by Erich Kassing  

DIE SCHLACHT UM VERDUN - EIN BEITRAG ZUR MILITÄRGESCHICHTE DES ERSTEN WELTKRIEGES 1914 - 1918

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DIE SCHLACHT UM VERDUN 
KAMPFBEREICHE
VAUQUOIS
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Obwohl Vauquois fast vierzig Kilometer westnordwestlich von Verdun liegt, bestimmte die hart umkämpfte Höhe das Schicksal der Festung Verdun entscheidend mit und muß daher auch Thema dieser Verdun-Website sein.

Mit dem Ziel der Einkreisung Verduns besetzten schon am 24. September 1914 deutsche Truppen den westlich von Verdun auf einem Hügel liegenden Ort Französischer Pionier gräbt einen Minenstollen, 1916 Vauquois.

Mit dem Hügel von Vauquois verfügten die Deutschen über einen ausgezeichneten Beobachtungspunkt und strategischen Ausgangsort, den man ausbaute.

Der Versuch der französischen Armee, im Oktober und Dezember 1914, das streckenweise übereinanderliegendes Stellungssystem aus  Gräben, Unterständen und Bunkeranlagen zu erobern, scheiterte an der fehlenden Artillerieunterstützung.

Ab dem 17. Februar 1915 fand ein weiterer Angriff der Franzosen statt. Am 4. März 1915 gelang es dann den französischen Soldaten, den zerstörten Höhenort zu erobern; spätere deutsche Wiedereroberungsversuche scheiterten.

Ab Mitte April 1915 wurde aus dem Stellungskrieg auch ein Minenkrieg: Der Deutsche Soldaten in Stellung vor Vauquois, 1916 Kampf unter der Erde.

Der Minenkampf auf Vauquois, der unter großen Opfern auf beiden Seiten hart geführt wurde, erreichte seinen absoluten Höhepunkt während der Offensive gegen Verdun. Das auf dem Hügel liegende Dorf Vauquois wurde im Laufe der Kämpfe restlos zerstört!

Am 23. März 1916 erfolgte die größte französische Minensprengung.  Auf beiden Seiten bestanden inzwischen große unterirdische Stollennetze von mehreren Kilometern.

Am 14. Mai und 10. Dezember 1916 zündeten die Deutschen ihre wirksamsten Minenexplosionen. Bei der Sprengung am 14. Mai (60 Tonnen Sprengstoff!)Französischer Minenwerfer von 1916 auf der Höhe Vauquois, 2003 kamen über einhundert französische und deutsche Soldaten ums Leben!

Die deutschen Einheiten, die auf Vauquois kämpften, wurden regelmäßig ausgewechselt. Nur die 1.Kompanie des PiBatl. 30 blieb bis April 1918 auf Vauqouis, da Sie die Führung über die unterirdischen Minierarbeiten hatte. Das Lager dieser Einheit befand sich in Varennes. In der Regel wurde in 3 Schichten für 6 Stunden  gearbeitet. Eine typische Besetzung für einen langen Angriffsstollen waren 11 Soldaten: 2 Mann minierten, 2 Mann füllten den entstandenen Schutt um, 7 Mann transportierten den Schutt nach oben. Die Mineure hatten in der Regel in Stollen auf Vauquois, 1986 den Schützengräben nichts zu suchen, nach Schichtende gingen sie zurück ins Lager nach Varennes.

Während ihrer Arbeiten mußten die Mineure eigentlich ständig damit rechnen, durch den Feind abgequetscht zu werden. Das bedeutete, daß der Feind einen eigenen Stollen an den des anderen grub und dann mit einer Sprengladung den Stollen zum Einsturz brachte.

Eine weitere Gefahr ging von den Trichtersprengungen aus. Nach solchen Sprengungen bildeten sich häufig Erdspalten, durch die ungemerkt Kohlenoxyd in die Stollen dringen und die dort tätigen Pioniere töten konnte. Bei Sprengungen wurde außerdem Kohlenoxydfreigesetzt.

Abgesehen von diesen Gefahren brachte der tägliche Stollenbau dieEingang zur französischen Galerie Odéon, 2001 militärische Besatzung an ihre physischen und psychischen Grenzen. 

In den Angriffsstollen konnten die Arbeiter fast nur in gebückter Stellung arbeiten. Zwar existierten elektrische und pneumatische Hilfswerkzeuge, doch um den verräterischen Lärm zu vermeiden, wurde oft nur mit Hammer und Meißel gearbeitet. Die Tagesleistung lag zwischen 70 und 100 cm. In größeren Tiefen sorgten elektrische oder handbetriebene Ventilatoren für Französischer Tunneleingang, 2001 die  Zirkulation der dringend benötigten Luft. Der Stromgenerator stand in Varennes.

Am 26. September 1918 eroberten alliierte Truppen Vauquois endgültig zurück.

Die Vauquois-Höhe gilt heute als historisches Denkmal. Noch immer geben die großenFranzösisches Denkmal auf Vauquois (Ausschnitt), 2003 Minenkrater deutliche Hinweise auf den grausamen  Kampf unter der Erde.

An der ehemaligen Hauptstraße des Dorfes Vauquois liegen fast dreizehn große Minenkrater. Der größte Trichter wurde am 14. Mai 1916 von der deutschen sechzig Tonnen Sprengstoff-Mine hervorgerufen. Man findet heute noch zahlreiche Unterstände und Stollen.

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Quellen und Literatur:
  • Editions-Verlag (Hg.): Verdun-Sehen und Verstehen. Schlachtfelder und Umgebung, Drancy 1980. 
  • Rohde, Horst / Ostrovsky, Robert: Militärgeschichtlicher Reiseführer Verdun, Hamburg 1996.

Abbildungen: 

  • Erich Kassing.  
  • F. Zimmerschied (Köln).

 

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