Hans Albers (1891-1960)
Text: Levke HARDERS (Deutsches Historisches Museum)
Bilder, Links und Anmerkungen: Nikolas Dikigoros
- 1891
- 22. September: Hans Albers wird als Sohn des Schlachtermeisters Philipp Albers und dessen Frau Johanna in
Hamburg geboren.
(Anm. Hamburg ist nicht gleich Hamburg. H.A. wurde in St. Georg geboren, einem der - höflich ausgedrückt - weniger vornehmen Stadtteile. [Heute ein "sozialer Brennpunkt", in dem sich ein Deutscher, dem sein Leben lieb ist, kaum mehr blicken lassen kann.] Dikigoros darf das schreiben - auch er ist nicht gerade in Blankenese geboren.)
- ca. 1907
- Nach dem Besuch der Mittelschule beginnt er eine kaufmännische Lehre, die er jedoch nicht beendet. Ohne Wissen seiner Eltern nimmt er privaten Schauspiel-Unterricht.
- (Anm. Dikigoros: Das ist unzutreffend - wovon hätte H.A. den denn bezahlen sollen? "Ohne Wissen seines Vaters" wäre korrekt; aber seine Mutter wußte es nicht nur, sondern sie finanzierte ihn auch.
- Außerdem beendete er die Lehre durchaus - allerdings ohne sie durch eine Gesellenprüfung abzuschließen; der korrekte Gebrauch deutscher Wörter stünde dem "Deutschen Historischen Museum" wohl an.)
- 1911
- Tätigkeit in einer Seidenfirma in Frankfurt/Main.
- Erste kleine Bühnenauftritte in Frankfurt, diversen Sommerbädern und Hamburg-Altona.
- (Anm. Dikigoros: Diverse Sommerbäder? Welche außer Bad Schandau sollten das gewesen sein? H.A. spielte auch - aber erst ab 1912 - in Güstrow. Im übrigen sollte man sich heutzutage vor dem Gebrauch der Vokabel "divers" hüten. Das galt auch schon anno 2014, welches das DHM unredlicher Weise als Entstehungsjahr dieser Seite angibt. Tatsächlich entstand sie bereits 1999, wurde dann 2007 neu datiert - "neu bearbeitet" wäre zuviel gesagt, sie blieb praktisch unverändert -, dto 2014. Aber dieses Wort hätte man ändern können/sollen/müssen, zumal es ja auch sachlich falsch ist. Dikigoros schreibt anno 2024, d.h. der Fehler ist zehn Jahre nach der letzten "Bearbeitung" genannten Durchsicht noch immer unbemerkt bzw. unkorrigiert geblieben!)
-
1914
- September: Die Kritik wird (Anm. Dikigoros: gemeint ist offenbar "die Kritiker werden" - zum korrekten Gebrauch der deutschen Sprache seitens der DHM s.o.) auf Albers, der mit zwei größeren Rollen am Thalia-Theater in Hamburg Premiere hat, aufmerksam.
- 1915
- Albers wird eingezogen und kommt während des
Ersten Weltkriegs
an die Westfront.
- 1917
- Nach der Genesung von einer schweren Verwundung geht er nach Berlin, wo er als Theaterschauspieler arbeitet.
- Als Nebenverdienst hat er seine ersten Nebenrollen in Stummfilmen, wobei er vor allem Lebemänner, Verführer und Hochstapler darstellt.
- 1918
- Nach Kriegsende spielt Albers ohne festes Engagement an verschiedenen Berliner Theatern vor allem komische Rollen.
An der Komischen Oper in Berlin wirkt er außerdem in diversen (Anm. Dikigoros: s.o.) Revuen und Operetten mit.
- 1925
- Beginn der Beziehung zu der jüdischen Schauspielerin Hansi Burg.
- (Anm. Dikigoros: Die sieben Jahre davor verbrachte H.A. im Dornröschenschlaf? Zumindest sein Mitwirken - wenngleich nur in Nebenrollen - in den doch nicht ganz uninteressanten Filmen "Das Lied der Colombine", "Aus eines Mannes Mädchenjahren", "Die Marquise von O." (nach
Kleist),
"Die 999. Nacht", "Lumpaci Vagabundus", "Der falsche Dimitri" (nach einem Fragment von
Schiller),
"Auf Befehl der Pompadour", "Die Venus von Montmartre" und "Ein Sommernachtstraum" (nach
Shakespeare) hätte man ja wenigstens mal erwähnen können.
