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Die Flunkerts und die Rückkehr des Vampirs - Teil 2




Oh, Graus! Ineke, der siebenhundert Jahre alte weibliche Vampir aus Belgien (?!) im Teenage-Look ist wieder da und macht den Flunkerts die Hölle heiß! Wenn ihr Ineke noch gar nicht kennt, könnt ihr sie hier erst einmal kennen lernen. Das Mädchen hat wirklich Biss.


SHOCK SHOCK HORROR HORROR SHOCK! Ineke, the 700-year-old female vampire from Belgium (?!), who looks like a teenie-bopper, is back to take revenge on the Flunkerts. If you haven't met Ineke before go here and find out what she's like.


Daniel Roy, Bruehl, Deutschland
Malcolm McGookin, Asterisk, Brisbane (Queensland), Australien
Ki.Ka, Erfurt, Deutschland

Teil 2: Ineke macht sich beliebt

Hi Mitkids!

Hier ist Simon Flunkert mit der neuesten Episode unseres Vampir-Abenteuers. Meine kleine Schwester Claudia hat euch ja neulich schon erzählt, was passiert war. Ineke war zurück! Ineke, das Vampirmädchen aus Belgien, das mich im vergangenen Jahr gebissen hatte, so dass ich selbst zum Vampir geworden war, und nur mit Hilfe eines Kirchturms, mit dem man die Zeit zurückdrehen kann, und einer Riesenportion Knoblauch konnte ich mich zurück verwandeln und Ineke in die Flucht schlagen.

Aber Ineke war nun wieder da - bei uns in Sehnde an der Schule! Wie Claudi euch schon erzählte, war sie ihrer Klasse als neue Assistenzlehrerin für Englisch vorgestellt worden. Claudia hat den anderen Kindern ihrer Klasse sofort erzählt, wer Ineke war, aber die haben ihr kein Wort geglaubt. Klar - hättet ihr doch auch nicht, oder? Dann in der großen Pause suchte mich Claudia völlig verzweifelt und trat sogar die Tür zur Toilette ein, auf der ich saß. (Ich hatte meinen Walkman auf und hörte MIDNIGHT OIL - deswegen hatte ich nicht gehört, wie Claudia mich rief.) Ich schrie sie an: "Claudia! Spinnst du? Hast du'n Knall? Bist du wahnsinnig geblieben? Wer hat dich denn gebissen?" Claudia schnaufte und antwortete: "Noch niemand. Aber das kann sich schnell ändern." Und sie erklärte mir, was los war.

Zunächst einmal sah ich zu, dass ich mit Claudia aus der Jungentoilette verschwand, ehe sie dort jemand erwischte. Und, ehrlich gesagt, so richtig glaubte ich ihr die Geschichte mit Ineke auch nicht. Okay, ich habe schon Unglaubliches erlebt, und ich weiß, dass meine Schwester eigentlich nicht wirklich verrückt ist - aber ich konnte mir fast nicht vorstellen, dass Ineke ausgerechnet an unserer Schule eine Stelle als Assistenzlehrerin gefunden haben sollte. "Das ist bestimmt kein Zufall", sagte Claudia aufgeregt. "Bestimmt will sich Ineke an uns rächen." Ich versuchte, Claudia etwas zu beruhigen, obwohl ich selbst ganz nervös geworden war: "Geh erst einmal zurück in deine Klasse. Wenn Ineke wirklich hier ist, werden wir uns einen Schlachtplan einfallen lassen müssen."

Aber viel Zeit hatte ich nicht. Ich war nämlich schon zu spät dran. In der folgenden Stunde hatte ich Englisch, und als ich in den Klassenraum kam, saßen die anderen schon auf ihren Plätzen und am Lehrerpult stand: Ineke! (Wahrscheinlich habt ihr euch das ja schon gedacht - in dieser Art Abenteuergeschichten ist sowas immer vorhersehbar.)

