by Erich Kassing  

DIE SCHLACHT UM VERDUN - EIN BEITRAG ZUR MILITÄRGESCHICHTE DES ERSTEN WELTKRIEGES 1914 - 1918

Verdun > Kampfbereiche > Côte 304 / Höhe 304

                  

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DIE SCHLACHT UM VERDUN 
KAMPFBEREICHE
CÔTE 304 / HÖHE 304
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Wie die Höhe Toter Mann (Mort Homme) war auch die Côte 304 eine besonders wichtige Schlüsselstellung für die Eroberung Verduns. Die westlich vom Toten Mann liegende Höhe 304 bildete südlich Esnes mit den Höhen 287 und 310 und dem Fort Marre für einen Angreifer ein besonderes Hemmnis auf dem Weg nach Verdun: Auf der Höhe 304 befand sich der höchste Punkt des Schlachtfeldes des linken Maasufers! Anmarschwege, die steilen Hänge und Höhe 304, Deutsches Waldlager, 1916 das unbewaldete Vorgelände waren von der Höhe besonders gut einsehbar. Jede Bewegung der deutschen Truppen im sumpfigen Gelände des Forges-Baches konnte intensiv beobachtet werden.

Solange das auf dem linken Maasufer herüberschlagende französische Artilleriefeuer nicht wirksam bekämpft werden konnte, wurde die Situation für die nach Süden kämpfenden deutschen Truppen immer problematischer.

Am 6. März 1916 begann der deutsche Angriff auf das linke Maasufer: Höhe 304, Deutscher Sanitätsunterstand, 1916 Erbitterte  Kämpfe um das Dorf Forges, die Höhe 365, den Cumiéres-Wald und schließlich um die Linie Höhe 304 - Toter Mann.

Vom 20. bis zum 22. März 1916 griffen deutsche Truppen, drei bayerische Infanterie-Regimenter der 11. bayerischen Infanterie-Division, aus der Deckung der Wälder von Avocourt und Malancourt unabläßig die Höhe 304 an: Der Zugang zum Maastal sollte geöffnet werden, wobei die Deutschen bis dahin über die Hälfte ihrer Soldaten verloren hatten.

Am 9. April 1916 erreichten die Deutschen die Höhe 287. Ein am 20. April 1916 von der 40. französischen Infanterie-Division durchgeführter Angriff, blieb an den Nordhängen des Toten Mannes stecken.

Von April bis Juni 1916 konnte man den Gipfel der Höhe nur sehr selten Französische Soldaten auf der Höhe 304, 1916 erkennen, da dieser ständig hinter einer Wand von Rauch und Staub verschwand.

Am 3. Mai 1916 beschossen 80 deutsche Batterien die Höhe 304. Der Beschuß und dessen Auswirkungen war so stark, daß sich der Himmel verdunkelte. Unzählige französische Soldaten wurden verschüttet, wenige überlebten und trugen schwere psychische Störungen davon.

Am 4. und 5. Mai 1916 griffen die Deutschen aus nördlicher Richtung die französischen Stellungen der Höhe 304 an. Diesmal kamen die Angreifer über Die Grausamkeit des Krieges: Tote französische Soldaten in einem Graben auf der Höhe 304, 1916 den Camard-Wald und die Höhe 287. Die von den Deutschen eroberten französischen Stellungen mußten aber schon in  der folgenden Nacht wieder geräumt werden: zu stark war das französische Abwehrfeuer.

Am 7. Mai 1916 gelang es schließlich den Deutschen, wiederum nach starkem Artilleriebeschuß, den Gipfel der Höhe 304 zu erobern und zu überschreiten, um sich an den Südhängen einzugraben.

Nach Rücknahme einzelner schon eroberter Stellungen stabilisierte sich die Front schließlich auf einer über die Höhenkuppe laufenden Kampflinie.

Im Zuge einer am 28. und 29. Juni 1917, unter Verwendung von Flammenwerfern gestarteten Offensive, konnten die Deutschen dann die Höhe 304 bis zum Französischer Feldgeistlicher an der Tragbahre eines schwer verwundeten Deutschen auf der Höhe 304, 17. Juli 1917Pommerieux-Sattel, einer Vertiefung nahe des Waldes von Avocourt, vollständig besetzen.

Auch in den Monaten Juni und Juli 1917 wurde die Höhe 304 heftig umkämpft, mußte aber vom 20. bis 24. August 1917 von den Deutschen endgültig geräumt werden. Fast 10.000 französische und deutsche Soldaten fanden bei den erbitterten Kämpfen um die Höhe 304 den Tod! Auch hier war das Sterben auf beiden Seiten nur Selbstzweck: Ein scheinbares Mittel zur schnellen Kriegsbeendigung!

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Quellen und Literatur:
  • Buffetaut, Yves: Verdun images de I´enfer, Paris 1995. 
  • Éditions Lorraines Frémont (Hg.): Verdun. Geschichtlicher illustrierter Führer, Verdun 1958.  
  • Klauer, Marcus: Die Höhe Toter Mann während der Kämpfe um Verdun in den Jahren 1916/1917, Remscheid 2001. 
  • Rohde, Horst: Militärgeschichtlicher Reiseführer Verdun, Berlin 1996. 
  • Werth, German: Verdun. Die Schlacht und der Mythos, Bergisch Gladbach 1979. 
  • Ziese-Beringer, Hermann: Der einsame Feldherr. Die Wahrheit über Verdun, 2 Bde.; Berlin 1934.

Abbildungen: 

  • Erich Kassing. 
  • Nationalarchiv (Hg.): Der Weltkrieg im Bild, München, o.J.

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Côte de Talou

Ein Ereignis aus den ersten Tagen der Verdun-Schlacht ist übermittelt, über das es sich zu spekulieren lohnt. Angehörige des Westpreußischen Infanterie-Regiments Nr. 155 - hier: das III. Bataillon - sollen nach ihrer Gefangennahme an der Côte de Talou (nördlich Vacherauville) von Franzosen erschossen worden sein. Zugetragen hatte sich dieser, als Kriegsverbrechen einzustufender Vorfall, am 24. Februar 1916.

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