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Abrahams Erbe oder das Versagen von Gottes Klon-Maschine
Ironisch-historische Betrachtungen zum Nahost-Konflikt

von Renato Esperanta


Bumm ... Bummm ... Bummmm ... und nochmals Bummmmm ...!! Krachend schlagen die Panzergranaten rund um die Hütte des kleinen alten, schon längst sesshaft gewordenen Palästinenser-Nomaden Jassir Arafat ein. Und der Araber Jassir hüpft augenkullernd, wild gestikulierend und wüsteste Schimpfkanonaden gegen den fettleibigen israelischen Premier namens Ariel Sharon ausstoßend, wie ein Huhn auf einer 1000-Grad heißen Herdplatte herum.

Köstlich? Lustig? Zum Lachen??? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht! Es ist nur das Bild einer dramatischen Tragikomödie der gegenwärtigen Weltgeschichte. Wer ist verdammt noch einmal Weltgeschichte? Wir! Wiirr! Und nochmals Wiiirrrrr! Wir einfachen Menschen, die wir unser tagtägliches Leben tagtäglich von Neuem erkämpfen und erstreiten müssen. Müssen? 

Wir leben nebeneinander. Vielleicht auch miteinander. Manchmal. Dann gibt es sogar so etwas wie Frieden. Und wir müssen nicht streiten, wenn wir es wollen! Wollen, müssen, mögen - alles kleine Vokabel die uns regelmäßig über die Lippen rutschen. Doch was rutscht uns aus den Herzen? Haben wir überhaupt noch Herzen? Ach, du meine Güte! Christian Barnaard, der berühmte südafrikanische Herzverpflanzer ist ja inzwischen selbst gestorben. Wer repariert jetzt unsere Herzen? Was machen wir nun? Müssen wir jetzt auch alle sterben? Haben wir denn noch Zukunft? 

Sterne, Planeten und unzählbare Galaxien drehen sich noch immer um mysteriöse Zentren. Und der Puls des unendlichen Universums pocht in seiner ihm von seinem Schöpfer verliehenen Regelmäßigkeit immer noch. Noch immer! Aber wie lange noch? Trotz der vielen Meteoriten, die irgendwo im Niemandsall wie Murmeln aufeinander- und auseinanderprallen. Trotzdem sich seltsame Wesen auf einem seltsamen kleinen blauen Planeten fast mit uhrwerksgenauer Regelmäßigkeit einander die Schädel einschlagen! 

Also muss das alles wohl irgendeinen Zweck erfüllen!? Zu allen Zeiten entdeckten irgendwelche klugen Menschlein Gesetze in diesem Universum. Und diese Entdecker waren sich fast immer einig, wenn sie sagten, dass das Ziel von dem endlosen Tanz der Sterne, Planeten und Galaxien wohl in Harmonie begründet sei! Ha! Das ist es wohl! Harmonie! Das muss es wohl sein, denn der Blaue Planet zieht noch immer in stoisch gleichmäßiger Harmonie seine Bahnen um die Sonne. Seit Milliarden von Jahren! 

Und hier auf unserer blauen Kugel? Da macht es regelmäßig Bummm ...! Und nochmals mit fast stoischer Regelmäßigkeit: Bummm ...!! Und wieder sind 1000 Körper zerquetscht, zerfetzt und zerschmettert. Und Bäche voll Blut rinnen in den Sand der Wüsten ... In fruchtbare Erden und auf Straßen genannte Asphaltschnüre, die zwischen betonierten Blöcken ihre Linien ziehen. Und Menschlein schwören Rache und Menschlein schwören ewigen Frieden. Grausam und schön! Oder schön grausam? 

