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Die Flunkerts und die Rückkehr des Vampirs - Teil 3




Oh, Graus! Ineke, der siebenhundert Jahre alte weibliche Vampir aus Belgien (?!) im Teenage-Look ist wieder da und macht den Flunkerts die Hölle heiß! Wenn ihr Ineke noch gar nicht kennt, könnt ihr sie hier erst einmal kennen lernen. Das Mädchen hat wirklich Biss.


SHOCK SHOCK HORROR HORROR SHOCK! Ineke, the 700-year-old female vampire from Belgium (?!), who looks like a teenie-bopper, is back to take revenge on the Flunkerts. If you haven't met Ineke before go here and find out what she's like.


Daniel Roy, Bruehl, Deutschland
Malcolm McGookin, Asterisk, Brisbane (Queensland), Australien
Ki.Ka, Erfurt, Deutschland

Teil 3: Der Vampir aus den Neuen Bundesländern

Hi Mitkids!

Hier ist Simon Flunkert mit dem dritten Teil der "Rückkehr des Vampirs". Wenn ihr Teil 1 und Teil 2 schon gelesen habt, dann wisst ihr, dass Ineke, das niedliche und daher besonders gemeingefährliche Vampirmädchen aus Belgien, das mich im letzten Jahr böse gebissen hatte, und das ich nur mit raffinierten Mitteln austricksen konnte, wieder da war. Ineke hatte sich an meiner Schule in Sehnde eingeschlichen, und zwar als Assistenzlehrerin für Englisch und Französisch!!! Meine Schwester Claudia, die zwei Jahre jünger ist als ich und auf dieselbe Schule geht, und ich hatten unseren Mitschülerinnen und Mitschülern und auch unseren Leerkörpern ... äh, Lehrkörpern die Wahrheit über Ineke erzählt. Aber natürlich haben die uns nicht geglaubt. Es war sogar noch schlimmer: Sie alle mochten Ineke!

An einem Nachmittag wollte Ineke einige meiner Klassenkameraden in eine Falle locken. Sie wollte mit ihnen in der Schule angeblich englische Songtexte übersetzen. Die meisten von ihnen konnten Claudia und ich mit einem Trick davon abhalten, zu Ineke zu gehen. Nur Ramöna Lapalöma, die eigentlich aus Dresden stammt, hatten wir nicht mehr rechtzeitig erreichen können. Nun rasten Claudia und ich, so schnell wir konnten, in die Schule, um Ramöna vor dem Vampirbiss zu retten. "Schneller! Nimm die Beine in die Hand!", rief ich Claudia zu. "Wie soll ich denn mit den Beinen in der Hand rennen können?" beschwerte sich Claudia. Für solche Grundsatzdiskussionen hatten wir jetzt natürlich gar keine Zeit. Völlig abgehetzt kamen wir an unserer Schule, der Rex-Gildo-Gesamtschule Sehnde, an. Wir verloren aber keine weitere Sekunde, sondern stürmten wild entschlossen den Klassenraum, in dem sich Ineke mit Ramöna treffen wollte!

Es war grauenhaft! Wir kamen zu spät! In dem völlig verdunkelten Klassenraum erwarteten uns bereits Ineke und Ramöna. Beide trugen sie schwarze Grufti-Kleidung und rochen nach Friedhof. Sie waren kreideblass, aber grinsten uns an - und BEIDE FLETSCHTEN IHRE SCHARFEN VAMPIRZÄHNE. "Hallo, Flunkerts - wir haben schon mit euch gerechnet!" feixte Ineke. "Nü gügge, Simön ... dü siehst ja heute wiedo züm Anbeißen aus, ejfobibsche, ne woh?" Ja, wir waren tatsächlich zu spät. Diese widerlich-süßliche Ineke musste Ramöna bereits gebissen haben, und Ramöna hatte sich dadurch nun selbst in einen Vampir verwandelt. Wie das bei Vampirbissen halt so ist.

