Das Phänomen der neuapostolischen Kirche bzw. e.V.

Machen Sie sich ein eigenes Bild der NK bzw. e.V. anhand von Orginalzitaten

NK und ihr Verhältnis zum Naziregime:

 

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der NK und dem Nationalsozialismus

Sie finden auf dieser Seite von Zitat 1 bis 36 Orginalzitate der NK in der Zeit des Nationalsozialismus.

Ab Zitat 37 finden Sie Orginalzitate der NK nach 1945 ihre Rolle während des Nationalsozialismus bezogen.

Zur Erläuterung: in den folgenden Zitaten finden sich die Namen J.G. Bischoff und Friedrich Bischoff: letzterer ist der Sohn und bis Mitte der Achtziger Jahre Herausgeber, Verleger, Drucker und alleiniger Inhaber des gleichnamigen noch heute bestehenden Nak-Verlags war. J.G. Bischoff begann 1951 zu verkünden, der Herr habe ihn wissen lassen, daß er nicht mehr sterben würde und daß der Herr zu seinen Lebzeiten wiederkommen würde, um die Seinen zu sich zu nehmen (es ist zentraler Bestandteil der Nak-Ideologie bis heute, daß Herr Jesu wiederkommen wird und die treuen Mitglieder der Nak zu sich nehmen wird). J.G. Bischoff starb jedoch am 06.07.1960.

1. aus einem Brief des J.G. Bischoff am 2. August 1933 an das Preussische Kulturministerium in Berlin:

"Eine grosse Zahl meiner Rundschreiben an die Leiter und Diener der Neuapostolischen Kirche Deutschlands liefert den klaren Beweis, dass sie uneingeschränkt und bedingungslos die nationalsozialistische Bewegung nicht nur anerkennt, sondern auch gefördert hat.... Meine Einstellung zur nationalsozialistischen Bewegung geht auch daraus hervor, dass ich am 19.4.33 dem SA-Sturm 23/166, Standort Neuweilnau, RM 50,- zur Anschaffung einer Sturmfahne und dem SS-Sturm 3/II/2 in Frankfurt (Main) RM 100,- gespendet habe. Ausserdem habe ich verschiedenen anderen nationalsozialistischen Formationen meine finanzielle Unterstützung zukommen lassen. Dies allein dürfte meine Gesinnung zu Genüge kennzeichnen....Unser Volkskanzler Adolf Hitler ist für viele Millionen ein Erretter und Helfer aus schwerer Not, und andere betrachten ihn unberechtigt als ihren Tod feind...Mein Sohn hat die Fliegerprüfung abgelegt, um mit seinem Können dem Vaterland und seinem Führer zu dienen...“

2. Reichsführer-SS, SD-Leitheft über die Neuapotolische Gemeinde e.V., Mai 1937, 44 S. Akt R 58/230, Bundesarchiv Koblenz

"Die Neuapostolische Gemeinde betont in Punkt 10 ihres Glaubensbekenntnisses streng die weltliche Autorität. Seit der Machtübernahme betont sie in geradezu auffälliger Weise ihre nationalsozialistische Gesinnung (siehe Anlage 6). Die frühere Einstellung des Stammapostels Bischoff, der für die allgemeine politische Haltung verantwortlich ist, ist nicht bekannt, da er politisch nie hervorgetreten ist. Heute allerdings stellt er seine Sympathie mit dem Nationalsozialismus in den Vordergrund und verlangt von seinen Mitgliedern in zahlreichen Rundschreiben die gleiche positive Einstellung zum Staat, oft aber in einer reichlich plumpen Weise.

Ist das Stammapostelamt eine göttliche Einrichtung ? hrsg. Apostelkollegium der Neuap. Gemeinde, Steinhagen i.W., 1929:

"...Aus diesen wenigen Beispielen ist schon klar zu ersehen, dass ein Führer im natürlichen Leben unumgängliche Notwendigkeit ist."

3. aus einem Brief des J.G. Bischoff am 2. August 1933 an das Preussische Kulturministerium in Berlin:

"Bei der Aufstellung aller Satzungen (der NAK: Anm. der Redaktion) wurde von dem für die Autorität einer Kirche bestimmenden Gedanken des Führerprinzips ausgegangen, um dadurch die Möglichkeit zu einer straffen Organisation zu gelangen. Wie wir im Staatsleben nur unter einer Führung, die den Erfordernissen des Volkes Rechnung trägt, ein glückliches Volk werden können, wie wir nur dann Staatsbürger sein können, wenn wir uns dieser Führung restlos unterordnen, so kann auch im religiösen Leben nur derjenige Mensch glücklich sein, der in einer innerlich gesunden Religionsauffassung stehend sich der Kirchenführung unterordnet und derselben den schuldigen Glaubensgehorsam entgegenbringt, die ihm die Gewähr zu einer seelischen Befriedigung bietet."

diese Prinzipien des Organisationsaufbaus der NK und der NK Verfassung sind aktuell z.B in der Verfassung der NK-Baden-Württemberg

hier

nachzulesen !

4. aus einem Brief des J.G. Bischoff am 2. August 1933 an das Preussische Kulturministerium in Berlin:

"Es sei festgestellt, dass wir alle kulturellen Schöpfungen des deutschen Volkes schätzen, aber als Vorkämpfer der nationalen Revolution für unsere Mitglieder alles ablehnen mussten, was der sittlichen Verrohung des Volkes Vorschub leistet. Die Tatsache, dass nach der Machtergreifung Adolf Hitlers einer der ersten Schritte war, diese Gifte (die Aufhebung der Medien und Pressefreiheit: Anm. der Redaktion) dem Volkskörper zu entziehen, gibt uns die Gewähr, dass wir richtig gehandelt haben... Heil Hitler ! gez. J.G. Bischoff"

5. "Die neuapostolische Kirche im Dritten Reich" Apostelkollegium Dezember 1933

"Zum Schluss sei noch erwähnt, dass nach der Wahl 1929 in Dtl. die KPD eine Liste mit 28 Namen von Volksgenossen veröffentlichte, die für die NSDAP gestimmt hatten unter dem Motto: Schlagt die Faschisten, wo ihr sie trefft ! Unter den 28 Volksgenossen befanden sich nicht weniger als 12 Mitglieder der Neuapostolischen Gemeinde. Ausserdem sei noch auf die Tatsache hingewiesen, dass schon seit 1921 und 1923 Mitglieder der Neuapostolischen Gemeinde mit dem Führer Freud und Leid geteilt haben. Zwei ihrer Mitglieder haben dabei ihr Leben gelassen und über 60 wurden verwundet und einige infolge ihrer nationalsozialistischen Betätigung mit Gefängnis bestraft. Das ist im Verhältnis zur Mitgliederzahl der Gemeinden ein hoher Prozentsatz."

6. Zeitschrift "Unsere Familie", Ausgabe v. 20.04.1940, S. 124, Spendenaufruf

Wie steht es mit deiner Metallspende zum Geburtstag des Führers ? Wenn du sie noch nicht zu der dir bekannten Sammelstelle gebracht haben solltest, dann tue es heute noch ! Du weisst: willkommen sind Blei, Kupfer, Bronze, Messing, Zinn, Neusilber, Nickel. Sieh überall nach in deinem Haushalt, überall gibt es entbehrliche Dinge aus diesen Metallen, sammle sie und bringe die sofort zur Sammelstelle, denn am 20. April wird die Metallspende abgeschlossen. Diese Metallspende ist nichts anderes als eine vorsorgliche Massnahme, sie bietet aber für alle Deutschen eine Gelegenheit, durch die Tat dem Führer zu seinem Geburtstag unbedingte Treue und Zuversicht darzutun.

7. Schreiben des Apostel Hartmanns, Karlsruhe an den Herrn Reichskomissar für die Saarpfalz, in: Reichskirchenministerium, Die Neuapostolische Religionsgemeinschaft, 1922-1941,Akt RKM 23418, Bundesarchiv Potsdam

"Die NAK ist nicht nur staatsbejahend, sondern beteiligt sich aktiv an den Bestrebungen zum Wohl des deutschen Volkes. Die seit der Machtübernahme durch die NSDAP in den öffentlichen Räumen, Versammlungsstätten usw. aufgestellten Sammelbüchsen haben gerade in unseren Versammlungsstätten ganz erhebliche Beträge erbracht, die für die Opferwilligkeit der Gemeindemitglieder das beste Zeugnis sind."

8. aus einem Brief des J.G. Bischoff am 2. August 1933 an das Preussische Kulturministerium in Berlin:

"Jeder Diener und jedes Mitglied der Neuapostolischen Gemeinde ist durch die planmässige Beeinflussung seitens der Hauptleitung in nationalsozialistischen Sinn erzogen, so dass die meisten Mitglieder der Neuapostolischen Gemeinde der Nationalsozialistischen deutschen Arbeiterpartei angehören oder ihr nahestehen. Heil Hitler ! gez. J.G. Bischoff"

9. "Die neuapostolische Kirche im Dritten Reich" Apostelkollegium Dezember 1933

"Die peinlich-gewissenhafte Befolgung aller Anordnungen und Verfügungen des Hauptleiters, der seinen Sitz in Deutschland hat, ist Pflicht eines jeden Mitglieds der Kirche; denn in ihr ist das Führerprinzip in religiöser Hinsicht in jeder Weise ausgeprägt."

10. Rundschreiben des Stammapostels vom 01.12.1933 an alle Amtsträger der NK:

"Der Stellvertreter des Führers hat angeordnet, dass in Glaubenssachen kein Gewissenszwang ausgeübt werden darf. Damit hat sich der Führer ein unvergängliches Denkmal in unseren Herzen gesetzt. Gott segne ihn dafür auch fernerhin reichlich mit allem, was er zur Führung des grossen deutschen Volkes nötig hat."

11. Zeitschrift "Unsere Familie" 05.12.1941

Heute steht unser Volk im Abwehrkampf gegen seine Feinde, die es vernichten wollen. Viele unserer Brüder stehen mit an der Front, kämpfen un die Erreichung der Freiheit, um den Lebensraum und die Zukunft unseres Volkes, und auch wir alle tragen dazu mit unseren Opfern willig und freudig bei. Dieser Kampf fordert ein Anspannen aller Kräfte, und kann nur dann zum Siege führen, wenn wir bereit sind, auch das Letzte daranzugeben im gläubigen Vertrauen, dass der den Kampf durch den Sieg segnet und die Opfer durch den Erfolg lohnt.

12. Zeitschrift "Unsere Familie" 05.03.1941

Kriegswinterhilfwerk 1940/41

Der Führer:

Was den deutschen Soldaten an der Front stark macht, ist das Bewusstsein und das Wissen, dass hinter ihm in eisener Geschlossenheit und fanatischen Willen ein ganzes Volk steht.

neben ganzseitigen Abbildungen Adolf Hitlers wurde in der Nak Zeitschrift „UnsereFamilie“ viele Führeraufrufe abgedruckt (Anm. der Redaktion)

13. Zeitschrift "Unsere Familie" 20.04.1941

"Männer machen Geschichte: Der Geburtstag des Führers ist ein Feiertag des deutschen Volkes, an dem man sich bewusst werden sollte, dass die Persönlichkeit Adolf Hitlers die Reihe der grossen deutschen Politiker, der sich um die Erhaltung und Stärkung des Reiches bemüht haben, nicht nur in der Tradition der Verbundenheit dieses deutschen Reiches mit Italien fortgeführt, sondern den Schlusstein in der Entwicklung zum Grossdeutschen Reiche gesetzt hat."

14. Zeitschrift "Unsere Familie" 10.04.1938

Am 10. April dem Führer unser "Ja".

