Island bis Griechenland und von der iberischen Halbinsel bis nach Finnland die gleichen Lieder gesungen werden. Vielleicht sollen sie es nicht wissen, weil sonst herauskäme, wer nicht dazugehört? Es gibt fast 800 türkische Coverversionen von fast 400 europäischen Schlagern, überwiegend aus Mittelmeeranrainerstaaten - einschließlich der aus Marokko, Algerien und Ägypten stammenden Franzosen und Italiener, die knapp 25% ausmachen -, aber nur von einem guten halben Dutzend deutscher bzw. österreichischer Originale, die meist nicht als solche empfunden werden, da sie entweder keinen deutschen Titel tragen oder nur in nicht-deutschen Coverversionen bekannt sind. Meist wurden sie interpretiert von Emigranten, die im Ursprungsland der Titel lebten; und bezeichnenderweise floppten sie fast alle - westliche Musik kommt bei den Türken halt nicht einmal in Übersetzung gut an. Und wenn gelegentlich behauptet wird, daß z.B. Neil Sedaka, Richard Anthony und David Arugete alias "Darío Moreno" türkischer Abstammung seien, dann ist das schlicht falsch: ihre Eltern waren aus der Türkei vertriebene sephardische Juden, ebenso wie Eydie Gormé. Vergessen wir nicht, daß der Koran den ihm Unterworfenen leichte Musik verbietet, und daß der fundamentalistische Islam in der Türkei wieder auf dem Vormarsch ist. Schon deshalb darf die Türkei, solange dort Moslems herrschen, nie in die EU aufgenommen werden, sonst wäre unser musikalisches Kulturerbe akut gefährdet; und eigentlich ist es auch höchste Zeit, alle strenggläubigen Moslems aus Europa auszuweisen, einschließlich derer, die zum Islam konvertiert sind - das sind oft die schlimmsten, da radikalsten. (Man mag einwenden, daß auch Griechenland nicht gerade viele Interpret[inn]en von Coverversionen hervorgebracht hat - von den 700 Titeln der Sammlung "50 Jahre griechischer Schlager, 1920-1970" sind weniger als 10% Coverversionen, und ganze drei von deutschen Originalen -; aber in dieser Sammlung fehlen Nana Mouskouri, Vicky Leandros und Bessy Argyraki; und die wiegen jeweils Dutzende andere auf. Daß die letztere bei uns kaum bekannt ist, schadet nicht - viel wichtiger ist, daß sie ihren eigenen Landsleuten die westliche Schlagerkultur vermittelt.) "Europa" ist vielleicht nicht ganz richtig, denn das ist ja nur ein geographischer Begriff; richtiger wäre "Europäer", denn die Musik eint europäische Menschen um die ganze Welt - wenngleich auch das gerne verschwiegen wird: In Süd- und Südwestafrika wurden und werden deutsche und niederländische Schlager gehört - und das wird wohl so bleiben, bis die weiße Minderheit von den Schwarzen vertrieben oder ausgerottet wird -, ebenso in Mittel- und Südamerika spanische Schlager - obwohl auch dort in vielen Ländern die "Lateinamerikaner", d.h. die Menschen europäischer Abstammung, längst zur Minderheit geworden sind. Dennoch klammern sich einige, vor allem europäische Einwanderer der 2. oder 3. Generation, mit z.T. geradezu rührender Beharrlichkeit an ihre kulturellen Wurzeln, vor allem in Brasilien, wo die Negermusik des Nordostens, die wir für "typisch brasilianisch" halten, viel weniger populär ist als es uns gewisse Kreise glauben machen wollen, die weiße Schlagerstars wie z.B. Demétrius, Diana, Giane, Joelma, José Augusto, Maysa, Moacyr Franco, Perla, Roberto Carlos, The Originals oder The Fevers alias Os Superquentes alias Trio Esperança - die allesamt Coverversionen europäischer Schlager gesungen haben - völlig totschweigen. Nirgendwo hat z.B. Julio Iglesias so viele - überwiegend spanischsprachige - Tonträger verkauft wie in Brasilien (über 100 Goldene und Platinplatten hat ihm das eingebracht, was Weltrekord ist); nirgendwo gibt es eine umfangreichere Sammlung italienischer Schlagertexte als die des 2015 leider verstorben Pino Ulivi, "Italia sempre" (alle mit portugiesischer Übersetzung und Musikbeispielen - er wollte seinen brasilianischen Landsleuten schließlich etwas vermitteln!); nirgendwo gibt es eine so umfangreiche Sammlung von Liedern Mireille Mathieus (in allen Sprachen!) wie bei Letras de músicas (und die anderen französischen Interpreten sind auch nicht schlecht vertreten); und ein deutscher Schlager wie "Zucker im Kaffee" konnte sich dort wochenlang an der Hitparadenspitze halten, obwohl - oder weil - es davon weder Fassungen auf Portugiesisch noch auf Spanisch gab. (Spanische Coverversionen sind übrigens ein besonderes Ärgernis: Bei GEMA, ASCAP usw. findet man kaum einen Titel, zu dem nicht eine angemeldet ist; besorgt man sich dann die Aufnahme, stellt man oft fest, daß zwar auf der Plattenhülle ein spanischer Titel steht, daß dies jedoch lediglich eine Übersetzung zum besseren Verständnis des - meist englischen - Originals ist, das [nach]gesungen wird.) In Mexiko gab es nicht nur schrammelnde Mariachis, die gelegentlich "ay ay ay" jaulten, sondern rein weiße Bands, die europäische Musik coverten, wie Los Apson, Los Bondadosos, Los Crazy Boys, Los Cuervos, Los Hooligans, Los Juniors, Los Leos, Los Mismos, Los Pulpos, Los Reno, Los Rockin Devils, Los Sleepers, Magneto und Banda Rio Grande [und natürlich Yuri, die zwar nicht bei uns, aber in Lateinamerika fast ebenso skandalumwittert und fast ebenso erfolgreich ist wie die Italo-Amerikanerin Madonna - und nebenbei bemerkt viel besser singt], ebenso wie es in Perú Regina Alcóver, Elena Cortez, Los Doltons, Los Steivos, Los 007 und Los Belkings gab, und in Ecuador Hilda Murillo - während hierzulande viele glauben, da hätte bloß ab und zu mal ein Indio "El cóndor pasa" auf seiner Schilfrohrflöte geblasen. [Damit mir niemand "Rassismus" vorwirft: In Ekuador gab es außerdem einen gebürtigen Koreaner, der Coverversionen europäischer Schlager sang, nämlich den 2012 verstorbenen Jinsop Ho.] Und in den USA wurde die polnische Fassung von "Herzen haben keine Fenster" in den letzten kleinen Gemeinden der osteuropäischen Einwanderer, die noch nicht im berüchtigten "Melting pot" untergegangen sind, ein Riesenhit. Daß englische Songs die Brücke zur immer weiter schrumpfenden Minderheit der "White Anglo-Saxon Protestants" in Nordamerika bilden, ist ohnehin klar. (Wir sollten ferner nicht vergessen, daß es während der vielgeschmähten europäischen Kolonialherrschaft in Asien einen fruchtbaren kulturellen Austausch auch auf musikalischem Gebiet gab, z.B. in Hongkong und Vietnam, wo englische und französische Lieder gecovert wurden.) Und selbst dort, wo die USA inzwischen hispanisiert worden sind... ich fand es geradezu rührend, was sich da 2008 abspielte: Das völlig auf den Hund gekommene San-Remo-Festival wollte in Italien niemand mehr hören und sehen - noch nie waren die TV-Einschaltquoten so niedrig -, und niemand in Europa hatte Interesse an Coverversionen der Käsetitel, die da gesungen wurden. Aber im fernen Florida pickte sich die italienisch-stämmige Exil-Kubanerin Sandra Cires den einzigen guten Titel heraus - "L'amore non si spiega" von Sergio Cammariere, der im Finale unter ferner liefen gelandet war - und machte eine spanische Coverversion: "El amor no se explica"; und Sergio selber, nicht faul, ging nach Brasilien und nahm im Duett mit dem Altstar Gal Costa eine italienisch-portugiesische Fassung auf: "O amor não se explica". Also, egal wo europäische Menschen mit europäischer [Musik-]Kultur leben, es gilt der Satz: Wir sind Europa, wir sind das Abendland, wir, die Freunde schöner Musik, nicht die Eurokraten in Brüssel, und auch nicht die anderen Politiärsche in Berlin, Paris oder sonstwo, die sich anmaßen, uns zu vertreten und zu bevormunden und uns die grüne Pest des Islam ins Haus holen wollen!

Und damit kommen wir zu den problematischen Aspekten abseit der "heilen Welt", die der Schlager so oft vermittelt (oder vermitteln soll), denn Lieder können nicht nur Brücken sein, und sie handeln nicht nur von zwischenmenschlicher Liebe oder der Liebe zu Tieren. Gewiß, man kann auch eine Stadt lieben und besingen - das geschieht sogar recht häufig: Von New York bis L.A. und San Francisco, von Boston bis Denver, von Las Vegas bis Monte Carlo, von Casablanca bis Athen, von Rom bis Rio (und dort natürlich besonders die Copacabana), von Paris bis Hawaii, von Moskau bis Petersburg, von München bis Manila, von Berlin bis Bochum, von Stralsund bis nach Wien, von Shanghai bis Bangkok, von Montréal bis Montevideo, von Tokyo bis Bitterfeld - ja, auch die weniger schönen Ecken nicht nur von Sachsen, sondern auch von New York, Hamburg und Berlin, wie Spanish Harlem, Sankt Pauli und Kreuzberg. Andere fahren nach Phoenix (in der französischen Version nach Marseille) oder nach Lodz. Das ist alles in Ordnung. Im Zeitalter des Urlaubstourismus werden auch pauschale Liebeserklärungen an Pauschalreiseländer, wie Bella Italia, Eviva España, Griechenland und Mexiko als ganz normal empfunden. Aber dann scheiden sich die Geister: In den USA ist z.B. "I'm proud to be an American" ebenso selbstverständlich wie in Italien "L'italiano" oder in [Süd-]Frankreich Je viens du sud; und man billigt auch eingebürgerten Franzosen zu, sich noch an ihre Heimat zu erinnern, wie in La Maritza (auch das Thema "im Schlager besungene Flüsse" wäre mal eine gesonderte Liste wert!) oder in Pour toi, Arménie (ein Lied, von dem böse Zungen behaupten, daß es wahrscheinlich mehr dazu beigetragen hat, die Türkei aus der EU fernzuhalten als jedes sachliche Argument). Umstrittener war - selbst in Frankreich - "Si j'avais un frère au Vietnam". Ich glaube, wenn jemand in Deutschland auf die Idee käme, "Ich bin stolz darauf, ein Deutscher zu sein" zu singen oder "Wenn ich einen Bruder in Südwestafrika hätte, der gegen die Hereros kämpfte, würde ich ihm von Deutschland sprechen und ihm eine Ansichtskarte von der Feldherrenhalle schicken" - den würde man wahrscheinlich ins Gefängnis oder in die Klapsmühle stecken. (Man hat ja sogar ein harmloses Liedchen wie Kein schöner Land in dieser Zeit aus der neuesten Auflage der Mundorgel gestrichen, jenem einst so populären Fahrtenbüchlein, das durch solche und ähnliche Streichmaßnahmen gegen angeblich "prä-faschistoides Gedankengut" völlig auf den Hund, äh... auf den politisch-korrekten Gutmenschen gekommen ist. Das Lied "Ich bin ein Preuße, kennt Ihr meine Farben?" wurde selbstverständlich 1945 verboten - zusammen mit dem Staat Preußen -, und wenn Dirk Busch in "Violinista" singt: "Sono un tedesco vero", dann ist das natürlich nicht ernst gemeint, sondern nur eine parodistische Anspielung auf "Sono un italiano [un italiano vero]" von Toto Cutugno. Bemerkenswerterweise sind auch die französische und die israelische Coverversion von "L'Italiano" - Méditerranéenne und Ani chozer habayta - ganz harmlose Liebeslieder, obwohl es sonst weder den Franzosen noch den Israelis an Patriotismus fehlt. Bei der niederländischen Fassung - Als ik maar bij jou ben - merkt man noch ganz deutlich, daß der Text ursprünglich als Liebeserklärung an die Heimat, "das flache Land", gedacht war - unter vielen Seitenhieben auf andere Länder -, aber dann nachträglich zu einem simplen Liebeslied degradiert wurde, indem man zweimal "vrouw" einsetzte.) In jedem anderen Land der Welt würde dort jemand landen, der wie Udo Jürgens "Lieb' Vaterland" singt, oder wie Udo Lindenberg "Der blaue Planet" - wenn er nicht sogar an die Wand gestellt würde. (Muß man eigentlich, um mit anderen Ländern und Leuten gut Freund sein zu können, seinen eigenen Staat, seine eigenen Landsleute, seine eigene Kultur, seine eigene Sprache und seine eigene Musik hassen? Einige Leute scheinen das zu glauben; ich glaube vielmehr, daß das Gegenteil richtig ist!) Vielleicht sagen Schlagertexte mehr über ein Land und eine Gesellschaft aus als so manche Tageszeitungen, Nachrichtenmagazine und Geschichtsbücher. Wer weiß schon, daß "Wenn ein Schiff vorüberfährt" von Julio Iglesias im Original ein Blut-und-Boden-Song ist, der Mutterland, Vaterland, heimische Scholle und die Hausgötter verherrlicht? (Auch das ist ein Grund, die fremdsprachigen Texte endlich einmal mit einander zu vergleichen!) Oder daß "By the rivers of Babylon" ein altes zionistisches Hetzlied gegen den Irak ist (nachzulesen im Alten Testament)? Aber so etwas darf hier ungestraft gesungen werden; verboten wurde dagegen ein harmloses Liedchen wie "Unser tägliches Brot ist die Liebe" - für das Peter Alexander (der über die Jahrzente die meisten deutschen Coverversionen ausländischer Songs aufgenommen hat, wenngleich oft nur als zweiter oder dritter Interpret, wodurch ich ihn hier oft nicht namentlich, sondern nur als "u.a." führe) beinahe exkommuniziert worden wäre, weil er da drei Wörter aus dem Vaterunser zitiert. Ist das fair?