Und beinahe gleichzeitig reden alle immer so gescheit von Gott. Diesem Etwas, das alles geschaffen hat. Diesem gewaltigen Etwas, von dem in der Heiligen Schrift zu lesen steht: "Lasst uns Menschen machen als unser Abbild, uns ähnlich. Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh, über die ganze Erde und über alle Kriechtiere auf dem Land." (Hatte der Gottoberste Helfer, weil ER in der Bibel in der Mehrzahl spricht? Vielleicht handelt es sich da auch nur um einen Fehler des biblischen Korrektors. Wer weiß das schon?). 

Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Seltsam. Gott ist Liebe! Gott ist Frieden! Gott ist dies und Gott ist das! So hört und liest man es wenigstens. 
Nur - nirgendwo haben wir in den Heiligen Schriften der Völker gelesen, dass Gott grausam sei und brutal! Dieses Abbild, diese fleischgewordene Manifestation SEINER selbst hat aber offenbar nur wenig von IHM. Dieses mordende, nach Blut dürstende, nach Rache lechzende und alles vernichtende Abbild! Wo ist seine Toleranz? Wo ist seine Barmherzigkeit? Wo ist seine Liebe? Hat es von IHM nichts geerbt? Hatte der Gottoberste beim Schöpfungsprozess gerade einen Defekt in seiner Klon-Maschine? Augenscheinlich scheint es so zu sein! Schade! Hatte doch alles so schön angefangen! Vielleicht gibt's da doch noch ein Happy-End? Irgendwann in weiter Ferne? 

Bummm ...! Und schon wieder sind 15 Palästinenser-Kinder tot. Ihre Mütter weinen. Und ihre Väter und Brüder schwören Rache! Blutige, tödliche Rache! "Tötet Sharon! Tötet Sharon! Vernichtet Israel", schreien die wütenden Moslem-Väter. Ihre Herzen sind versteinert. Im "Heiligen Land" herrscht Bruderkrieg. Der Hass auf die imperialistischen Juden ist beinahe grenzenlos! Ein Ausweg - ausweglos!

Menschen - Abbild Gottes, sie können nicht miteinander! Sie beneiden einander. Jeder will mehr haben als der andere! Jeder will bestimmen über den anderen! Sind wir Menschen denn nicht identisch miteinander als Abbild von IHM? Ach ja, da war ja was mit SEINER Klon-Maschine! 

Aber wie war das doch von allem Anfang an? Abraham, der erste Stammvater der Juden wanderte mit seinem Vater Terach und den Seinen aus Ur in Chaldäa den Euphrat stromauf nach Haran. So steht es zumindest im ältesten Reiseführer der Geschichte unter dem Kapitel "Die Erzväter". (Also sind die Juden eigentlich uralte Verwandte von Saddam Hussein und den Seinen!?). 

Dann befahl der Gottoberste des Universums Abraham: "Zieh weg aus deinem Land, von deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde. Ich werde dich zu einem großen Volk machen und dich segnen und deinen Namen groß machen." 

Abraham gehorchte und zog mit seiner Frau Sarah und den Seinen weg nach Kanaan am westlichen Jordan. Als eine Hungersnot ausbrach, wanderte der edle Abraham dann noch weiter nach Ägypten ... Der Rest der Geschichte ist uns ja allen noch bekannt aus dem Religionsunterricht. Zum Teil wenigstens! 

Wie wir wissen, zerstreute sich dann das jüdische Volk in die ganze Welt hinaus. Viele Jahrhunderte, ja sogar fast zwei Jahrtausende vergingen. Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich dann, als der Drang nach einem eigenen Land wieder einmal sehr, sehr groß wurde, die jüdische Bewegung des Zionismus, die sich für die Errichtung eines eigenständigen jüdischen Staates einsetzte. 

Als Großbritannien in den Jahren 1917-1918 im Krieg gegen die Türken Palästina eroberte, versprach die britische Regierung der zionistischen Bewegung die Errichtung einer Heimstätte für die Juden im damaligen palästinensischen Gebiet. Die Bedingungen für die Errichtung dieser Heimstätte wurde in der sogenannten Balfour-Erklärung des britischen Außenministers Arthur James Balfour festgehalten. Darin wurde verbrieft und per Siegel die rechtliche Gleichstellung für alle nichtjüdischen Bevölkerungsgruppen in diesem Gebiet gefordert. Die völkerrechtliche Legitimierung dafür erfolgte dann mit der Erteilung des Völkerbundmandats an Großbritannien im Jahre 1920. 

