Dokumente des
Irrsinns.
Die Imperialisten und Zionisten haben sich selber in
einer
Sackgasse verrannt.- Redebeitrag der KPD/ML bei Kundgebung,
„Freiheit für Palästina – Frieden für
Palästina“ , Samstag, 31.1.2009, 14 Uhr ,
Köln-Kalk, Kalk-Post -
Die Endlösung
der
Palästinafrage ist nicht aufgegangen.
Sie haben versucht die 1,5 Millionen Menschen in Gaza zu zermürben
mit Blockaden, Wasser- und Stromsperren, mit Bombardierung von Schulen,
mit kriegsverbrecherischen Phosphorbomben...
Nachdem die Kommunisten an den Nazis
blamabel scheiterten, scheinen einige vergangene Schlachten neu
schlagen zu wollen, diesmal mit vertauschten Teilnehmern. Die Israelis
sind heute die Nazis und die Palästinenser sollen vernichtet
werden? Da
wissen gestandene Kommunisten, auf welcher Seite sie zu stehen haben.
5000 auf Gaza-Solidaritäts-Demonstration in Düsseldorf am 3.
Januar2009 - KPD- ML - Ein Meer von Palästina-Fahnen war
schon am Hauptbahnhof zu sehen. Gleichauf auf dem
Hauptbahnhofvorplatz halfen ältere
muslimische Frauen unseren Genossen die KPD/ML-Fahnen aufzuziehen.
Schien echt nötig zu sein, die
Politrentner der Partei bekommen die Fahnen nicht mehr hoch? Tia,
vorbei die Zeiten, als man noch mit proletarischer Bizeps stolz die
Parteifahne gegen den Wind reckte.
Der größte Block waren die palästinensischen und
arabischen Teilnehmer. Der zweitgrößte Block waren die
revolutionären und kommunistischen Organisationen aus der
Türkei, so daß es ein „rot-grünes“
Bündnis ergab. Die deutschen Teilnehmer
waren etwas mangelhaft – nur diejenigen , die sowieso immer
antiimperialistische Arbeit machen wie Initiativ e.V.,...
Es gibt noch gute Nachrichten. Offenbar
sah das Erscheinungbild dieser Hassdemo eher abschreckend aus. Da sah
der Durchschnittslinke, da ist er eher deplatziert. Nur die Altkommis
mußten natürlich dabei sein. In Köln können sie
das, im Gaza würden sie am Baukran hängen.
Wem nutzt die Hetze gegen Muslime?
Podiumsdiskussion zu Ursachen und Funktion der Islammfeindlichkeit.
Referenten: Klaus von Raussendorff...
Und über diesen freundlichen Herren erfahren wir bei der KPD/Ml
folgendes.
Klaus von Raussendorf, Publizist und Referent für internationale
Fragen beim Bundesvorstand der Freidenker, gehörte 29 Jahre dem
Auswärtigen Dienst der BRD an, wo er mit einem
nachrichtendienstlichen Auftrag der DDR tätig war.
Schau an, ex Ostspion macht heute auf
Islamfreund, freundlich unterstützt von den Politrentnern der
KPD/ML. Dafür liebe ich das Internet, wie sonst hätte man von
solchen Irrsinn erfahren können? |
Zur Debatte:
Worin unterscheidet sich die Mlpd von den K-Gruppen? Nach eigener
Aussage
die Partei neuen Typs, hatte sich nichts gemeinsam mit den
Studentenparteien, sondern war proletarisch. Nun da gibt s etwas zu
beachten. Die K-Gruppen kamen aus der Studentenbewegung, ihre Vertreter
waren jung und hatten noch die Aktionsformen der Studentenbewegung
drauf, worin sie sich wenig von den Spontis unterschieden. Mit dieser
aktionistischen Politik gelang es ihnen trotz aller Schwäche und
maoistischer Verblendung immerhin einige Erfolge zu erzielen. Nicht nur
einiges an Organisationsformen mit Zubehör aus dem Boden zu
stampfen,
sondern auch in die Öffentlichkeit zu kommen. Für den Staat
stellten
sie zwar nie eine ernsthafte Gefahr dar, waren aber manchen lästig
genug, das einige CDU Politiker diesen Haufen 77 verbieten wollten.
Dagegen brachten KPD, KPD/ML und KBW seinerzeit 20 000 Leut auf die
Beine und schafften es zu einer gemeinsamen Demo, was normalerweise
daran scheiterte, weil sie sich sonst nie einigen konnten, wer vorn
marschieren darf.
Was war der Grund das sie trotz Isolation und
Sektierertum einige Jahre das Feld bestimmten und etliche Linke
zeitweilig mitmachten? Soll sich um die erstaunliche Zahl von 100 000
gehandelt haben. Die Antwort liegt auf der Hand. Die Beteiligten waren
jung und da bringt man eben mehr zuwege als mit 50. Von diesen
Nachschub an Jungvolk profitierten auch DKP und Trotzkistensekten. Nun
das waren eben die 70iger, viel jugendliche Energie für sinnlose
Arbeit
verschwendet.
Schauen wir uns dagegen die heutige Politlandschaft an,
so stellen wir fest, die Linke ist überaltert. Davon sind auch
andere
betroffen. Die Linke (Linkspartei) hat die Entristen schon deswegen
aufgenommen, weil aus der DKP nur Politrentner kamen. Einige Junge zum
Plakatkleben braucht man ja und dafür wirft man denen eben ein
paar
Brocken ihrer Ideologie hin, dann sind sie happy.
Die Mlpd trifft die Überalterung um so härter, die
einzigen Jugendlichen die noch reinkommen, sind diejenigen, die sie
selbst herangezüchtet haben. Das tun religiöse Sekten auch,
nur sind
die aufgrund höherer Geburtenzahl erfolgreicher, siehe die Zeugen
Jehovas. Es ist auch die einzige Möglichkeit, für Nachwuchs
zu sorgen,
denn im Anwerben neuer Mitglieder sind Sekten zu normalen Zeiten nicht
besonders erfolgreich. Nur Gestörte die Halt suchen verirren sich
heute
in Sekten, das war mal anders. Damals war der Marxismus Leninismus so
was, was man heute als Trend bezeichnen würde. Es war "in" und so
fanden sich viele da denen gerade die Welt der Studentenproteste
auseinander gebrochen war. Sekten sind eben auch ein Krisensymptom.
Wenn etwas vorbei ist, dann kommen links und rechts die Angebote, hier
findest ne neue Heimat und einen Lebenssinn. Das war nach den
Golfkriegsprotesten wohl auch der Fall. Einige wurden hier
anpolitisiert und da Bewegungen irgendwann ihr Ende finden, kommt ein
Verein wie Linksruck angeschissen und bietet den Leuten eine
Verlängerung der Party. Wer jung ist fällt leicht auf so was
rein. Wer
etwas mehr Erfahrung hat, weiß wann es Zeit ist ne Party zu
verlassen.
Das bringt uns zu den K Gruppen zurück. In den frühen
70igern waren sie erfolgreich, so sehr, das sie sogar Aufnahmekriterien
hatten denen sich die Leute freiwillig unterwarfen, selbst wenn sie
diskriminierend und elitär waren. Nachdem dieser Schub vorbei war,
verloren die Aufnahmerituale ihre Bedeutung. Wenn das heute wer machen
würde. Wenn die Grünen z.B. heute Jugendliche erst ausfragen
würden, ob
sie auch aus der Arbeiterklasse kommen? Die können froh sein, wenn
sie
überhaupt einige Kids für den Jugendverband haben. So
ändern sich eben
die Zeiten.
Zurück zur Mlpd, wie schaut es da aus? Wissen wir doch,
so wie bei der DKP. Es kommt nix nach, wer verirrt sich noch in solche
Vereine? So bleibt der Haufen unter sich, schmort im eigenen Saft und
die Jahre tun ihr Werk. Irgendwann wird der Haufen zum Rentnerverein
der nur noch auf die nächste Bewegung wartet, um da einige
Jugendliche
abrippen zu können. Schaut man sich die letzten Sachen an, die so
gelaufen sind, die Jugendlichen die heut so auf Demos rummachen, sind
von diesen Vereinen nicht größer beeindruckt. Schlechte
Aussichten also
für dogmatische Ideologien, die früher noch für
Jugendliche attraktiv
waren.
PS; Will man gemein sein, könnte man der Mlpd
Österreich empfehlen. Da scheinen große Teile der Linken
noch so drauf
zu sein, wie hier vor 20 oder 30 Jahren. Könnte daran liegen, das
sich
die Linke im Alpenland weniger vom Mauerfall betroffen fühlte und
keinen Anlass sah, ihre Ideologie, ihre ewigen Wahrheiten und
Gewissheiten einer kleinen Realitätsprüfung zu unterziehen.
Könnte das
der Grund sein, wenn da einige der dogmatischsten und bescheuerten
Gruppen (siehe AIK) da zuhause sind? Wär das was für die
Partei? Sicher
nicht, *fg* die haben schon ihre selbsternannten Sektenführer.
Saul 07
Edwin H. und Freunde - 2007
Das ist ein gedankenreicher Beitrag von Saul. Ergänzend zu der
Stimmung damals kann man noch sagen, dass die Zeit nicht nur
politischer war, sondern sehr viele junge Leute wirklich dachten, die
Revolution bricht in diesen Monaten aus! Und dann kommt es, dass auch
Leute in K-Gruppen gehen, die sonst gar nicht auf die Idee kommen
würden, weil sie viel zu undogmatisch veranlagt sind. Das ist so
dieses Symptom, dass du Kröten schluckst in Anbetracht der
bevorstehenden Revolution. Wenn die eigene K-Gruppe zudem noch
anwächst, fuehlst du dich in einer fortschreitenden Bewegung
aktiv. Und diese Dynamik zusammengefasst hat diesen Gruppen zu den
Mitgliedern verholfen. Eigentlich war es ja umgekehrt; Die K-Gruppen
uebernahmen die aufgewühlte 68-er Konkursmasse, denn die Bewegung
ist nicht durch die K-Gruppen entstanden, sondern aus freier Initiative
heraus, denn nur das ist wirklich Bewegung. Der KABD und andere haben
das dann eingefangen, wirklich geleistet haben sie nichts. Trittin,
Fuechs und Co. haben ihr rhetorisches- und Organisationshandwerk dort
gelernt, das blieb.
Richtig; MLPD, DKP und andere sind hoffnungslos überaltert,
nämlich weil sie unfähig sind, ihre eigene Dialektik zu
begreifen. Stillstand ist dort angesagt. Wo sie versuchen auszubrechen,
dort versagen sie. Es ist und wirkt schlicht aufgesetzt.
Warum ab und zu noch junge Leute bei der DKP vorbeischauen? Weil sie
vom Dorf kommen, und das erste, was sie an subversivem gehört
haben, die KPD war. Das ist alles, und weg sind sie wieder. Woher die
Jugend bei der MLPD kommt? Saul hats genau richtig gesehen; Der
Geschlechtsakt wird der Kindererzeugung für die Parteijugend
untergeordnet - ist wirklich so. Strammstehen, Zweierreihen,
Kassenbuecher führen, Bonzenkarren waschen, Blockhütten
bauen, Werbeeinsätze, Enthaltsamkeitsübungen, Spintkontrollen
und Stinkstiefel für das Lotterlaster der 60jährigen, das ist
wie bei der WIKING-JUGEND!
Parteinachwuchs wird gezüchtet, geht ueber Leichen.
Den tatsächlich oberflächlichsten Eindruck beim
Jugendverheizen machte Linksruck, woran sich exemplarisch am besten
verdeutlichen lässt, wie die Masche funktioniert, da gab es
neulich einen interessanten Aussteigerbericht von einem ehemaligen
hohen Linksruck-Funktionär.
Wenn du jung bist, willst du es nicht glauben und irgendwann verbohrst
du dich einfach und kommst erstmal nicht mehr da raus. Denn das krasse
ist doch auch, dass die bürgerlichen Medien gar nicht einmal viel
Lügen müssen, um die K-Gruppen blosszustellen.
Und dann können wir uns gut vorstellen, wer in solchen Gruppen
übrigbleibt; Die schrägsten und durchgeknalltesten
asketischen Leute. So passen dann Milieu und Struktur hervorragend
zusammen und beide stützten sich gegen Veränderungen. Das ist
alles beschrieben in "Wir waren die stärkste der Parteien" aus dem
Rotbuch-Verlag. Dort werden auch die Krankheitsbilder beschrieben, die
sich einstellen, wenn man diesen K-Sekten erstmal über Jahre
hörig ist.
Genauso funktioniert das auch bei der MLPD, nur fällt bei dieser
im Gegensatz zu den früheren K-Gruppen eine ursprüngliche
Sponti-Motivation bei den Mitgliedern weg. In den Studentengruppen KBW
KB usw. merkten die meisten es irgendwann, wenn es vorbei ist, weil sie
in der Zeit vor ihrem K-Gruppenbeitritt mal etwas anderes kennengelernt
hatten. Das fällt bei den MLPD Mitgliedern völlig flach, die
haben nie etwas anderes kennengerlernt! Eine geistige Revolution
können die nur GEGEN die MLPD machen. Und weil sie es nicht tun,
sind sie geistig konservativ und bleiben es auch. Eindimensionales
Denken ist dort massgebend, Spiessertum der konsequente Ausdruck. Sie
werden nie begreifen, was es heisst, auszubrechen. Sie bleiben geistige
Krüppel und sind brave Befehlsempfaenger.
Jetzt ist die MLPD mal dran, sich dazu zu äussern... |
Screenshot
Das Erscheinungsbild der Kommiseiten im Netz. |
K-Gruppe
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als K-Gruppen wurden ursprünglich die mit dem Zerfallsprozess des
Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) und dem damit
einhergehenden Niedergang der Studentenbewegung der 1960er Jahre
entstandenen – überwiegend maoistisch orientierten –
Kaderparteien bezeichnet, die vor allem in der ersten Hälfte der
1970er Jahre in der damaligen Bundesrepublik Deutschland eine gewisse
Rolle innerhalb der Neuen Linken spielten. Der Begriff
„K-Gruppe“ wurde hauptsächlich von konkurrierenden
linken Gruppierungen sowie in den Medien benutzt. Er diente als
Sammelbezeichnung für die zahlreichen oft heftig zerstrittenen
Kleinparteien und spielte auf deren gemeinsames Selbstverständnis
als kommunistische Kaderorganisationen an.
Bundesweit relativ einflussreiche Gruppierungen im
außerparlamentarischen Milieu der Politischen Linken waren vor
allem die Kommunistische Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten
(KPD/ML) mit ihren zahlreichen Abspaltungen, die KPD/AO, später
KPD sowie der Kommunistische Bund Westdeutschland (KBW). Regionale
Bedeutung besaßen darüber hinaus der Kommunistische Bund
(KB) in Norddeutschland, der Kommunistische Arbeiterbund Deutschlands
(KABD) im Südwesten und in Nordrhein-Westfalen, sowie der
Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD (AB) in Bayern.
Mitte der 1970er Jahre zählten die verschiedenen K-Gruppen nach
Verfassungsschutzangaben insgesamt rund 15.000 Mitglieder. Nach dem Tod
ihrer ideologischen Leitfigur Mao Zedong 1976 verloren sie jedoch rasch
an Bedeutung. Zahlreiche Aktivisten schlossen sich in der Folgezeit der
sich neu formierenden Friedens- und Umweltbewegung und der daraus
hervorgegangenen Partei Die Grünen an.
Ursprünglich nicht zu den K-Gruppen gezählt wurden seinerzeit
trotzkistische Gruppierungen, ebenso wenig die am osteuropäischen
Realsozialismus orientierte („altlinke“) DKP und die
West-Berliner SEW.
Wurzeln in der Studentenbewegung
Die „historischen“ K-Gruppen entstanden ab etwa 1968, gegen
Ende der Hochphase der Studentenbewegung der 1960er Jahre. Die meisten
gingen aus verschiedenen Strömungen und regionalen Gruppen des
zerfallenden Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) hervor.
Obwohl sie sich intensiv um Lehrlinge, Arbeiter und insbesondere um
Altmitglieder der 1956 verbotenen KPD bemühten, blieben die
meisten K-Gruppen von Studenten und Intellektuellen geprägt.
Ideologische Vorbilder
Nahezu alle K-Gruppen sahen sich als legitime Erben der historischen
KPD an. Einig waren sie sich zudem in ihrer Ablehnung des
osteuropäischen Kommunismus seit der Entstalinisierung ab 1956,
den sie als „revisionistisch“ verwarfen. Stattdessen
bezogen sie sich zumeist auf das chinesische Sozialismusmodell Mao
Zedongs bzw. auf die Sowjetunion vor der Entstalinisierung. Nach dem
Tod Maos und dem damit verbundenen Kurswechsel Chinas orientierten sich
einige Gruppen zeitweise auch an Albanien unter Enver Hodscha oder das
Regime der Roten Khmer in Kambodscha.
Wenngleich alle K-Gruppen für sich den Anspruch erhoben, den von
Karl Marx und Friedrich Engels begründeten und von Lenin
ausdifferenzierten Marxismus zu vertreten oder diesen in der Gegenwart
angemessen weiter zu entwickeln, schieden sich an der Frage, welche der
damaligen kommunistischen Richtungen,
Führungspersönlichkeiten und Staaten die Linie des wahren
Marxismus und der früheren KPD vertrat, zwischen den einzelnen
K-Gruppen oder auch innerhalb von ihnen stets die Geister. Dabei kam es
zu für Außenstehende oft kaum oder nur schwer
nachvollziehbaren Kontroversen, Abspaltungen und Neugründungen,
wobei die eine Gruppe genau das als „revisionistisch“
ablehnte, was die andere ihrerseits als wahren Weg zum Kommunismus
favorisierte. Von Kritikern wurde und wird den K-Gruppen daher oftmals
eine Tendenz zur ideologischen „Selbstzerfleischung“ und
politisches Sektierertum vorgeworfen. Zwar gab es auch Versuche,
gemeinsame Inhalte in den Vordergrund zu stellen und die Zersplitterung
untereinander zu überwinden. Vereinzelt kam es dabei sogar zur
Zusammenarbeit mit früher heftig abgelehnten trotzkistischen
Gruppen, so etwa bei der Gründung der VSP (Vereinigte
Sozialistische Partei) 1986. Zu diesem Zeitpunkt hatten die K-Gruppen
allerdings bereits massiv an Bedeutung verloren.
Übergang in die neuen sozialen Bewegungen und zu den Grünen
Keine der damaligen K-Gruppen konnte unmittelbar einen nennenswerten
politischen Einfluss auf Bundes- oder Länderebene in
Westdeutschland gewinnen. Vereinzelt hatten K-Gruppen-Funktionäre
Einfluss in Betriebsräten und einigen Gewerkschaften. Eine
bedeutendere Rolle spielten einige K-Gruppen in den 1970er Jahren in
den Studentenvertretungen größerer Universitäten. Auch
bei den Aktivitäten von Teilen der Neuen Sozialen Bewegungen, etwa
der Umweltbewegung, der Friedensbewegung oder der antiimperialistischen
Bewegung, brachten Vertreter von K-Gruppen ihre Inhalte ein.
Über diese Bewegungen fanden zahlreiche ehemalige Aktivisten
später eine neue politische Heimat bei den Grünen, so zum
Beispiel Ralf Fücks, Winfried Nachtwei, Krista Sager, Joscha
Schmierer, Jürgen Trittin oder Antje Vollmer. Vereinzelt fanden
frühere K-Gruppen-Mitglieder aber auch zur SPD (Ulla Schmidt) oder
– ab 1990 – zur PDS (Andrea Gysi).
K-Gruppen in der Bundesrepublik Deutschland (nach
Gründungsjahr)
Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands 1965–1968
Kommunistische Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten (KPD/ML) – 1968
bis 1986
Kommunistische Partei Deutschlands (Aufbauorganisation) (KPD/AO),
später KPD – 1970 bis 1980
Kommunistischer Bund (KB) – 1971 bis Juni 1991, vor allem in
Norddeutschland aktiv
Kommunistischer Arbeiterbund Deutschlands (KABD) – 1972 bis 1982,
danach in der MLPD aufgegangen
Arbeiterbund für den Wiederaufbau der KPD (AB) – seit 1973
Kommunistischer Bund Westdeutschland (KBW) – Juni 1973 bis Anfang 1985
(Selbstauflösung)
Marxisten-Leninisten Deutschland (MLD) – 1976 bis 1981, fiel vor
allem durch nationalistische Parolen und Wahlaufrufe für die CSU
auf
Volksfront gegen Reaktion, Faschismus und Krieg (VOLKSFRONT) –
1979 bis Anfang 1990er Jahre: Aus der KPD/ML hervorgegangene Partei,
die im Bundestagswahlkampf 1980 v. a. eine Bundeskanzlerschaft von
Franz-Josef Strauß (CSU) verhindern wollte
Bund Westdeutscher Kommunisten (BWK) – September 1980 aus einer
Abspaltung vom KBW hervorgegangen, im März 1995
Selbstauflösung als Partei
Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD) – seit 1982,
aus dem KABD hervorgegangen, anfangs mehr, in der Gegenwart eher
verhalten maoistisch geprägte Partei
Vereinigte Sozialistische Partei (VSP) – 1986 bis Mitte 1990er
Jahre, ging aus der Vereinigung von KPD/ML mit der trotzkistischen
Gruppe Internationaler Marxisten (GIM) hervor.
Roter Oktober – seit 2002, stalinistisch geprägte Organisation
(eine Splittergruppe von KPD [Roter Morgen])
K-Gruppen in Österreich (nach Gründungsjahr)
Kommunistische Initiative (KI) - Abspaltung von der KPÖ
Marxisten-Leninisten Österreichs (MLÖ) – 1966–1967,
Abspaltung von KPÖ
Marxistisch-Leninistische Partei Österreichs (MLPÖ) – seit
1967, umbenannte Mehrheitsströmung der MLÖ
Vereinigung revolutionärer Arbeiter Österreichs (VRA) – seit
1968, von MLÖ-Minderheit gegründet
Kommunistischer Bund Österreichs (KBÖ) – 1976–1981,
Partnerorganisation von KBW
Kommunistische Aktion - marxistisch-leninistisch (KOMAK-ML) –
seit 2002, aus Zusammenschluss von Kommunistische Aktion, Initiative
Marxist/innen-Leninist/innen und Wiener Anhängern von Bolsevik
Partizan entstandene Kleingruppe, gibt vierteljährlich die
"Proletarische Rundschau" heraus
K-Gruppen in der Schweiz
Kommunistische Partei der Schweiz/Marxisten-Leninisten (KPS/ML)
Daneben existierten weitere maoistische Parteien und Organisationen,
die aber nicht von der Kommunistischen Partei Chinas anerkannt wurden.
Das war die KPD/ML in den 70iger, was
für eine Graphik. Erinnert an die DDR Jungpioniere oder an naive
Malerei.
Von wegen ferne Vergangenheit, diese Zeitungsgestaltung des
"Roten Oktober" ist von 2005. Selbst im Internet ist bei Kommis die
Zeit
stehengeblieben.
|
Politrentner
Was haben wir uns unter diesem Begriff vorzustellen? Politrentner gab s
schon früher, doch da sah man wenig von denen. Für ihr
zusammengetipptes Papier fand sich meist kein Verlag, der diesen
Schrott drucken wollte. Heute haben sie einen Rechner mit
Anschluß und können rumnerven. Der typische Politrentner ist
meist in Rente, jedenfalls irgendwie versorgt und hat Zeit. Zu viel
Zeit, er weiß nicht wohin damit und was tut er gegen Langeweile?
Na irgend ein Hobby braucht der Mensch. Doch statt alte Fahrkarten zu
sammeln oder im Keller sinnlos Rohre zersägen, alles Hobbys, die
nicht weiter stören würden, muß er sich noch
öffentlich einmischen.
Dagegen wäre ja erstmal nichts einzuwenden. Warum sollte jemand im
fortgeschrittenen Alter nicht noch seine Erfahrungen allgemein nutzbar
machen? Doch das ist es weniger was der Politrentner ablässt.
Womit er die Menschheit nervt, ist seine Verbitterung, seine
konservierten Gedanken aus der Vergangenheit vereint mit
Altersstarrsinn. Wo solche Politrentner an ihren Blogs basteln, geht s
ja noch. Wer verirrt sich schon darauf? Doch zur Hochform laufen sie in
offenen Medien auf, denn da meinen sie eine größere
Zuhörerschaft zu finden. Doch die ist meist nur genervt von seinen
oberlehrerhaft vorgetragenen Weisheiten und seiner Predigt.
Der Politrentner schlägt alte Schlachten aufs Neue und führt
einen Privatkrieg gegen seine ehemaligen Widersacher, die freilich nur
noch wenigen überhaupt bekannt sind und wenn noch nicht
weggestorben, es unter ihren Niveau halten, auf so was überhaupt
zu reagieren. So wendet sich der Politrentner an jüngere Leser,
die seine Kinder sein könnten oder sogar seine Enkel. Was hat er
denen Wissenswertes mitzuteilen? Nervt mit alten Geschichten,
übersieht dabei, das seine Adressaten damals noch nicht mal auf
der Welt waren.
Wirklich lästig wird der Politrentner, wenn er noch einige
Gleichgesinnte findet, sich mit diesen zusammentut und eine
Karikaturpartei bildet, von deren Existenz man ohne Internet freilich
nichts mitbekommen würde. Das es heute noch sowas wie die KPD/ML
gibt, bzw. das sie sich in mehrere Teile spaltet, ohne Internet
hätte man das nie erfahren. Nur online können sie
überhaupt ihre Existenz nachweisen, der Rest ihrer Tätigkeit
besteht darin, einmal im Jahr auf der LL Demo in Berlin fahnentragend
nachweisen, das sie noch vorhanden sind. Da der Politrentner über
Regalmeter angesammelten Papiers verfügt und auch die alten
Parolen nicht vergessen hat, ist er imstande eine HP zu bauen, auf der
die Zeit stehen geblieben ist und die tatsächlich so aussieht, als
hätte es bereits 1974 das Internet gegeben.
Man könnt fast Mitleid bekommen, wenn sie welches verdienen
würden. Es sind einfach nur tragische Figuren, über die die
Zeit hinweg gegangen ist und die einen Lebenssinn suchen. Wirklich
lachhaft wird es, wenn sie sich in der realen Welt verirren, im
Internet sieht man ja nur die Textzeilen, oder so, im Internet
weiß niemand, das du ein Hund bist. (Dafür wissen
Ehrensenfbesucher, das er Perro
heißt.) Auf einer Demo sehen sie
zwischen dem Jungvolk wirklich alt aus, aber im Wortsinn.
Spätestens dann sieht jeder, was wirklich hinter dem
großmäuligen Webauftritt steckt.
Saul 09
|
Aus
der Mottenkiste des Kommunismus.
Text aus der Rote Fahne News
der MLPD
"Die kleinbürgerliche "ML-Bewegung" der 1970er
Jahre
desorientierte und desorganisierte die wichtige Aufgabe des
Wiederaufbaus der revolutionären Arbeiterpartei in Deutschland mit
ihrem penetranten Dogmatismus, Revisionismus, Sektierertum und
kleinbürgerlichen Allüren. Zuvor schon hatte bereits nach
1956 die
einstmals revolutionäre KPD im Windschatten der KPdSU und der SED
ihren
revolutionären Charakter aufgegeben. Gegen die Dominanz
kleinbürgerlicher Studenten musste der proletarische Weg des
Parteiaufbaus durchgesetzt und eisern verwirklicht werden. Die Masse
dieser kleinbürgerlichen Studenten kapitulierte vor dieser
Aufgabe, die
eine entschiedene Umerziehung und damit den Abschied von
kleinbürgerlichen Allüren erfordert hätte. So fand sich
in den 1980er
Jahren ein Großteil von ihnen in der
kleinbürgerlich-ökologischen
Partei der Grünen wieder, löste ein gefährliches
Liquidatorentum und
eine große Demoralisierung in der kleinbürgerlichen
"ML-Bewegung" aus.
Nur wer mit der kleinbürgerlichen Denkweise fertig wurde, konnte
für
den Aufbau der revolutionären Arbeiterpartei gewonnen werden."
Geschichtsrevisionismus nach Mlpd
Rezept. Umerziehung?
Brr. wenn man das schon liest. Und das im Jahr 07, echt wo leben
diese
Spinner eigentlich? Doch, die gab es in den ML Sekten. Mit harter
Agitationsarbeit und Arbeit im Betrieb sollten die Kleinbürger
umerzogen werden. Im KBW spielten sich ganze Umerziehungsdramen ab.
Alle für die Katz. Die erfolgreichste Umerziehung beeindruckte die
Malocher vorm Werktor nicht weiter und so sahen die nicht völlig
Verdummten irgendwann ein, an ihrer ganzen Politik muß was faul
sein.
Diejenigen die bei den Grünen heimisch wurden lösten freilich
kein
Liquidatorentum aus, das konnten sich schon deswegen nicht, weil es
nichts mehr zu liquidieren gab. Die ML Sekten waren schon lange vorher
am Ende, soweit noch als Verein existent. Nur einige wenige Aufrechte
hielten die reine Lehre hoch und seitdem wartet die Mlpd auf den
Aufstand der Massen der sie endlich an die Macht bringen wird, zum
wahren Sozialismus und zur proletarischen Denkweise. Und wenn sie nicht
gestorben sind.... |
Guestbookeintrag
von 07
Was
hab ich hier bzw. im Netz eigentlich getrieben? Eigentlich hab ich s
nur gut gemeint, ich wollt nur denen etwas Hilfestellung geben, die in
derartigen Sekten rumhängen und vieles nicht wissen. Weil sie es
nicht
wissen sollen. Tia, ich wollte nur helfen, aber das wußt ich
schon
vorher, man kann nur Leuten helfen, die sich helfen lassen. Leuten die
sich einbilden die Wahrheit zu kennen und nur noch den Rest der Welt
überzeugen müssen, nun denen kann man nicht helfen.
Subjektiv betrachtet war die ML Geschichte für mich 80
endgültig
Geschichte. Danach passierte zwar noch einiges und irgendwann stand in
der Zeitung ne kleine Meldung, Ernst Aust ist tot. Und? Hat mir nicht
viel bedeutet. Als Zeitungsleser erfährt man dann auch noch das
sich ne
Trotzkistensekte mit der KPD/ML vereinigt. Hätte in den 70igern
wie ein
Aprilscherz geklungen oder in gewissen Kreisen wie ne Bombe
eingeschlagen. Bei mir nur noch gleichgültiges Schulterzucken. Wen
juckts? Das ist ne Meldung aber kein weltbewegendes Ereignis. Diese
Welt war für mich recht fern und irreal geworden und auch sonst im
Alltag kein Thema. Mlpd war in Frankfurt ohnehin kaum existent,
über
den Verein verschwendete ich keinen Gedanken. Axo, Willi Dickhut noch.
Von seinen Ableben hab ich erst erfahren, seit ich online bin. Was
hatten die Vereine dann 89 zu vermelden, als der Ostblock
zusammenkrachte? Wär lustig gewesen das zu wissen, doch ich fand
keine
Veröffentlichungen von denen. Wenn es welche gab, ich wußte
nicht, wo
ich die hätte bekommen können. Nicht das ich danach gesucht
hätte.
Erst als ich ins Netz einstieg, kam der ganze vergessene Unsinn
wieder hoch und irgendwann dacht ich mir, machst halt mal das Maul auf
und sagst den Leuten, was sie nicht erfahren sollen. Denn der Verein
schreibt sich die Geschichte selbst und hat wenig Interesse daran, das
seine Mitglieder von Sachen erfahren, die ihre Standfestigkeit
erschüttern könnten. Nach außen will jeder Verein ein
geschlossenes und
erfolgreiches Bild bieten. Wie es drinnen aussieht, das sollen die
einfachen Mitglieder nicht erfahren, die Außenwelt erst recht
nicht. Na
gut, dann schreibst halt mal was du so weißt, macht mit was ihr
wollt.
Mehr als die Klappe aufmachen kann ich eben auch nicht. Wie gesagt, es
war nicht böse gemeint und sollte nur denen Entscheidungshilfe
geben,
die in solchen Sekten abhängen und sich einbilden, sie hätten
da ihren
Lebenssinn gefunden oder würden zur auserwählten Elite
gehören, die mal
die Macht übernehmen wird und zum Dank wird für sie ein
Leitungsposten
im Stadtteilkomitee abfallen. Träumt ruhig weiter. Andere
träumen
heutzutage im 2nd Live und können sich da wenigstens ihren
Wunschkörper
kaufen.
