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Marcus Tullius Cicero
(106 v. Chr. - 43 v. Chr.)

1. Kurzbiographie

106 am 3.1. in Arpinum (ungefähr 100 km südöstlich von Rom) geboren, der Vater gehörte dem Ritterstand an, verbringt seine Jugend mit dem vier Jahre jüngeren Bruder Quintus in seiner Heimatstadt.
90 geht er nach Rom und erhält bei Q.Mucius Scaevola seine erste Ausbildung in den Rechtswissenschaften, im griechischen Denken, vor allem aber in der Rhetorik. Weiters macht er sich mit Geschichte, Philosophie und Literatur vertraut.
91 - 88 leistet er seinen ersten Militärdienst im sogenannten Bundesgenossenkrieg, kehrt danach wieder nach Rom zurück und vervollkommnet seine Studien. Beginnt die Anwaltstätigkeit in Rom.
81 hält er seine erste Rede "pro Quinctio" in einem privaten Rechtsstreit.
80 führt er seinen ersten großen Prozeß und kann für seinen Mandanten, Sextus Roscius aus Ameria, der unschuldig des Vatermordes angeklagt worden war, einen Freispruch erringen ("pro Sexto Roscio Amerino"). Durch diesen Prozeß wird zwar ganz Rom auf ihn aufmerksam, aber die Strapaze hat gesundheitliche Auswirkungen auf seine Stimme. So bricht er die Anwaltstätigkeit ab und geht
79 - 77 auf Studienreise nach Griechenland, nicht nur um seine persönliche Neigung zur Philosophie an der von Plato gegründeten academia in Athen zu befriedigen, sondern vor allem um beim Redelehrer Apollonios Molon in Rhodos eine weniger anstrengende Sprechtechnik zu erlernen.
77 nach Rom zurückgekehrt, heiratet er Terentia und wird schließlich
75 quaestor in der Provinz Sicilia, wo er sich durch seine Gerechtigkeit bei der Bevölkerung sehr beliebt macht. Er gehört nun dem Senat an (homo novus: das heißt, er besitzt als erster seiner Familie die senatorische Würde).
70 vertritt er die Siziler in ihrem Prozeß gegen C.Verres, der als Statthalter diese älteste römische Provinz noch schamloser und brutaler als üblich ausgeplündert hatte. Nach diesem Prozeß ist Cicero unumstritten der beste Anwalt Roms.
69 wird er Ädil,
66 erhält er die praetura und wird Vorsitzender des Gerichtshofes de repetundis (Erpressungen, vor allem Ausbeutung von Provinzen). Außerdem hält er die berühmte oratio de imperio Cn.Pompei, durch die der Senat veranlaßt wird, Pompeius den Oberbefehl im Krieg gegen den König Mithridates von Pontus (am Schwarzen Meer) zu übertragen.
63 wird er zusammen mit C.Antonius consul. Hier ist zu bemerken, daß Cicero alleÄmter suo anno, das heißt mit dem frühestmöglichen Alter bekleidete.
Während seines Konsulats deckt Cicero die Verschwörung des L.Sergius Catilina auf und läßt die Catilinarier hinrichten, ohne ihnen die Möglichkeit zu geben, vor dem Volke zu berufen. Während des folgenden Dankfestes erhält er den Titel pater patriae.
60 schließen C.Iulius Caesar, Cn.Pompeius und M.Licinius Crassus das 1.Triumvirat und stellen Cicero politisch kalt.
58 wird er auf Antrag des Volkstribunen P.Clodius Pulcher, "ut qui civem Romanum indemnatum interemisset, ei aqua et igni interdiceretur" aus Rom verbannt. So konnten seine Gegner die ungesetzliche Exekution der Catilinarier zu ihren Gunsten nutzen. Ciceros Haus auf dem Palatin und sein Landhaus in Tusculum werden zerstört.
57 wird er ehrenvoll aus dem Exil zurückgerufen, doch ist sein politischer Einfluß gänzlich geschwunden.
52 verteidigt er den Bandenführer T.Annius Milo, der in einem Straßenkampf Ciceros Gegner P.Clodius Pulcher erschlagen hatte, kann aber dessen Verurteilung nicht verhindern - einer der wenigen Prozesse, die Cicero verloren hat!
51 - 50 geht er als proconsul in die Provinz Cilicia (Kleinasien) und zeichnet sich nicht nur als gerechter und pflichtbewußter Statthalter, sondern auch als Feldherr im Kampf gegen die Parther derart aus, daß er von seinen Soldaten zum imperator ausgerufen wird.
49 - 46 stellt sich Cicero nach langem Überlegen und vergeblich Vermittlungsversuchen im Bürgerkrieg zwischen Pompeius und Caesar auf die Seite des Pompeius, wird nach Caesars Sieg zwar begnadigt, muß sich aber endgültig aus dem politischen und öffentlichem Leben zurückziehen. So beginnt er, sich mit Philosophie und Staatslehre zu beschäftigen und überträgt und interpretiert die griechischen philosophischen Systeme. Auch widmet er sich rhetorischen Schriften.
46 läßt er sich von Terentia scheiden und heiratet Publilia.
45
stirbt seine Tochter Tullia, worauf er sich auch von Publilia trennt.
44 wird Caesar ermordet und Cicero wendet sich vehement gegen dessen Nachfolger M.Antonius.
Gegen ihn hält er nach dem Vorbild des Griechen Demosthenes die XIV orationes Philippicae.
43 schließen M.Antonius, M.Aemilius Lepidus und C.Octavianus das 2.Triumvirat; M.Antonius läßt Cicero als ersten auf die Proscriptionslisten setzen und so wird er am
7.12.43 auf seinem Landgut Formianum bei Caieta von zwei Kriegstribunen getötet.

