Panikartige Stimmung in Rom
Durch diese Vorgänge war die Bevölkerung sehr beunruhigt und das äußere Bild der Stadt hatte sich verändert. Aus höchster Freude und Ausgelassenheit, welche die andauernde Ruhe mit sich gebracht hatte, befiel plötzlich alle Traurigkeit: in fieberhafter Eile rannte man hin und her, man vertraute weder irgendeinem Platz oder Menschen ausreichend, man führte weder Krieg noch hatte Frieden, und jeder beurteilte die Gefahren nach seiner Angst. Dazu schlugen sich die Frauen, die durch die Größe des Staates eine ungewohnte Angst vor Krieg überkommen hatte, auf die Brust, streckten die Arme flehend zum Himmel, beklagten ihre kleinen Kinder, fragten nach allem, fürchteten sich vor jedem Aufstand, ließen Hochmut und Vergnügen außer Acht, und gaben sich und die Heimat verloren. |
lascivia/ae: Ausgelassenheit repens/nits: schnell, plötzlich, unerwartet, unvermutet festino1: eilen, ruhelos tätig sein trepido1: zappeln, in unruhiger Bewegung sein, schwanken metior4/mensus sum: messen, zuteilen, beurteilen, abschätzen se adflicto1: sich an die Brust schlagen timor/oris: Furcht, Angst insolitus3: ungewohnt, selten paveo2: sich fürchten, erzittern deliciae/arum: Vergnügungen |