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Gaius Sallustius Crispus
(86 v. Chr. - 35 v. Chr.)

1. Kurzbiographie

86 in Amiternum im Sabinerland, ca. 90 km von Rom, geboren. Er stammt aus einer begüterten plebejischen Familie, die ihm die erforderliche Bildung und Schulung in der Rhetorik in Rom ermöglichen kann. Als Knabe erlebt er die Diktatur Sullas, den Sklavenaufstand unter Spartacus, den Aufstieg des Pompeius, vor allem aber den Niedergang der alten Werte mit. Da er - nach eigenen Angaben - schon von frühester Jugend an höchstes Interesse für den Staat und dessen Verwaltung gezeigt hat, wendet er sich der Ämterlaufbahn zu. Auch er ist ein homo novus, das heißt, der erste seiner Familie, der in den Senat aufgenommen werden wird. Als entschiedener Gegner der Optimaten und Verfechter einer popularen Politik schließt er sich Cäsar an und macht so Karriere:
54 wird er Quästor und somit Mitglied des Senats,
52 Volkstribun. In dieses Jahr fällt auch die Ermordung des Popularen Publius Clodius Pulcher durch den Optimaten Titus Annius Milo (siehe Biographie Ciceros). Sallust setzt die Verbannung Milos durch, dessen Verteidiger Cicero verliert den Prozeß.
50 aber gelingt es Sallusts Gegnern, ihn aus dem Senat ausschließen zu lassen, angeblich wegen einer mehrere Jahre zurückliegenden Ehebruchsaffäre mit der Frau des Milo. So ist einer der profiliertesten Anhänger Cäsars kaltgestellt.
48 wird er auf Intervention Cäsars erneut Quästor und damit wieder in den Senat aufgenommen. Er steht im Bürgerkrieg zwischen Pompeius und Cäsar natürlich auf der Seite Cäsars und wird so
46 nach der entscheidenden Schlacht bei Thapsus Prätor und kurz darauf in der neuerrichteten Provinz Africa nova (dem ehemaligen Königreich Numidien) Proconsul und Statthalter. Dieses Amt nützt er natürlich, wie schon viele vor ihm, dazu, sich persönlich zu bereichern.
45 von Africa nova zurückgekehrt, wird auch er beim Repetundengericht wegen der Ausbeutung seiner Provinz angeklagt, ein Prozeß findet aber durch neuerliche Intervention Cäsars, wahrscheinlich aber auch wegen Bestechung der zuständigen Beamten nicht statt. Er leistet sich nun eine Villa in Tibur (heute Tivoli) und ausgedehnte Gartenanlagen im Norden Roms (horti Sallustii).
44 nach der Ermordung Cäsars zieht Sallust sich aus dem politischen Leben zurück und widmet sich nur noch der Geschichtsschreibung.
35 stirbt er in Rom.

2. Werke

Während seiner politischen Tätigkeit hat Sallust drei kleinere Schriften verfaßt, an deren Echtheit heute allerdings einiger Zweifel besteht. Trotzdem sind diese Werke wichtige Zeitzeugen der ausgehenden Republik:

2.1. invectiva in M.Tullium Ciceronem

Eine "Schmähschrift" gegen Cicero, die Sallust angeblich im Senat als Rede gehalten hat und die Antwort Ciceros darauf. Sie stammt vermutlich aus dem Jahre 54 und wird heute allgemein als unecht angesehen.

2.2. epistulae II ad Caesarem senem de re publica

In diesen beiden Briefen unterbreitet Sallust dem Cäsar ein Reformprogramm zur Neuordnung des Staates. Sallust sieht in Cäsar die einzige Person, die imstande scheint, wieder geordnete Verhältnisse im Staat zu erreichen. Die Reihenfolge der Briefe ist in der Überlieferung vertauscht worden: epistula II ist zeitlich früher abgefaßt, wahrscheinlich 50, epistula I etwas später, wahrscheinlich 46. Nach Aufzeigen der Mißstände im Staat empfiehlt Sallust unter anderem die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, die Eindämmung der Bestechlichkeit, Aufnahme neuer Bürger, Einschränkung der Macht des Reichtums, Besiedlung brachliegenden Landes, geheime Abstimmung im Senat etc.

Nach seinem Rückzug aus dem politischen Leben befaßt Sallust sich nur noch mit historischen Ereignissen:

2.3. de coniuratione Catilinae (auch: bellum Catilinae)

behandelt die Ereignisse der Jahre 66 - 62. Im Gegensatz zu Cicero, der in seinen orationes in Catilinam stets versucht, sein eigenes Bild in den Vordergrund zu stellen, bietet Sallust einen eher unparteiisches Bericht über die Verschwörung.