Aber kurz und schmerzlos, ich sag nur was Sache ist, niemand
muß auf mich hören. Macht was ihr wollt, auch in der Mlpd
und
irgendwann wird die Rote Fahne so aussehen wie die UZ. Keine Ausgabe
ohne Todesanzeigen.
Was hast eigentlich davon in so nen Verein mitzumachen? Ändert
sich was für dein persönliches Leben? Malochen mußt
immer noch oder
zusehen wo die Asche herkommt. Da stehst ziemlich allein da, der Verein
kann dir nicht helfen und hat auch kein Interesse daran. Dein
Sachbearbeiter macht Stress? Unwichtig, wir müssen die Demo
organisieren. Die Demo bleibt folgenlos, wird nicht mal zur Kenntnis
genommen und mit deinen Sachbearbeiter ärgerst dich immer noch
rum. Nur
ein Fall wie es läuft. Als Mensch zählst da eben nicht, du
hast zu
funktionieren. Na das kannst bei der Arbeit auch haben, nur da wirst
wenigstens noch für bezahlt.
Doch was solls, ich muß hier nicht predigen.
Früher hab ich
einfach die Klappe gehalten und den Haufen ignoriert. Irgendwann nervte
mich selbst ein Großteil der sog. undogmatischen Linken und ich
hörte
auf deren Schmodderpapier zu lesen. Schon existierte diese bekloppte
Welt für mich nicht mehr. Sollte ich mich entschließen,
offline zu
gehen, dann wird diese Welt für mich genauso unsichtbar wie
für die
Mehrheit, die davon kaum was mitbekommt. Wer also immer noch glaubt,
die Frage ob die Sowjetunion nach Stalin oder schon davor
revisionistisch wurde, gehört zu den brennenden Fragen die die
Menschheit bewegen, nun es gibt auch Bekloppte, die ihre Zeit mit der
Frage verschwenden, ob die Arche Noha nicht doch 5 Meter länger
war und
wie das mit den Viechern funktioniert hat.
Zum Schluß noch,
es waren bekanntlich mehr dabei, als man meint. Allein die K Gruppen
hatten ein Umfeld von 100 000 Leuten. Kommen noch die diversen
Kleinsekten dazu, da kommst auf ne Menge Leut, die einige Jahre ihres
Lebens da reingesteckt haben. Doch von den meisten hörst nix. Sind
ja
nicht alle weggestorben und nen Rechner dürften sie heute haben.
Nur
halten sie die Klappe, die haben Leuten wie Starbuck nichts zu sagen.
Meinen wohl verständlicherweise, das wäre Zeitverschwendung.
Nun gut,
ich hab s wenigstens mal versucht.
PS; Was Dickhut bei Wiki angeht, nun dank Wiki ist er
wenigstens vertreten. Die Brockhausredaktion würde den guten
Herren
keinen Eintrag würdigen. Zu unbedeutend für einen
Lexikoneintrag. |
Denkweise
- Denkgreise.
Viel lesen wir bei der Partei über die proletarische Denkweise,
die sich ja von der kleinbürgerlichen Denkweise unterscheidet und
zwar fundamental. Doch wie? Na das schauen wir uns doch mal näher
an. Wer früher mal linker Aktivist war und sich mit der
Arbeiterklasse befasste oder wer sich weniger aus ideologischen
Gründen mit der Arbeiterklasse befasste, sondern eher aus
Gründen des Geldverdienens, weil er selbst dazugehörte,
stellte irgendwann fest, die Arbeiterklasse ist verbürgerlicht. In
ihren Auffassungen scheint es wenig Unterschiede zur bürgerlichen
Gesellschaft zu geben. Den Rest besorgte Bild und Sportschau. Das Bild
der Arbeiterklasse wie es sich in den 70igern oder 80igern darstellte,
hatte mal wenig mit dem karikierten Bild des Arbeiters aus der Weimarer
Zeit zu tun und ob das bereits der Realität entsprach darf
bezweifelt werden.
Der Arbeiter wie man ihn vorfand, las Bild, glotzte Fußball,
wollte sein Bier und empfahl linken Flugblattverteilern am Werkstor
rüber zu gehen. Zudem wollte er ein paar Mark mehr, sein Auto und
damit war er happy. Was wollt er auch mehr vom Leben erwarten? Arbeiten
muß er ja doch. Was hatten ihm dagegen die Linken zu bieten?
Bleiwüsten, Texte der Klassiker die er eh nicht verstand und
einige radikal verkürzte Parolen oder den Roten Morgen, der im Ley
Out Bild kopierte und in einer vereinfachten Sprache die vorgeblich
proletarisch sein sollte, gegen Amis, Kapital, Sozialimperialismus und
was sonst noch wetterte.
Was der Rote Morgen dagegen vermissen ließ, das notorische
Covergirl der Bild, schon daher blieb der Arbeiter eher bei Bild, der
Morgen war schon trübe genug. Was nun wirklich ein Jammer ist,
hätten die K Gruppen doch seinerzeit auf echt süße
Mäuse zurückgreifen können. Doch das wäre ja
kapitalistische Vermarktung gewesen. Tia, zu spät. Wollte heute
die Rote Fahne ihr Blatt durch etwas Augenweide aufpeppen, sie
müßte auf Agenturbildchen und bezahlte Modells
zurückgreifen. In den eigenen Reihen findet sich da nicht mehr
viel Erotik. Moni als Covergirl? Was ne Vorstellung, ne besser nicht.
Eine Möglichkeit gäb s aber noch, sobald die
Rotfuchsmädels volljährig sind, im Moment sind sie wohl noch
zu jung dafür.
Nun gut, ein kleiner humorvoller Einschub. Doch die Linke gab nicht
auf. Das Bewußtsein des Arbeiters muß bearbeitet werden, da
wo es noch formbar ist. In der Schule etwa. So machten sich die linken
Lehrer auf und bearbeiten die Lehrpläne, von SPD Reformeifer
unterstützt. Da gab es wirklich was auszumisten. Die verstaubte
Ideologie von Scholle, Acker und eingespannten Pferden. Mal davon
abgesehen, das dieses Bild mit der Landwirtschaft nicht mehr viel zu
tun hatte, wer hatte noch was mit Landleben zu tun? Eine
schützenswerte Minderheit war das doch. Ein neuer Blick auf die
reale Welt mußte her und das war die Welt des Arbeiters. Fein,
wenigstens ein Erfolg, wirklich? Witzigerweise wurde nun ein Bild aus
einer Arbeitswelt vermittelt, das bereits im Umbruch war bzw. am
Verschwinden. Das Bild der Arbeitswelt das nun im Deutschunterricht
vermittelt wurde, stammte eher aus den 20iger Jahren so wie die
zugehörigen Illustrationen. Wer dann selbst in der Fabrik landete,
stellte schnell fest, weder stehen da Maschinen wie man sie in diversen
Bildern gesehen hatte, Transmissionsriemen und Wellen suchte man
vergebens. Im Werkzeugbau sahen die Arbeiter auch nicht aus wie der
karikierte Lumpenproletarier, selbst wenn da Dreck unvermeidlich war.
Vor allem, die Arbeiter selbst hatten nichts mit dem Bild zu tun, das
linke Zeitungen von ihnen zeichneten und an das die Schüler und
Studies gerne glaubten, weil sie noch keine Fabrik von innen gesehen
hatten. Sowas nennt man gemeinhin einen Kulturschock und der kann
gelegentlich heilsam sein. Die Konfrontation mit der realen Arbeitswelt
öffnete nicht wenigen Linken die Augen und ließen sie an
ihren bisherigen Gewissheiten zweifeln.
Wie schnell sich die Welt verändert, man kann es an einen Bildband
der IG Metall sehen. Ein Bild aus der Arbeitswelt der 80ziger, ein
Rechenzentrum mit IBM Rechnern und SW Bildschirmen mit vermutlich
grün flimmernden Zahlenkolonnen. Der Gipfel des Fortschritts.
Heute grinst man über so ein Bild, das war die Arbeitswelt? Mit
dem Dreck haben die Leut gearbeitet? Diesen Elektroschrott würd
man sich heut nicht mal mehr mit dam Arsch anschauen, ganz zu schweigen
von der Vorstellung, damit arbeiten zu wollen.
So kommt s wenn man in der Vergangenheit stehen bleibt und wenn wir nun
zu MLPD wieder überleiten, sie scheinen wirklich in der
Vergangenheit stehen geblieben zu sein und konservieren ein Weltbild,
das niemand mehr ernst nimmt. Das haben sie 25 Jahre geschafft und so
können sie noch mal 25 Jahre weitermachen. Dann aber wird die Rote
Fahne vermutlich wie die UZ aussehen. Keine Ausgabe ohne Todesanzeigen. |
Aus
der Roten Fahne der MLPD
Negative Erfahrungen mit der kleinbürgerlichen ML-Bewegung und ein
glücklicher Zufall im Jahre 1987
Peter Rosenberg, ein revolutionärer Hamburger Arbeiter, legt in
seinem Aufnahmeantrag an die MLPD seinen bewegenden Lebenslauf offen.
Nach seiner Enttäuschung über den Verrat am Sozialismus durch
die revisionistischen Machthaber in Moskau und in Ostberlin sucht er
einen Weg, seiner revolutionären Einstellung treu zu bleiben. Nach
langen Irrungen und Wirrungen durch die kleinbürgerliche
ML-Bewegung findet er schließlich zur MLPD. Hier der letzte Teil
seines Aufnahmeantrags.
Woran erinnert das? Ja doch, an
die diversen Bekenntnisse, wenn Christensekten öffentlich Werbung
machen und da einzelne Pfeifen von ihren Irrwegen und
unglücklichen Leben erzählen, bis sie endlich den Weg zu
Jesus gefunden haben und nun geheilt, happy und selig sind.
|
Vor vierzig Jahren.
saul
08.01.2008 Indymedia
"Vor vierzig
Jahren," so der Titel einer
Fernsehreihe aus den 80zigern.
Da ging es um die deutsche Knochenschau, ähm Wochenschau. Also die
für
die Propaganda aufbereiteten Schlachtengemälde. Da war der zweite
Weltkrieg bereits vierzig Jahre alt.
Wozu
diese Einleitung? Passt doch, denn seit wir das Jahr 08 schreiben,
heißt es wieder vor vierzig Jahren. Doch diesmal geht es um das
Jahr
68. Und nun können wir uns wieder auf was gefasst machen. Na auf
viele
nervende Rückschauen auf das magische Jahr und deren mittlerweile
in
Rente gegangenen oder kurz davor stehenden Beteiligten. Wenn man sich
das unbedingt antun will, man könnt ja auch die Glotze abschalten
oder
die Asche für die Zeitung in einen guten Tropfen investieren. Da
hast
möglicherweise mehr von, als von den Veränderungen von 68 zu
lesen,
ohne die es selbstverständlich (was auch sonst?) die Grünen
nicht
gegeben hätte, keinen Fischer und auch keine Kanzlerin. Fehlt nur
noch,
das die 68ziger sich 89 auf die Fahnen schreiben. Schließlich
forderte
ja die KPD der SDSler Semmler und Horlemann schon in den 70igern die
Wiedervereinigung Deutschlands, nur existierte deren Verein, als es
sogar dazu kam, bereits seit zehn Jahren nicht mehr.
Was haben
wir dieses Jahr in der Medienwelt zu erwarten? Sicher die altbekannten
Fotos, ob von Dutschke im Strickpulli oder Uschi Obermeier, hier
freilich das Original, den Film dazu gibt es bereits auf DVD.
Naturgemäß muß wieder litterweise Druckerfarbe dran
glauben, für
Megabitweise voraussehbaren Wortmüll wie das damals so war, wer
dabei
war, was die heute machen, welche Karrieren sie gemacht haben und so
weiter und so fort. Natürlich wird der Hinweis nicht fehlen, das
68 die
Republik verändert hat, den Staat modernisiert hat, plus allen
weiteren
segensreichen Auswirkungen von 68. Dann dürfen natürlich die
Zeitzeugen
nicht fehlen, soweit noch lebend und was dann folgt wissen wir. Die
Sieger schreiben die Geschichte. Die bekannten Namen, die heute
irgendwo Karriere oder sowas gemacht haben, die werden befragt, ja
erzählen sie doch mal... , jene die sich frustriert
zurückgezogen
haben, jene die keinen Mehrwert aus 68 ziehen konnten, die als Alkis
oder Gescheiterte endeten, die fragt niemand. Ist immer so und warum
sollte das mit 68 anders laufen? Dutschke hat nichts mehr zu melden,
Fischer sicher umso mehr und unser Euro68ziger Danny kennt die
Journalistenfragen schon auswendig und kann sie noch im Tiefschlaf
beantworten. Die gleichen Antworten hat er vermutlich schon vor zwanzig
Jahren mittlerweile verrenteten Zeitungsfuzzis erteilt.
Nun
haben wir etwas von dem 68 noch niemand träumen konnte und nun
sollte
man meinen, in einen Medium wie dem Internet, könnten sich auch
die
weniger Prominenten und Gescheiterten zu Wort melden.
Das ist von
mir nicht zu erwarten, ich bin ja kein 68ziger und könnt
allenfalls
damit kommen, das ich zu der Zeit meine Gründe hatte, mich
über
Springer zu ärgern. Können beim Schach echt lästig
werden, besonders
wenn sie im Doppelpack auftreten.
Hier geht es auch nicht um
Abrechnung oder darum alte Rechnungen zu begleichen. Die verbitterten
Verratsanklagen überlass ich gerne den Verbitterten. Dabei sollten
sie
auch aus dem Alter raus sein. Aber wer s braucht.
Trotzdem gehöre
ich zu denen die mit 68 zu tun hatten, ohne es seinerzeit zu wissen.
Wer in den 70igern anpolitisiert wurde, in der Schule Stunk machte oder
auch sonstwo, bekam die Fänge und einiges zu hören, was "ihr"
so
angestellt habt und wußte oft gar nicht, worum es ging. Man war
ja
weder daran beteiligt, noch hatte man als Kind was davon verstanden,
wenn man überhaupt was von mitbekam. Und wer in der Zeit in die
diversen Gruppen reingeriet, der befand sich in Gesellschaft von
68zigern, ohne es zu wissen.
Wie das? Die K Gruppen,
Trotzkistensekten und was sonst noch so rumagitierte, bestanden ja aus
68zigern und sogar die DKP verdankt 68 ihre Neuauflage, genauso wie
deren Berliner Ableger, die vergreiste SEW sich mit Hilfe der 68ziger
vor dem Aussterben rettete. Eines hatten sie gemeinsam, na abgesehen
von den 68er traditionspflegenden Spontis möglicherweise. Sie
schufen
sich ihre Traditionslinien, die natürlich in die Wurzeln der
Arbeiterbewegung zurückreichten. Selbst dann, wenn sie wie bei der
DKP
noch eine gewisse Basis hatten, war die Linie zur verbotenen KPD eher
nostalgisch und die Linie zur Weimarer KPD eher Fiktion als
Realität.
Bei den Rest der Gruppen bestand schon biographisch betrachtet keine
Verbindung zur Arbeiterbewegung der 20iger Jahre, doch gerade deswegen
bemühten sie sich um so mehr, diese herzustellen, indem sie
bruchlos
deren Symbole, Strukturen, Demoformen und Lieder übernahmen.
Was
dazu gehörte, war der gemeinsam betriebene Versuch, 68
auszulöschen.
Wer in solche Gruppen reingeriet, erfuhr ausgerechnet von den
Beteiligten nichts über eine Studentenbewegung. Was, wie? Was soll
das
sein? War da mal was? Gruppen wie beispielsweise die KPD/ML, von denen
einige aus der alten KPD kamen, sogar ihr Vorsitzender Aust, bestanden
bei ihrer Gründung bereits größtenteils aus 68zigern,
die freilich ihre
Herkunft und Geschichte schamhaft verschwiegen und sich als KPD in der
legitimen Nachfolge der Thälmann KPD sahen, das tat deren
Konkurrenz
freilich auch. So dauerte es etwas, bis man was von 68 erfuhr,
jedenfalls nicht von den ehemals Beteiligten.
Mußte noch
seinerzeit die Reimann KPD verboten werden um linke Geschichte
auszulöschen, die 68ziger entsorgten ihre Geschichte freiwillig.
Das ist etwas, über das vermutlich nicht allzuviel geschrieben
wird, ist manchen wohl bis heute peinlich.
Was
war der Grund? Jede Party ist mal zuende und dann spalten sich die
Feiernden in diejenigen, die wissen, wann es Zeit ist zu gehen und den
Rest der glaubt, es müsse doch weitergehen und dann gibt s noch
die
Nachzügler, die glauben hier geht was ab, bevor sie merken, das
sie nur
noch die Überreste wegkehren und die leeren Flaschen aufsammeln
dürfen.
Darum geht es, darüber werden sich die Schreiber und ihre
Interviewpartner beim Erstellen ihrer Heldensagen weniger auslassen.
Das die drauf folgenden Linken von den Fehlern und Dummheiten von 68
betroffen waren, diese ausbaden mußten ohne es zu merken, sondern
sogar
noch glaubten, es ist ihre Entscheidung. Die in die Tretminen
angelesener Vergangenheit gerieten und davon überzeugt waren, an
einer
richtigen Sache beteiligt zu sein. Es hat etwas gedauert bis sie
aufgewacht sind und erst die Konfrontation mit der Realität, etwa
bei
der Maloche oder 77 bei der Pogromstimmung des Deutschen Herbstes, bei
AKW Demos, als man sich unerwartet Seit an Seit mit der
Normalbevölkerung wiederfand oder sogar beim Krieg zwischen den
sozialistischen Staaten, China und Vietnam. Es gab etliche derartige
Gelegenheiten den Ideologiestaub aus dem Hirn zu blasen und sich zu
fragen, ob man nicht etwas gründlich mißverstanden hatte.
Da
hatten einige an sowas wie der Revolution geschnuppert (glaubten sie)
ohne zu merken, das es nur ein Sturm im Wasserglas war. Als selbst die
paar Barrikaden verraucht waren, wollten sie nun zur richtigen Revo
schreiten und merkten nicht, das diese nun noch irrealer geworden war.
Also helfen wir der Revo mit Parteigründungen, Marxstudium und der
Anlehnung an der real existierenden Revolution nach. Dabei
übersahen
die selbsternannten Vertreter der Revolution eine wichtige Kleinigkeit,
was freilich nicht nur an ihren fehlgeleiteten Idealismus lag, sondern
auch daran, das die Verwalter der erfolgreichen Revolution, ob in
Moskau oder Peking, ihre Leiche im Keller hatten und schamhaft
drüber
schwiegen. Was das war? Beispielsweise das Mao mal selbst zugab, ohne
die Japaner säßen wir noch heute in den Bergen. Doch das
hätte man mit
vorurteilslosen Studium der Zeitgeschichte auch selbst wissen
können,
das dauerte freilich bei manchen etwas. Das die Revo im Osten ihren
Erfolg nicht etwa der von Marx postulierten Gesetzmäßigkeit
verdankt,
sondern der instabilen Situation nach dem Weltkrieg, die ein
Machtvakuum hinterließ und auch danach konnte sich Mao bei den
Japanern
bedanken (was er freilich nie tat), denn mit ihrer Bauernarmee
hätten
sie kaum ein halbwegs stabiles China einkassieren können. Von
einer
solchen Situation war in den 70igern weit und breit nichts zu sehen, um
so mehr wurde in der Zeit über Revolution gelesen und geredet und
je
mehr drüber geredet wurde, desto irrealer wurde sie. Real war eher
das
"geht doch rüber" der Arbeiter und deren Desinteresse an linken
Zeitungen. Sich an der realen Verangenheit anzulehnen oder auch am real
existierenden Sozialismus war der Fluchtpunkt der es ermöglichte
an die
Ideologie und ihre Gesetzmäßigkeit zu glauben, denn die
reale Situation
in der BRD bot einfach keine Basis für linke Politik bzw. der
Ansicht,
das linke Politik hier einen Sinn ergeben könnte, das man von
seiner
aufopferungsvollen Tätigkeit noch zu Lebzeiten mal was sehen
würde.
Die
DKP setzte dagegen auf absolut legalistischen Kurs und das Jungvolk
wurde mit Revolutionsgeschichten und bewaffneten
Arbeiteraufständen aus
der Vergangenheit bei Laune gehalten. Sollte es auf der Straße
noch
gelegentlich etwas nach Rauch riechen, die DKP distanzierte sich sofort
von allen Provokationen.
Trotzkisten gab s freilich auch noch, die
setzten auf Überzeugung des richtigen Gedankens und das die Zeit
schon
für sie arbeiten würde und solang muß man eben abwarten
um dann
rechtzeitig mit dem richtigen Bewußtsein vorbereitet zu sein. So
wurden
sie zu einer elitären Veranstaltung die, wie die Vertreter einer
Buchreligion, das geheime Wissen bewahrten.
Elitär waren viele,
die ML Sekten ohnehin, die nahmen nicht jeden der angeschissen kam.
Für
s Fußvolk hatten sie ihre "Massenorganisationen," in die Partei
selbst
kam nur wer von Anfang an zum harten Kern gehörte, der Rest
mußte seine
proletarische Herkunft nachweisen oder für seine
kleinbürgerliche
Herkunft mit harter Parteiarbeit und Anstellung als Hilfsarbeiter in
der Fabrik büßen.
Noch elitärer war freilich nur die RAF, die
selbsternannte Speerspitze der Revolution. Für die medial
aufbereitete
Rückschau stehen viele freilich nicht mehr zur Verfügung und
das
ausgerechnet ihr Gründer, der gute Horst Mahler in einer
nostalgischen
Talkshow einige alte Geschichten erzählen darf, ist weniger zu
befürchten, an den traut sich nicht mal unsere mutige
Ficherjägerin
ran. Dabei war er als Apoanwalt doch einer der Hauptfiguren von 68, na
was n Jammer auch.
Doch zurück zu 68 und den Folgen. In die
Geschichtsschreibung ist sie unter Studentenbewegung eingegangen, auch
wenn nicht nur Studies beteiligt waren.
Dafür war es ja eine
Bewegung und Bewegungen haben wir ja mittlerweile einige gesehen. So
lässt sich auch beurteilen, was das ist. Erst passiert irgendwas,
das
keiner versteht. Wenn es vorbei ist, kommen die Geschichtsschreiber und
versuchen Erklärungen zu finden und das irgendwie einzuordnen,
denn was
sich einordnen lässt ist schon weniger bedrohlich. Dann spricht
man von
einer Bewegung, doch die ist längst vorbei. Wenn sie stattfindet,
wissen die Beteiligten oft selbst nicht, was sie da eigentlich tun,
ganz zu schweigen davon, das sie Mitglieder einer Bewegung sind. Die
hat schließlich weder Anschrift noch verteilt sie
Mitgliederausweise.
Das tun ihre Nachfolger bzw. ihre selbsternannten Nachlassverwalter und
das war mit 68 nicht anders. Mit der Flucht in die ML Ideologie und dem
Parteientrismus (von dem die Jugendorganisationen der meisten Parteien
profitierten), gab es natürlich auch die Bewahrer der reinen Lehre
von
68, was immer das sein sollte. Zwar war die auch nur Fiktion, doch auch
mit einer Fiktion kann man leben und daraus die Spontis gründen.
Erbitterte Gegner der K Gruppen, denen sie Verrat an den Idealen von 68
vorwarfen. Nur woraus die bestanden hatten? Ideologisch waren beide
weniger weit voneinander entfernt als es aussah.
Konsequenter
Bewahrer der 68ziger Ideale war die RAF. Ihre Anschlagsserie folgte
dem, wogegen die 68 demonstriert hatten und da sie Demos gegen Vietnam
und Amis Geschichte waren, erinnerte sie mit ein paar Bomben auf eben
diese Ziele die mittlerweile fertigstudierten Lehrer an ihre unbeendete
Arbeit. Ironischerweise war es dann auch ein Lehrer, bei dem sich
Ulrike Meinhof einnistete und der diesen Besuch bei der Polizei
anmeldete. Sorry Frau Röhl, ist sicher nicht ganz fair, die
Realität
war es noch nie. Aber kleine Gemeinheiten die das Leben so schreibt,
lockern den Text auf.
Hier geht es aber nicht darum die Geschichte
von 68 zu schreiben oder neu zu schreiben, es kann auch nicht drum
gehen, auf Verräterjagd zu gehen. Soll heißen, schau dir an
was aus
denen geworden ist, dabei haben die doch mal.... , kennt man schon.
Kann man an etwas Verrat begehen, das vierzig Jahre zurückliegt?
Na ja,
Ideale sind bekanntlich zeitlos.
68 ist Geschichte, so scheint es
und soll man Leut mit dem Zeug nerven, die damals noch nicht mal auf
der Welt waren? Tu ich das hier? Werd doch selbst genervt und dies im
zehnjährigen Rhythmus. Kann also nix für. Es scheint weit weg
zu sein
und doch hat noch einiges von 68 überlebt. Das einige
Überreste des
dogmatischen Kommunismus heute im Netz wiederauferstanden sind ist
nicht weiter ernstzunehmen, dahinter stehen allenfalls eine handvoll
Spinner oder einige Rentner die ihr Onlinehobby pflegen. Trotzdem gibt
es auch heute noch Vereine die ihre Herkunft aus altehrwürdigen
Traditionen ableiten und verschweigen, das auch sie 68ziger
Spätgeburten sind. Hier wiederholt sich die Geschichte und auf
einmal
ist 68 sehr nah.
PS: In Frankfurt an einen Wasserhäuschen ist
es mir gelungen, den letzten noch lebenden authentischen 68ziger
ausfindig zu machen. War stockbesoffen, hatte lange Haare und einen
weißen Bart und brüllte Ho Ho Ho. Mein ich jedenfalls, aber
wenn ich s
mir recht überlege, möglicherweise war s doch nur der
Weihnachtsmann. |
28.3.09 in
Frankfurt, die Parteijugend zeigt Flagge. |
2009 in
Frankfurt. Die KPD/ML, bzw. was davon noch übrig ist. |
Ein echter
Kommiaufmarsch, na ja, nur der Kommiblock der in der Demo eher eine
Randerscheinung bildete. Doch ein Bild von 2009. Echt wie ne Zeitreise. |
Eine echte
Kommigraphik. |
Hammer und
Sichel
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hammer und Sichel sind Symbole, welche für die Arbeit in der
Industrie (Hammer) und der Landwirtschaft (Sichel) stehen. In der Regel
wird mit ihnen eine politische Aussage beabsichtigt.
Außer diesen beiden Symbolen fanden sich häufig hierfür
auch das Zahnrad, die Ähre und der Äskulapstab sowie der
Merkur für die Symbolisierung von Wissenschaft und Handel bis in
das beginnende 20. Jahrhundert. Ähre, Zahnrad, Hammer und Sichel
sind in der politischen Symbolik bis heute zu finden, während
Merkur und der Äskulapstab diesbezüglich an Bedeutung
verloren.
Vorkommen
Hammer und Sichel als Bestandteile politischer Symbolik gibt es
weltweit. Sie werden nicht nur als offizielle Hoheitszeichen auf
Flaggen, Zahlungsmittel oder ähnlichem verwendet, sondern auch von
politischen Parteien. Ihrer bedienen sich hauptsächlich links-
aber auch vereinzelt rechtsgerichtete Organisationen. Ihr Vorkommen ist
seit ca. 1990 stark rückläufig.
Hammer und Sichel dienten im vorigen Jahrhundert hauptsächlich als
Symbol des Kommunismus auf der Flagge der ehemaligen Sowjetunion. Auch
das ehemalige Staatswappen der DDR mit Hammer und Zirkel im
Ährenkranz hatte die gleiche Funktion: die Symbolisierung des
„Arbeiter-und-Bauern-Staates“ im Bündnis mit der
„Intelligenz“. Der Zirkel steht für die Intelligenz
als gesellschaftliche Schicht in der DDR, die Personen mit Hoch- oder
Fachschulabschluss und Künstler meint.
Auf Banknoten und Münzen des Deutschen Reiches, der Weimarer
Republik und des Dritten Reiches waren Hammer, Sichel, Pflug oder
Ährenbündel häufig bei dem stilisierten Arbeiter oder
der Arbeiterin anzutreffen. Wesentlich war hier die Symbolisierung von
Macht und Stärke, die sich auf die Arbeit gründet. Die
Banknoten zeigten deshalb nicht zufällig zugleich auch kriegerisch
anzusehende Symbole, die die Wehrhaftigkeit verkörpern, wie z. B.
die Nationalallegorie Germania mit Schild und Schwert. Paarweise finden
wir Hammer und Sichel auf den deutschen Geldzeichen bis 1945 nur
selten. So beispielsweise auf dem Reichskassenschein 5 Mark –
nach Gesetz vom 30. April 1874 von der Reichsschuldenverwaltung
ausgegeben.
Häufiger findet man Hammer und Zirkel zusammen oder zumindest
paarweise in der Symbolik politischer rechter Organisationen. Diese
kommt als antikommunistische Propaganda bzw. in Verbindung mit einem
Adler, wie z. B. beim „Jungnationalen Bund“ oder im
„Deutschen Jungvolk“, vor.
Von 1920 bis 1934 und wieder seit 1945 trägt der Adler des
Österreichischen Wappens in seinen Fängen ebenfalls Hammer
und Sichel. Allerdings stellt dies kein Überbleibsel
sozialistischer Ideen dar, sondern ist zusammen mit der Mauerkrone auf
dem Haupt des Adlers als Symbol für das Bürgertum nur eine
Reverenz an die drei traditionellen Stände, auf denen der Staat
beruht.
Abwandlungen
Teil der Flagge Angolas
Machete und Zahnrad (Angola)
In der Flagge Angolas wird die symbolische Aussage umgekehrt aber
inhaltlich und grafisch beibehalten.
Die halbkreisförmige Sichel der Bauern wird durch das Zahnrad der
Arbeiter ersetzt und der gerade Hammer der Arbeiter durch die Machete
der Bauern.
Hammer und Gerste (Ungarn)
Hammer und Gerste des ungarischen Wappens
Im ungarischen Wappen wurde von 1949 bis 1956 der Hammer als Symbol
für die Arbeiterklasse und die Ähre als Symbol für die
Bauern verwendet. Dieses Wappen wurde im selben Zeitraum auch in der
ungarischen Nationalflagge geführt.
Hammer und Hacke (Volksrepublik Kongo)
Teil der ehemaligen Flagge der Republik Kongo
In der ehemaligen Flagge (1970-1991) der Volksrepublik Kongo (heutige
Republik Kongo) steht der mit der Hacke gekreuzte Hammer für die
Vereinigung der Bauern mit den Industriearbeitern.
Hammer und Zirkel im Ährenkranz (Deutsche Demokratische Republik)
Teil des Staatswappen der DDR: Hammer und Zirkel im Ährenkranz
Im Staatswappen der Deutschen Demokratischen Republik wurde die Aussage
des Symbols durch den Hammer (Arbeiterklasse), den Zirkel (Intelligenz)
und anstelle der Sichel der Ährenkranz (Bauern) getroffen.
Hammer und Sichel der Chinesischen Kommunisten
Die Kommunistische Partei Chinas benutzt ein leicht abgewandeltes
Symbol. Der Griff der Sichel ist abgerundet, das Gelb etwas heller.
Symbol der Juche-Ideologie
Flagge der PdAK mit Hammer, Sichel und Pinsel
Das Emblem ist aus Hammer, Sichel und dem traditionellen koreanischen
Pinsel (stellvertretend für Literaten und Intellektuelle)
zusammengesetzt. Die ideologische Symbolik ist also mit der des
DDR-Wappens verwandt. Hier ist das Symbol auf der Flagge der Partei der
Arbeit Koreas zu sehen.
Hacke und Kalaschnikow
Wappen Mosambiks
In der Flagge und im Wappen Mosambiks findet sich ein starke Abwandlung
von Hammer und Sichel, dabei symbolisiert die Hacke die Klasse der
Bauern, die Kalaschnikow steht für den Unabhängigkeitskampf
und das aufgeschlagene Buch soll die Intelligenz des Landes darstellen.
Nationalflaggen mit Hammer und Sichel oder ähnlichen Symbolen
In diesen Nationalflaggen werden oder wurden Hammer und Sichel oder
daraus abgewandelte Symbole verwendet:
Darstellung als Zeichen am Computer
Unicode
Der hexadezimale Unicode des Hammer-und-Sichel-Symbols lautet U+262D.
GNOME erlaubt die Darstellung von Hammer und Sichel als Sonderzeichen
bei gleichzeitigem Halten von Strg+Shift+u, gefolgt von dem Code 262D.
