Eine private Affäre führt zum Verrat
Aber in dieser Verschwörung gab es auch einen gewissen Q. Curius, (nicht an einem finsteren Ort geboren) der nicht von schlechten Haus abstammte, beladen mit Schande und Untaten, den die Zensoren wegen Unzucht aus dem Senat gestoßen (bewegt) hatten. In diesem Menschen steckte nicht weniger Leichtfertigkeit als Kühnheit: er legte keinen Wert darauf, weder zu verschweigen, was er gehört hatte, noch selbst seine Verbrechen zu verstecken, kurz etwas zu sagen oder begehen. Er hatte (schon lange) mit Fulvia, einer adeligen Frau, ein ehebrecherisches Verhältnis. Als er ihr infolge seiner Armut weniger Geschenke machen konnte, und sich deshalb ihrer Gunst verscherzte, begann er plötzlich prahlend ihr Meere und Berge zu versprechen und manchmal sie auch mit der Waffe zu bedrohen, wenn sie ihm nicht willig wäre, kurz sich wilder zu benehmen als er es gewohnt war. Nachdem der Grund für Curius ungewöhnliches Benehmen bekannt geworden war, hielt Fulvia diese so große Gefahr für den Staat nicht geheim, sondern erzählte ohne ihre Quelle zu verraten einigen Leuten von der Verschwörung Catilinas und auf welche Weise sie es erfahren hatte. |
obscurus3: dunkel, finster cooperio4: bedecken, beladen censor/oris: Schiedsrichter, Beurteiler, Zensor Gen + gratia: wegen probrum/i: Verwurf, Schmähung, Schandtat, Unzucht vanitas/atis: Leichtfertigkeit reticeo2: still-, verschweigen prorsus3: gerade, kurz, geradewegs, durchaus stupri consuetudo: ehebrecherisches Verhältnis obnoxius3: hier; willig, willfährig insolentia/ae: auffälliges Benehmen |