2.4. de bello Iugurthino (auch: bellum Iugurthinum)

beschreibt die Zeit zwischen 111 und 105, den Aufstand des Numiderkönigs Iugurtha. Sallust benutzt die Schilderung des Krieges als historischen Hintergrund für das Aufzeigen der innenpolitischen Verhältnisse in Rom: Hauptthema sind nicht die militärischen Ereignisse, sondern der Gegensatz zwischen nobilitas und plebs und das Unwesen der Parteienkämpfe (cap.41- 42). Nur der Patrizier Sulla und sein Gegenspieler, der Plebejer Marius, heben sich als kluge und integere Persönlichkeiten aus dem Sumpf der innenpolitischen Zustände heraus und legen den Grundstein zur Entwicklung des bald folgenden Bürgerkriegs

2.5 historiae

In diesem Werk, das uns nicht vollständig erhalten ist, behandelt Sallust die Zeit vom Tode des Sulla 78 bis zum Jahre 67. Er kritisiert die Diktatur Sullas, die die Gegensätze zwischen Senat und Volk noch vergrößert hat und beschreibt den Aufstieg des Pompeius. Er lobt zwar dessen Eintreten zur Wiederherstellung der Rechte der Volkstribunen im Jahre 70, zeigt aber auch die Gefahr für den Staat durch die sich immer mehr vergrößernde Machtstellung des Pompeius auf. An den Schluß seiner Ausführungen setzt Sallust die These, daß der Verfall eines jeden Gemeinwesens nur auf das Machtstreben der Politiker zurückzuführen ist.

3. Besonderheiten in der Sprache und im Stil des Sallust

Die Sprache des Sallust zeichnet sich vor allem durch die Verwendung von sogenannten Archaismen aus, das heißt, Sallust verwendet vor allem altertümliche Wörter, Formen und Wendungen der lateinischen Sprache. Weiters gibt es in Sallusts Werken kaum lange Perioden wie bei Cicero und Livius; Sallust strebt nach Kürze, wir bezeichnen das als brevitas. Er verdichtet seine Gedanken und läßt Beiordnungen meist unverbunden (Asyndeta).

3.1. Lautwechsel

o statt e: convortit / convertit
o statt u: voltis < vultis
u statt e: capiundae < capiendae
u statt i: maxumus < maximus
quo statt cu: quom < cum (nur als Konjunktion)
cu statt quu: secuntur < sequuntur

3.2. Deklinationsendungen

1.Fall Sg. konson.Dekl. auf -or: -os: honor > honos
2.Fall Sg. der o-Dekl. auf -ii: -i: ingenii > ingeni
2.Fall Sg. der u-Dekl. auf -us: -i: senatus > senati
4.Fall Pl. kons., i-, Misch auf -es: -is: omnes > omnis
3./6.Fall Pl. Rel.pron.: quibus: quis

3.3. Demonstrativpartikel

dienen zur Bedeutungsverstärkung als Endungen an Pronomina:
z.B.: huiusce, semet, suapte

3.4 Trennung zusammengesetzter Wörter

z.B.: postea quam statt postquam
quoius rei lubet statt cuiuslibet rei
in primis statt imprimis

3.5 Kurzformen in den Konjugationen

Praesensstamm: Futur und Coni.Praes. 2.P.Sg.Passiv: -re statt -ris:
z.B.: laudabere < laudaberis
laudere < lauderis
Perfektstamm: Ind.Perf. 3.P.Pl.: -ere statt -erunt:
z.B.: laudavere < laudaverunt
Perfekt- und Plqupf.formen mit v-Suffix verlieren -v + Vokal:
z.B.: laudasti < laudavisti
z.B.: laudarat < laudaverat
Perfektformen auf -ivi verlieren das -v-:
z.B.: audierunt < audiverunt