Wenn wir in unseren Gottesdiensten den Führer und die Regierung in unser Gebet einschlossen und einschliessen, wenn wir den Allmächtigen bitten: Beschütze den Führer und richte auch fernerhin durch ihn aus, was du dir vorgenommen hast, durch ihn zu tun".....

Die Volksabstimmung soll der ganzen Welt die Übereinstimmung des geeinten Grossdeutschlands mit seinem Führer beweisen. Dieser Beweis steht bereits fest in den Herzen aller Deutschen, und wir alle wollen ihn auch äusserlich zum Ausdruck bringen, indem wir am 10. April dem Führer freudig unser "Ja" geben !

15. aus einem Empfehlungsschreiben für J.G. Bischoff durch den Leiters der Landesstelle Hessen-Nassau des Reichsministeriums für Propaganda und Volksaufklärung, Herrn Müller-Scheld, ein Mitarbeiter und enger Vertrauter von Joseph Goebbels (Akt RKM 23418 Bundesarchiv Potsdam):

„Friedrich Bischoff ist Parteigenosse, mir seit Jahren bekannt und politisch und menschlich absolut zuverlässig.“

16. aus einem Brief des J.G. Bischoffs an den Reichsminister des Innern (Akt E 130 b 1462, Hauptstaatsarchiv Stuttgart)

„Seit einiger Zeit befinden sich in Deutschland die Vertreter der Nak Nordamerikas, Kanadas, Südamerikas, Südafrikas und Australien. Dieselben waren von mir, dem Hauptleiter der Nak des In- und Auslandes, nach Deutschland eingeladen, um sich neben der Besprechung kirchlicher Fragen durch eigene Anschauung ein Bild von der Haltlosigkeit der über Deutschland im Ausland verbreiteten Greuelmärchen zu machen. Verschiedene Reisen in Deutschland hatte diesen Vertretern schon ein erfreuliches Bild gegeben. Auch war es möglich, diesen Herren durch den Leiter der Landesstelle für Propaganda und Volksaufklärung Müller-Scheld in Frankfurt einen Vortrag über den Nationalsozialismus und Auslandspropaganda halten zu lassen, der einen äußerst günstigen Eindruck hervorrief.“

17. Zitat J.G. Bischoffs aus einem Schreiben an das Preussische Kultusministerium (Akt RKM 23418, Bundesarchiv Potsdam)

„Jeder Diener und jedes Mitglied der Neuapostolischen Gemeinde ist durch die planmäßige Beeinflussung seitens der Hauptleitung in nationalsozialistischem Sinn erzogen, so daß die meisten Mitglieder der Neuapostolischen Gemeinde der Nationalsozialistischen deutschen Arbeiterpartei angehören oder ihr nahestehen. Heil Hitler ! Gez. J.G. Bischoff“

18. Zitat des Apostelkollegiums (Reichsstatthalter Epp, Aktenmaterial über die Neuapostolischen Gemeinden, 1934-1935, Akt Reichs.st.h. 638/1, Bayerisches Hauptstaatsarchiv, München)

„Die peinlich-gewissenhafte Befolgung aller Anordnungen und Verfügungen des Hauptleiters, der seinen Sitz in Deutschland hat, ist Pflicht eines jeden Mitglieds der Kirche; denn in ihr ist das Führerprinzip in religiöser Hinsicht in jeder Weise ausgeprägt.“

19. aus der letzten Ausgabe der Nk Zeitschrift „Unsere Familie“ 05.12.1941:

Heute steht unser Volk im Abwehrkampf gegen seine Feinde, die es vernichten wollen. Viele unsere Brüder stehen mit an der Front, kämpfen um die Erreichung der Freiheit, um den Lebensraum und die Zukunft unseres Volkes, und auch wir alle tragen dazu mit unseren Opfern willig und freudig bei. Dieser Kampf fordert ein Anspannen aller Kräfte und kann nur dann zum Sieg führen, wenn wir bereit sind, auch das Letzte daranzugeben im gläubigen Vertrauen, daß der Herr den Kampf durch den Sieg segnet und die Opfer durch den Erfolg lohnt.

So ist im Bestreben, alle Kräfte zusammenzufassen und alle Mittel auf das eine Ziel, den Endsieg, auszurichten, auch für die Zeitschrift Unsere Familie der Zeitpunkt gekommen, an dem sie ihr Erscheinen einstellt. Während der Jahre des Aufbaues haben die Geschwister durch Treue und Mitarbeit geholfden, daß das schöne Werk erhalten bleibe und gefördert werden konnte.

Wir hoffen aber, daß nach dem Sieg auch die Zeitschrift Unsere Familie ihre Arbeit wieder aufnehmen wird, um uns -wie seither- zu begleiten und als treuer Freund das Band, das uns umschlingt, enger zu gestalten.

20. Aus Zeitschrift „Unsere Familie“ 20.08.1939:

Klar zum Gefecht

Alljährlich im August finden für die einzelnen Schiffsverbände unserer Kriegsmarine gefechtsmäßige Kaliberschießen der Artillerie statt ... In den Vordergrund recken sich Respekt heischend die Langrohre der 15 cm Geschütze aus dem mächtigen Geschützturm

21. Aus Zeitschrift „Unsere Familie“ 05.09.1939:

„Der sogenannte freie Zugang zur Weichsel für die ostpreußische Bevölkerung jedoch, das ist seit 20 Jahren nichts anderes, als eine nicht zu überbietende Verhöhnung deutscher Lebensrechte in uraltem, deutschem Lebensraum.“

der Autor dieses Zitats war noch bis 1960 verantwortlicher Redakteur der Zeitschrift „Unsere Familie“

22. Aus Zeitschrift „Unsere Familie“ 2009.1939:

„Als wir unsere Ausgabe Nr. 17 vorbereiteten, die den Bildbericht über Ostpreußens Zugang zur Weichsel enthält, ahnten wir keinesfalls, daß die politische Unvernunft Polens die Dinge auf die Spitze treiben würde ... Die Ehre und das Ansehen des Großdeutschen Reiches, für das der Führer in allererster Linie verantwortlich ist, ließen ein weiteres Zuwarten und eine weitere Langmut nicht zu. Der Führer sah sich gezwungen, die polnischen Angriffe zurückzuschlagen... Eins steht aber unverrückbar fest: das deutsche Volk ist eins mit seinem Führer und wird sich in diesem Kampf um seine Existenz und seine Lebensrechte nie von seinem Führer trennen ... In Verlag und Schriftleitung werden wir unsere Pflicht tun und noch Einiges darüber hinaus, um Euch, Ihr Lieben, auch in den Zeiten des Abwehrkampfes des deutschen Volkes nach besten Kräften zu bedienen. Euch aber bitten wir, uns in diesen Zeiten die Treue zu halten, wie wir sie Euch gehalten haben nach dem Grundsatz: das Beste ist für unsere Geschwister gerade gut genug. Dieser Leitgedanke wird auch in Eurer zukünftigen Bedienung durch uns oberstes Gesetz sein. Wir alle aber werden den Verhältnissen entsprechend Opfer bringen müssen und wir werden diese Opfer gern auf uns nehmen, denn sie sind der Einsatz für den erfolgreichen Abwehrkampf unseres Vaterlandes.“

23. Aus Zeitschrift „Unsere Familie“ 20.09.1939: Leitartikel „Einflüsterungen“

„Denn das, was der verantwortliche Führer will, das ist den Feinden ein Greuel, weil es ganz einfach ihren zuwiderläuft. Da kommt der feindliche Rundfunk und flüstert: „Glaubs nicht, es ist alles ganz anders, glaub´s nur nicht. Uns dagegen darfst Du glauben“ und alles, was er dir erzählt, hat keinen anderen Zweck und Sinn, als Dir dein Vertrauen zum Führer, deinen Glauben an dein Vaterland zu rauben. Der feindliche Rundfunk tut nichts anderes als genau das, was die gottesfeindlichen Geister tun, wenn sie dir ins Ohr und ins Herz flüstern: „Glaub nicht, was der Stammapostel sagt, oder der Apostel oder die Brüder, ´s ist ja nicht wahr ! Was ich dir jetzt sage, das stimmt und ist zu deinem Heile.“ Und was ist der Zweck dieser Übung ? Er ist in beiden Fällen der gleiche. Beide Arten der Einflüsterungen haben dasselbe Ziel: dich zu Fall zu bringen. Die einen wollen dir deinen Glauben an Gott und sein Erlösungswerk auf Erden nehmen, die anderen dein Vertrauen auf den Führer und an die Widerstandskraft deines Volkes erschüttern, dich zermürben und dich dann seelisch und körperlich vernichten. Hast du dies einmal von dieser Seite her betrachtet ? Wenn nicht, dann tue es jetzt und du wirst finden, daß es kaum ein besseres Spiegelbild des Geistigen im Irdischen gibt !“

24. Aus Zeitschrift „Unsere Familie“ 05.05.1941:

„So sicher und gewiß, wie wir bisher an die Genialität und die Feldherrnkunst des Führers vertrauten, ebenso gläubig sehen wir den kommenden Ereignissen, dem großen Endsieg entgegen. Wir sind uns bewußt, daß noch manches Opfer gebracht werden muß, doch wissen wir auch, daß das alles nicht umsonst sein und der große Endsieg einen Ausgleich bringen wird. Ebenso, wie wir voll unbedingter Zuversicht diesem Endsieg unser Waffen entgegensehen, so blicken wir auch glaubensvoll in die fernste Zukunft, in die Ewigkeit, die uns als Gotteskinder einmal den Sieg unseres Glaubens und eine unaussprechliche Rechtfertigung bringen wird.“

25. aus der letzten Ausgabe der Nk Zeitschrift „Unsere Familie“ 05.12.1941:

„Die Kriegswirtschaft erfordert stärkste Konzentration aller Kräfte. Diese Zusammenfassung macht es notwendig, daß nun auch die Zeitschrift „Unsere Familie“ mit dem heutigen Tage ihr Erscheinen einstellt, um Menschen und Material für andere kriegswichtige Zwecke freizumachen. Der Feldzug im Osten hat es offenbar gemacht, welch ungeheure Streitmacht dort bereitstand, um in Deutschland einzubrechen, er hat gezeigt, wie der Gheist des Antichrists und seine vertierten Bestien dort gemordet und unschuldige Menschen des eigenen Landes aufs grausamste zu Tode gequält haben ... Die bolschewistische Kampfkraft ist zerschlagen, was noch von ihr übriggeblieben ist, wird der Vernichtung anheimfallen.“

26. Aus Zeitschrift „Unsere Familie“ 05.10.1939:

Die natürlichen Verhältnisse liegen in der Hand des Führers, darübere brauchen wir uns keine Sorgen zu machen

27. Aus Zeitschrift „Unsere Familie“ 20.08.1940:

„der Stammapostel spricht: ...Wir sind im Kriege, den man uns erklärt hat. Wir brauchen uns um die Kriegsführung keinerlei Sorgen zu machen, das hat der liebe Gott schon in die Hände derer gelegt, die er dazu gewählt und ausgerüstet hat...Wenn von maßgebender Stelle ein Kommando gegeben wird, sind die Soldaten nicht so töricht und überlegen, ob das wohl auch richtig sei, da gibt es nur ein blindes Gehorchen.

