Die
Geschichte einzelner Höfe
und Familien
im Dorf Jöllenbeck soll uns einen kleinen Einblick in das
Leben unserer Vorfahren geben. Es ist das mühevolle Leben kleiner
Leute, die keine eigenen Zeugnisse hinterlassen haben.
Jede
Hof- und
Familiengeschichte
folgt einem bestimmten Schema, allerdings im Detail mit vielfältigen
Variationen. Entstehungs- und Besitzgeschichte, Abgaben, wirtschaftliche und
familiengeschicht- liche Aspekte bilden
das Grundgerüst der meisten Hofgeschichten.
Bis
zum 12. Jahrhundert fanden sich in Ravensberg nur wenige
ausgebildete Beinamen. Ende des 14. Jahrhunderts existierte eine große
Anzahl von individuellen Rufnamen
(z.B. Willehelm, Gerhardus).
Auf Grund der weitgehenden Konzentration auf wenige Allerwelts-
namen von Herrschern oder Heiligen wurden besonders beliebte Namen
wie z.B. Johannes, Hermann oder Heinrich zur besseren
Unterscheidung später mit einem Nachnamen
belegt.
Nur durch die Einführung und
den Gebrauch von beständigen und unverwechselbaren Hofnamen konnte
die Grundherrschaft in den regelmäßig geführten Katastern einen
Überblick über die Identität der einzelnen Höfe gewinnen. Der stark
angewachsene Regionalverkehr machte die Einführung von Hofnamen
ebenfalls notwendig.
Bis Ende des 18. Jahrhunderts, in
einigen deutschen Staaten sogar bis ins 19. Jahrhundert hinein,
war die Schreibweise von Namen nicht festgelegt. Daher schrieb jeder
Pfarrer oder jeder Beamte den Namen eben so, wie er ihn verstanden
hatte. Nach
1875 treten im Ravens- berger Raum nicht selten die alten Hofnamen
gegenüber den Familiennamen
zurück.