- Und was soll der dümmliche, da nichtssagend Ausdruck "Beziehung"? Eine Beziehung zum Hause "Burg" hatte H.A. schon länger - Wilhelmines Vater, der Regisseur Eugen Hirschburg, war einer seiner frühen Förderer -, und sie selber wurde auch seine "Managerin", wie man das heute nennen würde. Sie stiegen also nicht nur gemeinsam "in die Kiste".
- Mal ehrlich, liebe Leser, sieht die aus wie eine Jüdin? [War sie ja auch nicht, sondern allenfalls eine Halbjüdin, und nach jüdischer Lesart überhaupt keine, denn ihre Mutter Emmy Raab war eine "Schickse", und nach mosaïschem Recht zählt nur die matrilineare Abstammung.] Dikigoros' Opa hätte auf diese rhetorische Frage geantwortet: "Wohl kaum. Diese verlogenen Nazis... Erst sagen sie, man soll aus der Kirche austreten; aber dann schließen sie ein Konkordat mit dem Vatikan und erklären jeden Itzig, der sich vier Taufscheine für die Großeltern gekauft hat, zum Arier. Dafür schikanieren sie jetzt echte Deutsche, denen so ein blöder Fetzen Papier fehlt." Dikigoros - dessen Vater den "fehlenden Fetzen" für den Ariernachweis auf un
rxxxorthodoxe Art und Weise ergxxxlangte, denn für einen Kauf hätte ihm das Geld gefehlt - schreibt darüber
an anderer Stelle
mehr. Hier will er nur noch erwähnen, daß H.B. bei der Tobis unter Vertrag stand, deren Produktionschef, "Reichsfilmdramaturg" Ewald v. Demandowsky, als besonders strammer Nazi galt - wofür er 1946 von der alliierten Siegerjustz ermordet hingerichtet von seinem Nazi-Leben befreit wurde - so muß es ja seit 1985 politisch korrekt heißen, denn so sprach der Jude
Drecksäcker.
[Um empörten Emails vorzubeugen: Ja, auch der war bloß Halbjude, und selbst das nur nach Gojim-Recht, denn auch seine Mutter war eine "Schickse". Den Namen gebraucht Dikigoros übrigens als Steigerungsform von "Drecksack"; und wenn es dazu einen Superlativ gäbe...] Dennoch wurde das Todesurteil in einem auf Befehl des russischen Präsidenten
Boris Jeltsin
eingeleiteten Wiederaufnahmeverfahren anno 1991 kassiert und E.v.D. freigesprochen; er konnte sich freilich für diese posthume Rehabilitierung nichts mehr kaufen, zumal das in der BRDDR weitgehend totgeschwiegen wurde; er wäre wohl längst im Orwell'schen "memory hole" verschwunden, wenn nicht "die Sünderin"
Hildegard Knef
ihrem ersten Liebhaber - oder muß man jetzt auf Neudeutsch in Newspeak "Lover" schreiben? -, der sie so an das Bild ihres früh verstorbenen Vaters erinnerte, in Der geschenkte Gaul ein über fast 60 Seiten verteiltes literarisches Denkmal gesetzt hätte.)
- 1928
- Oktober: Albers wechselt an das Deutsche Theater in Berlin, wo er seinen ersten Bühnenerfolg in der Rolle eines Kellners in dem Schauspiel "Die Verbrecher" feiert.
- 1929
- In dem von Erwin Piscator inszenierten und von Carl Zuckmayer bearbeiteten Stück "Rivalen" spielt er einen Sergeanten.
- Albers, der bis dahin schon in über 100 Stummfilmen mitgewirkt hat, übernimmt in dem ersten deutschen Tonfilm
"Die Nacht gehört uns"
die Rolle des Rennfahrers Harry Bredow.
- Seine Popularität wächst, seine Lieder werden bekannte Schlager.
- (Anm. Dikigoros: L.H. vergißt zweierlei zu erwähnen:
- Dies war der erste deutsche Ton- und Sprech-Film. Tonfilme gab es schon länger. Da lief Begleitmusik mit - was viele Kino-Pianisten arbeitslos machte -, im Vorspann und zwischendurch wurde auch schon mal ein Lied angestimmt, dto zum Schluß. Hier aber wurde erstmals auch gesprochen, und zwar nicht bloß von jemandem aus dem "off", der die Texttafeln aus Stummfilmzeiten vorlas, sondern von den Akteuren selber.
