Wohin steuert die „Erforschung“ deutscher Kultur und Geschichte hinsichtlich der Rumaeniendeutschen ?
Unter besonderer Beruecksichtigung der NS-Geschichte dieser Minderheit


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        Ob die vor einiger Zeit erfolgte Abzweigung eines „Instituts fuer deutsche Kultur und Geschichte in Suedosteuropa“ (IKGS) aus dem in den fruehen 50er Jahren des 20. Jahrhunderts durch ehemalige NS-Volksgruppenfunktionaere und „Wissenschaftler“ der sogenannten „Suedostdeutschen“ einen tatsaechlichen Fortschritt hin zur Professionalisierung darstellt, darf anhand der letzten Entwicklungen ernsthaft bezweifelt werden. Zwar hat genanntes Institut eine neue Leitung, auch wurde die Historikerin Mariana Hausleitner eingestellt, doch ausser der koordinierenden Funktion, welche Frau Hausleitner anscheinend in Belangen von Tagungen und Herausgabe einschlaegiger Tagungsbaende erfuellt, hat sich im Vergleich zur Zeit unter dem Direktorat von Christa Zach kaum etwas bewegt.

        Bewegung laesst sich allerdings nicht auf der „Forschungs-„ , sondern auf der organisatorisch-arbeitsteiligen Ebene erkennen. Es duerfen zwei grundlegende Punkte festgestellt und festgehalten werden: zum einen fokussiert das IGKS die Beschaeftigung mit der Zeitgeschichte der Rumaeniendeutschen einseitig und ausschliesslich auf die Banater Schwaben als Zweig der sogenannten „Donauschwaben“, eine Tendenz, die bereits im Jahr 2004 manifest wurde, als ein Mitarbeiter des IKGS ueber die Kulturseiten des Organs der NS-Volksgruppe, „Suedostdeutsche Tageszeitung“, Ausgabe Banat, „Forschungs“-Ergebnisse vorlegte. Die Einengung des IKGS auf die Banater Schwaben belegt auch die „internationale Historikertagung“ am 16./17. Juli 2005, wo von Siebenbuerger Sachsen wohl nur am Rande, stattdessen mit Vorrang von Rumaeniendeutschen und Donauschwaben, bzw. Banater Schwaben bzw. Banater Juden und der Roma-Minderheit gesprochen wurde (dazu der Tagungsbericht von Mariana Hausleitner in: Suedostdeutsche Vierteljahresblaetter, Jg. 54, Heft 3, 2005, S. 310-315).

        Eine weitere Einengung des „Forschungs“-Feldes des IKGS laesst sich auch daran erkennen, dass kein Referat der erwaehnten Tagung die „Deutsche Volksgruppe in Rumaenien“, das Kunstprodukt von Himmlers SS-Herrschaftsanspruechen und seines getreuen und fanatischen Satrapen, „Volksgruppenfuehrer“ Andreas Schmidt, gesondert behandelt, obzwar die Tagung dem „gesellschaftlichen Umbruch des Jahres 1944/45“ bei den deutschen und „anderen Minderheiten Suedosteuropas“ galt. Anscheinend entgeht es dem IKGS, dass die „Volksgruppe“ von Andreas Schmidt bis zum 23. August 1944 noch im Sattel sass, also die etwa 8 Monate waehrende Agonie dieses politischen und gesellschaftlichen Kunstprodukts durchaus eine Wuerdigung auf der Tagung verdient haette.

        Die Strategie, welcher die offensichtliche Aussparung der Siebenbuerger Sachsen in den Jahren des NS-Hoehepunkts bei den Rumaeniendeutschen zugrunde liegt, scheint zu lauten: in Angelegenheiten des siebenbuergisch-saechsischen NS ist allein das sogenannte „Forschungsinstitut“ des „Arbeitskreises fuer Siebenbuergische Landeskunde“ in Gundelsheim am Neckar zustaendig. Doch die „Forschungs“-Ergebnisse dieses „Instituts“ verdienen bekanntlich nicht den Namen von Forschung und sind weder das Papier, noch die Steuergelder wert, die nun schon 3 Jahrzehnte lang dafuer vergeudet werden. Also aus dieser Richtung Aufsehenerregendes zu erwarten, ist keineswegs angesagt. So sieht also die „Arbeitsteilung“ aus, auf die sich das IKGS und das „Siebenbuergen-Institut“ in Gundelsheim am Neckar offensichtlich verstaendigt haben.