Die im palästinensischen Gebiet lebende arabische Bevölkerung hat sich gegen dieses aufgezwungene Mandat von allem Anfang an mit Aufständen und Anschlägen gewehrt. Also hat es schon damals im "Heiligen Land" oftmals "Bumm" gemacht! Und nach dem Ersten Weltkrieg nahm die Zuwanderung von Juden nach Palästina immer größere Ausmaße an. Die Spannungen und Auseinandersetzungen zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen nahmen immer heftigere Formen an. 

Als die Engländer im palästinensischen Mandatsgebiet schließlich dem jüdischen Siedlerstrom nicht mehr gewachsen waren, kündigten sie im Jahre 1947 ihr Mandat auf und zogen bald ihre Truppen ab. Mitte Mai 1948 riefen dann die jüdischen Siedler einseitig, gegen den Widerstand der Araber, den Staat Israel aus. Und seit dieser Zeit ist es ja mit den gegenseitigen Terroranschlägen immer wilder geworden, die schließlich in vier israelisch-arabischen Kriegen traurige Höhepunkte erreicht haben. 

Die jüdischen Politiker Shimon Peres und Itzhak Rabin waren die ersten israelischen Politiker, die nach diesen vier sinnlosen Kriegen wirklich bemüht waren, mit den Arabern ein friedliches Miteinander auszuhandeln! Dann aber wurde Rabin im Jahre 1995 von einem jüdischen Fanatiker eiskalt erschossen. Vermutet wird hinter diesem heimtückischen Anschlag allerdings eine Hardlinergruppe des israelischen Geheimdienstes Mossad, der in Israel so etwas wie eine Regierung innerhalb der Regierung darstellt.

Schriftliche Vereinbarungen zwischen Israelis und Palästinensern sind in der Zwischenzeit unzählige Male fast ausschließlich und einseitig von fanatischen jüdischen Siedlern und deren Polit-Bonzen gebrochen worden. Die Palästinenser, von den Juden behandelt als Rechtlose, wehren sich mit dem Mut der Verzweiflung gegen die ständigen Enteignungen und Diskriminierungen mittels erschütterndsten Selbstmord-Anschlägen. 

Im "Heiligen Land" fließt Blut. In jenem Land, indem vor 2000 Jahren der berühmte Zimmermannssohn aus Nazareth seine heiligen Lehren verkündet hatte, die schließlich mit dem hehren Grundsatz der Nächstenliebe das Christentum begründet haben. Doch Nächstenliebe gibt es keine im Land am Jordan und im Land an der Levanteküste. 

Jetzt wütet der jüdische Hardliner Ariel Sharon mit seiner israelischen Kriegsmaschinerie gegen das Volk der Palästinenser wie ein gereiztes, wild gewordenes Nashorn. Ein von "Fremden" besetztes Volk wird geknechtet, geschlagen, geschlachtet. Im Namen der Thora, im Namen Gottes. Welchen Gottes, bitteschön??? 

Was hast du angerichtet Abraham? Was hast du bloß deinen Brüdern angetan, du Verwandter des Volkes vom Zweistromland am Euphrat und Tigris? Ach wärst du doch daheim geblieben! Millionen deiner Nachkommen wären dann wahrscheinlich nicht in den Gaskammern verreckt! Und deine heutigen Ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-enkel würden nicht im Namen Gottes ihre Brüder in deinem "auserwählten Land" vernichten! Ein "auserwähltes Volk"? Ein Volk von Besetzern und Mördern? Es wird Zeit, dass Gottes Klon-Maschine endlich repariert wird! 

Copyright © 2002 Renato Esperanta 

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