Das Ergebnis ist ☭.
HTML
Die Eingabe der Zeichenfolge ☭ in HTML-Code hat ebenfalls die
Anzeige des Symbols als Schriftzeichen zur Folge.
Heute
Ungarn
Die Benutzung des Symbols Hammer und Sichel ist in Ungarn verboten,
ebenso wie die des Roten Sterns.
Transnistrien
Im Staatswappen des international nicht anerkannten Transnistrien hat
sich das Symbol aus Sowjetzeiten erhalten. |
Agitprop
aus Wikipedia der freien Enzyklopädie.
Agitprop ist ein Kunstwort aus den
Wörtern Agitation und Propaganda und bezeichnet einen zentralen
Begriff der kommunistischen politischen Werbung seit Lenin. Agitprop
war zunächst die Kurzform von отдел агитации и пропаганды (otdel
agitazii i propagandy, Abteilung für Agitation und Propaganda,
1920 im revolutionären Russland auf allen Ebenen der
bolschewistischen Partei etabliert). Agitprop stand später (und
steht zum Teil noch) für die Gesamtheit der Vermittlung
kommunistischer Politik leninistischer Ausprägung. Der Begriff ist
für Leninisten positiv geprägt.
Im Weiteren wird der Begriff auch heute noch gerne verwendet, um
abwertend, distanzierend oder auch umgangssprachlich positiv
Werbeaktionen für die eigene Partei zu bezeichnen.
Definition Lenins
Lenin selbst definierte den Unterschied zwischen Agitation und
Propaganda wie folgt: „Unter Propaganda würden wir die
revolutionäre Beleuchtung der gesamten gegenwärtigen
Gesellschaftsordnung oder ihrer Teilerscheinungen verstehen,
unabhängig davon, ob das in einer Form geschieht, die dem
einzelnen oder der breiten Masse zugänglich ist. Unter Agitation
im strengen Sinne des Wortes würden wir verstehen: den Appell an
die Massen zu bestimmten konkreten Aktionen, die Förderung der
unmittelbaren revolutionären Einmischung des Proletariats in das
öffentliche Leben.“
Definition Plechanows
Georgi Plechanow, der Begründer der marxistischen Bewegung in
Russland, hatte die beiden Begriffe noch wie folgt abgegrenzt:
„Der Propagandist vermittelt viele Ideen an eine oder mehrere
Personen, der Agitator aber vermittelt nur eine oder nur wenige Ideen,
dafür aber vermittelt er sie einer ganzen Menge von
Personen.“
Agitprop in der Weimarer Republik
In der Anfangszeit der Weimarer Republik hielt die Kommunistische
Partei Deutschlands (KPD) wenig von Kunst und Kultur, sondern
bezeichnete dies als bürgerlichen „Klimbim“, der nur
vom Klassenkampf ablenken würde. Kunst zweckfrei um ihrer selbst
willen zu betreiben, l'art pour l'art, war verpönt. Als die
politische Lage sich 1923 stabilisierte, entdeckte auch die KPD nach
sowjetischem Vorbild den langfristigen Wert kultureller Arbeit. So
beauftragte man 1925, anlässlich des 10. Parteitags, Erwin
Piscator mit der Inszenierung der Revue „Trotz alledem“.
Piscator, der mit dem „Proletarischen Theater“, einer
Agitprop-Truppe, jahrelang durch Kneipen und Kulturhäuser gezogen
war, proklamierte eine kompromißlose Indienstnahme der Kunst zum
Zwecke des Klassenkampfs. Ähnlich äußerte sich
Friedrich Wolf 1928 in seiner Rede „Kunst ist Waffe“ vor
dem Arbeiter-Theaterbund Deutschlands, die sofort anschließend
auch als Broschüre veröffentlicht wurde.
Zeitweise ging der KPD-Führung dies allerdings zu weit, Kunst so
hieß es, sei „eine viel zu heilige Sache, als dass sie
ihren Namen für Propagandamachwerk hergeben
dürfe“. Interessant ist, dass hier z.T. auf
bürgerliche Wertmaßstäbe zurückgegriffen wurde.
Mit der Arbeiterkorrespondenzbewegung wurden Arbeiter an die
Literaturproduktion herangeführt und im Bund
proletarisch-revolutionärer Schriftsteller entstanden Romane von
Arbeitern. Sprechchöre und Revuen verbreiteten auf unterhaltsame
Weise ihre politischen Ideen.
Wichtig für die kommunistische Propaganda waren auch die
Agitproptruppen, das waren Gruppen von Laienschauspielern, die mit
Theaterstücken, Liedern und Sketchen in Wahlkämpfen oder
während Streiks versuchten, Anhänger zu werben. Viele dieser
Truppen waren aus der Volksbühnenbewegung hervorgegangen.
Organisatorisch waren die meisten mit dem Arbeiter-Theater-Bund
Deutschland und dem Internationalen Revolutionären Theaterbund in
Moskau verbunden. Hauptziel der Agitprop-Truppen war die Verbreitung
ihrer Ideen, deshalb fühlten sie sich von der Kritik, ihre
Aufführungen seien plakativ und die Charaktere, die sie darstellen
eher platt, nicht getroffen.
Spätestens seit 1932 hatten die
Agitproptruppen ständig mit Aufführungsverboten zu
kämpfen.
Bis heute erhalten haben sich noch einige Auftrittslieder dieser
Agitproptruppen, besonders der „Rote Wedding“ der
gleichnamigen Truppe, allerdings ist in der heute verbreiteten
Textvariante jede Anspielung auf eine Theateraufführung getilgt.
Andere wichtige Agitproptruppen waren die Roten Raketen und in
Württemberg der von Friedrich Wolf gegründete "Spieltrupp
Südwest".
Agitprop in der DDR
Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) bediente sich in
der DDR der intensiven politischen Werbung. Auf den unterschiedlichen
Führungsebenen der SED und der kommunistischen Jugendorganisation
gab es Funktionäre für Agitation und Propaganda, kurz
AgitProp. Angela Merkel war in der FDJ u.a. Sekretärin für
Agitation und Propaganda an der Akademie der Wissenschaften der DDR.
Viele bekannte SED-Funktionäre und DDR-Regierungsmitglieder waren
in diesem Verantwortungsbereich tätig.
Heutiger Sprachgebrauch
Heute wird der Begriff in der westlichen
Welt nur noch polemisch gebraucht, um stark ideologische Kunst von
geringer Qualität zu bezeichnen oder um die Aussagen gegnerischer,
durchaus nicht nur leninistischer Politiker abzuwerten. |
Solid
auf dem Ostermarsch 2009. Auch die Linke braucht eine Parteijugend.
Wenig genug sind es ja und wer jung ist kann ohne viel Hindernisse
mitmachen. Bei dem geringen Zulauf stellt niemand dumme Fragen nach
politischer Vergangenheit oder gar proletarischer Herkunft. So
ändern sich die Zeiten.
|
1. Mai in
Ffm. Die Werbetische haben jede Veränderung überstanden. So
sahen sie schon vor dreißig Jahren aus. |
1. Mai in
Frankfurt. Da war der Parteikünstler in Hochform. Immendorf
lässt grüßen. |
1. Mai auf
dem Römer. Die Parteisonne geht auf. |
|
KOMMUNISTISCHE
PARTEI DEUTSCHLANDS / MARXISTEN-LENINISTEN
Proletarier aller Länder - vereinigt euch!
Weltproletariat – vereinige alle Länder!
Für den Sieg der sozialistischen Weltrevolution und die Errichtung
der Weltdiktatur des Proletariats!
Kommunistische Internationale / Marxisten-Leninisten – vereinige die
Kommunistischen Parteien aller Länder!
Es lebe die Komintern / ML - die Nachfolgeorganisation der alten
Komintern!
Es lebe der sozialistische Internationalismus und die
marxistisch-leninistische Weltbewegung!
Es lebe Marx, Engels, Lenin, Stalin und Enver Hoxha!
Es lebe der Weltkommunismus!
Es lebe die sozialistische Revolution in Deutschland!
Es lebe die deutsche Diktatur des Proletariats!
Für ein vereintes,
unabhängiges,
sozialistisches Deutschland!
Die
alte Parole der KPD und KPD/ML aus
den 70iger, na es hat doch geklappt, nur mit dem sozialistischen
Deutschland? Na alles auf einmal kann man eben nicht haben.
Für ein sozialistisches Deutschland der
sozialistischen Welt!
An
welchen Fabriktor könnte man
heute noch solch ein pathetisches Flugblatt bekommen? Man müsste
schon eine linke Buchhandlung im tiefsten Ruhrpott aufsuchen um das auf
Papier zu lesen. Heute in elektronischen Zeiten, kann man solche
Sätze aus der Vergangenheit lesen und sich fragen, aus welcher
Kanalisation die hervorgekrochen sind. Müssen die letzten 20 Jahre
in feuchten Kanalgängen verbracht haben.
Neujahrsgrußadresse an alle Genossinnen und
Genossen der
KPD/ML!
Heute, an unserem stolzen 40. Jahrestag, ist uns nicht zum Feiern zu
Mute. Statt zu feiern haben wir im neuen Jahr dem Weltkapitalismus
entschlossen und diszipliniert entgegenzutreten, der uns zum Kampf
gegen die globale Verelendung und Unterdrückung auch hier in
Deutschland herausgefordert hat !
So wie bisher kann es nicht
weitergehen mit
unserer Partei!
Schau
an, ein kleiner Einbruch der
Realität hat sich in die Zeilen geschlichen? Diese Partei, zu
ihren besten Zeiten mit 800 Mitgliedern und einigen Tausend Anhang,
heute ist sie viermal gespalten und besteht nur noch aus einigen alt
gewordenen Herren, die vergessen haben das Licht auszumachen bzw. sich
mit dem Rest streiten, wer nun die echte KPD/ML ist.
Die Massen erwachen zum Kampf und wir dürfen
nicht
den revolutionären Aufbruch verschlafen ! Genossen, wir
müssen jetzt revolutionäre Taten vollbringen - prinzipienfest
und vereint !
Wir sind seit 40 Jahren die Arbeiterpartei des revolutionären
Deutschlands ! Wir sind 40 Jahre die Partei des Genossen Ernst Aust !
Wir kämpfen 40 Jahre mit dem ganzen internationalen Proletariat in
einer globalen Front – sind seine revolutionäre Abteilung
hier in Deutschland ! Wir kämpfen hier 40 Jahre lang in
Deutschland für den Sozialismus. Wir sind 40 Jahre kampferprobte
Kommunisten – das verpflichtet, aus unserer Parteigeschichte zu
lernen !
40
Jahre! Wer damals 20 war und in den
Verein reingeriet, geht heute auf die Rente zu. Dabei waren viele, doch
irgendwann machten sie sich davon und kehrten nicht mehr zurück.
Wer den Maoismus in Reinkultur einmal erlebt hat, der ist geheilt.
Wir vertrauen den revolutionären Massen, die nicht so weiter leben
wollen. Und wir kämpfen gegen die Kapitalisten, die nicht mehr so
ausbeuten und unterdrücken können, wie sie es denn gern
würden. Wir Revolutionäre werden in naher Zukunft von einer
revolutionären Welle der Massenerhebungen getragen werden. Sie
führt uns neue Kämpfer zu und stärkt unsere Kraft, mit
der wir auf die vorderste Barrikade steigen!
Wir Arbeiter, wir Genossen, stehen also im neuen Jahr vor einer harten
Bewährungsprobe angesichts der größten weltweiten Krise
des Kapitals. Der 40. Jahrestag der KPD/ML ist der Tag der
größten Bewährung in ihrer Geschichte. Wir sind klein, wir bilden nur eine kleine, tapfere
Schar von Genossen.
Nett
das aus erster Hand zu erfahren. Tia, die letzten
Übriggebliebenen, echt tragische Gestalten.
Wir lassen uns aber davon nicht entmutigen, denn nie wurde die Partei,
wird jeder einzelne Genosse, mehr gebraucht als heute! Was auch immer
kommen mag, Genossen, ob wir nun schwach oder stark sind – wir
haben so oder so unsere Pflicht als Marxisten-Leninisten ehrenvoll zu
erfüllen, und wir brennen darauf, so wie in den großen Tag
als wir an der Seite unseres Genossen Ernst standen. Wir haben sein
revolutionäres Programm all die Jahre verteidigt, um es in die Tat
umzusetzen und nicht um es ihn ins Grab zu legen.
Jetzt müssen wir der Arbeiterklasse mit unseren
revolutionären Taten beweisen, dass wir unseren Namen –
Kommunist – zu Recht tragen, dass wir tatsächlich der
Vortrupp der Arbeiterklasse sind!
Diese Todesgefahr für die deutsche Arbeiterklasse, für das
deutsche Volk, legt uns Kommunisten die gebieterische Pflicht auf, den
Klassenkampf gegen die Kapitalisten, den Klassenkampf gegen die
Herrschaft der Bourgeoisie hier in Deutschland mit der Mobilisierung
all unserer Kraft zu führen.
Wir treten in eine neue Phase der weltrevolutionären Erhebung der
Arbeiter ein, deren Front wir hier in Deutschland zu schließen
haben!
Arbeiter !! Erhebt euch zur Revolution – rettet die Menschheit vor
ihrem Untergang ! !
Ertragt die euch aufgezwungene globale Krisenlast des Kapitals nun
nicht länger !
Lasst euch nicht länger wie Vieh behandeln ! Verurteilt das
Unrecht, das man euch antut! Solidarisiert euch, erhebt euch, leistet
Widerstand ! Bildet eine organisierte, feste und geschlossene
Einheitsfront gegen das Kapital und seine Handlanger ! Stärkt die
KPD/ML!
Es ist nun wirklich keine Zeit mehr zu verlieren! Ihr dürft nicht
länger schweigen ! Ihr dürft nicht stillhalten ! Ihr
dürft nicht länger zögern ! Ihr müsst jetzt auf die
Barrikaden gehen, in die Schlacht ziehen! Macht denen da oben Feuer
unterm Arsch ! Dein Tritt muss ihnen nicht nur weh tun, er muss sie
auch daran hindern, wieder gegen dich aufzustehen!
Ihr dürft euch nicht allein lassen in dieser kaputtmachenden,
parasitären, verfaulenden Gesellschaft!! Soll sie ruhig zu Grunde
gehen, aber nicht wir Arbeiter. Wir sind nicht dazu berufen, diese
sterbende, stinkende Gesellschaft zu retten- sie ist nicht zu retten,
sie ist nur zu zerschlagen und auf ihren Trümmern eine
Gesellschaft, frei von Ausbeutung und Unterdrückung zu schaffen
– eine neue Gesellschaft von denen da unten gegen die da oben !
Wir da unten sind stärker als die da oben – wenn wir
zusammenhalten und uns nicht voneinander trennen lassen, uns nicht
untereinander entzweien!
Arbeiter, eure Kraft ist die Kraft der Solidarität ! Stark und
unbesiegbar seid ihr, wenn ihr euch einig seid und gemeinsam zuschlagt
! Besser wird eure Lage erst, wenn ihr selber anfangt zu handeln, wenn
ihr euch auf eure eigene Kraft stützt ! Ihr werdet es schaffen,
das Joch abzuschütteln, daran dürft ihr niemals zweifeln !
Ihr müsst denen da oben aber erst einmal den Knüppel aus der
Hand nehmen, mit denen sie euch weichklopfen. Also, es ist doch klar:
Protestdemos wie bislang reißt die Herrschenden und ihre Lakaien
nicht vom Hocker. Dafür empfinden die nur Hohn. Das
kapitalistische Deutschland verteidigt seine Macht mit Zähnen und
Klauen. Es greift zu den allzeit bewährten faschistischen Mitteln
des Polizeiapparates! Da hilft nur eins:
Man muss die Peiniger am Kragen packen und sie für immer zum
Teufel jagen ! Sich wehren – das kann heute nur noch
heißen: Millionen müssen jetzt mit einer großen,
vereinigten, geballten, wütenden Faust zurückschlagen-
Gemeisame revolutionäre Aktionen in allen Ländern der Welt
werden über das verfaulenden kapitalistische Weltsystem
hinwegfegen!! Globale Einheit aller Unterdrückten und
Ausgebeuteten auf dieser Welt gegen die Spalterei der globalen
Ausbeuter und Unterdrücker auf dieser Welt !
Die Weltkrise, das Weltelend, vereinigt uns zur Weltrevolution !!!
Beseitigen wir die weltweite politische Unterdrückung! Beenden wir
die globalen kapitalistischen Ausbeutungsverhältnisse von diesem
Erdball!
Alle Macht den Arbeitern auf der ganzen Welt!
Globale Klasse gegen globale Klasse! !
Proletarier aller Länder – vereinigt euch !
Weltproletariat – vereinige alle Länder !
Es lebe die sozialistische Weltrevolution ! Es lebe die sozialistische
Revolution in Deutschland!
Es lebe der Kommunismus !
Es lebe die KPD/ML!
Es lebe der Genosse Ernst Aust – der Gründer und Führer der
KPD/ML !
Es lebe Ernst Thälmann – der Gründer und Führer der
alten KPD !
Rot Front !
Wolfgang Eggers
Vorsitzender der KPD/ML
31. 12. 2008 |
Der
Aufruf zum 1.Mai 09 der Eggers KPD/ML. Was für ein pathetisches
Zeitdokument. Wo, wenn nicht online, könnte man sowas heute noch
lesen? Stirb uns blos nicht weg, ohne solche netten Aufrufe wäre
das www nur halb so lustig.
Wir marschieren für die
WELTREVOLUTION !
Aufruf des Vorsitzenden der KPD / ML – Wolfgang Eggers
Seit 40 Jahren rufen wir den Kolleginnen und Kollegen in Deutschland zu
: „Heraus zum Roten 1. Mai !“
Diesmal rufen wir euch zum ersten Mal in der Geschichte der KPD / ML
direkt dazu auf,
unter dem internationalistischen Banner der heranreifenden
proletarischen Weltrevolution zu marschieren !
Warum ?
Die KPD / ML stellt an euch die Frage, ob es heute noch ausreicht, sich
mit den Kollegen und Kolleginnen in der ganzen Welt solidarisch zu
erklären und sich am 1. Mai mit ihnen verbunden zu fühlen ?
Allein auf sich gestellt und isoliert können die Arbeiter eines
jeden Landes gegen die globale Übermacht des Kapitals nichts
ausrichten. Jetzt, wo der Kapitalismus am Boden liegt, müssen wir
uns zur Weltrevolution erheben: Wenn er wieder Kraft gewinnt, wird er
uns nach enger an seine Ketten schmieden ! Darum reicht heute die alte
Losung: „Proletarier aller Länder – vereinigt
euch!“ nicht mehr aus. Sie muss durch eine neue, bahnbrechende
Losung ergänzt werden: „Weltproletariat – vereinige
alle Länder!“ Was ist darunter zu verstehen?
Das Weltproletariat hat sich im Weltmaßstab zentral organisiert,
und vereinigt seine Kampfabteilungen in allen Ländern unter
zentraler Führung. So können die Arbeiter der verschiedenen
Länder ihren gemeinsamen Willen in gemeinsames Handeln verwandeln,
können sie erstmals in geschlossener Formation auf die
Weltbühne der Geschichte treten und in ihrer so gewonnenen,
unbesiegbaren Welteinheit endlich mit der Weltherrschaft des
Kapitalismus Schluss machen. Wir bilden hier in Deutschland also einen
Frontabschnitt an einer gemeinsamen, zentral gesteuerten globalen
Arbeiterfront gegen das globale Kapital. Das ist der einzige Weg, um zu
verhindern, dass wir das morsche Gebäude des Weltimperialismus
gegen unseren Willen wieder in jedem Land aufrichten müssen. Das
ist der einzige Weg, um zu verhindern, dass es beim nächsten und
übernächsten Mal wieder über alle Länder
zusammenbricht und uns begräbt. Und das heißt, dass wir mit
global gebündelter Kraft selber dafür sorgen müssen,
dass sich der Weltkapitalismus nicht wieder erholen und uns erneut
versklaven kann, dass wir über ihn die Weltmacht der Arbeiter
errichten müssen..
Unsere Tradition des 1. Mai ist nunmehr 120 Jahre alt. Das ist eine
stolze Zeit, in der wir viele Siege und Niederlagen erlebt haben und
wir fragen euch Kollegen und Kolleginnen, was habt ihr gelernt aus
diesen 120 Jahren ? Wollt ihr die nächsten 120 Jahre weiter
für die Profite der Reichen schuften oder aufs Abstellgleis
geschoben werden oder sollen sich etwa die Kolleginnen und Kollegen in
aller Welt zum zigsten Male für die räuberischen
Kriegsgewinnler auf den Schlachtfeldern gegenseitig abzuschlachten ?
Hat es in diesen 120 Jahren jemals einen solchen 1. Mai wie diesen
gegeben, wo das ganze kapitalistische Weltsystem vor unseren Augen
zusammengestürzt ist, um die Existenz von Milliarden Menschen
unter sich zu begraben ?
Hat es jemals einen 1. Mai wie diesen gegeben, wo die Menschen auf dem
ganzen Erdball in dramatischsten Situationen um ihr nacktes
Überleben kämpfen ?
Hat es jemals einen 1. Mai wie diesen gegeben, wo das gesamte
Weltproletariat noch schlimmer unter Arbeitslosigkeit, Lohnsklaverei
und Menschenverachtung, weiter zunehmender Armut und bitterer Not zu
leiden hatte ?
Hat es jemals einen 1. Mai wie diesen gegeben, wo die politische
Überwachung und Unterdrückung sich dermaßen
verschärft hat, dass die Freiheit der Menschheit in der Finsternis
des Weltfaschismus, der Weltreaktion untergeht ?
Hat es jemals einen 1. Mai wie diesen gegeben, wo die Widersprüche
unter den Großmächten sich durch die Weltkrise
dermaßen verschärft haben, dass ein noch größerer
Weltkrieg unvermeidlich vor der Tür steht ?
Was ist das für eine Zeit, in der wir jetzt leben ? Es ist eine
Zeit, wo das Weltproletariat vor seiner größten und
schwersten Prüfung steht. Es ist eine Zeit, die ihm die
größten Opfer abverlangt, ihm aber auch die große
Chance bietet, eine neue Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung zu
schaffen. Es ist die Zeit, auf die die Arbeiter auf der ganzen Welt so
lange gewartet , die sie seit langem herbeigesehnt haben – die
Zeit ihrer Befreiung, die Zeit der Weltrevolution ! Die
weltrevolutionäre Situation ist endlich da. Woran erkennen wir das
?
Die überwiegende Mehrheit der Weltbevölkerung will nicht so
weiter dahin vegetieren wie bisher. Es ist für sie eine
verschärfte, ja unerträgliche Lage eingetreten, die sie im
Überlebenskampf unvermeidlich zum Widerstand, zum politischen
Handeln zwingt. Und die Herrscher der Welt, die internationalen
Monopolisten, sie können nicht mehr so wirtschaften und regieren
wie früher, da sie in allen Ländern in ihre tiefste Krise
geraten sind. Diese beiden Faktoren der weltrevolutionären
Situation sind eingetreten und machen die politische Weltkrise, das
Auslösen der revolutionären Massenbewegungen auf der ganzen
Welt deutlich sichtbar. Die „zivilisierte“ Weltordnung ist
in ihrem Fundament erschüttert, ihre Grundpfeiler wanken. Die
Konterrevolution ist angesichts der katastrophalen Lage und der
aufständischen Massen zur schärfsten Gangart gezwungen, und
errichtet den Weltfaschismus, was den Widerstand nur noch weiter
ansteigen lässt und die Weltrevolution unvermeidlich beschleunigt,
bis sie die schwächste Stelle des Weltimperialismus durchbricht
und sich unaufhaltsam über die ganze Welt ausbreitet. Jetzt
bereiten sich das Weltproletariat und die Weltbourgeoisie auf ihre
Entscheidungsschlacht vor. Wer – wen ? Wenn die Weltrevolution
den Weltkrieg nicht verhindert, wird der Weltkrieg die Weltrevolution
herbeiführen – auf jeden Fall bedeutet dies das Ende des
Weltkapitalismus und den Beginn des Weltsozialismus, den keine Macht
der Welt den Arbeitern wieder wegnehmen kann !
Es lebe der Rote 1. Mai 2009 !
Proletarier aller Länder – vereinigt euch !
Weltproletariat - vereinige alle Länder !
Es lebe der proletarische Internationalismus !
Es lebe die Große Sozialistische Weltrevolution ! |
Erklärung
der KPD/ML: Solidarität mit Hermann Dierkes ! - Ein wutentbrannter
Mob von Analphabeten und fanatischen Zionisten hat Hermann Dierkes, den
OB-Kandidat der Linken in Duisburg als Antisemiten denunziert . weil er
sich auf einer Palästina-Veranstaltung in Duisburg für den
Boykott israelischer Waren ausgesprochen hat. Man schiebt ihm unter,
dass es Ähnlichkeiten mit der Nazi-Parole “Kauft nicht bei
Juden“ gäbe. Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Die
Lehre aus dem Nationalsozialismus ist nicht, dass die jüdische
Religion die ewig gute ist., sondern dass es jede Form von
Nationalsozialismus und sei es der zionistische zu bekämpfen gilt.
Besonders schlimm ist, dass Hermann Dierkes von verkommenen
Linkspartei-Mitgliedern wie Petra Pau, Günter Will aus
Gelsenkirchen und Ann Lena Orlowski noch von innen als
„antisemitisch“ angegriffen wird. Normalerweise müsste
er diese Leute verklagen. Wir kritisieren an Hermann Dierkes, dass er
vor diesem Pack zurückgewichen ist und seine Nominierung als
OB-Kandidat für Duisburg zurückgenommen hat, anstatt den
Kampf auszufechten.
Unterstützt den Boykott israelischer Waren!
Dies ist ein aktueller Beitrag aus
dem Jahre 09. Das ist Internet in Reinkultur, ein Sektenmuseum, in dem
man noch was erleben kann. Dank den letzten aufrechten Politrentnern
aus der zweiten Reihe, nachdem die Führung weggestorben ist oder
den Verein verließ. |
3.Parteitag der KPD
Auflösung beschlossen
Vom 7.-9. März 1980 versammelten sich die Delegierten der KPD in
der Nähe von Gelsenkirchen zu ihrem III. Parteitag, anwesend waren
ebenfalls Gastdelegierte aus den ehemaligen Massenorganisationen der
KPD, Kommunistischer Jugendverband Deutschlands und Kommunistischer
Studentenverband, sowie aus einer Reihe von Sympathisantenzirkeln. Das
wichtigste Ergebnis der Tagung war die fast einmütig beschlossene
Auflösung der KPD nach fast genau zehnjährigem Bestehen, die
Verpflichtung der Delegierten, die aus der Auflösung sich
ergebenden Verbindlichkeiten vor allem finanzieller Natur, solidarisch
zu bewältigen und die Initiierung einer Arbeitskonferenz in einem
angemessenen Zeitraum (noch vor der Sommerpause), auf der
öffentlich und mit jedem Interessierten diskutiert werden soll,
was heute kommunistische Politik leisten kann, wie es weiter geht mit
der Linken und ihren verschiedenen Fraktionen. Keine der zur Abstimmung
vorgelegten politischen Resolutionen erhielt die Mehrheit.
Die Delegierten des Parteitags hatten auch die letztmalige Herausgabe
der Roten Fahne beschlossen, in der über die Ergebnisse informiert
werden sollte; beauftragt wurde mit der Herausgabe das Präsidium
des Parteitags. Da es nicht möglich ist, einen 'gemeinsamen
Nenner' für die Bewertung des Parteitags innerhalb der Herausgeber
zu finden, unterteilt sich die Berichterstattung in die formelle
Darstellung des Ablaufs sowie die Dokumentation von Anträgen,
Beschlüssen u. a. einerseits, und individuelle Stellungnahmen
andererseits.
1. Zum Verlauf
Der Parteitag begann Freitag vormittags um 11 Uhr mit dem formellen
Rücktritt des auf dem 2. Parteitag gewählten Zentralkomitees;
ein Rechenschaftsbericht wurde nicht vorgelegt, weil die
Differenzierung innerhalb des bisherigen ZK eine kollektive
Rechenschaft schon nicht mehr möglich gemacht hatte bzw. als nicht
mehr sehr sinnvoll erachtet wurde.
Bei der Wahl des Versammlungspräsidiums sprachen sich die
Delegierten gegen den Vorschlag von Vertretern der '99er' und '41er'
aus, demzufolge das Präsidium von 15 Genossinnen und Genossen
proportional aus den existierenden Fraktionen besetzt sein sollte, mit
dem Hinweis, daß es genügend Delegierte gebe, die sich weder
der einen noch der anderen Gruppierung zurechnen.
Das Präsidium kam dann durch Zuruf zustande und übernahm (15
Genossinnen und Genossen) die Leitung. Die wichtigsten
Auseinandersetzungen im Vorfeld bezogen sich auf die Frage des
Stimmrechts, der Öffentlichkeit und der Tagesordnung selbst. In
der Frage des Stimmrechts entschieden sich die Delegierten dafür,
daß allen Delegierten - also nicht nur den bisherigen
KPD-Mitgliedern, sondern auch den Gastdelegierten aus den Reihen von
KJVD, KSV und Sympathisantenzirkeln - Rede- und Stimmrecht zuerkannt
werden müsse, vor allem deshalb, weil man Entscheidungen über
die Zukunft kaum fällen könne, ohne die hinter solchen
Entscheidungen tatsächlich stehenden Köpfe und Interessen zu
berücksichtigen - also unabhängig von formeller
Mitgliedschaft; auf der anderen Seite einigte man sich aber auch
darauf, daß die Entscheidung über Auflösung oder
Nicht-Auflösung zunächst gesondert von den 'bisherigen
Mitgliedern der Partei selbst getroffen werden müsse. Strittig war
zunächst - auf einen Antrag von Stuttgarter Genossen hin - das
Stimmrecht von ZK-Genossen: sollten sie insgesamt das Stimmrecht
bekommen, überhaupt kein Stimmrecht, oder - in Anwendung des sonst
üblichen Delegiertenschlüssels - aus ihren Reihen Delegierte
bestimmen. Die überwältigende Mehrheit folgte der
Argumentation, daß die bisherige Leitungsebene insgesamt das
Stimmrecht bekommen solle. Zur Frage der Öffentlichkeit: die
Grundstimmung aller Delegierten zielte auf die Herstellung der
Öffentlichkeit der Versammlung; angesichts nachdrücklich
aufgeworfener Bedenken - hauptsächlich der Einspruch von
Genossinnen und Genossen, die im Falle einer vollständigen
Öffentlichkeit ihre Arbeit in bestimmten Bereichen gefährdet
sahen (Gewerkschaften, Öffentlicher Dienst), aber auch die
Zufälligkeit und Willkürlichkeit einer gezielten
Öffentlichkeit (durch Einladung verschiedener Vertreter
kommunistischer und linker Organisationen bzw. Einzelpersonen) -
entschieden sich die Delegierten für nicht-öffentliche
Durchführung; ihnen war dabei wohl bewußt, daß ihnen
die Frage "öffentlich oder nicht-öffentlich" innerhalb der
linken Öffentlichkeit als Gradmesser für die Ernsthaftigkeit
ihrer Politik vorgehalten würde.
In der Bestimmung der Tagesordnung dürfte die wichtigste
Entscheidung gewesen sein, die Erledigung der finanziellen
Verbindlichkeiten, die sich aus der Auflosung der KPD ergaben, nicht an
das Ende der politischen Generaldebatte zu stellen, sondern bereits am
zweiten Tag vorzuziehen. Die Motive für diesen Vorschlag - die
'Finanzdiskussion' vor die 'Generaldebatte' zu ziehen - dürften
unterschiedlich gewesen sein: einmal das pragmatische Argument,
daß aus verschiedenen Gründen am 2.Tag verhinderte
Genossinnen und Genossen an der Generaldebatte teilnehmen können;
dann der starke Wunsch der meisten, auf jeden Fall die finanzielle
Hypothek auf dieser Versammlung verbindlich erledigen zu können
und gegen die Gefahr anzugehen, diese Frage an den Rand bzw. das Ende
einer Diskussion zu rücken, in der zwar über viele wichtige
und politisch brisante Dinge geredet wird die harten facts? aber auf
der Strecke bleiben; und schließlich auch die Meinung, dass aus
einer inhaltlichen Kontroverse in diesen Tagen sowieso nicht mehr
heruaskommen werde als bisher schon gesagt worden war in der Roten
Fahne, in entsprechenden Broschüren usf. Die Vertreter der
Auffassung, daß die finanziellen Verbindlichkeiten auf dem
Hintergrund einer abgeschlossenen politischen Klärung diskutiert
werden sollten, setzten sich jedenfalls nicht durch.