3.6. Komposita werden nicht assimiliert:

z.B.: adficere statt afficere
conruptus statt corruptus
adpetens statt appetens

4. Exkurs: De bello Iugurthino

4.1. Der historische Hintergrund des bellum Iugurthinum

Im 2. Punischen Krieg (218-201) hatten die Römer mit Masinssa, dem König von Numidien, einem fruchtbaren Gebiet im heutigen Ostalgerien, ein Freundschaftsbündnis geschlossen. Der Nachfolger des Masinissa, Micipsa, der zwei leibliche Söhne, Adherbal und Hiempsal, hatte, adoptierte den unehelichen Sohn seines Bruders Mastanabal, nämlich Iugurtha. Nach dem Todes des Micipsa sollten diese drei gemeinschaftlich Numidien regieren.
Als Micipsa 118 stirbt, kommt es durch Streitigkeiten unter den Erben zu einer Dreiteilung des Reiches. Iugurtha läßt Hiempsal 117 ermorden und beginnt, Adherbal in einem offenen Bürgerkrieg zu bekämpfen. Adherbal wendet sich vergeblich an den Senat in Rom um Hilfe, da ein Großteil der Nobilität von Iugurtha bestochen ist. Adherbal, nach Numidien zurückgekehrt, wird auf Veranlassung des Iugurtha hingerichtet.
Nun erklärt Rom 111 Iugurtha den Krieg, doch die römischen Feldherren, die ebenfalls von Iugurtha bestochen sind, können natürlich keinen Sieg erringen. Erst 107, als auf Drängen der Popularen C.Marius zum Konsul bestellt wird, kann das römischen Heer die Numider 105 entscheidend schlagen. Iugurtha wird nach Rom gebracht und 104 hingerichtet.
Numidien wird zwischen Bocchus, dem König von Mauretanien, und dem Halbbruder des Iugurtha, Gauda, geteilt. Diese schließen ein neues Freundschaftsbündnis mit den Römern. Der darauffolgende Herrscher Hiempsal II. verfaßte ein Werk über die Geschehnisse rund um Iugurtha in punischer Sprache, das die Hauptquelle für Sallust gewesen sein dürfte.
Erst nach dem Bürgerkrieg zwischen Cäsar und Pompeius wird Numidien, das sich unter seinem König Iuba mit den Pompeianern verbündet hatte, zur römischen Provinz und erhält den Namen Africa nova. Erster Statthalter ist Sallust.

4.2. Person des Iugurtha

160 als unehelicher Sohn des Mastanabal, eines Sohnes des Numiderkönigs Masinissa, geboren, erhält ausgezeichnete Erziehung.
134 dient er im römischen Heer unter P.Cornelius Scipio Aemilianus Africanus Minor und wird nach der Schlacht bei Numantia, durch die ganz Spanien der römischen Herrschaft unterworfen wird, von Scipio ausgezeichnet.
120 wird Iugurtha von seinem Onkel, dem Numiderkönig Micipsa, adoptiert und gemeinsam mit Micipsas leiblichen Söhnen, Adherbal und Hiempsal, zum Nachfolger bestimmt.
118 stirbt Micipsa, Iugurtha läßt Hiempsal ermorden.
117 wird Numidien zwischen Iugurtha und Adherbal geteilt.
112 läßt Iugurtha den Adherbal, der die Römer um Unterstützung gebeten hatte, hinrichten.
111 Beginn des Krieges zwischen Rom und Iugurtha. Die Römer dringen unter Konsul L.Bestia Calpurnius rasch vor, da Iugurtha aber Feldherren besticht und sich auch scheinbar unterwirft, wird der Krieg gestoppt. In Rom fordert der Volkstribun C.Memmius die gerichtliche Verfolgung des Iugurtha. Dieser wird vom Senat vorgeladen und erscheint in Rom, fährt aber nach Bestechung der zuständigen Beamten ohne Verurteilung wieder nach Hause ab. Nun beginnt er seinerseits den Krieg gegen die noch in Numidien stationierten Truppen der Römer und fügt ihnen eine Niederlage nach der anderen zu.
109 übernimmt der unbestechliche Q.Caecilius Metellus den Oberbefehl des römischen Heeres, festigt die Disziplin und kämpft erfolgreich gegen die Truppen des Iugurtha.
108 erringt der junge Feldherr C.Marius seinen ersten Sieg bei Zama.
107 verbündet sich Iugurtha mit Bocchus, dem König von Mauretanien. Marius wird Konsul und übernimmt den Oberbefehl über das römische Heer, vereinigt seine Truppen mit denen des Metellus und zwingt Iugurtha zum Rückzug.
106 beginnt der Quästor des Marius, L.Cornelius Sulla, Verhandlungen mit König Bocchus und kann ihn schließlich für die Sache Roms gewinnen.
105 wird Iugurtha schließlich mit Hilfe des Bocchus durch Sulla gefangengenommen und nach Rom geschafft.

104 feiert Marius, zum zweiten Mal zum Konsul gewählt, seinen Triumph über Iugurtha in Rom. Iugurtha wird im Tullianum hingerichtet.

