Beim Betreten des
Hofareals fällt der Blick des Besuchers auf das große Einfahrtstor
des heute mit Dachziegeln gedeckten Ständerhauses.
Vorbei an der Miststätte und durch das große Tor mit dem
Spruchbalken gelangt man auf die Diele des großen Hauses. Es ist
ein eindrucksvoller Hallenraum. Man nennt daher diese Form des
Bauernhauses auch Niederdeutsches
Hallenhaus.
Hier drosch man mit dem
Dreschflegel das Getreide, verarbeitete den Flachs, traf sich zum
Tanz oder bahrte einen Verstorbenen auf. In den beiden Abseiten
der Deele stand auf der linken Seite
mit dem Kopf nach innen das Rindvieh; auf der rechten Seite die
Pferde. Die Lehmdiele bildete den eigentlichen Mittelpunkt des bäuerlichen
Lebens.
Am oberen Ende der Diele
befand sich der offene Küchenbereich ohne Schornstein mit dem Flett,
so
daß
die Frau, welche bey demselben sitzt, zu gleicher Zeit alles übersehen
kann ... Ohne von ihrem Stuhle aufzustehen, übersieht die Wirthin
zu gleicher Zeit drey Thüren, dankt denen, die herein kommen, heißt
solche bey sich niedersetzen, behält ihre Kinder und Gesinde,
ihre Pferde und Kühe im Auge, hütet Keller und Boden und Kammer,
spinnet immerfort und kocht dabey. Ihre Schlafstelle ist hinter
diesem Feuer, und sie behält aus derselben eben diese große
Aussicht, sieht ihr Gesinde zur Arbeit aufstehen und sich
niederlegen, das Feuer anbrennen und verlöschen, und alle Thüren
auf und zugehen, höret ihr Vieh fressen, die Weberin schlagen und
beachtet wiederum Keller, Boden und Kammer. Wenn sie im Kindbette
liegt, kann sie noch einen Theil dieser häuslichen Pflichten aus
dieser ihrer Schlafstelle wahrnehmen.
In der Räucherkammer über
dem Kamin wurden Speck, Schinken, Wurst und Fleisch im aufsteigenden
Rauch
geräuchert. Die linke Lucht
diente als Eßplatz. An den Tischenden
saßen der Bauer und seine Frau, an den Seiten die Kinder und das
Gesinde. Besonders in der kalten Jahreszeit hockten Bauersleute,
Knechte, Mägde, Kinder, Heuerlinge,
Verwandte und Nachbarn am wärmenden Herdfeuer. Nach einem langen
Arbeitstag wurden hier die Neuigkeiten des Tages ausgetauscht. Gegenüber
dem Eßplatz befand sich der Waschort
für die tägliche Körperpflege und die Reinigung der Wäsche. Der Abort
befand sich vor dem Stall in einem kleinen Häuschen. Früher
verrichtete man seine Notdurft im Stall oder auf dem Misthaufen.
Der wichtigste Wohnraum
war die gute Stube, die mit einem Ofen
geheizt werden konnte. Schlafkammern
gab es nur für die Bauernfamilie. Das Gesinde schlief in einer
kleinen Kammer an seinem Arbeitsort.
Den
Giebel des Haupthauses schmückte man
mit einer geschnitzten Säule. Später weißte man die neuen Hauswände
in unregelmäßigen Abständen. Das Ständergerüst wurde schwarz
angestrichen; die Giebelplatten erhielten die Farben rot oder blau.
Natürlich befand sich in der Nähe des Haupthauses ein eigener Ziehbrunnen
mit einem Hebebaum sowie der notwendige kleine Löschteich, der
Tummelplatz für Enten und Gänse.
Um 1760 stellte man in Jöllenbeck
zum ersten Mal einen Nacht- wächter ein,
der ein Feuer sofort zu melden hatte.
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