2. Generaldebatte
Obwohl die Generaldebatte und die inhaltliche Auseinandersetzung nicht
im Zentrum dieser Tage stand die mit Leidenschaft geführte
Diskussion drehte sich um die Bewältigung der finanziellen
Probleme ? sollen hier die wichtigsten Punkte genannt werden; zur
Rekonstruktion der inhaltlichen Kontroverse, zur Bewertung der
verschiedenen Positionen können die im Anschluß abgedruckten
Stellungnahmen herangezogen werden. Die Kernpunkte waren wohl:
welches Verständnis von Marxismus oder überhaupt von Theorie
hat innerhalb unserer eigenen Reihen vorgeherrscht; wie erklärt
sich ein bestimmtes 'Marxismus-Verständnis', wie erklären
sich bestimmte Elemente der Theorietradition, die vorzugsweise
innerhalb der marxistisch-leninistischen Bewegung bzw. innerhalb der
KPD aufgenommen wurden; inwiefern ist es berechtigt, überhaupt
bzw. heute von einer gemeinsamen ideologischen oder 'weltanschaulichen'
Basis zu sprechen; an welchen Punkten und weshalb erwies sich die
'Theoriebildung' der Marxisten-Leninisten der 70er Jahre als der
Realität unangemessen?
was sind die Ursachen für die Krise der KPD? Ist es berechtigt zu
sagen, daß die KPD bzw. kommunistische Politik an genau
denjenigen Punkten und Fragestellungen in die Krise geraten ist, an
denen sich heute überhaupt die Krise eines linken
Selbstverständnisses, die Auflösung des alten 'linken Lagers'
und möglicherweise die Neukonstituierung der Linken quer durch
alle organisierten Fraktionen hindurch vollzieht?
wie verhält man sich in einer Situation, in der man einerseits
sich das Scheitern kommunistischer Politik durchaus nicht nur das
Scheitern an einzelnen Fragen - eingestehen muß, gleichzeitig
aber eine Reihe von Erkenntnissen, grundlegenden Positionen vertreten
und verteidigt werden können? Ist es zum gegenwärtigen
Zeitpunkt möglich, ein 'kommunistisches Selbstverständnis'
begründet zu vertreten oder kann sich das, was kommunistisches
Selbstverständnis genannt wird, nur in der erneuten
Bewältigung der zur Debatte stehenden Sachfragen wieder
herausbilden?
welche Wege sollen beschritten werden in einer Situation, in der jede
Praxis Gefahr läuft, haltlos zu werden, weil sie theoretisch nicht
abgesichert ist? Ist der Nachdruck auf theoretischer Anstrengung, der
Verzicht auf 'parteimäßiges Handeln' als Abgleiten in
Akademismus zu kritisieren oder nicht notwendiger Durchgangspunkt
für erneutes politisches Wirksamwerden? Wie sind heute Theorie und
Praxis zusammenzubringen, sind sie überhaupt in organisierter Form
zusammenzubringen?
Als Anträge zur Lösung dieser Krise lagen eine Reihe von
Anträgen vor, die im folgenden abgedruckt sind sowie
Stellungnahmen zum Verlauf der Diskussion.
Zur Abstimmung gelangt eine modifizierte Fassung des Antrags der 99,
ein Antrag von M. Brentzel, der nach der nicht mehr begründeten
Zurücknahme des Antrags der 41 von der Gruppierung der 41er
unterstützt wurde, sowie der modifizierte Antrag der Berliner und
der Antrag der Warendorfer Delegierten, die KPD nicht aufzulösen.
(Abstimmungsergebnisse sind im Zusammenhang der Dokumentation der
Anträge abgedruckt.) Übereinstimmung wurde erzielt
hinsichtlich der Auflösung der KPD, des Verzichts auf die Bildung
einer Übergangsorganisation, der Initiierung einer
Arbeitskonferenz in der nächsten Zeit. Ein Einzelantrag, daß
sich die Delegierten gegen die Bildung einer Nachfolgeorganisation
aussprechen, wurde abgelehnt.
Auf einer während des Parteitags abgehaltenen Versammlung
beschlossen die gewählten Delegierten des Kommunistischen
Studentenverbandes analog zur Entscheidung des 3. Parteitags die
Auflösung des KSV, der seit 1971 als Studentenorganisation der KPD
gearbeitet hatte.
3. Diskussion der Maßnahmen, die sich aus der Auflösung der
KPD ergeben
Wie gesagt machte diese Diskussion das eigentliche Zentrum dieser
Versammlung aus; es ist wohl richtig zu sagen, daß nach Ablauf
dieser Diskussion für die meisten Delegierten das Eintreten
für eine Übergangsorganisation kaum mehr vorstellbar war. Es
lagen Übersichten über die finanziellen Verpflichtungen der
Parteiorganisation und mit ihr verbundener Einrichtungen vor; die
Auseinandersetzung drehte sich aber darum, worin die Ursachen und wer
als Verantwortlicher der finanziellen Misere bezeichnet werden kann. Ob
es sich in erster Linie um individuelles Versagen oder um das
politische Versagen als Organisation handelte, bzw. welche Anteile
jeweils ins Gewicht fallen, konnte in dieser Diskussion nicht
entschieden werden - jedenfalls nicht im Sinne einer Meinungsbildung
und Entscheidung. Überraschen! war aber doch die Einheit, mit der
für die Erledigung dieser Hypothek, für Regelungen des
Übergangs, für die Einrichtung eines Solidaritätsfonds
und für die Bestimmung eines Treuhändergremium eingetreten
wurde, wenngleich auch hier die Interpretationen auseinandergehen
dürften: die einen sehen darin die Befreiung von einem ohnehin
nicht mehr inhaltlich ausgewiesenen Zusammenhang, die anderen die
Entschiedenheit, zu den Folgen des eigenen Tuns auch zu stehen.
(Wenn ausnahmsweise abschließend die Widergabe eines
persönlichen Eindrucks gestattet ist: die Delegierten haben die
KPD aufgelöst ein Zeichen von Entschiedenheit zum Bruch; doch ohne
bereits die' Vergangenheit wirklich bewältigt und die Bedingungen
für Weitermachen oder Neubeginnen geklärt zu haben, ob dies
von der Substanz her überhaupt möglich war, bezweifle ich.
Nur so kann ich mir das gemischte Gefühl von Erleichterung und
auch Schock nach Beendigung des Parteitages erklären.
K.S.
Editorische Anmerkungen
Der Bericht ist der letzten Ausgabe DER ROTEN FAHNE, Zentralorgan der
der KPD, 11. Jhg, Nr.6. vom 19.3.1980 S. 1 entnommen.
Ein
historisches Zeitdokument über die Auflösung einer K-Gruppe,
immer noch lesenswert.
Wie äußerte sich die Konkurrenz? Für die
KPD/ML deren Weltbild und Organisationsstruktur zu der Zeit noch intakt
war, verschwand damit nur ein lästiger Konkurrent. Kein Anlass,
die eigene Politik zu überdenken. Dieser Verein schaffte es auch
nicht zum Schritt der Auflösung, sondern erodierte im Laufe der
Jahre von selbst. Nach und nach liefen die Mitglieder mit Restverstand
davon, übrig blieb nur der harte Kern. Hier nun die Stellungsnahme
der KPD/ML, die sich (wenn auch zu unrecht) die Hände rieb.
Bankrott des Maoismus
Gruppe Rote Fahne (KPD) löst sich auf
KÖLN.
Am vorletzten Wochenende fast genau zehn Jahre nach ihrer
Gründung führte die Gruppe Rote Fahne (die unter dem
Namen KPD auftrat) ihren III. Parteitag durch. Die
überwältigende Mehrheit der Delegierten stimmte für eine
Auflösung der Organisation.
Eine solche Entwicklung hatte sich angesichts der immer schärfer
hervortretenden Widersrpüche innerhalb der Organisation schon seit
längerem abgezeichnet (siehe auch RM 3/80). Einer faktischen
Auflösung der GRF konnte sich auch die Führungsgruppe um
Semler, von Plato, Horlemann, Heuler usw. nicht mehr entgegenstemmen.
Sie versuchte allerdings auf dem Parteitag zu retten, was für sie
noch zu retten war. So gab sie den Parteianspruch der GRF zwar auf,
forderte aber deren Umwandlung in eine Organisation von Kommunisten",
die gemeinsam mit anderen Kräften darangehen sollte, die
revolutionäre Partei der deutschen Arbeiterklasse" aufzubauen.
In bester maoistischer Manier wollte die Führungsgruppe den
Prozeß der Herausbildung von verschiedenen Gruppierungen und
Fraktionen fördern, aus dem ehemaligen Zentralorgan Rote Fahne"
ein Diskussionsforum machen, der zu wählenden Leitung nur
Übergangscharakter zubilligen usw. Dieser Versuch, die Existenz
des Zirkels in anderen Formen aufrechtzuerhalten, scheiterte jedoch.
Der III. Parteitag beschloß wie gesagt die
Auflösung der GRF.
Damit wurde der Schlußpunkt unter ein Jahrzehnt opportunistischer
und zunehmend reaktionärer Politik gesetzt. Die GRF war vor zehn
Jahren von Studentenführern wie Semler und Horlemann in die Welt
gesetzt worden, die ihre gescheiterte Politik unter dem Mäntelchen
einer proletarischen Avantgardepartei" fortsetzen wollten. Sie
gründeten ihre Partei auf völlig antimarxistischen Grundlagen
ausdrücklich gegen die bestehende kommunistische Partei, die
KPD/ML. In der Folgezeit bemühten sie sich, Spaltung und
Verwirrung in die Reihen der revolutionären Bewegung zu tragen.
Unter dem angemaßten Namen KPD und mit der von den chinesischen
Maoisten entwickelten konterrevolutionären Theorie der drei
Welten" als Grundlage wurde dieser Zirkel schließlich zum
Verfechter einer offenen Klassenzusammenarbeit, einer reaktionären
Allianz mit dem westlichen Imperialismus gegen die sowjetische
Supermacht.
Vor und auf dem III. Parteitag war viel von einer nüchternen
Bilanz", einem Bruch mit Fehlern" usw. die Rede, wenn es darum ging,
das offenkundige Scheitern der GRF einzugestehen. Nun mag es wirklich
so sein, daß sich einzelne Mitglieder um ein ehrliches
Verständnis der bisher verfolgten Politik bemühen. Für
die Mitglieder der Führungsgruppe gilt das allerdings in keiner
Weise. Und das zeigt sich nicht nur an ihrem Versuch, die Existenz der
GRF aufrechtzuerhalten. Noch nach dem Parteitag bekannte sich etwa
Semler ausdrücklich zu den reaktionären Grundlagen der
GRF-Politik. So etwa, als er gegenüber der Frankfurter Rundschau"
sein Festhalten an der Theorie der drei Welten" bekräftigte.
Und auch im erwähnten Antrag der Führungsgruppe an den
Parteitag hatte es geheißen, daß wir ausgehend von
der These der Drei Welten" alle Kräfte, die sich vereinen
lassen gegen den Hegemonismus der Supermächte, insbesondere gegen
die aggressive und expansionistische Sowjetunion, vereinigen
müssen."
Keine Spur also von Bruch mit Fehlern" und nüchterner
Bilanz" die konterrevolutionären Grundlagen der Politik
werden weiter verteidigt, man macht nur einige Zugeständnisse an
die Grünen, die alternative Bewegung", den
linkssozialdemokratischen Reformismus usw. Unter solchen Umständen
ist es auch nicht verwunderlich, daß nicht der geringste Versuch
unternommen wurde, das Scheitern der GRF auf die von ihr verfolgte
Politik zurückzuführen. Im Gegenteil die
Führungsgruppe macht ausgerechnet den Marxismus-Leninismus, den
sie nie verstanden, geschweige denn angewandt, sondern stets nur
bekämpft hat, für den Zusammenbruch ihres Zirkels
verantwortlich.
Wie wird es weiter gehen mit den Resten der GRF? Die Debatten, die in
den letzten Monaten innerhalb der Organisation gefuhrt wurden, haben
den künftigen Weg schon vorgezeichnet. Ein großer Teil der
ehemaligen Mitglieder wird sich ganz ins Privatleben zurückziehen
oder vollständig bei den Grünen, Bunten und Alternativen
aufgehen. Der Führungskern wird, daran hat Semler keinen Zweifel
gelassen, innerhalb der kleinbürgerlichen Protestbewegung die alte
reaktionäre Politik fortzusetzen versuchen.
Editorische Anmerkungen
Der Kommentar erschien in: Der Rote Morgen, Zentralorgan der
Kommunistischen Partei Deutschlands / Marxisten-Leninisten (KPD/ML),
vom 21.3.1980, S. 6
|
Trotzkisten
gründen Sektenstrukturen, lösen sich irgendwann auf und
treten in die neue Linkspartei ein. Das erinnert grad an die
Grünen, bei denen auch etlich aus den K Gruppen eine neue Heimat
fanden. Viel Schaden konnten sie nicht anrichten und auch in der
Linkspartei führt dieser Entrismus nur dazu, das die Partei ihnen
einige Brocken ihrer Ideologie hinschmeißt, ansonsten aber in die
Parteistruktur einbindet und sie ungefährlich macht. Im
integrieren von Linken haben Sozialdemokraten ohnehin Erfahrung. Es
geht nur um eine Anzahl von Beteiligten, denen diese Sekten jede
Politik auf Jahre versauen. Wer da raus ist, wird sich so schnell nicht
mehr für irgendwas einsetzen. Damit wirken solche Sekten
Systemstabilisierend. Im Folgenden drei Textdokumente zu diesem Thema.
Siehe auch: Wikipediaeintrag
Linksruck
Wir waren wie eine Rakete
Junge
Welt
Wissen, wann es
Zeit ist zu gehen; Linksruck löst sich als Zeitung und
Organisation in
die Linkspartei auf. Ein Gespräch mit dem ehemaligen
Funktionär Flori
Kirner
"Ich bin überzeugt. Fast alle von denen sind heute weiter links,
als sie vorher waren." (Flori Kirner)
Foto; AP
Weil sich am 16. Juni die neue Partei Die Linke gründet, soll es
Linksruck als eigenständige Organisation nicht mehr geben. Statt
dessen
möchte man dort die Strömung »Sozialistische
Linke« stark machen. Sind
Sie als ehemaliges Gründungsmitglied von Linksruck darüber
traurig?
Eher erleichtert. Der Höhepunkt der Organisation war schon Ende
der 90er überschritten. Damals hatte Linksruck 1200 Mitglieder,
verfügte über eine äußerst effektive
Propagandamaschine, einen eigenen
Verlag, eine Zentrale mit bis zu zehn Hauptamtlichen und eine aktive
Basis in der linken Jugend. Das ist lange vorbei. Was in den letzten
Jahren unter dem alten Namen das Projekt weiterbetrieben hat, war nur
noch ein abgebliebener Rest. Das war traurig.
Wie schätzen Sie das Projekt Linksruck im Rückblick ein?
Als Pedram Shahyar, ich und einige andere Anfang der 90er, noch als
Schüler, in die linksradikale Szene eingestiegen sind, gab es dort
fast
nur zynische Frusthaufen. Die einzigen, die eine kämpferische
Perspektive hatten und Optimismus ausstrahlten, waren die Trotzkisten.
Alles andere, Autonome, DKP, Maoisten und so weiter, war nach dem
Ostblockcrash in einem Zustand der Schockstarre. Linksruck war ein
Versuch, aus dieser Frustraˇtion auszubrechen. Wir waren alle
sehr jung
und sehr wütend, und wir haben zu jedem Anlaß eine Kampagne
losgetreten. Diese aktivistische Dynamik hat uns nach oben gebracht.
Was hat das ausgelöst?
Linksruck hat in seiner
besten Phase linke Politik sichtbar gemacht, einer neuen Generation
marxistische Theorie und revolutionäre Geschichte vermittelt und
dabei
eine umstrittene, aber sehr wirkungsvolle Organisationspraxis
entwickelt. Ich glaube, Linksruck hat die Linke in Deutschland
ordentlich aufgemischt. Aber wir haben dem Druck, den wir damit auf uns
gezogen haben, nicht standhalten können. Irgendwann ist unser
permanentes Guerilla-Marketing und der doch irrationale
Dauerenthusiasmus dem Rest der Linken derartig auf den Senkel gegangen,
daß sie uns massiv bekämpft, aber auch gemerkt haben,
daß sie ihren
eigenen Arsch hochkriegen müssen, um unseren Durchmarsch zu
verhindern.
Hat so ein Durchmarsch realistisch gedroht?
Eigentlich nicht. Linksruck ist wie eine Rakete raufgeschossen, aber im
Grunde war der anschließende Absturz unvermeidlich. Linksruck war
ja
ein hybrides Wesen. Einerseits eine Nachgeburt von 1968, mit aus
heutiger Sicht zum Teil aberwitzig sektenhaftem K-Gruppenverhalten und
einer postpubertären Lust, die KPD der frühen 20er Jahre im
Hosentaschenformat zu imitieren. Aber in vielem war Linksruck auch ein
Vorbote der Globalisierungsbewegung, ein originäres Produkt der
90er
Jahre, wo es neben dem Rechtsruck in der Gesellschaft auch eine gewisse
Jugendradikalisierung gab, rund um Golfkrieg, Antifa, Streiks an
Schulen und an den Unis.
Warum dann der schnelle Absturz?
Dieser hybride
Charakter war einerseits eine Stärke. Wir konnten auf
Traditionsreste
der 70er Jahre bauen, hatten aber den Charme des Neuen und der
Jugendlichkeit. Aber es war schwierig, die Balance zu halten. Dazu war
unsere Analyse sehr einseitig, um das wenigste zu sagen, und zwar,
daß
es in den 90ern unterm Strich massiv nach links geht, in Richtung einer
baldigen revolutionären Situation. Das konnte man nur
überzeugend
darstellen, wenn man die eigene Organisation zum Nabelpunkt der Analyse
machte und solange diese Organisation spektakuläre Erfolge
einfuhr. Als
es erste Probleme gab, sind die inneren Widersprüche sehr schnell
aufgebrochen und der Laden ist implodiert.
Was hatte es mit der sagenumwobenen Unterwanderung der Jusos auf sich?
Dazu muß man wissen; Linksruck entstand aus der SAG,
Sozialistische
Arbeitergruppe, einem Überbleibsel der 70er. Die SAG war Mitglied
einer
internationalen trotzkistischen Strömung, deren Gründer und
spiritueller Führer Ygael Gluckstein alias Tony Cliff war. Der war
fast
80, ein staatenlos in London lebender Jude, großartiger Charakter
und
der totale Kauz. Bei einem internationalen Treffen Anfang der 90er
jammerte die SAG-Führung nur über den Rechtsruck in
Deutschland und die
Nazi-Attacken, als Cliff plötzlich von hinten reinquäkte;
»Good God, no
wonder the Germans lost in 33!« – Gute Güte, keine Frage
daß die
Deutschen 1933 versagt haben!
Und bei den Jusos wollte man eine neue Niederlage verhindern?
Cliff war ein Leninfuchs vor dem Herrn, absolut durchtrieben. Und er
war auf der Suche nach einem Weg, die Situation in der deutschen
Sekˇtion radikal zu verändern. Cliff nahm also fünf
Youngsters,
schickte sie zu den Jusos und während wir dort eine neue,
netzwerkartige Struktur aufbauten, machte er die SAG schrittweise und
mit großer krimineller Energie kaputt. Das ganze hatte den
Vorteil, daß
durch die Altersgrenze der Jusos von 35 Jahren die SAG-Mitgliedschaft
altersmäßig gespalten und der jungen Generation die
Fäden in die Hand
gegeben wurden. Ein brillantes Manöver. Hat auch geklappt, wir
sind
1998 wieder aus den Jusos rausgegangen, aber mit fünfmal mehr
Leuten
und einer erneuerten Führung.
Was ist dann passiert?
Dann kam Rot-Grün ans
Ruder, das hat uns total aus der Bahn geworfen. Vorher, unter Kohl, war
alles einfacher. Der komplexeren politischen Lage ab ’98 waren wir
weder theoretisch noch taktisch gewachsen. Außerdem hatten wir
inzwischen einen Kader von vielleicht 30, 40 Leuten. Damit war es
einerseits leicht, die Organisation von oben zu führen. Man konnte
jede
Kritik leicht unterdrücken. Aber damit haben wir die Lebendigkeit
der
Organisation zerstört. Vor lauter Linie und Einheitlichkeit gab es
kaum
mehr echte Dynamik. Dann starb Cliff 2000 und es hat die ganze
internationale Strömung in Diadochenkämpfen zerlegt. Das war
dann alles
nicht sehr schön, und nicht alle haben in dieser Phase
menschlich-charakterlich zu überzeugen vermocht, um das mal
diplomatisch zu sagen.
Als Chefredakteur von 1996–2000 waren Sie auch für die
Zeitung Linksruck verantwortlich. Fühlen Sie sich schuldig?
Geht so. Ich habe die Zeitung 1996 im DIN4-Format als Monatszeitung mit
800er Auflage übernommen. 1997 haben wir auf Zeitungsformat,
später auf
14tägige Erscheinung umgestellt und die Auflage bis auf 7000
gesteigert. Für eine linke Straßenzeitung, die wir ja waren
und sein
wollten, die vor allem auf Infoständen, bei Demos, Veranstaltungen
und
im persönlichen Umfeld verkauft wurde, eigentlich sehr gut. Und
wir
hatten ehrlich gesagt alle keine Ahnung, wie man Zeitung macht. Wir
waren fast alle ehemalige Schülerzeitungsleute, was meines
Erachtens
eine sehr gute Schule für Journalisten ist. Doch wir haben alles
im
»Trial-and-Error«-Verfahren ausprobieren und selber
rausfinden müssen.
Allerdings gab es das Vorbild des Socialist Worker, unsere englische
Schwesterzeitung und sozusagen das Modell »linke
Bild-Zeitung«. Ich
würde sagen, Linksruck war genau das; Mischung aus
Schülerzeitung und
Socialist Worker. Für unser Umfeld – eben vor allem sehr junge,
frischradikalisierte Leute – hatte der Linksruck genau die nötige,
unfertige Aggressivität. Als Organisationsinstrument war der
Linksruck
sehr effektiv. Als Zeitung war das natürlich viel zu plump, zu
einseitig, zu missionarisch und auch zu schlampig.
Was ist das politische Erbe der Organisation Linksruck?
Wir hatten eine fast schon absurde Fluktuation unserer Mitgliedschaft.
Wir haben die Organisation 1993 mit fünf Leuten gegründet,
aber was
dann da alles ein- und wieder ausgetreten ist, das kann man gar nicht
übersehen. Ich würde mich nicht wundern, wenn 5000 oder 8000
Leute zu
irgendeinem Zeitpunkt, für ein paar Wochen, Monate oder
länger, bei uns
Mitglied waren. Aus der Zeit haben sie hoffentlich einige marxistische
Theorieversatzstücke oder sogar ein linksradikales Weltbild
mitgenommen. Ich bin überzeugt, fast alle von denen sind heute
weiter
links, als sie vorher waren. Und unser, vor allem mein eigener, eher
diktatorischer Führungsstil hat die Leute hoffentlich in Richtung
anti-autoritärer Ansätze abgeschreckt …
Was bleibt sonst?
Wir waren sehr, sehr ernsthaft
bei der Sache. Linksruck war für keinen ein Hobby, das war
Fanatismus
im besten Sinne, eine revolutionäre Identitätsmaschine.
Außerdem haben
die Leute bei uns das gesamte Repertoire an Arbeiterliedern gelernt.
Mir selber muß nichts bleiben, ich bin schon 2001 rausgeschmissen
worden. Alle Leute, die mir wichtig waren, sind längst
ausgetreten. Ich
würde mich freuen, wenn von denen, die sich jetzt offenbar mit
einigem
Erfolg anschicken, in der neuen Linkspartei, in Gewerkschaften, NGOs
und bei ATTAC Karriere zu machen, nicht vergessen wird, daß das
Selbstverständnis unserer gemeinsamen politischen Jugend ein
revolutionäres war. Damit war nicht nur »Druck von
unten« gemeint,
sondern bewaffnete Massenbewegung. Ich wüßte keinen Grund,
diese
Perspektive in Frage zu stellen.
Interview; Donna San Floriante
(07.05.2007)
Tagesspiegel
Trotzkisten im Linksbündnis – die Führung
wacht langsam auf.
Berlin - Die Unterwanderung des Linksbündnisses aus PDS und WASG
durch
die trotzkistische Gruppe „Linksruck“ sorgt für Diskussionen. Der
Bundesgeschäftsführer der Linkspartei/PDS, Dietmar Bartsch,
sagte am
Sonntag, er betrachte diese Entwicklung aufmerksam. „Mir kommt es auf
die inhaltlichen Positionen an“, meinte der PDS-Reformer.
Bartsch spielte damit auf dubiose Aussagen von
„Linksruck“-Funktionären zum Nahostkonflikt an. Christine
Buchholz,
seit März eine von vier WASG-Bundeschefs, hatte im vergangenen
Jahr in
der „Jungen Welt“ Sympathien für die radikalislamische Hisbollah
geäußert; „Die Dämonisierung der Hisbollah ist Teil der
ideologischen
Kriegsführung. Die Linke sollte dabei nicht mitmachen.“ Buchholz
will
Vizechefin der Partei „Die Linke“ werden, die im Juni gegründet
werden
soll. In der PDS-Spitze gibt es erheblichen Widerstand gegen diese
Kandidatur. Stefan Liebich, Vizechef der PDS im Berliner
Abgeordnetenhaus und einer der Sprecher des Forums Demokratischer
Sozialismus, forderte seine Parteifreunde auf, die Entwicklung genau zu
beobachten; „Wir vereinigen uns mit der WASG, nicht mit ,Linksruck‘“,
sagte er.
Aktivisten von „Linksruck“ setzten am Wochenende durch, dass
der neue Hochschulverband der Linken „SDS“ im Titel trägt. In die
Führung wurden bei dem Gründungskongress in Frankfurt am Main
mindestens zwei Funktionäre von „Linksruck“ gewählt, Luigi
Wolf als
Geschäftsführer und Julia Meier als Bundesvorstand.
PDS-Vizechefin
Katja Kipping, die in Frankfurt dabei war, nannte es „unfair“, den
Hochschulverband als „Linksruck“-Projekt darzustellen. Sie ermunterte
ihre Genossen in der Debatte zu „mehr Gelassenheit“, warnte zugleich
aber auch vor „Blauäugigkeit“. Die Initiatoren des Verbandes geben
zu,
dass sich die Dynamik des neuen Verbandes auch durch die Mitarbeit von
„Studierenden aus dem Spektrum des einheitsorientierten und modernen
Trotzkismus“ ergebe.
Der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Gregor Gysi,
wies darauf hin, dass „Linksruck“ sich noch in diesem Jahr
auflösen
wolle. Wohl aus diesem Grund verzichtete er auf weitere Kommentierung.
Nach eigenen Angaben will sich „Linksruck“ zwar als eigenständige
Organisation auflösen, künftig allerdings als „Netzwerk“
innerhalb der
neuen Linken „neu konstituieren“.
Matthias Meisner
Linksruck
- Politsekte im Aufwind?
Indymedia
Bei
jeder
größeren
Demonstration tauchen sie auf, durch einen Animator
mit Megaphon angetriebenen: Gruppen mit vereinfachten Parolen und
gleichgeschalteten Plakaten: Politsekten.
Eine von ihnen - Linksruck - ist besonders häufig anzutreffen;
überall,
wo es neue Leute zu gewinnen gibt. Mit ihrer Taktik ist es ihnen
gelungen, besonders in den letzten Monaten in vielen
Zusammenhängen -
wo sie oft erst unerkannt bleiben - den Fuß in die Tür zu
bekommen.
Was ist Linksruck? Struktur
Linksruck ist eine klassische Politsekte, welche Teil
der weltweit
agierenden SWP (socialist worker party, Ablegerin den USA: ISO) ist,
deren Hauptsitz sich in London befindet. Im folgenden werden einige
typische Strukturmerkmale aufgezählt.
- Multi level marketing
(MLM). Das ist eine Vorgehensweise, wie sie auch durch Kettenbriefe,
Piloten- oder Pyramidenspiele und andere Sekten (so etwa Scientology)
bekannt ist. Hierbei geht es darum, zum großen Teil im
Bekanntenkreis
zu werben - wer am meisten anwirbt (oder Zeitungen verkauft), hat die
besten Chancen nach oben aufzusteigen. (vergl. zu MLM/Strukturvertriebe
Literatur von Frank Nordhausen und Liliane Billerbeck)
-Entrismus. Besonders bei trotzkistischen GGGruppen (auch z.B. SAV
usw.)
typische Taktik - Unterwanderungund/oder Vereinnahmung anderer Gruppen.
In der Vergangenheit waren es die zum Beispiel die Jusos, die
für Unterwanderungsversuche verschiedener trotzkistischer Gruppen
herhalten mussten. Natürlich geschieht dies immer auf
Anweisung
von London hin. (Interessanterweise haben viele trotzkistische
Politsekten in London ihre Zentrale)
Betroffen sind heute unter
anderem: Attac, Rising Tide, verschiedene
Flüchtlingsorganisationen
oder der Widerstandgegen die neoliberale Globalisierung. In Spanien und
England hatte Indymedia Probleme mitVereinnahmungsversuchen, die aber
abgewehrt werden konnten.
Populismus
Wie jede Sekte ist natürlich der Populismus
ein besonders
hervorstechendes Merkmal. Linksruck gibt sich - neben einem klaren
gut-böse-Schema und verkürzter Kapitalismuskritik - nach
außen hin
basisdemokratisch und "will"scheinbar alles, was auch wir wollen.
Daß
in Wirklichkeit andere Ziele verfolgt werden und die Strukturen alles
andere als basisdemokratisch - was ja auch im Widerspruch zum
propagierten Leninismus stünde - sind, erfährt zunächst
niemand. Oft
mischen sich die Linksruck-Kader bei Treffen und Veranstaltungen als
völlig nette Menschen "von nebenan" unter die Leute, wo sie erst
mit
der Zeit zugeben, von Linksruck zu sein.
Wer genauer hinsieht,
wird in den Publikationen von Linksruck Sätze wie "In jeder
Bewegung
gibt es eine Führung" oder "Emanzipier dich selber ist einfach
gesagt.
Dafür brauchst du Führung" (aus "Sozialismus von unten
-Herbst 2000)
finden.
Linksruck versucht sich in Auseinandersetzungen meist als
Opfer der bösen Anderen, der bösen Spalter hinzustellen. Oft
versuchen
sich die Kader in Diskussionen selbst als Linksruck-kritisch
darzustellen. Da der Umgang mit Linksruck meist ziemlich konfrontativ
verläuft, ist es leicht diese Strategie zu nutzen.
Linksruck versucht andere Strömungen, bedeutende
Persönlichkeiten oder sogar Kritiker für sich zu vereinnahmen.
So sind im Programm für den zu Pfingsten stattfindenen
Linksruck-Kongress in Berlin Namen wie Chomsky.
Bei größeren Prostestaktionen und Demonstrationen nutzt
Linksruck die
Gelegenheit für Propaganda-Shows. Meist wird versucht das
Geschehen
optisch zu dominieren und Leute direkt anzusprechen. Diese Taktik ist
auch bei einigen antifaschistischen Gruppiereungen verbreitet.
Besonders beim Castor-Transport ist dies vielen Menschen unangenehm
aufgestoßen. Bei den Protesten gegen das IMF in Prag
durchbrachSWP/Linksruck die vereinbarte Taktik und brachte die Tute
Bianches in größte Gefahr. Die Ereignisse aus der Sicht
eines
SWP-lers sind hier zu lesen.
Dengenannten Strategien hat Linksruck den momentanen Aufwind zu
verdanken.
Linksruck taucht unter anderem auch als Kampagne "menschenstattprofite"
(zus. mit Projektwerstatt), "Humanstattkapital", "antinazi.de" oder als
diverse "Widerstandskollektive" auf. Bei der Prag-Vorbereitung traten
sie zunächst unerkannt als "S26 Collective" auf und erst mit der
Zeit
gaben sie zu, von der SWPzu sein.
Ideologie
Wie andere trotzkistische Politsekten auch, ist
Linksruck hierarchisch,
dogmatisch und setzt in den eigenen Strukturen Gleichschaltung durch.
