DIE BESUCHER
Originaltitel: Návštevníci, Alternativ: Expedition Adam '84
CSSR, D, CH, F (1977) 1981-1983
Ota Hofman & Jindřich Polak
Inhalt Fotos Darsteller Drehorte Lorentz-Transformation Adams Hefte Wörterbuch Humidieren Autos 2484 Buch zur Serie Spezialthemen Soundtrack Hauptseite


Folge 1 Folge 2 Folge 3 Folge 4 Folge 5 Folge 6 Folge 7 Folge 8 Folge 9 Folge 10 Folge 11 Folge 12 Folge 13 Folge 14 Folge 15 Folge 16

Das Haus der Bernaus steht in Flammen, die Feuerwehr reißt das Vorgartengitter nieder und die Besucher - hier wohl eher Katja, der Doktor und Karas, bemerken, daß der Zentraldenker, "dieser Idiot", sie falsch ausgerüstet hat. Leider kann solch eine Bemerkung nicht viel über die zukünftige Gesellschaft sagen. Wir wissen zwar, daß der Zentraldenker alles zuvor bestimmt, aber Kritik scheint möglich. Dies ist jedoch ist selbst im Rahmen von Diktaturen üblich und nachgewiesen. Auch ist diese Kritik weit weniger aussagekräftig als eine andere Stelle in Folge 3. Dort nämlich wird direkt gegenüber dem Zentraldenker geäußert, daß er einem "den Buckel runterrutschen könne", aber keinerlei Strafen folgen darauf etc.

Schon sind viele Möbelstücke, vor allen Dingen aus dem unteren Bereich des Hauses gerettet und die Löschaktionen im vollen Gange. Die Besucher müssen sich allerdings der Unauffälligkeit untertan zeigen und dürfen daher nicht mittels Salamandern löschen. Diese Szene zeigt, daß die Richtlinie der Besucher durchaus Sinn macht. Schließlich ist die Formelexistenz nur für den kurzen Zeitraum vor dem Geburtstag nachgewiesen, danach ein Vorkommen ausgeschlossen (eben diese Stunden). Die Besucher können nur in diesem Zeitraum das Heft erreichen. Würden sie in all diesem Chaos ihre Zukunftsidentität bekunden - was man ihnen darüberhinaus wohl kaum abgenommen hätte - wäre nicht nur die Aufregung um eben dies gegeben, sie wären auch dauerndem Erklärungsdruck ausgeliefert - das Heft würde entweder verbrennen oder ihnen erst recht nicht ausgeliefert. Daneben wäre auch das Wissen um das Ende der Welt von unvorstellbarer Tragweite - ganz zu schweigen von der äußerst heiklen Raum-Zeit-Reisemöglichkeit (noch dazu in ihrer speziellen Anwendung auf das damalige Osteuropa!).

Während der Doktor den Spiegel an sich nimmt und späterhin das Heft nicht vorfindet - dafür aber ein wunderbares Skat-Kartenspiel und blaue Glasmurmeln - fährt Adam das Auto der Bernaus zu Schrott. Das Gefährt einmal in den Hühnerstall gelenkt, ist für Rudolf Filip der erste Kontakt gekommen: der leibhaftige Adam Bernau! Gleich will der Akademiker mit seiner Brille aufzeichnen, allerdings sind die Aufnahmen späterhin nicht mehr erwähnt. Interessant ist die als Forschungslücke oder wiederum als menschliche Fehlleistung Filips zu interpretierende Szene mit Fido. Während Adam seinen Hund sucht ("Dir geb ich gleich Fido!") schickt Filip diesen als "Mistköter" weg. Entweder kennt Filip Fido nur vom Ausstellungsstück her oder er kann wirklich nicht mit Tieren umgehen.