2. Werke

2.1. Briefe

Cicero hat eine reichhaltige Korrespondenz hinterlassen; über 800 Briefe sind uns in einigen Sammlungen überliefert:

2.1.1.   libri XVI epistularum ad familiares
2.1.2.
    libri XVI epistularum ad Atticum
           (T.Pomponius Atticus war der Freund und Verleger Ciceros)
 2.1.3.   libri III epistularum ad Quintum fratrem
 2.1.4.   liber epistularum ad Marcum Brutum
 2.1.5.   fragmenta epistularum

2.2. Reden

Vollständig sind 57 Reden Ciceros erhalten, weitere 20 Reden sind bruchstückhaft vorhanden. Ciceros Freigelassener Tiro hatte nämlich dessen Reden mittels einer von ihm entwickelten Kurzschrift ("notae Tironianae") mitgeschrieben.

2.3. Rhetorische Werke

2.3.1. de inventione: ein Lehrbuch der Rhetorik, das leider unvollendet geblieben ist. Cicero versucht darin darzulegen, daß zur eloquentia (Beredsamkeit) auch die sapientia (Klugheit) gehört.
2.3.2. libri III de oratore, worin Cicero das Wesen und die Ausbildung eines Redners, sowie dessen Gestaltung eines Themas behandelt.

Weiters historische Abhandlungen über die römische Beredsamkeit:

2.3.3. Brutus
2.3.4.
orator
2.3.5. de optimo genere oratorum
2.3.6. partitiones oratoriae
2.3.7. Topica

2.4. Philosophische Werke

2.4.1. Tusculanae disputationes, libri V, geben einen Überblick über praktische Lebensphilosophie, sind nach Ciceros Landgut Tusculum benannt.
2.4.2. de re publica, libri VI, bieten in Dialogform zwischen Cicero und seinem Bruder Quintus Gedanken über die beste Staatsform, wobei Cicero sich stark an Platons "Politeia" ("Der Staat") anschließt. Trotzdem geht es für ihn nicht direkt um den Staat an sich, sondern um die res publica Romana.
2.4.3. de natura deorum, libri III, betrachten das Wesen der Götter.
2.4.4. de legibus, libri III. Auch hier nimmt sich Cicero Plato mit seinem Dialog "Nomoi" ("Die Gesetze") zum Vorbild. Er behandelt im 1.Buch die philosophischen Grundlagen des Rechtsdenkens, in den beiden anderen Büchern beschäftigt er sich mit den römischen Gesetzen, einschließlich dem Zwölftafelgesetz.
2.4.5. de officiis, libri III: "Über das richtige Verhalten" hat Cicero an seinen Sohn Marcus gerichtet, der zu dieser Zeit zum Studium in Athen weilte. Das erste Buch behandelt das Wesen des sittlich Guten (honestum), das zweite das Wesen des Nützlichen (utile), im dritten Buch versucht Cicero eine Zusammenschau der beiden Begriffe.
2.4.6. Laelius de amicitia: gibt eine Abhandlung über das Wesen der Freundschaft in Dialogform.
2.4.7. Cato Maior de senectute: Cicero versucht, Vorurteile über das Greisenalter zu widerlegen.
2.4.8. de divinatione: Hier gibt Cicero selbst einen Überblick über sein philosophisches Schaffen.
2.4.9. Paradoxa Stoicorum: "Unerwartetes von den Stoikern" - Einprägsame ethische Grundsätze der griechischen Stoiker übersetzt Cicero ins Lateinische und fügt zu jedem dieser kurzen, oft pointierten Sätze ("Aphorismen") Erklärungen hinzu.
2.4.10. de finibus bonorum et malorum: Stoische Betrachtungen über das höchste Gut und das höchste Übel.
2.4.11. Academia: Hier läßt Cicero große und bedeutende Denker sprechen.
2.4.12. de fato: Betrachtungen über das "fatum", das sowohl in der stoischen, wie in der römischen Philosophie einen großen Stellenwert besaß.
2.4.13. consolatio: Eine Trostschrift anläßlich des Todes von Ciceros Tochter Tullia.

3. Exkurs: Orationes Verrinae

3.1. Zur Person des C.Verres

115 geboren, führt in jungen Jahren ein ausschweifendes Leben, heiratet die Tochter eines römischen Ritters, Vettia, die ihm einen Sohn und eine Tochter schenkt.
84 schlägt er die Ämterlaufbahn ein, beginnend mit der Quaestur.
80 ist er Adjutant des Propraetors der Provinz Cilicia in Kleinasien, Cn.Cornelius Dolabella, der nicht nur die ihm anvertraute Provinz, sondern auch die auf ihrem Anreiseweg, z.B. die Provinz Achaia, ausbeutet. Im übrigen half Verres, der den Dolabella bei dessen Erpressungen durchaus nicht zu seinem Schaden unterstützt hatte, später durch seine Aussagen vor dem Repetundengericht kräftig bei der Verurteilung des ehemaligen Vorgesetzten mit!
74 wird Verres praetor urbanus, wodurch er noch mehr Gelegenheit erhält, sich persönlich zu bereichern.
73 erhält Verres Sicilia, die älteste Provinz des römischen Reiches als Statthalter. Da seine Amtszeit zweimal verlängert wurde, hat er Gelegenheit durch drei lange Jahre die Insel auf unverschämteste Art und Weise auszubeuten. Es sollen 40 Millionen Sesterzen in dieser Zeit in die Taschen des Verres geflossen sein.
70 wird er auf Anklage der Siziler vor das Repetundengericht gestellt. Cicero, der ja 75 Quaestor in Sicilia war, und den die Bewohner der Provinz als rechtschaffenen Beamten kennengelernt hatten, wurde von diesen gebeten, ihre Vertretung vor dem Gericht zu übernehmen. Verteidiger des Verres war Q.Hortensius Hortalus. Noch vor Beginn der zweiten Verhandlung ging Verres freiwillig ins Exil nach Massilia (Marseille), jedoch nicht, ohne seine Schätze dorthin mitzunehmen. Er verbrachte noch 27 ausschweifende Jahre im Exil.
43 läßt M.Antonius ihn auf die Proskriptionslisten setzen, weil Verres sich weigerte, ihm seine kostbaren Erzgefäße - Beute aus der sizilischen Zeit - zu überlassen; so stirbt Verres im selben Jahr und auf Anordnung desselben Mannes, wie sein einstiger Ankläger Cicero, ja er soll sogar noch vor seinem Tod von Ciceros schrecklichem Ende erfahren haben.