- Dies war die erste deutsch-französisch-italienische Gemeinschaftsproduktion nach dem "Großen Krieg" -
Stresemanns
Versöhnungspolitik schien wenigstens auf kulturellem Gebiet Früchte zu tragen. Der Film wurde - kurz vor Einsetzen der Weltwirtschaftskrise - zum Exportschlager und lief in mehr als einem Dutzend Länder.)
-
1930
- In dem frühen Tonfilm
"Der blaue Engel" spielt Albers einen Artisten an der Seite von
Marlene Dietrich.
- (Anm. Dikigoros: H.A. spielte den Mazeppa. Beides waren indes bloß Nebenrollen. Die Hauptrolle - Professor Unrath - spielte der Deutsch-Amerikaner
Emil Jannings,
der später auch die Hauptrolle in dem Dokumentarfilm
"Ohm Krüger" spielen sollte.
- Die alliierten
Besatzer Befreier verboten nicht nur den Film (ein Verbot, das in der
BRDDR
bis heute fortbesteht - nicht dagegen in Frankreich und Rußland; die oben verlinkte Fassung wurde von einer Italienerin in Frankreich käuflich erworben und bei einer russischen Internetplattform unbeanstandet aufgeladen), sondern darüber hinaus belegten sie E.J. - den ersten Oscar-Preisträger, den sie einst als "besten Schauspieler der Welt" gefeiert hatten, mit lebenslangem Berufsverbot und erjustizmordeten den Produzenten E.v.D. - aber das hatten wir ja schon. Man muß die Engländer verstehen: Niemand - außer den doofen Krauts, versteht sich - läßt sich gerne an seine Verbrechen erinnern, gleich gar nicht, wenn es um die ersten Konzentrationslager und den ersten Völkermord der Neueren Geschichte geht, den man doch gerade beschlossen hatte, mittels massiver Lügen-Propaganda den letzteren anzuhängen - einschließlich der 1945 aus dem Reich "geretteten" Juden, die zu hunderttausenden in britischen Konzentrationslagern auf Cypern verrecken sollten, so daß das neutrale Schweizer Rote Kreuz auf eine Gesamtzahl von 300.000 Toten aus - nicht in - deutschen Konzentrationslagern kam. [Das ist so ähnlich wie ein Dreivierteljahrhundert später bei den mit - nicht an - "Corona" Gestorbenen, einschließlich der hunderten Millionen, die an der mRNA-Giftspritzung verrecken sollten.]
- Merke: Lügen kann man widerlegen; unliebsame Wahrheiten aber muß man verbieten, notfalls bei Todesstrafe. All das übergeht L.H. mit vornehmem Schweigen.
PS auf Lesermail: Nein, Dikigoros macht sich nicht der gleichen Unterlassungssünde schuldig: Er verschweigt nicht, daß es die US-Amerikaner, nicht die Briten waren, die E.v.D. festnahmen und an die Sowjets auslieferten, auch nicht, daß sie "ihre" Eingeborenen in Reservate steckten, wo 'zigtausende verreckten, und daß sie in ihrem Lügenpropaganda-Feldzug, der dem Krieg von 1898 voraus ging, eben das den Spaniern auf Kuba anzuhängen suchten; vielmehr hat er darüber schon ausführlich
an anderer Stelle
geschrieben. Aber die Indianer-Reservate waren denn doch keine Konzentrationslager, und von "Völkermord" kann man wohl auch nicht sprechen. Dikigoros darf das schreiben, denn er ist längst kein Freund der US-Amerikaner mehr, und er ist überzeugt, daß der so genannte "Ukraïne"-Krieg anno 2014 von ihnen angezettelt wurde, um das letzte große weiße, christliche Volk - die Russen, zu denen ja auch die "Grenzländer" gehören - in einem mörderischen Bruderkampf auszurotten, und er sagt das auch ganz offen. Das ist Völkermord, und diesmal sind die Deutschen tatsächlich beteiligt und mitschuldig, jedenfalls das Verbrecherregime in Berlin, und da sich niemand dagegen erhebt - obwohl Art. 20 Abs. 4 GG das ausdrücklich erlaubt - auch dessen Untertanen. Dikigoros ist leider nicht mehr in waffenfähigem Alter, sonst würde er von diesem seinem verfassungsmäßig garantierten Recht Gebrauch machen. Nein, das ist kein Aufruf eines Verfassungsfeindes zum Aufruhr, sondern der Aufruf eines Verfassungstreuen zum Widerstand gegen ein Regime, das sich selber delegitimiert hat, indem es von dem Grundgesetz, auf das er einst als junger Bw-Freiwilliger vereidigt wurde und über das er später seine Doktorarbeit geschrieben hat, kaum noch etwas übrig gelassen hat.