Ich war sprachlos - aber mein Schwesterchen überhaupt nicht. Claudi schimpfte wie zwanzig Rohrspatzen und zehn Bierkutscher zusammen: "Ineke, du Fritenvampir! Schämst du dich gar nicht, arme unschuldige Kinder aus den neuen Bundesländern anzufressen und unglücklich zu machen?! Vierzig Jahre wurden die schon betrogen, und nun das! Dafür werde ich dir den Kopf abreißen! Ich bin Deutsche Meisterin im Gesicht zerkratzen! Ich werde dir ..." Aber weiter kam sie nicht, denn Ramöna schien sich als Vampir gar nicht unwohl zu fühlen. Sie guckte mich gierig an und sagte sabbernd: "Simön - was üch dür ümmo schon mal sagen wöllte: Dein blasso Hals üst ünglaublich abbetitlich. Jammi jammi!" Eigentlich komisch - Ramöna hatte sich zwar in einen Vampir verwandelt, aber ihren sächsischen Akzent hatte sie immer noch.

Aber eigentlich hatte ich für solche sprachwissenschaftlichen Untersuchungen jetzt auch keine Zeit. Ramöna kam mit langsamen Schritten auf mich zu. Sie leckte sich ihre Lippen, fletschte ihre Vampirzähne und zwitscherte dabei: "Simön Flünkert - der Jünge für den kleinen Hünger zwischendüürch!" Nicht dass ich feige gewesen wäre - aber ich ergriff die Flucht. Ich rannte und rannte durch die Schule - Ramöna immer hinter mir her, und dahinter liefen Claudia, die mir helfen wollte, und Ineke, die ihre vampirische Freude an der ganzen Angelegenheit hatte. Ich hastete die Treppe hinunter - Ramöna und die anderen hinterher! Ich flüchtete auf die Jungentoilette - die anderen hinterher! Ich flüchtete wieder aus der Jungentoilette heraus - meine Verfolgerin hinter mir her! Ich rannte hinaus auf die Straße - Ramöna war nicht abzuschütteln! Sie hatte sogar noch genug Kraft, um Dinge zu rufen wie zum Beispiel: "Nü bleib doch ändlich stähn, mein Frühstückchen!" oder aber: "Üch wüll dür frässen!" Mit allerletzter Kraft rannte ich in Richtung Weide von Bauer Gerstenkorn. "Pass uff, Simön - bleib nüch am Maschendrahtzäaoun hängen!" rief Ramöna.

Aber den Maschendrahtzaun erreichte ich gar nicht mehr. Vor lauter Erschöpfung stolperte ich und blieb schnaufend auf der Wiese sitzen. "Ich werde alt", dachte ich mir dabei noch. Ich sah, wie Ramöna nun langsam und bedrohlich auf mich zuschritt. Sie sagte dabei: "Nü, wie schode, dass wür keine Schlagsahne dabei haben, ne woh?" Sie beugte sich ganz laaangsaaam über mich. Ich hatte keine Kraft mehr, um zu fliehen. Ineke stand wortlos dabei und genoss meine Notlage. Auch Claudia sagte kein Wort - dafür handelte sie jedoch . Auf leisen Sohlen, aber eilig, schlich sie sich unbemerkt von Ramöna von hinten an sie heran, holte aus, und ZACK! "Äuuaaaa! Nu ejfobibsch, was war das?" rief Ramöna aus, die ganz geschockt wie angewurzelt stehenblieb und sich die Pobacken hielt. "In Fachkreisen nennt man das 'Tritt in den Hintern'", sagte Claudia wütend. Und als sich Ramöna verwundert zu ihr umdrehte, fügte Claudia hinzu: "Und das hier nennt man 'Ohrfeige'!" und gab dem Vampir Ramöna eine schallende Backpfeife, die man wohl auch noch in Transsylvanien hören konnte. Patsch! Und bei dieser Ohrfeige passierte etwas, womit wir nicht gerechnet hatten: Ramönas Vampirzähne flogen im hohen Bogen durch die Luft. Ich robbte zu der Stelle, wo die Zähne liegengeblieben waren, und untersuchte die Beißerchen: "Plastik! Das sind Plastikzähne! Spielzeug! Ich glaub's nicht! Die hat uns die ganze Zeit verar..." Aber ehe Claudia Ramöna noch eine pfeffern konnte, verteidigte sich Ramöna: "Abbo natürlüch war das nür Spiel, ne woh, was dachtet ihr zwö denn, ejfobibsche nochemo?"