Das Besondere an Linksruck ist die extrem offensive Herangehensweise.
Der Trotzkismus selbst ist eine Spielart des Leninismus
(Bolschewismus),
die auch in ihren Ursprüngen für Populismus und
Unterwanderungsstrategien bekannt ist. So schafften bis November 1917
die Bolschewiki mit Infiltration oder offener Gewalt die seit Februar
1917 enstehenden Sowjets (Räte) zu dominieren und später de
facto
aufzulösen. Widerstand wurde blutig niedergeschlagen -
bekanntestes
Beispiel ist sicherlich Kronstadt.
Wie alle dogmatischen
Strömungen des Kommunismus - die sich interessanterweise immer auf
ein
oder zwei"Gurus" als Besitzer der absoluten Wahrheit beziehen und nach
ihnen benennen - ist der Trotzkismus vor allem antiemanzipatorisch und
neigt darüber hinaus zur Zersplitterung. An dieser Stelle kann
natürlich
keine Analyse dogmatisch-kommunistischer Strömungen erfolgen.
Lösung?
Die Art und Weise, wie sich die Linke mit Linksruck und
ähnlichen
Gruppen auseinandersetzt ist oft ziemlich ungeeignet, verständlich
zu
machen, wo das Problem liegt. Zu oft verläuft die
Auseinandersetzung
nicht inhaltlich sondern konfrontativ. Das erleichtert Linksruck, sich
als Opfer einer Verschwörung hinzustellen.
Es muß klar gemacht
werden, was warum zu kritisieren ist und daß nicht die Menschen
abgelehnt werden, sondern die Organisation als solche. Es muß
erklärt
werden, was Emanzipation bedeutet, daß sie auch bedeutet, den
eigenen
Verstand zu gebrauchen, sich nicht blind einer
Gruppe anzuschließen,
sondern auch innerhalb dieser ein eigenes Individuum zu sein. Besonders
wenn die Lösungen zu einfach klingen, die Parolen zu schön
oder das
Denken der "Führung" überlassen bleibt, sollte zumindest
ein kritisches
Hinterfragen einsetzen.
Die Gruppe I.N.K.A.K. hat zum Thema Linksruck eine Broschüre
erstellt.
Natürlich ist Linksruck nicht die einzige Politsekte. Daher ist es
wichtig die Prinzipien zu erkennen.
"Wir
brauchen...Demokratie. Keine Demokratie als Selbstzweck, sondern weil
sie nötig ist, um die nächsten Schritte der Bewegung zu
entscheiden..."
(Linksruck in "Sozialismus von Unten" - Ausgabe Herbst 2000, zitiert
nach der I.N.K.A.K.-Broschüre)
Aus: Wider den erschlichenen Kommunismus
"Wir haben bei Gründung der Internationalen ausdrücklich den
Schlachtruf formuliert: Die Befreiung der Arbeiterklasse muss das Werk
der Arbeiterklasse selbst sein. Wir können also nicht zusammengehn
mit
Leuten, die es offen aussprechen, dass die Arbeiter zu ungebildet sind,
sich selbst zu befreien, und erst von oben herab befreit werden
müssen,
durch philanthropische Groß- und Kleinbürger."
|
MLPD-Chef Der Getreue
Stefan Engel, 53,
mag Stalin und hasst Hartz IV. Der Schlosser führt die
Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands seit ihrer Gründung
an. Morgen feiert die MLPD 25. Jahrestag. VON MATTHIAS LOHRE
GELSENKIRCHEN taz
Die Weltrevolution wird von Gelsenkirchen-Horst ausgehen. Sie wird
angeführt werden von einem Mann mit schwarzweißem Vollbart
und Bauchansatz. Er wird dann sagen können, als einer von ganz
wenigen nie am Sieg des wahren Sozialismus gezweifelt zu haben. Derzeit
sieht es zwar nicht so gut aus für seine Sache, aber das
stört Stefan Engel nicht. Es hat ihn nie gestört.
Wo die Revolution beginnen könnte, zeigt der Schlosser wie jeden
Montag in der Fußgängerzone von Gelsenkirchen. Zwischen
McChicken und H & M kommen 40 Menschen zusammen, um gegen die da
oben zu demonstrieren. Ein Mittfünfziger, Exbergmann mit
aufgekrempelten Jackenärmeln, schreit ins bereitgestellte Mikro;
"Die Bergleute ham Deutschland nachm Krieg hochearbeitet! Heute setzt
man se auffe Straße!" Die 149. Gelsenkirchener
Montagsdemonstration verläuft wie immer.
Routiniert ergreift Stefan Engel, rote Jacke, Hand in der Hosentasche,
das Mikro; "Heute gibt es in Deutschland laut einer Studie der
Hans-Böckler-Stiftung mehr als 7,7 Millionen Menschen, die nicht
mehr von ihrer eigener Hände Arbeit leben können", sagt er.
Das ist es, was den Frauen und Männern hier gefehlt hat; Zahlen,
Fakten, die ihrer ziellosen Wut eine Form geben. Stefan Engel, der Mann
am Mikro, ist ihr Anführer. Seine Stimme klingt ganz anders als
die seiner Mitstreiter, auch nach 30 Jahren im Ruhrgebiet hat sie ihre
süddeutsche Färbung behalten, eine Mischung aus
Fränkisch und Thüringisch. Engels Heimat Neustadt lag an der
innerdeutschen Grenze, und wer ihm zuhört, könnte meinen, der
Herrscher der Gelsenkirchener Dauerdemo lebe bis heute in einem
weltanschaulichen Zonenrandgebiet.
Fast sein gesamtes bisheriges Leben hat der heute 53-Jährige in
dieser Nische verbracht. Schon in den späten 60er Jahren war er
Funktionär in kleinen, radikal linken Gruppen. Mit Mitte zwanzig
baute er den maoistisch orientierten Kommunistischen Arbeiterbund
Deutschlands (KABD) mit auf, ein Auffangbecken für KPD- und
DKP-Mitglieder. Vor dreißig Jahren zog er ins Ruhrgebiet, das
damals noch zu Recht Ruhrpott hieß. Und dann war es so weit. Nach
langem Hin und Her entstand die Partei mit dem großen Namen und
den wenigen Mitgliedern, deren Chef Stefan Engel seit Anbeginn ist; die
Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands, die MLPD.
Umstürzler und Poet
Im Sommer 1982, bevor Helmut Kohl Kanzler wurde, war Stefan Engel
Vorsitzender der "revolutionären Partei mit Zukunft". Die
Führung heißt tatsächlich Zentralkomitee und residiert
in Gelsenkirchen. Die Partei und ihre geschätzten 2.300 Mitglieder
bieten seit 25 Jahren alles, was der Exilbayer zum Leben braucht;
Familie, Arbeit, Freizeit.
Mit seiner Exfrau Monika Gärtner-Engel, einer übers ganze
Gesicht lächelnden 55-Jährigen, marschiert der
Marxist-Leninist auch nach ihrer Trennung jeden Montag durch die
Fußgängerzone. Die beiden haben drei Töchter
miteinander. Die selbst erklärte Lebensberaterin ist
natürlich auch in der Partei, sie ist sogar ihr ganzer Stolz, seit
sie vor drei Jahren über ein buntes Bündnis einen
Stadtratsposten errungen hat. "Monika und ich haben einen
kameradschaftlichen Umgang", sagt ihr Exmann und Parteichef. Er
hält ein Transparent hoch, darauf steht "MLPD - Arbeitsplätze
schaffen - jetzt 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich!" Bevor die
Demo endet, ergreift Engel noch einmal das Wort. Bei den Teilnehmern
gilt es etwas.
Heute geht es ihm um Kurt Becks Vorschlag eines "Deutschlandfonds" -
Arbeitnehmer könnten Miteigentümer des Unternehmens werden
können, für das sie arbeiten. "Das", doziert Engel, "ist eine
alte Frage, die hat schon Karl Marx aufgeworfen." Mit fester Stimme
sagt er dann; "Den Kapitalismus kann man nicht dadurch bekämpfen,
dass man sich Anteile kauft, sondern indem man ihn abschafft." Die
Umstehenden beklatschen den Aufruf zur Revolte, dann gehen sie nach
Hause.
Der Mann mit dem verbindlichen Auftreten eines
SPD-Ortsvereinsvorsitzenden begreift sich als Umstürzler - und als
Poet. Vor zehn Jahren hat er das Gedicht "Drei Weisheiten im Leben des
Revolutionärs" verfasst, in dem heißt es; "Über jeder
Entscheidungsschlacht / steigen Nebelschwaden von Problemen und
Schwierigkeiten auf / bevor sie von der Sonne rücksichtslos
zerfetzt werden / und der neue Tag die Nacht besiegt." Diese Nacht des
Kapitalismus dauert bekanntlich schon lange, aber Engel hat die
Hoffnung auf Erlösung durch den Sozialismus nie aufgegeben. Wie
könnte er, jetzt, wo er so weit gekommen ist?
Immerhin hat er es zu einem dunkelbraun getäfelten Büro in
einer Parteizentrale gebracht, die nicht zufällig aussieht wie
eine Polizeidienststelle oder Sparkassenfiliale. Denn beides gab es
hier einmal. Gegen starke Widerstände hat die MLPD vor ein paar
Jahren das Backsteingebäude gekauft. Erst zogen die Banker aus,
zuletzt die Polizisten. Das ist eine der Merkwürdigkeiten im Leben
des Stefan Engel; Während Nordrhein-Westfalens Verfassungsschutz
seine Partei beobachtet, kehrt die Polizei ihr den Rücken. "Die
hätten ruhig bleiben können", sagt Engel in seinem Büro.
Woher das Geld fürs Haus kam, will er nicht sagen. Zwei
Millionenspenden eines treuen Mitglieds, das sein elterliches Erbe
schenkte, mögen eine Rolle gespielt haben. Trotzdem hat der Chef
der Marxisten-Leninisten nichts gegen zahlende Mieter, auch nichts
gegen Öffentlichkeit. Bei Gelegenheit lädt er die zu
agitierenden Massen schon mal zum Straßenfest.
Nachbarschaftsglück und Weltrevolution, wie geht das zusammen bei
Stefan Engel? Wie behält einer den Glauben an seine Mission, wenn
das große Vorbild UdSSR untergegangen ist und sich Chinas
Kommunisten zu Kapitalisten wandeln? Wenn die Zahl der Parteimitglieder
seit einem Vierteljahrhundert bei 2.300 dümpelt?
In seinem Vorsitzendenbüro scheinen diese Fragen weit weg. Die
Marx-Lenin-Doppelbüste auf dem Schreibtisch erinnert daran, dass
hier kein Sparkassenfilialleiter arbeitet. Über seinem
Schreibtisch hängt ein Foto des 1992 verstorbenen Willi Dickhut -
Ex-KPDler, mürrischer Mentor der MLPD und Schlosser wie sein
politischer Ziehsohn.
Über Filterkaffee und Kaffeeweißer hinweg erklärt
Engel; "Ich habe nie gezweifelt." Es klingt, als meine er es ernst.
Wird er die Revolution noch erleben? "Man sieht ja, dass der
Kapitalismus große Probleme hat. Die Sehnsucht nach einem Ausweg
wird unter den Menschen immer stärker." Das stehe auch in seinem
Buch "Götterdämmerung über der ’neuen Weltordnung’", 592
Seiten dick, 27 Euro teuer und voller Hoffnung auf den großen
Knall.
Als abgehobener Denker will der Mann mit der Mittleren Reife nicht
gelten, das widerspräche seinen Prinzipien; "Die MLPD ist eher
eine Partei der Arbeiter, nicht der Intellektuellen. Die haben nicht so
einen langen Atem." In seinem Gedicht klingt das so; "Es gibt für
den proletarischen Revolutionär / keine ausweglose Situation."
Damit ist womöglich das regelmäßig dürftige
Abschneiden seiner Partei gemeint. Bei der Bundestagswahl vor zwei
Jahren votierten 45.000 Menschen für die MLPD, 0,2 Prozent der
Stimmen.
Terror und Schweigen
Das war im Jahr eins nach Hartz IV, die PDS feierte ihr Comeback als
Heimat enttäuschter Linker. Warum fiel nichts für Engels MLPD
ab? Vielleicht hat das mit etwas Unerhörtem zu tun. Bis heute
gehört zum Glaubensbekenntnis der Partei, dass der wahre
Sozialismus 1956 durch Unterwanderung zugrunde gegangen sei.
Ausgerechnet in jenem Jahr, als der gemäßigte Nikita
Chruschtschow aus den Wirren nach Stalins Tod als Sieger hervorging.
Wie schafft es Engel, das Hohelied der Menschenwürde zu singen,
aber bis heute über Stalins Terror zu schweigen?
Der Vorsitzende kennt diese Frage. "Die Erfahrungen aus der Sowjetunion
von damals", sagt Engel nach einem Seufzen, "lassen sich nicht eins zu
eins auf heute übertragen. Aber wir verteidigen, was wir für
richtig halten." Und dann sagt er Sätze, die nicht passen zur
heimeligen Holzverkleidung; "Stalin hat sich dadurch ausgezeichnet,
dass er den Sozialismus verteidigt hat. Gut", sagt Engel und neigt den
Kopf, als wäge er etwas ab, "er hat nicht immer die feine Art
gehabt. Aber wir meinen, dass das Sozialismus war, und kein
’Linksfaschismus’, wie das in der Propaganda behauptet wird."
Lange, sehr lange redet Engel noch von "Fünften Kolonnen"
ehemaliger KZ-Insassen, die die Nazis zur Unterwanderung in die
Sowjetunion geschickt hätten. Von "panischen Reaktionen" Moskaus
in Form von Massenverurteilungen und Menschenverschickungen in
Arbeitslager. Und dass man doch nicht für alles, was damals
geschah, Stalin persönlich verantwortlich machen könne. Der
Kaffee wird kalt.
Stalinismus war also Sozialismus. Mit diesem Alleinstellungsmerkmal
wirbt Engel seit 25 Jahren für sein Produkt, die MLPD. Er scheint
nicht bemerkt zu haben, dass der Markt hierfür vor geraumer Zeit
eingebrochen ist, mit geringer Chance auf Erholung.
Aber vielleicht ahnt Stefan Engel, dass er auch das kommende
Vierteljahrhundert im Zonenrandgebiet der Ideologie fristen wird.
Zumindest schlummert diese Einsicht tief vergraben in seinem Gedicht.
"Es gibt für den proletarischen Revolutionär / keine
ausweglose Situation", schreibt er da. "Es gibt nur das Unvermögen
und die Inkonsequenz / die Waffen der Revolution richtig zu gebrauchen."
Hier
meldet sich sogleich der Parteisoldat. Sowas lässt die Partei doch
nicht unwidersprochen.
Jetzt ist er also erschienen, der erste Artikel in der TAZ über
die MLPD seit Jahrzehnten. Wer nach immerhin zweitägiger
Vorort-Recherche, ausführlichem persönlichen Gespräch
und mehrmaligen Zusagen einer fairen Berichterstattung einen
vernünftigen Artikel erwartet hat, sieht sich allerdings schwer
enttäuscht.
Vorgeblich »dümpelt« die MLPD seit einem
Vierteljahrhundert in einer »weltanschaulichen Nische« vor
sich hin. Großzügig wird die unbedeutende Tatsache
ausgeblendet, dass die MLPD mit ihren Betriebsgruppen an allen
bedeutenden selbstständigen und konzernweiten Arbeiterkämpfen
der letzten Jahre meist maßgeblich beteiligt war. Aber was
bedeuten schon Arbeiterkämpfe in der Redaktion der TAZ?
Geflissentlich übersehen wird auch die Tatsache, dass die MLPD
seit ihrem VII. Parteitag über 20% mehr Mitglieder gewonnen hat.
Warum sollte so etwas auch erwähnt werden, widerspricht es doch
der vom Inlandsgeheimdienst Verfassungsschutz ausgegebenen
Richtlinie von der isolierten, bedeutungs-losen MLPD.
Und hier sind wir schon beim Stil des Artikels angekommen, der ganz dem
Klischee des deprimierten Kleinbürgers gerecht wird, der jedem
seinen Optimismus übel nimmt, weil das voll uncool ist. Da wird
dann lieber über Bauchansätze gewitzelt, statt
vernünftig zu recherchieren. Und wenn Stefan dürr wäre,
würde man eben darüber blöde Witze machen (... so
mickrig wie die Partei...).
Die TAZ und viele ihrer Redakteure, die einmal der
kleinbürgerlichen ML-Bewegung ange-hörten, sind vor einem
Vierteljahrhundert in den Schoß der kapitalistischen
Gesellschafts-ordnung zurückgekehrt. Seitdem dümpeln sie in
der selbst gewählten linksintellektuellen Nische des vorgeblich
über den Dingen stehenden Kommentators. Vor kurzem musste die TAZ
ihre NRW-Redaktion einstellen. Statt die Gegner des Kapitalismus mit
ihrer eigenen Niederlagenstimmung zu überziehen, könnte etwas
Selbstreflexion über das eigene Ver-hältnis zum Kapitalismus
nicht schaden. Sonst müssen die Leser bis zum 50. Geburtstag der
MLPD warten, bis sie wieder etwas über die MLPD in der TAZ lesen.
Vielleicht machen sie sich aber lieber selbst ein Bild, z.B. bei den
Geburtstagsfeierlichkeiten vom 2. -. 5. August in Essen,
Gelsenkirchen, Duisburg und Buchenwald (Thüringen). 40
internationale Delegationen sind gekommen. Auch das ein Beleg für
die Bedeutungslosigkeit der MLPD oder was meint die TAZ?
Mit optimistischen Grüßen
Jörg Weidemann
|
Jagd auf die Roter Oktober beendet.
Ziel erreicht, U Boot versenkt. Doch dies ist keine Filmrezension. Hier
geht es um den Roten Oktober, eine Abspaltung von der KPD/ML. Die
einzigen wahren Kommunisten, was auch sonst? Die haben sich, wie auf
der Webseite zu erfahren aufgelöst. Und? Wen interessierts? Warum
damit hier rumnerven? Das Leben ist hart und humorlos genug, da sollte
es doch hier auch mal was zur Erheiterung geben. Und diesmal ist es
kein Aprilscherz. Die Realität bietet genug Realsatire. Na schauen
wir uns das mal an.
Auf
Indymedia war dies hier nicht willkommen. Die leiden eben an
notorischer Humorlosigkeit.
Die Webseite ist noch einen Besuch wert, wer weiß wie lange sie
noch im Netz ist. Hab hier mal einige nette Sätze rausgesucht. Da
bekommt man noch was geboten. Z.B. solche Sprachblüten.
"Bevor man sich
vereinigt, um sich zu vereinigen, muss man sich zuerst entschieden und
bestimmt voneinander abgrenzen."
Bevor man sich vereinigt, um sich zu vereinigen!!! Das muß man
sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Man vereinigt sich, um sich zu
vereinigen. Darauf muß man erst mal kommen.
"Zur Verbreitung der
Zeitung nutzen wir auch das Internet. Auch bei der Zeitung ist es uns
von Anfang an wichtig, an der Spezialisierung der einzelnen Kräfte
zu arbeiten. Unsere Zeitung darf nicht zu einem Organ werden, wo jeder
schreiben kann, was er gerade will. Von Anfang an wird es eine
Redaktion geben, die inhaltliche Entscheidungen trifft."
Eben, wenn jeder reinschmiert was er will, wo kommen wir denn da hin?
Dann gehts in unserer Zeitung ja am Ende noch zu wie auf Indymedia oder
beim Standard.
"Die Reinigung der
Organisation ist ein Ausdruck der bolschewistischen Kritik und
Selbstkritik. Ohne eine periodische Reinigung von schwankenden
Elementen kann sich die Partei nicht festigen."
Genau, ab und an muß man mal mit dem eisernen Besen die
Diversanten, Abweichler, Trotzkisten, Utopisten, Renegaten, Studenten
und dieses ganze Hippiepack ausmisten. Nur so kann eine Kommunistische
Partei ihre historische Mission erfüllen.
"Wir müssen alle
Elemente des Revisionismus, des Paktierertums und des Kapitulantentums,
der Zersetzung und der Desorganisation schonungslos aus unseren Reihen
entfernen. Wir werden dadurch gestärkt, dass wir uns von
opportunistischen Elementen säubern."
Jenau, raus mit den Schmarotzern, Assos und wurzellosen Elementen und
zweckmäßigerweise gleich ab nach Sibirien.
"Der Aufnahme in die
Organisation Roter Oktober als Vollmitglied geht grundsätzlich
eine Kandidatenzeit von einem Jahr voraus. In Ausnahmefällen kann
die Kandidatenzeit bis zu 3 Monate verkürzt oder bis zu 2 Jahre
verlängert werden. Über die Aufnahme des Kandidaten als
Vollmitglied entscheiden die Vollmitglieder der entsprechenden Zelle
mit 2/3-Mehrheit. Die Aufnahme muss dem Sekretariat mitgeteilt werden.
Wo es keine Zelle gibt, entscheidet über die Aufnahme als
Vollmitglied das Sekretariat."
Leeft das bei Solid oder Linksjugend auch so ab? Wohl eher nicht, die
sind schon heilfroh, wenn sich noch ein paar Jugendliche bei denen
verirren und die Demostruktur etwas auflockern, das sie nicht gleich
wie ein Rentnerausflug aussieht. In den 70ern konnten die Vereine so
was noch veranstalten, da kamen noch genug Deppen ähm
tschuldigung, Idealisten.
"Das Sekretariat hat die
Pflicht:
Kritiken und
Diskussionsbeiträge intern
zu veröffentlichen."
Nach außen bieten wir natürlich eine geschlossene Einheit.
Die kleinen Zeitungsdealer sollen nicht mit komplexen Debatten
beunruhigt werden, die sie ohnehin nicht verstehen. Wie es
tatsächlich ausschaut, das bleibt mal schön im internen Kreis.
Das Projekt Roter
Oktober ist gescheitert und wird nach einjähriger Diskussion
aufgelöst.
Unser Scheitern ist zu einem großen Teil in unserem
tradtionalistischen Verständnis begründet, welches sich in
unserer lähmenden und dogmatischen Struktur, unserer teils stark
sektierische Praxis und falsch gesetzten Theorieschwerpunkten zeigte.
Dies war nicht mehr reformierbar und hemmte unsere politische
Weiterentwicklung. Der Höhepunkt dieser Entwicklung wurde mit der
verantwortungslosen Abspaltung von RO´lern aufgrund eines
einzigen nachrangigen Punktes erreicht.
Roter Oktober hatte mangels Perspektive zu seiner Gründungszeit
jede Legitimation und wir haben versucht unser bestes zu tun um die
revolutionäre Linke voran zu bringen. Deshalb ist der
revolutionäre Kampf weiterhin notwendig.
Dafür bedarf es vor allem der Entwicklung und Verbreitung einer
radikalen Kapitalismus- und Staatskritik, eine handfesten Politik statt
Phrasendrescherei und der revolutionären Organisierung.
Der Kampf für die Revolution geht weiter.
Und
abschließend, als lesenswertes Dokument der Zeitgeschichte oder
des stalinistisch bürokratischen Irrsinns, das Parteidokument.
Gründungserklärung
und Statut der Organisation Roter Oktober
Für den Aufbau der kommunistischen Partei in Deutschland!
Wir brauchen eine kommunistische Partei:
Im Dezember 2002 wurde in Berlin die Organisation zum Aufbau der
kommunistischen Partei in Deutschland, Roter Oktober, gegründet!
Nach der Entartung der KPD (Roter Morgen), aus der wir kommen, sind wir
zu dem Urteil gekommen, dass es in Deutschland keine kommunistische
Partei gibt. Die kommunistische Partei ist aber notwendig, um den
Kapitalismus zu stürzen und nach der Revolution den Sozialismus zu
festigen.
Die Geschichte der Partei lehrt vor allem, dass der Sieg der
proletarischen Revolution, der Sieg der Diktatur des Proletariats
unmöglich ist ohne eine revolutionäre Partei des
Proletariats, eine Partei, die vom Opportunismus frei, gegen Paktierer
und Kapitulanten unversöhnlich, gegenüber der Bourgeoisie und
ihrer Staatsgewalt revolutionär ist.
Die Geschichte der Partei lehrt: das Proletariat ohne eine solche
Partei lassen, bedeutet, es ohne revolutionäre Führung
lassen, es aber ohne revolutionäre Führung lassen, bedeutet
die Sache der proletarischen Revolution zum Scheitern bringen.
Es ist deshalb unsere historische Aufgabe, an dem Aufbau der
kommunistischen Partei in Deutschland zu arbeiten! Um eine solche
Partei aufzubauen, benötigen wir eine Organisation, die
planmäßig und zielstrebig am Aufbau der Kampfpartei der
Arbeiterklasse arbeitet. Diese Organisation ist Roter Oktober.
Wir stützen uns auf die von Marx und Engels begründete
revolutionäre Arbeiterbewegung in Deutschland, der
revolutionären Sozialdemokratie unter der Führung Wilhelm
Liebknechts und August Bebels, sowie auf die Tradition der
Novemberrevolution 1918 und auf die von Karl Liebknecht und Rosa
Luxemburg gegründeten und von Ernst Thälmann geführten
KPD, die in den Kämpfen von Kapp und Kuno, dem Hamburger Aufstand
1923 und im Widerstand gegen den Faschismus und für die Befreiung
der Arbeiterklasse, für den Sozialismus in Deutschland ihr Leben
ließen.
Wir sehen uns auch in der Tradition der von Ernst Aust 1968/69
gegründeten KPD/ML, die den Kampf der KPD fortsetzte, nachdem die
illegale KPD entartet war, und deren Führung (in Zusammenarbeit
mit dem Staat) die revisionistische DKP gründete. Wir berufen uns
auf die KPD/ML, die mit ihrer illegalen Sektion in der DDR
kommunistischen Widerstand gegen die SED führte und für ein
vereintes, unabhängiges, sozialistisches Deutschland eintrat. Wir
kommen schließlich aus der 1985 fortgesetzten KPD(RM), da die
KPD/ML einen trotzkistischen Kurs verfolgte und sich schließlich
mit den Trotzkisten vereinigte.
Der organisatorische Bruch mit der KPD(RM) wurde für uns
notwendig, einmal weil die KPD(RM) keine kommunistische Partei ist und
weil sie in sich nicht mehr entwicklungsfähig ist. Revisionisten
haben die Führung in der Partei inne und haben jeden Versuch, die
KPD(RM) kommunistisch zu gestalten, verhindert. So verließen wir
die KPD(RM), um mit der kommunistischen Organisation Roter Oktober, die
Grundlage für eine Kommunistische Partei zu schaffen.
Bevor man sich vereinigt, um sich zu vereinigen, muss man sich zuerst
entschieden und bestimmt voneinander abgrenzen.
Die Einheit des Proletariats, sagte Lenin, kann nur durch die
äußerste revolutionäre Partei des Marxismus, nur durch
schonungslosen Kampf gegen alle übrigen Parteien verwirklicht
werden. Denn: Kennzeichen einer wahren marxistisch-leninistischen
Partei ist ihre klare und entschlossene Haltung gegenüber dem
modernen Revisionismus, dem Chruschtschowismus, dem Titoismus, den
Mao-Tse-tung-Ideen, dem Eurokommunismus usw. Dass in dieser Frage eine
klare Demarkationslinie gezogen wird, ist von großer,
prinzipieller Bedeutung.
Wenn eine Partei duldet, dass in ihren Reihen Illusionen verbreitet
werden dann steht eine solche Partei nicht mehr auf
marxistisch-leninistischen Positionen.
Wir wollen eine prinzipien- und standfeste, marxistisch-leninistische
Partei aufbauen. Deshalb stehen wir auf der Grundlage von Marx, Engels,
Lenin und Stalin! Dies bedeutet, dass wir uns auf den Aufbau des
Sozialismus in der Sowjetunion berufen. Der Sieg der Oktoberevolution
zeigte weltweit die Möglichkeit des Sozialismus in einem Land, wie
auch der Sozialismus in der Sozialistischen Volksrepublik Albanien.
Die Gründung der 3. Kommunistischen Internationale war ein
weiterer großer und notwendiger Schritt zur Befreiung der
Menschheit, indem die kommunistische Bewegung durch organisierte
Zusammenarbeit dem Imperialismus global den Kampf ansagte.
Mit dem 20. Parteitag der KPdSU(B) manifestierte sich der Revisionismus
in der Sowjetunion offiziell. Nach Stalins Tod im Jahre 1953 errungen
die Revisionisten in der Sowjetunion die Macht.
Wir sehen uns in der Tradition der Partei der Arbeit Albaniens (PdAA)
unter Führung Enver Hoxhas, die einen konsequenten Kampf gegen den
Revisionismus und Opportunismus, wie z.B. auch den Maoismus
geführt hat.
Zum Marxismus-Leninismus:
Als Marxisten-Leninisten stehen wir auf der Grundlage von Marx, Engels,
Lenin und Stalin. Die Erkenntnisse von Marx und Engels haben die Welt
verstehen gelernt mit der Philosophie des Marxismus, dem dialektischen
Materialismus, der politischen Ökonomie und dem wissenschaftlichen
Sozialismus.
Der Leninismus ist der Marxismus der Epoche des Imperialismus und der
proletarischen Revolution. Der Leninismus ist die Theorie und Taktik
der proletarischen Revolution im Allgemeinen, die Theorie und Taktik
der Diktatur des Proletariats im besonderen.
Die Arbeiterklasse ist die revolutionäre Klasse:
Wir Arbeiterinnen und Arbeiter und unteren Angestellten haben kein
Privateigentum an den Produktionsmitteln. Dadurch haben wir kein
Interesse daran, das Privateigentum zu erhalten, zumal es die Grundlage
unserer Ausbeutung durch die Kapitalisten ist.
Wollen wir uns von Ausbeutung und Unterdrückung, von der
Lohnarbeit befreien, müssen wir die Herrschaft des Kapitals
zerschlagen. Wir sind die Klasse der Zukunft und unsere
Lebensbedingungen im Kapitalismus schaffen Voraussetzungen für
unsere historische Aufgabe, die sozialistische Revolution.
Die Arbeit im Betrieb, besonders im Großbetrieb, hat uns zu
straffer Disziplin, zu einmütigem Handeln, zu gegenseitiger
Unterstützung und Hilfe erzogen - auch wenn das Kapital mit allen
Mitteln versucht, uns Arbeiterinnen und Arbeiter gegeneinander
aufzuhetzen. Die Lohnarbeit hat uns gelehrt, dass wir den Kapitalisten
nichts anderes entgegenzusetzen haben als unsere Einigkeit, unsere
Organisation. Und die höchste Form dieser Organisation, das eben
ist die kommunistische Organisation, das ist Roter Oktober.
Zur Theorie der proletarischen Revolution:
Wir leben im Imperialismus. Mit seiner Entwicklung stößt das
imperial-istische System tendenziell immer mehr in Widersprüche
und Krisen, die in dem System selbst begründet sind. Durch die
Herrschaft des Finanzkapitals in den fortgeschrittenen Ländern der
Welt, der Entwicklung des Kapitalexports und die Allmacht der
Finanzoligarchie wird die revolutionäre Krise innerhalb der
kapitalistischen Länder verschärft.
Durch die Umwandlung des Kapitalismus in ein Weltsystem, ist die Welt
in zwei Lager gespalten. Auf der einen Seite eine Handvoll
fortgeschrittener kapitalistischer Länder, die ausgedehnte
koloniale und abhängige Länder ausbeuten und
unterdrücken. Auf der anderen Seite eine übergroße
Mehrheit von kolonialen und abhängigen Ländern, die gezwungen
sind, für die Befreiung vom Imperialismus zu kämpfen. Dadurch
wird die revolutionäre Krise auch in den Kolonialländern
verschärft.
Durch die Herrschaft der Monopole über die Einflusssphären
und Kolonien des Kapitals und die ungleichmäßige Entwicklung
der kapitalistischen Länder führt der Imperialismus zu
Kämpfen, um die Neuaufteilung der Welt. Durch die
Zusammenhänge von Kriegen und Imperialismus als Koalition zwischen
der proletarischen Revolution und der kolonialen Revolution wird die
einheitliche Weltfront der Revolution gegen die Weltfront des
Imperialismus unabwendbar.
Der Imperialismus schafft die objektiven Voraussetzungen der
proletarischen Revolution. Daher ist der Imperialismus der Vorabend der
sozialistischen Revolution.