- Nein, Leute, andere Abhilfe ist nicht möglich, denn die "Wahlen" dienen nicht mehr dazu, dem politischen Willen der Untertanen Geltung zu verschaffen - unliebsame Wahlzettel werden vernichtet oder für "ungültig" erklärt, unliebsame Parteien
mit Verbot bedroht
und ihre Abgeordneten unter absurden Anschuldigungen einer politischen Strafverfolgung ausgesetzt -, sondern nur noch dazu, ihre politischen Ansichten auszuschnüffeln: Alle Wahlzettel sind so markiert, daß man ihre Urheber ohne weiteres ermitteln kann. 2021 und noch einmal 2024 unterliefen der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn peinliche Pannen, als man versehentlich einigen Untertanen Wahlzettel zur Briefwahl geschickt hatte, auf denen diese Markierungen fehlten. Man rief sie sofort zurück und verschickte neue, die markiert waren. Nein, das hat sich Dikigoros nicht einfach so ausgedacht - das wurde ganz offen zugegeben. (Freilich mit dem salbungsvollen Hinweis, daß die Ermittlung des Wählers lediglich "statistischen Zwecken" diene - warum werden die Markierungen dann heimlich angebraucht, so daß sie Otti[lie]
Normalverbraucher[in] Normalwähler[in] nicht erkennen kann?) Es gibt also, entgegen dem papierenen Wortlaut des GG, keine freien, gleichen und geheimen Wahlen mehr, durch die das Regime beseitigt werden könnte - sonst wäre das längst geschehen, denn nach glaubhaften Umfragen stehen z.B. in den nicht mehr ganz so "neuen" Bundesländern hinter der größten Regierungspartei kaum noch 10%, hinter ihren Koalitionspartnern nicht mal mehr die 5%, die nötig wären, um die Hürde für die Quasselbude zu nehmen, aber hinter der einzigen echten Oppositionspartei - also nicht der mit dem "C" im Namen - gut zwei Drittel der Wahlberechtigten Wahlberechtigt:innen.)
- 1931
- Die Titelrolle in dem Stück "Liliom" an der Berliner Volksbühne stellt den Höhepunkt seiner Bühnenkarriere dar.
(Anm. Dikigoros: Darüber kann man nicht so einfach hinweg gehen. Ferenc Molnár - einer der interessantesten ungarischen Juden seiner Generation neben
Theodor Herzl und
Sándor Szathmáry
- hatte die tragikomische Groteske bereits 1909 verfaßt, und sie war allenthalben zum Flop geraten. Erst 22 Jahre später gelangt ihr - neu bearbeitet und zunächst ins Deutsche, später auch in andere Sprachen übersetzt - der Durchbruch mit H.A. in der männlichen und der jüdischen Lesbe
Therese Giese
in der weiblichen Hauptrolle, wozu auch das aus diesem Anlaß komponierte Lied
"Komm auf die Schaukel, Luise!"
beitrug, das zum Evergreen wurde. "Liliom" war lange das erfolgreichste Theaterstück Molnárs, bis ihm - mit noch längerer Verzögerung - die Komödie "Egy, kettö, három" in der Neubearbeitung und Verfilmung durch Billy Wilder als
"One, two, three [Eins, zwei, drei]" den Rang ablief.)
-
1932
- Mit
"F.P. 1 antwortet nicht"
feiert Albers seinen ersten großen Filmerfolg; der dazugehörige Filmsong
"Das Fliegerlied"
wird ein populärer Schlager.
- (Anm. Dikigoros: Das ist so eklatant falsch, daß man es als "glatt erlogen" bezeichnen möchte. H.A. feierte seinen ersten großen Kinoerfolg bereits 1931 mit
"Bomben auf Monte Carlo"; und das Lied
"Das ist die Liebe der Matrosen"
war hundertmal populärer als das "Fliegerlied" - ersteres war noch in Dikigoros' Kindheit und Jugend ein "Evergreen", während er sich nicht erinnern kann, letzteres jemals gehört zu haben, bevor er es jetzt zu Informationszwecken gezielt gesucht und gefunden hat.