3.2. Die Gliederung der Reden gegen Verres

3.2.1. Divinatio in Q.Caecilium

Da sich Q.Caecilius Niger, ein Gefolgsmann und einstiger Quaestor des Verres in Sicilia, ebenfalls um die Anklagevertretung bewarb, wohl um Verres vor einer Verurteilung zu schützen, mußte in einem Vorverfahren (divinatio) geklärt werden, wer denn nun die Vertretung der Siciler übernehmen sollte. Aufgrund seiner ausgezeichneten Rhetorik konnte Cicero die Wahl für sich entscheiden.

3.2.2. In C.Verrem actio prima

Ganz gegen die übliche Vorgangsweise, zuerst den ganzen Prozeßstoff in einem Plädoyer darzulegen, beginnt Cicero bereits in der 1.Verhandlung die Beweise, die er vorher in einer zweimonatigen Untersuchung vor Ort selbst beschafft hatte, vorzulegen. Nach dieser Rede floh Verres sofort ins selbstgesuchte Exil nach Massilia.

4.2.3. In C.Verrem actio secunda

Zum 2.Verhandlungstermin war Verres nicht mehr erschienen, das Gericht stellte in seiner Abwesenheit seine Schuld fest. Cicero hält aber in dieser Rede die Fiktion aufrecht, Verres stünde noch vor seinen Richtern. In insgesamt 5 Büchern schildert er minutiös und detailgetreu seine Beweissicherung und die Untaten des Verres. Am bekanntesten ist wohl liber IV "de signis", in dem Cicero die Kunstdiebstähle des Verres genauestens beschreibt.

4. Exkurs: IV orationes in L.Catilinam

(Quelle: Dr.Wolfgang Trachta: Materialien zur Catilinarischen Verschwörung)

4.1. Zur Person des L.Sergius Catilina

108 geboren, aus patrizischem Geschlecht stammend, bereichert sich während der Sullanischen Proskriptionen durch zahlreiche Denuntiationen, schlägt die Ämterlaufbahn ein, wird in den 70er Jahren der Unzucht mit einer Vestalischen Jungfrau angeklagt, aber auf Grund der Bestechung eines Richters freigesprochen.
68 geht er als praetor in die Provinz Africa, wo er sich maßlos bereichert.
66 der Erpressung der Provinz vor dem Repetundengericht angeklagt, kann er durch die Bestechung des Anklägers wieder straffrei ausgehen.
65 "1.Catilinarische Verschwörung": Die Ermordung der beiden Konsuln wird geplant, die Verschwörung scheitert aber an der Uneinigkeit und Unentschlossenheit der Beteiligten.
64 schlägt seine Bewerbung um das Konsulat fehl.
63 "2.Catilinarische Verschwörung": wird von Cicero aus Rom vertrieben und fällt schließlich in der Schlacht bei Pistoria gegen das Heer des zweiten Konsuls C.Antonius Hybrida.