28. Aus Zeitschrift „Unsere Familie“ 05.07.1939:

Bildunterschrift: „Die Kinder in Erwartung des Stammapostels. Freudig begrüßen sie den hohen Gast.“ (Auf dem Bild sind ca. 50 Kinder zu sehen, die den Hiltergruß entbieten)

29. Reichsstatthalter Epp, Aktenmaterial über die Neuapostolischen Gemeinden, 1934-1935, Akt Reichs.st.h. 638/1, Bayerisches Hauptstaatsarchiv, München

„In Zweifelsfällen wird es gut sein, die Personalien solcher Personen (nach Ansicht der Nak politisch unsichere Personen, die in die Nak aufgenommen werden wollten) der zuständigen Ortsgruppe der Nationalsozialistischen deutschen Arbeiterpartei zur Nachprüfung vorzulegen, ob zu erwarten ist, daß diese Leute innerhalb der Gemeinde in staatsfeindlichem Sinne betätigen könnten. Die Aufnahme solcher Personen darf erst dann stattfinden, wenn die Unbedenklichkeitserklärung der NSDAP vorliegt.“

30. Auszug aus einem Schreiben des Apostels Landgraf vom 17.02.1938:

„Bei Personen, deren Verhältnisse nicht klar zu erkennen sind, wird zunächst Rückfrage bei der zuständigen Ortsgruppe der NSDAP oder sonstigen amtlichen Stellen gehalten, ehe die Entscheidung über Aufnahme oder Nichtaufnahme erfolgt. Nach längerer Zeit, meist nicht vor einem halben Jahre, findet eione nochmalige Überprüfung statt, bevor durch den Bezirksleiter die endgültige Bestätigung als Mitglied der Gemeinde vorgenommen wird. Die Neuapostolischen Gemeinden leisten grundsätzlich lieber Verzicht auf Mitgliedszuwachs, anstatt unsichere Elemente aufzunehmen.“

31. Reichsstatthalter Epp, Aktenmaterial über die Neuapostolischen Gemeinden, 1934-1935, Akt Reichs.st.h. 638/1, Bayerisches Hauptstaatsarchiv, München

Friedrich Bischoffs Kommentar zu dem Hinauswurf eines Mitglieds aus der Nk:

„Bezüglich des Ausschlusses der Familie Neuer ist zu sagen, daß Herr Neuer nicht, wie er (Herr Neuer: Anm. der Redaktion) angibt, aufgrund irgendeiner Kritik aus der Gemeinde ausgeschlossen wurde, sondern wegen seines undeutschen und unchristlichen Verhaltens .. Es sei hier gleich festgestellt, daß Herr Neuer und seine Familie in der Neuapostolische Kirche niemals mehr Aufnahme finden werden...Zu bemerken ist noch, daß auf Grund dieser Handlungsweise, durch welche die Familie Neuer aus der Gemeinde ausgeschlossen wurde, auch Schritte in die Wege geleitet sind, die voraussichtlich den Ausschluß Herr Neuer aus der NSDAP zur Folge haben werden. Außer Herrn Neuer wurde auch ein Herr Rösch im Zusammenhang mit dieser Angelegenheit aus der Neuapostolischen Gemeinde ausgeschlossen, da Herr Rösch im Sinne Neuers trotz wiederholter Verwarnungen unwahres Material über die Hauptleitung der Neuapostolischen Kirche verbreitete. Auch das wird Anlaß zu einer Anzeige bei der zuständigen Parteistelle sein.“

32. Reichsstatthalter Epp, Aktenmaterial über die Neuapostolischen Gemeinden, 1934-1935, Akt Reichs.st.h. 638/1, Bayerisches Hauptstaatsarchiv, München

„Es ist unmöglich, Mitglieder einer Organisation zu positiver Mitarbeit zu erziehen, wenn diesselben den entsprechenden Veranstaltungen fernbleiben. Auch in der NSDAP weiß man, daß nur eine gründliche Schulung den deutschen Menschen zur nationalsozialistischen Weltanschauung erziehen kann. Unentschuldigtes Fernbleiben von den Schulungsabenden kann mit dem Ausschluß aus der Partei bestraft werden. So haben auch wir in der richtigen Erkenntnis dieser Tatsachen immer darauf gesehen, daß unsere Mitglieder die zu bestimmten Zeiten angesetzten regelmäßigen Gottesdienste regelmäßig besuchten, weil wir der Ansicht sind, daß eine Mitgliedschaft ohne positive Mitarbeit für uns wertlos ist.“

33. Aus Zeitschrift „Unsere Familie“ 05.04.1940: Reisebericht Friedrich Bischoffs:

„Schwarze und Mischlinge steigen auf der sozialen Leiter immer höher, sie verdrängen mit ihrer billigen Arbeitskraft den besser bezahlten Weißen auch aus Stellungen, die dem Weißen allein zustehen sollten ... Das farbige Element ist zum Angriff übergegangen .. Ein altes Negerweib stochert im Vorbeigehen einmal darin herum, kleine schwarze, nackte Kinder spielen im Dreck oder sehen uns erstaunt an. Ihre feisten, vorstehenden Bäuchlein scheinen fast zu platzen.“

34. Reichsstatthalter Epp, Aktenmaterial über die Neuapostolischen Gemeinden, 1934-1935, Akt Reichs.st.h. 638/1, Bayerisches Hauptstaatsarchiv, München: „Stammapostel“ Bischoff

„Mit Berechtigung haben wir alles das, was dem Volke im Rundfunk, Kino, Theater und Literatur unter dem alten System als das Produkt einer jüdisch-marxistischen Klique geboten wurde, abgelehnt.“

35. Reisebericht Friedrich Bischoff 20.04.1940:

„Wohl hat sich der Weiße noch eine bestimmte Vorherrschaft erhalten können, sie ist aber stark ins Wanken geraten, und sie wird noch immer mehr ins Wanken kommen, je mehr der Jude Einfluß gewinnt, denn es ist sein Ziel, die Völker zu zersplittern, sie niederzuhalten und sie auszubeuten.“

Anzumerken bleibt hier, daß dieser Friedrich Bischoff bis Mitte der Achtziger Jahre Herausgeber, Verleger, Drucker und alleiniger Inhaber des gleichnamigen noch heute bestehenden Nk-Verlags war.

36. Aus Zeitschrift „Unsere Familie“ 05.10.1940: Friedrich Bischoff:

„Der jüdische und freimaurerische Einfluß wuchs .. Juden und Freimaurer unterstützten die britischen Machenschaften, wo sie nur konnten.“

37. Aus Zeitschrift „Unsere Familie“ 05.09.1941: zum Überfall auf die Sowjetunion:

„Die Deutschen Waffen schlagen zu und treffen. Treffen scharf und schwer, daß das bisher aus dem sowjetrussischen Riesenkörper geflossene Blut nie mehr ersetzt werden kann...diese blutigen Zeugen einer ganz und gar entmenschten bolschewistisch-jüdischen Führung zeigen unsere Soldaten aber auch mit gerade zu schrecklicher Unmittelbarkeit ihre hohe Aufgabe in diesem Ringen: Deutschland und Europa ein für allemal von dieser furchtbaren Ungeheuerlichkeit des Bolschewismus zu befreien. Und nicht nur uns, sondern Europa und der übrigen Welt, soweit sie von Nationen bewohnt wird, die Zivilisation und ein Leben in Ruhe und Frieden jüdisch-bolschewistischer Unkultur und Untermenschentums vorziehen ... Deutschland wird kämpfen bis zum totalen Siege, d.h. Bis zur Befreiung Europas und der Welt von bolschewistischen Mördern, von der britischen Plutokratie und von Juden und Freimaurern.“

38. Aus Zeitschrift „Unsere Familie“ 05.06.1940:

„Es gibt nichts, was wir nicht tun könnten und nicht tun würden, wenn es der Krieg von uns verlangt.“

39. 1937. Kalender "Unsere Familie" fuer das neuapostolische Heim (Seiten 34-35), Artikel 'Unser taegliches Brot gib uns heute..' Eine Betrachtung zur Gegenwart von Hauptschriftleiter Erich Meyer-Geweke.

Der Bolschewismus ist der Vernichter aller abendlaendischen Kultur und aller menschlichen Werte und - was uns als neuapostolische Christen ganz besonders angeht: er ist der Vernichter des Christentums. Er stellte in diesen Dienst der absoluten Vernichtung ein millionenstarkes Heer. Wuerde sich der Bolschewismus nur auf Russland beschraenken, so waere darueber kein Wort zu verlieren. Dann waere er eine russische Angelegenheit. Wie aber die Erfahrung alle Welt, alle Kulturstaaten gelehrt hat und taeglich lehrt, ist es ueberall, wo Moskaus Kommunisten am Werke sind, ihr Ziel, zu zerstoeren und alle Staaten der Erde zu revolutionieren. Es ist, wenn man sich's recht ueberlegt, wie wenn eine Wahnsinnswelle nach der anderen von Moskau her ueber den Erdball flutet, eine Welle, in der, werden keine Schutzwaelle aufgerichtet, alles untergehen wuerde, was die Menschen als Kultur- und Geistesgut erworben haben, hegen und pflegen. Wir als neuapostolische Christen wissen es, aber ob sich wohl auch alle anderen darueber klar geworden sind, was geschehen waere, wenn im Jahre 1933 stat des Nationalsozialismus der Bolschewismus in Deutschland die Macht ergriffen haette? Was geschehen waere, wenn nicht der Fuehrer gesiegt und einen Wall gegen den Bolschewismus aufgerichtet und diesen Wall Jahr um Jahr so stark gemacht haette, dass daran heute die roten Blutwogen Sowjetrusslands sich brechen und zurueckfluten? Ob man sich wohl auch in den anderen Laendern und nicht nur in denen Europas darueber voellig klar geworden ist? Es geht naemlich alle an! Denn wenn es dem Bolschewismus gelingt, einen Wall niederzuwerfen, dann versinkt dasjenige Land, das dahinter liegt, in seinem eigenen Blute!

Und was geschaehe? Wuerden wir neuapostolische Christen, wo wir auch leben auf der Welt, noch in unseren Gotteshaeusern unsern himmlischen Vater bitten koennen: "...unser taegliches Brot gib uns heute..."? Wir wuerden es nicht koennen! Denn wir wuerden keine Gotteshaeuser mehr haben. Es waere die erste "Arbeit" des Bolschewismus, sie in Schutt und Asche zu legen. Die Bolschewiken, der internationale Kommunismus wuerde es als eine seiner ersten und wichtigsten Pflichten betrachten, unsere Gottesmaenner und an ihrer Spitze unsern geliebten Stammapostel zu beseitigen, denn er hat von jeher eine feine Witterung fuer wirkliche Werte gehabt. Er wuerde dabei nicht haltmachen und man darf wohl sagen: Haette er im Jahre 1933 die Macht an sich gerissen - viele, wohl die meisten von uns waeren nicht mehr am Leben. Unsere Kinder haette er vielleicht leben lassen, sofern sie klein genug waren, um ihm ungefaehrlich zu sein, denn auch der Bolschewismus braucht Nachwuchs. Aber welchem Martyrium waeren sie ausgesetzt!

(...)

Der Nationalsozialismus Adolf Hitlers hat dem deutschen Volke den Aufbau aus einer politischen, wirtschaftlichen und sittlichen Zerrissenheit ermoeglicht, er schuetzt die Familie als die wichtigste Lebenszelle des Staates. Er ist eine rein deutsche Angelegenheit und nach den wiederholten Darlegungen seiner fuehrenden Maenner kein Ausfuhrartikel. Jedes Land wird seiner Eigenart, seiner ganzen Struktur gemaess regiert und es wird diese Eigenart zu Nutz und Frommen seiner Bewohner wahren. Darueber hinaus: Alle guten Kraefte - in Deutschland und ueberall auf Gottes weiter Erde - vermoegen aufzubauen. Eins aber steht ebenso fest: Der Bolschewismus ist die boese Kraft, die nur zu zerstoeren vermag!

