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HOF
KASSING |
AUSWANDERUNG
NACH NORDAMERIKA |
Familien
namens Kassing
wanderten nicht nur aus Jöllenbeck
aus, sondern auch aus den anderen
Nachbardörfern (Schildesche, Werther usw.) des
Bielefelder Umlandes. Der
größte Teil der Jöllenbecker Auswanderer
verließ die Heimat über Bremen und
Bremerhaven in Richtung Übersee.
Bremerhavens
Aufstieg zu einem weltweit anerkannten Überseehafen
und größten europäischen Auswandererhafen
hing im Wesentlichen mit der Anfang des 19.
Jahrhunderts einsetzenden Auswanderungs- welle
zusammen.
So
fuhr z.B. der Jöllenbecker Knecht Johann Peter
Kassing am 30. September 1853 mit dem
Segelschiff Edmund und seinem Kapitän
Wehmann nach New
Orleans.
Er war aber nicht der einzige Jöllenbecker auf
dem Schiff: Mit ihm befanden sich 30 weitere
Heuerlinge, Knechte und Mägde an Bord. Am
selben Tag verließen mit dem Schiff Helene, geführt
von Kapitän Volckmann, der 60-jährige
Holzschuhmacher und Witwer Caspar Heinrich
Kassing und sein 17-jähriger Sohn Johann Peter
die Stadt Bremerhaven mit dem Ziel New Orleans. Die
Fahrt mit dem Schiff erfolgte in der Regel mit
Segelschiffen des Handlungshauses Carl Pokrantz
& Co. von Bremen nach New York, Baltimore,
Philadelphia, Quebeck, Charleston, Galveston,
Indiapola, Rio de Janeiro usw.
Nordamerika-Auswanderer
namens Kassing (Auswahl)
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Anna
Kassing, 16 Jahre, 1858 nach
Nordamerika. Maria Kassing, 26 Jahre,
1857 nach Nordamerika. Caspar Kassing,
33 Jahre, 1871 nach Nordamerika.
Hermann Kassing, 28 Jahre, 1882 nach
Nordamerika. Diedrich Kassing, 6
Jahre, 1858 nach Nordamerika.
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Die
zur Auswanderung entschlossenen Kassings mußten
wie die anderen Auswanderer einen Tag vor ihrer
Abreise in Bremen bei Pokrantz & Co. in der
Langenstraße 116 vorsprechen. Hier wurde ihnen
gegen bares Geld der Aufnahmeschein
ausgehändigt und der Rest der vereinbarten Überfahrtssumme
gezahlt. Ab dem Hafen bot man eine freie aber
eintönige Schiffsbeköstigung. Bei der
Speisezubereitung an Bord mußten die Passagiere
dem Schiffskoch helfen. Die Schlaf- stellen
befanden sich im Zwischendeck
auf
Strohsäcken. Eine Kajüte für Erwachsene
kostete 90 bis 140 und das Zwischen- deck 55 Taler
Gold. Für die Reinigung des Decks mußten die
Auswanderer selbst sorgen; Reinigungspersonal
gab es nicht. |
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QUELLEN:
Erich
Kassing:
Die Bauern und Heuerlinge Kassing im Ravensberger Dorf Jöllenbeck
1500-1980, Manuskript, Hamm 1997.
Kreisheimatverein Herford
(Hg.): Wittekindsland. Amerikaauswanderer aus den Ämtern
Spenge und Enger, Herford 1987.
Staatsarchiv
Detmold, Regierung Minden, I A, Nr. 240.
Staatsarchiv
Münster, Berichte der Mindener Regierung, Nr. 351vol.
VII-X.
Stadtarchiv
Bielefeld, Amt Schildesche, 85 a.
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