- PS: Jemand, der sich in der Filmszene besser auskennt als Dikigoros - Oliver Nöding - meint sogar, daß Albers der Durchbruch bereits 1930 mit "Der Greifer" und spätestens 1931 mit
"Der Draufgänger" gelungen sei.)
-
1933
- Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten erwirbt er ein Anwesen am Starnberger See, wohin er sich zusammen mit seiner Lebensgefährtin Burg zurückzieht. Abgeschirmt vom Alltag des "Dritten Reichs" züchtet er eigene Rosensorten. Er versucht sich dem nationalsozialistischen System so weit wie möglich zu entziehen, so spielt er bis 1945 nicht mehr am Theater. Er vermeidet gemeinsame Filmpremieren und Feste mit Parteigrößen der NSDAP, andererseits dreht er weiterhin
Filme, mit denen er die höchsten Gagen Deutschlands verdient.
- (Anm. Dikigoros: vor allem solche, die nach dem Krieg von den alliierten
Henkern Besatzern
Befreiern als "Nazi-Propagandafilme" verboten wurden, wie z.B.
"Flüchtlinge" - an der Seite von
Käthe v. Nagy -,
"Henker, Frauen und Soldaten" - an der Seite von
Charlotte Susa -,
"Trenck, der Pandur" - mit
Käthe Dorsch
als Kaiserin Maria Theresia und
Elisabeth Flickenschildt als Natalie - und
"Carl Peters".)
-
1938
- Burg geht über die Schweiz ins Exil nach London.
-
1939
- Mit dem Film
"Wasser für Canitoga"
erreicht Albers einen weiteren Publikumserfolg.
- 1943
- In dem frühen Farbfilm
"Münchhausen",
dessen Drehbuch Erich Kästner wegen Schreibverbots unter einem Pseudonym verfaßt hat, kann Albers als Lügenbaron nochmals seine schauspielerischen Fähigkeiten beweisen.
- (Anmerkung Dikigoros: Knapp 80 Jahre später tun das andere Schauspieler in einer Neuinszenierung noch einmal so gut - wer immer dazu das Drehbuch unter welchem Pseudonym verfaßt haben mag.)
Der Druck durch
Joseph Goebbels nimmt jedoch zu.
- (Anm. Dikigoros: Das ist nun wirklich glatt gelogen. Das Gegenteil ist richtig: Goebbels hatte für diesen Film sämtliche etwa bestehenden Beschränkungen aufgehoben. Unter den Schauspieler[inne]n wimmelte es von Negern, Juden, Schwulen und Lesben; und er hatte Kästner persönlich beauftragt, das Drehbuch zu schreiben. Der hatte übrigens entgegen allen Behauptungen kein "Schreibverbot" - so etwas gab es nicht -, sondern den deutschen Verlagen war untersagt worden, etwas unter seinem bürgerlichen Namen zu veröffentlichen. Er schrieb munter weiter - und ließ es unter allen möglichen und unmöglichen Pseudonymen veröffentlichen. Das für "Münchhausen" - B. Bürger - wählte er, um eine Verwandschaft mit dem Autor des zugrunde liegenden Romans - G. A. Bürger - zu suggerieren. Erst in der 1953 - nach zehn Jahren! - frei gegebenen,
zensierten gekürzten Fassung erschien sein bürgerlicher Name demonstrativ auf den Kinoplakaten - was er sich besser erspart hätte, denn das war kein Ruhmesblatt seinerseits; er hatte die Buchvorlage völlig verhunzt. [Diese Einschätzung stammt von Frau Dikigoros, die das sagen darf, denn sie ist an sich ein großer Kästner-fan, hat all seine Werke nicht nur gekauft, sondern auch gelesen - das muß man ja heuer dazu schreiben -, kann es also beurteilen. Vielleicht gab er sich auch keine große Mühe? Die Drehbücher, die er zu den Verfilmungen seiner eigenen Romane schrieb, waren jedenfalls erheblich besser - es war also nicht so, daß er keine Drehbücher hätte schreiben können!]
