.von Erich Kassing 

JÖLLENBECK - EIN BEITRAG ZUR GESCHICHTE EINES BEZIRKS DER STADT BIELEFELD IN WESTFALEN

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Erich Kassing: Die Bauern und Heuerlinge Kassing im Ravensberger Dorf Jöllenbeck 1500-1980, PC-Manuskript, 1997.

HOF KASSING

AUSWANDERUNG NACH NORDAMERIKA

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Familien namens Kassing wanderten nicht nur aus Jöllenbeck aus, sondern auch aus den anderen Nachbardörfern (Schildesche, Werther usw.) des Bielefelder Umlandes. Der größte Teil der Jöllenbecker Auswanderer verließ die Heimat über Bremen und Bremerhaven in Richtung Übersee.

Bremerhavens Aufstieg zu einem weltweit anerkannten Überseehafen und größten europäischen Auswandererhafen hing im Wesentlichen mit der Anfang des 19. Jahrhunderts einsetzenden Auswanderungs- welle zusammen.

So fuhr z.B. der Jöllenbecker Knecht Johann Peter Kassing am 30. September 1853 mit dem Segelschiff Edmund und Auswanderer-Segelschiff Beta um 1850 seinem Kapitän Wehmann nach New Orleans. Er war aber nicht der einzige Jöllenbecker auf dem Schiff: Mit ihm befanden sich 30 weitere Heuerlinge, Knechte und Mägde an Bord. Am selben Tag verließen mit dem Schiff Helene, geführt von Kapitän Volckmann, der 60-jährige Holzschuhmacher und Witwer Caspar Heinrich Kassing und sein 17-jähriger Sohn Johann Peter die Stadt Bremerhaven mit dem Ziel New Orleans. Die Fahrt mit dem Schiff erfolgte in der Regel mit Segelschiffen des Handlungshauses Carl Pokrantz & Co. von Bremen nach New York, Baltimore, Philadelphia, Quebeck, Charleston, Galveston, Indiapola, Rio de Janeiro usw.

Nordamerika-Auswanderer namens Kassing (Auswahl)

Anna Kassing, 16 Jahre, 1858 nach Nordamerika. Maria Kassing, 26 Jahre, 1857 nach Nordamerika. Caspar Kassing, 33 Jahre, 1871 nach Nordamerika. Hermann Kassing, 28 Jahre, 1882 nach Nordamerika. Diedrich Kassing, 6 Jahre, 1858 nach Nordamerika.

Die zur Auswanderung entschlossenen Kassings mußten wie die anderen Auswanderer einen Tag vor ihrer Abreise in Bremen bei Pokrantz & Co. in der Langenstraße 116 Ankunft der Auswanderer in Nordamerika, 19. Jahrhundert vorsprechen. Hier wurde ihnen gegen bares Geld der Aufnahmeschein ausgehändigt und der Rest der vereinbarten Überfahrtssumme gezahlt. Ab dem Hafen bot man eine freie aber eintönige Schiffsbeköstigung. Bei der Speisezubereitung an Bord mußten die Passagiere dem Schiffskoch helfen. Die Schlaf- stellen befanden sich im Zwischendeck auf Strohsäcken. Eine Kajüte für Erwachsene kostete 90 bis 140 und das Zwischen- deck 55 Taler Gold. Für die Reinigung des Decks mußten die Auswanderer selbst sorgen; Reinigungspersonal gab es nicht. 

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QUELLEN:

Erich Kassing: Die Bauern und Heuerlinge Kassing im Ravensberger Dorf Jöllenbeck 1500-1980, Manuskript, Hamm 1997.

Kreisheimatverein Herford (Hg.): Wittekindsland. Amerikaauswanderer aus den Ämtern Spenge und Enger, Herford 1987.

Staatsarchiv Detmold, Regierung Minden, I A, Nr. 240.

Staatsarchiv Münster, Berichte der Mindener Regierung, Nr. 351vol. VII-X.

Stadtarchiv Bielefeld, Amt Schildesche, 85 a.

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