À propos fair: Ich habe nur die Namen der Interpret[inn]en dazu geschrieben, nicht die der Komponisten, Texter und Arrangeure. Macht nichts, denn mit dem Nachsingen ausländischer Schlager auf Deutsch sind ohnehin nur solche Interpreten dauerhaft im Geschäft geblieben, die ihre Texte und/oder Arrangements selber gemacht haben bzw. einen festen "Partner" hatten. Die besten deutschen Übersetzungen ausländischer Schlagertexte stammen von Jürgen Udo Bockelmann alias "Udo Jürgens" (der übrigens auch einige gesellschaftskritische Lieder geschrieben hat), Lothar Walter alias "Michael Holm", Friedenreich Jacobsohn alias "Fred Jay" (aus dessen Nachlaß übrigens der gleichnamige Preis für deutschsprachige Schlagertexte gespeist wird) - der u.a. die Texte für Howard Carpendale geschrieben hat (der sich die Musik oft selber zugeschrieben hat, obwohl in Wirklichkeit Werner Dies dahintersteckt, der sie "arrangierte") -, Christian Bruhn (der für Manuela, Mireille Mathieu und vor allem seine Frau Karin alias "Katja Ebstein" schrieb, ebenso wie - freilich weniger gut und weniger erfolgreich - Horst Jüssen für seine Frau Aneléna Valaitis) und von Ronald Keiler alias "Roland Kaiser" (dem wir einige sehr schöne deutsche Fassungen italienischer Hits verdanken, die sonst bei uns so stiefmütterlich behandelt werden - meist werden ja nur englische Titel gecovered, und hin und wieder mal ein französischer); die besten Arrangements stammen von Werner Scharfenberger (der vor allem ein Meister darin war, schwache Stimmchen dezent mit starken Hintergrund-Chören zu unterlegen), Werner Twardy (der vielleicht nicht ganz so gut, aber dafür umso erfolgreicher war), Hans Blum alias "Henry Valentino", Joachim Heider alias "Alfie Khan" und Dieter Bohlen. Leider haben die letzteren der Versuchung nicht widerstanden, auch selber zu singen, was nicht gerade ihre Stärke war, und damit nicht nur Hohn und Spott auf sich gezogen, sondern auch die Paparazzi der Klatsch- und Tratschpresse, die ihr Privatleben an die Öffentlichkeit gezerrt haben. (Übrigens gibt es auch im Ausland Schlagersänger[inn]en mit skandalträchtigem Privatleben.) Das sollte man nicht tun, deshalb habe ich hier auf Biographisches weitgehend verzichtet. (Das meiste, was man so hört und liest, stimmt sowieso nicht, von den Geburtsdaten der Sängerinnen bis zur Todesursache einiger Sänger.) Nur wenn ein Text einen biographischen Kommentar förmlich aufdrängt, mache ich Ausnahmen.

Nun kommt es aber nicht allein auf den Inhalt eines Schlagertextes an - sonst könnte man ihn ja einfach als Gedicht aufsagen -, und auch nicht nur auf die Melodie eines Liedes. Vielmehr spielen die Sprachmelodie, der Satzbau und die Betonung des Textes ebenso eine Rolle wie Takt und Rhythmus der Musik, die Harmonien, die Instrumentierung, kurz das Arrangement. Und beides steht ja nicht isoliert nebeneinander im Raum, sondern bildet ein Ganzes, das zusammen passen muß; im Idealfall deckt sich z.B. die Betonung der tragenden Silben mit der der tragenden Töne - ich glaube, daß dies die eigentliche Kunst eines guten "Liedermachers" ist, die das Lied zum "Schlager" im Sinne von "Hit" macht. Wenn man unter diesem Gesichtspunkt Vergleiche anstellt, macht man die überraschende Entdeckung, daß die deutschen Coverversionen fast immer besser "gemacht" waren als die ausländischen Originale. (Umgekehrt gilt das nicht, was daran liegen mag, daß praktisch nie ein deutscher Titel im Ausland gecovert wird; vielmehr macht sich in der Regel ein Deutscher mit dem Wörterbuch daran, einen deutschen Text z.B. ins Lübke-Englisch zu übersetzen und das "Gesamtkunstwerk" dabei völlig zu verhunzen; und nachher wundert er sich, daß das Ergebnis bestenfalls als Parodie herhalten kann.) Ich glaube nicht, daß etwa die deutschen Fassungen von "Azzurro", "Mendocino", "Candida", "Deine Spuren im Sand", "Es wird Nacht Señorita" oder "Fremde oder Freunde" Hits geworden wären, wenn sie ihren englischen, französischen bzw. italienischen Originalen da nicht haushoch überlegen gewesen wären. Ja aber, sagen die Kritiker, an die anspruchsvollen Texte der französischen Chansons und italienischen Canzonen kommen die deutschen Schlager nicht heran. Nun, erstens bezweifle ich, daß diese Kritiker so perfekt Französisch oder Italienisch beherrschen, daß sie das beurteilen können. (Übrigens gibt es auch schlechte Chansons und Canzonen.) Und zweitens sind das keine Schlager! Die französischen und italienischen Schlager sind von Musik und Text her im Schnitt nicht besser als die deutschen. Musikalisch hört man das auf Anhieb, wenn man etwa "Colombe ivre" oder "Le rossignol anglais" auflegt. Und wer "Dondolo" oder "Zieh' dich nicht aus, amore mio" für primitiv hält, sollte sich mal den Originaltext von "Sound asleep" oder "Amada mia" antun. Bei "You can never stop me loving you" oder "Mademoiselle Ninette" würde angesichts jener Vergewaltigung der englischen Sprache durch den die Betonung völlig verschiebenden Rhythmus wohl jeder, der es nicht besser wüßte, glauben, die englische Fassung sei die schlechte Übersetzung eines deutschen Originals. Besonders interessant wird ein Vergleich, wenn jemand mehrere Lieder ein- und desselben Interpreten covert, wie z.B. Jerry Adriani solche von Elvis Presley, Volker Lechtenbrink solche von Kris Kristofferson, Dirk Schäfer und Gisela May solche von Jacques Brel, Ina Deter solche von Edith Piaf, Hugues Aufray, Serge Kerval und Klaus Grabenhorst solche von Bob Dylan, Iva Zanicchi solche von Charles Aznavour, Gunter Gabriel solche von Johnny Cash, Wolfgang Ambros solche von Tom Waits, Daniele Cimitan solche von Wolfgang Ambros oder Kasper Holmboe solche von Tom Jones, denn dann kann man davon ausgehen, daß er/sie nicht bloß zufällig irgend einen Titel von der Plattenfirma auf's Auge gedrückt bekommen hat, sondern sich das ganz gezielt ausgesucht hat, um es ebensogut - oder besser - nachzumachen. (À propos Dylan: Seine Songs sind nicht nur die des 20. Jahrhunderts mit den meisten unterschiedlichen Coverversionen, sondern auch die in den meisten verschiedenen Sprachen und Dialekten gecoverten aller Zeiten, wobei allerdings eine merkwürdige Ungleichgewichtung auffällt, die es sonst bei keinem mir bekannten Interpreten gibt: Fassungen auf Kölsch, Schwytzerdütsch, Weanarisch, Asturisch, Galizisch, Katalanisch und sogar Westfriesisch finden sich leicht; dagegen muß man Fassungen auf Hochdeutsch, Kastilianisch oder A.B.N. wie die sprichwörtliche Stecknadel im Heuhaufen suchen.)

Ein paar Einschränkungen des Untersuchungsgegenstandes habe ich bewußt gemacht, und ich will auch erklären warum:
Erstens muß ein "richtiger" Schlager in meinen Augen - und Ohren - mehr oder weniger um das Thema Liebe kreisen (zu Mensch, Tier, Stadt, Land, Fluß usw. - s.o.) Was ist daran eigentlich so schlimm, daß man sie als "Schnulzen" verunglimpft? Das war schon im Mittelalter so, bei den Minnesängern. (Deshalb hießen die nämlich so!) Wer Texte mit weltbewegenden politischen Aussagen hören will, soll auf Wahlveranstaltungen gehen oder auf Demos. (Übrigens gibt es auch schlechte Wahlredner und schlechte Demos.) Deshalb fehlen hier Texte solcher sogenannter "Liedermacher", die gar keine Lieder machen, sondern nur politische Gesellschaftskritik vertonen wollen. Wie meinte schon der alte Goethe: "Ein politisch Lied, ein garstig Lied". Aber gibt es denn überhaupt unpolitische Gesellschaftskritik? Ja, es geht auch unpolitisch und humorvoll; das beweisen z.B. die Lieder von Reinhard Mey (die er unter dem Namen "Frédérik Mey" fast alle auch auf Französisch gesungen hat - auch noch nach der Scheidung von seiner französischen Frau Christine) und auch einige Schlager von Bernhard Brink. Wenn Berufsgruppen humorvoll auf die Schippe genommen werden wie die Politiker, Meteorologen (nur von bösen Zungen werden sie als "Meteorolügner" und ihre fast immer falschen Kaffeesatzlesereien Wettervorhersagen als "Meteorolügen" bezeichnet ;-), Quacksalber Ärzte oder Klempner von Reinhard Mey oder die Bundeswehrsoldaten von Mike Krüger, habe ich das durchgehen lassen, aber nicht das verbiesterte Niedermachen junger Wehrpflichtiger wie in "Der ewige Soldat" von Juliane Werding (nach Donovans - und Don McLeans - "The Universal Soldier"). Weggelassen habe ich ferner verlogene Immigranten-Lamenti wie "Er wollte nach Deutschland" von Udo Lindenberg, "Bin ich denn anders?" von Erik Silvester und "Brüder" von Rainhard Fendrich oder Aufrufe, Südafrika schwarzen Terroristen auszuliefern, wie "Johannesburg" von Howard Carpendale - wir sehen ja, wohin das geführt hat, zum Schaden aller dort lebenden Völker und Rassen. (Wer so etwas textet und singt, gehört zur Strafe lebenslänglich dorthin verbannt, wo er das Unheil angerichtet hat, in diesem Fall mitten in die Hauptstadt Südafrikas, oder noch besser, gleich nach SOWETO.) In der Regel sind solche Machwerke ohnehin nicht im Ausland gecovert worden. Aber einige deutsche Produzenten konnten sich ja nicht verkneifen, sie ins Lübke-Englisch, -Französisch usw. übersetzen zu lassen, um sie - meist ohne Erfolg - in die ausländischen Plattenmärkte zu drücken. Ein typisches Beispiel dafür ist z.B. Katja Ebstein, deren "Ein Indiojunge aus Peru" ich zwar mit aufgenommen habe, aber nur mit einer entsprechenden Anmerkung. Hart an der Grenze - aber wohl noch harmlos gemeint und verstanden - ist "Zwei kleine Italiener"; aus anderen Gründen hart an der Grenze sind Stücke wie "In Chicago" und "El Lute", in denen ganz offen Kriminelle bemitleidet oder sogar verherrlicht werden, oder auch "Marianne" - aber den französischen Text und seine Anspielungen versteht hier in Deutschland ja sowieso niemand, und die Musik ist einfach gut gemacht. (À propos Kriminelle und à propos französischer Text: Die besten Parodien sind natürlich diejenigen, bei denen man am Text [fast] garnichts zu ändern braucht, und die auch über jeden Verdacht erhaben sind, weil sie schon viel älter sind als die Personen bzw. Ereignisse, auf die sie scheinbar perfekt passen, wie z.B. Ce fou de Nicolas von Michel Delpech ;-) Dagegen habe ich einige englische Parodien weggelassen, die allzu einseitig - je nach politischer Couleur - für oder gegen George Bush, Osama Bin Laden, Saddam Hussein u.a. Personen der Zeitgeschichte geschrieben sind. Das sind Eintagsfliegen; echte Schlager sollten so zeitlos sein, daß sie im besten Fall zu Evergreens werden. (Diesen alten Ausdruck finde ich viel schöner als "Oldies", denn er bezeichnet doch Junggebliebene[s]!) Von der sogenannten "neuen deutschen Welle" der frühen 1980er Jahre - die ja dann ziemlich schnell zu Alteisen geworden ist - kenne ich nur je zwei Coverversionen von Nena und der Spider Murphy Gang; der Rest wurde wohl als einfach zu mistig für die ausländischen Märkte angesehen - und das sehe ich genauso: Der Schlager braucht kein "Hurra", wenn die Schule brennt, und keine "Peep-show".

Zweitens gibt es leider von einigen der besten ausländischen Schlager keine deutschen Fassungen. Das betrifft vor allem französische und italienische Titel, wie "La fête des fleurs", "Et moi je chante" (auf Niederländisch sing es Conny Vandenbos als "Nog even"), "Io e te per altri giorni", "La rencontre", "Dans la maison vide", "Un roi barbare", "Je vais t'aimer", "Les lacs du Connemara" oder "J' me gên'rai pas pour dir' que j' t'aim' encor', die allesamt den Anforderungen an ein "klassisches" Musik-Arrangement genügen. (Die meisten stammen von Didier Barbelivien, den in Deutschland kaum jemand kennt, ebenso wenig wie Edmond David Bacri alias "Eddy Marney", der so viele erfolgreiche Coverversionen getextet hat. Auch die - überwiegend von Jacques Revaux und Pierre Delanoë verfaßten - Lieder von Michel Sardou, mit über 100 Top-10-Hits Frankreichs erfolgreichster Schlagersänger überhaupt, der die meisten seiner Titel auch auf Spanisch, viele auf Italienisch und einige sogar auf Englisch, aber keinen einzigen auf Deutsch gesungen hat, sind in Deutschland größtenteils unbekannt geblieben: Gerade mal ein Dutzend deutscher Coverversionen gibt es, die allesamt auf B-Seiten oder auf irgendwelchen obskuren Langspielplatten landeten - ich habe sie hier zusammengestellt.) Das ist schade, aber es hat gute, vor allem kommerzielle Gründe: Wenn ein Original zu gut gemacht ist (wohlgemerkt vom musikalischen Arrangement her - die Texte sind ja bisweilen an Dümmlichkeit kaum zu überbieten), hat das deutsche "Remake" kaum eine Chance, sich auch noch am Markt durchzusetzen. Wer da gegen den Stachel löckt, scheitert fast immer - traurige Beispiele sind die toll gemachten Coverversionen von Michael Heymann, die heute praktisch vergessen sind, weil die Originale einfach zu gut waren, um sie zu übertrumpfen.