(...)

Was aber waeren wir als neuapostolische Christen ohne die unablaessige Arbeit unserer Apostel, die uns mit geistigem Brot versorgen und uns unser Leben im Sinne Christi vorleben? "Unser taegliches Brot gib uns heute," wenn wir das unter den Augen des lieben Stammapostels, der Apostel und der dienenden Brueder in unseren Gotteshaeusern noch bitten duerfen, dann duerfen wir es nur deshalb, weil uns das bluetige Schicksal Russlands und Spaniens erspart geblieben ist. Das aber danken wir dem Fuehrer. Und wir wollen unsern himmlischen Vater weiter bitten, dass er ihm Kraft gebe, uns auch fuerderhin vor diesem furchtbaren Schicksal jener Laender zu bewahren. Uns und die anderen Voelker!

Die Stellung der Neuapostolischen Gemeinde im Staat und
zur Volksgemeinschaft wird mitunter noch falsch beurteilt.
Nachfolgend sollen daher einzelne Tatsachen zur Kenntnis
gebracht werden, um vorhandene Missverstaendnisse zu
beseitigen.

Im Jahre 1 9 3 2 hat ein Herr K. S. in K., welcher der SA.
angehoert, um Aufnahme in die Neuapostolische Gemeinde
gebeten. Es wurde ihm nahegelegt, sich erst darueber zu
vergewissern, ob ihm von Seiten der Parteileitung keine
Unannehmlichkeiten aus seiner Mitgliedschaft in der Neu-
apostolischen Gemeinde entstehen koennten. Er wandte
sich direkt an seinen obersten Fuehrer, unseren jetzigen
Herrn Reichskanzler. Das nachfolgend abgedruckte Ant-
wortschreiben kennzeichnet die Stellungnahme unseres
Herrn Reichskanzlers zur Neuapostolischen Gemeinde:

Prof. Dr. J. S.,
z. Zt. E., 19. 6. 32.
Herrn K. S.
in K.

Sehr geehrter Herr S.!
Herr Hitler laesst Ihnen durch mich fuer Ihren Brief vom
8. Juni danken. Da er durch dringende Arbeiten in Anspruch
genommen ist, habe ich dessen Beantwortung uebernommen.
Aus der bisherigen kirchenpolitischen Stellungnahme Hitlers
folgt klar und sicher, dass von einem Verbot der Neuapos-
tolischen Gemeinde durch eine nationalsozialistische Regie-
rung nicht die Rede sein kann. Dieses Bekenntnis wird im
Dritten Reich genau wie die uebrigen christlichen Bekennt-
nisse Schutz und Foerderung erhalten.
Mit deutschem Gruss
(gez.) S.

In aehnlichem Sinne schreibt der Gauleiter fuer den Gau
Baden auf eine diesbezuegliche Anfrage in einem Schrei-
ben vom 5. November 1932 wie folgt:

Es ist voellig unrichtig, dass die NSDAP oder ihr Fuehrer
Adolf Hitler die neuapostolische Kirche nicht anerkennen
oder gar nach der Uebernahme der Staatsmacht verbieten
wuerde. A l l e g e g e n t e i l i g e n B e h a u p t u n g e n
s i n d u n w a h r.

Schon a m 1 8. J u l i 1 9 3 2 gab der Hauptleiter der Neu-
apostolischen Kirche, J. G. Bischoff, der seinen Wohnsitz
in Frankfurt (Main) hat, die Anweisung an alle Neuapos-
tolische Gemeinden Deutschlands, dass Nationalsozialisten
in Uniform zu den Gottesdiensten Zutritt haben, freundlich
zu behandeln sind und an der Feier des heiligen Abendmahls
sowie an allen uebrigen Segnungen der Kirche teilnehmen
duerfen. Dass dies geschehen ist, beweisen allein schon die
folgenden beiden Faelle:
Am 3. D e z e m b e r 1 9 3 2 fand in der Neuapostoli-
schen Kirche Stuttgart-Sued die Trauung eines SA.-Man-
nes in Uniform statt, wobei ihm der Sturm, zu dem er ge-
hoert, in Uniform das Ehrengeleit gab und innerhalb und
ausserhalb des Gottesdienstes Aufstellung nahm.
Dadurch zog natuerlich die Neuapostolische Gemeinde
den Hass der Gegner auf sich, wie z. B. die kommunis-
tische "Sueddeutsche Arbeiter-Zeitung", Stuttgart, in
ihrer Beilage vom 7. 12. 32 schrieb:
N a z i - H o c h z e i t m i t "R i e m e n - A b s c h n a l l e n!"
Am Samstag fand in der Neuapostolischen Kirche in der
Immenhoferstrasse in S t u t t g a r t eine Nazi-Hochzeit
statt. Dabei wurde offen demonstriert, etwa 25 uniform-
ierte SA.-Leute stellten sich vor der Kirche auf...... Die
SA. nahm Aufstellung in der Kirche und ein dienstbeflis-
sener Priester segnete das erhabene Paar. Nach der
Hochzeit ging es hoch her. Waeren Arbeiter in eine
aehnliche Lage gekommen, es waere anders vorge-
gangen worden.

I m D e z e m b e r 1 9 3 2 fand in Ettlingen die Bei-
setzung eines Nationalsozialisten durch einen Diener der
Neuapostolischen Gemeinde statt, die, wie das Badische
Kampfblatt fuer nationalsozialistische Politik und deutsche
Kultur "Der Fuehrer" am 23. 12. 32 schrieb, von der
Geistlichkeit anderer Konfessionen verweigert wurde.

Am 2 0. M a e r z 1 9 3 3 richtete der Hauptleiter der
Neuapostolischen Kirche an die Kirchenpraesidenten
und Bezirksleiter der Neuapostolischen Gemeinden des
In- und Auslandes ein A u f k l a e r u n g s s c h r e i b e n,
in dem er die wahren Verhaeltnisse Deutschlands schil-
dert und entschieden gegen die Greuelpropaganda Stel-
lung nimmt. Im denselben Schreiben forderte er die Kir-
chenleiter auf, diese Erklaerung allen Mitgliedern der
Kirche zu uebermitteln. Dieses Aufklaerungsschreiben
wurde auch in auslaendischen Zeitungen veroeffentlicht,
so z. B. woertlich in dem Detroiter Abendblatt vom 19.
April 1933.

In einem Rundschreiben vom 21. M a e r z 1 9 3 3 machte
es der Hauptleiter allen Dienern und Mitgliedern der Neu-
apostolischen Gemeinde zur Pflicht, der von Gott gegebe-
nen Obrigkeit untertan und gehorsam zu sein. Er forderte
ferner auf, fuer die Obrigkeit zu beten und im Gemeinde-
und Staatsleben die gegebenen Gesetze und Verordnungen
gewissenhaft zu befolgen. Er wies auf eine Verfuegung des
Hauptleiters der Neuapostolischen Kirche aus dem Jahre
1 9 0 8 hin, worin gesagt ist, dass die Neuapostolischen
in Staat und Gemeinde sich so bewegen sollen, dass ihre
Mitmenschen von ihnen lernen koennen und dass sie die
Ersten in der Treue zur Obrigkeit und zum Vaterland sein
sollen.

Anlaesslich der Reichstagseroeffnung am Dienstag, dem
21. M a e r z 1 9 3 3, ordnete der Hauptleiter fuer den
Abend dieses Tages ueberall Gottesdienste an, denen das
Textwort Sirach 10, 1-5 zugrunde gelegt wurde, worin es
heisst:
Ein weiser Regent haelt sein Volk in Zucht; und wo eine
verstaendige Obrigkeit ist, da geht es ordentlich zu. Wie
der Regent ist, so sind auch seine Amtleute; wie der Rat
ist, so sind auch die Buerger. Ein Koenig, der selber nicht
Zucht gelernt hat, verderbt Land und Leute; wenn aber die
Gewaltigen klug sind, so gedeiht die Stadt. Das Regiment
im Lande steht in Gottes Haenden; der gibt ihm zur rechten
Zeit einen tuechtigen Regenten. Es steht in Gottes Haenden,
dass es einem Regenten gerate; d e r g i b t i h m e i n e n
l o e b l i c h e n K a n z l e r.

Zum Feiertag der nationalen Arbeit, a m 1. M a i 1 9 3 3,
erliess der Hauptleiter wiederum besondere Anordnung.
Gemaess derselben wurde in allen Neuapostolischen Ge-
meinden Gott um Schutz und Segen fuer das gesamte Volk
und Linderung der Arbeitslosigkeit durch das Vornehmen
der Regierung gebeten. Ferner sollten auf Grund dieser
Verordnung bei nationalen Feiern alle der Kirche angehoe-
renden Grundstuecke mit der Hakenkreuzflagge und der
Fahne Schwarz-Weiss-Rot geschmueckt werden.

In einem Rundschreiben vom 2 5. A p r i l 1 9 3 3 ordnete
der Hauptleiter an, die Werbetaetigkeit von Haus zu Haus
einzustellen und keine Werbeblaetter mehr zu verteilen,
um alles getan zu haben, was im Interesse der Foer-
derung des konfessionellen Friedens und der Volks-
einheit moeglich ist.

Am selben Tage wurde folgende Anordnung des Haupt-
leiters herausgegeben:
A u f n a h m e v o n P e r s o n e n a u s a u f g e l o e s t e n
s t a a t s f e i n d l i c h e n u n d f r e i d e n k e r i s c h e n
O r g a n i s a t i o n e n.

Es ist zu erwarten, dass nunmehr aus genannten Lagern
manche versuchen werden, sich einer Religionsgemein-
schaft anzuschliessen, ohne dabei die Absicht zu haben,
wahres und positives Christentum zu pflegen. Wenn sol-
che Personen unsere Gottesdienste besuchen, ist streng
darauf zu achten, ob sich dieselben auch wirklich von
ganzem Herzen umzustellen suchen und bemueht sind,
wahre Christen und ehrbare Buerger des Staates und
der Gemeinde zu werden. In Zweifelsfaellen wird es
gut sein, die Personalien solcher Personen der zustaen-
digen Ortsgruppe der Nationalsozialistischen deutschen
Arbeiterpartei zur Nachpruefung vorzulegen, ob zu er-
warten ist, dass sich diese Leute innerhalb der Gemeinde
in staatsfeindlichem Sinne betaetigen koennten. Die Auf-
nahme solcher Personen darf erst dann stattfinden, wenn
die Unbedenklichkeitserklaerung der NSDAP vorliegt.

Die letzte Anordnung wurde seit dem 28. J u n i 1 9 3 3
dadurch erweitert, dass in die Gemeinde aufzunehmende
Personen zuvor folgende schriftliche Erklaerung abgeben
muessen:

Ich ersuche, ohne dazu von irgendeiner Seite veranlasst
zu sein, um Aufnahme in die Neuapostolische Gemeinde
und erklaere an Eides Statt, dass ich keiner staatsfeind-
licher Organisation angehoere und auch keine staats-
feindliche Gesinnung habe.

Ferner besagt eine Bestimmung des Hauptleiters vom 1.
A u g u s t 1 9 3 3, die im Interesse der Erhaltung und
Foerderung des Familienfriedens gegeben ist:

Wuenscht ein Ehemann oder eine Ehefrau die Aufnahme
in die Neuapostolische Gemeinde und ist der andere Ehe-
gatte nicht apostolisch, so ist von dem Letzteren die schrift-
liche Genehmigung dafuer beizubringen, dass er gegen die
Aufnahme nichts einzuwenden hat.