Revolution und Gewalt:
Immer und überall in der Geschichte der Menschheit haben sich die
Ausbeuterklassen, ob Sklavenhalter, ob Feudalherren gegen ihre
Entmachtung mit Händen und Füßen gewährt, haben
alle Mittel in Bewegung gesetzt, um ihren Sturz zu verhindern. Wollen
wir die Diktatur der Bourgeoisie zerschlagen, müssen wir uns
bewusst sein, dass die Kapitalistenklasse ihre Macht nicht freiwillig
aus den Händen geben wird. Sie werden sich den Beschlüssen
einer Mehrheit, die ihre Entmachtung verlangt, nicht beugen. Sie werden
sich auch nicht über das Parlament abwählen lassen.
Um sie zu entmachten, müssen wir sie niederschlagen. Einen
friedlichen Weg zum Sozialismus gibt es nicht. Der bürgerliche
Staatsapparat, das wichtigste Instrument, dessen sich die Kapitalisten
zur Aufrechterhaltung ihrer Klassenherrschaft bedienen, muss in der
gewaltsamen, sozialistischen Revolution zerschlagen, auf seinen
Trümmern muss die Diktatur des Proletariats errichtet werden. Das
ist für die Arbeiterklasse und alle Werktätigen der einzige
Weg, sich von Ausbeutung und Unterdrückung zu befreien. Das ist
der einzige Weg zum Sozialismus.
Zum Sozialismus in einem Land:
Verbunden mit dem proletarischen Internationalismus kämpfen wir
für die sozialistische Weltrevolution. Die Revolution wird nicht
unbedingt dort beginnen, wo die Industrie am entwickeltsten ist. Die
Front des Kapitals wird dort reißen, wo die Kette des
Imperialismus am schwächsten ist, wo die ökonomische und
politische Krise herangereift ist.
Wenn wir von der proletarischen Weltrevolution sprechen, heißt
das nicht, dass der Sozialismus in einem Land nicht möglich ist.
Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass die proletarische
Weltrevolution in einem Atemzug siegen wird. Wahrscheinlicher ist, dass
sich die Revolution zunächst in einem oder einigen Ländern
vollzieht.
Die Geschichte des Aufbaus des Sozialismus in der Sowjetunion und
Albanien hat gezeigt, dass der Aufbau des Sozialismus in einem Land
möglich ist. Doch der Sieg des Sozialismus in einem Land bleibt
Teil der proletarischen Weltrevolution. Die Entwicklung und
Unterstützung der Revolution in anderen Ländern ist eine
wesentliche Aufgabe der siegreichen Revolution. Die Revolution des
siegreichen Landes ist keine sich selbst genügende
Größe, sondern Stütze und Mittel zur Beschleunigung des
Sieges des Proletariats in den anderen Ländern.
Nur der Sieg der sozialistischen Weltrevolution macht den Übergang
zum Kommunismus möglich.
Zur Diktatur des Proletariats:
Nach der sozialistischen Revolution werden wir die Diktatur des
Proletariats errichten, deren Grundlage die Herrschaft der
Arbeiterklasse ist. Die Diktatur des Proletariats ist das Instrument
der proletarischen Revolution, ihr Organ, ihr wichtigster
Stützpunkt. Aufgabe der Diktatur des Proletariats ist es, den
Widerstand der ehemals herrschenden Ausbeuterklasse zu zerschlagen, den
Aufbau des Sozialismus zu organisieren und die Revolution zu bewaffnen,
um sich gegen die äußeren Feinde, zum Kampf gegen den
Imperialismus zu organisieren. Die Diktatur des Proletariats ist damit
der Kampf mit allen Mitteln und in allen Bereichen, um die
sozialistische Revolution zu verteidigen und den Sozialismus zu
festigen. Durch die Diktatur des Proletariats wird der Arbeiterklasse
die Möglichkeit gegeben, sich selbst als diejenige Kraft zu
erziehen, die fähig ist, all ihre Bedürfnisse zu
erfüllen.
Die Diktatur des Proletariats ist kein Regierungswechsel, sondern die
Herrschaft der Arbeiterklasse, die sich des Mittels Staat bedient.
Dieser Staat ist ein proletarischer Staat mit proletarischer
Machtorganen, ein Staat für die ganze Arbeiterklasse. Der
proletarische Staat ist eine Maschine zur Niederhaltung und Beseitigung
der Kapitalistenklasse. Insofern ist der Sozialismus als
Übergangs-gesellschaft zum Kommunismus weiterhin eine
Klassengesellschaft, mit einem wesentlichen Unterschied zu allen bisher
gekannten Klassengesellschaften: im Sozialismus nämlich herrscht
die Diktatur der ehemals ausgebeuteten Mehrheit über die ehemals
ausbeutende Minderheit.
Die Diktatur des Proletariats ist damit auf neue Art demokratisch,
nämlich für die Arbeiterklasse und überhaupt für
die Besitzlosen. Sie ist auch auf neue Art diktatorisch, nämlich
gegen die Überreste der Kapitalistenklasse.
Die neue Form der Organisation der Arbeiterklasse sind die Räte.
Sie sind die alles umfassenden Massenorganisationen der Arbeiterklasse.
In jedem Betrieb werden Räte gegründet, wodurch alle
Arbeiterinnen und Arbeiter ohne Ausnahme organisiert und damit
über den Aufbau des Sozialismus entscheiden. Die Rätemacht
ist die Vereinigung der örtlichen Räte zu einer
gesamtstaatlichen Organisation. Mit der Rätemacht entsteht ein
neuer Typus des Staates, der nicht den Aufgaben der Ausbeutung und
Unterdrückung der werktätigen Massen angepasst ist, sondern
den Aufgaben ihrer völligen Befreiung von jeder Unterdrückung
und Ausbeutung, den Aufgaben der Diktatur des Proletariats.
Die Kommunistische Partei ist ein Instrument der Diktatur des
Proletariats, das notwendig ist, um die Diktatur des Proletariats zu
erobern und zu behaupten. D.h. die Kommunistische Partei muss im
Verlauf des Kampfes die gesamte Bewegung zentralisieren und um sich
scharen. Nur die Kommunistische Partei kann die Aufgaben
bewältigen, die die Diktatur des Proletariats stellt: ...die
Millionenmassen der Proletarier mit dem Geist der Disziplin und
Organisiertheit beseelen; ...in den proletarischen Massen eine
Schutzwehr und ein Bollwerk gegen die zerfressenden Einflüsse der
kleinbürgerlichen Elementargewalt und der kleinbürgerlichen
Gewohnheiten schaffen; ... die organisatorische Arbeit der Proletarier
zur Umerziehung und Ummodelung der kleinbürgerlichen Schichten
unterstützen; ... den proletarischen Massen helfen, sich selbst zu
erziehen, als die Kraft, die fähig ist, die Klassen aufzuheben und
die Bedingungen für die Organisierung der sozialistischen
Produktion vorzubereiten. Aber das alles durchzuführen ist
unmöglich ohne eine Partei, die durch ihre Geschlossenheit und
Disziplin stark ist.
Über die erste Periode des Parteiaufbaus
Wir sind uns über unsere Schwächen bewusst. Diese
Schwäche bedeutet aktuell, dass wir eine Kommunistische
Organisation sind und sicher noch nicht die Kommunistische Partei, die
wir aber aufbauen werden!
Wir sind am Anfang der ersten Periode des Parteiaufbaus. Die erste
Periode ist die Periode der Formierung, und Schaffung unserer
Partei. In dieser Periode ist die Partei als treibende Kraft
schwach. Die Strategie der Partei ist, da das Vorhandensein von
Reserven und Möglichkeiten des Manövrierens mit ihnen
voraussetzt, notwendigerweise engbegrenzt, recht arm. Die Partei
begrenzt sich darauf, den strategischen Plan der Bewegung zu
umreißen, das heißt den Weg festzulegen, den die Bewegung
gehen muss, während die Reserven der Partei - die
Widersprüche im Lager der Gegner sowohl innerhalb als auch
außerhalb Russlands - infolge der Schwäche der Partei
unausgenutzt bleiben.
Die Taktik der Partei ist, da die Taktik die Ausnutzung aller und
jeglicher Formen der Bewegung, der Organisationsformen des
Proletariats, ihrer Kombinierung, gegenseitige Ergänzung usw. im
Interesse der Gewinnung der Massen und der Sicherung des strategischen
Erfolgs voraussetzt, notwendigerweise ebenfalls engbegrenzt, entbehrt
des Schwunges.
Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit und der Sorge der Partei steht in
dieser Periode die Partei selbst, ihre Existenz, ihre Erhaltung. Die
Partei wird in dieser Zeit als eine gewisse sich selbst genügende
Kraft betrachtet. Das ist auch begreiflich: Die wütenden Angriffe
auf die Partei sowie die Versuche , die Partei von innen heraus zu
sprengen und die Parteikader durch ein formlose, parteiloses Gebilde zu
ersetzen , bedroht die ganze Existenz der Partei, so dass die Frage der
Erhaltung der Partei in dieser Periode erstrangige Bedeutung gewinnt.
Die grundlegende Aufgabe des Kommunismus besteht in dieser
Periode darin, die besten, aktivsten und der Sache des Proletariats
ergebensten Kräfte der Arbeiterklasse für die Partei zu
werben, die Partei des Proletariats zu formieren und auf die Beine zu
stellen. Genosse Lenin formulierte diese Aufgabe dahin, die Vorhut des
Proletariats für den Kommunismus zu gewinnen.
Die Vorhut des Proletariats für den Kommunismus gewinnen (das
heißt Kader bilden, eine kommunistische Partei schaffen, Programm
und Grundlage der Taktik ausarbeiten). Propaganda als Grundform der
Arbeit. Solange es sich darum handelte (und insoweit es sich darum
handelt), die Avantgarde des Proletariats für den Kommunismus zu
gewinnen, solange und insoweit tritt die Propaganda an die erste Stelle.
Wir werden unsere ganze Kraft dafür einsetzen, die kommunistische
Partei zu gründen und mit ihr der historischen Rolle als
Vorhutpartei der Arbeiterklasse und höchste Form ihrer
Klassenorganisation gerecht zu werden!
Unsere Hauptaufgaben bestehen zurzeit darin:
· Die fortschrittlichsten Kräfte, insbesondere der
Arbeiterklasse, zu organisieren.
· Die marxistisch-leninistische Parteitheorie zu studieren und
anzuwenden.
· Sich auch sonst regelmäßig zu schulen, primär
mit den Werken der Klassiker des Marxismus-Leninismus.
· Ein Konzept zum Aufbau der kommunistischen Partei in
Deutschland zu entwickeln.
· Planmäßig an der Festigung und am Aufbau der
Organisation zu arbeiten.
· Zellen und Stützpunkte der Organisation auf- bzw.
auszubauen.
· Die Kräfte richtig einzuteilen.
· Sich vom Revisionismus und Opportunismus entschieden
abzugrenzen.
· Damit beginnen, Spezialisten auszubilden, Kader zu schaffen.
· Propaganda für den Kommunismus zu betreiben.
· Eine kommunistische Tagespolitik zu entwickeln.
· Den Aufbau des Zentralorgans voranzutreiben.
· Die offene kommunistische Arbeit weiterzuentwickeln.
· Den konspirativen, illegalen Aufbau voranzutreiben.
· Die Verbindungen zur Arbeiterklasse auszubauen.
· Entsprechend unserer Kräfte die fortschrittlichen
Bewegungen zu unterstützen und kommunistische Standpunkte
hineinzutragen.
· Unseren Beitrag des proletarischen Internationalismus zu
leisten.
Über das Zentralorgan, als den ideologischen Führer sowie
kollektiven Organisator, Agitator und Propagandisten
Unserer Meinung nach muss der Ausgangspunkt der Tätigkeit, der
erste praktische Schritt zur Schaffung der gewünschten
Organisation, schließlich der Leitfaden, an Hand dessen wir diese
Organisation unbeirrt entwickeln, vertiefen und erweitern könnten
- die Schaffung einer Zeitung sein . Ohne sie ist jene
systematische Durchführung einer prinzipienfesten und allseitigen
Propaganda und Agitation unmöglich .
Der Aufbau eines Zentralorgans hat große Bedeutung für den
Aufbau der kommunistischen Partei. Das Zentralorgan ist der
ideologische Führer sowie der kollektive Agitator, Propagandist
und Organisator. Ich möchte nur bemerken, dass die Zeitung der
ideologische Führer der Partei sein kann und muss, dass sie die
theoretischen Wahrheiten, die taktischen Leitsätze, die
allgemeinen organisatorischen Ideen, die allgemeinen Aufgaben der
Gesamtpartei in diesem oder jenem Augenblick zu entwickeln hat.
Deswegen sind wir mit der Schaffung der Zeitung Roter Oktober einen
ersten Schritt zum Aufbau des Zentralorgans gegangen. Wir werden unsere
praktische Arbeit in die Arbeit für die Zeitung einbinden und
andersherum. Unsere Zeitung ist unter anderem ein Mittel, uns in der
Bewegung bekannt zu machen, unseren Einfluss zu vergrößern.
Zur Verbreitung der Zeitung nutzen wir auch das Internet. Auch bei der
Zeitung ist es uns von Anfang an wichtig, an der Spezialisierung der
einzelnen Kräfte zu arbeiten. Unsere Zeitung darf nicht zu einem
Organ werden, wo jeder schreiben kann, was er gerade will. Von Anfang
an wird es eine Redaktion geben, die inhaltliche Entscheidungen trifft.
Über die revolutionäre Gewalt
Die Kommunisten verschmähen es, ihre Ansichten und Absichten zu
verheimlichen. Sie erklären es offen, dass ihre Zwecke nur
erreicht werden können durch den gewaltsamen Umsturz aller
bisherigen Gesellschaftsordnung. Mögen die herrschenden Klassen
vor einer kommunistischen Revolution zittern. Die Proletar-ier haben
nichts in ihr zu verlieren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu
gewinnen. Proletarier aller Länder, vereinigt euch!
Ein Kennzeichen des Revisionismus und Opportunismus war stets die
falsche Beantwortung der Frage der gewaltsamen Revolution. Die
Notwendigkeit, die Massen systematisch in diesen, gerade in diesen
Auffassungen über die GEWALTSAME REVOLUTION zu erziehen, liegt der
gesamten Lehre von Marx und Engels zugrunde. Der Verrat an ihrer Lehre
durch die heutzutage vorherrschenden sozialchauvinistischen und
kautskyanischen Strömungen kommt besonders plastisch darin zum
Ausdruck, dass man hier wie dort DIESE PROPAGANDA, DIESE AGITATION
VERGESSEN HAT.
Über Organisation,
Strategie und Taktik
Da der Sieg der proletarischen Revolution, der Sieg der Diktatur des
Proletariats unmöglich ist ohne eine revolutionäre Partei des
Proletariats , wird die gewaltsame Zerschlagung des kapitalistischen
Systems nicht siegen können, wenn es keine prinzipienfeste
kommunistische Partei gibt, die ständig an sich arbeitet, sich
bolschewisiert. Und deshalb arbeiten und kämpfen wir für den
Aufbau der kommunistischen Partei. Für uns ist es unabdingbar,
grundlegende Punkte über die kommunistische Organisation, deren
Strategie und Taktik aufzuführen, die auch schon Grundlage unserer
Aufbauorganisation sind. Auch vor der Gründung der Partei
müssen wir diese Grundlage im Auge haben und befolgen:
I. Über die kommunistische Organisation
Organisation zum Aufbau der kommunistischen Partei:
Um in der sozialistischen Revolution siegen zu können, muss die
Arbeiterklasse ihren führenden Kern herausbilden, muss sie ihre
politische Partei als Instrument zur Verwirklichung ihrer
revolutionären Interessen gründen. Diese proletarische
Kampfpartei ist die Kommunistische Partei, die sich allen Parteien der
Ausbeuterklasse, einschließlich ihrer Agenturen in der
Arbeiterbewegung, unversöhnlich entgegenstellt. Zum Aufbau einer
solchen Partei ist - bei den aktuellen Bedingungen in Deutschland - die
Gründung einer marxistisch-leninistischen Organisation ein erster
Schritt. Eine Organisation, die zielstrebig am Aufbau der
kommunistischen Partei arbeitet. Diese Organisation ist Roter Oktober!
Marxismus-Leninismus contra Revisionismus:
Wir stützen uns in unserer gesamten Tätigkeit auf den
Marxismus-Leninismus, auf die Lehren von Marx, Engels, Lenin und
Stalin. Das setzt den vollständigen Bruch mit allen
Strömungen des Revisionismus voraus. Insbesondere verteidigen wir
den Marxismus-Leninismus konsequent gegen den sozialdemokratischen
Revisionismus, den Chruschtschow-Revisionismus, den Maoismus, den
Trotzkismus, den Titoismus, den Eurokommunismus, sowie der gegen die
anderen Strömungen des Reformismus, Revisionismus und
Opport-unismus. All diese Strömungen haben ihre Besonderheiten.
Gemeinsam aber ist ihnen ihr zutiefst antimarxistischer und
antiproletarischer Charakter, ihr erbitterter Kampf gegen die
proletarische Revolution und die Diktatur des Proletariats, gegen den
Sozialismus und den Kommunismus im Interesse des Imperialismus und
Sozialimperialismus, der Ausbeuterklasse und der Reaktion. Ohne
vollständigen Bruch mit allen Strömungen des Revisionismus
kann die kommunistische Partei nicht aufgebaut werden.
Wir sind der Auffassung, dass es keine Einheit mit dem Revisionismus
geben darf. Von Anfang an ist die Abgrenzung zum Revisionismus ein
Kernbereich unserer Arbeit. Die Theorie der Überwältigung
der opportunistischen Elemente durch ideologischen Kampf innerhalb der
Partei, die Theorie der Überwindung dieser Elemente im Rahmen
ein und derselben Partei ist eine faule und gefährliche Theorie,
die die Gefahr heraufbeschwört, die Partei zu einem Zustand der
Lähmung und des chronischen Siechtums zu verurteilen, sie mit Haut
und Haar dem Opportunismus auszuliefern, das Proletariat ohne
revolutionäre Partei zu lassen, das Proletariat der wichtigsten
Waffe im Kampf gegen den Imperialismus zu berauben.[...] Der Weg zur
Entwicklung und Festigung der proletarischen Parteien führt
über ihre Säuberung von den Opportunisten und Reformisten,
den Sozialimperialisten und Sozialchauvinisten, den Sozialpatrioten und
Sozialpazifisten. Die Partei wird gestärkt dadurch, dass sie sich
von den opportunistischen Elementen reinigt.
Doch was ist, wenn diese Reinigung nicht erfolgt? Was für eine
Einheit ist das dann? Die Einheit ist eine große Losung!, schrieb
Lenin. Doch die Arbeitersache braucht die Einheit unter den Marxisten,
nicht aber die Einheit mit den Gegnern und Verfälschern des
Marxismus. Und zu Recht wies er darauf hin, dass es so ernsthafte
Verletzungen der Prinzipien geben kann, dass der Bruch aller
organisatorischen Beziehungen zur Pflicht wird.
Wir mussten diesen Weg des Bruchs gehen, da der innerparteiliche Kampf
für uns unmöglich wurde bzw. keinen Erfolg mehr versprach. Da
die KPD (Roter Morgen) nicht mehr entwicklungsfähig ist! Die KPD
nimmt keine entschlossene Haltung ein und verbreitet Illusionen. Wenn
sie auch entartete, so bedeutet dies nicht, dass wir dem Fehler
verfallen und alles pauschal verurteilen, denn sie hat auch
fortschrittliche Leistungen gebracht. Wir werden an dem Richtigen
festhalten und aus den Fehlern lernen, um sie zu vermeiden!
Die Arbeiterklasse darf nicht ohne revolutionäre Führung
gelassen werden! Wenn wir nun für den Aufbau der kommunistischen
Partei kämpfen, so bedeutet dies, dass wir für die Einheit
der MarxistInnen-LeninistInnen sind, nicht aber für die Einheit
mit jeder Person, die sich selbst so definiert.
"Wenn man in seinen Reihen Reformisten, Menschewiki hat, so ist es
unmöglich, in der proletarischen Revolution zu siegen, so ist es
unmöglich, sie zu behaupten. Das steht offenbar prinzipiell fest.
Ohne den Bruch mit den Revisionismus und Opportunismus können wir
unsere erste Aufgabe nicht erfüllen. Es Konnte die erste
historische Aufgabe (die Gewinnung der klassenbewussten Vorhut des
Proletariats für die Sowjetmacht und die Diktatur der
Arbeiterklasse) nicht ohne den vollen ideologischen und politischen
Sieg über den Opportunismus und Sozialchauvinismus gelöst
werden.
Zum demokratischen Zentralismus:
Wir sind schon jetzt nach dem Prinzip des demokratischen Zentralismus
aufgebaut. Das heißt: die demokratische Wahl aller
Leitungsgremien von unten nach oben; die Rechenschaftspflicht der
gewählten Leitungen und Organe gegenüber denen, die sie
gewählt haben; die Verbindlichkeit der Beschlüsse der
höheren Organe für jede untere; die Unterordnung der
Minderheit unter die Mehrheit; die Einhaltung einer straffen
Organisationsdisziplin.
Zur Verbindung von Theorie und Praxis:
Es ist notwendig, dass wir uns die revolutionäre Theorie des
Marxismus-Leninismus, die mit der revolutionären Praxis untrennbar
verbunden ist, weiter aneignen. Es ist nötig, dass wir die
Ausarbeitung einer richtigen Strategie und Taktik, der Losungen und
Direktiven nicht aufgrund auswendig gelernter Formeln und Zitate,
oberflächlicher historischer Parallelen, sondern aufgrund einer
sorgfältigen Analyse der konkreten Bedingungen in Deutschland und
international vornehmen. Denn der Marxismus-Leninismus ist kein Dogma,
sondern die Anleitung zum revolutionären Handeln.
Zur Organisierung der Arbeiterklasse:
Unser vorrangiges Ziel ist die Organisierung der fortschrittlichsten
Kräfte der Arbeiterklasse. Die Aufnahmebedingungen in unsere
Organisation müssen so sein, dass sie den Eintritt
klassenbewusster Arbeiterinnen und Arbeiter in die Organisation
fördern.
Unsere Organisation muss besonderes Gewicht ihrer Tätigkeiten auf
die Arbeiterklasse, vor allem aber auf dieIndustriearbeiterinnen und
-arbeiter, legen.
Kader:
Wir müssen daran arbeiten, einen proletarischen Führungskern
herauszubilden und große Anstrengungen darauf verwenden,
systematisch neue proletarische Kader heranzubilden und mit
Führungsaufgaben zu betrauen. Die führenden Kader unserer
Organisation müssen möglichst enge Verbindungen mit der
Arbeiterklasse haben. Dies ist zu Beginn sicher sehr schwierig, muss
aber von Anfang an unsere Orientierung sein. Die Autorität dieses
Führungskerns darf sich nicht hauptsächlich aus Buchwissen
und journalistischen Fähigkeiten herleiten, sondern muss in ihrer
prinzipienfesten revolutionären Haltung und in der konsequenten
revolutionären Praxis begründet sein.
Zur bolschewistischen Kritik und Selbstkritik:
Kritik und Selbstkritik ist ein Entwicklungsgesetz der kommunistischen
Organisation. Wir dürfen unsere Fehler nicht verhüllen und
Kritik nicht fürchten. Das Verhalten der kommunistischen
Organisation zu ihren Fehlern ist eines der wichtigsten Kriterien
für ihren Ernst und die tatsächliche Erfüllung ihrer
Pflichten gegenüber der Arbeiterklasse. Einen Fehler offen
zugeben, seine Ursache aufdecken, die Umstände, die ihn
hervorgerufen haben analysieren, die Mittel zur Behebung des Fehlers
sorgfältig prüfen, das heißt Erfüllung seiner
Pflichten, das heißt Erziehung und Schulung der Klasse. Ohne das
wäre die Heranbildung von Kadern unmöglich. Denn diese werden
im Kampf gegen ihre eigenen Fehler, in Überwindung dieser Fehler
herausgebildet und erzogen.
Die Stärke der kommunistischen Organisation besteht in ihrer
Kollektivität. Das Individuum sieht immer nur einseitig. Erst das
Kollektiv ermöglicht eine objektive Sicht auf die Dinge. Deswegen
ist uns die offene Diskussion über die Arbeit der Genossinnen und
Genossen sehr wichtig. Der offene Umgang mit Kritik und Selbstkritik
ist Voraussetzung für die kommunistische Organisation. Dabei ist
die Säuberung innerhalb der eigenen Reihen ein wichtiger
Bestandteil der bolschewistischen Kritik und Selbstkritik. Dass auch
Fehler in der kommunistischen Arbeit gemacht werden, ist nicht zu
verhindern. Aber mit der offenen Kritik und Selbstkritik jedoch wird
verhindert, dass wir Fehler wiederholen oder verstecken.
Eines der wichtigsten Mittel zur Entfaltung der inneren Demokratie
unserer Organisation ist die bolschewistische Kritik und Selbstkritik.
Das Mittel der Kritik und Selbstkritik wird gewählt, um alles
Untaugliche und Zersetzende zu beseitigen. Dass wir immer wieder unsere
Arbeit, unseren Kampf reflektieren, um eine Verbesserung der Arbeit zu
gewährleisten, um entstehenden Bürokratismus zu
überwinden und um die Feinde der Arbeiterklasse zu entlarven.
Anhand der Erfahrungen aus den eigenen Fehlern gewährleisten wir
die Entwicklung, Ausbildung und Erziehung der eigenen Reihen.
Den Fehler offen anzuerkennen, die Ursachen des Fehlers aufzudecken,
die Situation, in welcher der Fehler entstand, zu studieren und
aufmerksam die Mittel zu besprechen, um diese Fehler zu korrigieren das
sind die Kennzeichen einer ernsten Partei, das ist die Erfüllung
ihrer Pflichten, das ist die Erziehung und Ausbildung der Klasse und
nachher auch der Massen.
Wir dürfen unsere Fehler nicht verheimlichen, weil der Feind das
ausnützen könnte. Wer das fürchtet, ist kein
Revolutionär. Im Gegenteil, wenn wir den Arbeitern offen sagen:
Ja, wir haben Fehler gemacht, so bedeutet das, dass wir sie das
nächste Mal nicht mehr wiederholen.
Der Aufbau unserer Organisation ist ohne die Entwicklung der
bolschewistischen Kritik und Selbstkritik unmöglich. Unter
bolschewistischer Kritik und Selbstkritik ist aber nicht nur das
Erkennen von Fehlern zu verstehen, sondern auch ihre Analyse. Die
bolschewistische Kritik und Selbstkritik zeichnet sich dadurch aus,
dass aus den Fehlern gelernt wird und alles unternommen wird, sie in
Zukunft zu vermeiden! Jeder Versuch, die Kritik und Selbstkritik zu
verflachen oder zu unterdrücken, muss ebenso bekämpft werden
wie Versuche, die Kritik und Selbstkritik zu instrumentalisieren, um
die Organisation zu zersetzen bzw. zu spalten.
Die Reinigung der Organisation ist ein Ausdruck der bolschewistischen
Kritik und Selbstkritik. Ohne eine periodische Reinigung von
schwankenden Elementen kann sich die Partei nicht festigen. Genosse
Lenin lehrte, dass die Partei sich nur festigen kann, wenn sie sich
Schritt für Schritt von den schwankenden Elementen reinigt, die in
die Partei eindringen und auch in Zukunft eindringen werden. Durch die
Reinigung der Organisation von schwankenden bzw. feindlichen
Kräften wird die Organisation gestärkt. Ziel der Reinigung
ist es, das ideologische Niveau der Mitglieder zu heben und die
Organisation politisch und organisatorisch zu festigen. Die Reinigung
der Organisation bedeutet aber nicht, dass willkürlich
ausgeschlossen wird. Vielmehr ist sie bewusst und diszipliniert und hat
innerorganisatorisch offen zu erfolgen.
Zur Disziplin:
Wir sind stark durch unsere Geschlossenheit und unsere feste Disziplin.
Die feste Disziplin in der Organisation aber ist undenkbar ohne die
Einheit des Willens, ohne die völlige und unbedingte Einheit des
Handelns aller Mitglieder. Die Einheit der programmatischen,
strategischen, taktischen und organisatorischen Ansichten ist der
Boden, auf dem sich unsere Organisation aufbaut und handelt.
Zerfällt die Einheit der Ansichten, so zerfällt die
Organisation. Folglich kann als Mitglied nur derjenige bezeichnet
werden, der die programmatische Linie, die Strategie und Taktik und die
Organisationsprinzipien restlos akzeptiert und sich bemüht, diese
zu verwirklichen, in einer Grundorganisation arbeitet und
regelmäßig Beitrag zahlt.
Unvereinbarkeit mit Fraktionismus:
Das Bestehen von Fraktionen ist unvereinbar sowohl mit der Einheit als
auch der eisernen Disziplin der kommunistischen Organisation. Wir
können nur in dem Maße wachsen und erstarken, in dem wir den
Kampf gegen opportunistische, antirevolutionäre und feindliche
Elemente führen. Wir müssen alle Elemente des Revisionismus,
des Paktierertums und des Kapitulantentums, der Zersetzung und der
Desorganisation schonungslos aus unseren Reihen entfernen. Wir werden
dadurch gestärkt, dass wir uns von opportunistischen Elementen
säubern.
Zum legalen und illegalen Aufbau:
Wir müssen auch unter den Bedingungen der Legalität und
Halblegalität grundsätzlich am illegalen Aufbau der
Organisation festhalten, weil wir sonst kaum in der Lage sein
können, den Kampf unter den Bedingungen der Illegalität
weiterzuführen, ohne von der Kapitalistenklasse und ihrer
Agenturen zerschlagen zu werden. Andererseits müssen wir auch
unter den Bedingungen der Illegalität bemüht sein, die
bestehenden legalen Möglichkeiten des Kampfes zu nutzen, um enge
Verbindungen mit den Massen herzustellen und die Massen
revolutionär zu beeinflussen.
Für alle Länder, sogar für die freiesten,
´legalsten und friedlichsten in dem Sinne, dass sich dort der
Klassenkampf weniger scharf äußert, ist die Zeit gekommen,
da die systematische Verbindung von legaler und illegaler Arbeit, von
legaler und illegaler Organisation für jede kommunistische Partei
eine unbedingte Notwendigkeit ist. Denn auch in den
aufgeklärtesten und freisten Ländern mit der stabilsten
bürgerlich-demokratischen Ordnung nehmen die Regierungen entgegen
ihren verlogenen und heuchlerischen Erklärungen bereits
systematisch ihre Zuflucht zur Aufstellung von geheimen Listen der
Kommunisten, zu endlosen Verletzungen ihrer eigenen Verfassung, um die
Weißgardisten und die Ermordung von Kommunisten in allen
Ländern halboffiziell oder insgeheim zu unterstützen, zur
geheimen Vorbereitung von Verhaftungen der Kommunisten, zur
Einschleusung von Provokateuren in die Reihen der Kommunisten usw. usf.
Nur reaktionäres Spießertum, in welchen schönen
demokratischen und pazifistischen Phrasen es sich auch hüllen mag,
kann diese Tatsachen oder die unerlässliche Schlussfolgerung
durchaus bestreiten, dass alle legalen kommunistischen Parteien
unverzüglich illegale Organisationen schaffen müssen, um
systematisch illegale Arbeit zu leisten und sich gründlich auf den
Augenblick vorzubereiten, in dem die Verfolgung durch die Bourgeoisie
einsetzt.
Das bedeutet für uns, dass wir uns nicht von den Freiheiten der
derzeitigen demokratischen Ordnung täuschen lassen werden. Ja,
das wir vielmehr von Anfang an die Notwendigkeit der illegalen Arbeit
sehen und den illegalen Aufbau praktizieren. Wir dürfen uns aber
keinesfalls unter Berufung auf die Erfordernisse der Konspiration von
der Arbeiterklasse isolieren.
Kampfformen:
Wir müssen es in unserer Arbeit verstehen, eine
unversöhnliche revolutionäre Einstellung (nicht zu
verwechseln mit Abenteurertum!) mit einem Maximum an Elastizität
und Manövrierfähigkeit (nicht zu verwechseln mit
Anpassungspolitik!) verbinden. Um die Arbeiterklasse zur Revolution zu
führen, müssen wir es zunehmend verstehen, die richtige
Strategie und Taktik für den Kampf der Arbeiterklasse, für
den Aufbau der kommunistischen Partei zu entwickeln und alle
Kampfformen (friedliche und gewaltsame, offene und geheime, legale und
illegale, Kämpfe im nationalen und internationalen Maßstab
usw.) und alle Formen der Organisation zu beherrschen, sie miteinander
zu verbinden und entsprechend der Kampflage schnell eine Kampfform
durch eine andere zu ersetzen.