5. Exkurs: De coniuratione Catilinae

(Quelle: Dr.Wolfgang Trachta: Materialien zur Catilinarischen Verschwörung)

5.1. Zur Person des L.Sergius Catilina

108 geboren, aus patrizischem Geschlecht stammend, bereichert sich während der Sullanischen Proskriptionen durch zahlreiche Denuntiationen, schlägt die Ämterlaufbahn ein, wird in den 70er Jahren der Unzucht mit einer Vestalischen Jungfrau angeklagt, aber auf Grund der Bestechung eines Richters freigesprochen.
68 geht er als praetor in die Provinz Africa, wo er sich maßlos bereichert.
66 der Erpressung der Provinz vor dem Repetundengericht angeklagt, kann er durch die Bestechung des Anklägers wieder straffrei ausgehen.
65 "1.Catilinarische Verschwörung": Die Ermordung der beiden Konsuln wird geplant, die Verschwörung scheitert aber an der Uneinigkeit und Unentschlossenheit der Beteiligten.
64 schlägt seine Bewerbung um das Konsulat fehl.
63 "2.Catilinarische Verschwörung": wird von Cicero aus Rom vertrieben und fällt schließlich in der Schlacht bei Pistoria gegen das Heer des zweiten Konsuls C .Antonius Hybrida.