        Ein ähnliches Bild bietet die mehr als stiefmuetterliche Aufmerksamkeit, welche die mit Bundesmitteln und Mitteln des Bayrischen Freistaates allzu reichlich versehenen „Forschungs“-Einrichtungen und Institutionen um das „Suedost-Institut“ der Muenchner Universitaet und der „Suedostdeutschen Historische Kommission“ in aehnlicher „arbeitsteiliger“, sprich drueckebergerischer Weise den NS-Tendenzen und der NS-Zeit der deutschen Minderheiten in Suedosteuropa zukommen lassen. Dieses Forschungsfeld fristet weiterhin das Dasein eines systematisch-vorsaetzlich verdraengten und zum groessten Teil totgeschwiegenen Bereichs, von dem jede Verantwortlichkeit auf andere abgewaelzt wird, wie das die Muenchner Tagung genannter Kommission im Jahr 2002, der dazu im Jahr 2004 erschienene Tagungsband und das durch seine Herausgeber, Autoren und Apologeten als angeblich „ausfuehrliches“ und „zuverlaessiges“ Handbuch zur Geschichte Suedosteuropas verklaerte „Lexikon zur Geschichte Suedosteuropas“ (ebenfalls 2004) einwandfrei dokumentieren. Die von genannten Stellen praktizierte „Arbeitsteilung“ ueberlaesst naemlich die NS-Problematik der deutschen Minderheiten in Suedosteuropa in recht grosszuegiger Weise den jeweiligen „Forschungseinrichtungen“ des Vertriebenenverbandes und der einzelnen „Landsmannschaften“, die bisher ebenfalls durch Totschweigen, Unterschlagung, Geschichtsrevisionismus und ausgedehnte Pflege einer Ressentimentkultur brillierten. Unsere Stellungnahmen zu diesem Bereich der institutionalisierten Verdraengung/Unterschlagung und des Zurechtfrisierens, also der vorsaetzlich-programmatischen Tatsachen- und Geschichtsverfaelschung, sprich: der bewussten Irrefuehrung der wissenschaftlichen und breiten Oeffentlichkeit unter wiederholter Selbstberaeucherung, international anerkannte Geschichtswissenschaft zu betreiben:

Bemerkungen und Befunde. Suedostforschung im Schatten des Dritten Reiches. Institutionen - Inhalte - Personen

Kontextualisierung“, das neue Spielzeug der suedostdeutschen Geschichtsforschung oder Der wissenschaftliche Unwert ressentimentkultureller Gewissheiten

Mathias Beers Doppelstrategie der "historisierenden Kontextualisierung"

Wie Geschichtsrevisionismus weiterhin salonfaehig gemacht wird

Wenn die Feder eines Propagandafunktionaers zuschlaegt !
Der Verdraengungs- und Verweigerungsdiskurs als Irrefuehrung und Geschichtsfaelschung

Lexikon zur Geschichte Suedosteuropas. Entgegnung auf eine Rezension
 

        Schliesslich kann es kaum als Zufall gewertet werden, dass an der „akademischen Feier“ im Senatssaal der Ludwig-Maximilians-Universitaet in Muenchen anlaesslich der sogenannten „Anbindung des Instituts fuer deutsche Kultur und Geschichte Suedosteuropas e.V. Muenchen“ am 4. Juni 2005 an die Universitaet zwar Vertreter der Universitaet, der Beauftragten fuer Kultur und Medien, des bayrischen Freistaates, des Instituts fuer Romanistik der Universitaet, der Universitaet Klausenburg (Cluj-Napoca), des „Suedostdeutschen Kulturwerks e.V.“, des IKGS selbst und des ungarischen Staates Grussworte sprachen, aber kein Vertreter des rumaenischen Staates. Damit scheint sich auch das IKGS auf dem Weg zu befinden, den das sogenannte „Siebenbuergen-Institut“ des „Arbeitskreises fuer Siebenbuergische Landeskunde“ in den letzten Jahren beschritten hatte, naemlich die schleichende, aber stetige Arrondierung auch dieser aus Steuergeldern finanzierten Einrichtung durch interessierte Kreise um ein bestimmtes Institut in Muenchen. Zu letzterer Entwicklung vgl. unsere Webseite

GEGEN SICH WISSENSCHAFTLICH AUFSPIELENDES PRPGAGANDISTEN- UND HETZERTUM. Entgegnung auf Meinolf Arens, Daniel Bein, Daniel Ursprung und Franz Horvath, Verfechter der Zuwanderungsthese der Rumaenen in den Karpaten-Donauraum

Vgl. auch die im Jahr 2002 vom „Siebenbuergen-Institut“ abgehaltene Veranstaltung, in der die Kontinuitaet der Rumaenen in Siebenbuergen prinzipiell abgelehnt und laecherlich gemacht wurde (dokumentiert im Organ dieses „Instituts“, der „Zeitschrift fuer Siebenbuergische Landeskunde“). Ebenso das skandaloese „Handbuch Siebenbuergen“. Unsere enttarnende Stellungnahme dazu:

Sie koennen nicht, oder sie wollen nicht anders !

Weitere Webseiten, welche Stellung gegen die antirumaenische Ausrichtung von Schreiberlingen des „Siebenbuergen-Instituts“ nehmen:

Stereotypen in der Geschichtsforschung

Die Dialektik von „delegitimatorischer“ und „legitimatorischer“ Geschichtswissenschaft


Kritische Blaetter zur Geschichtsforschung und Ideologie



Datei: Steuer.html            Angelegt: 21.11.2005                Geaendert:                 Webmaster, Autor und  © Klaus Popa


 
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