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Vorbereitung des Tuchs: Reinigen
Vor dem Kleben gilt: Klebeflächen müssen sauber, fettfrei und leicht
rauh sein. Alte Kleberreste müssen entfernt werden, da sie meist
verhärtet sind und nicht nur die Festigkeit der späteren Klebung
schwächen, sondern auch hässliche "Warzen" in der Klebestelle ergeben.
Je nach Art und Grad der Oberflächenverschmutzung bieten sich an:
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Wasser und Seife. Dazu entweder Flüssigseife verwenden oder
Geschirrspülmittel. Mit klarem Wasser gut nachspülen, um
Rückstände der Seife vollständig zu entfernen.
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Wasser und spezielles Gummireinigungsmittel "Gumol", das auch zum Waschen
nach dem Tragen der Kleidung verwendet wird. Auch in diesem Fall gut mit
klarem Wasser nachspüen
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Silikonöl in hartnäckigen Fällen mit Balsam-Terpentin (also
kein Terpentinersatz!) oder Isopropanol entfernen. Anschließend
waschen.
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Mit "Caramba-Cockpitspray" lassen sich fettige Rückstände entfernen.
Nach dem Einsprühen des Werkstückes mit einem weichen, fusselfreien
Tuch abwischen. Sobald das Gummimaterial trocken ist, mit einem leicht feuchten
Tuch nachwischen oder mit Wasser und etwas Seife waschen.
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Kleberreste soweit möglich mechanisch beseitigen (Rubbeln, Kratzen oder
bei dicken Schichten mit einem stumpfen Messer den Kleber vom Gummi abheben).
Bei diesen Arbeiten nicht das Gummimaterial beschädigen!
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Lösungsmittel nur in Notfällen anwenden, da die Gefahr groß
ist, das Werkstück zu beschädigen. Bei Änderungs- und
Reparaturarbeiten ist die Chemie manchmal nicht zu umgehen, wenn alte
Kleberrückstände entfernt werden sollen. Falls bekannt ist, welches
Lösungsmittel zu dem speziellen Kleber gehört, dieses
Lösungswmittel verwenden. Sonst mit Isopropanol, Feuerzeugbenzin,
Terpentinersatz, Trichlorethylen (in dieser Reihenfolge) probieren. Die eben
genannten Lösungsmittel gehen von "mild zu wild", also ncht gleich mit
Tri anfangen!
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Manche Gummituche haben eine klebe-behindernde Beschichtung, die sich erst
nach längerer Bearbeitung entfernen läßt. Soweit die
spätere Innenseite des Kleidungstückes betroffen ist, kann die
im nächsten Abschnitt beschriebene Technik des Bürstens verwendet
werden.
Nach dem Waschen der Gummiteile werden sie auf der Wäscheleine zum Trocknen
aufgehängt. Nur vollkommen trockene Teile können gut geklebt werden.
Vorbereitung des Tuchs: Aufrauhen
Die Verfahren in diesem Abschnitt lässen sich sinnvoll nur für
etwas kräftgere Gummituche verwenden. Latex ist für die hier
beschriebenen Arbeiten zu empfindlich.
Wer sehr gerne das intensive Gefühl von Gummi auf der Haut spürst,
wird feststellen, daß das eine oder andere käufliche Gummituch
nicht nur zu glatt ist, sondern auch eine Puderung oder gar
Oberflächenbeschichtung hat, die sich nur sehr schwer entfernen
läßt. Diese Puderung behindert das Kleben und ist auch auf der
Haut nicht sehr angenehm. Ich schneide also die Teile zu und lege sie
anschließend in eine größere Kunstsoffwanne (eine emaillierte
Badewanne tut's auch. Acrylwannen werden jedoch durch das Bürsten
beschädigt!). Zunächst werden sie mit handwarmen Wasser und Seife
gründlich gewaschen. Anschließend mit der Brause und klarem Wasser
abgespült. Jetzt kommt's! Mit einer Wurzelbürste, Flüssigseife
und etwas Wasser werden alle Oberflächen des Gummistoffes kräftig
und gleichmäßig gebürstet, bis sie matt und leicht rauh sind.
Diese Arbeit ist zwar nicht unbedingt nötig, verbessert aber die Klebung
und auch sehr nachhaltig das lustvolle Gummigefühl. Allerdings ist das
Bürsten sehr zeitraubend und kräftezehrend. Natürlich solltest
Du nur die Flächen aufrauhen, die Du rauh haben willst. Eine glänzende
zweite Haut kann auf der Innenseite rauh sein; die Außenseite der Teile
sollte in diesem Falle verschont werden!