Nachdem Claudia die Hand wieder heruntergenommen hatte, erklärte Ramöna: "Ünege hadde mür vön euren lüstigen Vambüürspielen in Bälgien erzählt, ne woh? Ünd da ich das im Prinzip wützüsch fand und sie rein zufällig zwei Vambüürausrüstungen dabei hadde, haben wir beschlössen, ein büsschen Vambüür zü spielen." Claudia und ich waren noch zweieinhalb Sekunden sprachlos, und dann sagte ich: "Eine wichtige Einzelheit hast du aber übersehen, Ramöna: Ineke ist ein ECHTER Vampir." Obwohl Ramöna ganz sicher noch Schmerzen von Claudias Wutausbruch haben musste, lachte sie hysterisch: "Hö hö hö hö hö hü hü hü hü hü!" Und dann sagte sie zu Ineke: "Ünege, nümm doch mal büdde deine Vambüürzähne äaous dem Münd." Drei Augenpaare richteten sich auf Ineke - und Ineke sagte: "Nö." Ramöna wunderte sich: "Wie jätz - nö?" Ineke stand da mit verschränkten Armen und sagte: "Nö. Mache ich nicht." Ramöna trat auf sie zu und sagte: "Na güt, dann hälfe üch dür." Sie zerrte an Inekes Vampirzähnen - aber natürlich gingen die NICHT heraus. Ineke wehrte sie ab: "Warte! Ich zeige euch, wie das geht." Jetzt waren wir aber gespannt:

Ineke öffnete den Mund weit - und wir sahen, wie sie ihre Vampirzähne langsam einzog, bis sie ganz im Kiefer verschwunden waren. Jetzt schaute sie aus wie ein normaler Mensch. Sie öffnete den Mund erneut und fuhr die Zähne wieder aus. "Oooooh", sagten wir alle ganz beeindruckt. Ineke war stolz: "Geniale Technik, nicht wahr? Haben sich die Flugzeugkonstrukteure übrigens von uns Vampiren abgeschaut. Nach dem gleichen Mechanismus fahren große Flugzeuge ihr Fahrgestell ein und aus, wenn sie in der Luft sind." - "Oooooh!" machten wir erneut - und dann begriff endlich auch Ramöna, was die Stunde geschlagen hatte: "Ejfobische, ne woh, nu gugge, dann büst dü ja ein ÄCHTER Vambüür, Ünege!"

Und die Rennerei ging von vorne los. Ramöna, Claudia und ich liefen davon und Ineke hinter uns her. "Ihr entkommt mir nicht! Bleibt stehen! Ich kriege euch sowieso!", schrie Ineke. Aber wenn Ineke uns sowieso kriegen würde, konnten wir ja vorher noch ein bisschen weglaufen. Wir rannten quer über die Felder, Ineke uns immer auf den Fersen. Nach zwanzig Minuten kam mir eine geniale Idee: "Wir drei sollten uns trennen. Dann kann sie erstmal nur EINEN von uns anknabbern." Ramöna lief ganz weit nach recht, Claudia lief nach links, und ich lief weiter geradeaus. Ineke blieb MIR auf den Fersen. Jungenblut mochte sie offensichtlich lieber als Mädchenblut.

Dann lief ich quer über die Landstraße - und hörte, wie es hinter mir RRRRUMS machte. Mutig blieb ich stehen und drehte mich um: Ineke war in ein Fahrrad gelaufen. Sie lag am Boden - besinnungslos. Neben ihr saß der Radfahrer - mit dem Vorderrad seines Fahrrades um den Bauch, aber bei Bewusstsein und offensichtlich nicht ernsthaft verletzt. Nur sehr verwundert: "Was ist denn hier los? Hab' ich 'was verpasst?" fragte er verdattert. Und erst jetzt erkannte ich den Radfahrer: "Onkel Ole! Du bist's! Du kommst wie gerufen."

Und warum Onkel Ole "wie gerufen" kam, erkläre ich euch im letzten Teil der "Rückkehr des Vampirs".

Es grüßt euch gehetzt

Simon Flunkert

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