Nach
der französischen
Entdeckung des Geschützstellungsbaues nahe der Sorel-Ferme sahen
sich die Deutschen gezwungen, eine neue Geschützbettung
im Bois de Watlemont
zu bauen, nur vier Kilometer weiter
nordöstlich von Loison, außerhalb der Reichweite der
französischen Artillerie. Dieser Bettungsbau konnte
vollendet werden.
Eine große
Anzahl von Armierungssoldaten war notwendig, um in
wochenlangen
Ausschach- tungsarbeiten die Bettungsgrube im Bois de
Watlemont auszuheben. Nach
Fertigstellung der
Grube erfolgte der
Betonbettungsbau und der Bau der Krangleise, der
Unterstände und der Munitionsräume. Die
anschließende Aufstellung des schweren Geschützes
dauerte noch einmal acht Wochen. 38 Eisenbahnwagen wurden für den Transport der Waffe
benötigt.
Aufgenommen
wurde eine 38-cm-Kanone mit einem Schwenkwinkel von 36
Grad. Das 38-cm-Geschütz an der Nordostecke des
Bois de
Watlemont
(früher: Bois de Muzeray) gehörte zu den ersten von der Kriegsmarine
bereitgestellten schweren Bettungsgeschützen und war im
September 1915 einsatzbereit.
Das
Bedienungspersonal der
drei 38-cm-Geschütze, die auch vom
Gleis feuern konnten, bestand vorerst aus
Soldaten der Marine-Artillerie: der
Marinesondereinheit
Fußart. Batl. 5000, da diese Männer
schon mit den Waffen vertraut gewesen
waren.
Zuerst
wurden die 750 Kilogramm schweren Geschosse für das
Geschütz wurden auf einem Schmalspurwagen herangefahren.
Dann transportierte man auf einer Ladeplattform die Wagen
nach oben. Deren schwere Ladung legte man auf einen
Geschoßwagen, der die Munition zum Verschluß brachte.
Anschließend schoben
zwölf Soldaten des Bedienungspersonals das Geschoß mit
ihren Händen in den Verschluß.
Sämtliche
Geschützstellungen waren untereinander mit
Zufahrtsgleisen und Munitionsdepots verbunden: Von
Longuyon zog sich das Gleis über die Handeville-Ferme zur 38-cm-Geschützstellung im
Bois de Warphemont
und nach Duzey. Von Duzey nach
Süden mit der Weiche nach Spincourt und dem
Munitionsdepot nördlich von Muzerey nach Billy. Von Billy durch den Bois de Hingry zur
Sorel-Ferme
mit einer
Abzweigung nördlich an Loison vorbei
nach Spincourt mit der Weiche zur Stellung im Bois de
Watlemont.
Während
des Krieges waren im Februar 1915 eine der beiden
Bettungen an der
Sorel-Ferme und die Stellung im
Bois de Watlemont schußbereit;
im September auch die Stellung im Bois de
Warphemont.
Die
erste Stellung an der Sorel-Ferme und die Stellung
im Bois de Watlemont
wurden aber im August 1915
wieder demontiert.
Im
Februar 1916, zu Beginn der Schlacht um Verdun,
war die zweite Stellung an der Sorel-Ferme und die
Stellung im Bois de Watlemont
schußbereit.
Die
Bettung liegt versteckt im nördlichen Teil des Bois de
Watlemont. Erhalten geblieben sind die
lediglich Eisenteile, die man nicht abbauen
konnte, die
betonierte Bettungsgrube, der Aufbau der Geschützgegengewichte,
die Bolzen zur Verankerung des Geschützes und der
mit zwei Eingängen ausgestattete Feuerleitstand.
Auf
dem Generatorenblock kann man den eingeritzten Namen
F. Vetter 1917 lesen. Noch erkennbar
ist der einfache Damm für die Zufahrtsgleise mit einer 600-mm-Spurweite, auf denen die Geschosse und
Kartuschen zum Geschütz transportiert wurden.
Die Stellung wurde im Zuge des Rückzugs von deutschen Truppen
gesprengt.
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