Wenn der Druck unter den alliierten Besatzern Befreiern ab 1945 nur dreimal so hoch gewesen wäre wie unter J.G., dann hätten die deutschen Filmemacher von Glück sagen können. Die meisten von ihnen erhielten - so man sie nicht ermordete oder einkerkerte - lebenslanges Berufsverbot, dto die meisten erfolgreichen Schauspieler[innen], wenn sie nicht jüdisch oder wenigstens jüdisch versippt waren.)
- 1944
- Albers beginnt an der Seite von
Ilse Werner
mit den Dreharbeiten zu
"Große Freiheit Nr. 7",
die jedoch wegen der Bombenangriffe auf Hamburg in Berlin und Prag fortgesetzt werden müssen.
- (Anm. Dikigoros: 1944 wurde Berlin bereits stärker bombardiert als Hamburg - wo ja kaum noch etwas unzerstört war, das anzugreifen sich gelohnt hätte; dort warf man bloß noch auf dem Rückflug die Bomben ab, die man über dem eigentlichen Ziel nicht "losgeworden" war. Daran kann es also nicht gelegen haben.)
- Er verfällt zunehmend dem Alkohol.
- (Anm. Dikigoros: Das schrieb L.H. ungefähr zur gleichen Zeit, da mit
Saufbruder Johannes
ein Individuum zum Bundespräsidenten "gewählt" wurde, verglichen mit dem H.A. beinahe ein Abstinenzler war.)
- (Noch eine Anmerkung.: Hier muß Dikigoros L.H. ausnahmsweise mal loben - auch wenn die Lücke wohl eher auf Schlampigkeit beruht denn auf Absicht. Fast überall - auch bei sonst seriösen Autoren - liest man an dieser Stelle, Goebbels habe die Aufführung des Films im Reich verboten, weshalb er zunächst nur im Ausland gelaufen sei und erst viel später auch in der BRD. Das ist ein Märchen. Ausweislich des Tagebuchs von Dikigoros' Großvater lief der Film schon während des Krieges auch in Hamburg. [Die Kinos wurden immer als erstes nach jedem Bombenangriff wieder aufgebaut - zur Hebung der Durchhaltemoral. "Waterloo" hieß ein Kino am Dammtor. Im Feuersturm vom Juli 1943 abgebrannt, war es seit Januar 1945 wieder in Betrieb.] Das läßt sich aber auch so erkennen, wenn man genau hinschaut: Auf den Plakaten wird Helmut Käutner noch als "Spielleiter" bezeichnet; das Wort wurde nach 1945
"gecancelt",
wie man heute sagen würde, und durch "Regisseur" ersetzt.)
- 1946
- Schon kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs spielt er wieder den "Liliom" im Berliner Hebbel-Theater.
- Burg kehrt aus dem Londoner Exil zu Albers zurück.
-
1947
- Noch während des Entnazifizierungsprozesses gegen ihn dreht er seinen ersten Nachkriegsfilm
"Und über uns der Himmel".
- (Anm. Dikigoros: Und wieder läßt L.H. Albers in einen siebenjährigen Dornröschen-Schlaf fallen. Aber diesmal ist er nicht allein. Wie die meisten Albers-Biografen übergeht auch Hildegard Knef, die 1951 durch den Skandalfilm "Die Sünderin"
zum Star geworden war - als Mrs. Hirsch, Ehefrau eines jüdischen US-Besatzungsoffiziers, durfte sie -, in ihren Memoiren den ein Jahr jüngeren Film
"Nachts auf den Straßen"
- obwohl der nicht nur im Inland, sondern auch international ein Erfolg war - mit eisigem Schweigen. Warum? Dikigoros weiß es nicht. Wer eine Idee hat, kann ihm ja mal
mailen.
(Nur der guten Ordnung halber: Das Kinoplakat ganz rechts ist ausweislich des flämischen Untertitels ein belgisches; in Frankreich lief der Film unter dem Titel "Les amants tourmentés [Die gequälten Liebhaber]".)
-
1954
-
"Auf der Reeperbahn nachts um halb eins"
ist sein dritter Film mit Heinz Rühmann.
- (Anm. Dikigoros: Ach, wie nett! Welches waren denn die beiden ersten? Falls es jemanden interessieren sollte: Es waren "Bomben auf Monte Carlo" von 1931 - s.o. - und
"Der Mann, der Sherlock Holmes war"
von 1937 - ebenfalls "geschlabbert" -, übrigens auch mit einem sehr populären Schlager, nämlich
"Jawoll, meine Herr'n".)