Kleine Teile lassen sich auf diese Art nur schwierig behandeln. Deshalb ist
es besser, das Gummituch vor dem Zuschnitt in der genannten Weise
zu bearbeiten.
Gelegentlich wird der Wunsch bestehen, die zu klebenden Kanten zusätzlich
aufzurauhen, um die Festigkeit der Klebung zu verbessern. Für das Aufrauhen
der Klebeflächen mit Glaspapier gibt es auch noch einen Trick: Die
Fläche, auf die später der Kleber kommt, wird mit Klebeband abgegrenzt.
Wird nun geschliffen, erreicht zwar das Glaspapier das Klebeband, aber die
sichtbare Fläche wird durch das Überschreiten der Klebekante nicht
beschädigt. Es ist nahezu unmöglich, exakt an einer Kante entlang
zu schleifen, wenn keine Sicherheit durch Abkleben geschaffen wird. Im
Umkehrschluß:Wenn Du Sichtflächen Deines Kleidungsstückes
fleckig mattieren willst, verzichte auf den Klebestreifen!
Da gibt's einige Tricks, folglich bleibt dieser Aspekt
unvollständig. Ich gebe hier meine Methoden preis; vielleicht
aber habt auch Ihr welche, die Ihr mir mitteilen und hier veröffentlichen
wollt?
Der wichtigste Punkt ist: klebe Haltestreifen nur so fest wie nötig,
niemals zu fest! Das nutzt dem Gummi- und speziell Latexmaterial auf
doppelte Art:
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Überdehnen der Materials wird vermieden oder zumindest auf ein
erträgliches Maß gemindert
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Das Anlösen durch den Klebstoff des Klebebandes wird auf das unvermeidbare
Minimum beschränkt
Wichtig beim Kleben von Gummi- und insbesondere Latextuch ist, daß
sich die Einzelteteile beim Kleben nicht auf Wanderschaft begeben oder, was
noch schlimmer ist, einrollen. Dagegen hilft nur eins: Sichern mit Klebeband!
Die Kunst ist natürlich: welches Klebeband
(siehe dort) wird verwendet, und wie? (siehe hier).
Als erstes sollte das größere - und meistens auch schwieriger
handzuhabende Werkstück fixiert werden. Leicht gesagt, doch wie? In
der Reparaturanleitung wurde schon sehr deutlich gesagt, daß ein Tisch,
eine glatt beschichtete Spanplatte oder ein anderer, aber ähnlicher
Untergrund vorhanden sein sollte. Eine Rolle geeignetes Klebeband dazu -
und frisch ans Werk!
Werkstück fixieren
Die Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Fixieren des größeren
Teiles des Werkstückes auf der Unterlage:
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Nimm ein ausreichend langes Stück Klebeband von der Rolle und lege
es mit der Klebefläche nach oben auf die Unterlage. Bei manchen
Klebebändern geht das ganz leicht, bei anderen will das nicht gelingen,
aber wir kennen ja noch den einen oder anderen Kniff... |
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Fixiere die Enden des Bandes und achte darauf, daß das Klebeband
glatt auf der Unterlage anliegt. Da nun bereits der vorige Schritt
Schwierigkeiten machen kann, ist es auch möglich, speziell für
längere Klebenähte, zuerst nur einen kleinen Teil abzurollen und
dann schrittweise mit kurzen Stücken festzulegen. Dabei ist natürlich
darauf zu achten, daß die Richtung paßt - und daß das Klebeband
auch in diesem Falle glatt anliegt
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Mit einem letzten, parallel geklebten Streifen sorgst Du dafür,
daß einerseits das Klebeband gut auf der Unterlage fixiert wird,
andererseits aber auch die Nutzfläche des nach oben zeigenden Klebeteiles
auf das notwendige Maß beschränkt wird (etwa 1cm bis 1,5cm sind
ein ganz guter
Erfahrungswert). |
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Abschließend wird nun das Gummi- oder Latexwerkstück, das
geklebt werden soll, kantengenau auf den Klebestreifen, der mit der Klebeseite
nach oben zeigt, aufgelegt und vorsichtig angedrückt. Die Kunst hierbei
ist, das Material glatt und ohne Falten aufzulegen, andererseits es aber
nicht zu dehen, da dies sonst nach der Klebung zu unliebsamen Falten führt.