Die dritte Einschränkung ist eine persönliche, subjektive: Meine Auswahl beginnt Anfang der 1960er Jahre (schließt aber auch Lieder von vor 1960 ein, wenn sie danach nochmal gecovert wurden). [Wer sich für frühere Schlager interessiert, dem empfehle ich für die 1950er Jahre diese Webseite von Günter Schiemenz; sie steckt zwar noch im Aufbau; aber man kann jetzt schon erkennen, daß da sehr gründlich recherchiert wird - jedenfalls was die Interpreten anbelangt, auf die sich die Auswahl bisher beschränkt. Für deutsche Coverversionen englischer Songs der Jahre 1950-1980 gibt es ferner eine Liste bei Memoryradio, die von Mitte der 1950er Jahre an sogar ziemlich komplett sein dürfte - aber leider beschränkt sie sich auf Singles, womit einige nur auf LP erschienene Perlen verloren gehen. Für die Schlager der 1920er, 1930er und 1940er Jahre gibt es neuerdings diese Webseite; leider kann ich deren Qualität mangels ausreichender eigener Kenntnisse nicht wirklich beurteilen, sie macht aber einen recht guten Eindruck.] Zum Einen liegt das daran, daß die früheren Schlager "vor meiner Zeit" waren - ich habe mit 13 Jahren angefangen, Schlagertexte zu sammeln, und zwar eher zufällig, weil ich damals begann, Kurzschrift zu lernen, und für einen Anfänger ist es halt leichter, Gesungenes als Geredetes mitzustenographieren, weil ersteres in der Regel langsamer rüberkommt; also habe ich am Radio "trainiert" - und hinterher das Wiederentziffern. (Und später habe ich so Fremdsprachen gelernt; mit toten Sprachen hatte ich auf der Schule immer Probleme; mit solchen, die man sprechen und vor allem singen konnte, nie. Offenbar schleifen sich die Sprachmuster mit Musik besser ins Gehirn ein; ich habe nie Grammatikregeln zu büffeln brauchen.) Zum Anderen bin ich der Meinung, daß erst mit dem Einzug für jedermann erschwinglicher Plattenspieler "ehrliche" Schlager entstehen konnten. Bis dahin entschieden die Disk-jockeys der Rundfunksender darüber, was ein "Hit" wurde, und die spielten halt die Titel derjenigen Plattenverlage und Produzenten, die ihnen am meisten dafür zahlten. (Das klingt biestig, ist aber wahr.) Man kann den Zeitpunkt sogar an einem ganz bestimmten Lied festmachen: Der erste Schlager, der wirklich ein gesamteuropäischer Hit wurde - und das mitten im Krieg! -, war das von Lale Andersen gesungene Lili Marleen, das der deutsche Soldatensender von Belgrad erstmals 1941 ausstrahlte. [Eine merkwürdige Koinzidenz ist, daß ungefähr zur selben Zeit das indonesische Kroncong-Lied "Bengawan Solo" - von japanischen Soldatensendern gespielt - zum ersten gesamtasiatischen Hit wurde.] Danach dauerte es fast 20 Jahre, bis es wieder einen gesamteuropäischen Hit gab, und das war Ein Schiff wird kommen, Titelsong des Films "Jamais le Dimanche" [Sonntags nie] aus dem Jahre 1959, der zunächst eher unbeachtet geblieben war, bis ihn 1960-61 niemand anderes zu einem Nr.-1-Hit machte als - wieder Lale Andersen. (Der Künstlername klingt zwar dänisch, Eulalia Bunnenberg stammte jedoch aus einem Kaff bei Bremerhaven, war also für die Rolle des "Hafenmädchens" geradezu prädestiniert.) Dazwischen hatten auch Wettbewerbe wie der "europäische" Grand-Prix kaum Hits, sondern überwiegend Ladenhüter produziert, die niemand wirklich hören wollte - kein Wunder, das Publikum war dabei doch von niemandem gefragt worden! Sendungen wie die "Hitparade" von Radio Luxemburg mit Frank Elstner und seit 1969 auch die ZDF-Hitparade mit Carl-Dieter Heck[en]scher alias "Dieter Thomas Heck" ermöglichten es dann auch denen, die sich keine Schallplatte (eine Single kostete damals 5.- DM - harte Silbermark, mit einer Kaufkraft wie heute etwa 15.- Teuro -, eine Langspielplatte zwischen 20.- und 30.- DM) leisten konnten oder wollten, sondern nur eine Postkarte (die kostete damals 30 Pf, und ein mit vier Spuren - also unter Verzicht auf Stereo - bespieltes Tonband, auf dem man die Hitparaden mitschneiden konnte, reichte für ca. 200 Titel), Schlager mit zu "machen". Das war auch ein Stück Demokratisierung, halt auf kulturellem Gebiet; und manchmal frage ich mich, ob diese Art Demokratisierung nicht vielleicht mehr wert war als das, was die Politiker uns gleichzeitig als solche verkauft haben, ob es nicht wichtiger ist, daß ich täglich frei wählen kann, welche Musik ich gerne höre, als alle vier Jahre ein Kreuzchen hinter einer Parteiliste zu machen, auf deren Zusammenstellung ich keinerlei Einfluß nehmen kann, die aber darüber entscheidet, wer mir die nächsten vier Jahre das Geld aus der Tasche zieht. Wer kennt schon noch die sogenannten "Spitzenpolitiker" von anno dunnemals, geschweige denn daß jemand ihre verlogenen Reden und gebrochenen Wahlversprechen noch einmal hören wollte. Aber an die Spitzenreiter der Hitparaden aus meiner Jugendzeit erinnere ich mich noch heute - wie war das: "Poesia, dolce frutto della mente mia, sei qui, sei rimasta nel mio cuore" -, ihre Schlager höre ich immer wieder gerne; und ich glaube nicht, daß deren Texte verlogener sind als die von Politikerreden oder von Literaturkritikern, auch wenn ihnen das gerade von letzteren immer wieder nachgesagt worden ist. Na klar, auch da gab es Manipulationsmöglichkeiten; so behaupten z.B. böse Zungen, Peter Orloffs Ladenhüter "Monika" wäre nie Nr. 1 in der ZDF-Hitparade geworden, wenn nicht seine "Fanclubs" Tag und Nacht Postkarten gepinselt hätten. Deshalb glich man die Plazierungen seit 1977 den Verkaufszahlen der Plattenläden an - und erwies der Sendung damit einen Bärendienst: Bis dahin war sie ein Sprungbrett für neue Talente gewesen und leistete Pionierdienste für z.T. jahrzehntelange Karrieren. Mit der Umstellung äffte sie nur noch die Verkaufscharts nach und versank so bald in der Bedeutungslosigkeit - was die von da an brachte, hörte man ja jeden Tag im Radio. Und die Gerüchte um Manipulationen hörten trotzdem nicht auf - jeder fragte sich doch, wie das abscheuliche "Lied der Schlümpfe" von Pierre Kartner alias "Vader Abraham", das niemand auch nur geschenkt haben, geschweige denn kaufen wollte, monatelang Nr. 1 sein konnte. Wolfgang Petry hat mal behauptet, die Verkaufszahlen seien allesamt getürkt gewesen; der erfolgreichste Schlagersänger der 1970er und 1980er Jahre sei vielmehr er selber gewesen - aber dieser linken Bazille muß man nun auch nicht alles glauben. Dagegen glaube ich Manuela ohne weiteres, daß man für eine Teilnahme an der ZDF-Hitparade 30.000.- DM zahlen mußte - so etwas denkt man sich nicht aus! Aber vor Gericht beweisen konnte sie es nicht, als das ZDF sie verklagte, denn alle Anderen hielten natürlich schön den Mund. Sie verlor den Prozeß und bekam nie wieder einen Fernsehauftritt in Deutschland. Eine Generation später kam das Thema wieder auf's Tapet, aber da reagierten alle Beteiligten ganz anders: Der Manager von Helene Fischer zahlte das vom MDR geforderte Schmiergeld anstandslos, und sie bekam die Auftritte; aber als einige Mediengewaltige weiter oben, die man unvorsichtigerweise nicht an dem Geldsegen beteiligt hatte, das herausbekamen, wurde der korrupte Redakteur fristlos entlassen und angezeigt - und der Manager von H.F. gleich mit. Aber das ist sicher nur die Spitze vom Eisberg, die Regel dürfte vielmehr sein, daß alle Entscheidungsträger Geld bekommen - wie ja auch beim Radio, dort halt bloß etwas weniger als beim Fernsehen - und daß sowohl die Schmierer als auch die Geschmierten schön die Klappe halten.

Die 1960er und 1970er Jahre waren die Hoch-Zeit der deutschen Übersetzungen - sowohl ins Deutsche als auch aus dem Deutschen. Internationale Stars, vor allem solche, die im Original nicht auf Englisch sangen, wie Charles Aznavour, Gilbert Bécaud, Dalida, Joe Dassin, Julio Iglesias oder Nana Mouskouri, sangen fast alle ihre Schlager auch auf Deutsch; und wer immer Erfolg mit einem deutschen Titel hatte, versuchte ihn auch irgendwie im Ausland unterzubringen, wenngleich meist mit nur bescheidenem Erfolg. (Die Gründe dafür hatte ich schon genannt.) In den 1980er Jahren begannen auch deutsche Schlagerschreiber, ihre Texte gleich auf (Lübke-)Englisch zu verfassen - wer erinnert sich nicht mit Grausen an Boney M., Dschinghis Khan, Les Humphries Singers und wie sie alle hießen. Kein Wunder, daß auch dazu deutsche Versionen auf den Markt kamen, die deutlich besser waren. (Man vergleiche nur mal "Keep love alive" - das englischen Original aus deutscher Feder - mit "Sie lebt in Dir" - der Nachdichtung.) Seit den 1990er Jahren ist es außer Mode gekommen, fremdsprachige Schlager auf Deutsch nachsingen zu lassen; selbst die erfolgreichste französische Schlagersängerin jener Zeit, Patricia Kaas (Céline Dion ist Kanadierin und singt überwiegend Englisch, auch wenn viele Franzosen das nicht wissen ;-), hat es nie für nötig befunden, auch nur einen einzigen ihrer Titel auf Deutsch zu singen, obwohl sie das angeblich fließend spricht. (Nicht, weil sie aus Elsaß-Lothringen kommt - dort ist das Moselfränkische nach anderthalb Jahrhunderten des Verbots und der Verfolgung ausgestorben -, sondern weil ihre Mutter gebürtige Deutsche ist.) Dennoch hat sich die Bundesregierung nicht entblödet, ihr das Bundesverdienstkreuz umzuhängen für ihre Verdienste um die deutsch-französische Freundschaft, deren "Personifizierung" sie sei. Das ist leider nur zu wahr, denn sie beweist schlagend, daß auch Elsaß-Lothringen keine Brücke zwischen Frankreich und Deutschland mehr ist, nicht mal in musikalischer Hinsicht. (Der Belgier Freddy Birset und der Elsässer Serge Nelson haben wenigstens versucht, mit ihren Coverversionen eine solche Brücke zu schlagen - wenn, dannn hätten sie das BVK verdient gehabt -, aber ihre relative Erfolglosigkeit hüben wie drüben sagt eigentlich alles.) Grenzübergreifende Übersetzungen sind halt generell out. Allenfalls wird mal ein alter Schlager neu arrangiert - aber das ist nur noch in den seltensten Fällen eine Verbesserung gegenüber dem Original. (Das gilt nicht nur für Deutschland; wer z.B. mal die gräßlichen Neuaufnahmen gehört hat, die Tom Jones seinen alten Hits angetan hat, wendet sich mit Grausen - da waren die von Peter Alexander gesungenen deutschen Fassungen zehnmal besser!) Wenn ausnahmsweise neue Texte geschrieben wurden (auch zu Zwecken der Werbung und/oder der Parodie, vor allem von den beiden notorischen Blödelfriesen Mike Krüger und Otto Waalkes), habe ich diese zum Vergleich hinzugesetzt. Besonders reizvoll finde ich den Vergleich zwischen Coverversionen, die sich krampfhaft an eine Übersetzung des Originaltextes halten und solchen, die versuchen, dessen Lautmalerei nachzuahmen. Das ist wie gesagt die Kunst des Liedermachers, zu erreichen, daß der Rhythmus der Sprache und der Musik zusammenpassen. Man kann z.B. "Qué será mi vida" wörtlich wiedergeben mit "Wie wird sein mein Leben" und dabei sogar den Silbenstand wahren, aber das lange Verweilen auf dem "mein" wird immer unnatürlich klingen. Dagegen wird "Seh'n wir uns nie wieder" perfekt passen, als sei es ein deutscher Originaltext. Umgekehrt klänge "An den Pforten der Sonne, den Gestaden des Meeres..." - die wörtliche Übersetzung von "Alle porte del sole..." - irgendwie besser als das schlichte, um nicht zu sagen banale "Auf der Straße desr Sonne, da bist Du mir begegnet..."

