Das Phänomen der neuapostolischen Kirche bzw. e.V.

Machen Sie sich ein eigenes Bild der NK bzw. e.V. anhand von Orginalzitaten

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Die Geschichte der NK:

Im folgenden soll hier nicht jede Einzelheit der Geschichte der NK behandelt werden. Aus einen Artikel von Dr. Andreas Fincke , der einen Überblick über die Geschichte der NK gibt, wird am Ende dieser Seite zitiert. Vielmehr soll das Bild der Geschichte der NK, wie sie von der NK selbst gegeben wird, ein wenig korrigiert werden.

Die NK selbst lehrt ihre Entstehungsgeschichte als die (nach göttlichem Plan) verlaufende unmittelbare Forsetzung oder die Wiederaufrichtung der apostolischen Urgemeinde des 1. Jahrhunderts zu sein, sieht sich als die "einzige seligmachende Kirche Jesu Christi" und erhebt damit einen Absolutheitsanspruch. Sie beruft sich darauf die direkte Fortsetzung der 1830-35 in England entsandenen Katholisch-Apostolischen-Gemeinde (KAG) und unmittelbar aus ihr hervorgegangen zu sein. Vielmehr war es so gewesen, dass die KAG von England aus in Hamburg eine Art Mission gegründet hatte. Die KAG hat sich bis heute als "ein Teil der allgemeinen Christenheit" verstanden, sie besitzt keinen streng hierarchischen Ämter-Aufbau wie die NK, die Menschen, die sie gründeten und die Funktionen in ihr wahrgenommen haben, sind ausschliesslich Akademiker. Vorläufer der NK enstanden, als aus der Hamburger Mission mehrere Mitglieder, die erst kurze Zeit dabei waren und sämtliche aus ärmlichen Bevölkerungsschichten stammten, die bis zum dortigen Zeitpunkt keine Bildungschancen gehabt haben, ausgeschlossen wurden, da sie ohne Rücksprache mit der Kirchenleitung in England neue Apostel gesetzt haben. Mittels sogenanntem Zungenreden und dem zeitweise existierenden Prophetenamt (wobei die Propheten regelmässig in weitern Machtkämpfen in Ungnade fielen) setzten sich diese Menschen (und meist sich selbst) neue Apostel. Nach einer langen Zeit der fortwährenden Spaltungen und Streitigkeiten, konnte ein Herr Krebs 1897 sich in einem durch die Spaltungen gebildeten Grüppchen durchsetzen. Er brach mit allen bisherigen Mitstreitern, erklärte seine Gruppe als die alleinseeligmachende und formte die bis heute in der NK bestehende hierarchisch, totalitäre Struktur, an deren Spitze er sich selbst als oberster Apostel, sogenannter Stammapostel, setzte, dem alle anderen weisungsunterworfen sind und der bestimmen kann, ob jemand ein Amt bekam und wenn welches. Dieses Führungsprinzip wurde zwar immer mal wieder leicht geändert, ist jedoch im Grundsatz bis zum heutigen Tag wesensbestimmend für die NK, was nicht zuletzt durch folgende NK-Aussage dokumentiert wird: "Nur, wer sich innig mit dem Stammapostel verbindet und im Glaubensgehorsam folgt, wird bei der Wiederkunft Christi angenommen." Wer sich von ihm löst, "ist auf ewig verloren", er ist "ein vom Stamm abgefallener Ast und aus der Gnade Christi" geworfen.

In den zwangziger Jahren des 19. Jahrhunderts festigte sich diese totalitäre Struktur in der Organisation der NK auch aufgrund des damals herrschenden Zeitgeistes. 1926 wies die Volkszählung in Deutschland 138.000 Mitglieder der NK aus. Die NK-Offiziellen begrüssten 1933 mit Nachdruck die Übernahme der Staatspolitik durch die Nazis. Eine Sammlung von NK-Orginalzitaten finden Sie auf dieser Homepage.

Nach dem Krieg und der Gründung der Bundesrepublik Deutschland füllte die NK bei vielen Menschen das ideologische Vakuum, das die Beseitigung der Diktatur hinterlassen hatte und erfüllte die immer noch bestehende Sehnsucht zu einer auserwählten Gruppe von Menschen zu gehören, wodurch sich die Mitgliederzahlen in den ersten Nachkriegsjahren stark erhöhte. 1951 verkündete der damalige Führer der NK, Stammapostel Bischoff, dass zu seinen Lebzeiten Jesu wiederkommen wird, die Welt untergehen wird und allein die treuen NK-Mitglieder errettet werden würden. Da Herr Bischoff bereits über 90 Jahre alt war, erwarteten die Mitglieder den Untergang der Welt als kurz bevorstehend, die Mitglieder, die Zweifel an dieser Aussage laut werden liesen, mussten die NK verlassen. Herr Bischoff ist dann eines völlig natürlichen Todes gestorben, was die NK-Offiziellen jedoch nicht zum Eingeständnis eines Irrtums veranlasste.

In der DDR pflegte die NK ein sehr freundschaftliches Verhältnis zum Staat, in Berlin-Lichtenberg lies sich die NK sogar ein neues Gebäude von der Staatssicherheit bauen. Noch im Frühjahr 1989 lies Herr Fehr, der bis heute Stammapostel der NK ist, der DDR Presse gegenüber verlauten, dass wenn er in die DDR kommt, er das Gefühl hat in ein wohlgeordnetes Land kommt.

