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Max Stirner und seine >Einzigkeit< zu erklären ist nicht einfach

von Heinrich Herdorf

Gott kann man die Liebe nennen, oder das Gute, oder wie man will, da ja der Mensch doch für alles einen Namen haben muss. Wenn er etwas benannt hat, so hat er auch die Macht, es in die Existenz zu bringen. 

(Das >>Ich Bin der Ich Bin <<Die Bibel), ist das >ICH< wovon Stirner spricht, dieses >ICH< ist in keine Handlung mit einbezogen und doch ist es überall gegenwärtig, reines SEIN, dieses >ICH< zum inneren Brennpunkt gebracht, Verschmelzung mit dem SEIN, wovon alles ausgeht, ist mein >>Eigentum<<.

Kein Mensch wird jemals etwas zustande bringen, ehe er nicht, bewusst oder unbewusst, jede Fähigkeit zu diesem einen Zentrum hin leitet, nämlich zum Ort der Macht, dahin, wo der Mensch zum Herrscher wird.

Wenn der Mensch beständig, jeden Augenblick als der >Einzige< hervortritt und nichts anderes anerkennt, kann er sich nicht eines Geringeren bewusst werden. Und er kann sicher sein, dass ihm die Innere Stimme jederzeit eine richtige Antwort gibt. 

Nun, was sagt Max Stirner dazu:
Eigener bin Ich meiner Gewalt, und Ich bin es dann, wenn Ich Mich als Einzigen weiß. Im Einzigen kehrt selbst der Eigner in sein schöpferisches Nichts zurück, aus welchem er geboren wird. Jedes höhere Wesen über Mir, sei es Gott, sei es der Mensch, schwächt das Gefühl meiner Einzigkeit und erbleicht erst vor der Sonne dieses Bewusstseins. 

>>Das Göttliche ist Gottes Sache, das Menschliche Sache >des Menschen<. Meine Sache ist weder das Göttliche noch das Menschliche, ist nicht das Wahre, Gute, Rechte, Freie usw., sondern allein das Meinige, und sie ist keine allgemeine, sondern ist - einzig, wie ich einzig bin. Mir geht nichts über Mich!<< 
Erst dann, wenn ich Meiner gewiss bin und Mich nicht mehr suche, bin Ich wahrhaft mein Eigentum: Ich habe Mich, darum brauche und genieße Ich Mich. Dagegen kann Ich Meiner nimmer froh werden, solange Ich denke, mein wahres Ich hätte Ich erst zu finden, und es müsse dahin kommen, dass nicht Ich, sondern Christus in Mir lebe oder irgend ein anderes geistiges, d.h. gespenstisches Ich, z.B. der wahre Mensch, das Wesen des Menschen u. dgl. 
Ein ungeheurer Abstand trennt beide Anschauungen: in der alten gehe Ich auf Mich zu, in der neuen gehe Ich von Mir aus, in jener sehne Ich Mich nach Mir, in dieser habe Ich Mich und mache es mit Mir, wie man`s mit jedem andern Eigentum macht, - Ich genieße Mich nach meinem Wohlgefallen. Ich bange nicht mehr um`s Leben, sondern >>vertue<< es.


Copyright © Oktober 2001 Heinrich Herdorf

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