Am 1 0. J u l i 1 9 3 3 erliess der Hauptleiter an alle Neu-
apostolische Gemeinden Deutschlands einen Aufruf fuer
eine S p e n d e z u r F o e r d e r u n g d e r n a t i o n a-
l e n A r b e i t, die den Betrag von RM 57.533,35 er-
gab. Ferner leisten von diesem Zeitpunkt ab alle Angestell-
ten der Neuapostolischen Gemeinden Deutschlands eine
freiwillige monatliche Spende zur Foerderung der nationa-
len Arbeit.

Der Hauptleiter hatte die ueberseeischen Vertreter der Neu-
apostolischen Kirche nach Deutschland eingeladen, damit sie
sich neben der Besprechung kirchlicher Fragen von den tat-
saechlichen Verhaeltnissen in Deutschland durch eigene An-
schauung ueberzeugen und im Auslande auch fuer das Deutsch-
tum eintreten koennen. In Verbindung damit fand am 31. J u l i
1 9 3 3 in Frankfurt (Main) eine Kundgebung statt, in welcher
der Leiter der Landesstelle fuer Volksaufklaerung und Propa-
ganda M u e l l e r - S c h e l d vor den Vertretern der Presse
und den in- und auslaendischen Bezirksleitern der Kirche ueber
"Nationalsozialismus und Auslandspropaganda" sprach.

Auch ermahnte der Hauptleiter in einem Rundschreiben vom
1. A u g u s t 1 9 3 3 alle Amtstraeger und Mitglieder der
Neuapostolischen Gemeinde, sich gewissenhaft an die von
ihm gegebenen Anordnungen zu halten, ferner alle abfaelligen
Aeusserungen ueber andere Glaubensanschauungen, deren
Einrichtungen und Diener zu unterlassen.
Die peinlich-gewissenhafte Befolgung aller Anordnungen und
Verfuegungen des Hauptleiters, der seinen Sitz in Deutsch-
land hat, ist Pflicht eines jeden Mitgliedes der Kirche; denn
in ihr ist das Fuehrerprinzip in religioeser Hinsicht in jeder
Weise ausgepraegt.

Am 2 6. S e p t e m b e r 1 9 3 3 forderte der Hauptleiter
saemtliche Neuapostolischen Gemeinden Deutschlands auf,
sich an einer S p e n d e zu beteiligen, die dem W i n t e r-
h i l f s w e r k z u m K a m p f e g e g e n H u n g e r u n d
K a e l t e zugefuehrt werden soll. Diese Spende ergab den
Gesamtbetrag von RM 63.972,55, welcher den zustaendigen
Stellen des W i n t e r h i l f s w e r k e s ueberwiesen wurde.

Ausser diesen schon benannten Spenden wurden von sei-
ten der einzelnen Verwaltungsbezirke namhafte Betraege
zur Beseitigung der Arbeitslosigkeit und der Not im Winter
gespendet. Die Bezirksleiter und sonstigen Angestellten der
Kirche haben sich ebenso in der Hilfsbereitschaft fuer ihre
notleidenden Volksgenossen finden lassen.

Zum Schluss sei noch erwaehnt, dass nach der Wahl in De-
zember 1929 in D. die kommunistische Partei eine Liste mit
28 Namen von Volksgenossen veroeffentlichte, die fuer die
NSDAP gestimmt hatten, unter dem Motto: S c h l a g t
d i e F a s c h i s t e n, w o i h r s i e t r e f f t ! Unter den
benannten 28 Volksgenossen befanden sich nicht weniger
als 12 Mitglieder der Neuapostolischen Gemeinde.
Ausserdem sei noch auf die Tatsache hingewiesen, dass
schon seit 1921 und 1923 Mitglieder der Neuapostoli-
schen Gemeinde mit dem Fuehrer Freud und Leid ge-
teilt haben. Zwei ihrer Mitglieder haben dabei ihr Leben
gelassen, ueber 60 wurden verwundet und einige infolge
ihrer nationalsozialistischer Betaetigung mit Gefaengnis
bestraft. Dies ist im Verhaeltnis zur Mitgliedschaft der
Gemeinden ein hoher Prozentsatz.

Am 1. D e z e m b e r 1 9 3 3 brachte der Hauptleiter
den Amtstraegern der Neuapostolischen Gemeinden folgen-
des zur Kenntnis:

Das Jahr geht nun rasch zu Ende, aber nicht das, was
es uns gebracht hat. Dankbaren Herzens sehen wir auf
die Geschehnisse im Jahre 1933. Deutschland ist von
der Zersplitterung befreit, Parteiwesen ist nicht mehr.
Millionen arbeitsloser Volks- und Glaubensgenossen
haben wieder Arbeit bekommen, und anderen ist die
Hilfe geworden, indem sie in diesem Winter nicht hun-
gern und frieren muessen.
Aus diesem allen erkennt man aber, was ein Mann ver-
mag, den die Liebe zu dem deutschen Volke trieb, alles
neu zu gestalten.
Wir Neuapostolischen wollen alles daran setzen, die vom
Fuehrer zum Wohl des Volkes getroffenen Anordnungen
gewissenhaft zu befolgen, damit er mit uns keine Sorgen
und Arbeit hat. Dadurch, dass jeder Einzelne an seinem
Platze seine Stellung gewissenhaft ausfuellt, ist dem Fuehrer
und damit dem ganzen Volk am besten gedient.
Was nun das religioese Gebiet betrifft, so haben wir be-
sondere Ursache zur Dankbarkeit. Der Stellvertreter des
Fuehrers hat angeordnet, dass in Glaubenssachen kein
Gewissenszwang ausgeuebt werden darf. Damit hat sich
der Fuehrer ein unvergaengliches Denkmal in unsere Her-
zen gesetzt. Gott segne ihn dafuer auch fernerhin reichlich
mit allem, was er zur Fuehrung des grossen deutschen
Volkes noetig hat.

Diese Ausfuehrungen duerften genuegen, um eindeutig zu
zeigen, dass die Neuapostolische Kirche sowohl v o r wie
n a c h der Machtergreifung unseres Herrn Reichskanzlers
Adolf Hitler alle Voraussetzungen erfuellt hat, die nach dem
Programm der NSDAP unter Punkt 24 gegeben sind.

Frankfurt (Main), im Dezember 1933.

A. Landgraf

Schriftfuehrer des Apostelkollegiums der
Neuapostolischen Gemeinden Deutsch-
lands e. V.

40. Rundschreiben (21.3.1933) von Stammapostel Bischoff an die Bezirksleiter der Neuapostolischen Gemeinden Deutschlands.

Liebe Brueder und Vorsteher.
***********************
Nachstehend erhaltet Ihr ein Rundschreiben vom lieben Stammapostel.
Dieses Schreiben ist allen Bruedern vorzulesen und bitte
ich alle, das darin Angegebene genau zu befolgen.
Mit bestem Gruss
H. M a g n e y


------------------------------------------------------------------------

Frankfurt (Main), den 21. Maerz 1933.
Meine lieben Freunde!
Um jede Unklarheit ueber die Stellung der Neuapostolischen in Staat und Gemeinde zu beseitigen, teile ich folgendes mit:
Die Mitglieder der Neuapostolischen Kirche sind von dem Glaubensbewusstsein durchdrungen, dass alles, was sie hier auf der Erde in Staat und Gemeinde tun, im Jenseits seine gerechte Vergeltung findet, so dass der Trunk kalten Wassers, dem Naechsten gereicht, belohnt, aber der Betrug an Staat, Gemeinde oder dem Naechsten, selbst wenn es sich nur um Kleinigkeiten handelt, bestraft wird. Diese Einstellung duerfte schon hinreichend sein, jedem zu beweisen, dass es die Neuapostolischen mit ihrem Glaubensleben ernst nehmen.
In der Urkirche war dies ebenso; denn wir lesen in der Schrift:
"Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt ueber ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit ohne von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott verordnet. Wer sich nun die Obrigkeit widersetzt, der widerstrebet Gottes Ordnung; die aber widerstreben, werden ueber sich ein Urteil empfangen. Denn die Gewaltigen sind nicht den guten Werken, sondern den boesen zu fuerchten. Willst du dich aber nicht fuerchten vor der Obrigkeit, so tue Gutes, so wirst du Lob von ihr haben. Denn sie ist Gottes Dienerin, eine Raecherin zur Strafe ueber den, der Boeses tut. Darum ist's not, untertan zu sein, nicht allein um der Strafe willen, sondern auch um des Gewissens willen. - Seid untertan aller menschlichen Ordnung um des Herrn willen, es sei dem Koenige, als dem Obersten, oder den Hauptleuten, als die von ihm gesandt sind zur Rache ueber die Uebeltaeter und zu Lobe der Frommen. - So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen tue zuerst Bitte, Gebet, Fuerbitte und Danksagung fuer alle menschen, fuer die Koenige und fuer alle Obrigkeit, auf dass wir ein ruhiges und stilles Leben fuehren moegen in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit. Denn solches ist gut und angenehm vor Gott, unserm Heiland. - Erinnere sie, dass sie den Fuersten und der Obrigkeit untertan und gehorsam seien, zu allem guten Werk bereit seien."
Alle Diener und Mitglieder der Neuapostolischen Kirche haben also nach obigen Worten die Pflicht, der von Gott gegebenen Obrigkeit untertan und gehorsam zu sein.
Die Erde ist dem Menschen als Wohnplatz angewiesen, dass er sie baue und bewahre. Er soll an dem Platz, an den er im Leben gestellt ist, das Seine in treuer Pflichterfuellung tun. Es ist somit von Gott gewollt, dass der Mensch in erster Linie das ihm anvertraute irdische Gut ehrlich und rechtschaffen verwalten soll. Personen, die einen wirklichen seelischen Aufstieg erlebt haben, alles den Menschen erniedrigende Wesen ueberwinden und Christen der Tat geworden sind, werden fuer die Familie, die Gemeinde und den Staat ein Fundament sein, das den mancherlei Stuermen standhaelt.
Ein solches Tatenchristentum ist frei von Irrungen und wird sich in jedem Falle zum Segen der Mitmenschen auswirken. Auf einer solchen Gewissensgrundlage stehend, wird man auf seine ganze Umgebung bessernd wirken und sich Ansehen und Achtung bei seinen Mitmenschen erwerben. Solche Tatenchristen sind ein Vorbild und Segen. Nichts ist abscheulicher und verwerflicher als ein Heuchel- und Scheinchristentum.
Ein Apostolischer wird daher fuer seinen Arbeitgeber sowie auch fuer die Obrigkeit beten und im Gemeinde- und Staatsleben die gegebenen Gesetze und Verordnungen befolgen; denn er weiss, dass ihm der Arbeitgeber zum Segen und die Obrigkeit von Gott zum Schutze gegeben sind.
Der Hauptleiter der Neuapostolischen Kirche, Hermann Niehaus, schrieb im Jahre 1908 in dem Hilfsbuch fuer die Priester und Diener, dass die Apostolischen in Staat und Gemeinde sich so bewegen sollen, dass ihre Mitmenschen von ihnen lernen koennen, und dass sie die Ersten in der Treue zu Obrigkeit und zum Vaterlande sein sollen.
In meinem Rundschreiben vom 18.7.1932 habe ich, also zu einer Zeit, da wir noch keine nationale Regierung in Deutschland hatten, die Stellung und das Verhalten der Religionsdiener der Neuapostolischen Gemeinde zu der nationalen Bewegung erlaeutert. Besonders habe ich den Hinweis gegeben, uniformierte Nationalsozialisten in den Gottesdiensten genau so freundlich zu behandeln wie Personen in Zivilkleidung. Dieser damalige Hinweis hat den Dienern die noetige Sicherheit in ihrem Verhalten gegeben, und der Gehorsam an mein Wort liess den Erfolg nicht ausbleiben. Wie mir bekannt ist, haben des oefteren uniformierte Nationalsozialisten an den Gottesdiensten teilgenommen, die unsere diesbezuegliche Einstellung stets dankbar begruesst haben. Auch die Beisetzung eines Nationalsozialisten, die von anderen Richtungen verweigert wurde, haben wir vorgenommen, was von den Beteiligten dankbar anerkannt wurde.
Die Richtigkeit meiner Ausfuehrungen, die ich zum Teil schon voriges Jahr gemacht habe, bestaetigt eine im "Duesseldorfer Tageblatt" vom Montag, dem 13.3.1933, gebrachte Mitteilung aus Wuelfrath, wonach ein katholischer Pfarrer verhaftet wurde, nachdem er vor einer Messe eine Anzahl uniformierter Nationalsozialisten bat, das Gotteshaus zu verlassen. Ebenso wurde ein evangelischer Geistlicher in Herrhausen laut Mitteilung des Frankfurter Generalzanzeigers vom 20.3.1933 in Schutzhaft genommen, weil er bei der Predigt gegen die Reichsregierung Stellung nahm.
Um die Arbeitslosigkeit beseitigen zu helfen, rate ich den Bezirksleitern, nunmehr die Erstellung von Kirchen und Kapellen mit Wohnungen, soweit es die finanziellen Verhaeltnisse gestatten, vorzunehmen. Dadurch helfen wir mit, die Zahl der Arbeitslosen zu verringern.
Wie man ueber unsere Kirchenbauten im Auslande denkt, zeigt folgender Bericht der "Tuebinger Chronik" vom Donnerstag, 16.2.1933:
Internationale Kunstausstellung in Mailand.
"In Mailand findet diesen Sommer von Mai bis September eine internationale Kunstausstellung statt, die "Es posizione Triennale". Dabei soll ausser anderen Gebieten auch auf dem der Baukunst ein Ueberblick ueber "Die bedeutendsten modernen Bauten aller Laender" gegeben werden, und zwar durch die Ausstellung der "typischen Werke, in welchen man mit Sicherheit die originellen und musterhaften Charakteristiken der derzeitigen Architekten erkennen kann." Auch Deutschland wird mit einer Sammlung von Abbildungen und Plaenen moderner Banken in Mailand vertreten sein.
Darueber hinaus liess das Direktorium der Ausstellung zusammen mit dem nationalen faschistischen Syndikat der italienischen Architekten von sich aus eine persoenliche Einladung an den hiesigen Architekten Dr. Ing. Weidle ergehen, die von ihm hier erbaute Neuapostolische Kirche auszustellen. Der Kuenstler wird dieser fuer ihn sehr ehrenvollen Einladung Folge leisten."
Dies zur gefl. Kenntnisnahme
mit herzlichem Gruss Euer J.G. B i s c h o f f