Nach diesen Einschränkungen ging ich ursprünglich von etwas über 2.000 Titeln aus, deren Texte ich miteinander vergleichen wollte; inzwischen habe ich diese Zahl allein mit deutschsprachigen Originalen erreicht; und bei deutschen Coverversionen fremdsprachiger Originale habe ich anno 2015 die 8.000-Marke überschritten, so daß ich insgesamt auf gut 10.000 Titel komme. Das liegt vor allem am "Zuwachs" aus Österreich - wo ich die Seite "Was wurde aus...?" besonders hervorheben möchte, die sich auf [fast] vergessene Interpret[inn]en und ihre Lieder spezialisiert hat, die z.B. bei Discogs unbekannt sind -, der Schweiz und der "DDR", mit deren Musikszenen ich weniger vertraut war, bis einige Musikfreunde von dort meinen musikalischen Horizont erweitert haben. Damit dürfte allerdings die Obergrenze erreicht sein, d.h. mehr deutschsprachige Schlager, von denen es fremdsprachige Fassungen gibt, werden sich kaum finden lassen, zumal praktisch nichts mehr nachkommt. [Frans Nijs, der eine meinen Schlagerseiten im Ansatz vergleichbare Webseite für niederländische/flämische Schlager unter dem Titel "Vertaalde liedjes - uit Nederlands, naar Nederlands" betreibt, hatte diese ursprünglich ebenfalls auf rund 2.000 Titel angelegt. Da er "nur" auf 314 niederländische Coverversionen deutscher Originale und 51 deutsche Coverversionen niederländischer Originale kommt - viel mehr kenne auch ich nicht -, überschneiden sich unsere Projekte nur wenig; ich kann seine Seite zur Ergänzung wärmstens empfehlen; sie enthält auch Volkslieder und Schlager, die ab 1960 nicht mehr neu gecovert wurden.] Diejenigen, die behaupten, mehr gefunden zu haben, haben wohl falsch gezählt, wie z.B. die Betreiber von Coverinfo und Secondhandsongs, die jeweils auf über 300.000 kommen. Aber die nehmen halt auch Titel auf, von denen es keine deutsche Fassung gibt (ca. 90% ihrer Einträge sind englischsprachige Titel) und zählen alle gleichlautenden Coverversionen - die ich als "Papageiengesänge" bezeichne und meist nur am Rande erwähne - mit; d.h. wenn ein Titel von einem Dutzend Interpreten gesungen wurde, kommen sie auf ein Dutzend Einträge, auch wenn der Text identisch ist. [Zuletzt hatte sich auch Lirama dieser Zählweise angeschlossen und war so mit einem Schlag auch auf über 300.000 Einträge gekommen.] So kommt Coverinfo z.B. für die Beatles auf fast 4.000 Einträge, obwohl sie viel weniger Coverversionen aufführen als ich; vor allem von den französischsprachigen - meist aus Québec - fehlen über 90%. Wenn dagegen ein- und derselbe Interpret ein Stück in verschiedenen Sprachen singt, fällt alles bis auf das Original flach. (Das gilt auch, nachdem sie dazu übergegangen sind, in einigen - längst nicht allen - Fällen im Kleingedruckten zu erwähnen, wenn auch der Originalinterpret eine Coverversion gesungen hat; wenn es nämlich keine anderen Interpreten gibt, fällt alles unter den Tisch.) Krassestes Beispiel ist Adamo: Bei Coverinfo gibt es von ihm sage und schreibe drei deutsche Titel und zehn französische, bei mir über 100 deutsche, über 100 französische, je zwei Dutzend italienische und spanische, je ein Dutzend englische, japanische und polnische, ein halbes Dutzend flämische und 2 türkische - und es wären noch viel mehr, wenn ich auch diejenigen aufnehmen würde, zu denen es keine deutsche Coverversion gibt. Noch krasser wäre es bei Vicky Leandros - aber das fällt noch nicht so auf, weil ich von den über 400 einschlägigen Titeln, die ich gesammelt habe, erst gut zwei Drittel eingearbeitet habe. Aber um nur mal ein Beispiel herauszugreifen: Von "L'amour est bleu" führe ich "nur" 29 Fassungen auf, Coverinfo dagegen 31; aber das sind überwiegend Instrumentals oder Papageiengesänge, d.h. die meisten echten Coverversionen fehlen, als da wären die auf Bahasa, Chinesisch, Eesti, Finnisch, Hindi, Isländisch, Japanisch, Norwegisch, Russisch, Tagalog, Tschechisch, Türkisch und Vietnamesisch. À propos Tschechisch: Bei Yvetta Simonová komme ich auf über 100 Coverversionen, Coverinfo auf eine einzige - und die ist auch noch falsch geschrieben; ähnlich ist es bei der Norwegerin Kirsti, von der Coverinfo nur eine einzige - "Ein Student aus Uppsala" - kennt, obwohl ABR 1995 eine CD mit Stücker 46 herausgebracht hat, zu denen es bei immerhin der Hälfte auch deutsche Fassungen gibt. Zu Serge Gainsbourg hat Coverinfo über 400 Einträge, aber nur vier der fünf Lieder, von denen es auch deutsche Fassungen gibt; und zu Peter Gabriel über 300 Einträge - aber darunter ist keine einzige seiner immerhin 17 deutschen Aufnahmen! Fleißige Coverversionensänger wie der Pole Michał Bajor, der Ungar Béla Bakacsi, die Eesten Jaak Joala, Ivo Linna, Tarmo Pihlap und Heli Lääts, die Litauer Viktoras Malinauskas, Stasys Povilaitis und Nijole Tallat-Kelpšaite sind im Westen ja ohnehin gänzlich unbekannt - nichtmal auf Adamo-Fanseiten weiß man, daß letztere z.B. das unsägliche "Es geht eine Träne auf Reisen" gecovert hat.
Im Durchschnitt kommen bei mir auf ein Original vier Coverversionen mit unterschiedlichen Texten (so gerechnet käme auch ich auf immerhin 50.000 Titel ;-), wobei ich nicht ausschließen kann, daß es noch mehr gibt, die ich bisher nicht kenne. Zwar kann man nicht erwarten, daß nun jeder Schlager gleich von Galizien bis zur Ägäis und von Lappland bis Sizilien nachgesungen wird - obwohl ich mir schmeichle, auch diese Ränder recht gut abgedeckt zu haben -, geschweige denn von Island bis zum Bosporus und von Spitzbergen bis Malta. Aber eigentlich müßte es doch eine Selbstverständlichkeit sein, daß es von jedem echten "Hit" in Europa zumindest je eine Fassung in den fünf Hauptsprachen der Musikkultur - Deutsch, Englisch, Französisch, Holländisch und Italienisch - gibt, wobei letzteres die Drehscheibe ist, über die bisweilen auch Schlager aus Osteuropa (Bulgarien, Griechenland, Rumänien, Rußland und sogar Türkei) ans Netz der westlichen Coverversionen angeschlossen sind - und umgekehrt: So läßt sich z.B. an den vielen [serbo-]kroatischen Coverversionen italienischer Schlager ablesen, daß Dalmatien jahrhundertelang nicht nur politisch, sondern auch kulturell zu Venedig gehörte, was bis heute fortwirkt! Dennoch machte die EU - nachdem sie Bulgarien und Rumänien Hals über Kopf aufgenommen hatte und gewisse Kreise das am liebsten auch mit der Türkei getan hätten - dem beitrittswilligen Kroatien jahrelang in einem Maße Schwierigkeiten, als stünde es Europa ferner denn irgendein anderes ihrer Nachbarländer, bis sie denn 2013 gnädig geruhte, es aufzunehmen - zu einem Zeitpunkt, als die EU bereits wirtschaftlich und politisch bankrott war und kurz vor dem Auseinanderbrechen stand. Zwar habe ich "nur" etwas über 800 kroatische Coverversionen europäischer Schlager gesammelt, also nicht viel mehr, als es türkische gibt; aber der Unterschied ist dennoch frappierend: Bei den kroatischen Coverversionen ist gewissermaßen brutto gleich netto, d.h. es gibt kroatische Coverversionen von fast 800 Originalen, denn nur von ganz wenigen gibt es mehr als eine unterschiedliche Fassung, und noch weniger sind - im Gegensatz zu den türkischen - ägyptischen oder sonst nordafrikanischen Ursprungs. Und vor allem: über 10% der Originale sind deutsche Schlager, die damit gleich nach den italienischen an zweiter Stelle kommen - vor den englischen und französischen.

Wie dem auch sei, ich nehme immer gerne Hilfe an; wer also Ergänzungsvorschläge machen oder Fehler korrigieren will, schicke mir bitte eine Mail, möglichst gleich mit Text oder URL. Auch für Korrekturen und konstruktive Kritik an meinen Kommentaren bin ich offen - schließlich bin auch ich nicht unfehlbar. Allen, die mir schon geholfen haben, ein herzliches Dankeschön, besonders Thierry (dessen Seite Paroles jetzt wohl unter dem neuen alten Namen Abazada fortgeführt wird), Klaus aus Berlin, Dennis der Hummel, Angela und Otto Janko aus Wien, den Machern von Let's sing it und Flashlyrics - deren Seiten sich durch besonders saubere Programmmierung auszeichnen (warum benutzen nicht auch Andere die Maske ihres Webseiten-Generators? Ich täte es, wenn ich mehr Speicherplatz zur Verfügung hätte!) -, Roman aus Stuttgart, Florian vom Songtext-Archiv, Angelikas Grufties bei BASC, Andreas von Radio Agora, Leo dem Lyriker, Martin dem Superlyriker, Dominik dem Lyrixer, Dragutin von Barikada, Janusz vom Songtext-Archiv, Rico von Lyrics 3000, Robin von Baidu, Jari aus Turku, Roland aus Linz, Auwi & Didi aus Osnabrück, Venetia von Lyrical Musings, Andreas aus Skanderborg, Schuppiluliuma, Waltertje, Vic van de Reijt, Georgos und Lamka aus Griechenland, Ana Sayfa, Charly dem Parodien-Sammler von "Am I right", den Baby Boomers vom "Lyrics Playground", den Jungs und Mädels von Lirama (deren Webseite leider 2013 nach gut 7 Jahren spurlos verschwunden ist), "Go deep music" und "Musica e memoria", den Machern der z.T. ganz hervorragenden Internet-Radioprogramme (in alphabetischer Reihenfolge) Bide-et-musique (dort vor allem die Sendung "v.o. - v.f."), Radio Calista, Dilema-radio, Jouw radio, Juzp music box, Keeng, Mascotte-radio (das leider im Juli 2009 nach zehn Jahren seinen Sendebetrieb eingestellt hat - es war der mit Abstand beste BeNeLux-Sender -, wie schon im April 2009 Alexia-radio), Mélodisque (das im Dezember 2014 nach 6 Jahren Sendezeit ebenfalls verstummt ist), Memory-Radio (das ebenfalls nur wenige Jahre durchgehalten hat; zwar waren schon früher mal ein paar Mitarbeiter aus der 2. Reihe abgesprungen, um ihren eigenen Klitschensender aufzumachen, aber das war kein großer Verlust; doch im Sommer 2012 ging ein halbes Dutzend Top-Moderatoren und gründete Yesterday-Radio, nahm auch viele Sendungen mit - u.a. "Bunt gemischt" mit dem "musikalischen Doppelpaß", von dem ich oft interessante Anregungen erhalten hatte -, nur um 2015 den Sendebetrieb ersatzlos einzustellen), NosztalgiaRadio, Ololo (so schreibt sich "Oh la la" auf Russisch, denn das unbetonte "o" spricht sich wie "a" ;-), Radio 700, RadioAA, Radio liberté, Radio ti ricordi, Rádio UOL, Vikerraadio (Dort insbesondere die Sendung "Originaal & koopia" von Jaan Elgula), Yumusica, Radio Zilvervos (das nunmehr die Spitzenposition von Mascotte-Radio übernommen hat) und Super Oldies, ferner denen, die man über Muz aufrufen kann, Mária und Anett aus Ungarn, Ana und Pino aus Brasilien, Belisario aus Bogotá, "Rato", der Mozambique-Maus, Richard Weitze und seiner Bear Family, Dada-Records (nein, das ist keine Schleichwerbung; ich sage ja nicht, daß man dort einkaufen soll, sondern nur, daß ich in deren Angebot schon auf viele Raritäten gestoßen bin, die mir bis dahin unbekannt waren - da können Amazon, Ebay & Co. einpacken!), Wilbert's music library in Manilasowie ganz besonders Jurij alias "Pojuella" in Minsk.

Dagegen muß ich vor einer Webseite ausdrücklich warnen, deren Betreiber sich auf unseriösen Suchmaschinen die vorderen Plätze gegen Geld gekauft haben und die behaupten, Songtexte und Videoclips bereitzustellen, nämlich "www.songtexte.com". In Wirklichkeit ist das ein großangelegter Schwindel, d.h. wenn man Glück hat, erscheint eine Seite mit Werbung und dem Hinweis, daß leider "noch" keine Texte und Videos vorhanden sind, wenn man Pech hat, stürzt das Programm ab. Auch von "www.songtext-info.de" ist noch nichts Gescheites gekommen; meist findet man dort einen Standardtext mit Werbung und ein paar Links, die entweder tot sind oder im Kreise herumführen. Am schlimmsten ist jedoch die Seite Metrolyrics, die zwar einige brauchbare Texte liefert, aber einem heimlich die grüne Pest auf den Computer hext - und damit meine ich ausnahmsweise mal nicht den Islam, sondern eine Malware, die das System verlangsamt, auf jeder Textzeile mindestens ein Substantiv grün unterstreicht, es mit Werbe-Pop-ups versieht und Cookies setzt, die einen ausschnüffeln, nämlich "IntelliTXT" (alias "VibrantAds" alias "AdSense" alias "TextEnhanced"). Getarnt wird das als harmloses Plug-in oder Add-on namens "Lyrics Seeker", das von Anti-Virus-Programmen nicht als Malware erkannt wird, gegen das auch AdBlocker & Co machtlos sind, und das inzwischen fast alle größeren Textseiten auf Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Schwedisch, Japanisch und sogar Chinesisch verseucht hat. (Wer wissen will, wie man das wieder los wird, kann mir ja mal mailen.) Ausdrücklich keinen Dank spreche ich auch Olli-Pekka Puranen aus, obwohl ich von seiner Webseite schon viele interessante Informationen bezogen habe. Aber seit April 2014 hat dieser Armleuchter das FIRS doch tatsächlich gegen Zugriffe aus Deutschland gesperrt! (Nicht, daß mich das persönlich stören würde - wozu gibt es den "Tarnkappenbomber" Stealth -; aber eine Frechheit ist es trotzdem.)

Ein Nachtrag aus aktuellem Anlaß: Natürlich kenne ich auch tidido; aber ich weiß nicht recht, ob ich davor warnen oder mich dafür bedanken soll - und wenn letzteres, bei wem, denn die Seite wird anonym betrieben. Dagegen ist an sich nichts zu sagen, jedenfalls ist es, solange es eine nicht-kommerzielle Seite bleibt, legal. Aber dort werden ja nicht nur ein paar Texte angeboten, wie auf meinen Schlagerseiten, sondern tonnenweise Musikstücke - und die Computerzeitschrift Chip bietet sogar Software zum Download an! Da die Webseite auch werbefrei ist, fragt man sich doch, wie die sich finanzieren, wovon sie etwaige Tantiemen bezahlen und was sie überhaupt bezwecken. Von der deutschsprachigen Ausgabe - die in Luxemburg, also in der EU, sitzt - würde ich grundsätzlich die Finger lassen, denn die registrieren bestimmt jeden Zugriff, und wenn irgendwann mal ein Gericht entscheiden sollte, daß die irgendwelche Urheberrechte verletzt haben, dann könnte auf die Surfer eine Klagewelle ungeahnten Ausmaßes zurollen, denn eine perverse Rechtsprechung betrachtet jetzt schon das Anhören per Computer als "Anfertigen einer Raubkopie", da die Musikdatei dabei ja vorübergehend in den Arbeitsspeicher geladen wird! Die russischsprachige Seite besuche ich ab und zu; aber diesen Luxus leiste ich mir nur, weil ich ein professionelles - kostenpflichtiges - Virenschutzprogramm habe; wer nur mit 08/15-Schutz im Web unterwegs ist, sollte das besser unterlassen. Und selbst ich würde mich hüten, irgendetwas von denen auf der Festplatte zu speichern - man weiß nie, was man sich da einfängt; heutige Schädlingsprogramme bringen nicht mehr einfach das System zum Absturz, sondern nisten sich ganz heimlich, still und leise ein, spionieren alles aus und zapfen alles ab, ohne daß man es mitbekommt - wollt Ihr dieses Risiko eingehen? Ich nicht!

