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LES
BATTERIES D´ARTILLERIE |
Im Verfügungsbereich
Verdun gab es bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges u.a. 116 französische
Batterien mit 384 Kanonen. Die einzelnen
Geschütze standen zumeist auf großräumigen Plattformen. Die
Vorderseiten bestanden aus verstärkten Mauern; seitlich geschützt
mit aufgeworfenen Erdwällen. Zum Schutz der Bedienungsmannschaften existierten unter den seitlichen Versteifungen 9,60 x 1,50 m lange betonierte Stollen. Jede
Geschützstellung
besaß in ihrer Mitte einen eigenen Raum als Befehlsstelle.
Neben Erdbatterien existierten auch
gemauerte, betonierte und betonverstärkte Batterien, die früher
aus Erdmaterial oder Mauerwerk bestanden. In kleinen Magazinen
verfügte ein Teil dieser Batterien bis zu 200-800 Schuß
Artilleriemunition pro Geschütz. Die bei Verdun bis auf wenige
Ausnahmen in verdeckten Stellungen liegenden Batterien besaßen:
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ein
permanentes Drahthindernis. Zum Teil waren die Pflöcke in
Betonsockel eingelassen worden
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die
Munitions- und Materialversorgung wurde durch eine
Schmalspurbahn und einen breiten, gut befestigten Weg
gesichert
-
einen
gedeckten Laufgraben in oder zur Batteriestellung
-
vier
Geschützstellungen mit Böschungen
und breiten Schultertraversen.
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Die
im Raum Verdun vorzufindenden zwischen 1875 und 1914
entstandenen Batterien sind unterschiedlichen Baudatums und
daher von ebenso unterschiedlicher Bauweise:
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die
gemauerten Batterien besaßen im allgemeinen eine gemauerte
Brustwehr, etwa 12 m starke Erdtraversen sowie Munitionsnischen, ein Magazin und einen Unterstand für die
Geschützbedienung
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die
modernen Batterien waren in Normal- oder Eisenbeton ausgeführt,
entweder in einem Block, durch einen Gang verbundene
Unterstände
mit kehlseitigen Aufgängen zu den Geschützstellungen, oder
in zergliederter Weise; weiterhin ein distanziertes Magazin.
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Die Batterien setzten sich aus 4 Geschützen vom Kaliber 120-155
mm
zusammen. Da
die auf den Wällen der Forts noch zusammengefaßte und
ungeschützte
Artilleriemassierung zu gute Ziele für
feindliches
Feuer bot, verlegte man sie zum größten Teil in an
den Kehlen
angelegte Anschlußbatterien.
Ferner baute man zu den
Ouvrages
d´Infanterie
in
das
Zwischengelände der Forts gemauerte oder betonierte
Zwischenbatterien.
Eine Trennung von Nah- und Fernverteidigung deutete
sich damit an.
Die
Batterie 1-1 de
Froideterre at Magazin á Munition, auch MF 3 und Batterie
A genannt, lag,
wie die beiden Abris de combat MF 1 und MF 2, auf dem Höhenzug
von Froideterre, nahe am Ouvrage de Froideterre.
Bei der 1909 von
den
Franzosen erbauten betonierten Batteriestellung handelt es
sich um 2 Geschützstellungen mit je 4 Ständen und den
dazugehörigen Munitionslagern: 8 x 155-mm-Langrohrgeschütze
(de Bange) mit einer Reichweite
von 9.800 m. Die Batterie galt als rechte
Anschlußbatterie 1-1 des Ouvrages Froideterre.
Im erhöhten Zentrum
der Anlage befanden sich ein betonierter zweiräumiger Befehlsstand
(Kommandant und Telefonposten), 2 Schutzbunker,
eine
Sanitätsstelle, ein Brunnen und ein Raum zur Vorbereitung der
Geschosse.
Hinter den 6,50 m
breiten Plattformen verlief ein Schmalspurgleis
zur schnellen Lieferung von Munition und Ersatzteilen.
Latrinenblöcke
bildeten den seitlichen Abschluß und eine Stacheldrahtbewehrung
von 10 m mit einbetonierten Pfählen umgab die Anlage.
Wahrscheinlich war
den deutschen Truppen die
genaue Position der nicht direkt
einsehbaren Batterie unbekannt, denn die Schäden durch
deutsches Artilleriefeuer waren begrenzt. Auf Grund ihrer starken Verwundbarkeit
mußten die 8 x 155-mm-Langrohr-Geschütze mit
hydropneumatischer Brems- und Vorholvorrichtung ständig verschoben
werden. Ab August 1915 wurden die
Geschütze aus der betonierten
Stellung abgezogen und an anderen Orten vor Verdun eingesetzt.
Die betonierte
französische
Batterie Batterie 4-1
du Ravin de la
Fausse-Côte,
auch Batterie 3707, von den Deutschen
Batterie D genannt, bestand aus
4
Kurzrohrgeschützen von je 155 mm (Modell 1890),
lag am oberen Ausgang der Kasematten- schlucht und war in den Jahren 1909-1910 von den Franzosen
erbaut worden.