4.2. Die Ereignisse der Verschwörung

66 In Rom wird eine Militärdiktatur des auf der Seite des Senates stehenden Cn.Pompeius erwartet, der gerade im Osten (Seeräuberkrieg, Krieg gegen König Mithridates) sensationelle militärische Erfolge aufzuweisen hat. Die in Rom zurückgebliebenen Crassus und Caesar fördern in Opposition zu dem damals fast allmächtigen Pompeius den Bund verarmter und besitzloser Adeliger und Ritter, die sich um Catilina geschart haben.
65 "1.Catilinarische Verschwörung": Die Konsuln des Jahres 65 sollen bei Amtsantritt ermordet werden, Catilina und sein Miverschworener P.Autronius Paetus die Macht übernehmen. Ziel war die Schuldentilgung ("tabulae novae"); Ächtung der Reichen, um bei Proskriptionen Geld machen zu können; Dezimierung des Senats; Verschaffung von einträglichen Provinzen. Anhänger findet die Verschwörung in fast ganz Italien, vor allem bei den Veteranen, die ihre Landgüter verwirtschaftet haben und auf eine Neuzuweisung durch Catilina hoffen. Wegen Fehlplanung geht die Verschwörung allerdings daneben.
64 bewirbt sich Catilina erneut um das Konsulat für 63; auch Crassus und Caesar setzen Geld und Verbindungen ein, um ihm und seinem Mitverschworenen C.Antonius Hybrida das Konsulat zu verschaffen. Die Senatspartei ist um einen Kandidaten verlegen, da niemand es wagt, gegen Catilina anzutreten. Schließlich entschließt man sich für M.Tullius Cicero, der als homo novus und zwischen den Parteien hin- und herpendelnd als eine Art Strohmann vorgeschoben wird. Die Wahl fällt neben Cicero auch auf den C .Antonius Hybrida; Cicero hat also einen Teilnehmer der Verschwörung als Amtskollegen, kann diesen aber durch die freiwillige Abtretung der reichen Provinz Macedonia neutralisieren.
Sommer 63 "2.Catilinarische Verschwörung":
Catilina sammelt in Faesulae in Etrurien ein Heer und legt Waffenlager an, Geldsendungen aus Rom dienen zur Waffenbeschaffung. Weitere militärische Stützpunkte werden in ganz Italien eingerichtet, auch die Einwohner von Gallia transpadana werden für die Verschwörung gewonnen. Ein Sklavenaufstand in Capua wird vorbereitet und in Rom selbst Brandkommandos organisiert.
21.10.63 Cicero, von den Plänen der Verschwörer durch seine Agenten genauestens informiert, deckt in der Senatssitzung in Catilinas Anwesenheit dessen Pläne auf: am 28.10., dem Tag der Konsulatswahlen für 62, bei denen Catilina kandidierte, sollten Cicero und die anderen Bewerber ermordet werden. Catilina gibt seine Pläne offen zu. Der eingeschüchterte Senat beschließt ein "senatus consultum ultimum", durch das den Konsuln unumschränkte Vollmachten verliehen werden: "videant consules, ne quid detrimenti res publica capiat".
27.10.63 In Faesulae steht der Verschworene C.Manlius bereits mit seinem Heer unter Waffen.
28.10.63 bei der Konsulatswahl findet Catilina das Marsfeld an allen strategisch wichtigen Punkten bereits von bewaffneten Anhängern Ciceros besetzt. Damit ist die Erhebung des Heeres in Faesulae isoliert, da in Etrurien und Rom gleichzeitig losgeschlagen hätte werden sollen. Der Senat läßt in Umbrien und Picenum Soldaten ausheben.
1.11.63 Der Plan der Verschworenen, die Stadt Praeneste einzunehmen, mißlingt, da der gut informierte Cicero die Stadt hat vom Heer besetzen lassen.
6./7.11.63   In der Nacht wird auf einer Versammlung im Hause des M.Porcius Laeca der Plan erstellt, Cicero sofort zu ermorden, damit sich Catilina zum Heer nach Faesulae begeben kann; die Leitung der Verschworenen in Rom soll der Praetor P.Cornelius Lentulus übernehmen.
