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Die Flunkerts und die Rückkehr des Vampirs - Teil 1




Oh, Graus! Ineke, der siebenhundert Jahre alte weibliche Vampir aus Belgien (?!) im Teenage-Look ist wieder da und macht den Flunkerts die Hölle heiß! Wenn ihr Ineke noch gar nicht kennt, könnt ihr sie hier erst einmal kennen lernen. Das Mädchen hat wirklich Biss.


SHOCK SHOCK HORROR HORROR SHOCK! Ineke, the 700-year-old female vampire from Belgium (?!), who looks like a teenie-bopper, is back to take revenge on the Flunkerts. If you haven't met Ineke before go here and find out what she's like.


Daniel Roy, Bruehl, Deutschland
Malcolm McGookin, Asterisk, Brisbane (Queensland), Australien
Ki.Ka, Erfurt, Deutschland

Teil 1: Die neue Lehrkraft

Hallo, Rübennasen!

Hier ist Claudia Flunkert mit der ersten von mehreren ganz ganz unglaublichen Geschichten, die aber alle wahr sind. Darin begegnet meinem großen Bruder Simon und mir eine alte Bekannte wieder. Und wenn ihr unsere Geschichten schon länger lest, dann ist es auch eine alte Bekannte von EUCH.

Es begann an einem blöden Montagmorgen. Allerdings war dieser Montagmorgen nicht ganz so blöd wie andere Montagmorgen, denn ich musste an diesem Montagmorgen erst zur dritten Stunde in die Schule. Sport fiel aus. Unsere Sportlehrerin, die Frau Doopmüller, hatte an diesem Montag einen Termin beim Untersuchungsausschuss des Sportbundes. Ihr wurde nämlich vorgeworfen, sie hätte den Mädchen unserer Klasse im Turnunterricht vor dem Pferdsprung komische Tabletten gegeben ("Hier, Mädchen, Vitamine - damit ihr nicht vom Pferd fallt!"), und von diesen Tabletten waren einige von uns so überdreht, dass sie auf dem Pauschenpferd in den Wilden Westen reiten wollten, und ... aber das wollte ich heute eigentlich gar nicht erzählen.

Jedenfalls begann die Schule für mich erst zur dritten Stunde. Deswegen machte ich für Mama noch einige Einkäufe im Minus-Supermarkt hier in Sehnde. Was hatte sie denn auf den Einkaufszettel geschrieben? Butterbrot, Knäckemilch ... äh, Knäckebrot, Buttermilch, Brägenwurst, Grünkohl und Knoblauch. Das Brot, die Milch, die Wurst und den Helmut ... äh, den Kohl fand ich sofort, aber keinen Knoblauch. "Entschuldigung, habt ihr keinen Knoblauch?" fragte ich Ayshe, die Auszubildende. Sie meinte: "Nee, am Samstag war jemand da, der hat das ganze Stinkezeug gekauft, das wir da hatten. Total verrückt!" Da ich noch etwas Zeit hatte, versuchte ich es noch in den Supermärkten Pfau-Markt und Maximal, aber auch dort hieß es, dass der ganze Knoblauch am Samstag weggekauft worden war. "Da wollte sich wohl jemand eine besonders große Portion Döner machen", ulkte die Frau Scherzolajczyk vom Pfau-Markt.

Pech gehabt, da konnte man eben nichts machen. Ich musste jetzt zur Schule. Das ließ sich schließlich auch nicht ändern. In der dritten Stunde hatten wir Erdkunde bei Frau Sankt-Andreasgraben. Dort nahmen wir wieder mal die Karstlandschaft auf dem Balkan durch. Ich habe erst zwei Jahre Erdkunde, aber das Thema Karst hatte ich nun schon zum dritten Mal. Immerhin nicht so oft wie das Thema "Verdauungssystem der Schlupfwespe" in Biologie bei Frau Schade-Weissnich. In der vierten Stunde hatten wir dann Deutsch bei Frau Agnzjeta Kratochwilewski-Wospolotschensky (genannt AKW), die aus Polen stammt und nur gebrochen Deutsch spricht. Wir helfen ihr aber immer, wenn sie etwas nicht versteht oder Fehler macht. Während uns AKW etwas von Syntax erzählte ("Syntax ist därr Aufbau von Sätzä von Sprrrachä"), kam Frau Hopfgarten-Schröder, unsere Direktorin, mit einem Gast herein. Dieser Gast sah aus wie ein weiblicher Teenager, hatte schwarzes Haar und trug eine weiße Bluse und einen roten Rock. Oh .... oh oh oh oh ... ich kannte dieses Mädchen.