Und noch ein paar Worte in eigener Sache:

Ich bekomme immer wieder Klagen, daß die Schlagerseiten "down" sind, weil das Traffic-limit ausgeschöpft ist. Meine Provider können nun mal nicht unbegrenzt kostenlos Zugriffskapazitäten zur Verfügung stellen. [Ich halte indes die 5 GB p.m., die einer von ihnen gewährt, für recht großzügig.] Aber jeder Surfer kann etwas zur Vermeidung dieses Ärgernisses beitragen, indem er sich die Einzeltexte mit der rechten Maustaste und der Option "in neuem Fenster öffnen" anschaut, statt sie im selben Fenster zu laden und dann jedesmal über den "Zurück"-Link zur Ausgangsseite zurückzukehren. (Ein User hat es am 9.9.2008 fertiggebracht, mit dieser Methode binnen 24 Stunden sage und schreibe 4.730 Texte aufzurufen - das ist in etwa die Zahl der Aufrufe, die mein Provider sonst insgesamt pro Tag zurückweist wegen Überschreitung der Zugriffshöchstgrenze.) À propos Provider: Yahoo hat meinen alten Webspaceprovider - Geocities.com - am 26.10.2009 stillgelegt. Zwar haben es sich einige Idealisten zur Aufgabe gemacht, dessen alte Seiten zu retten und auf ihrer eigenen Domain - Oocities - mit neuer URL ins Netz zu stellen; aber das sind natürlich nur die alten Fassungen per Oktober 2009; auch mein zweiter Provider - 20m - ist immer unzuverlässiger geworden, weshalb ich es aufgegeben habe, die Dateien dort zu akutalisieren. Aktuell ist dagegen mein dritter Provider - Atspace; und erfreulicherweise ist 2011 ein vierter Provider - Geocities.ws hinzugekommen, so daß die Schlagerseiten jetzt eigentlich immer über eine dieser beiden URL erreichbar sein müßten. Leider ist "erreichbar" nicht immer auch gleichbedeutend mit "auffindbar"; der eben geschilderte Providerwechsel hat dazu geführt, daß einige Suchmaschinen die Inhalte der Schlagerseiten nicht mehr vollständig anzeigen. Dazu zählt auch Google, das quantitativ noch immer, aber qualitativ längst nicht mehr Marktführer ist, nicht nur weil es keinen Cache mehr hat, sondern auch, weil es - vermeintlich - "doppelte" URLs nicht mehr anzeigt, sondern nur noch eine einzige, und dabei hirnrissigerweise nicht auf die aktuellste Version abstellt, sondern vielmehr umgekehrt, d.h. nach dem Senioritätsprinzip vorgeht! Das führt dazu, daß Google nur noch die "dienstälteste" URL der Schlagerseiten, nämlich die von Oocities, registriert, und die wird von Tag zu Tag überholter. Wer also aktuell bleiben will - nicht nur was meine Schlagerseiten anbelangt -, der sollte schleunigst auf eine der modernen, besseren Suchmaschinen umsteigen, oder am besten gleich zu einer Meta-Suchmaschine wechseln, z.B. zum Webcrawler oder zu Duckduckgo oder zu Ixquick; die erfassen neben den Ergebnissen der besseren Suchmaschinen auch die Ergebnisse von Google - dessen Fans können also bei einem Wechsel nichts verlieren, sondern nur gewinnen.

Leider ist auch bei meinen neuen Providern der Speicherplatz nicht unbegrenzt; deshalb kann ich nur in Ausnahmefällen die Plattenhüllen oder sonstige Bilder mit einbeziehen. Allen, die sich dafür interessieren, empfehle ich in erster Linie Dietmars Deutsche Coverversionen, eine kleine aber feine Sammlung, die sicher noch wachsen wird, und speziell für französische Titel Encyclopédisque. (Seit 2015 werden dort erfreulicherweise auch LPs berücksichtigt, was bis dahin eine schmerzliche Lücke war.) Und wer sich auch mit etwas kleineren Formaten zufriedengibt, kann es ja mal bei Memoryradio (s.o.) versuchen; die zeigen im Rotationsverfahren per Zufallsgenerator jeweils acht Stück. Auch die Seiten von Denis Schwartz sind mit Plattenhüllen illustriert. (Leider nur en miniature, d.h. man kann die Aufschrift in den meisten Fällen nur erraten, muß sich also auf seine Inhaltsangaben verlassen.) Auch "Schullas Covergalerie des deutschen Schlagers" - gemeint ist Plattenhüllengalerie -, die vorübergehend verschwunden war, ist Ende 2013 wieder aufgetaucht.

Und à propos Klagen: Viele andere Schlagerseiten, die es früher gab, hat man inzwischen dicht gemacht. Man, das sind die "Rechteinhaber", die ihr Copyright verletzt sahen und gegen die Seitenbetreiber mit juristischen Mitteln vorgegangen sind. (Ehrlich gesagt hatten viele Betroffene ihre Seiten auch kommerziell genutzt, und sei es durch bezahlte Werbung Dritter; dann doch lieber eine Gratis-Seite, die ab und zu mal "down" ist.) Mir ist das bisher noch nicht widerfahren, auch nicht von solchen, die dafür "berüchtigt" sind, und deren Texte es sonst nirgendwo mehr gibt. (Ein einziges Mal hat sich ein Rechteinhaber aus den USA gemeldet; aber das war eher eine Anfrage als eine Abmahnung; und als ich ihm erklärte, was diese Seite bezweckt, war er sofort einverstanden, daß sein Text drauf blieb - wohlgemerkt ohne Tantiemenzahlung ;-) Das rechne ich vor allem denen hoch an, deren Musik, Text und/oder Interpretation ich mehr oder weniger [un]freundlich kritisiert habe; wahrscheinlich haben sie richtig erkannt, daß das hier eine kostenlose Werbung für sie ist, und daß selbst die schlimmste Kritik noch immer "Reklame durch die Hintertür" ist; denn wer liest, wie schlecht etwas angeblich ist, kauft es vielleicht gerade deshalb, um selber nachzuprüfen, ob die Kritik berechtigt ist.

Dennoch erkläre ich höchstvorsorglich: Wer seine Rechte durch diese Seite oder Teile davon verletzt sieht, sie glaubhaft macht und mich zur Unterlassung auffordert, dessen Text[e] werde ich unverzüglich, d.h. ohne lange zu streiten, mit einem entsprechenden Hinweis entfernen. Ebenso werde ich einen Hinweis gem. § 63 UrhG auf allen Texten anbringen, deren Rechteinhaber mir mitteilt, wie dieser korrekt zu lauten hat. (Bis dahin mache ich geltend, daß mir dies unbekannt ist; leider strotzt auch und gerade die Webseite der GEMA von sachlichen und sinnentstellenden Schreibfehlern, die ich nicht ungeprüft übernehmen möchte - ich denke da z.B. an "Stuoi cuoid" statt "Stupid cupid" -; vielleicht haben die nicht umsonst eine Spidersperre einprogrammiert, die dazu führt, daß ihre Datenbanken von keiner Suchmaschine erfaßt werden; ein kurzer Versuch im Mai 2012, die Sperre 'rauszunehmen, wurde nach wenigen Wochen wieder aufgegeben; daran hat sich auch nichts geändert, nachdem im Dezember 2013 das "Outfit" der Seite optisch aufgepeppt wurde; lediglich der durchschnittliche Speicherbedarf der einzelnen Datensätze hat sich dadurch versechzehnfacht, von 4 auf 64 KB!) Es bedarf also keiner kostspieligen Einschaltung eines Rechtsanwalts, geschweige denn eines Gangs vor die Gerichte, wo es in Sachen Unterlassung außer einem Anerkenntnisurteil unter Verwahrung gegen die Kosten nichts zu holen gibt. Wer meint, dennoch klagen zu müssen, etwa in Sachen Tantiemen, möge zuvor einen Blick auf § 51 S. 1 UrhG werfen; ich glaube, daß meine "Schlagerseiten" mittlerweile den Anforderungen der Rechtsprechung an ein "eigenständiges wissenschaftliches Werk mit Zitaten" genügen; eine gewisse "Forschungsarbeit" gehört schon dazu, all die Coverversionen aufzustöbern, erst recht, sie miteinander zu vergleichen. Im übrigen bin ich auch abseits aller Juristerei ehrlich überzeugt, daß diese Seite mehr Wissen schafft - und zwar relevantes Wissen, nämlich über die Alltagsmusik und damit über die Kultur unserer Nachbarn - als so manches "wissenschaftliche" Projekt an Universitäten und anderen Hochschulen. Die Universität Kopenhagen hat 2007 eine Dissertation mit dem Thema "Dänische Coverversionen internationaler Popmusik von 1945 bis 2007" angenommen. Das mag ja noch angehen - wie ich inzwischen gelernt habe, gibt es davon viel mehr als ich früher dachte; aber die Universität Oldenburg hat 2008 eine Dissertation angenommen, die anhand von sage und schreibe 136 deutschen Schlagertexten untersucht hat, wie es darin um die Liebe steht, und zu dem weltbewegenden Ergebnis gelangt ist, daß früher mehr von Liebesfreud und heuer mehr von Liebesleid gesungen wird. Ganz abgesehen von der Banalität der Fragestellung (als ich studierte, hätte man dafür allenfalls einen Proseminarschein bekommen ;-) ist die "wissenschaftliche" Basis für solche Aussagen viel zu schmal (136 Texte à durchschnittlich 25 Zeilen - das sind vier "top"-Schlagertextheftchen seligen Angedenkens à 32 Seiten; früher mußte man für eine Doktorarbeit mehr als 136 dicke Schinken durcharbeiten!), und demzufolge dürfte auch das Ergebnis schlicht falsch sein: Nach meinen Feststellungen, der ich mindestens zehnmal so viele Liebesliedchen "studiert" habe, überwogen zahlenmäßig schon immer die Schlager über "Liebesleid" die über "Liebesglück" (was im übrigen nichts über ihren kommerziellen Erfolg aussagt), und zwar seit Alters her - vergessen wir nicht, daß unser Lehnwort "Tragödie" auf das griechische Wort für "Lied" zurückgeht!

