Die
zerstörte
Batterie 6-1 de
Damloup, auch als
Batterie
Dufour und Hohe Batterie bezeichnet, lag am Südhang der Damloup-Schlucht südöstlich des Fort de
Vaux.
Die
1881 erbaute Hohe Batterie war etwa 40 m lang,
7-10 m hoch und überragte, schon aufgrund ihrer erhöhten
Geländelage, auf weite Sicht hin das Trichterfeld in diesem
Bereich. Die
Batterie, ausgestattet mit 4 x
90-mm-Kurzrohrgeschützen besaß einige schußsichere
Abteilungen und 3 Stollengänge. In
Verbindung mit dem etwa 150 m weiter südwestlich gelegenen Abri
de combat VLL 1 bildeten diese beiden Punkte ein starkes Hindernis,
das den Damloup-Rücken zwischen Fort de Vaux und der
Damloup-Schlucht sperrte.
Nach
der Eroberung des Dorfes Damloup arbeiteten sich am 23. Juni
1916 einzelnde deutsche Sturmtruppen des Infanterie-Regiments 105 an die Batteriestellung de Damloup heran.
Die
ersten Versuche, die Batterie zu erobern, scheiterten allerdings
an dem starken Abwehrfeuer der Franzosen. Am
25. Juni 1916 beschossen dann schwere deutsche Mörser die französische
Batterie, die daraufhin von der Besatzung für kurze Zeit geräumt
wurde. Nach
weiteren Besetzungsversuchen gelang am 3. Juli 1916 der deutsche
Überraschungsangriff.
Panik unter den
Franzosen
führte schließlich zur Aufgabe der Batterie. Französische
Versuche, die Batterie de Damloup bald wieder zu erobern,
scheiterten am starken deutschen Abwehrfeuer. Erst
am 24. Oktober 1916 konnten die Franzosen die Batterie wieder
besetzen. Am 11. November
1918 trafen sich amerikanische, französische und deutsche
Soldaten direkt an den Trümmern der Batterie de Damloup und
feierten den Waffenstillstand!
Wie
der Abri
de combat VLL, gehörte
auch die Hohe Batterie zu den zahlreichen
blutig umkämpften Orten
vor Verdun, an dem Deutsche und Franzosen
in wenigen Monaten Hunderte von Toten, Verwundeten und Vermißten
zu beklagen hatten!
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Die
beschädigte Batterie 6-2 de Bourvaux
liegt südöstlich
des Fort de Vaux im Bois de Chénois.
Die
1910 erbaute Batterie 6-2 de Bourvaux, auch Batterie
Lebon-Des-mottes, Batterie q3 du
ravin de Damloup und von den Deutschen Batterie H genannt, wurde
in Erd- und Betonbau erbaut und galt als eine der
modernsten Batteriestellungen vor Verdun.
Bis
Ende 1913 waren vor Ort 2 Haubitzen vom Kaliber 7,5 cm
aufgestellt. Anfang des Krieges rüstete man die Batterie mit
4 Geschützen vom
Kaliber 155 mm aus. Alle Geschütze standen ungeschützt in
sogenannten Ausbuchtungen zwischen den einzelnen Zugängen des
betonierten Haupttraktes und waren in nordöstlicher Richtung
(Dorf Damloup) ausgerichtet.
Der
eigentliche Betonbau maß eine Länge von etwa 70 m bei einer Breite von 6,50 m. Am rechten Schulterpunkt
der Batterie führte
eine Steintreppe etwa 3,20 m in den ersten der 4 Räume.
Ein durchgehender Gang verband die einzelnen Kasematten, die
als Unterkünfte für die Geschützbedienung dienten. Ein
eisernes Gittertor schützte die Kleinbahnzufahrt und den Weg
zur Batterie. Ein
20 m breites Drahthindernis umgab die gesamte Anlage.