Karas, der weggeschickt wurde ("Aber gleich wiederkommen!"), ist bislang noch nicht aufgetaucht. Auf die Frage wo er sei, antwortet er aus dem Keller (O wie nah er doch dem Heft ist) - und lernt dabei Alois Drichlik kennen. Der, vorausschauend wie immer, hatte sich das Destilliergerät geschnappt um es im Teich zu versenken. Dieses Vorhaben wirft natürlich die Frage auf, wie Drichlik dieses riesige Gerät unbemerkt aus dem Haus holen will. Denn, wir haben es schon in der letzten Folge gehört - die Nachbarn vermuteten schon, daß hier schwarz Alkohol gebrannt wurde. Zwar kann man den Chaos-Faktor mit anrechnen, jedoch ist alles eher fraglich und durchaus widersprüchlich. Wo der Apparat übrigens abgelagert wurde (wenn überhaupt) wird später auch nicht geklärt - im Bejovecer Teich eher nicht, denn dieser lag innerhalb der folgenden Folgen nicht nur einmal trocken. Entweder hat Drichlik sich des Gerätes angenommen und es auf seinem Dachboden versteckt, oder er hat einen anderen See gewählt. Vielleicht hat er auch den Rat Vater Bernaus befolgt und das Gerät liegengelassen (was unwahrscheinlich ist).

Wie Drichlik eigentlich so schnell auf das Destilliergerät gekommen ist, bleibt ebenso unbekannt. Anzunehmen ist wohl nicht, das Karl Bernau mit ihm zusammen Schnaps gebrannt hat (dazu sei nur auf seinen Kommentar hingewiesen: "mit dem verrückten Drichlik etwa?"). Eher ist zu vermuten (denn Gründe werden nicht genannt), daß er sich nichts anderes gedacht haben kann oder vorher informiert wurde, daß das Haus auf diese Art (Verpuffung, Explosion) in Flammen aufgegangen sei.

Da das Feuer an einigen Stellen schon ausgeht, muss Katja anti-salamandern, also wieder Feuer machen. Auf der Treppe zu Adams Zimmer (die Orientierung immerhin klappt reibungslos) trifft man Karas: aber sowohl "Der gelbe Diamant" als auch besagtes Heft finden bei Filip kein Gefallen. Während er die "Schundlektüre" wieder in das Schubfach zurücklegt, fliegen die "Aktfotos!" ins Feuer. Genau wie Adam Bernau es später beschrieben haben wird: an meinem 11. Geburtstag fiel besagtes Heft den Flammen zum Opfer. (Band 1, S.63). Möglich ist, daß man auch über diese deutliche Empörung über Aktfotos auf Filips Verhältnis zur Nacktheit etc. schließen könnte, aber das liegt nicht in meinem Interesse.

Dann folgt man dem Doktor äh Noll, der inzwischen schon eine Diele herausgezogen hat. Jetzt geht es "Brett um Brett", zuvor aber muß noch Adam mittels Rauchbombe abgewehrt werden. Dann sägt Filip die Zimmerdecke durch. Wer aufpasst, erkennt, daß der Schnitt eigentlich auch noch die Fensterwand erwischt hätte.

Schließlich krachen die Besucher mitsamt dem Boden ins Wohnzimmer - inmitten von Büchern. Wichtig ist, daß Adam in diesem Moment am Rande des Loches sitzen kann. Warum er hier nicht ebenso hitzeempfindlich wie später Karussell-Ede reagiert, bleibt ein Mysterium, möglicherweise ist der Hitzeaustritt nur am direkten Rand derartig hoch, wenige Zentimeter entfernt jedoch nicht mehr.