5.2. Die Ereignisse der Verschwörung

66 In Rom wird eine Militärdiktatur des auf der Seite des Senates stehenden Cn.Pompeius erwartet, der gerade im Osten (Seeräuberkrieg, Krieg gegen König Mithridates) sensationelle militärische Erfolge aufzuweisen hat. Die in Rom zurückgebliebenen Crassus und Caesar fördern in Opposition zu dem damals fast allmächtigen Pompeius den Bund verarmter und besitzloser Adeliger und Ritter, die sich um Catilina geschart haben.
65 "1.Catilinarische Verschwörung": Die Konsuln des Jahres 65 sollen bei Amtsantritt ermordet werden, Catilina und sein Miverschworener P.Autronius Paetus die Macht übernehmen. Ziel war die Schuldentilgung ("tabulae novae"); Ächtung der Reichen, um bei Proskriptionen Geld machen zu können; Dezimierung des Senats; Verschaffung von einträglichen Provinzen. Anhänger findet die Verschwörung in fast ganz Italien, vor allem bei den Veteranen, die ihre Landgüter verwirtschaftet haben und auf eine Neuzuweisung durch Catilina hoffen. Wegen Fehlplanung geht die Verschwörung allerdings daneben.
64 bewirbt sich Catilina erneut um das Konsulat für 63; auch Crassus und Caesar setzen Geld und Verbindungen ein, um ihm und seinem Mitverschworenen C.Antonius Hybrida das Konsulat zu verschaffen. Die Senatspartei ist um einen Kandidaten verlegen, da niemand es wagt, gegen Catilina anzutreten. Schließlich entschließt man sich für M.Tullius Cicero, der als homo novus und zwischen den Parteien hin- und herpendelnd als eine Art Strohmann vorgeschoben wird. Die Wahl fällt neben Cicero auch auf den C.Antonius Hybrida; Cicero hat also einen Teilnehmer der Verschwörung als Amtskollegen, kann diesen aber durch die freiwillige Abtretung der reichen Provinz Macedonia neutralisieren.
Sommer 63 "2.Catilinarische Verschwörung":
Catilina sammelt in Faesulae in Etrurien ein Heer und legt Waffenlager an, Geldsendungen aus Rom dienen zur Waffenbeschaffung. Weitere militärische Stützpunkte werden in ganz Italien eingerichtet, auch die Einwohner von Gallia transpadana werden für die Verschwörung gewonnen. Ein Sklavenaufstand in Capua wird vorbereitet und in Rom selbst Brandkommandos organisiert.
21.10.63 Cicero, von den Plänen der Verschwörer durch seine Agenten genauestens informiert, deckt in der Senatssitzung in Catilinas Anwesenheit dessen Pläne auf: am 28.10., dem Tag der Konsulatswahlen für 62, bei denen Catilina kandidierte, sollten Cicero und die anderen Bewerber ermordet werden. Catilina gibt seine Pläne offen zu. Der eingeschüchterte Senat beschließt ein "senatus consultum ultimum", durch das den Konsuln unumschränkte Vollmachten verliehen werden: "videant consules, ne quid detrimenti res publica capiat".
27.10.63 In Faesulae steht der Verschworene C.Manlius bereits mit seinem Heer unter Waffen.
28.10.63 bei der Konsulatswahl findet Catilina das Marsfeld an allen strategisch wichtigen Punkten bereits von bewaffneten Anhängern Ciceros besetzt. Damit ist die Erhebung des Heeres in Faesulae isoliert, da in Etrurien und Rom gleichzeitig losgeschlagen hätte werden sollen. Der Senat läßt in Umbrien und Picenum Soldaten ausheben.
1.11.63 Der Plan der Verschworenen, die Stadt Praeneste einzunehmen, mißlingt, da der gut informierte Cicero die Stadt hat vom Heer besetzen lassen.
6./7.11.63  In der Nacht wird auf einer Versammlung im Hause des M.Porcius Laeca der Plan erstellt, Cicero sofort zu ermorden, damit sich Catilina zum Heer nach Faesulae begeben kann; die Leitung der Verschworenen in Rom soll der Praetor P.Cornelius Lentulus übernehmen.
7.11.63 Am Morgen läßt der durch den "Doppelagenten" Q.Curtius bereits informierte Cicero die beiden Ritter, C.Cornelius und L.Vargunteius, die ihn töten sollen, bereits an seiner Haustüre abweisen.
8.11.63 Cicero, der den Senat in den Tempel des Iuppiter Stator einberufen hat, schleudert dem völlig ungerührt zur Sitzung erschienenen Catilina seine zornigen Angriffe ins Gesicht: "Quo usque tandem abutere, Catilina, patientia nostra?" Als Catilina von den meisten Senatoren als Hochverräter beschimpft wird, verläßt er die Senatssitzung und Rom.
9.11.63 Cicero berichtet vor der Volksversammlung über die Geschehnisse ; der Senat erklärt die Verschwörer zu Volksfeinden, die Truppenaushebungen für das Heer, dessen Oberbefehl Ciceros Amtskollege, C.Antonius Hybrida, erhält, werden eiligst fortgesetzt.
2./3.12.63  In der Nacht läßt Cicero die Verschwörer, die sich an Gesandte des gallischen Stammes der Allobroger herangemacht hatten, um diesen Briefe wegen einer militärischen Unterstützung der Verschwörung mitzugeben, an der Milvischen Brücke, wo die Übergabe stattfinden sollte, verhaften und im Senat verhören: Die in Rom geblieben Verschwörer, unter ihnen der Praetor P.Cornelius Lentulus, der Senator C.Cornelius Cethegus und die Ritter L.Statilius und P.Gabinius werden überführt. Abends teilt Cicero dem Volk die Ergebnisse der Senatssitzung mit.
5.12.63 in der Senatssitzung, diesmal im Tempel der Concordia, wird über das Schicksal der Verschworenen verhandelt: Cicero, der designierte Konsul D.Silanus und der Sprecher der Senatspartei, M.Porcius Cato (der Jüngere), setzen sich mit der Forderung der Todesstrafe durch. Caesar bot alles auf, um die Gefangenen zu retten und drohte in seiner Rede auch mit der Rache der Volkspartei, aber außer einem tiefen Eindruck kann er nichts erreichen. Cicero führt die Gefangenen persönlich ins Tullianum und läßt sie - ohne ihnen die gesetzlich vorgeschriebene Möglichkeit der Berufung an das Volk zu lassen - hinrichten. Das Volk feiert ihn als "pater patriae".
Anfang 62 Catilina und der Rest seines Heeres (etwa 3.000 Mann) werden auf der Flucht nach Gallien vom Senatsheer unter der Führung seines ehemaligen Mitverschworenen C.Antonius Hybrida bei Pistoria gestellt und bis zum letzten Mann aufgerieben. Catilina fällt. Der Konsul bekommt für diese gewonnene Schlacht, die er - um seinem ehemaligen Kameraden Catilina nicht gegenüber stehen zu müssen - von dem Offizier M.Petreius hat führen lassen, vom Senat den Titel "imperator" verliehen.

verfügbare Übersetzungen

Coniuratio Catilinae
Der Wert der geistigen Bestätigung für den Menschen (c. 1-2) Download
Sallusts Entscheidung für die Geschichtsschreibung (c. 3-4,2) Download
Der Fall Catilina; Vorstellung der Hauptperson (c. 4,3-5,8) Download
Roms Aufstieg zur unumschränkten Weltherrschaft (c. 5,9-7; c. 9) Download
Niedergang und Sittenverfall im Inneren des Staates (c. 10-13) Download
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Catilina schult seine Mannschaft für den Ernstfall (c. 16) Download
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Cicero und Catilina im Senat (c. 31,4-33,2) Download
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