..von Erich Kassing  

JÖLLENBECK - EIN BEITRAG ZUR GESCHICHTE EINES BEZIRKS DER STADT BIELEFELD IN WESTFALEN

Jöllenbeck > Zeittafel

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MITTELALTER

um 1191

Erste urkundliche Erwähnung von Jöllenbeck (Julinbike) in einer Urkunde des Bischofs Bernhard von Paderborn.

 1244

Der Paderborner Bischof Bernhard überträgt die Vogtei über das Stift Schildesche an seinen Schwager Graf Ludwig von Ravensberg.

 um 1250

Erstellung eines neuen Kirchenhauptraumes für 100 Mitglieder, der später zum Mittelschiff wurde.

1308-1312

Jöllenbeck wird Kirchspiel als Vikarie des Stiftes Schildesche.

14. Jh.

Anbau von Seitenschiffen an das Kirchenmittelschiff.

um 1500

Anbau eines Kirchenchors für 300 Besucher und Sakristei. Neubau des oberen Turmteiles mit hohem Spitzhelm und Hahn.

1522

Erste schriftliche Erwähnung eines Landtages in der Jöllenbecker Marienkirche.
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16. JAHRHUNDERT

1533

Um sich genauestens über die kirchlichen Verhältnisse zu unterrichten, ordnet der Landesherr Herzog Johannes III. von Kleve-Jülich-Berg-Mark, Graf von Ravensberg, 1533 die Visitation der Kirchen in der Grafschaft Ravensberg an. Grund für den Besuch sind vor allem die in dieser Zeit um sich greifenden Reformationswirren.

1535

An einem Wochenanfang, dem 4. September 1535, fast zwei Jahre nach der Kirchenvisitation, findet in der erweiterten Jöllenbecker Kirche wieder ein Landtag statt.

1550

Auf Anweisung Herzogs von Kleve, dem Grafen von Ravensberg, wird ab 1550 im Laufe von sechs Jahren ein erstes Kataster erstellt: Das Ravensberger Urbar.

um 1556

Fast 400 Heuerlingsfamilien wohnen im Ravensberger Land.

1576

Erst 1576 richtet man in Jöllenbeck die erste evangelische Kanzel ein. Über die Konfession seiner Untertanen entscheidet der Landesherr.

1577

Einbau der ersten Emporen im Westteil der Marienkirche.
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17. JAHRHUNDERT

1609

Wechsel der Grafschaft Ravensberg nach dem Tod des Herzogs unter die Herrschaft Brandenburg-Preußen. Die Jöllenbecker Marienkirche ist wieder Ort des Landtages.

1618

Ausbruch des 30-jährigen Krieges.

1621

Im Herbst zieht der besonders gefürchtete Christian Herzog von Braunschweig, im Volksmund der Tolle Halbstätter genannt, mit seinem Regiment in die Stadt Bielefeld ein.

1633

Bielefeld wird besetzt. Belagerung der Sparrenburg.

1635

Aus der Jöllenbecker Marienkirche rauben feindliche Söldner ein erst neu angeschafftes Altartuch.

1636

Am 9. Mai erneute Plünderung der alten Marienkirche in Jöllenbeck.

1648

Ende des 30-jährigen Krieges. Westfälische Friedensschlüsse in Münster und Osnabrück.

1658

Im Zentrum von Jöllenbeck baut man eine neue Küsterschule.

1676

Neubau des Jöllenbecker Pfarrhauses.

1679

Französische Truppen marschieren in die Grafschaft Ravensberg ein. 

1685

Im Amt Sparrenberg (Vogtei Schildesche) stellt man ein Landvermessungs- und Taxationskataster auf. Das neue Kataster bietet erstmals nach 1556 die Gelegenheit, Einblick in die veränderte siedlungsgeschichtliche Situation Jöllenbecks zu nehmen.
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18. JAHRHUNDERT

1744

In der zweiten Hälfte des Jahres bauen die Jöllenbecker auf dem hochgelegenen Grundstück der Pfarrei, Hellefeld genannt, auf Anordnung König Friedrich II. die erste Windmühle des Dorfes.

1746

Einbau weiterer Emporen und somit Erweiteung auf 500 Sitzplätze im südlichen Kirchenschiff bei 2.000 Gemeindemitgliedern.

1750

Abbruch des baufälligen Beinhauses.

1751

Bau eines neuen Schulgebäudes mit Haus für den Kantor.

1757

Siebenjähriger Krieg: Bis zum 13. Juni befindet sich nicht weit von Jöllenbeck, im Dorf Brackwede, das Armeelager des Herzogs von Cumberland. Fast 45.000 Soldaten hannoverscher, braunschweigischer, hessischer und preußischer Herkunft liegen in ihren Zelten.

1759

Herzog von Braunschweig schlägt die Franzosen bei Minden.

um 1765

In Jöllenbeck zählt man inzwischen 243 Heuerlinge.

1769

Jöllenbeck wird von einer Pockenepidemie heimgesucht.

1778

Am 17. April, einem Karfreitag, müssen einige Jöllenbecker Bauern Soldaten des in Hamm stationierten Infanterie-Regimentes Nr. 9 von Bielefeld nach Herford fahren. Am 5. Juli marschieren preußische Truppen in Böhmen ein. Damit beginnt der Bayerische Erbfolgekrieg genannt. Die Jöllenbecker Söhne gehören zu dem in Bielefeld, Herford und Minden stationierten Infanterie-Regiment Nr. 10.

1787

Im Herbst baut man für die Oberjöllenbecker Kinder ein erstes Schulhaus.

um 1790

In Jöllenbeck wird die Teilung der Marken eingeleitet. Die Teilung der Gemeinheiten liegt am Ende einer kontinuierlichen Privatisierung und Rodung von Markenland auf Zuschlägen.
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19. JAHRHUNDERT

1800

Aufnahme des Unterrichtes in Niederjöllenbeck in der ersten Örkenschule als Nebenschule.

1802

Die Pastöre Schwager und Heidsiek führen die Schutzimpfungen gegen die Pocken ein.

1806

Beginn des Krieges zwischen Preußen und Frankreich. Bau eines neuen Kantor- und Schulhauses.

1807

Am 07./ 08. Juli schließt man den Frieden zu Tilsit. Westfalen wird Königreich.

1811

Jöllenbeck kommt zum Kaiserreich Frankreich.

1812-1815

An dem Krieg zwischen Frankreich und Rußland müssen in der Großen Armee auch viele Jöllenbecker Söhne teilnehmen.

1813

Preußen erklärt Napoleon den Krieg. Auch die Jöllenbecker sammeln freiwillige Opfergaben.

1815

Napoleon kehrt nach Frankreich zurück. Ende der Befreiungskriege.

1827

Der neue Friedhof auf dem Westerfeld wird eingeweiht.

1832

Jöllenbeck wird mit Schildesche und Dornberg zum Verwaltungsbezirk Schildesche vereinigt.

1839

Pastor Volkening bezieht das neuerbaute Pfarrhaus.

1840 

Entwicklung der Hungerkrise.

1852

Einweihung der neuen Marienkirche.

1866

Krieg gegen Österreich.

1870-71

Krieg gegen Frankreich.

1882

Beginn der Industrialisierung in Jöllenbeck.

1883

Neubau einer Schule und Kantorenwohnung.

1887

Neubau der 3. Örkenschule.
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