 

41. "Unsere Familie", 20. Maerz 1938, Seite 242.


Am 10. April dem Fuehrer unser "Ja"!
Ihr alle, die Ihr treue Leser der Zeitschrift "Unsere Familie" seid, Ihr wisst, dass wir sie seit ihrem Bestehen immer unter dem Gesichts-
punkt des positiven, praktischen Tatchristentums im Sinne unseres
neuapostolischen Glaubens gestalteten. Wenn wir Euch im An-
schluss an die Berichte ueber die Reisen des Stammapostels, die
der unmittelbaren Vertiefung unseres Glaubenslebens dienen, im
uebrigen Teile immer wieder an die Produktionsprozesse der
Wirtschaft und der Industrie heranfuehren, wenn wir Euch zeigen,
was im Rahmen des Vierjahresplanes mit seinen vielen Moeglich-
keiten alles geschafft wurde und geschafft werden kann, wenn
wir die Hausfrau zur Sparsamkeit inbezug auf das Rohstoffpro-
blem mahnen und ihr entsprechende Vorschlaege unterbreiten,
wenn wir unsere Erzaehlungen und Kurzgeschichten aus dem
taeglichen Leben schoepfen, dann geschah dies alles deshalb,
weil wir keine religioesen Phantasten, Eigenbroetler und Wol-
kenkuckucksheimer sind, sondern weil wir mit beiden Beinen
fest auf der Erde stehen und uns mit den Realitaeten dieses
Lebens klar auseinandersetzen.

Unser neuapostolischer Glaube ist eine geistige Angelegenheit,
die allerdings ihre Auswirkungen im Irdischen hat und haben
muss, denn ein Glaube ohne Werke ist tot und wertlos. Wir
tun deshalb unsere Pflicht und unsere Arbeit in Ehrlichkeit,
Treue und Gehorsam, so gut wir es nur irgend vermoegen,
um in allem als wahre Tatchristen erfunden zu werden. Und
der nationalsozialistische Staat hat uns noch nie daran gehin-
dert, neuapostolische Christen sein zu koennen. Wir haben
uns immer ganz besonders darueber gefreut, wenn wir von
unseren auslaendischen Lesern hoerten, dass ihnen durch die
Zeitschrift "Unsere Familie" - entgegen anderer im Auslande
in diesem Zusammenhange verbreiteten, bewussten Falsch-
meldungen - e i n w a h r e s B i l d u e b e r d i e t a t s a e c h-
l i c h e n V e r h a e l t n i s s e i n D e u t s c h l a n d v e r m i t-
t e l t w u r d e."

Wenn wir in unseren Gottesdiensten den Fuehrer und die
Regierung in unser Gebet einschlossen und einschliessen, wenn
wir den Allmaechtigen bitten: "beschuetze den Fuehrer und richte
auch fernerhin durch ihn aus, was du dir vorgenommen hast,
durch ihn zu tun", wenn wir weiterhin bitten: "gib Arbeit und
Brot und erhalte uns den Frieden" - dann sind dies keine Lip-
penbekenntnisse, dann beten wir dies mit unserem Herzen!
Und wieviele unserer Glaubensgeschwister sind nach der Macht-
ergreifung wieder in Lohn und Brot gekommen! Gottes Segen
war also sichtbar damit verbunden. Wir erinnern uns hier des
Rechenschaftsberichtes des Fuehrers am 20. Februar, mit dem
er dem deutschen Volke die gewaltigen Zahlen des Aufstiegs
nannte. Aus diesem Zahlenmaterial mag nur eine einzige Ziffer
herausgegriffen werden, die blitzartig erkennen laesst, was in
den fuenf Jahren Aufbauarbeit geleistet wurde: Im Jahre 1932,
also vor der Machtergreifung, betrug das Volkseinkommen 45,2
Milliarden Mark, im Jahre 1937 dagegen wurde die Summe von
68 Milliarden erreicht! Was mit diesen 23 Milliarden Mehrein-
kommen an Not und Elend beseitigt wurde, das koennen wohl
am besten die beurteilen, die seit 1932 wieder in Lohn und Brot
stehen.

Das, was uns neuapostolische Christen aber naturgemaess beson-
ders naheliegt, das ist die Tatsache, dass der Fuehrer uns vor dem
Chaos und der Gottlosigkeit des Bolschewismus bewahrt hat.
Wenn wir heute in unseren Kirchen beten duerfen, dann dan-
ken wir das dem Fuehrer! Das muss einmal eindeutig und
klar vor aller Welt gesagt werden. Was geschehen waere,
wenn der Bolschewismus uns im Jahre 1933 ueberrannt haette,
das wagen wir uns angesichts der entsetzlichen Greuel in Russ-
land und Spanien nicht auszudenken. E s s t u e n d e n d a n n
k e i n S t a m m a p o s t e l u n d k e i n A p o s t e l m e h r,
u n d w i r k o e n n t e n E u c h a u c h a u f d e m W e g e
u e b e r d a s g e d r u c k t e W o r t n i c h t s m e h r v e r-
m i t t e l n. Der Allmaechtige aber hat uns durch den Fuehrer vor
diesem Unheil bewahrt, wie er sich ja immer zur Durchfuehrung
seiner Ratschluesse der Menschen und irdischer Mittel bediente.
[(Anm RF) Vergleicht bitte, liebe Leser, diese interessante
Aussprache mit den Aussprachen im zweiten "NEWS"-Artikel.
Dazu habe ich einen Kommentar geschrieben, wo steht: "Wird hier
gesagt, dass das Verbot auf oeffentliche Aeusserungen von Weis-
sagungen den "unerforschlichen Rat" Gottes ist? Wird hier, und das
ist noch viel schlimmer, gesagt dass in 1933 die nazistische
Obrigkeit ein Werkzeug Gottes gewesen ist, weil Stammapostel
Bischoff durch sie gezwungen wurde, oeffentliche Weissagungen zu
verbieten? Wird hier sogar ganz vorsichtig ("Maenner der Obrig-
keit") Adolf Hitler ein posthumes Dankeschoen gesagt?"
Liebe Leser, ist vielleicht beim "NEWS"-Artikel noch ein bisschen
Zweifel moeglich, bei diesem UF-Artikel koennen wir ohne Zweifel
konkludieren: Adolf Hitler wird hier von der Neuapostolischen
Kirche als Werkzeug Gottes gesehen!]

Und anstatt auf die Luegenpropaganda deutschfeindlicher
Verleumdungsfeldzuege und Hetzer zu hoeren, sollten die Ange-
hoerigen aller Kulturvoelker dem Fuehrer in unausloeschlicher
Dankbarkeit dafuer verbunden sein, dass er einen starken Schutz-
wall gegen den Bolschewismus, der Europa und die Welt be-
droht, aufgerichtet hat!

Wir wollen es ferner nie vergessen: Der Fuehrer war es, der die
wichtigsten Zelle des Staates, d i e F a m i l i e, in ihrem Bestand
erhielt, sie schuetzt und pflegt und ihr seine besondere Aufmerk-
samkeit widmet. Das "Hilfswerk Mutter und Kind", die Kinder-
Landverschickung, die Landkindergaerten, die mannigfache
Fuersorge fuer die Kinderreichen Familien, die gesundheitliche
Betreuung -- der Raum wuerde nicht ausreichen, wollte man
alle die sozialen Massnahmen und ihre Moeglichkeiten aufzaeh-
len, die fuer die Erhaltung und Staerkung der Familie ergriffen
und durchgefuehrt wurden. Wir haben in der Zeitschrift und
im Kalender "Unsere Familie" darueber immer wieder berich-
tet, und viele unserer Glaubensgeschwister haben diese Pflege
von Seiten des Staates schon selbst genossen. Im kommunis-
tischen Russland dagegen wird die Familie vom Staate zer-
schlagen, Eltern und Kinder werden auseinandergerissen und
die roten Kommissare uebertreffen sich gegenseitig in der Er-
findung grausamster Methoden der Vernichtung der Familie,
von denen die des Verhungernlassens noch die "barmherzig-
ste" darstellt. U n d m a n c h e r i m A u s l a n d e, d e r
h e u t e g e g e n D e u t s c h l a n d u n d s e i n e n
F u e h r e r h e t z t, d e r w a e r e v i e l l e i c h t s c h o n
n i c h t m e h r a m L e b e n, w e n n d e r B l u t r a u s c h
d e s B o l s c h e w i s m u s u e b e r s e i n L a n d u n d
s e i n e F a m i l i e g e k o m m e n w a e r e!