Alles schwieg, aber Ineke grinste und begrüßte mich: "Hallo, Simon! Ich unterrichte deine Klasse einige Wochen in Englisch. Da staunst du, was? Aber wahrscheinlich hat dir dein Schwesterchen schon erzählt, dass ich hier bin. Und - freust du dich?" - "Und wie!", sagte ich gequält - und meinte natürlich das Gegenteil. Es gibt niemanden, den ich weniger gern wiedergesehen hätte. Wortlos ging ich zu meinem Platz. Was sollte ich tun? Meine Klasse über die wahre Ineke aufklären? Nein, das hat ja bei Claudia in ihrer Klasse auch nicht geklappt.

"Woher kennst du diese neue Lehrerin denn?" flüsterte mir Sirpa Hundelainen ins Ohr. "Vom Friedhof in Genk. Und sie hat gute Zähne", flüsterte ich zurück. "Aha", hauchte Sirpa, und fügte hinzu: "Seit wann hast du schon Fieber?" Seht ihr? Wer sollte mir die Wahrheit denn schon glauben?

Ineke machte ihren Unterricht, und das Schlimmste war: Die anderen in der Klasse mochten Ineke. Sie hatte einen ziemlich schrägen Humor, den Lehrerinnen nur ganz selten haben, und das fanden die anderen cool. Am Ende der Stunde wurde es brenzlig. Ineke erzählte: "Ich habe mit eurer Direktorin, Frau Hopfgarten-Schröder, besprochen, dass ich nachmittags spezielle Workshops anbieten werde." Oh oh - ein Vampir, der Spezialunterricht anbieten wollte. 'Wie beiße ich richtig - in zwanzig leicht verständlichen Lektionen' oder was? Aber Ineke erklärte weiter: "Ich möchte mit Schülern englische Popsongs hören und die Texte besprechen. Die Teilnahme daran ist ganz und gar freiwillig. Wer mitmachen möchte, darf kommen. Heute Nachmittag um 15.00 Uhr möchte ich hier in Raum 171,5, 1. Stock, einige Lieder aus der Rocky Horror Picture Show durchnehmen. Wer von euch kommt?" Zu meinem Entsetzen war Sirpa ganz begeistert und meldete sich: "Oh ich, das ist cool. HOT PATOOTIE, BLESS MY SOUL, OH I LOVE THAT ROCK'N ROLL oder so ähnlich." Auch Sophie Liebevoll, die lange Zeit in Australien gelebt hatte und der ich meine Australien-Reise zu verdanken hatte, fand's gut: "Ja, ich komme auch dazu. Können wir demnächst auch mal etwas Australisches durchnehmen - den Minty-Soundtrack oder so?" Ineke meinte: "Ja, den kenne ich zwar nicht, aber wenn du die CD hast, gern." Es meldeten sich noch andere: Sepp Tember, der aus Bayern stammt und von dem wir glaubten, er mag nur bayrische Jodelschei ... äh, Volksmusik ("Jo mei, man derf sich jo wohl musikolisch woaterbilden - außerdem klingt Rocky Horror stork nach boarischer Stubenmusi"); Hedwig Mättel, genannt Hewwi, die in allen Fächern dumm und faul ist, nur in Englisch nicht ("Hewwi Mättel und Englisch, das passt voll geil zusammen!"); Alexandra von Heinrichsen, unsere Klassensprecherin, die in Hamburg geboren wurde ("Der Welt bester Rocker rockt abba auf deutsch - uns Udo Lindenberch aus Hamburch.") - und natürlich Ramöna Lapalöma, unser Sachsenmädchen ("Nu ejfobische, wenn's köstenlös üss, komm üsch ooch.") - "Fein. Dann bis heute Nachmittag", freute sich Ineke.

Und ich - ich freute mich überhaupt nicht. Ich hatte eine furchtbare Ahnung, dass Ineke etwas Ungutes vorhatte. "Und du, Simon - du kommst nicht?" fragte mich Ineke. "Ööööh nö", stammelte ich. "Ich höre lieber Bon Jovi, Midnight Oil und Helloween - das ist für die anderen bestimmt zu laut", fügte ich hinzu. "Och, mit mir kann man ja reden", grinste Ineke. "Nee, lass ma'", wehrte ich ab.

