"Die führenden Mitarbeiter der Trierer Kurfürsten im 18. Jahrhundert.
Eine Studie zu Politik und Gesellschaft
des Alten Reiches"

 

Magisterarbeit

verfasst von

Gudrun Schönfeld

 

Einleitung


Dies ist eine gek�rzte Fassung meiner Magisterarbeit, die im Sommersemester 1998 an der Philosophischen Fakult�t der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universit�t zu Bonn eingereicht wurde.
Zur besseren Lesbarkeit habe ich auf die Quellenangaben verzichtet und werde am Ende eines Kapitels die wichtigsten Literaturhinweise anf�gen.

Das Kurf�rstentum Trier umfasste im 18. Jahrhundert im wesentlichen die Gebiete, die sich auf beiden Seiten der mittleren und unteren Mosel erstreckten. Rechtsrheinisch befand sich nur noch ein kleiner Teil, der in den Westerwald hineinragte. Landesherr war der Kurf�rst von Trier, der zugleich als Erzbischof die kirchliche Leitung der Di�zese innehatte. Diese selbst war gr��er als das Kurf�rstentum und reichte im S�dwesten in franz�sisches und luxemburgisches Gebiet hinein. Daneben geh�rten noch einige kleinere Herrschaften auf der rechten Rheinseite zur Di�zese. Als Metropolit besa� der Erzbischof von Trier noch zus�tzlich die Oberaufsicht �ber die drei Suffraganbist�mer Metz, Toul und Verdun, die alle auf franz�sischem Herrschaftsgebiet lagen.

Es ist daher verst�ndlich, dass die Kurf�rsten bei einem so gro�en und vielf�ltigen Herrschaftsgebiet und dem damit verbunden Aufgabenbereich alleine mit der Leitung und Verwaltung �berfordert gewesen w�ren. Daher waren sie zur Unterst�tzung bei ihrer Arbeit auf verantwortungsvolle und f�hige Mitarbeiter und Berater angewiesen. Einige dieser Mitarbeiter sollen in dieser Arbeit vorgestellt werden. Dabei soll deutlich werden, aufgrund welcher Voraussetzungen und Qualifikationen diese in ihre jeweilige Stellung gelangten. Um dies zu erreichen, wird zun�chst ihr famili�rer Hintergrund beleuchtet, danach soll ein Blick auf ihre Ausbildung und die berufliche Laufbahn geworfen werden. Anhand wichtiger Ereignisse und T�tigkeiten w�hrend ihres Dienstes f�r den Kurf�rsten soll gezeigt werden, welche Position sie am kurf�rstlichen Hof einnahmen und wie gro� der Einfluss der einzelnen Mitarbeiter auf die jeweiligen Kurf�rsten gewesen ist.

Aufgrund der Quellen- und Literaturlage werden nur die Mitarbeiter der drei letzten Kurf�rsten von Trier behandelt, da die f�hrenden Ratgeber fr�herer Kurf�rsten zwar oft namentlich erw�hnt werden, aber es nur wenige Informationen �ber ihren weiteren Hintergrund und ihre Wirksamkeit gibt. Es liegen auch �ber die von mir ausgew�hlten Mitarbeiter nur drei l�ngere biographische Arbeiten vor, die allerdings schon aus der ersten H�lfte des 20. Jahrhunderts sowie der zweiten H�lfte des 19. Jahrhunderts stammen. �ber diese und weitere Mitarbeiter kann man sich dar�ber hinaus in einigen Aufs�tzen informieren, die haupts�chlich in landeskundlichen Zeitungen erschienen sind. Au�erdem existieren eine Reihe von Untersuchungen und Aufs�tzen, die sich mit den politischen Ereignissen des 18. Jahrhunderts im Kurf�rstentum besch�ftigen. Durch diese kann man Informationen �ber die T�tigkeiten und Handlungen der f�hrenden Mitarbeiter gewinnen. Besonderes Interesse haben dabei kirchenpolitische Fragen in Bezug auf die erzbisch�flichen Rechte in Luxemburg und Frankreich sowie das Verh�ltnis zwischen Kurtrier und Frankreich insgesamt gefunden.

Oft haben die von mir behandelten Ratgeber die Aufmerksamkeit nicht als Mitarbeiter der Kurf�rsten auf sich gezogen, sondern vor allem aus anderen Gr�nden. So gibt es eine Vielzahl von Schriften �ber Johann Nikolaus von Hontheim und dessen Bedeutung als Verfasser eines kritischen Buches �ber die Kirchenverfassung unter dem Pseudonym Febronius. Georg Michael von La Roche ruft Interesse als Ehemann seiner Frau Sophie hervor. Diese war im sp�ten 18. Jahrhundert eine bekannte Schriftstellerin und unterhielt in Ehrenbreitstein einen literarischen Salon, den sogar Goethe besuchte. Daher schildert dieser auch La Roche in seinem Werk "Dichtung und Wahrheit". Viele Artikel wurden aus einem bestimmten Blickwinkel geschrieben, um eigene �berzeugungen und Anschauungen zu untermauern. Dies betrifft besonders Hontheim, dessen Vorstellungen �ber die Reform der Kirchenverfassung entweder abgelehnt oder unterst�tzt wurden. Diese Einstellung beeinflusst meist die Darstellung und die Deutung der Personen. Die Mehrzahl der Autoren, die sich mit der Geschichte Kurtriers im 18. Jahrhundert besch�ftigen, sind katholisch und schildern die Ereignisse oftmals aus einer sympathisierenden Sicht.

Die ausgew�hlten Mitarbeiter sind die Weihbisch�fe Lothar Friedrich von Nalbach und Johann Nikolaus von Hontheim, der Statthalter von Trier und Domdechant des Trierer Domkapitels Karl Franz von Boos zu Waldeck, der Geheime Hofrat Jakob Georg von Spangenberg, der Kanzler Georg Michael von La Roche und der Staats- und Konferenzminister Ferdinand von Duminique.




Diese Seite wurde von Gudrun Schönfeld ([email protected]) erstellt.

 






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