Am
11. Juli 1916 griffen die Deutschen auch den Abschnitt zwischen Thiaumont
und dem Fort de Vaux an. Teilen des Infanterie-Regiments Nr. 143
gelang es bei dem Angriff bis zur Batterie 6-2 de Bourvaux
vorzustoßen. Nachdem
die Deutschen einige Handgranaten in die Eingänge geworfen hatten, ergaben sich etwa 250
französische Artilleristen, die man umgehend zum Fort de
Vaux schickte. Die Verwundeten
brachte man in einen der betonierten Räume. Ein vor Ort
arbeitender französischer Arzt versorgte die Soldaten. Schon
am Abend des 11. Juli eroberten die Franzosen die Batterie
zurück. Jetzt mußten die Deutschen den Weg in die
Gefangenschaft antreten.
Am 1. August 1916
griffen die deutschen Truppen mit zwei Kompanien
des Paderborner Infanterie-Regiments Nr. 158 an und gelangten
wiederum in den Bereich der Batterie. Das Stacheldrahthindernis
war inzwischen nur noch in Resten vorhanden. Unter Einsatz von
Feuerwerfern und Handgranaten brachen die Deutschen mit Äxten die Türen auf.
Fast einhundert französische Soldaten gingen in deutsche
Gefangenschaft.
Doch schon eine halbe Stunde später,
erzwang ein französischer Gegenangriff die Räumung der
Batterie.
Am
4. August 1916 nahmen die Franzosen die Nachbarbatterie 6-3, von den
Deutschen Batterie F
genannt, wieder ein. Bis zum 24. Oktober 1916, dem
Tag des großen französischen Angriffs, verliefen die deutschen
Stellungen etwa 200-250 m nördlich und nordöstlich der Batterie.
Ein direkter
Nebenweg des zum stark beschädigten Ouvrage
d’Infanterie de La Laufée verlaufenden Weges
führt auch zur Batterie 6-2 de Bourvaux. Die Reste der betonierten Batterie
liegen am Rande einer kleinen Lichtung im dichten Unterholz
versteckt. Der einzige noch vorhandene Einstieg zu den
Mannschaftsräumen ist ein im Gestrüpp versteckter schwer
zugänglicher südlicher Zugang. Alle anderen Eingänge sind
verschüttet. Im Inneren der Anlage verbindet ein Gang die
einzelnen Räume untereinander.
Die beschädigte
Batterie 6-4 de Tavannes
liegt nordöstlich
des Fort de Tavannes.
Die
Batterie, auch
Epaulement no. 4 genannt,
wurde ab 1890 in Erd- und Mauerbau als Batterie für
4 x 90-mm-Kurzrohrgeschütze
mit
3 Querwällen errichtet. Die Geschütze waren in nordöstliche Richtung
ausgerichtet. Im Jahre 1910 hatte man die gemauerte Batterie
teilweise modernisiert. Wände und Decke waren aus 1,5 m starken
Eisenbeton, die
Zwischenwände hate man gemauert. Im Untergeschoss befand sich
eine Zisterne mit mehreren Wasserbehältern.
Unter
der Brustwehr bediente ein Gang 3 Gruppen von je 3 Räumen.
Auf
der linken Seite der Batterie existierten 8 Munitionsnischen zu
4 Paaren.
Diese
kleinen Munitionsnischen wurden um fast alle um
1890 aus Mauerwerk mit einer Stärke von etwa 0,50 m erbaut. Über
die als Munitionslager dienenden Nischen wurde eine Erdschicht von
1 m gelegt. Ein
Drahthindernis umgab die gesamte Batterie; Weg und Kleinbahnzufahrt
wurden mit einem eisernen Gittertor geschützt.
Die
Batterie konnte von deutschen Kräften nie besetzt werden. Allerdings hatte die
deutsche Artillerie in einigen Bereichen der Batteriestellung
Volltreffer erzielen können.
Die Batterie 6-4 de Tavannes
liegt heute nahe der
Weggabelung der Straße D 913, die in Richtung des
Fort de Tavannes führt. Die
erst vor einiger Zeit freigelegten Überreste der Batterie
und des Munitionsdepots liegen gut erreichbar. Die
deutschen Artillerievolltreffer sind deutlich erkennbar wie auch
die im Waldgelände vorhandenen Trichter und Laufgräben.
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