Soweit ich Texte lediglich durch Links auf andere Seiten eingebunden habe, auf die ich keinen eigenen Einfluß habe, muß ich die Verantwortung für diese natürlich ablehnen; falls mich irgendjemand auf irgendetwas aufmerksam macht, was dort nicht in Ordnung ist, werde ich auch solche Links entfernen. Das gilt auch für Videoclips (ich führe Liveauftritte als "Video", Studioaufnahmen als "Audio", auch wenn letztere mit sich drehenden Schallplatten o.a. Bildchen unterlegt sind), wo ich nicht beurteilen kann, ob dort Copyrights verletzt werden; bis man mir das Gegenteil darlegt, vertraue ich darauf, daß die Betreiber solcher Seiten dies selber regelmäßig überprüfen, und daß die Rechteinhaber sich ggf. zunächst dort melden. Einige Musikfirmen haben das ja bereits getan, darunter die sogenannten "Big Four" [Großen Vier], nämlich Sony alias SME (mit Columbia/CBS und RCA), Universal alias UMG (mit Polydor), EMI (mit Capital und Electrola) und Time-Warner alias WMG, die zusammen rund 80% des weltweiten (und sogar rund 90% des deutschsprachigen) Musikmarkts beherrschen und die Veröffentlichung aller ihrer Musikstücke grundsätzlich verboten haben. [Das ist etwas anderes als bloße Ländersperren, die man mit Unblocker-Programmen wie Stealthy umgehen kann.] Nun, wenn die glauben, daß das ihren Umsatz steigert, muß man das halt respektieren.... Ich glaube das allerdings nicht, im Gegenteil: Wer irgendwo im www einen Videoclip sieht und hört - zumeist in recht bescheidener Bild- und Tonqualität -, der ihm gefällt, wird dadurch wahrscheinlich angeregt, das Original käuflich zu erwerben; es ist also praktisch kostenlose Werbung; und wer die verhindert, erweist "seinen" Rechteinhabern einen Bärendienst. Deshalb begreife ich auch nicht, daß die AKM, die ASCAP, die BMI, die SABAM, die SACEM, die SIAE und die SUISA sich von der GEMA haben anstiften lassen, YouTube gemeinsam auf Sperrung aller von ihnen vertretenen Musiktitel zu verklagen. Im einstweiligen Verfügungsverfahren sind sie damit zwar gescheitert, weil es, nachdem sie so lange keine juristischen Schritte unternommen hatten, an der notwendigen Dringlichkeit fehlte; aber es steht zu befürchten, daß sie im Hauptsacheverfahren Recht bekommen - zum Nachteil ihrer Klienten. Das sind übrigens, entgegen vielfach vorgeschobener Heucheleien, fast nie die Urheber; vielmehr wurden Komponisten, Texter und Interpreten meist pauschal mit Peanuts abgefunden, und die Rechte liegen bei den o.g. Verlagsfirmen. (Wer des Englischen mächtig ist, dem empfehle ich diesen sehr instruktiven "Report" von Max Keiser.) Es geht also garnicht um Urheberrechte, sondern um Ausbeutungsrechte; auch die müssen natürlich sein, sonst würde ja niemand mehr in die Produktion von Musik investieren, und die kostet nunmal Geld; aber in jeder ordentlichen Rechtsordnung erlöschen diese Ausbeutungsrechte 30 Jahre nach der Erstveröffentlichung; es ist ein Unding, diese - wie z.B. in der BRD - erst 70 Jahre nach dem Tode der Urheber auslaufen zu lassen. (Und es gibt Bestrebungen, diese Frist sogar noch zu verlängern - die Lobbyisten sind da mit Schmiergeld nicht kleinlich, und die Bestechung von Parlamentariern ist ja nach unserer Rechtsordnung nicht strafbar.) Wohlgemerkt, ich selber habe noch nie irgendwo einen Videoclip hochgeladen, bin also insoweit unschuldig - aber trotzdem nicht unparteiisch. Ich glaube ohnehin nicht, daß die derzeitige Umsatzkrise der Musikindustrie in erster Linie etwas mit Internet- oder sonstigen Raubkopien zu tun hat, sondern hauptsächlich damit, daß heute nur noch Schrott produziert wird, den ich mir nichtmal umsonst herunterladen oder kopieren würde - wie käme ich dazu, mir mit so etwas die Festplatte vollzumüllen?!? Würden die Musikproduzenten sich wieder auf die alten Tugenden des deutschen Schlagers und seiner europäischen Verwandten zurückbesinnen, dann würde die Leute ihnen auch wieder mehr abkaufen und damit Geld in die Kassen spülen. Bezeichnenderweise hatte der vielgescholtene "Schnulzensänger" Julio Iglesias weltweit die meisten Tonträger verkauft, bevor Sony ihn fast überall im www weitgehend sperren ließ - wobei es wohl als besonderer Schildbürgerstreich zu werten ist, daß in Deutschland die deutschen Fassungen nicht gesperrt sind (aber alle anderen), in Spanien die spanischen nicht (aber alle anderen), in den USA die englischen nicht (aber alle anderen) usw. Na, jedenfalls ist das eine gute Ausrede dafür, daß es nirgendwo im Netz ein umfassendes Verzeichnis aller seiner Titel zu geben scheint, geschweige denn mit Querverweisen auf Coverversionen. (Auch ich habe da noch bedauernswerte Lücken und bin für jede Hilfe dankbar.) Wie dem auch sei, ich verlinke inzwischen bevorzugt Fernsehliveauftritte, weil die Verlage die Rechte dafür den jeweiligen Sendern überlassen mußten, und die sind zwar bei neueren Sendungen - etwa aktuellen Fußballübertragungen - hinter Urheberrechtsverletzern her wie der Teufel hinter der armen Seele, aber sie verzichteten lange Zeit darauf, ältere Aufnahmen - etwa 40 Jahre zurückliegende ZDF-Hitparaden - sperren zu lassen. Wohl in der Hoffnung, daß das so bliebe, hatte ein Musikfreund in 2011 damit begonnen, die Mitschnitte jener beliebten Fernsehsendung komplett bei YouTube aufzuladen; und ein anderer Musikfreund begann wenig später, das gleiche mit den kompletten Mitschnitten ihres italienischen Gegenstücks, der Canzonissima, zu tun. Das ging ziemlich genau ein Jahr gut; dann - im April 2012 - wurde er gesperrt. (Wie so viele andere auch, von denen ich hier nur "AbsoluutRelatief", "dritterpolizist", "LordWampay", "MrEde86" und "wrdane" nennen möchte, gewissermaßen als Dank und Nachruf zugleich.) Dabei stellte sich heraus, daß die Rechte an jenen Aufnahmen längst nicht mehr dem ZDF gehörten, sondern zwei obskuren Gesellschaften, auf deren Betreiben die Sperre erfolgte, nämlich der Schweizer ERAKI und der Münchner Schamoni Film und Medien GmbH, die wiederum längst nicht mehr ihrem 2011 verstorbenen Gründer Peter Schamoni gehörte, sondern vielmehr dem Berliner Juden Hirsch. (Die Videoclips der US-amerikanischen Ed-Sullivan-show, 1948-1971 Urmutter aller Schlagersendungen im Fernsehen, waren bereits zuvor gesperrt worden von dem ungarischen Juden Andreas Szolt alias "Adrew Solt" alias SOFA, dem CBS die Rechte daran Anfang der 1990er Jahre verkauft hatte.) Einen erfreulichen Nachtrag gibt es in Sachen Sony zu vermelden: Die haben ihre Videoclips nicht mehr grundsätzlich gesperrt, sondern vermieten sie jetzt an Werbeagenturen, um damit Einnahmen zu erzielen. Das finde ich nicht nur juristisch, sondern auch "moralisch" legitim, und ich verlinke nun auch solche Clips, in der Hoffnung, daß sie für längere Zeit erhalten bleiben und daß sich andere Musikfreunde an einem kurzen Werbevorspann ebensowenig stören wie ich. Obwohl es auch da Unterschiede gibt: Bei einigen Seiten - z.B. Dailymotion - kann man davon ausgehen, daß von den Werbeeinnahmen die Aufführungsrechte finanziert werden, so daß man nach dem Werbeclip tatsächlich das geboten bekommt, wonach man gesucht hat; andere - z.B. YouTube seit 2013 - spielen da ein ganz mieses Spiel, d.h. sie führen erst die Werbung vor und brechen danach mit dem salbungsvollen Hinweis ab, daß das Video leider gesperrt sei - nicht immer, aber immer öfter -; und neuerdings blenden sie auch regelmäßig die wohl meistgehaßte Werbung im ganzen www ein, nämlich die jeweils 1-2 Tage veralteten Pseudo-"News" von Videovalis - einer Gesellschaft des zwielichtigen Bau-Unternehmers Thilo Burgey -, die sich scheinbar durch kein Add-on und keinen Filter blockieren, weder unterdrücken noch wegklicken, ja nicht einmal "aussitzen" lassen, da sie auf Endlosschleife geschaltet sind, z.T. sogar mit zwei verschiedenen Clips gleichzeitig, so daß man nichtmal sie selber versteht, dazu noch in einer Lautstärke, die alles andere übertönt, was besonders bei Musik ärgerlich ist. Es gibt zwar einen relativ simplen Trick, mit dem man sie los wird (wer ihn noch nicht kennt kann mir ja mal mailen ;-); aber seitdem meide ich YouTube als unseriös - wer weiß, womit die in Zukunft noch aufwarten! - und kann alle Uploader nur bitten, ein Gleiches zu tun. Und insbesondere Ihr, liebe Gesperrte, solltet Euch nicht unter anderem Namen neu anmelden und die gleichen Sachen nochmal aufladen - es wird doch wieder genauso enden. [Das gilt auch, nachdem sich YT und GEMA im November 2016 außergerichtlich verglichen haben; hinter den Kulissen geht der Kampf nämlich verschärft weiter, weil YT überhaupt keine Lust hat, die nunmehr angeblich vereinbarten erhöhten Tantiemen zu zahlen.] Sucht Euch lieber eine andere Plattform! Wo immer es alternative URLs gibt, werde ich meine externen Links nach und nach auf diese umstellen. Ich habe mich besonders gefreut, als im Februar 2016 der sehr verdienstvolle "Oldie Sound Channel" meiner Empfehlung gefolgt ist; man findet ihn jetzt unter dem Namen "Oldie Beat Channel" auf Dailymotion. Auch "fritz0151" hat begonnen, dort eine zweite Webpräsenz aufzubauen - wohl in der Erkenntnis, daß man ihn früher oder später auf YT ganz sperren wird. Auch "The In Kraut" hat eine zweite Webpräsenz aufgebaut, als "Berry Sixtyfive" auf Vimeo - ebenfalls eine gute Alternative. Für russische und griechische Musik empfiehlt sich Ruclip; und türkische kann man seit 2015 bei Zapkolik aufladen, wo mir noch kein Videoclip begegnet ist, der etwa für Deutschland gesperrt wäre.

zu den Texten:

Die Transkription der nicht mit dem lateinischen Alphabet geschriebenen Sprachen ist bisweilen problematisch. In der Regel folge ich der Original-Schreib-(also nicht der Sprech-)weise, d.h. ich schreibe im Russischen und Bulgarischen das "ц" nicht als "ts", sondern als "z", das unbetonte "o" nicht als "a", sondern als "o" (eine Ausnahme würde ich bei Texten aus Weißrußland machen, wenn hier denn mal welche auftauchen sollten, da man das unbetonte "o" dort "a" schreibt - das würde ich selbstverständlich respektieren), das (weiche) "и" nicht als "ji", sondern einfach als "i" und das (weiche) "e" nicht als "jä", sondern als "e" (außer nach a, o und u, da schreibe ich es als "je", um Mißverständnisse in Richtung "ä", "ö" und "ü" zu vermeiden). Das (harte) "ы" schreibe ich als "y". Ausnahmen mache ich bei der Genetiv-Endung und bei den verkürzt gesprochenen Zischlauten, die ich wie gesprochen transkribiere, also "-wo", "koneschno" und "schto" statt "-go", "konetschno" und "tschto". Das "ë" wollte ich ursprünglich "jo" schreiben, bin aber davon abgekommen, weil es halt nicht immer so gesprochen wird, sondern nach Zischlauten nur "o" - so will ich es aber auch nicht schreiben, um Verwechslungen mit dem echten "o" zu vermeiden; also lasse ich es einfach als "ë" stehen. (Auf Rückfragen: Das stimmhafte und das stimmlose "s" schreibe ich gleich - tun wir im Deutschen doch auch! -, denn 1. wäre es irreführend, das stimmlose "s" z.B. als "ss" oder "ß" zu schreiben, weil auch das Russische die verdoppelte Form kennt - wie sollte ich die dann wiedergeben - etwa als "ßß"? Und 2. wäre es auch überflüssig, denn in der Regel ist es ganz einfach: vor weichen Vokalen wird "s" stimmhaft gesprochen, vor harten Vokalen und am Wortende stimmlos - die paar Ausnahmen muß man sich halt merken -; und vor Konsonanten hört das deutsche Ohr den Unterschied ja eh nicht 'raus ;-)
Im Griechischen transkribiere ich das "η" sowie die Diphtonge "αι", "ει" und "oι" nicht so, wie sie allesamt gesprochen werden - also als "i" -, sondern so, wie sie geschrieben werden - also als "ä", "ai", "ei" und oi -, alles als Orientierungshilfe für Altsprachler. [Aber nur, wenn es wirklich eine ist; wenn also Vicky vor 1973 - d.h. vor Erhebung des Athener Pöbel"Volks"-Dialekts zur Standard-Schriftsprache - "Anámnäsis" gesungen hat, dann mache ich daraus im Nachhinein kein "Anámnäsä"; andererseits respektiere ich es, wenn Jimmy Makulis "Akropolä" statt "Akropolis" singt, wie das die Athener heute halt tun. Melína Merkoúris schrieb sich übrigens von Beginn ihrer Karriere an, also schon 20 Jahre früher, "Melína Merkoúrä".] Den Halbvokal "υ" schreibe ich "y", wenn er "i" gesprochen wird, "u", wenn er - zusammen mit o - "u" gesprochen wird, und "v", wenn er "f" gesprochen wird - das ebenso gesprochene "φ" schreibe ich "ph". Die übrigen Konsonanten schreibe ich in der Regel so, wie sie heute gesprochen werden, also das "μπ" nicht als "mp", sondern als "b" (also "Rebétiko", nicht "Rempetiko"), das "β" nicht als "b" oder "v", sondern als "w", das "γγ" nicht als "gg", sondern als "ng" und das "ντ" nicht als "nt", sondern entweder als "d" oder als "nd". (Um Verwechslungen mit dem echten "Δ/δ" - das wie ein weiches englisches "th" gesprochen wird - zu vermeiden, behalte ich letzteres im Text bei, darauf vertrauend, daß diesen griechischen Buchstaben [Delta] auch in Deutschland jeder kennt. Dagegen habe ich darauf verzichtet, das gleiche beim "Γ/γ" [Gamma] zu tun, um Verwechslungen mit dem "γκ" zu vermeiden: das brächte nichts, da ja auch das Gamma im Griechischen nicht immer gleich ausgesprochen wird. Es bleibt also nur sich zu merken, daß das, was ich in griechischen Texten als "g" wiedergebe, vor hellen Vokalen wie deutsches "j", vor dunklen Vokalen und den meisten Konsonanten wie hartes deutsches "ch" gesprochen wird; nur in wenigen Fremdwörtern wird es wie deutsches "g" gesprochen - und steht dann eben für "γκ".) Das "o mikron" und das "o mega" unterscheide ich nicht, da sie - wohl schon seit langem - gleich ausgesprochen werden; die neuerdings eingerissene Unart, das "o mega" als "w" zu transkribieren, kann ich schon deshalb nicht mitmachen, weil ich diesen Buchstaben ja für das "β" brauche. Das am Wortende manchmal verschluckte "ν" schreibe ich in der Regel mit - also "δen", nicht "δe" -; ich schreibe ja auch im Deutschen nicht "nich", wenn das Endungs-t verschluckt wird. Das Fragezeichen schreibe ich, anders als die Griechen selber, nicht ";", sondern "?". À propos: Oft fehlt das Fragezeichen in den offiziellen Titeln; ich schreibe es trotzdem mit - auch in Sprachen, die es eigentlich nicht kennen, sondern statt dessen bestimmte Wörter bzw. Silben verwenden wie "ĉu" in Esperanto, "ka" in Japanisch oder "kya" in Hindi. [Im Russischen taucht dieses Problem nicht auf, da auch nach Sätzen mit "li" grundsätzlich ein Fragezeichen steht.] Dagegen schreibe ich im Spanischen nur ein Fragezeichen, nämlich am Satzende - ich gehe davon aus, daß meine Leser auch ohne ein auf den Kopf gestelltes Gegenstück am Satzbeginn merken, wo eine Frage anfängt ;-)
Urdu/Hindi transkribiere ich so, wie es früher in Deutschland üblich war, nicht nach den irreführenden angloamerikanischen Systemen, die heute immer mehr einreißen, d.h. ich mache aus einem "k" kein "c", aus einem "i" kein "e", aus einem "ī" kein "ee", aus einem offenen "o" kein "au", aus einem "ū" kein "oo" und aus einem kurzen "a" kein "u". Das lange "a" schreibe ich allerdings nicht "ā", sondern "aa", in Anlehnung an das indische Original; und das stumme "a" am Silbenende lasse ich einfach - d.h. ohne einen Apostroph o.ä. zu schreiben - weg. (Im Deutschen schreibt man Wörter, die auf "h" oder "k" enden, ja auch ohne "a", obwohl sich der Buchstabe isoliert "ha" bzw. "ka" spricht!) Die Nasalierung wird inkonsequent dargestellt - eine der ganz wenigen Schwächen der Hindi-Orthographie -, selbst bei Namen: Man kann z.B. sowohl "Gaandhī" als auch "Gaãdhī" schreiben, und beides ist gebräuchlich; da es mir aber widerstrebt, den Nasalierungspunkt ("Anuswar") - mit oder ohne Schale ("Chandrabindu") darunter - als Tilde darzustellen, schreibe ich einheitlich immer "n". Die von indischen Rechtschreibreformern im 21. Jahrhundert verbrochenen Änderungen beim [Nicht-]Gebrauch des Unterpunktes ("Nuqtaa") lehne ich strikt ab, da sie - ähnlich wie die Verschlimmbesserungen ihrer deutschen Kollegen - nicht nur zu Mißverständnissen bei Ausländern führen - wie etwa das Weglassen der Punkte beim russischen "ë" -, sondern inzwischen auch bei Inländern - von denen die Mehrheit Hindi ja auch erst als Fremdsprache lernen muß. Viele Inder können inzwischen Fremdwörter - nur unter diesen taucht der Anuswar auf - nicht mehr richtig aussprechen. So heißt z.B. Kreuzkümmel [Kumin] - den ich nicht nur hier auf meinen Schlagerseiten, sondern auch auf meinen Rezeptseiten erwähne - auf Hindi nicht "Dschīraa", sondern "Sīraa" (mit weichem s, auf Englisch "z" geschrieben), denn das "j" hat einen Unterpunkt; und wenn man den wegläßt (wie z.B. auf den Gewürztüten nicht nur für den europäischen Markt) kommt leicht etwas Falsches heraus. Und irgendwo las ich kürzlich sogar "[Khalistan] jindabad" statt "sindabad" - geschrieben von einem dummen jungen Sikh; dabei nahmen die Sikhs doch mal für sich in Anspruch, besonders gebildet zu sein!
Japanisch versuche ich weitgehend so zu transkribieren, wie es sich spricht, d.h. das "ou" als (langes) "ō" und das stumme "u" am Silbenende anders als üblich nur als Apostroph. [Dagegen lasse ich das in manchen Silben mehr oder weniger verschluckte "i" meist als solches stehen - nur in Ausnahmefällen, wie "Danke sh'een", ersetze ich es auch durch einen Apostroph -, ebenso das stumme "w" in der Akkusativ-Endung "wo".] Ebenfalls anders als üblich setze ich einen Bindestrich ("-") zwischen einem Wortstamm und einem Kana, das eine Beugung anzeigt wie es bei uns Endungsbuchstaben tun. Die leichte Nasalierung des "g" zwischen Vokalen mag Einigen heute altmodisch erscheinen, in gutem Japanisch wird sie aber immer noch mitgesprochen; um Verwechslungen mit einem echten "n-g" zu vermeiden, verwende ich dafür das IPA-Zeichen "η".
Bei den semitischen Sprachen muß ich passen; deren Transkription übernehme ich so, wie ich sie eingeschickt bekomme, ohne Gewähr für konsequente Einheitlichkeit. (Über den Sonderfall Jiddisch - mit hebräischen Zeichen dargestelltes Mittelhochdeutsch - schreibe ich hier ausführlich.)
Bei mit dem lateinischen Alphabet geschriebenen Sprachen folge ich den Schreibregeln im Zeitpunkt der ersten Veröffentlichung, d.h. für 99% der deutschen Texte, daß ich die jüngsten Rechtschreibreformen außer Acht lasse, ebenso die - z.T. direkt entgegengesetzten - jüngsten französischen Rechtschreibreformen. Bei mir bleiben also zusammengesetzte Wörter zusammengesetzt, und durch Bindestrich verbundene Wörter durch Bindestrich verbunden, d.h. Regenbogen, Mondschein, Betriebsnudel und Sackgasse werden nicht zu "Regen-Bogen", "Mond-Schein", "Betriebs-Nudel" und "Sack-Gasse"; umgekehrt werden arc-en-ciel, Ba-ta-Clan, clair de lune, boute-en-train und cul-de-sac nicht zu "arquenciel", "Bataclan", "clairdelune", "boutentrain" und "culdesac".
Da die wenigen Texte aus Indonesien hier durchweg von Anneke Grönloh oder Sandra Reemer gesungen wurden, folge ich auch da der alten - vom Niederländischen inspirierten - Schreibweise ("oe", "tj", "dj" und "j" statt "u", "c", "j" und "y"), obwohl ich persönlich die neue für besser halte und Bahasa auch schon danach gelernt habe. (Betonung auf auch - wir hatten zwei Lehrbücher, eines nach den alten, das andere nach den neuen Regeln; aber für die Diplomprüfung galten selbstverständlich die neuen. Ich kenne auch die meisten indonesischen Schlager nach der Rechtschreibreform und vor der Re-Islamisierung, aber keine, von denen es deutsche Fassungen gäbe oder umgekehrt. Deshalb ist die einzige "nachreformatorische" Ausnahme das Lied von Sakura - trotz des japanischen Namens in Malaysia geboren und chinesischer Abstammung, wie auch Siti Nurhaliza, der neue Stern am südostasiatischen Schlagerhimmel -, das ich in meine Liste der schönste Lovesongs des 20. Jahrhunderts aufgenommen habe.)
Umgekehrt habe ich keine Texte aus Dänemark oder den Niederlanden aus der Zeit vor den Rechtschreibreformen, die dort kurz nach dem Zweiten Weltkrieg durchgeführt wurden, um sich möglichst weit von der deutschen Schreibweise abzugrenzen. (Übrigens durchaus sinnvolle Reformen, die das Erlernen jener Sprachen sehr erleichtert haben - da könnten sich die deutschen und französischen Rechtschreibreformer mal mehre Scheiben von abschneiden!)
Bokmål schreibe ich wider besseres Wissen gemäß der "Sprachreform" von 1959. (Bis 1907 wurde Norwegisch wie Dänisch geschrieben; danach wurde es in mehreren Schritten immer weiter verschlimmbessert, so daß es heute kaum noch ein gleichgeschriebenes Wort gibt.)
Die tschechischen Sonderzeichen übernehme ich mit einer einzigen Ausnahme - dem "dj", das ich nicht "d'", sondern "dj" schreibe -, dto die kroatischen - mit Ausnahme des "đ", das ich "dj" schreibe. [Nachträglich habe ich mich auch dazu durchgerungen, das russische "t+Weichheitszeichen" am Silbenende weder "tch" zu schreiben, wie ich es früher getan habe, noch "t'", wie es heute Mode ist, sondern, gewissermaßen als Kompromiß, "tj" - es wird gesprochen wie ein kroatisches "ć" am Silbenende.] Ebenso übernehme ich die polnischen und litauischen Sonderzeichen - obwohl ich eigentlich ein großer Fan der im Internetzeitalter aufgekommenen Idee bin, die nasaliserten Vokale "ą", "ę" und "ų" einfach "an", "en" und "un" zu schreiben - und die türkischen (insbesondere den so oft vergessenen Punkt auf dem großen "İ", bei älteren Interpret/Innen - wie z.B. Tülây German, Lâle Belkıs und Kâmuran Akkor, Jahrgang 1935, 1938 bzw. 1947 - auch den heute als "obsolet" geltenden Zirkonflex über dem "a").
Esperanto/Linguon schreibe ich so, wie Zamenhof es erfunden hat und wie ich es in den 1970er Jahren gelernt habe - von "Esperanto moderna/Linguna" halte ich nichts. (Welchen Sinn soll es machen, den Zirkonflex - auch wenn seine Darstellung auf Konsonanten am Computer ein wenig umständlich ist - abzuschaffen, aber dafür einen Haufen neuer Vokabeln aus dem Bulgarischen und Altgriechischen einzuführen, zwei Sprachen, die kaum jemand beherrscht?)
À propos Oberzeichen: Wenn sie auf dem "a", "o" und "u" lediglich einen Umlaut anzeigen, wie im Deutschen, dann schreibe ich sie der Einfachheit halber "ä", "ö" und "ü", d.h. mit Punkten, nicht mit Schrägstrichen oder Tilden oder sonstwas, wie das noch im Eesti üblich ist (und früher wohl auch im Finnischen war), weil das keine Unterscheidungskraft hat. Wo es dagegen einen Ausspracheunterschied anzeigt, ob man [kurzes] "ö" oder [langes] "ő", [kurzes] "ü" oder [langes] "ű" schreibt, wie im Ungarischen, dann unterscheide ich das auch.
Die vietnamesischen Sonderzeichen stelle ich dar, soweit mein Textverarbeitungsprogramm das zuläßt, d.h. daß ich bei doppelt gezeichneten Buchstaben passen muß. (Manchmal wähle ich willkürlich eines von beiden aus - in der Regel das, das ich leichter darstellen kann ;-)
Im Italienischen mache ich die Auslassung eines Endungsvokals, so es sich nicht um eine dialektale Besonderheit, sondern nur um dichterische Freiheit zur Wahrung des Versmaßes handelt, durch einen Apostroph kenntlich, wiewohl das nicht üblich ist. (Dagegen halte ich es für ein Unding, den Akzent durch einen Apostroph zu ersetzen, wie dies in letzter Zeit - wohl unter dem Eindruck des Internets und den Darstellungsproblemen einiger älterer Browser - immer stärker einreißt. Aber umgekehrt habe ich auch schon gesehen, daß z.B. "Buondì" statt "Buon di'" geschrieben wird.)
Ebenfalls durch einen Apostroph ersetze ich verschluckte französische Vokale, insbesondere das Endungs-e (außer natürlich, wenn es mitgesungen wird), obwohl auch dies früher unüblich war und heute immer noch nicht die Regel ist. Doch die Tatsache, daß Thierry - dessen Paroles die größte französischsprachige Schlagertextsammlung im Internet darstellte, bevor sie ihm von der CSDEM kaputt gemacht wurde - das zuletzt auch so handhabte, bestärkt mich in der Auffassung, daß dies sinnvoll und nicht nur für nicht-französische Leser eine Hilfe ist. Dagegen tun mir die Augen weh, wenn ich sehe, wie bei kreolischen Texten die Verb-Endung "er" als "é" geschrieben wird; denn da das "r" auch im Hochfranzösischen schon längst nicht mehr mitgesprochen wird, hat das keine echte Unterscheidungskraft - die Franzosen sollten mal zur Kenntnis nehmen, daß auch sie selber oft nur noch "petit nègre" sprechen, nicht nur die Eingeborenen der Karibik oder anderer französischer Exkolonien. Sei's drum, ich beuge mich hier ausnahmeweise der sinnlosen Regel (es betrifft ja nur ganz wenige Texte) - nicht dagegen der Unart, die Akzente auf Großbuchstaben wegzulassen.
Im Rumänischen dagegen habe ich darauf verzichtet, das stumme Endungs-i durch einen Apostroph zu ersetzen; denn da es dort immer verschluckt wird, hätte das, anders als im Französischen, keine Unterscheidungskraft in Bezug auf den tatsächlich gesungenen Text.
Durch Apostroph kennzeichne ich schließlich auch den Wegfall der Anfangssilbe beim nachgestellten Personalpronomen in Bahasa, was ebenfalls nicht üblich, aber sehr sinnvoll ist, jedenfalls sinnvoller als es einfach zusammenzuschreiben, wie es die offiziellen Rechtschreibregeln vorsehen, oder es ganz auseinanderzuschreiben, wie z.B. auf der Plattenhülle von "Tanah air ku", der Coverversion von "Mijn vaderland"; ich schreibe "'ku" für "[a]ku" - in diesem Falle also "Tanah air'ku" - und "'mu" für "[ka]mu". Falls diese Kurzform des Personalpronomens vorangestellt wird - was in den 1970er Jahren, als ich Bahasa lernte, gerade einzureißen begann, aber noch als unkorrekt galt; inzwischen ist es gang und gäbe - setze ich, der Anregung eines Musikfreundes aus Singapur folgend, zwischen sie und das Bezugswort einen Bindestrich, ebenso wenn die Kurzform des Personalpronomens der 3. Person ("nya") als Possessivpronomen nachgestellt wird. Seine anderen Idiosynkrasien übernehme ich dagegen nicht, obwohl ich inzwischen meine alten MCs aus Singapur wiedergefunden habe - sie laufen alle noch einwandfrei, das nenne ich Wertarbeit! -, weshalb meine Schlagerseiten jetzt mehr Titel aus Singapur enthalten als aus Indonesien und Malaysia zusammen. Es mag ja originell sein, auch die Vor- und Nachsilben per Bindestrich abzutrennen; aber mir ist das aus zwei Gründen des Guten zuviel: 1. gibt es in Bahasa kaum ein Substantiv oder Verb ohne Vor- und/oder Nachsilben, und 2. verändern sie z.T. den Wortstamm, d.h. sie verschmelzen mit ihm - wo soll man denn da sinnvollerweise den Bindestrich setzen? Allerdings setze ich ihn auch, wenn "se" - die Kurzform von "satu" [eins] - vor einem Zählwort steht, also z.B. "se-orang Melayu", ein [Mensch] Malaie. [Die offiziellen Rechtschreibregeln sehen unlogischerweise bei "se" eine Zusammenschreibung vor, bei allen anderen Zahlen dagegen eine vollständige Trennung, also "seorang", aber "dua orang", "tiga orang" usw.] Ich habe auch der Versuchung widerstanden, das "k" durch einen Apostroph zu ersetzen oder es hochzustellenk, wenn es bloß als "glottal stop" gesprochen wird, weil ich glaube, daß ursprünglich eben doch "k" gesagt wurde - woher sollte sonst der Begriff "Kanaken" kommen, wenn "anak" schon immer bloß "ana'" gesprochen worden wäre? Er läßt sich nur aus der Pluralform "anak²" - mit vollem "k" - erklären; und bei der Gelegenheit: Ja, ich kürze den Plural so ab, wie das in Indonesien heute allgemein üblich ist, nämlich durch nachgestelltes "²" - der Leser muß halt nur wissen, daß das nicht "hoch 2" bedeutet, sondern "mal 2", also "anak-anak".
Englischen Slang stelle ich nur dann als solchen dar, wenn es die Plattenfirma selber so getan hat (z.B. bei Slade), und auch das verschluckte "g" in der Endung "ing" ersetze ich nur in diesem Fall durch einen Apostroph - und zwar nur im Titel, im Text schreibe ich es aus. Ich mache auch die Unart nicht mit, because "coz" statt "'cause" abzukürzen und you are "your" statt "you're", zumal da Verwechslungsgefahr besteht. Im übrigen folge ich bei britischen Interpreten der britischen Schreibweise, bei amerikanischen der amerikanischen. À propos Verwechslungsgefahr: Ich ignoriere die neue Mode, Wörter in englischen Titeln durchgehend mit Großbuchstaben beginnen zu lassen, weil da die Groß- und Kleinschreibung - anders als im Deutschen - keine Unterscheidungskraft hat. (Die Frage, ob eine Frau gut zu Vögeln ist oder... stellt sich im Englischen nicht ;-) Die meisten Schriftsysteme kommen seit Alters her ohne Groß- und Kleinbuchstaben aus: Die chinesischen und japanischen Piktogramme sowieso, ebenso die südasiatischen Silbenschriften, dto die antiken Buchstabenschriften der Griechen und Römer (erstere kannten nur "Klein-", letztere nur "Großbuchstaben" ;-), und auch ihre späteren Fortentwicklungen nutzen sie überwiegend nur zur Hervorhebung von Satzanfängen und Eigennamen; und so halte ich es für nicht-deutsche Texte auch.