7.11.63 Am Morgen läßt der durch den "Doppelagenten" Q.Curtius bereits informierte Cicero die beiden Ritter, C.Cornelius und L.Vargunteius, die ihn töten sollen, bereits an seiner Haustüre abweisen.
8.11.63 Cicero, der den Senat in den Tempel des Iuppiter Stator einberufen hat, schleudert dem völlig ungerührt zur Sitzung erschienenen Catilina seine zornigen Angriffe ins Gesicht: "Quo usque tandem abutere, Catilina, patientia nostra?" (1.Catilinarische Rede). Als Catilina von den meisten Senatoren als Hochverräter beschimpft wird, verläßt er die Senatssitzung und Rom.
9.11.63 Cicero berichtet vor der Volksversammlung über die Geschehnisse (2.Catilinarische Rede); der Senat erklärt die Verschwörer zu Volksfeinden, die Truppenaushebungen für das Heer, dessen Oberbefehl Ciceros Amtskollege, C.Antonius Hybrida, erhält, werden eiligst fortgesetzt.
2./3.12.63 In der Nacht läßt Cicero die Verschwörer, die sich an Gesandte des gallischen Stammes der Allobroger herangemacht hatten, um diesen Briefe wegen einer militärischen Unterstützung der Verschwörung mitzugeben, an der Milvischen Brücke, wo die Übergabe stattfinden sollte, verhaften und im Senat verhören: Die in Rom geblieben Verschwörer, unter ihnen der Praetor P.Cornelius Lentulus, der Senator C.Cornelius Cethegus und die Ritter L.Statilius und P.Gabinius werden überführt. Abends teilt Cicero dem Volk die Ergebnisse der Senatssitzung mit (3.Catilinarische Rede).
5.12.63 in der Senatssitzung, diesmal im Tempel der Concordia, wird über das Schicksal der Verschworenen verhandelt: Cicero, der designierte Konsul D.Silanus und der Sprecher der Senatspartei, M.Porcius Cato (der Jüngere), setzen sich mit der Forderung der Todesstrafe durch (4.Catilinarische Rede). Caesar bot alles auf, um die Gefangenen zu retten und drohte in seiner Rede auch mit der Rache der Volkspartei, aber außer einem tiefen Eindruck kann er nichts erreichen. Cicero führt die Gefangenen persönlich ins Tullianum und läßt sie - ohne ihnen die gesetzlich vorgeschriebene Möglichkeit der Berufung an das Volk zu lassen - hinrichten. Das Volk feiert ihn als "pater patriae".
Anfang 62
Catilina und der Rest seines Heeres (etwa 3.000 Mann) werden auf der Flucht nach Gallien vom Senatsheer unter der Führung seines ehemaligen Mitverschworenen C.Antonius Hybrida bei Pistoria gestellt und bis zum letzten Mann aufgerieben. Catilina fällt. Der Konsul bekommt für diese gewonnene Schlacht, die er - um seinem ehemaligen Kameraden Catilina nicht gegenüber stehen zu müssen - von dem Offizier M.Petreius hat führen lassen, vom Senat den Titel "imperator" verliehen.

Der uns vorliegende Text der 4 Catilinarischen Reden ist allerdings nicht die ursprüngliche Form, sondern eine Umbearbeitung, die Cicero um das Jahr 60 angefertigt hat.

 verfügbare Übersetzungen

römische Philosophie
Das Wesen des Staates und seine Grundformen (rep. I, 39; 41-45) Download
Sokrates (ac. I, 15) Download
Epikur (fin. I, 29-30; 32-33) Download
Von den Anfängen bis zu Sokrates (Tusc. V, 10-11) Download
Die stoische Lebenshaltung (Tusc. V, 15-17) Download
O vitae philosophia dux (Tusc. V, 5) Download
Die Macht des Sittlichen (off. III; 48-49; 110) Download
Zwei Vorschriften für Staatsmänner (off. I, 85-89) Download
de officiis I 18-19 Download
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