Wir haben in diesen Tagen wiederum eine Grosstat des
Fuehrers erlebt: die Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem
deutschen Mutterlande. Die ganze Welt hat den unbeschreib-
lichen Jubel der Deutsch-Oesterreicher gehoert, und
mancher von uns wird - wenn er an die bevorstehende
Volksabstimmung am 10. April denkt - sich fragen: "Ist
diese Volksabstimmung denn ueberhaupt notwendig?
Es ist doch selbstverstaendlich, dass es in deutschen
Landen niemanden gibt, der nicht mit der Wiederver-
einigung Oesterreichs mit Deutschland einverstanden
waere." Gewiss! Das ist schon richtig! Der Ruf aber, der
dem Fuehrer in den historischen Maerztagen dieses Jahres
aus ganz Deutsch-Oesterreich entgegenbrauste:
"Ein Volk, ein Reich, ein Fuehrer!" dieser Ruf, den man
ueberall auf der Erde, wo es Lautsprecher gab, hoerte,
er soll durch den Stimmzettel aller deutschen Volksgenos-
sen seine feierliche Bestaetigung finden.

Die Volksabstimmung soll der ganzen Welt die Ueberein-
stimmung des geeinten Grossdeutschlands mit seinem Fuehrer
beweisen. Dieser Beweis steht bereits fest in den Herzen aller
Deutschen, und wir alle wollen ihn auch aeusserlich zum Aus-
druck bringen, indem wir am 10. April dem Fuehrer freudig
unser "Ja!" geben.

 

42. Hauptartikel 'zum Heldengedenktag', Unsere Familie, 6. Jahrgang, Nummer 5,
5.3.1939, S. 163.

Es war einmal eine Zeit, die schlug mit eisernen Faeusten an die verschlos-
sene Herzenstuer.
Es war jene Zeit, in der die Maenner das Schwert ueber die Scholle hielten,
jene Zeit, in der die Frauen den Pflug fuehrten und ihre Kinder schon frueh
die Entbehrung kennen lernten.
Es waren die Jahre, in denen die Erde zu versengen schien, die Zeit, in der
die Erde bruellte und sich unter Schmerzen wand.
Das wahren die Jahre, die hehres Heldentum gebaren, draussen im Toben furcht-
barer von Menschenhaenden entfesselter Elemente, drinnen in stiller Pflicht-
erfuellung und Duldung.
Das war die Zeit, in der jene, deren Gedaechtnis wir feiern, ihr hoechstes
Gut, ihr Leben hergaben; die Zeit, in der Muetter hilflos, tapfer und trae-
nenschwer in Kinderaugen blickten, die um ein Stueck Brot bettelten; die
Zeit, in der viele Menschen Hungers starben.
Vergesst sie nicht, diese Zeit!
Das war die Zeit, die ihre gluehenden Krallen auch in den kaeltesten Ver-
stand schlug und ihn kleinmachte und festhielt in Stunden, in denen er bis
in tiefste Geistesgruende erzitterte und die Seele in hoechster Not nach
Gott rief, und in der der Mensch der Stahlgewitter dennoch Wunder an Tap-
ferkeit, an Selbstverleugnung, Entsagung und Gehorsam vollbrachte, --
Nur wenige Monate fehlen, und es ist ein Viertel-Jahrhundert her, dass die
ersten Granaten fauchend ihre Bahn von Feind zu Feind zogen und ueber 20
Jahre sind vergangen, dass der schmaehliche Waffenstillstand im Walde von
Compiegne unterzeichnet wurde, der den deutschen Frontsoldaten, die deut-
sche Frau, alle jene, die ehrlich ihre letzten Kraefte in diesem gewaltig-
sten aller Voelkerringen eingesetzt und geopfert hatten, um den Sinn dieser
Opfer betrog.
Eine lange Zeit! Lang genug, um vieles verblassen zu lassen, was der grosse
Krieg und sein unglueckliches Ende an Schicksalsschwere trug.
Eine Zeit aber auch, die neben langen Jahren der schweren Not des deutschen
Volkes auch seinen unvergleichlichen Aufstieg in sich schliesst, eine Zeit,
die 14 Jahre lang Kampf und Opfer an Blut und Leben forderte. Die Maenner
aber, die fuer das neue Deutschland Adolf Hitlers starben, die fuer dieses
neue Deutschland das Beste gaben, was sie hatten: ihr Leben, -- diese Maen-
ner gaben damit zugleich jenen Opfern des grossen Krieges erst ihren Sinn
wieder. Ohne ihren Opfertod waere der Opfertod der deutschen Soldaten sinn-
los geblieben.
Deutschland ist frei von der Knechtschaft, es steht heute maechtiger denn
je in einer Welt voller Kriegsgeschrei und Unruhen als eine Insel des Frie-
dens, der Arbeit und des Aufbaues. Fuer nichts anderes haben unsere Gefallenen gekaempft und nicht hoeher konnte Grossdeutschland seine treuesten Soehne
ehren.

m-g


43. Artikel 'Talmud und Christentum', Unsere Familie, 6. Jahrgang, Nummer 5,
5.3.1939, S. 175.

Wir setzen heute unsere Aufsatzreihe "Aeusserungen fuehrender Juden in
Vergangenheit und Gegenwart ueber das Christentum" fort und lassen unseren
Mitarbeiter erzaehlen, was der Talmud (die juedische Lehre), was Tora und
Mischna (juedisches religionsgesetzliches Schrifttum) von Christus sagen.
Die Schriftleitung.

Es ist eine von Zeit zu Zeit immer wieder auftauchende Behauptung von jue-
discher Seite, der Talmud (die juedische "Lehre") stelle nicht das gueltige
Gesetz des Judentums dar, eine Behauptung, die besonders in Zeiten sich
stets erneuernder Angriffe auf das Wesen des Judentums gerne verbreitet
wird. Das stimmt nicht, und der glaeubige Christ taete gut daran, sich stets
vor Augen zu halten, dass es sich hierbei um ein ebenso raffiniertes wie
stets wiederkehrendes Tarnungsmanoever handelt, um dies im Grunde seines
Wesens unmoralische und irreligioese Gesetzbuch des juedischen Volkes in
seinem wahren Kern zu verschleiern. Richtig ist nur, dass -- wie auch in
christlichen Kreisen -- hier nur die Halben und Lauen versuchen, die Be-
deutung der juedischen Glaubenslehre fuer ihre Anhaenger zu vermindern,
zu verkleinern und zu bagatellisieren. Das wahre Judentum hat stets an
Tora (die fuenf Buecher Moses und das hierauf bezuegliche rabbinische
Schrifttum) und Talmud festgehalten und tut das auch heute noch.
Juedische Kreise haben oft und gerne darauf hingewiesen, dass der Talmud
keine christenfeindlichen Lehren enthalte und dass insbesondere die Per-
son Christi ueberhaupt im Talmud nicht Erwaehnung finde. Diese Behauptung
scheint sich bei fluechtiger Lektuere zu bewahrheiten: die Worte Christen-
tum und Jesus treten aeusserlich nicht in Erscheinung, und es bedarf schon
einer gruendlichen Kenntnis juedischen Wesens und talmudischer Spitzfindig-
keit, um die Falschheit dieser Behauptung zu erweisen. Dass zunaechst ue-
berhaupt die gesamte Grundhaltung des juedischen Gesetzes der inneren Hal-
tung des Christentums gegensaetzlich gegenueber steht, ergibt sich natur-
notwendig aus der Tatsache, dass das Judentum Traeger einer ausgesprochenen
Diesseitsreligion ist, einer Religion, die Lohn und Vergeltung im
i r d i s c h e n Dasein erwartet. Demzufolge ist auch der Talmud von einer
geradezu erschreckenden seelischen und geistigen Duerftigkeit, der es nur
darauf ankommt, die Bekenner des juedischen Glaubens sicher durch alle
aeusserlichen Faehrnisse des menschlichen Lebens zu fuehren und sie vor
Schaden aller Art zu bewahren. Dabei enthaelt der Talmud, seiner Geschichte
entsprechend, nebeneinander die nichtigsten verhaltungsvorschriften all-
taeglichster Art und moralische Sittengesetze des religioesen Lebens.
Unter diesem Wust von Vorschriften und Auslegungen der Tora und der Mischna
(M i s c h n a ist ebenfalls eine hebraeische Bezeichnung und heisst "Wie-
derholung". Die Mischna ist etwa im Jahre 200 nach Christi Geburt in Pa-
laestina entstanden und enthaelt den gesamten Gesetzesstoff der juedischen
Ueberlieferung nebst allen Auslegungs- und Ausfuehrungsbestimmungen. Die
Schrftltg.) finden sich dann auch bei genauerer Durchforschung jene Stellen,
die trotz mannigfacher Saeuberungsversuche selbst heute noch einwandfrei Zeug-
nis ablegen von der Haltung, die das Judentum dem Christentum gegenueber ein-
nimmt. Christus selbst wird dabei freilich nicht genannt. Wie orientalische
Zauberer oder Medizinmaenner eines Negerstammes sich aengstlich hueten, den
Namen eines boesen Geistes zu nennen, um ihn dadurch nicht zu beschwoeren, so
nennt auch der Talmud immer nur "jenen Mann" oder den "Nazarener", wenn er
Jesum meint. Christus ist danach der Sohn eines heidnischen Soldaten Pandera,
und so erscheint er im palaestinischen Talmud; in den Sanhedrin (= Hoher Rat,
Verlautbarungen der juedischen Oberbehoerde) 67 a aber lesen wir: "Rabbi
Chasda sagte: Der Ehegemahl der Mutter Jesu war Stada, ihr Buhle aber Pande-
ra." An anderer Stelle heisst es: "Schimon ben Azzaj hat gesagt: Ich fand zu
Jerusalem ein Buch der Genealogien, darin war geschrieben: Jener Mann ist ein
Bastard von einem verheiratetem Weibe." Wenn oben der Ehegemahl der Mutter Jesu
Stada genannt wird, dann duerfen wir nicht vergessen, dass dahinter noch ein
ganz infames Wortspiel steckt. Andere Talmudstellen behaupten naemlich, in
Stada nicht einen Maennernamen zu sehen, sondern eine Bezeichnung, gewisser-
massen einen Spitznamen fuer Jesu Mutter: Jesu ben Stada heisst der Sohn der
Ehebrecherin!
Talmudische Rechtsverdrehung verbirgt den Namen Jesu und die Herabsetzung
seines Lehrens und Wirkens aber auch im Mantel scheinbar harmloser Fabeln und
Legenden, deren Sinn nur dem Kenner offenbar wird. So heisst es Sanhedrin
106b: "Ein Judenchrist sagte zu Rabbi Chanina: Hast Du vielleicht vernommen,
wie alt Bileam wurde? Er antwortete: Geschriebenes gibt es darueber nichts.
Aber da es heisst: Blut- und Gewaltsmenschen werden es nicht zur Lebenshaelfte
bringen, so wurde er entweder 33 oder 34 Jahre alt. Der Judenchrist entgeg-
nete: Du hast recht gesprochen, denn ich habe selbst eine Chronik Bileams ge-
sehen, in der es heisst: 33 Jahre alt war Bileam der Lahme, als ihn der Raeu-
ber Pinchas toetete." Das ist einmal eine Stelle, deren Bedeutung auf Christus
uns ganz klar ist. Zunaechst ist die mehrfache Hervorhebung des Lebensalters
"Bileams" mit 33 oder 34 Jahren selbstverstaendlich eine ganz einwandfreie
Beziehung auf Christus. Bileam der Lahme ist Christus selbst, von dem der Tal-
mud zu erzaehlen weiss, er sei lahm, seitdem man ihm eins seiner Zaubermittel
entwendet habe und er infolgedessen von einer Anhoehe gestuerzt sei. Der
Raeuber Pinchas ist Pilatus der Roemer, der von den Juden als Raeuber ihres
Landes angesehen wurde. Wichtig ist aber an dieser Erzaehlung vor allem auch
der Hinweis auf die Zauberkuenste Christi. Selbst die Juden als die einge-
fleischtesten Feinde und Hasser, die Jesus hatte, vermochten seine Wundertae-
tigkeit nicht anzuzweifeln. Da aber Christus ihnen nicht als Gottessohn gel-
ten konnte, musste er ein Kind der Hoelle sein. Das deutet schon das Evange-
lium Matthaei 9,34 mit den Worten an: "Aber die Pharisaeer sprachen: Er trei-
bet die Teufel aus durch der Teufel Obersten." Jesus hat -- immer nach der
juedischen Lehre -- seine Zauberei aber nicht aus eigener Macht, er hat sie
vielmehr in Aegypten gelernt und sie von dort widerrechtlich mitgebracht. Der
Zauberer aber ist zugleicher Zeit ein Gotteslaesterer und Verfuehrer. Jesus
hat Zauberei getrieben und Israel verlockt und verfuehrt, sagt Sanhedrin 43a
und 107b in voller Uebereinstimmung. Damit aber soll gesagt sein, er hat Is-
rael zum Abfall vom wahren Gott und seinem Gesetz verfuehrt, er hat das Volk
hingefuehrt zu falscher Lehre und zum Goetzendienst. Seine Lehre und der Er-
folg, der ihm beschieden gewesen ist -- so heisst es nach juedischer Lesart --
haben ihn aber zum Wahnsinnigen gemacht. Seine Lehre sei also nur der Aus-
druck eines verwirrten Geistes. Sabbath 104b sagt: "Er ist ein Narr gewesen,
und von Narren pflegt man keinen Beweis herzuholen." Damit wird Bezug genommen
auf Christi Lehre von der Gottessohnschaft. Am staerksten und deutlichsten aber
nimmt der Talmud gegen Christus bei der Auslegung von Numeri 24, 19 Stellung,
wenn es Tha'amith 65b heisst: "Rabbi Abbahu hat gesagt: Wenn zu dir ein Mensch
sagt: Ich bin Gott, so luegt er; Ich bin Menschensohn, so wird er es bereuen;
Ich steige zum Himmel empor, so gilt von ihm: Er hat es gesagt und wird es
nicht verwirklichen."
Das alles sind Zeichen einer niedrigen Religionsuebung, der der Hass und die
Veraechtlichmachung alles Nichtjuedischen und der Kampf gegen das Christentum
oberstes Gebot erscheint. Die Wesenszuege einer allseitigen Menschenachtung
des Christentums oder einer geistigen Weite des Hellenentums, das dem "Unbe-
kannten Gotte" Altaere errichtete, sind dem Judentum und seiner talmudischen
Lehre durchaus fremd. Waehrend das Christentum und seine Lehre einem jeden
zugaenglich ist, verkuendet die juedische Tora: "Es ist verboten, einen Nicht-
juden in die Geheimnisse des Gesetzes einzuweihen. Der Jude, der das tut, ist
schuldig, als wenn er die Welt verwuestet oder den heiligen Namen Gottes ver-
leugnet haette." Dementsprechend gilt auch nicht -- wie man eigentlich anneh-
men sollte -- die Bibel, d. h. das alte Testament dem Juden als alleinige
Glaubensgrundlage. Nein, Bedeutung kommt ihr erst kraft der juedischen Aus-
legung zu: "Man kann die Bibel dem Wasser vergleichen, die Mischna dem Wein
und die Gemara (d. i. den Talmud) dem gaerenden Wein" (Soferim 13, 2). "Der-
jenige, der die Bibel ohne Mischna und Gemara -- also ohne den Talmud -- stu-
diert, gleicht einem, der keinen Gott hatt", und mit diesem, so heisst es an
anderer Stelle, soll man keine Beziehungen unterhalten!

