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Sokrates im Gespräch mit Osama Bin Laden 

von Sabine Scholz



SOKRATES: Lieber Bin Laden, behauptest du nach den Geschehnissen in New York immer noch, dass deine Anhänger richtig handeln?

BIN LADEN: Sie sind ruchlos, sehr unbändig und sehr unverständig, aber doch sehr tapfere Männer.

SOKRATES: Die Attentäter glauben also, redliche Männer zu sein? Dünkt dich ein Mensch gut zu leben, wenn er Bomben legt?

BIN LADEN: Sie tun es ja für eine zukünftige, bessere Welt. Wen das Wort nicht schlägt, den schlägt auch der Stock nicht.

SOKRATES: Diese jungen Männer kommen also zu dir, um etwas zu lernen.

BIN LADEN: Schon am ersten Tage, den sie bei mir zubringen, werden sie besser, und von Tag zu Tag machen sie Fortschritte. Will man einen Freund haben, so muss man auch für ihn Krieg führen wollen!

SOKRATES: Du lehrst sie also etwas, was sie noch nicht wissen.
Worin aber werden sie besser und machen Fortschritte?

BIN LADEN: Du fragst sehr gut Sokrates. 
Ich misshandle diese jungen Männer nicht wie es viele andere tun. Ich unterrichte sie nicht in Rechnen und Sternkunde. Bei mir sollen sie nichts lernen als das, weshalb sie eigentlich kommen. Fanatismus ist die einzige Willensstärke, zu der auch die Schwachen und Unsicheren gebracht werden können.

SOKRATES: Folge ich wohl deiner Rede? Du scheinst mir nämlich den Terrorismus zu bezeichnen und zu verheißen, du wolltest zu tüchtigen Terroristen die Männer bilden? 

BIN LADEN: Eben dieses ist mein Anerbieten. Geschichte handelt fast nur von schlechten Menschen, die später gutgesprochen worden sind.

SOKRATES: Der Erfolg war immer der größte Lügner. Wer mit Vernunft sich vornimmt, einen zum Terroristen auszubilden, der bestraft ihn. Deshalb missraten so viele Söhne von guten Vätern und werden zu Attentätern. Dies ist nämlich nichts Wunderbares, denn in Bezug auf die Tugend sollte niemand unwissend sein. In einem Staat, in dem alle Terroristen sind, leben alle Menschen schlecht. Und merke dir: Der Wolf wird für schuldig erklärt, ob er raubt oder nicht.



Der Brunnen der Weisheit

von Sabine Scholz

Gestern Nacht waren wir 
am Brunnen der Weisheit
an der Piazza Solferino
er kam mir eher vor 
wie ein Brunnen der Liebe
das Wasser lief über die Ränder
wir hörten nichts mehr
kein Straßenlärm, kein Wort
nur das Rauschen
wir gingen rings herum
suchten nach Symbolen
und lachten

 

Die Schläferin

von Sabine Scholz

Ich möchte nicht aufwachen bei der Arbeit.
Die Bomben fallen wie Äpfel. 
Dieser Herbst ist schön grausam.
Meine Schüler wollen keine korrekten Sätze mehr sprechen.
Ich verstehe alles.

Die Antarktis ist mir näher als New York.
Sanft erfriere ich im Ramadan.
Die Laute erstarren zu Formeln.
Die Melodie zerbricht in Schneeflocken.
Sie fällt nieder auf mein Fensterbrett.
Was ich jemandem schreiben wollte,
Bleibt ungeschrieben.
Ich will keinen Tod mehr verschicken.

Ein Terrorist wird zum schönsten Mann des Jahres gekürt.
Solange es noch 774 Picassos zu verschenken gibt,
Will ich nicht erwachen.



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