Seit der Wiedervereinigung ist die NK vermehrt mit dem Umstand konfrontiert, dass sich immermehr Mitglieder, insbesondere Jugendliche von ihr abwenden. Erhebungen durch Umfrage unter NK-Aussteigern hat ergeben, dass sich ca. 60 bis 70 % der durch sie konfimierten Jugendlichen sich von der NK in den ersten 5 bis 6 Jahren danach von ihr abwenden. Es ist zu vermuten, dass es inzwischen mehr NK-Aussteiger als aktive Mitglieder der NK gibt. Die NK selbst veröffentlicht dazu jedoch keinerlei Zahlen, obgleich bekannt ist, dass in den Gemeinden seit dem Computerzeitalter diese Austritte penibel dokumenteirt und nach oben meldet. Sollte die NK die Anzahl der Austritte in den jeweiligen Gemeinden bekannt geben, so würden wir uns auf Nachricht von ihr sehr freuen:

[email protected]

Seit einigen Jahren sieht sich die NK insbesondere durch die Ausbreitung des Internets mit einer Vielzahl an Kritik von ehemaligen Mitgliedern und Aussenstehende konfrontiert, wobei sie auf diese Kritik inhaltlich nicht eingeht. Gerade ehemaligen Mitgliedern gegenüber äussert sich die NK oft sehr rabiat und beleidigend. Trotzdem haben sich eine von Herrn Fehr damit beauftragte Gruppe von NK-Apostel mit durch Publikationen bekannte Kritikern zusammengesetzt. Von diesen Gesprächen wurde den einfachen NK-Mitglieder nichts mitgeteilt. Da die Apostel lediglich wissen wollten, was die Kritiker denken und nicht fähig waren Kritik anzunehmen, wurden diese Treffen nach wenigen Malen eingestellt.

Es ist zu erwarten, dass es für die NK in der Folgezeit insbesondere durch die Möglichkeit sich über das Internet zu informieren, zu publizieren, sich auszutauschen und Kontakte zu knüpfen immer schwerer sein wird, ihre Mitglieder von der von ihr als absolutistisch wahr vertretenen Sicht der Dinge zu überzeugen.

 

Im folgenden aus einem Artikel Herrn Dr. Andreas Fincke über die Entstehungsgeschichte der NK:

Die Neuapostolische Kirche

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Geschichte

Die Wurzeln der NAK reichen in das England des 19. Jahrhunderts zurück, wo in den zwanziger Jahren starke Erweckungsbewegungen verbreitet waren: Unter dem Eindruck der Französischen Revolution bzw. der Folgeerscheinungen der Industrialisierung Englands fanden sich vielerorts engagierte Christen zusammen, um auf biblischer Grundlage und im Gebet über die Wirren ihrer Zeit nachzudenken. So bildeten sich in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts die „Katholisch-apostolischen Gemeinden”. Ähnlich den fast zeitgleich in den USA entstehenden „Mormonen“ verstanden sich diese Gemeinden als das ,,wiederaufgerichtete Erlösungswerk unseres Herrn”, als die wahre Kirche Christi in der Endzeit. In den Jahren 1832 bis 1835 wurden in diesen Gemeinden zwölf „Apostel“ berufen; man war der Meinung, daß die „wahre Kirche Christi” wieder von Aposteln geleitet werden sollte und erwartete die Wiederkunft Christi praktisch täglich. Nachdem 1855 drei der Apostel verstarben entstand Streit darüber, ob neue Apostel berufen werden sollten oder ob man sich in den Gang der Ereignisse fügt. Die Auseinandersetzungen führten 1863 in Hamburg zur Abspaltung der ,,Allgemeinen christlichen apostolischen Mission”; aus dieser Wurzel ist - über weitere Zerwürfnisse - die ,,Neuapostolische Gemeinde” bzw. die „Neuapostolische Kirche” entstanden.

Die Geschichte der NAK ist also kompliziert und seit ihren Anfängen von Lehrstreitigkeiten geprägt. Auch in unserem Jahrhundert haben sich von der NAK immer wieder Gruppen und Gemeinden abgespalten. Keine andere christliche Sondergemeinschaft hat eine solche Fülle von Abspaltungen erlebt. Dennoch erhebt die NAK den Anspruch, die „einzig wahre Fortsetzung der Urkirche” zu sein.

Für das Lebensgefühl der heutigen NAK sind diese Fragen jedoch von untergeordneter Bedeutung. Hier zählt vielmehr, daß die NAK wie eine (Glaubens-)Familie lebt: Jeder hat seinen Platz, jeder hat seine Aufgabe, und allen ist geholfen, wenn die gleichsam gottgegebene Ordnung nicht unnötig hinterfragt wird. Bezeichnend ist der Titel der zweimal monatlich erscheinenden Zeitschrift: „Unsere Familie”. 1973 hieß es hier: „Darin unterscheiden wir uns von den übrigen Christen, daß wir eine große Familie darstellen, wo eben der Jüngste so denkt wie der Älteste.”

Dieses Zitat läßt aber auch ahnen, wo Konflikte entstehen können: In den letzten Jahren melden sich immer wieder Kritiker bzw. Aussteiger zu Wort, die berichten, daß die NAK ihre Mitglieder „überwacht, kontrolliert, unterdrückt”. Der „familiäre Charakter” der NAK wird offenbar zwiespältig erlebt: positiv als christliche Gemeinschaft und Verbindlichkeit, negativ als Kontrolle und autoritärer Druck. Aussteiger betonen diesen negativen Aspekt: Sie berichten von schweren Konflikten, zu denen die innere Bindung an die NAK führen kann, sie kritisieren, daß die Art der Vermittlung der NAK-Glaubenslehren für viele Gläubige zum inneren und äußeren Problem wird, und sie haben erlebt, daß Amtsträger, die nicht lückenlos die Vorgaben der Apostel umsetzen, gemaßregelt wurden.

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Dr. Andreas Fincke
April 1999


 
© 2003 Quellentexte Redaktion, letzte Änderung 31.12.2003

 
 

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