Die
Anlage bestand aus 3 Mannschaftsräumen von je 1,40 m Breite und
10 m Länge. Drei Querwälle trennten die Geschützstellungen. Wände
und Decken bestanden aus einer Betondecke von fast 1,5 m Stärke;
der Rest setzte sich aus
einfachem Mauerwerk zusammen. Die
Geschützstände konnten durch Treppen erreicht werden. Ein
Drahthindernis auf versenkbaren Betonsockeln umgab die
Batteriestellung.
Am
2. März 1916 stürmten Soldaten des Infanterie-Regimentes Nr.
20 die Kasemattenschlucht und den Osthang des Caillette-Waldes. Nach
der deutschen Besetzung war die Schlucht häufiges Ziel der
französischen Artillerie. Im Zuge dieser Beschießungen wurden
auch die Reste der Batterie, die beiden erbeuteten Geschütze
eingeschlossen,
fast
vollständig zerstört.
Die Kasemattenschlucht diente den Deutschen als
Standort für zahlreiche Minenwerferstände, als Sammelbecken für
die Verwundeten und als Abfallplatz
für Munition und
Ausrüstungsgegenstände. Durch
die Schlucht führte auch der berühmte
Sanitäterweg,
der sich vom Vauxberg bis fast zum Fort de Douaumont zog.
Am
24. Oktober 1916 gelang es dann den französischen Truppen,
unter Einsatz von Gasgeschossen, die Kasemattenschlucht wieder
zu besetzen. Am Nordhang der Schlucht richteten sie einige
Stollen ein.
Die
Ruine
der
Batterie 4-2
befindet sich ebenfalls in
der Kasematten- schlucht
(Ravin de la Fausse-Côte).
Die
betonierte Batterie 4-2 du Ravin de la Fausse-Cote, auch
Batterie D 1 oder Batterie
3908, von den Deutschen
als Batterie 741
bezeichnet, lag am oberen Hang der Kasematten-Schlucht (Ravin de la Fausse-Cote).
Die
Franzosen erbauten die Anlage 1909-1910. Die
Batterie besaß 4 Langrohrgeschütze von je 155
mm (Modell 1890).
Die
Geschützanlage
selbst bestand aus 2 Mannschaftsräumen von je 1,40 m
Breite und 10 m Länge. Zwischen diesen beiden Räumen lag die betonierte Unterkunft für
den Batteriestab. Wände
und Decken bestanden aus Beton von fast 1,5 m Stärke,
der Rest war einfaches Mauerwerk. Die Geschützstellungen wurden durch 3 Querwälle
getrennt.
Über Treppen konnte man die Geschützstände
erreichen. Rechts und links der
Mannschaftsunterkünfte befanden sich jeweils ein
betoniertes Munitionsmagazin und 2
Munitionsnischen. Die
Batterie umgab ein 20 m breites Stacheldrahthindernis auf versenkbaren
Betonsockeln und ein gedeckter Laufgraben führte
zur Stellung. Zur Versorgung fuhr eine
Schmalspurbahn auf einem befestigten Weg direkt an
die Batterie heran.
Am 2. März 1916 stürmten
Soldaten des Infanterie-Regiments Nr. 20 die
Kasematten-Schlucht (Ravin de la Fausse-Cote) und den
Osthang des Caillette-Waldes. Nach der deutschen Besetzung war die Schlucht häufiges
Ziel
französische
Artilleriegeschosse.
Im Zuge dieser
Beschießungen wurden auch die Reste der Batterie fast
vollständig zerstört.
Am 25. Oktober 1916
gelang es
dann den französischen Truppen, unter Einsatz von
Gasgranaten, die inzwischen stark beschädigte Geschützstellung
einzunehmen. Am Nordhang der Schlucht richteten sie einige
Stollen ein.
Die
Reste der 1889 erbauten und 1911 modernisierten
Batterie 5-4, auch Batterie 4691 und Batterie no. 1
de Vaux genannt, liegen
südwestlich
von Fort de Vaux. Die
Batterie 5-4 de Vaux wurde ab 1893 in Erd- und Mauerbau als Batterie für
4 x 95-mm-Geschütze mit 3 Querwällen erbaut und lag südwestlich
des Fort de Vaux. Die Decke hatte man betoniert; der Rest
war aus Mauerwerk
gefertigt.
Die Geschütze waren in nordöstliche Richtung
ausgerichet. 8 Munitions- nischen zu 4 Paaren waren auf der linken Seite
angeordnet.
Zu
den
bis auf wenige Ausnahmen in
verdeckten Stellungen vor Verdun liegenden Batterien
gehörten: ein
Drahthindernis, ein gedeckter Laufgraben, 4
Geschützstellungen mit Böschungen und breiten
Schultertraversen, ein breiter befestigter Weg sowie eine
Schmalspurbahn zur
Versorgung der Batterie.
Batterie 5-4 de Vaux
umgab ebenfalls ein 10 m breites Drahthindernis. In der Nähe befand sich ein kleiner Steinbruch.
Der
Unterstand der
Batterie ist zeitweise von Stäben genutzt worden. Die Anlage wurde während
des Krieges von deutschem Artilleriefeuer zerstört. Die
Batterie hat man während der Rodungsarbeiten in den 70er-Jahren zugeschüttet. Von der ehemaligen Batterie existieren nur
noch sehr wenige Trümmerreste.
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