Dr. Kurt Vogtherr

 

44. "Unsere Familie", 6. Jahrgang, Nummer 10, 20. Mai 1939, Seiten 368-369.


"Stettin - Hier weihte Apostel Landgraf ein neues Gotteshaus"
"Was lange waehrt - wird gut." Die lieben Stettiner haben schon Anspruch darauf, dass dieses Sprichwort im Zusammenhang mit der Einweihung ihres neuen Gotteshauses gebraucht wird, denn hier ist ein seit vielen Jahren gehegter Wunsch nun endlich in Erfuellung gegangen. Es ist wohl schon an die 15 Jahre her, dass eine raeumlich ausreichende Versammlungsstaette in Stettin notwendig geworden war und zwischen dem heute im Ruhestand lebenden Apostel Scheel und dem heimgegangenen Apostel Lachs ist diese Frage schon zu jener Zeit eroertert worden. Die Geduld der Stettiner Geschwister ist also auf eine wirklich harte Probe gestellt worden, aber sie haben sie bestanden und sind dafuer nun auch mit einem besonders schoenen Gotteshaus belohnt worden. Apostel Landgraf erwarb das Gebaeude in der Gutenbergstrasse Nr. 14 im November vorigen Jahres und nach einer gruendlichen Renovierung und allerlei kleineren baulichen Aenderungen erfolgte die Einweihung bereits am 2. April dieses Jahres.

Wie sich alle unserer Geschwister wohl denken koennen, war der 2. April ein besonderer Festtag fuer die Stettiner Geschwister. Neben Apostel Landgraf waren Apostel Scheel und dazu saemtliche Vorsteher der pommerschen Gemeinden anwesend. An der Einweihung nahmen insgesamt 1200 Geschwister teil.

Apostel Landgraf, der dem Einweihungsgottesdienst den Text aus Psalm 84 "Wie lieblich sind Deine Wohnungen, o Herr" unterlegt hatte, ueberbrachte den Anwesenden die herzlichen Gruesse des Stammapostels, der kurz vorher auf der Rueckreise von Koeslin kurze Zeit in der neuen Kirche geweilt und so als Erster seinen Fuss in diese Versammlungsstaette gesetzt hatte. Ausser Apostel Landgraf sprachen noch die Bezirksaeltesten Ziegler und Arnold, die ebenfalls ihrer grossen Freude ueber das gelungene Werk beredten Ausdruck verliehen. Den Schluss des besonders feierlichen Gottesdienstes bildete die Hinnahme des Heiligen Mahles.

Wir beglueckwunschen nachtraeglich die lieben Stettiner zu ihrem neuen, schoenen Gotteshaus herzlich und verbinden damit unser aller guten Wuensche.

Mit dieser Einweihung ist die Zahl der in letzter Zeit neuentstandenen Kirchen unserer Gemeinde in Deutschland wiederum erhoeht worden, und wenn wir ein wenig zurueckblicken, brachten uns gerade die letzten Jahre eine ganze Anzahl neuer und schoener Kirchen. Ueberall dort, wo es notwendig geworden war, wurde gebaut oder ein geeignetes Gebaeude uebernommen und entsprechend seinem gottesdienstlichen Zweck umgestaltet und eingeweiht. Und immer wieder ist der Gemeinde bei der Errichtung ihrer Kirchenbauten seitens der Behoerden Entgegenkommen und freundliche Hilfsbereitschaft bewiesen worden. Es ist dies im Dritten Reich eine Selbstverstaendlichkeit, fuer die wir aber nichtsdestoweniger dankbar sind. Und diese Tatsachen, ueber die wir in Wort und Bild seit Jahr und Tag berichten, sind wohl die wirksamste Zurueckweisung der im Auslande verbreiteten juedischen Hetzpropaganda, die maerchenhafte Dinge von Kirchenzerstoerungen oder Christenverfolgungen in Deutschland zu berichten weiss, Behauptungen, die uns neuapostolischen Christen nur ein Laecheln abnoetigen.

 

45. "Unsere Familie", 56. Jahrgang, Nummer 2, 20. Januar 1996, Seite 19.

8. Verhalten der Neuapostolischen Kirche in der Zeit des Nationalsozialismus und ihr Verhaeltnis zu totalitaeren Regierungen

Es wird uns vorgeworfen, unsere Kirche habe zu eng mit dem nationalsozialistischen Regime zusammengearbeitet und gehe auch heute zum Teil noch zu unkritisch mit totalitaeren Regimen um.

"[...] Unbestritten hat die Kirchenleitung dem nationalsozialistischen Regime Zugestaendnisse entgegengebracht, doch das war - wie Zeitzeugen wissen und Dokumente belegen - noetig, um den drohenden Verbot zu entgehen. Die Kirche wurde - speziell von der Gestapo - als staatsfeindlich bewertet. Mitte des Jahres 1933 mussten etliche Gemeinden geschlossen werden. Diese Massnahmen wurden zwar bald wieder zurueckgenommen. Dennoch drohte der Kirche auch weiterhin ein generelles Verbot. [...]"

 

46. Geschichte der Nak, G. Rockenfelder und Mitarbeiter, Verlag Friedrich Bischoff GmbH, 1993 vom Verlag geliefert:

die NS-Zeit wird lediglich auf 3 % des Buchumfangs behandelt:

„Dabei hatte sich das Werk trotz aller Schwierigkeiten und Hindernisse nach innen und außen in einem vorher kaum vorstellbaren Ausmaß entwickelt. An vielen Orten waren neue Gemeinden entstanden, die Mitgliederzahl nahm ständig zu, und an fast allen bedeutenden Plätzen verfügten die Gemeinden über eigene Versammlungsstätten, die entweder gekauft oder neu gebaut worden waren. War so schon rein äußerlich ein bedeutender Fortschritt festzustellen, so galt dies in noch größerem Umfang für den inneren Zustand der Gemeinden. Die Erkenntnis des göttlichen Willens wurde vertieft, die seelsorgerische Pflege zeitigte höchste Erfolge und die Einheitlichkeit der Lehre wurde gefestigt und gesichert.“

47. Biographie Walter Schmidts, Text: Susanne Scheibler ua, Verlag Friedrich Bischoff, 1991:

„Die Diktatur der Nationalsozialisten lastete ab 1933 schwer auf allen. Besonders die kleineren Religionsgemeinschaften bekamen das Mißtrauen und die Härte des Regimes zu spüren. Der liebe Gott hielt jedoch seine schützende Hand über sein Volk, so daß die Gottesknechte -mit gewissen Einschränkungen- weiter wirken konnten. Noch eine andere Sorge kam hinzu. Es war in jener Zeit fast ein ungeschriebenes Gesetz, daß Männer in leitenden Positionen Mitglied der Partei der national-sozialistischen Machthaber waren. Wer sich weigerte der „Partei“, wie sie kurz genannt wurde, beizutreten, hatte mit erheblichen Repressalien und Schlimmerem zu rechnen. Auch Walter Schmidt wurde massiv bedrängt. Dem Gottesknecht jedoch widerstrebte es, ein nationalsozialistischer Parteigenosse zu werden.

48. Faksimilenachdruck der Ausgabe „Unsere Familie“ Jahrgang 1934, hrsg. Friedrich-Bischoff Verlag, aktuelle Ausgabe:

In der Orginalausgabe 1934 befindet sich auf einer Seite das Bild einer SA-Hochzeit in der Nk, auf auch Apostel Landgraf zu sehen ist. In dem Faksimilenachdruck des Jahrgangs 1934 findet sich an dieser Stelle kein Bild, sondern stattdessen eine nette kleine Geschichte.

 

 


 
© 2003 Quellentexte Redaktion, letzte Änderung 31.12.2003

 
 

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