Jetzt suchen die Besucher alle verfügbaren Bücher durch, allerdings nur "blättern und nicht lesen" (und das in einer Kinderserie...). Katja erwischt "Die drei Musketiere" (Alexandre Dumas) und wundert sich darüber, daß es hier vier sind. Es ist daher anzunehmen, daß in 500 Jahren zwar noch der Mythos der Musketiere, nicht aber deren Geschichte bekannt sein dürfte. Dies bestätigt Karas, der das Buch nicht gelesen hat. Möglicherweise hat sich aber auch die Geschichte im Laufe der Jahrhunderte derartig verändert - wer weiß.
Filips Wahl fällt auf ein Konversationslexikon, was er für dokumentationswürdig hält. Für uns sicher lächerlich: für ihn genauso wertvoll wie heute ein mittelalterlicher Codex: denn das Buch wurde verlegt im Jahre "Eintausendneunhundertund...zweiundsechzig". Die Bibliotheken der Zukunft allerdings werden ebenso Lücken aufweisen: es fehlt Band G-L. Übrigens trägt das Buch auf dem Einband eine goldene Prägung auf schwarzem Grund mit den Initialen "PSN".
Karas sieht sich ein Kochbuch an. Seine Auswahl fällt auf folgende Gerichte: "gespickter Fasan in Madeirasoße", "gefülltes Hühnchen nach Art des Küchenchefs" und "Eier mit Krabben gefüllt". Dies wirft erneut Fragen auf: warum kennt Karas diese Gerichte, obwohl er doch eigentlich nur Amaronen zu kennen hätte - und warum fällt seine Wahl dauernd auf Hühner und Eier, obwohl doch zukünftige Eier ein mehrfaches an Gewicht und Größe aufweisen? Ist die Ernährung der Zukunft vielleicht doch noch durchsetzt von alten Speisen?
Dann allerdings rennt ein Feuerwehrmann ins Zimmer und vermutet, daß das ganze Haus einstürzen wird - die Besucher brechen ab und auf, hier sind "keine Schätze mehr zu finden" - was Drichlik natürlich wundert. In diesem Moment nämlich trifft Vergangenheit wirklich auf Zukunft: Drichlik nimmt die Säge und ein weiterer Grund ist gegeben, daß die Expedition im Jahre 1984 bleiben muß. Katja zündet beim Verlassen des Hauses noch das dreckige Geschirr an, warum bleibt ungeklärt - außerdem ist es interessant teilweise unbrennbaren Edelstahl etc. derartig in Flammen aufgehen zu sehen.
Draußen sucht die Expedition jetzt ebenso in allen Büchern, Filip ordnet an "alle Papiere über den Zaun ins Auto" zu geben, worauf Ali sofort mit Adams Schultasche ankommt. Und da hat Filip scheinbar daß, was er sucht: ein Mathematikheft Adam Bernaus, vermutlich voll von Formeln die die Menschheit retten könnten. Obwohl die oberste Maxime ja "nicht auffallen" hieß, macht man sich extrem verdächtig. Erstens bleibt die Frage, wie man diese "Heft-ins-Auto"-Aktion erklären hätte wollen, zweitens fahren die Besucher zu Kvasnickas, allerdings nicht nach "dort" sondern nach da... Kein Wunder, daß sich Ali über den "komischen Alten" wundert und vermutlich damit auch Adam ansteckt, daß hier nicht alles wie gewöhnlich abläuft.

Szenenwechsel. Katja nimmt ein Vollbad im Fluß, woran Noll sich absolut nicht erfreuen kann: mit einer Wasserprobe, die eigentlich nur simple Amöben und andere kleine Tierchen zeigt, erschreckt er nachher Katja zutiefst - und daß obwohl sie Zoolinguistin ist. Inzwischen sieht sich Filip das besagte Mathematikheft an, er zündet ein Feuer an (obwohl er ja eine Taschenlampe nehmen könnte). Katja, immer noch freizügig badend, grüßt die Gruppe von 6 oder 7 Leuten, eigentlich auch schon wieder ein Verstoß gegen Regel Nummer 1...

Jetzt aber will Filip die Dokumentation beginnen, Katja nimmt sich die Videobrille und Karas soll die schon erwarteten Informationen in die Zukunft senden. Erstes Dokument ist das schon bekannte Mathematikheft Adam Bernaus, eines der "verschollengeglaubten Hefte des Genies des 20. Jahrhunderts Adam Bernau". Allerdings fallen die ersten Kostproben schrecklich aus: schon fällt massenhaftes Rot auf, auf der zweiten Seite eine 5 und dann die Aufgaben: wieviel Schipper schippen in welcher Zeit irgendwas weg... Filips Augen weiten sich: wo ist hier das Genie zu finden? Hastig greift er nach einem anderen Heft "Adam Bernau: Biologie" und wird wiederum enttäuscht. Nur ein Spruch Adams findet sich, der beiweitem nicht sendefähig ist. "Zu den Affen zählt man Gorillas und Gibbons wie Sig(g?)i Sana(?) einer ist. Dreht euch nicht um, denn dieser Gibbon geht um." Noch denkt Filip, daß dies vielleicht nur schlechtere Hefte Adams sind, sofort wird die Aufzeichnung abgebrochen.

