by Erich Kassing  

DIE SCHLACHT UM VERDUN - EIN BEITRAG ZUR MILITÄRGESCHICHTE DES ERSTEN WELTKRIEGES 1914 - 1918

Verdun > Artillerie > Schwere Geschütze > Deutsches 38-cm-Bettungsgeschütz im Bois de Watlemont

                  

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DIE SCHLACHT UM VERDUN 
ARTILLERIE 
SCHWERE GESCHÜTZE
DEUTSCHES 38-CM-BETTUNGSGESCHÜTZ IM BOIS DE WATLEMONT (FRÜHER BOIS DE MUZERAY)

Nach der französischen Entdeckung des Geschützstellungsbaues nahe der Sorel-Ferme sahen sich die Deutschen gezwungen, eine neue Geschützbettung im Bois de Watlemont zu bauen, nur vier Kilometer weiter nordöstlich von Loison, außerhalb der Reichweite der französischen Artillerie. Dieser Bettungsbau konnte vollendet werden. 

Eine große Anzahl von Armierungssoldaten war notwendig, um in Bettungsgeschütz in einem Meppener Anschießgerüst, 1916 wochenlangen Ausschach- tungsarbeiten die Bettungsgrube im Bois de Watlemont auszuheben. Nach Fertigstellung der Grube erfolgte der Betonbettungsbau und der Bau der Krangleise, der Unterstände und der Munitionsräume. Die anschließende Aufstellung des schweren Geschützes dauerte noch einmal acht Wochen. 38 Eisenbahnwagen wurden für den Transport der Waffe benötigt.

Aufgenommen wurde eine 38-cm-Kanone mit einem Schwenkwinkel von 36 Grad. Das 38-cm-Geschütz an der Nordostecke des Bois de Watlemont Nordöstliche Ansicht, 1916 (früher: Bois de Muzeray) gehörte zu den ersten von der Kriegsmarine bereitgestellten schweren Bettungsgeschützen und war im September 1915 einsatzbereit.

Das Bedienungspersonal der drei 38-cm-Geschütze, die auch vom Gleis feuern konnten, bestand vorerst aus Soldaten der Marine-Artillerie: der Marinesondereinheit Fußart. Batl. 5000, da diese Männer schon mit den Waffen vertraut gewesen waren.

Zuerst wurden die 750 Kilogramm schweren Geschosse für das Geschütz wurden auf einem Schmalspurwagen herangefahren. Dann transportierte man auf einer Ladeplattform die Wagen nach oben. Deren schwere Ladung legte man auf einen Geschoßwagen, der die Munition Südöstliche Ansicht, 1916 zum Verschluß brachte. Anschließend schoben zwölf Soldaten des Bedienungspersonals das Geschoß mit ihren Händen in den Verschluß.

Sämtliche Geschützstellungen waren untereinander mit Zufahrtsgleisen und Munitionsdepots verbunden: Von Longuyon zog sich das Gleis über die Handeville-Ferme zur 38-cm-Geschützstellung im Bois de Warphemont und nach Duzey. Von Duzey nach Süden mit der Weiche nach Spincourt und dem Munitionsdepot nördlich von Muzerey nach Billy. Von Billy durch den Bois de Hingry zur Sorel-Ferme mit einer  Abzweigung nördlich an Loison vorbei nach Spincourt mit der Weiche zur Stellung im Bois de Watlemont.

Während des Krieges waren im Februar 1915 eine der beiden Bettungen an der Sorel-Ferme und die Stellung im Bois de Watlemont schußbereit; imIm Memorial Fleury existiert ein Modell der an der Sorel-Ferme und im Bois de Watlemont eingesetzten deutschen 38-cm-Bettungsgeschütze, 2003 September auch die Stellung im Bois de Warphemont.

Die erste Stellung an der Sorel-Ferme und die Stellung im Bois de Watlemont wurden aber im August 1915 wieder demontiert. Im Februar 1916, zu Beginn der Schlacht um Verdun, war die zweite Stellung an der Sorel-Ferme und die Stellung im Bois de Watlemont schußbereit. 

Die Bettung liegt versteckt im nördlichen Teil des Bois de Watlemont. Erhalten geblieben sind die lediglich Eisenteile, die man nicht abbauen Südwestliche Teilansicht des Feuerleitstandes, 1993 konnte, die betonierte Bettungsgrube, der Aufbau der Geschützgegengewichte, die Bolzen zur Verankerung des Geschützes und der mit zwei Eingängen ausgestattete Feuerleitstand. Auf dem Generatorenblock kann man den eingeritzten Namen F. Vetter 1917 lesen. Noch erkennbar ist der einfache Damm für die Zufahrtsgleise mit einer 600-mm-Spurweite, auf denen die Geschosse und Kartuschen zum Geschütz transportiert wurden. Die Stellung wurde im Zuge des Rückzugs von deutschen Truppen gesprengt.

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Quellen und Literatur:

  • Fischer, Kurt/Klink, Stephan: Spurensuche bei Verdun, Bonn 2000. 

  • Kaiser, Franz Nikola: Das Ehrenbuch der schweren deutschen Artillerie, 2 Bde., Berlin 1934. 

  • Kosar, Franz: Eisenbahngeschütze der Welt, Stuttgart 1999. 

  • Spilker, Rolf/Ulrich, Bernd: Der Tod als Maschinist. Der industrialisierte Krieg 1914-1918, Osnabrück 1998.

Abbildungen: Erich Kassing. Stephan Klink.

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Französisches 400-mm-Eisenbahngeschütz

Bei dem 400-mm-Eisenbahngeschütz auf Eisenbahnwiegenlafette handelte es sich um das bekannteste französische Eisenbahngeschütz des Ersten Weltkrieges: die Haubitze 400 mm M 1915/16. Schon am 10. Juni 1915 hatte General Joffre den Bau eines solchen Geschützes zur Bekämpfung von Festungsbauten gefordert. Beide mit Tarnfarben bemalten französische Steilfeuergeschütze standen im Oktober 1916 im Bois de Baleycourt an der Bahnlinie nach St.-Menehould.

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