À propos Eigennamen, da folge ich grundsätzlich dem Motto: Wer sich unbedingt mit einer falschen Transskription blamieren will, soll das tun - das gilt vor allem für Griech[inn]en, aber auch für Inder[innen] wie Alīshaa Chinaay, die sich beliebt, "Alisha Chinai" zu schreiben, oder Ushaa Uthup - die ihren Vornamen am Ende sowohl auf Marathi (sie ist in Bombay geboren) als auch auf Tamil (ihre Eltern waren Tamilen) als auch in ihrer Wahlheimat West-Bengalen mit "aa" schreibt (auf Hindi - das sie ebenso als Fremdsprache erlernen mußte wie ich - sowieso), aber auf Englisch mit nur einem "a". (In ihrer juristischen Heimat - ihr Mann ist Kerali - nennt sie sich ganz anders, nämlich "Didi" ;-) Bei manchen weiß ich allerdings selber nicht, was falsch oder richtig ist. So schrieb sich der Nachname der rumänischen Sängerin, die ihre Autogrammkarten stets nur mit ihrem Vornamen "Margareta" zu unterzeichnen pflegte, sowohl auf diesen als auch auf allen mir bekannten Plattenhüllen "Pîslaru"; dagegen findet man heute sowohl innerhalb als auch außerhalb Rumäniens nur noch die Schreibweise "Pâslaru". Von der Aussprache her ist das egal - "î" und "â" sprechen sich beide als dumpfes "i/ü" -, und die Rechtschreibregeln ließen denn auch lange Zeit beides alternativ zu, bis in irgendeiner idiotischen Rechtschreibreform Ende des 20. Jahrhunderts festgelegt wurde, daß am Wortanfang und -ende "î" zu schreiben sei und in der Wortmitte "â". Daß damit auch Eigennamen zwangsgeändert wurden, dürfte allerdings ein einmaliger Fall sein - welch ein Towuhabohu muß das bei den Einwohnermeldeämtern gegeben haben? Verglichen damit ist Skandinavien eher unproblematisch: Bei "Wencke Myhre" - der einzigen bei uns bekannten norwegischen Schlagersängerin - ist es egal, da schon ihr "echter" Name "Wenche M." nicht wirklich norwegisch ist, sonst würde er sich "Venkje" schreiben, denn im Norwegischen gibt es weder "w" noch "ch", außer in Fremdwörtern. Den Phantasienachnamen der Gitte Johansson schreibe ich so, wie es im Land der jeweiligen Fassung üblich ist, also in Dänemark "Hænning", in Schweden "Henning", in Deutschland "Hänning" oder garnicht. [Ein Musikfreund hat mich darauf hingewiesen, daß der Nachname kein reines Phantasieprodukt ist. So wie Jürgen Udo Bockelmann den Künstlernamen "Udo Jürgens" annahm, so nahm Gittes Vater Henning Otto Johannson, der zwar in Kopenhagen geboren war, aber einen schwedischen Namen trug, den dänischen Künstlernamen "Otto Hænning" an; und den übertrug er halt auch auf seine Tochter, die ja anfangs mit ihm zusammen auftrat.] Das gilt natürlich auch für andere Sänger/Innen, wie die bessarabische Jüdin Alla Lewitzkaja, die ich "Alla Baianova" schreibe, wenn sie auf Rumänisch singt, und "Alla Bajanowa", wenn sie auf Russisch singt, oder "Muslim Magomajew", wenn er auf Russisch singt, bzw. "Müslüm Maqomayev", wenn er auf Azeri singt, usw. Und den einzigen mir bekannten Fall, in dem sich eine Sängerin - Agneta Fältskog - den Rechtschreibreformen widersetzt hat und ihren Namen wieder nach der alten Orthographie "Agnetha" schreibt, respektiere ich selbstverständlich auch. (Bei der gebürtigen Stockholmerin Kristina Hautala ist es umgekehrt; die schreibt ihren schwedischen Vornamen neuerdings finnisch korrekt "Kristiina" - na, meinetwegen.) Zwei Ausnahmen von der Ausnahme: Wenn das ukrainische "Г" zu Sowjetzeiten im Westen fälschlich mit "G" transkribiert wurde (weil die doofen Russen es so aussprechen wie ihr eigenes "Г"), wie etwa bei dem 1970 in die USA emigrierten jüdischen Ukrainer Emil Horowez oder bei seiner Landsfrau Helena Welikanowa, dann schreibe ich das so, wie es die Ukrainer aussprachen und aussprechen, also "H". Zweitens habe ich die Rufnamen durchweg vor den Familiennamen genannt, wiewohl mir bewußt ist, daß das mit den Vor- und Nachnamen in einigen Ländern, wie Österreich-Ungarn, Finnland und Japan, bis heute umgekehrt gehalten wird. (Aber selbst die Bayern und die Belgier haben sich schon weitgehend umgestellt; dann werden das die Anderen wohl auch noch schaffen ;-)

À propos Finnland: Nein, nicht zur Schreibweise der Namen - dazu schreibe ich etwas bei "Pirkko Mannola" bzw. "Pirko Manola" -, sondern ganz allgemein und in Sachen "zu Europa gehören": In keinem anderen Land gibt es im Verhältnis zur Einwohnerzahl so viele Coverversionen wie in Finnland (mit weitem Abstand vor den Niederlanden, Deutschland und Eestland - wobei letzteres nur deshalb so weit vorne steht, weil es weniger als eine Million Muttersprachler hat; in absoluten Zahlen kommt es ziemlich weit hinten). Böse Zungen behaupten, das habe vor allem drei Gründe: Erstens wurden Anfang der 1960er Jahre, als eine neue Generation Plattenspieler bei uns Einzug hielt, die alten Modelle in Massen für einen Spottpreis nach Finnland verkauft, so daß dort bald jeder einen hatte, folglich auch Musik hören wollte. Zweitens konnten die meisten Finnen damals keine Fremdsprachen (außer Schwedisch, das ja zweite Landessprache war und ist): Deutsch lernten sie nicht mehr, Englisch noch nicht, und mit Russisch standen sie von je her auf Kriegsfuß; also mußte praktisch alles ins Finnische übersetzt werden. Und drittens sind die Finnen titelsüchtig wie sonst nur die Österreicher - jeder, der glaubt, irgendetwas Besonderes geleistet zu haben, kann bei der Regierung beantragen, einen Titel führen zu dürfen. Ein Kapitalist, der "Kommerzienrat" werden wollte, mußte seine besonderen Leistungen dadurch unter Beweis stellen, daß er die - in den 1960er Jahren horrende - Gebühr von 18.000.- Finnmark auf den Tisch blätterte; wer dagegen "Musikdirektor" werden wollte, brauchte bloß nachzuweisen, daß er eine veröffentlichte Coverversion eines ausländischen Schlagers geschrieben hatte und die vergleichsweise lächerliche Stempelgebühr von 40.- Finnmark (also weniger als für zwei Langspielplatten ;-) zu zahlen. Wer hätte sich da nicht gerne als Texter versucht?

Die Reihenfolge der Texte richtet sich wie gesagt nach den deutschen Fassungen, und zwar einschließlich der Artikel (der, die, das, ein, eine, einer), wobei ich die Umlaute nach der alten Brockhaus-Regel einsortiere, d.h. ä wie a, ö wie o, ü wie u und ß wie ss, nicht wie "ae", "oe", "ue" oder "sz", d.h. "Küsse" kommt bei mir nach "Kuß", nicht vor "Kugelblitz". Bei den Ziffern sortiere ich nicht binär, wie das heutzutage immer mehr einreißt, sondern zähle einfach durch, also nicht "1, 10, 100...", sondern "1, 2, 3...", d.h. "100.000" kommt bei mir nicht vor "11", sondern ganz am Ende. À propos: Auf einem Drafi-Deutscher-Forum, das ein gewisser Manfred S. aus K. offenbar einzig zu dem Zweck eingerichtet hatte, gegen meine Schlagerseiten zu hetzen, weil ich wiederholt auf die Gefahr hingewiesen habe, die unserer Musik vom Islam droht, empfahl ein gewisser "Martin" ironisch, ich sollte doch die römischen Zahlen wiedereinführen, weil die jetzigen ja aus dem Arabischen stammten. Aber das ist grober Unfug, auch wenn es an heutigen Schulen so gelehrt werden mag: Unsere Zahlen sind zwar nicht römisch, aber immerhin italienisch, genauer gesagt pisanisch, denn die hat im 13. Jahrhundert Leonardo Fibonacci, ein Mathematiker aus Pisa, eingeführt, und der hat sie - wie er in seinen Memoiren ausdrücklich schreibt - von den Indern übernommen (wie übrigens auch die Araber die ihrigen, wenngleich in etwas anderer Form). Araberfreunde sollten sich also erstmal schlau machen, bevor sie herumstänkern. (Inzwischen haben die Erben von D.D. sich von jenem Forum nicht nur distanziert, sondern sind sogar juristisch dagegen vorgegangen; es fristet jetzt unter neuem Namen ein unbeachtetes Dasein mit ganzen 3 Teilnehmern und hat immer noch kein anderes Thema als die politische Unkorrektheit meiner Schlagerseiten ;-) Wenn es von einem ausländischen Schlager mehrere deutsche Coverversionen gibt, habe ich in der Regel die älteste genommen, die meist auch die erfolgreichste war. Nur in Ausnahmefällen, d.h. wenn die erste Version ein totaler Flop war und die andere ein Hit, habe ich die letztere vorgezogen. Die Sprachen sind alphabetisch geordnet, also: Deutsch (mit Österreichisch/Bayrisch, Friesisch/Platt, Sächsisch/Ossinesisch, Jiddisch), Englisch, Euskadi (Baskisch), Französisch (Wallonisch, Kreolisch), Gälisch (Irisch, Schottisch, Walisisch), Hajeren ("Armenisch"), Hellenisch ("Griechisch"), Italienisch (Korsisch, Lateinisch, Napolitanisch), Kantonesisch (im Zuge der Gleichschaltung Hongkongs mit Rotchina ab dem 1.3.2012 de facto verboten, jedenfalls im Rundfunk und Fernsehen), Kastilianisch ("Spanisch"), Katalanisch, Koreanisch, Linguo intern. ("Esperanto"), Litauisch, Lusitanisch (Portugiesisch/Brasilianisch, Galizisch), Malaiisch (Bahasa), Niederländisch (A.B.N., Holländisch und Maastrichter Platt, Flämisch und Antwerpener Platt, Afrikaans), Nihon-go (Japanisch), Pŭtōnghuà (Mandarin, "Hoch-Chinesisch"), Rumänisch, Semitisch (Arabisch, Hebräisch), Skandinavisch (Bokmål [Norwegisch], Dänisch, Isländisch, Schwedisch, Suomi [Finnisch], Südestnisch [Eesti]), Slawisch (Bulgarisch, Polnisch, Russisch, Serbo-Kroatisch, Tschechisch, Ukrainisch), Šqipetarisch (Gegisch ["Kosovarisch"], Toskisch ["Albanisch"]), Tagalog, Thai (Siamesisch), Türkisch, Ungarisch (Magyarisch), Urdu/Hindi, Vietnamesisch und Zapotekisch. Wo sich die Textsprache nicht aus dem Titel ergibt - z.B. bei Eigennamen - oder gar irreführend ist - z.B. wenn der englische Titel eines Originals in der Coverversion stehen bleibt - habe ich die Sprache in {geschweiften} Klammern hinzugesetzt; außerdem gebe ich, da ständig Anfragen von Sammlern kommen, bei B-Seiten, die nicht auf CD erschienen sind, die A-Seiten mit an, damit man sie auf Ebay oder sonstwo leichter finden kann. (Ich gehe mal davon aus, daß meinen Lesern damit in der Praxis mehr geholfen ist als mit der Angabe des genauen Veröffentlichungsdatums oder der Bestell-Nr. bei längst nicht mehr existierenden Plattenverlagen, die man auf anderen Webseiten findet ;-) Instrumentals ohne Text habe ich nur dann aufgenommen, wenn es die Originale waren, und sie mit einem Sternchen (*) gekennzeichnet; außerdem erwähne ich es bisweilen in den Anmerkungen, wenn ein Instrumental auf anderen Webseiten fälschlich als gesungene Fassung geführt wird.

Zahlen (1 - 3 Milliarden)
Anfangsbuchstaben A-Ah
Anfangsbuchstaben Ai-Al
Anfangsbuchstaben Am-An
Anfangsbuchstaben Ap-Az
Anfangsbuchstaben Ba-Bi
Anfangsbuchstaben Bl-By
Anfangsbuchstabe C
Anfangsbuchstaben Da-Dar
Anfangsbuchstaben Das-Day
Anfangsbuchstaben De-Den
Anfangsbuchstaben Der
Anfangsbuchstaben Des-Dev
Anfangsbuchstaben Di
Anfangsbuchstaben Do-Ds
Anfangsbuchstaben Du-Dz
Anfangsbuchstaben Eb-Eil
Anfangsbuchstaben Ein
Anfangsbuchstaben Eis-Er
Anfangsbuchstaben Es-Ex
Anfangsbuchstaben Fa-Fo
Anfangsbuchstaben Fr-Fu
Anfangsbuchstaben Ga-Gh
Anfangsbuchstaben Gi-Gy
Anfangsbuchstaben Ha
Anfangsbuchstaben He
Anfangsbuchstaben Hi-Hy
Anfangsbuchstaben I-Ich a-g
Anfangsbuchstaben Ich h-m
Anfangsbuchstaben Ich n-z
Anfangsbuchstaben Ih-Iw
Anfangsbuchstabe J
Anfangsbuchstaben Ka-Kn
Anfangsbuchstaben Ko-Ky
Anfangsbuchstaben La-Le
Anfangsbuchstaben Li-Lu
Anfangsbuchstaben Ma-Mam
Anfangsbuchstaben Man-May
Anfangsbuchstaben Me
Anfangsbuchstaben Mi
Anfangsbuchstaben Mo-My
Anfangsbuchstaben Na-Ne
Anfangsbuchstaben Ni
Anfangsbuchstaben No-Nu
Anfangsbuchstabe O
Anfangsbuchstabe P
Anfangsbuchstabe Q
Anfangsbuchstabe R
Anfangsbuchstaben Sa
Anfangsbuchstaben Sc
Anfangsbuchstaben Se-Sm
Anfangsbuchstaben So
Anfangsbuchstaben Sp-Sy
Anfangsbuchstaben Ta-Ti
Anfangsbuchstaben To-Ty
Anfangsbuchstabe U
Anfangsbuchstabe V
Anfangsbuchstaben Wa
Anfangsbuchstaben We-Wem
Anfangsbuchstaben Wen
Anfangsbucchstaben Wer-Wh
Anfangsbuchstaben Wi
Anfangsbuchstaben Wl-Wy
Anfangsbuchstaben X-Z
(Am Ende der Seite befindet sich außerdem die Fortsetzung dieses Einleitungstextes)