Noll erwischt dann noch das Hausaufgabenheft aus dem sich Adam als - was auch sonst - ganz normaler elfjähriger Junge herausstellt. Erbost über die Eintragungen Jana Malás reißt Filip ihm das Heft aus den Händen und ruft Katja sogar fast zur Geschichtsfälschung auf: "vernichten sie dieses Material" (womit er aber nur die Dokumentation meint). Karas entdeckt, daß die Säge fehlt und das Filip daran Schuld trägt. Die Expedition muß in der Vergangenheit bleiben, Katja, Karas und der Doktor protestieren.

Eigentlich könnte man senden, allerdings weiß man nicht was. Katja und der Doktor bekommen den Auftrag am Fluß weiter zu suchen, Filip und Karas brechen wieder zum Haus Adam Bernaus auf, einerseits um die Säge zu holen, da die als Gegenstand der Zukunft nicht hierher gehört, andererseits aber auch um weiter nach dem Heft zu fahnden. Um das Auto zu wenden braucht sich Karas nicht einmal mehr hineinzusetzen. Wie dies allerdings - in der Fiktion - gemacht worden ist, bleibt undokumentiert. Als Karas und Filip schon unterwegs sind, bemerkt Katja daß sie "wohl etwas falsch gemacht habe": sie bemerkt als erste, daß in diesem Jahrhundert nicht der Kopf sondern andere Zonen des Körpers schamvoll bedeckt werden...

Karas und Filip hingegen sind schon am abgebrannten Haus Adam Bernaus angekommen. Inzwischen ist es dunkel geworden. Als an einem Feuerwehrauto die Sirene angeht, erschrecken beide wie beim herannahenden Zug - allerdings brauchen sie keine Angst zu haben, entdeckt zu werden, denn "wie immer" waren es "Bernau und Vorel". Was die Sirene wirklich ausgelöst hat, ob es vielleicht Filip und Karas waren: es bleibt wohl für immer ungeklärt. Von einer Alarmanlage auszugehen, ist eher unwahrscheinlich. Karas, der am meisten Unmut äußerte hier bleiben zu müssen, schlägt Filip vor, Adam "einfach beim Schlawittchen zu packen" (dieses Sprichwort hat also mehr als 500 Jahre überlebt!) und ihn dann auszufragen. Allerdings lehnt dies der Expeditionsleiter und Adam-Bernau-Experte strikt ab, denn Adam "wird erst ein Genie, wenn er sich dessen bewußt wird"... O wie wahr, allerdings wohl alles gerade durch ihn; schließlich ist es Rudolf Filip, der ihn zum ersten Mal ernst nimmt.

Während das Lagerfeuer vor dem Haus schon am Gange ist, suchen die Beiden aus der Zukunft im Dunklen nach der Säge. Allerdings sind sie nicht alleine. Da die Zimmerdecke zwischen Kinderzimmer und Schlafzimmer-Wohnzimmer sowieso neu eingezogen werden muss, bedienen sich die Feuerwehrleute aus den alten Brettern für das Feuermachen. Schließlich bleibt Expeditionsleiter und Adjudant nichts anderes übrig als eine Suppe zu essen, die Filip für suspekt hält. Er lässt seine (Tomaten?)Suppe mittels Zukunftspräparat verschwinden - wahrscheinlich DER Wunschtraum aller von schrecklich dünnen, aber doch so kraftgebenden Brühen geplagten Kinder (aller Zeiten), wiederum auch ein Indiz dafür, dass Suppen oder suppenähnliche Speisen später unbekannt sein werden. Karas hingegen versucht einige Löffel. Doch auch diese Aktion bleibt nicht unentdeckt. Drichlik, der ständig den alten Schlager "Feuer brennt in meinem Herz, denn es brennt seit langem nur für dich allein" singt (nun ja), bemerkt den seltsamen Vorgang und entschließt sich, nach Hause zu gehen, schließlich wüsste er "wann es soweit [sei]". Schnell bedanken sich die beiden Hilfsfeuerwehrleute und fahren Drichlik nach einigen Anfahrtsschwierigkeiten hinterher. Der jedoch lässt sich so einfach nicht aufhalten - und sägt eine ganze Bretterwand (die späterhin übrigens für immer unerwähnt bleibt!) nieder.

Zum See zurückgekehrt, bleibt nur die Feststellung, daß man nun hierbleiben muss, der ursprüngliche Zeitplan ist endgültig dahin.

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