Proletarischer Internationalismus:
Wir müssen uns im Kampfe vom proletarischen Internationalismus
leiten lassen. D.h. wir müssen die Fragen der Revolution in
Deutschland vom Standpunkt der Weltrevolution der Arbeiterklasse aus
beurteilen. Wir müssen den Kampf der Arbeiterklasse der anderen
Länder für den Sozialismus und den Befreiungskampf der
unterdrückten Völker gegen den Imperialismus
unterstützen.
Wir leisten dadurch einen großen Beitrag zur proletarischen
Weltrevolution, dass unsere Organisation den revolutionären
Prinzipien und Zielen der internationalen revolutionären
Arbeiterbewegung treu bleibt und alle Anstrengungen unternimmt, um die
Arbeiterklasse in Deutschland zum Sieg über die Kapitalistenklasse
und den Imperialismus zu führen. Wir teilen Lenins Auffassung: die
Aufgabe eines Vertreters des revolutionären Proletariats, ist es ,
die proletarische Weltrevolution vorzubereiten als einzige Rettung vor
den Schrecken des Weltgemetzels. Nicht vom Standpunkt meines Landes
darf ich urteilen , sondern vom Standpunkt meiner Teilnahme an der
Vorbereitung, der Propagierung, der Beschleunigung der proletarischen
Weltrevolution.
Das eben ist Internationalismus, das ist die Aufgabe eines
Internationalisten, eines revolutionären Arbeiters, eines
wirklichen Sozialisten. Indem wir unseren Hauptfeind, den deutschen
Imperialismus, schwächen bzw. zerschlagen, leisten wir einen
internationalistischen Beitrag zur Schwächung des Imperialismus
auf der ganzen Welt.
Wir kämpfen dafür, dass die Einheit aller kommunistischen
Parteien und Organisationen auf dem Boden des Marxismus-Leninismus
geschmiedet wird.
Die Einheit zwischen den marxistisch-leninistischen Parteien und
Organisationen beruht nicht in erster Linie auf Deklarationen und
Resolutionen, sondern sie basiert auf dem gemeinsamen Handeln nach den
Prinzipen und Lehren des Marxismus-Leninismus.
Wenn wir uns dem proletarischen Internationalismus verpflichten, so ist
dies keine Worthülse. Trotz der derzeitigen Schwächen
bedeutet dies für uns, an der Einheit der
marxistisch-leninistischen Weltbewegung mitzuwirken. Von Anfang an
werden wir den Aufbau, den Ausbau und die Pflege von internationalen
Kontakten und Verbindungen, sowie die Entwicklung eines gemeinsamen
Kampfes, anstreben und vorantreiben. Wir werden uns - den Kräften
entsprechend - an internationalen Demonstrationen, Aktionen und Treffen
beteiligen.
Wir werden uns dafür einsetzen, im Geiste des proletarischen
Internationalismus, der absoluten Offenheit und herzlichen
Kameradschaftlichkeit auf gleichberechtigter Basis bilaterale und
multilaterale Konsultationen, Gespräche und gemeinsamen Aktionen
durchzuführen. Der Aufbau der Kommunistischen Internationale ist
unsere Aufgabe, dazu müssen wir unserer möglichstes beitragen.
II. Über die marxistisch-leninistische Strategie
Sozialistische Revolution:
Deutschland ist ein hoch industrialisiertes, imperialistisches Land.
Hier steht die Arbeiterklasse, die Parteiaufbauorganisation Roter
Oktober bzw. die noch zu gründende Partei, unmittelbar vor der
strategischen Aufgabe der Vorbereitung und Durchführung der
sozialistischen Revolution.
Für uns ist die leninsche Theorie von der proletarischen
Revolution ein allgemeingültiges und unverzichtbares Gesetz
für den Übergang vom Kapitalismus zum Sozialismus. Die
Arbeiterklasse und seine Vorhutpartei (die wir aufbauen werden!)
können die Macht nicht sichern, ohne die gewaltsame Vernichtung
der bürgerlichen Macht, der Zerschlagung der bürgerlichen
Staatsmaschinerie (der bürgerlichen Armee, Polizei, Justiz,
Beamtenhierarchie, Parlamente usw.) und ihre Ersetzung durch neue
Organe der proletarischen Macht, die Werkzeug zur Niederhaltung der
Ausbeuter und zur Verteidigung des Sozialismus sind, während die
Arbeiterklasse breiteste sozialistische Demokratie entfaltet.
Vorbereitung und Führung:
Wir müssen die Arbeiterklasse in politischer, organisatorischer
und militärischer Hinsicht auf die gewaltsame Revolution
vorbereiten. Wir halten daran fest, dass alle Schritte der Vorbereitung
und Führung des bewaffneten Kampfes von der proletarischen
Politik, deren Vertreterin die kommunistische Organisation ist,
geleitet werden müssen. Der bewaffnete Kampf kann nur
gestützt auf die breiten Massen und unter ihrer Beteiligung
geführt werden.
Ohne diese Bedingungen kann ein bewaffneter Kampf niemals konsequent
revolutionär sein. Er wird vielmehr, wie die Geschichte beweist,
früher oder später entarten oder mit einer Niederlage enden.
Revolutionäre Situation:
Der Sieg der Revolution setzt das Vorhandensein einer
revolutionären Situation voraus. Wir müssen idealistische und
subjektivistische Auffassungen in dieser Frage und das Abenteurertum
bekämpfen, leichtsinnig mit der Revolution zu beginnen, bevor die
objektiven und subjektiven Bedingungen herangereift sind. Die Vorreiter
der Arbeiterklasse allein in den entscheidenden Kampf werfen, solange
die breiten Massen der Werktätigen diese noch nicht direkt
unterstützen oder zumindest wohlwollende Neutralität ihr
gegenüber hegen und dem Gegner der Revolution jede
Unterstützung versagen, wäre nicht nur eine Dummheit, sondern
auch ein unentschuldbarer Fehler.
Andererseits müssen wir jenen Rechtsopportunismus bekämpfen,
der es selbst bei Vorhandensein einer revolutionären Situation
ablehnt, die Revolution zu leiten und die politische Macht zu
ergreifen. Die Revolution leiten, kann nur die zu gründende
kommunistische Partei!
Revolutionärer Prozess:
Wir lehnen in der Frage der möglichen Formen der Revolution und
des Verlaufes jeden schematischen und dogmatischen Standpunkt ab; denn
wie die Geschichte gezeigt hat, kann die Revolution in sehr
unterschiedlicher Weise verlaufen: zum Beispiel als durchgehender
Prozess über die Entfaltung von Massenaktionen, Streiks in
Verbindung mit Demonstrationen bis hin zum Generalstreik, der sich mit
dem bewaffneten Aufstand gegen die Staatsgewalt der Ausbeuterklasse
vereint und entweder in kurzer Frist zum Sieg führt oder in einen
längeren Volkskrieg umschlägt; sie kann beginnend mit einem
Partisanenkrieg, Guerillakämpfen in Stadt und Land gegen die
bürgerliche Staatsmacht über die Entfaltung
größerer Kämpfe bis hin zum allgemeinen bewaffneten
Aufstand zum Sturz der Ausbeuterklasse führen; sie kann sich
entwickeln aus einem ungerechten, imperialistischen Krieg, den die
Arbeiterklasse mit dem gerechten, dem revolutionären
Befreiungskrieg beantwortet. Auf diese und weitere Möglichkeiten
des Ausbruchs und Verlaufes der Revolution müssen wir uns
vorbereiten. Wir dürfen nicht von Anfang an die eine oder andere
Möglichkeit des Ausbruchs und Verlaufs der Revolution
ausschließen bzw. ablehnen oder uns auf eine einzige
Möglichkeit versteifen, weil eine solche Haltung dazu führen
kann, dass nicht jede Möglichkeit zum revolutionären Kampf
genutzt wird.
Für den Sieg der sozialistischen Revolution ist es notwendig, dass
die zu gründende kommunistische Partei die Arbeiterklasse
vertritt, dass sie die entscheidende Kraft in der Arbeiterklasse ist.
Es ist notwendig, den Einfluss des Revisionismus in allen seinen
Spielarten zu entlarven und zu isolieren, so dass der Revisionismus in
der Arbeiterbewegung hinabgedrückt bzw. soweit wie möglich
zerstört wird. Ohne Lösung dieser Aufgabe ist in
hochindustrialisierten kapitalistischen Ländern wie Deutschland an
den Sieg der proletarischen Revolution, an die erfolgreiche Errichtung
der Diktatur des Proletariats nicht zu denken. Damit wir Arbeiterinnen
und Arbeiter siegen können, muss uns ein Wille vereinen, muss uns
eine Partei führen, eine Partei, die das unbestrittene Vertrauen
der Arbeiterklasse besitzt.
III. Über die marxistisch-leninistische Taktik
Kampfmittel, -wege, -formen und methoden:
Die wichtigste Aufgabe der Taktik unserer kommunistischen Organisation
ist die Festlegung der Mittel und Wege, der Formen und Methoden des
Kampfes, die der konkreten Situation im gegebenen Augenblick am Besten
entsprechen und den strategischen Erfolg am Sichersten vorbereiten.
Deshalb dürfen die taktischen Aktionen und ihre Resultate nicht an
und für sich, nicht vom Standpunkt des unmittelbaren Effekts aus
gewertet werden, sondern vom Standpunkt der Aufgaben und
Möglichkeiten der Strategie.
Wir müssen alles versuchen, um die Arbeiterklasse zur Offensive zu
führen, wenn die Umstände eine Offensive erfordern, und wir
müssen die Arbeiterklasse den Schlägen eines starken Gegners
entziehen, wenn die Umstände den Rückzug erfordern. Wir
müssen diejenigen Losungen stellen und Organisationsformen in den
Vordergrund heben, die den Bedingungen und dem Stand der Bewegung am
Besten entsprechen und geeignet sind, das Heranführen der Massen
an die revolutionären Positionen, an die Front der Revolution und
ihre Verteilung an der Front der Revolution zu erleichtern und
sicherzustellen. Dazu ist es primär nötig, die
fortschrittlichsten Kräfte der Arbeiterklasse zu organisieren.
Ausschlaggebend ist das objektive Interesse der Arbeiterklasse. Der
Bewusstseinstand ist Maßstab dafür, wo die Massen abgeholt
werden müssen, um sie zur sozialistischen Revolution zu
führen.
Wir sind verpflichtet, den tatsächlichen Bewusstseins- und
Reifegrad eben der ganzen Klasse (und nicht nur ihrer kommunistischen
Avantgarde), eben der ganzen werktätigen Masse (und nicht nur
ihrer fortgeschrittensten Vertreter) nüchtern zu prüfen und
in Rechnung zu stellen.
Erfahrungen der Massen:
Die Arbeiterklasse und die breiten Massen der Werktätigen und vom
Kapital Unterdrückten an die Positionen der kommunistischen
Organisation und Revolution heranzuführen, kann nicht durch
Propaganda und Agitation allein erreicht werden. Dazu bedarf es der
eigenen politischen Erfahrung der Massen. Deshalb haben wir die
Aufgabe, den Massen Gelegenheit zu geben, aufgrund ihrer eigenen
Erfahrung die Unvermeidlichkeit des Sturzes der alten Macht und die
Richtigkeit der revolutionären Losungen zu erkennen. Wir
müssen berücksichtigen, dass die zurückgebliebensten
Schichten der ausgebeuteten Masse vor allem durch den ökonomischen
Kampf, durch den Kampf um sofortige, unmittelbare Verbesserung ihrer
Lage aufgerüttelt und erzogen werden können. Der Kampf
erzieht uns, der Kampf gibt uns das Maß unserer Kräfte,
erweitert unseren Horizont, steigert unsere Fähigkeit, klärt
unseren Verstand auf, stählt unseren Willen.
Führen contra Hinterhertrotten:
Wir dürfen uns nicht darauf beschränken zu registrieren, was
die Masse der Arbeiterinnen und Arbeiter empfindet und denkt. Wir
dürfen nicht hinter der spontanen Bewegung hertrotten, sondern
müssen das Niveau der Massen - entsprechend den vorhandenen
Möglichkeiten - heben, damit die Arbeiterklasse ihre wahren
Interessen erkennt. Wir sind verpflichtet, nicht auf das Niveau der
Massen, nicht auf das Niveau der rückständigsten Schichten
der Arbeiterklasse und der Werktätigen herabzusinken. Wir
müssen der Arbeiterklasse vielmehr voraus sein, weiter sehen als
sie, müssen es verstehen, sie zunehmend zu führen und auf das
Niveau der Revolutionäre zu heben.
Überprüfung von Losungen, Direktiven und Beschlüssen:
Wir müssen unsere Losungen und Direktiven, unsere Politik anhand
der Praxis des Klassenkampfes und der Reaktion der parteilosen Massen,
der Arbeiter und Werktätigen überprüfen und
nötigenfalls - sollten sich Fehler herausstellen - ihre Ursachen
aufdecken, um sie zu beseitigen und entsprechend die Politik zu
korrigieren. Es ist notwendig, dass wir die Durchführung der
eigenen Beschlüsse und Direktiven systematisch
überprüfen, da sonst die Gefahr besteht, dass sie sich in
leere Versprechungen verwandeln.
Entlarvung der Reformisten und der Revisionisten:
Um die Aufgabe, den Einfluss der reformistischen und revisionistischen
Agenturen zu einer Minderheit zumindest unter den klassenbewussten
Arbeiterinnen und Arbeitern hinabzudrücken, lösen zu
können, müssen wir - neben der zweifellos notwendigen
Entlarvung der Revisionisten in grundsätzlichen und strategischen
Fragen - sie vor allem im Verlauf des täglichen Kampfes für
die konkreten Bedürfnisse der Arbeiterklasse enttarnen. Wir
dürfen die Revisionisten nicht allein aufgrund fernliegender
Fragen anprangern, sondern müssen sie vor allem im täglichen
Kampf der Arbeiterklasse für die Verbesserung ihrer materiellen
und politischen Lage isolieren.
Unsere Aufgabe besteht darin, die reformistischen und revisionistischen
Arbeiterverräter zu entlarven, sich aber gleichzeitig den Weg zu
den revisionistischen und reformistischen Arbeitermassen, die sich im
Labyrinth reformistischer bzw. revisionistischer Wirrnis verirrt haben,
zu bahnen und auf diese Weise die Mehrheit der Arbeiterklasse für
den Kommunismus zu gewinnen. Unsere Aufgabe besteht darin, unsere auf
Irrwegen geratenen Klassengenossinnen und -genossen zu helfen, den
richtigen Weg zu finden und den Übergang auf die Seite des
Kommunismus zu erleichtern.
Eroberung der Gewerkschaften:
In dem hochindustrialisierten, imperialistischen Deutschland ist die
Führung der Mehrheit der Arbeiterklasse unmöglich ohne
Eroberung der Gewerkschaften und ohne die Verwirklichung einer von
sektiererischen und opportunistischen Fesseln befreiten Taktik der
proletarischen Einheitsfront. Es ist daher unsere Pflicht, selbst in
den reaktionärsten Gewerkschaften - sofern bzw. solange sie
Massenorganisationen sind - eine systematische Arbeit Schritt für
Schritt aufzubauen. Mit dem Ziel des Zusammenschlusses der
Arbeiterinnen und Arbeiter zu einer Einheitsfront gegen das Kapital.
Wir müssen in den Gewerkschaften arbeiten, um die Kontakte zu den
fortschrittlichsten Kräften, die bereit sind zu kämpfen, bzw.
sich bereits schon im Kampf befinden, aufzubauen bzw. zu intensivieren.
Dabei dürfen wir aber nicht den Fehler begehen, uns in
Gremienarbeit zu verzetteln. Weiter dürfen wir uns, als
Organisation, die die kommunistische Partei erst aufbauen muss, auch
nicht in Illusionen begeben. Illusionen, die z.B. davon ausgehen, dass
wir schon jetzt wirklichen Masseneinfluss erringen, Massenkämpfe
leiten könnten etc.! Es wäre grundfalsch, unsere Arbeit
darauf auszurichten. Primäres Ziel ist es zunächst, den
Kontakt zu den fortschrittlichsten Teilen der Arbeiterklasse aufzubauen
und diese Kräfte zu organisieren. Das ist die Vorraussetzung, um
Masseneinfluss zu erreichen.
Ohne Lösung dieser Aufgabe kann die zu gründende
kommunistische Partei in Deutschland weder zu einer wirklichen
Massenpartei werden, noch kann sie die notwendigen Bedingungen für
den Sieg der Arbeiterklasse schaffen. Ohne diese Voraussetzung kann die
zu gründende kommunistische Partei an die Errichtung der Diktatur
des Proletariats überhaupt nicht denken.
Aus der Feststellung der unbedingten Notwendigkeit der Arbeit in den
Gewerkschaften folgt keineswegs, dass wir unsere Arbeit auf die
Tätigkeit in den reformistisch kontrollierten Gewerkschaften
beschränken, dass die Kommunistinnen und Kommunisten zu Sklaven
der Normen und Forderungen dieser Verbände werden sollen. Da die
reformistische Führung der Gewerkschaften in Deutschland mit der
Bourgeoisie verwachsen ist, können wir den Kampf nicht
führen, ohne den bestehenden Rahmen der Gewerkschaften bis zu
einem gewissen Grade zu sprengen, um entgegen dem Willen der
Gewerkschaftsbonzen, die sich an das Kapital verkauft haben, den
Widerstand der Arbeiterinnen und Arbeiter innerhalb wie außerhalb
der Gewerkschaften zu organisieren.
Kampf gegen Reaktion, Faschisierung und Faschismus:
Wir müssen den Kampf gegen Reaktion, Faschisierung und Faschismus,
gegen den Abbau der bürgerlich-demokratischen Freiheiten und
für deren Erhalt und ständige Ausweitung führen. Der
Imperialismus führt tendenziell zum Faschismus. Mit der
Faschisierung wird der Faschismus vorbereitet. Der Faschismus dient dem
Imperialismus dazu, die Ausbeutung noch weiter zu verstärken.
Deshalb ist der Kampf gegen Faschisierung und Faschismus ein
elementarer Bestandteil des Klassenkampfes!
Verbindung der Reformen mit der sozialistischen Revolution:
Wir müssen es verstehen, den ökonomischen und politischen
Kampf um Reformen mit dem Kampf für den Sozialismus, sowohl in der
Propaganda, als auch in der alltäglichen Praxis, zu verbinden. Und
dies, indem wir diese Kämpfe so leiten, dass die Arbeiterklasse im
Kampf die Notwendigkeit und den Nutzen der sozialistischen Revolution
erkennt und an die proletarische Revolution herangeführt wird.
Dabei dürfen wir niemals aus den Augen verlieren, dass der
politische Kampf um Reformen dem Kampf für den Sozialismus immer
untergeordnet ist und ihm dienen muss. Das kapitalistische System ist
nicht reformierbar, die Vorstellung, wesentliche Fortschritte durch
Reformen erkämpfen zu können, ist reformistisch und
konterrevolutionär!
Imperialistische Kriege:
Wir müssen die Arbeiterklasse und die breiten Volksmassen
darüber aufklären, dass der Imperialismus ungerechte Kriege
hervorbringt, und somit die Wachsamkeit gegenüber der Gefahr
imperialistischer Kriege erhöhen. Diese notwendige
Aufklärungsarbeit allein aber ist unzureichend. Wir haben die
Pflicht - unseren Möglichkeiten entsprechend - die Arbeiterklasse,
die Volksmassen, überhaupt alle friedliebenden Kräfte in
Deutschland zu mobilisieren, um alle drohenden imperialistischen Kriege
zu verhindern. Wir müssen konkrete Forderungen entwickeln und
möglichst viele Menschen für deren Durchsetzung mobilisieren,
die es den imperialistischen Kriegstreibern erschweren, einen
imperialistischen Raubkrieg vom Zaun zu brechen. Wir müssen dabei
allen Tendenzen entgegentreten, die einen konkret drohenden
imperialistischen Krieg als unabwendbar hinstellen und damit zur
Lähmung des Massenwiderstandes gegen die imperialistischen
Kriegstreiber führen und müssen im Gegenteil unter den Massen
der Bevölkerung die Überzeugung stärken, dass es
möglich ist, einen konkreten imperialistischen Krieg zu verhindern
bzw. zu beenden, wenn der Massenwiderstand stark genug ist.
Arbeit in der Armee:
Wenn es unsere Kräfte ermöglichen und eine entsprechende,
kontinuierliche, gut geleitete und betreute Arbeit möglich ist,
müssen wir in der imperialistischen Armee eine antimilitaristische
Tätigkeit unter den SoldatInnen entfalten, die Interessen der
SoldatInnen gegen die Unterdrückung durch die Offiziere
verteidigen, die Idee verbreiten, im Fall des imperialistischen Krieges
oder des Bürgerkrieges die Gewehre umzudrehen, gegen die
Unterdrückung zu richten. Um diese zersetzende Tätigkeit in
der imperialistischen Armee leisten zu können, müssen wir
perspektivisch bemüht sein, Zellen in der Armee zu schaffen (wobei
der Hauptschwerpunkt der Zellen - Schaffung weiter bei den
industriellen Großbetrieben liegt).
Beurteilung des Kriegscharakters:
Wir beurteilen den Charakter eines Krieges nicht vom Standpunkt
Deutschlands aus. Ob es sich um einen reaktionären oder
revolutionären (sprich ungerechten oder gerechten) Krieg handelt,
hängt nicht davon ab, wer der Angreifer ist und in wessen Land der
Feind steht, sondern davon, welche Klasse den Krieg führt, welche
Politik durch diesen Krieg fortgesetzt wird. Also ob er dem
gesellschaftlichen Fortschritt dient oder nicht. Ist der Krieg ein
reaktionärer, imperialistischer Krieg, d.h. ein Krieg, der von
Mächten oder Machtgruppen der imperialistischen,
gewalttätigen, raubsüchtigen, reaktionären
Kapitalistenklasse geführt wird, so müssen wir alle
Anstrengungen unternehmen, damit dieser reaktionäre Krieg mit dem
revolutionärem Krieg beantwortet wird. Wir müssen dem
imperialistischen Krieg die Propaganda, Vorbereitung und Verwirklichung
revolutionärer Massenagitation zum Zwecke der Niederwerfung der
Herrschaft der Ausbeuterklasse entgegensetzen.
Antiimperialistischer Kampf contra Vaterlandsverteidigung:
Wir kämpfen gegen die Idee der Vaterlandsverteidigung und lehnen
sie als konterrevolutionär ab. Dies bedeutet aber nicht, dass wir
in nichtimperialistischen Ländern, in denen ein Befreiungskampf
gegen den Imperialismus geführt wird bzw. das vom Imperialismus
überfallen wurden, diesen Befreiungskampf nicht voll
unterstützen müssen. In diesen Ländern besteht unter
bestimmten Bedingungen sogar die Notwendigkeit eines zeitweiligen
Bündnisses mit der nationalen Ausbeuterklasse, wenn diese gegen
den Imperialismus Krieg führt und die Kommunistinnen und
Kommunisten nicht daran hindert, die Arbeiterinnen und Arbeiter und die
bäuerliche Armut im Geiste des Kommunismus zu erziehen.
Allgemeine Aussagen zur Situation in Deutschland
Deutschland ist ein hochindustrialisiertes Land. Die Stärke des
hiesigen Imperialismus ist so gewaltig, dass Deutschland eines der
führenden imperial-istischen Mächte der Welt ist! Der
Machteinfluss des deutschen Imperialismus reicht weit über die
Grenzen der BRD hinaus. Gesichert wird diese Macht über andere
Gebiete, Länder und Völker mit wirtschaftlichem Einfluss und
entsprechendem Druck, zunehmend aber auch mit militärischer
Präsenz, Aggressivität und kriegerischer Politik. Der
deutsche Militarismus, die Waffe des deutschen Imperialismus, befindet
sich in einer Offensive.
Der deutsche Imperialismus steht in Konkurrenz zu allen anderen
Mächten, auch wenn er hie und da zeitweilige Bündnisse mit
einzelnen eingeht (Beispiel EU). Es gibt sehr weitreichende
Widersprüche zu den anderen imperialistischen Mächten.
Hauptkonkurrent ist der US-Imperialismus. Um den US-Imperialismus zu
schwächen bzw. im Konkurrenzkampf bestehen zu können,
versucht der deutsche Imperialismus mit der EU, einen Gegenpol
aufzubauen. Der deutsche Imperialismus nutzt alle Möglichkeiten,
die Führung in der EU zu auszubauen. Des weiteren wurde die
€uro-Einführung gerade auch vom deutschen Imperialismus
vorangetrieben. Der €uro soll der Weltwährung US-Dollar
den Rang ablaufen.
Der Imperialismus führt tendenziell zu ökonomischen Krisen;
diese können vorübergehend z.B. durch eine Verschärfung
der Ausbeutung gemildert werden. So ist es kein Wunder, dass die
Angriffe des deutschen Imperialismus auf die Arbeiterklasse in
Deutschland verschärft werden. Massenarbeitslosigkeit, Sozialabbau
etc. sind an der Tagesordnung. Die Fäulnis des Kapitalismus tritt
immer stinkender ans Tageslicht. Und dies in allen Lebensbereichen. Der
Druck der Kapitalistenklasse auf uns, die Arbeiterklasse, wächst
zunehmend. Demokrat-ische Rechte werden abgebaut oder umgangen. Unser
Hauptfeind ist der deutsche Imperialismus!
Der Antikommunismus ist gerade in Deutschland weit verbreitet. Die
Kapitalistenklasse befürchtete nach der Befreiung vom Faschismus
durch die Rote Armee, dass die Bevölkerung mit den Kommunistinnen
und Kommunisten Positives verbinden könnte. So kam es zu
professionell geführten antikommun-istischen Kampagnen, zur
Verfälschung der Geschichte usw. Nicht unwichtig sind auch die
Erfahrungen in bzw. mit der DDR. Sie wurde von der dortigen
revision-istischen Führung ebenso als sozialistisch bezeichnet wie
von der Kapital-istenklasse des Westens. Und das, obwohl die DDR nie
sozialistisch war. In der DDR herrschte nicht die Arbeiterklasse,
sondern ein Ausbeuter-Regime, das den Übergang zum Kapitalismus
vorbereitete, die positiven Elemente der ersten Jahre wurden zunehmend
beseitigt. Die revisionistischen Kräfte wie z.B. auch die DKP
haben mit ihrer Politik die antikommunistische Propaganda regelrecht
beflügelt.
Die Arbeiterklasse in Deutschland wird unter anderem durch die mit
Privilegien und Extraprofiten bestochene Arbeiteraristokratie
gespalten. Auch z.B. die Gewerkschaftsführung ist längst vom
Kapital gekauft. Dennoch kommt es immer wieder zu spontanen
Kämpfen. Die marxistisch-leninistische Bewegung ist aber derzeit
so schwach, dass sie der Bewegung oftmals hinterher hinkt, geschweige
denn, dass sie wirklich in der Lage wäre, diese Kämpfe zu
führen. Diesen Zustand zu verändern, ist unsere Aufgabe.
Allgemeine Aussagen zur Lage der marxistisch-leninistischen Bewegung in
Deutschland
Nie in der Geschichte lag die marxistisch-leninistische Bewegung in
Deutschland so am Boden wie aktuell. Aber mit der Gründung unserer
Organisation sind wieder Kräfte aus der Bodenposition
aufgestanden. Kräfte, die zusammen mit den fortschrittlichsten
Kräften der Arbeiterklasse, die mit den marxistisch-leninistischen
Kräften, in der Lage sein werden, die kommunistische Partei in
Deutschland aufzubauen.
In Deutschland existieren eine Fülle an Parteien, Organisationen,
Gruppen und Zirkeln, die sich selbst sozialistisch, kommunistisch bzw.
marxistisch-leninistisch definieren. De facto sind es aber
Organisationen des Revisionismus und Opportunismus. Der Revisionismus
und Opportunismus ist weit verbreitet. Dies ist eine immense Gefahr
für die kommunistische Bewegung. Neben den klassisch -
revisionistischen Organisationen wie der DKP gibt es zahlreiche
trotzkistische, maoistische und Organisationen sonstiger Spielarten.
Des weiteren gibt es aber - im ganzen Land verstreut - einzelne
Kräfte mit z.T. sehr progressiven Ansätzen. Es ist absolut
erforderlich, sich entschieden von den revisionistischen Spielarten
abzugrenzen. Es ist notwendig, die ehrlichen Kräfte
herauszufiltern und mit ihnen gemeinsam am Aufbau der kommunistischen
Partei in Deutschland zu arbeiten!
Ohne eine kommunistische Partei wird es keinen
Sozialismus in Deutschland geben, deshalb:
Nehmt Verbindung mit uns auf!
Stärkt und unterstützt die Organisation
Roter Oktober!
Vorwärts mit Roter Oktober!
Beschlossen auf der Gründungkonferenz im Dezember 2002 mit
Änderungen der Delegiertenkonferenz im März 2003.
Statut
der Organisation
Roter Oktober
Die Bindung an die Organisation muss sich auf ein Statut stützen.
Nur die Einhaltung des Statuts kann uns davor bewahren, dem Zirkeltum
zu verfallen [vgl. Lenin Werke Bd. 7, Ein Schritt vorwärts, zwei
Schritte zurück, S. 397]
„Das Statut ist der formelle Ausdruck der Organisiertheit [...].“
(ebenda, S. 368)
Das nun folgende Statut ist orientiert an dem Statut von der KPD/ML, in
deren Tradition wir stehen. Es beinhaltet die Lehren der
marxistisch-leninistischen Weltbewegung. Es berücksichtigt aber
auch den Entwicklungsstand der Organisation Roter Oktober.
Wir werden nicht mit diesem Statut eine Partei vorspielen. Im
Gegenteil. Wir sind noch keine Partei, sondern eine Keimform, die
systematisch an der Gründung der kommunistischen Partei arbeitet.
Das Statut der Organisation Roter Oktober
Roter Oktober arbeitet am Aufbau der Partei der kommunistischen Partei
in Deutschland als der bewusste und organisierte Vortrupp der
Arbeiterklasse, als höchste Form ihrer Klassenorganisation.
Nur unter Führung einer starken kommunistischen Kampfpartei kann
die Arbeiterklasse in der gewaltsamen Revolution den deutschen
Imperialismus niederschlagen, um die Diktatur des Proletariats, den
Sozialismus zu erkämpfen.
Deshalb bemüht sich Roter Oktober, die fortschrittlichsten Teile
der Arbeiterklasse in Deutschland in seinen Reihen zu vereinen.
Roter Oktober kämpft für ein sozialistisches Deutschland. Der
Sozialismus ist die Übergangsgesellschaft zum Kommunismus. Der
Kommunismus ist eine Gesellschaft, in der alle Klassenunterschiede
beseitigt sind, in der die Menschen ihre Angelegenheiten bewusst und
selbständig regeln. Im Kommunismus wird die Notwendigkeit der
Kommunistischen Partei entfallen. Der Sieg des Kommunismus in der
ganzen Welt ist Ziel der Organisation Roter Oktober.
Roter Oktober steht und kämpft in einer Reihe mit den
marxistisch-leninistischen Parteien, Organisationen und Kräften in
der ganzen Welt und unterstützt den Kampf des internationalen
Proletariats, sowie der durch den Imperialismus unterdrückten
Völker.
Roter Oktober schafft eine einheitliche Kampforganisation. Die
Stärke von Roter Oktober liegt in der Geschlossenheit ihrer
Reihen, in der Einheit des Willens und Handelns. Bestimmend für
den Aufbau der Partei sind die kommunistischen Prinzipien wie unter
anderem straffester Zentralismus in der Tätigkeit von der
Organisation, feste, bewusste innere Disziplin (welche aber die offene
Diskussion, die freie Meinungsäußerung seitens aller
Mitglieder in allen Fragen der Aufbauarbeit nicht ausschließt,
sondern sie vielmehr voraussetzt), Unzulässigkeit von Fraktionen
und Gruppierungen, Fernhalten opportunistischer Kräfte und deren
Ausschluss aus der Organisation Roter Oktober, Entfaltung der inneren
Demokratie, offener ideologischer Kampf, ehrliche und offene Kritik und
Selbstkritik gegenüber Mängeln und Fehlern und die
systematische Kontrolle der Durchführung von Beschlüssen.