Selten war der Film-Kurier so einfallslos wie hier: Es wurde einfach das Kinoplakat als Titelbild übernommen!
- 1955
- Auch mit der Neuverfilmung von
"Der letzte Mann" an der Seite von
Romy Schneider
kann Albers seinen Vorkriegsruhm nicht wieder erreichen.
- (Anm. Dikigoros: Eine hinterhältige Formulierung. Das fängt schon mit dem "Auch" an. Wie gesagt hatte Albers 1952 mit "Nachts auf den Straßen" durchaus Erfolg gehabt, ja sogar schon 1950 mit den - ebenfalls verschwiegenen - "Vom Teufel gejagt" - an der Seite von
Willy Birgel und
Lil Dagover - und
"Föhn" alias "Sturm in der Ostwand" - an der Seite von
Liselotte Pulver.
- Die Schuld am Mißerfolg von "Der letzte Mann" trugen weder Albers noch Schneider. Der Stoff wurde wohl nur neu verfilmt, um den geächteten - und mittlerweile verstorbenen - Emil Jannings vergessen zu machen, der 1924 die Hauptrolle im
Original gespielt hatte.
- Aber die Deutschen waren damals noch nicht so verblödet und manipulierbar wie heute; sie rochen den Braten und boykottierten den Film.
- Überhaupt war die von den alliierten
Besatzern Befreiern betriebene "re-education" entgegen weit verbreiteter Meinung zunächst kein allzu großer Erfolg. Die Menschen durchschauten ihre Verlogenheit und leisteten "inneren Widerstand". Erst seit den 1980er Jahren hatten die Umerzieher bei der zweiten Nachkriegsgeneration - Dikigoros gehörte noch der ersten an - mehr Glück; das Resultat sieht man heute, da sie die Macht ergriffen hat und dabei ist, Deutschland vollends vor die sprichwörtliche Wand zu fahren.)
- 1956
- Die Verfilmung von Gerhart Hauptmanns Drama "Vor Sonnenuntergang" wird für ihn schauspielerisch wieder ein Erfolg.
- 1958
- Erstmalig äußert sich Albers öffentlich zur Politik: Er lehnt die Aufrüstung der Bundeswehr mit Atomwaffen ab.
- (Anm. Dikigoros: Welch ein Satz! Die "Aufrüstung" - gemeint ist wohl "Ausrüstung" der Bw mit Atomwaffen stand nie zur Debatte. Geplant war lediglich eine Stationierung von Atomwaffen auf dem Boden der BRD unter alliiertem Kommando. [Dikigoros hat, wenn auch nur ein paar Monate, in einer dieser Einheiten - dem
Flugkörpergeschwader 2
in Geilenkirchen - gedient.] Und die wurde auch durchgezogen - da wurde die Marionettenregierung in Bonn gar nicht gefragt, geschweige denn irgendein abgehalfterter Schauspieler. Es wurden nicht nur keine Fragen gestellt, sondern erst recht keine Anträge - nur die kann man "ablehnen"! Statt dieses dümmlichen Gewäschs hätte L.H. lieber Albers' letzten großen Kinoerfolg erwähnen sollen, nämlich die Neuverfilmung von "Der Greifer"!)
- 1960
-
Kurz vor seinem Tod vollendet er seinen Film, "Kein Engel ist so rein".
- 24. Juli: Hans Albers stirbt in einem Sanatorium in Kempfenhausen (heute zu Berg, Kreis Starnberg) infolge schwerer innerer Blutungen.
Nachbemerkung: Das Opus von L.H. ist wirklich glatt ungenügend. Dikigoros hat sich seiner nur aus zwei Gründen angenommen: Zum einen, weil er keine eigene Webseite über Hans Albers verfassen will und zum anderen, weil ein ähnliches Projekt über die Schauspielerin und Sängerin
Josephine Baker
über Erwarten gut angekommen ist. Aber er wird keine Gewohnheit daraus machen - es kann ja nicht seine Aufgabe sein, schlechte Webseiten Anderer aufzubessern, indem er sie mit Bildern, Links und eigenen Anmerkungen versieht und ihnen so womöglich noch Reklame durch die Hintertür verschafft. Ihm bleibt nur, alle Fans von H.A. um Nachsicht zu bitten. Wer eine bessere Seite über ihn hat, darf ihm gerne mailen; er wird sie dann hier - oder sogar auf seiner Stammseite über Schauspieler[innen] - verlinken.
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