Frau Hopfgarten-Schröder (die wir immer "Hopf-und-Malz-verloren" nennen), machte unsere Klasse mit dem Mädchen bekannt: "Ich möchte euch unseren Gast aus Belgien vorstellen: Fräulein de Baissman. Ihre Muttersprache ist Niederländisch, aber sie studiert an der Universität Löwen Deutsch, Französisch und Englisch und will später in Belgien als Lehrerin arbeiten. In den nächsten Wochen wird sie euch anstelle von Frau Kannich-Lesemann in Englisch unterrichten." Die Klasse staunte - und ich war wie erstarrt. Frau Hopfgarten-Schröder erklärte weiter: "Ich kann mir vorstellen, warum ihr staunt. Fräulein de Baissman sieht aus, als wäre sie kaum älter als ihr. Sie ist aber wirklich schon über zwanzig. Sie haben sich wirklich gut gehalten, Fräulein de Baissman", sagte Frau Hopfgarten-Schröder gutgelaunt. Ich konnte nicht länger an mich halten. Ich sprang auf und sagte: "Und ob die älter als zwanzig Jahre ist! Sie ist schon 700!" Nun schauten mich sämtliche Augenpaare im Klassenzimmer an. Ich musste weitererzählen: "Das ist Ineke. Ineke de Baissman. Ineke ist der letzte Vampir der Stadt Genk in Flandern und läuft dort immer mit einem schwarzen Umhang herum. Als mein Bruder Simon und ich letztes Jahr Großtante Margriet in Genk besuchten, wurde Simon von Ineke gebissen und hat sich selbst in einen Vampir verwandelt. Wir konnten seine Verwandlung rückgängig machen, weil wir mit der magischen Kirchenglocke von Sint-Martinus die Zeit um 24 Stunden zurückdrehen konnten. Danach hat Simon Ineke mit einer Überdosis Knoblauch in die Flucht geschlagen. He, Leute, ich habe euch die Geschichte damals doch erzählt!" Wie zuvor alle geschwiegen hatten, lachten nun alle lauthals - auch Ineke und unsere Lehrkörper -, und Isabelle Karamell sagte: "Klar hast du uns das erzählt, Claudi. Die Story war echt cool! Ein geiles Märchen!"

Es dauerte ein paar Minuten, bis sich das Gelächter gelegt hatte, und dann sagte Ineke: "Hallo, Claudinchen!" Sie nannte mich tatsächlich Claudinchen. Sie erklärte den anderen: "Ich habe die Flunkerts kennen gelernt, als sie ihre Großtante Margriet van Poppel in Genk besucht haben. Ich war damals auch zu Hause in Genk, weil ich Semesterferien hatte. Wir drei hatten viel Spaß miteinander. Ich heiße wirklich Ineke mit Vornamen, und - na ja - in meiner Freizeit trage ich tatsächlich gern schwarze Kleidung. Aber - ha ha - das mit dem Vampir ist wirklich ein guter Witz. Wo soll ich deinen Bruder denn gebissen haben, Claudinchen? Auf dem Friedhof? Ha ha ha!" - "Ja, genau!", antwortete ich sauer - denn genau dort war es, wo sie Simon damals in den Hals gebissen hatte. Und ich forderte sie heraus: "Komm! Zeig uns deine Vampirzähne!" Ineke lachte laut und riss den Mund dabei ganz weit auf - aber, nanu? - ihre Vampirzähne waren NICHT zu sehen. Ineke amüsierte sich: "Ich denke, ich habe wirklich ein gutes Gebiss. Aber ohne Graf-Dracula-Zähne. Also, ich würde meinen, ich bin kein Vampir. Obwohl es stimmt, dass ich nicht besonders auf Knoblauch stehe." Frau Hopfgarten-Schröder machte jetzt einen auf autoritär: "So, genug geflunkert, Claudia, setz dich hin! Ab morgen habt ihr also Unterricht bei Fräulein de Baissman. Sie ist hier als Lehrkraft, und ich erwarte, dass ihr sie respektvoll behandelt. Sie ist eine erwachsene Frau, auch wenn sie nicht so aussie ... jedenfalls, seid höflich!" Und Ineke fügte grinsend hinzu: "Denn wenn ihr frech werdet, werde ich euch beißen. Ha ha ha!" Alle lachten mit - nur ich nicht.

Dann klingelte es zur großen Pause, und ich machte mich sofort auf die Suche nach meinem Bruder. Simon geht ja auf dieselbe Schule wie ich. Ich rannte zum Klassenraum der 8b, aber Simon fand ich dort nicht. Statt dessen stand da aber noch Sirpa Hundelainen, seine finnische Klassenkameradin, die schon seit der Grundschule seine beste Freundin ist. Abgehetzt fragte ich sie: "Sirpa ... rülps ... wo ist Simon?" - "Der wollte auf die Toilette." Ich sagte: "Da muss ich hin!" und rannte los. Sirpa rannte hinter mir her und rief: "Claudia! Simon ist auf der JUNGENtoilette! Da kannst du nicht rein! Du bist ein Määädchen! Auch wenn du genauso gut rülpsen kannst wie ein Junge." Ich stürmte durch die Tür in die Jungentoilette - Sirpa kam mir NICHT hinterher. An sich war die Toilette leer. Nur EINE Klotür war verschlossen. Dahinter musste Simon sein. Ich trommelte an die Tür: "Simon, komm raus! Es ist etwas Schlimmes passiert!" Nichts rührte sich. Ich trat gegen die Tür: "Simon, mach auf! Alarmstufe rot!" Es tat sich nichts. Hatte Ineke ihn etwa schon wieder gebissen? Ich musste handeln. Ich weiß, ihr traut mir das bestimmt nicht zu - aber ich trat mehrmals so heftig gegen die Tür, dass sie aufsprang. Auf dem Klo saß Simon - mit seinem Walkman auf den Ohren. Er guckte mich total entgeistert an und brüllte: "Claudia! Spinnst du? Hast du'n Knall? Bist du wahnsinnig geblieben? Wer hat dich denn gebissen?" Die letzte der vier Fragen fand ich gut. Ich antwortete: "Noch niemand. Aber das kann sich schnell ändern." Und ich erklärte ihm, was los war.

Und wie es weitergeht, lest ihr in Teil 2! Es grüßt euch

Eure Claudia Flunkert

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