Roter Oktober arbeitet an der Entfaltung der Selbständigkeit aller
Mitglieder. Dies bedeutet auch, dass Roter Oktober keine blinden
Befehlsempfänger braucht, sondern bewusste Genossinnen und
Genossen, die die Politik der Organisation aktiv mitgestalten, die die
wichtigsten Fragen des Klassenkampfs, des Parteiaufbaus,
selbständig durchdenken und selbständig handeln. Die ganze
Arbeit muss so organisiert und durchführt werden, dass die
Mitglieder immer besser hierzu befähigt werden.
Mit der Eingliederung des einzelnen Mitglieds in das Kollektiv soll es
nicht etwa seine Individualität aufgeben, vielmehr sollen seine
positiven individuellen Eigenschaften, Fähigkeiten und Neigungen
gefördert und entwickelt werden.
Bei Roter Oktober gilt auf allen Ebenen das Prinzip, dass das Kollektiv
dem einzelnen Mitglied solidarisch zur Seite steht, dass das einzelne
Mitglied wichtige Fragen der Arbeit nicht ohne das Kollektiv
entscheidet. Fehler und Mängel von einzelnen Genossinnen und
Genossen, von Gremien der Organisation (unabhängig um welche es
sich handelt) werden solidarisch, aber offen und ohne
Schönfärberei kritisiert mit dem Ziel, die Arbeit zu
verbessern.
Roter Oktober will auch bezüglich seiner sozialen Zusammensetzung
zur Partei der Arbeiterklasse heranwachsen. Dazu wendet sich Roter
Oktober perspektivisch besonders an die unteren, am meisten
ausgebeuteten und unterdrückten Schichten der Arbeiterklasse.
Vorrangiges Ziel in der derzeitigen Entwicklungsstufe ist die
Organisierung der fortschrittlichsten Kräfte der Arbeiterklasse!
Die Organisation Roter Oktober hat das Ziel, dass alle Mitglieder am
Klassenkampf teilnehmen; für die Verwirklichung der
Beschlüsse kämpfen, bereit sind, für die Arbeiterklasse
und die Keimform Opfer zu bringen; sich nach und nach die
Fähigkeiten aneignen, den Marxismus-Leninismus zur Lösung der
aktuellen Probleme des Klassenkampfes und der Aufbauarbeit anzuwenden,
um der Klasse den revolutionären Ausweg zu zeigen, den Kampf
für den Sozialismus.
Richtschnur unserer Organisation ist der Marxismus-Leninismus, die
wissenschaftliche Theorie von Marx, Engels, Lenin und Stalin!
I. Mitgliedschaft:
Mitglied der Organisation Roter Oktober kann sein, wer die
Gründungserklärung und das Statut von Roter Oktober
anerkennt, in einer Zelle bzw. Stützpunkt arbeitet und
regelmäßig die festgelegten Beiträge bezahlt.
1. Das Mitglied ist verpflichtet:
a. ständig sein politisches Wissen durch das Studium des
Marxismus- Leninismus in enger Verbindung mit der revolutionären
Praxis zu erweitern, sich mit den Beschlüssen der Organisation
vertraut zu machen und die Schriften von Roter Oktober
regelmäßig zu studieren;
b. aktiv am Leben von Roter Oktober teilzunehmen, regelmäßig
die Zellen- bzw. Stützpunktsitzungen zu besuchen, die Politik von
der Organisation Roter Oktober in der Praxis durchzuführen, sowie
ständig die Arbeit von Roter Oktober zu verbessern;
c. regelmäßig den festgelegten Beitrag zu bezahlen;
d. die Disziplin strengstens einzuhalten;
e. entsprechend der Möglichkeiten, mit den parteilosen Massen eine
enge Verbindung zu schaffen, sie von der Richtigkeit der Politik von
der Organisation Roter Oktober zu überzeugen; stets auf die
Meinung der Massen zu achten und von ihnen zu lernen. Seine Arbeit in
den Massenorganisationen, sowie in geeigneten Institutionen
entsprechend der Möglichkeiten, des Entwicklungsgrads, der
Stärke und den Beschlüssen von der Organisation Roter
Oktober, im Interesse der Werktätigen durchzuführen;
f. der kommunistischen Weltanschauung entsprechend zu leben und zu
arbeiten, seine persönlichen Interessen denen der Organisation
unterzuordnen, wirkungsvolle Solidarität mit in Not geratenen und
durch den Klassenfeind verfolgten Genossinnen und Genossen zu üben
und auch zu Opfern für die Organisation und die Interessen der
Arbeiterklasse bereit zu sein;
g. aufrichtig und ehrlich gegenüber der Organisation zu sein.
Kritik und Selbstkritik zu üben, die Mängel in der Arbeit
aufzudecken und sich für ihre Beseitigung einzusetzen; gegen
Selbstzufriedenheit, Schönfärberei und gegen
Unterdrückung der Kritik zu kämpfen;
h. wachsam gegen alle Tendenzen von Revisionismus und Opportunismus zu
sein, gegen diese anzukämpfen;
i. Wachsamkeit gegenüber der Tätigkeit des Feindes zu
üben, mutig den Verfolgungen des Klassenfeindes entgegenzutreten,
offensiv, den eigenen Möglichkeiten entsprechend, die Politik von
Roter Oktober zu vertreten, keinerlei Aussage über Organisation,
Tätigkeit und Mitgliedschaft gegenüber der Polizei, den
Gerichten und sonstigen Institutionen des Klassenfeindes zu machen;
Verrat ist ein Verbrechen an Roter Oktober, an der Arbeiterklasse und
unvereinbar mit der Zugehörigkeit zur Organisation Roter Oktober.
2. Das Mitglied hat das Recht:
a. an der Erörterung aller Fragen der Politik der Organisation
teilzunehmen, seine Vorschläge zu unterbreiten, seine Meinung frei
zu äußern;
b. den internen Abdruck (in der nächsten regulären internen
Ausgabe) schriftlicher Stellungnahmen zu Problemen des Klassenkampfes,
des Parteiaufbaus zu verlangen;
c. in den Organen Kritik an der Tätigkeit der Mitglieder und
Funktionäre von Roter Oktober, unabhängig von ihrer Stellung,
zu üben;
d. [nur Vollmitglieder haben] das aktive und passive Wahlrecht bei
Konferenzen, sowie bei der Wahlen von Leitungen auszuüben;
e. persönlich anwesend zu sein, wenn in seiner Organisation zu
seinem Verhalten und seiner Tätigkeit Stellung genommen wird oder
Beschlüsse gefasst werden;
f. sich mit jeder Frage an das Sekretariat zu wenden.
3. Die Aufnahme in die Organisation Roter Oktober:
Die Aufnahme in die Organisation Roter Oktober erfolgt
grundsätzlich individuell. Mitglied bei Roter Oktober kann
unabhängig von seiner Nationalität werden, wer das 16.
Lebensjahr vollendet hat und in Deutschland lebt.
Wer Mitglied werden will, stellt in der für ihn zuständigen
Zelle einen Aufnahmeantrag. Die Zelle beschließt die Aufnahme mit
einer Mehrheit von 2/3 aller ihrer Vollmitglieder. Dort wo keine Zelle
besteht, wird die Aufnahme an das Sekretariat gerichtet, welches
entweder den Antrag selbst prüft, oder die Überprüfung
an Vollmitglieder delegiert.
Der Aufnahme in die Organisation Roter Oktober als Vollmitglied geht
grundsätzlich eine Kandidatenzeit von einem Jahr voraus. In
Ausnahmefällen kann die Kandidatenzeit bis zu 3 Monate
verkürzt oder bis zu 2 Jahre verlängert werden. Über die
Aufnahme des Kandidaten als Vollmitglied entscheiden die Vollmitglieder
der entsprechenden Zelle mit 2/3-Mehrheit. Die Aufnahme muss dem
Sekretariat mitgeteilt werden. Wo es keine Zelle gibt, entscheidet
über die Aufnahme als Vollmitglied das Sekretariat.
Das Sekretariat kann die Aufnahme als Kandidat bzw. die Entscheidung
über Vollmitgliedschaft bestätigen oder korrigieren. Das
Sekretariat hat das Recht, auch Aufnahmestopps zu beschließen, um
den qualitativen Aufbau der Organisation zu gewährleisten.
Ein ehemaliges Mitglied einer anderen Partei, Organisation oder Gruppe
mit kommunistischem Anspruch wird entsprechend den geltenden
Aufnahmebe-dingungen in die Partei aufgenommen. Ein solcher Antrag muss
vor der Aufnahme als Kandidat vom Sekretariat beraten und
befürwortet werden.
Die Kandidatenzeit stellt eine Bewährungszeit dar. Sie dient dazu,
dass die Kandidatin bzw. der Kandidat und die Organisation Roter
Oktober sich (gegenseitig) besser kennenlernen, bevor die Entscheidung
über die Vollmitglied-schaft getroffen wird. Besonderes Augenmerk
liegt auf der praktischen Parteiarbeit der Kandidatin, des Kandidaten.
Sie bzw. er hat das Recht, dass die Zelle bzw. der Stützpunkt sie
bzw. ihn in besonderer Weise fördert und unterstützt.
Die Kandidatinnen und Kandidaten haben während dieser Zeit alle
Rechte und Pflichten eines Vollmitglieds außer dem Recht zu
wählen und gewählt zu werden, sowie abzustimmen.
Kandidatinnen und Kandidaten können in Ausnahmefällen jedoch
innerhalb der Zelle bzw. des Stützpunktes Funktionen
übernehmen, wenn deren Vollmitglieder dies im Einklang mit dem
Sekretariat bestimmen.
4. Erziehung, Strafen, Ausschluss:
Die Mitgliedschaft endet:
a. durch Austritt
b. durch Ausschluss
Wer gegen die Einheit und Grundsätze von Roter Oktober
verstößt, ihre Beschlüsse nicht erfüllt, die
innere Demokratie nicht achtet, seine Mitgliedschaft und die ihm
übertragenen Funktionen missbraucht, dessen Grundhaltung dem
Ansehen der Organisation schadet, wer sich im persönlich Leben
schwerwiegend oder wiederholt nicht wie eine Kommunistin bzw. ein
Kommunist verhält [kurz: wer die Pflichten bzw. Bedingungen als
Mitglied nicht erfüllt], der ist von der Grundorganisation oder
dem Sekretariat zur Verantwortung zu ziehen.
Es können - je nach Vergehen - Strafen beschlossen werden, die von
der Verwarnung, der Rüge, der strengen Rüge, der
Zurückversetzung in den Kandidatenstand bis zum Ausschluss aus der
Organisation Roter Oktober reichen. Mit der Rüge und der strengen
Rüge kann eine Enthebung aus Funktionen oder ein zeitweiliges
Leitungsverbot verbunden sein. Strafen sind ein notwendiges Mittel der
Erziehung.
Der Ausschluss erfolgt:
a. bei Mitgliedern, die die Bedingungen der Mitgliedschaft nicht mehr
erfüllen;
b. bei FraktionistInnen und KarrieristInnen;
c. bei Mitgliedern, deren Grundhaltung mit den Zielen von der
Organisation Roter Oktober unvereinbar ist;
d. bei Mitgliedern, die gegenüber der Reaktion und des Kapitals in
einer Weise zurückgewichen sind, dass Roter Oktober dadurch schwer
Schaden entstanden ist.
Der Ausschluss ist ein wichtiges Mittel der Säuberung innerhalb
der Organisation. Die Reinigung von opportunistischen,
revisionistischen oder sonstigen Roter Oktober - feindlichen
Kräften ist nötig, um dem Anspruch der Organisation gerecht
zu werden, um einheitlich kämpfen und um siegreich führen zu
können. Der Ausschluss aus Roter Oktober ist die höchste
Strafe. Bei der Entscheidung über den Ausschluss ist eine
große Vorsicht zu üben und eine sorgfältige
Prüfung der gegen das Mitglied erhobenen Beschuldigungen zu
gewährleisten.
Der Ausschluss aus der Organisation und die Erteilung einer anderen
Strafe werden in der Grundeinheit des Mitglieds beraten und mit
2/3-Mehrheit der Vollmitglieder entschieden. Ist ein Ausschlussantrag
gescheitert, so kann der oder die Antragssteller/in ein Verfahren
einleiten. Dazu hat sich das entsprechende Mitglied an das Sekretariat
wenden. Das Sekretariat muss darüber spätestens nach 4
Monaten entschieden haben.
Das Sekretariat hat aber auch so das Recht, den Ausschluss aus der
Organisation Roter Oktober zu beschließen oder eine andere
Parteistrafe zu verhängen. Davon ist die Grundorganisation mit
Begründung in Kenntnis zu setzten.
Das Mitglied, gegen das ein Verfahren durchgeführt wird, muss
ordnungsgemäß eingeladen werden. Das betreffende Mitglied
hat das Recht, zu den Beschuldigungen Stellung zu nehmen. Der
Ausschluss ist dem Betreffenden unter Angabe der Gründe
mitzuteilen.
Gegen die Strafen einschließlich Ausschlüsse ist der
Einspruch bei der Delegiertenkonferenz möglich. Die
Delegiertenkonferenz berät und entscheidet über den Einspruch.
Ein früher ausgeschlossenes Mitglied kann, wenn es durch sein
Verhalten gezeigt hat, dass es die Bedingungen der Mitgliedschaft
wieder erfüllt, wieder aufgenommen werden. Die Neuaufnahme erfolgt
durch Beschluss des Sekretariats.
Kommt das Organ, das ein Mitglied ausgeschlossen hat, später zu
der Auffassung, dass der Ausschluss zu Unrecht erfolgte, so kann und
muss es nach Absprache mit dem Sekretariat das betroffene Mitglied
wieder in die vollen Rechte eines Mitglieds einsetzten. Ansonsten wird
die Wiedereinsetzung zu Unrecht Ausgeschlossener in die vollen Rechte
von Mitgliedern von dem Sekretariat behandelt und entschieden.
II. Der Aufbau und die innere Demokratie
Der Aufbau der Organisation Roter Oktober beruht auf dem Prinzip des
demokratischen Zentralismus. Das heißt:
a. dass alle Organe demokratisch von unten nach oben gewählt
werden;
b. dass die gewählten Organe vor den Organen, durch die sie
gewählt wurden, regelmäßig Rechenschaft ablegen
müssen;
c. dass alle Beschlüsse der höheren Organe für jedes
untere Organ verbindlich sind und strenge, einheitliche Disziplin zu
üben ist;
d. dass sich in jedem Organ die Minderheit der Mehrheit unterordnet;
e. dass Beschlüsse zur grundlegenden Linienänderung der
Bestätigung durch eine Delegiertenkonferenz bedürfen.
Die innere Demokratie verbürgt jedem Mitglied das Recht, in den
Organen zu allen Fragen der Politik von Roter Oktober Stellung zu
nehmen.
Jedes Organ und ihre Leitung ist verpflichtet, Kritik und Selbstkritik
zu entfalten, weil sie die gesunde Entwicklung und Festigung der
Organisation sichern und untrennbare Bestandteile der inneren
Demokratie sind.
Jedes Organ und jedes Mitglied schützt die innere Demokratie gegen
feindliche Kräfte und tritt für die Einheit von Roter Oktober
auf der Grundlage des Marxismus-Leninismus, der Interessen der
Arbeiterklasse ein. Mit Mehrheit gefasste Beschlüsse sind von
allen Mitgliedern durchzuführen.
Bei Wahlen hat jedes Mitglied des betreffenden Organs das Recht,
Einwände gegen die aufgestellten Kandidaten zu erheben und neue
Vorschläge zu machen. Über jede/n vorgeschlagene/n
Kandidatin/en wird einzeln beraten und geheim abgestimmt, Kandidaturen
von Listen sind also unzulässig.
Unter illegalen Bedingungen kann die Anwendung des Prinzips des
demokratischen Zentralismus hinsichtlich der Wählbarkeit der
leitenden Organe und der Berichterstattung der höheren Organe vor
den unteren nicht immer vollständig gewährleistet werden.
Fraktionstätigkeit ist innerhalb der Organisation nicht
zulässig, da sie die Einheit von Roter Oktober untergräbt und
da sie letztlich immer zu dem Versuch eines Teils von der Organisation
führt, der gesamten Organisation mit undemokratischen Mitteln, mit
Tricks und Manipulationen statt mit Argumenten ihren Willen
aufzuzwingen.
Jede Gruppierung innerhalb der Organisation, die die Durchführung
von Beschlüssen behindert oder deren Ziel auf die Behinderung der
Durchführung von Beschlüssen gerichtet ist, stellt eine
Fraktion dar. Jeder Versuch, außerhalb der Organe Teile der
Organisation zusammenzuschließen, um die Beschlussfassung von
Roter Oktober in gezielter Weise organisatorisch zu beeinflussen, ist
fraktionistische Tätigkeit. Fraktionstätigkeit liegt
insbesondere vor, wenn außerhalb der Organe organisatorische
Absprachen zwecks eines gezielten gemeinsamen Vorgehens in der
innerorganisatorischen Auseinandersetzung oder zur Beeinflussung
innerer Wahlen und Abstimmungen getroffen werden. Jeder Versuch und
jeder Verdacht der Fraktionsbildung ist sofort dem Sekretariat zu
melden.
Die kritische Erörterung von Problemen der Arbeit zwischen
Mitgliedern auch außerhalb der Delegiertenkonferenz hat nichts
mit Fraktionstätigkeit zu tun, sondern ist normale Ausübung
innerer Demokratie. Kommt es außerhalb der Organe der
Organisation Roter Oktober und der von den Organen eingerichteten
Arbeitskreise zu häufigeren Treffen von Mitgliedern, die sich
kritisch mit der Politik und dem Handeln der Organisation befassen, so
ist dies ebenfalls zulässig, wenn das Sekretariat davon
unterrichtet wird, wenn die Durchführung der Beschlüsse nicht
behindert wird und wenn keine organisatorischen Absprachen
bezüglich des Vorgehens in der inneren Auseinandersetzung
getroffen werden.
III. Die Organe von Roter Oktober
Organe sind die Grundeinheiten (Zellen und Stützpunkte), die
Mitglieder-konferenzen, sowie das Sekretariat.
1. Die Grundeinheit
Die Grundlage von Roter Oktober bilden seine Grundorganisationen, die
Zellen und Stützpunkte. Roter Oktober ist nach dem Betriebs- und
Gebietsprinzip aufgebaut, wobei die Gründung von Betriebszellen
und Betriebsstützpunkten Vorrang hat.
Nicht weniger als drei Vollmitglieder und höchstens sieben
zuzüglich der Kandidatinnen und Kandidaten bilden mit
Bestätigung des Sekretariats eine Zelle. In Ausnahmefällen
können, mit Bestätigung des Sekretariats, Grundeinheiten
gebildet werden, in denen mehr als sieben Vollmitglieder organisiert
sind. Sind in einem Betrieb bzw. an einem Ort weniger als drei
Vollmitglieder, so bilden die Vollmitglieder und Kandidatinnen und
Kandidaten mit Bestätigung des Sekretariats einen Stützpunkt.
Zellen und Stützpunkte, wählen ihre Leiterin oder ihren
Leiter und bei Bedarf eine Stellvertreterin oder einen Stellvertreter
in der Regel einmal im Jahr. Das gilt auch für alle anderen
Funktionen innerhalb der Grundeinheit, wie z.B. die der Kassiererin
bzw. des Kassierers.
Die Grundorganisation verbindet die Arbeiterinnen und Arbeiter mit der
Organisation Roter Oktober. Deshalb gehört zu den Aufgaben der
Grundorganisation:
a. Die Grundorganisation trifft sich regelmäßig zur
systematischen Organisation ihrer Arbeit, zum Austausch, zur Diskussion
und Schulung.
b. Die Grundorganisation arbeitet an der Erziehung ihrer Mitglieder zum
Kampf gegen den Klassenfeind und seine Instrumente, gegen Revisionismus
und Opportunismus.
c. Die Grundorganisation organisiert die Teilnahme ihrer Mitglieder an
den Kämpfen der Arbeiterklasse in ihrem Bereich. Sie ist bestrebt,
die Arbeiterklasse auf der Grundlage ihrer eigenen Interessen zum Kampf
gegen die Kapitalistenklasse zu mobilisieren und diesen Kampf mit den
grundlegenden Interessen der Arbeiterklasse zu verbinden, den Sturz der
kapitalistischen Ausbeuterordnung. Sie ist bestrebt, vor allem aus dem
Kampf der Arbeiterklasse für ihre Interessen heraus neue
Mitglieder, Sympathisantinnen und Sympathisanten für Roter Oktober
zu gewinnen, wobei sie die Priorität in die Organisierung der
fortschrittlichsten Kräfte der Arbeiterklasse setzt. Die
Grundeinheit unterstützt ihre Mitglieder nach ihren
Möglichkeiten, die Auffassung von Roter Oktober tagtäglich -
insbesondere in ihrem eigenen Umfeld - zu vertreten und zu verbreiten.
d. Die Grundeinheit macht ihre Mitglieder mit den grundlegenden
Beschlüssen und der grundlegenden Linie von Roter Oktober
vertraut. Sie organisiert eine lebendige Diskussion über die
wichtigsten Fragen des Klassenkampfes und der Aufbauarbeit. Sie ist
bemüht, die Mitglieder in die Lage zu versetzen, den
Marxismus-Leninismus selbständig zur Lösung praktischer
Fragen anzuwenden. Sie arbeitet daran, dass sich die einzelnen
Mitglieder für die ganze Organisation, für die Entwicklung
ihrer Linie und Politik, verantwortlich fühlen. Sie
unterstützt nach ihren Kräften die Arbeit an
übergeordneten und zentralen Aufgaben von Roter Oktober,
insbesondere die Arbeit an der zentralen Zeitung Roter Oktober. Sie
führt die Aufgaben, Beschlüsse und Losungen von Roter Oktober
(fristgerecht) durch.
e. Die Grundeinheit hilft ihren Mitgliedern, sich auch im
persönlichen Leben als Kommunistinnen bzw. Kommunisten zu
verhalten und schwerwiegende persönliche Probleme zu lösen
(so die Kräfte letzteres ermöglichen). Sie organisiert
wirkungsvolle Solidarität mit in Not geratenen und durch den
Klassenfeind verfolgten Genossinnen und Genossen.
f. Die Grundorganisation trifft die geeigneten Maßnahmen zum
Schutz der Organisation Roter Oktober und der organisatorischen
Verbindungen von Roter Oktober gegen Angriffe der Reaktion und des
Kapitals.
2. Die Delegiertenkonferenz
Das höchste Organ von Roter Oktober ist die Delegiertenkonferenz.
Sie wird mindestens einmal im Jahr einberufen. Jedes Mitglied hat das
Recht, in einer schriftlichen internen Erklärung mit
Begründung die vorzeitige Einberufung der Delegiertenkonferenz zu
verlangen. Wird der Antrag von 1/3 der Vollmitglieder unterstützt,
so muss das Sekretariat eine Delegiertenkonferenz einberufen. Aber das
Sekretariat kann auch von selbst eine Delegiertenkonferenz einfordern.
Für einen entsprechenden Antrag bedarf es einer einfachen Mehrheit
im Sekretariat.
Zur Delegiertenkonferenz werden alle Mitglieder von Roter Oktober
geladen, sofern dies nicht von der letzten Delegiertenkonferenz anders
beschlossen wurde. Nur Vollmitglieder haben aber das aktive und passive
Wahlrecht.
Die Delegiertenkonferenz nimmt den Rechenschaftsbericht des
Sekretariats entgegen und fasst darüber Beschluss. Die Mitglieder
von Roter Oktober bzw. Delegierten (sofern die Mitglieder eine
Delegiertenkonferenz beschlossen haben) legen selbst Rechenschaft
über die Kontrolle des Sekretariats ab. Die Konferenz kann das
Statut von Roter Oktober erweitern bzw. ändern. Die
Delegiertenkonferenz legt die grundlegende ideologische, politische wie
organisatorische Linie und Ausrichtung der Organisation fest. Sie legt
die Zahl der Mitglieder des Sekretariats fest und wählt es. Die
Konferenz kann auch eine Kontrollkommission wählen, wenn sie der
Auffassung ist, dass die Entwicklung und Größe von Roter
Oktober dies notwendig macht bzw. verlangt.
Gewählt sind die Bewerberinnen und Bewerber mit den meisten
Stimmen. Wer dem Sekretariat angehört, kann nicht der
Kontrollkommission angehören (wenn eine solche gewählt wird).
3. Das Sekretariat
In der Zeit zwischen den Delegiertenkonferenzen ist das Sekretariat das
höchste Organ von Roter Oktober und leitet deren gesamte
Tätigkeit. Das Sekretariat hat so unter anderem die Aufgabe:
a. die Einheit von Roter Oktober zu gewährleisten;
b. einen harten Kampf gegen Abweichungen zu führen;
c. die Beschlüsse des Konferenz umzusetzen;
d. selbst Beschlüsse zu fassen, um die Anleitung von Roter Oktober
zu garantieren;
e. die unteren Ebenen anzuleiten und zu betreuen (bzw. die Aufgabe der
Betreuung an Instrukteure zu delegieren);
f. die Neugründung von Zellen zu organisieren;
g. Abteilungen oder Arbeitskreise zu schaffen oder abzuschaffen;
h. den Einfluss von Roter Oktober zu erweitern;
i. die Kräfte, Kader und Mittel von Roter Oktober zu verwalten und
entsprechend zu verteilen;
j. Kämpfe und Aktionen zu leiten bzw. zu organisieren, welche
für Roter Oktober von zentraler Bedeutung sind;
k. zentrale marxistisch-leninistische Schulungen zu organisieren und zu
leiten;
l. den Kontakt zu kommunistischen Organisationen im In- und Ausland und
anderen demokratischen Organisation zu fördern bzw. neue Kontakte
zu knüpfen;
m. regelmäßig Rechenschaft abzulegen;
n. das Zentralorgan sowie sonstige theoretische und zentrale Schriften
herauszugeben;
o. Delegiertenkonferenzen einzuberufen.
Das Sekretariat führt mindestens dreimal im Jahr Plenartagungen
durch. Eine Plenartagung muss stattfinden, wenn 1/3 der Mitglieder des
Sekretariats es verlangen.
Scheidet ein Sekretariatsmitglied aus, so wird es durch die oder den
Kandidatin/en ersetzt, welches die meisten Stimmen auf der
Delegiertenkonferenz bekam. Wurden keine Kandidatinnen oder Kandidaten
gewählt bzw. kann die auf der Konferenz festgelegte
Größe des Sekretariats nicht mehr erreicht werden, so wird
eine Konferenz einberufen, welche die Wahl für die fehlenden
Sekretariats-Mitglieder vorsieht.
Das Sekretariat ist berechtigt, bei besonderen Umständen zu seiner
Ergänzung und Erweiterung neue Kandidatinnen und Kandidaten zu
bestimmen. Diese Kandidatinnen und Kandidaten dürfen jedoch nicht
zu Mitgliedern des Sekretariats werden. Sie haben also eine
Beratungsfunktion und kein Wahlrecht. Diese Beratungsfunktion begrenzt
sich zudem auf den vom Sekretariat zuvor eingegrenzten Bereich.
Das Sekretariat hat die Pflicht:
a. sich an die Beschlüsse der Konferenzen zu halten;
b. die Mitglieder auch zwischen den Konferenzen regelmäßig
über seine Politik in grundlegenden Fragen zu informieren;
c. die Meinung der Mitglieder einzuholen und sich ernsthaft damit
auseinander zu setzen;
d. Kritiken von Mitgliedern von Roter Oktober, die seine Tätigkeit
betreffen, in geeigneter Form zu beantworten;
e. Kritiken und Diskussionsbeiträge intern zu veröffentlichen.
Das Sekretariat kann Funktionen innerhalb des Sekretariats jederzeit
schaffen bzw. beseitigen. Dazu bedarf es einer 2/3-Mehrheit. Jedes
Mitglied des Sekretariats kann jederzeit diesbezügliche
Vorschläge machen und darf dafür nicht gemaßregelt
werden.
4. Die Zeitungsredaktion
Das Sekretariat bestimmt, welche Sekretariatsmitglieder der Redaktion
angehören sollen. Es müssen aber mindestens zwei Personen
sein. Diese stellen den Redaktionskern da. Das Sekretariat bestimmt
weitere Kräfte der Organisation, die der Redaktion angehören
sollen.
Die Redaktion arbeitet auf der Grundlage der Beschlüsse des
Sekretariats. Setzt also auch die politische Linie um. Die Inhalte der
Zeitung werden von der Redaktion beraten, diskutiert und wo nötig
überarbeitet bzw. korrigiert. Welcher Artikel erscheinen soll oder
nicht, entscheidet die Redeaktion.
5. Die Kontrollorgane
Das geltende Statut sieht keine Kontrollorgane vor, da die
Größe von Roter Oktober dies derzeit nicht erfordert.
Kontrollorgane können auf Mitglieder-konferenzen geschaffen
werden. Ist dies der Fall, so sind auch im Staut entsprechende
Regelungen zu manifestieren.
Wenn es aber auch keine Kontrollorgane gibt, so bedeutet dies
keineswegs, dass es keine Kontrolle innerhalb der Organisation gibt.
Jedes Mitglied ist verpflichtet, Kontrolle auszuüben und jede
Tendenz einer Linienabweichung mit den dafür vorgesehenen Mitteln
zu bekämpfen. Es kann sich diesbezüglich jederzeit an das
Sekretariat wenden. Es kann jederzeit eine Delegiertenkonferenz
beantragen, um den Kurs zu korrigieren oder z.B. die Leitung neu zu
wählen. Jedes Mitglied hat so die Aufgabe:
a. zu kontrollieren, dass die Beschlüsse der
Delegiertenkonferenzen vom Sekretariat durchgeführt und umgesetzt
werden, dass die gesamte Roter Oktober Organisation auf der Grundlage
des Statuts, sowie der Beschlüsse der Delegiertenkonferenz
arbeitet;
b. die Aufmerksamkeit und Standfestigkeit von Roter Oktober gegen
Angriffe seitens der Reaktion bzw. des Kapitals zu fördern;
c. den Leitungsorganen und Grundeinheiten Maßnahmen gegen
Abweichungen von der marxistisch-leninistischen Linie und Statut
vorzuschlagen;
d. für die Erziehung zur revolutionären Wachsamkeit gegen
jede fraktionelle Tätigkeit zu kämpfen;
e. gegen alle Tendenzen des Bürokratismus und Liberalismus
innerhalb von Roter Oktober anzukämpfen;
f. die kommunistischen Beziehung zwischen den Mitglieder von Roter
Oktober und die Entfaltung ihrer Selbständigkeit innerhalb und
außerhalb von Roter Oktober zu fördern;
g. sich dafür einzusetzen, dass die Roter Oktober ein Instrument
der Arbeiterklasse bleibt;
h. die Aufmerksamkeit auf die Gefahr zu fördern, sich von der
Arbeiterklasse und ihren Interessen zu lösen;
i. gegen Tendenzen anzukämpfen, vom Marxismus-Leninismus
prinzipiell abzuweichen;
j. Rechenschaft über die eigene Tätigkeit abzugeben;
Zur Erfüllung dieser Aufgaben werden alle Kritiken, die an das
Sekretariat gerichtet werden intern verbreitet.
IV. Name und Logo
Der Name der Organisation lautet „Roter Oktober“. Die Abkürzung
ist „RO“. Der Spartkusstern, Hammer, Sichel und Gewehr bilden das Logo
der Organisation.
V. Die finanziellen Mittel
Mitgliedsbeiträge, Sonderbeiträge, Erträge aus dem
Verkauf von Publikationen etc. und Spenden bilden die finanziellen
Mittel der Organisation. Die monatlichen Mitgliedsbeiträge werden
entsprechend den Beschlüssen der Delegiertenkonferenz festgelegt.
Im Umgang mit finanziellen Mitteln von Roter Oktober ist
äußerste Genauigkeit geboten. Gegen Tendenzen der
Verschwendung ist vorzugehen.
VI. Kader/ Funktionäre
Kader und Funktionsträgerinnen bzw. -träger von Roter Oktober
genießen keinerlei Sonderrechte. Sie dürfen als Gehalt
höchstens einen durchschnittlichen Facharbeiterlohn erhalten
(eigene Einnahmen werden abgerechnet). Wird hiergegen verstoßen,
so sind die Verantwortlichen durch ein Verfahren zur Rechenschaft zu
ziehen.
Beschlossen auf der Gründungkonferenz im Dezember 2002 mit
Änderungen der Delegiertenkonferenz im März 2003 un der
Delegiertenkonferenz im Februar 2004
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