Mittags hatte ich gar keinen Appetit, und meine Schwester auch nicht. Das unerwartete Auftauchen Inekes machte uns Angst. "Die führt was im Schilde", sagte ich - nicht besonders originell, ich weiß. "Auf jeden Fall!", meinte Claudia und berichtete davon, dass jemand sämtliche Knoblauchvorräte der Stadt beseitigt zu haben schien. "Bestimmt steckt Ineke dahinter. Knoblauch ist das einzige, womit man Vampire immer bekämpfen kann." Vor allem machten wir uns Sorgen um meine sechs Klassenkameraden, die um 15.00 Uhr zu Ineke gehen würden, um die Songtexte von Rocky Horror zu übersetzen. Ich fand, wir mussten etwas tun. "Ich finde, wir müssen etwas tun", sagte ich. Claudia fand das auch. "Ich finde das auch", sagte Claudia und forderte mich auch: "Suche mir die Telefonnummer deiner sechs Klassenkameraden aus dem Telefonbuch heraus!" Ich hasse es, von meiner kleinen Schwester Claudia Befehle entgegenzunehmen. Allerdings hatte ich das Gefühl, sie hatte einen guten Plan, und ich tat, worum sie mich gebeten hatte. "Schnell, wir haben wenig Zeit!", trieb sie mich noch an. Als ich ihr die Liste der Namen und Telefonnummern gab, fragte sie mich: "Gibt es eine Muckengruppe, die eure gesamte Klasse hasst?" - "Logisch - natürlich Modern Talking", meinte ich. Claudia freute sich. "Ja, wunderbar! Endlich sind die mal zu was nütze!"

Claudia wählte die Telefonnummer von Alexandra von Heinrichsen, und als sich Sophie meldete, sagte Claudia mit verstellter Stimme: "Nu ejfobische nörremö, Olex, hier üss Ramöna Lapalöma. Dü, die Ineke hat müsch grade angerüfen. Sie hat ihre Röggy Hörrör Cä-Dä in Belgien värgässen - statt dässen will sie mit üns Liedo von Mödern Tööking bäspröchen!" - "Pfui. Modern Talging. Das ist ja Widerwart pur. Da gehe ich nich hin. Ich nehm mir meine Grippe." Das war ein voller Erfolg! Alexandra war für's Erste aus der Gefahrenzone. Reihum rief Claudia als Ramöna Lapalöma getarnt die anderen an und erzählte ihnen die Modern-Talking-Lüge. "Oh, dann bleibe ich lieber zu Hause", sagte Sophie. "Nicht mit mir - Modern Talking - ´hat die'n Knall?" wunderte sich Sirpa. "Jo mei, des is ja selbst für a g'standenes boarisches Mannsbild unzumutbar! I bloab dahoam!" versicherte Sepp Tember. "Ohne mich! Musik, bei der niemand blutet, langweilt mich!" grunzte Hewwi Mättel.

Anschließend lehnte sich Claudia gemütlich zurück und war mit dem, was sie getan hatte, ganz zufrieden. Allerdings sah sie es realistisch: "Morgen fliegt der Schwindel natürlich auf. Dann brauchen wir einen neuen Plan", sagte sie wichtig. "Was ist mit Ramöna Lapalöma selbst?" fragte ich. "Ach du meine Nase! Die haben wir ganz vergessen! Ich habe mich die ganze Zeit für Ramöna ausgegeben und ganz verschwitzt, dass wir sie von diesem Würgschopp oder wie das heißt ja auch abhalten müssen." Hastig wählte sie Ramönas Telefonnummer. Es meldete sich: NIEMAND! Wie spät war es? Viertel vor drei. Wir mussten die Beine in die Hand nehmen. "Wir müssen die Beine in die Hand nehmen!" sagte ich zu Claudia. So schnell wir konnten, rannten wir zur Schule.

Und was wir dort erlebten, erzählen wir euch in der nächsten Geschichte.

Es grüßt euch

Simon Flunkert

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