Die punktierte Linie zeigt die klebende Fläche. Beim späteren,
eigentlichen Kleben sollte der verwendete Kleber nicht über diese
Begrenzung hinaus verteilt werden, um Falten und Kräuselungen zu verhindern. |
Wer sagt's denn: der erste Teil ist geschafft! Auch das zu klebende
Gegenstück wird auf die gleiche Weise vorbereitet. Bei sehr kleinen
Teilen ist es besser, eine Hilfsunterlage (kunststoffbeschichtete Spanplatte
o.ä.) zu verwenden. Damit kannt Du später bei dem eigentlichen
Klebevorgang die Werkstücke so dicht wie möglich zusammenbringen,
ohne die Sicherheit des Klebestreifens vorzeitig aufzugeben.
Fixieren von Kleinteilen
Kleine Teile, wie z.B. Reparaturstücke, werden anders fixiert:
Auch wenn Latex- und Gummituch in ebenen Bahnen verkauft wird, und obwohl
getauchte Latexwäsche sich auch oft durch ebene Flächen auszeichnet,
gibt es doch Situationen, bei denen ein mehr oder weniger rundes Werkstück
wie z.B. ein Ärmel bearbeitet werden soll. Die eben vorgestellten Verfahren
lassen sich sinngemäß verwenden, wenn die Unterlage entsprechend
geeignet ist. Ich verwende z.B. lackierte Rundhölzer verschiedenen
Durchmessers oder leere, stabile Papphülsen (=Zeichnungshülsen),
die ich mit einer transparenten Kunststoffolie überzogen habe, um dem
Verschleiß durch Klebebänder oder Kontaktkleber vorzubeugen.
Zwei Anlässe führten zur Suche nach einer Alternativmethode für
die Klebebandtechnik:
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Wie fixiert man ein kompliziertes, kleines Schnittmuster (z.B. für
Rüschen) auf Gummimaterial - und bekommt es nach dem Zuschnitt wieder
herunter, ohne das Werkstück zu beschädigen?
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Ich habe mich mal wieder über einen Schaden geärgert, der durch
die unpassende Kombination Klebeband/Latexkleber entstand.
Ein Wochenende Nachdenken und Experimentieren, bis die Lösung gefunden
war: statt Klebeband wird gewöhnliches Kopier- oder Schreibmaschinenpapier
verwendet; als Papierkleber dient Holzleim, wie z.B. "Ponal".
Die Arbeitsweise ist ähnlich wie bei der Klebebandtechnik.
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Zuschneiden von Papierstreifen oder Grobzuschnitt eines Schnittmusters für
ein Kleinteil.
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Der Papierzuschnitt wird auf der Rückseite flächig mit leicht
verdünntem Holzleim eingestrichen und sofort auf das Werkstück
aufgelegt
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Korrekturen der Position sind möglich, sollten aber rasch geschehen.
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Andrücken des Papierzuschnittes mit der flachen Hand für ca.
30 Sekunden
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Beschweren mit einem Pressbrett und einem schweren Gegenstand. Alternativ
ein, zwei Schraubzwingen ansetzen und leicht pressen
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Nach ca. 20 Minuten ist der Holzleim trocken und das Werkstück
kann weiterverarbeitet werden
Diese Vorgehensweise erfordert zwar etwas Geduld, lohnt sich aber in doppelter
Hinsicht. Zum einen wird gerade dünnes Material nicht gestaucht oder
gedeht und es gibt keine Falten. Zum anderen ist die Hinterklebung mit Papier
steifer als die mit Klebeband, so daß auch die Gummiklebung, speziell
bei langen Nähten faltenlos gelingt.
Nach der eigentlichen Klebung wird die Papierauflage mit einem weichen Schwamm
und reichlich Wasser abgelöst und das Werkstück von der Holzleimresten
befreit.
Sämtliche Tricks, wie Teile gegeneinander gesichert werden, lassen sich
mit dieser Technik genauso wie mit Klebeband anwenden.
Nochmals: Kleinteile fixieren
Kleinteile lassen sich mit der Papiertechnik sehr einfach für die
eigentliche Klebung vorbereiten:
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Das Kleinteil auf ein ausreichend großes Stück Papier auflegen
und die Kontur grob mit einem Bleistift nachzeichnen.
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Kleinteil beiseite legen, Holzleim auf das Papier auftragen.
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Kleinteil auf die noch feuchte Leimfläche auflegen und andrücken.
Ggf. ein zweites Blatt Papier drauflegen und das Ganze mit einem Preßbrett
beschweren.
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Nach dem Trocknen des Holzleims wird das Papier knapp außerhalb des
Umrisses des Kleinteiles zurechtgeschnitten.
Das Kleinteil hat jetzt eine stabile Unterlage, die beim eigentlichen
Klebevorgang des Gummimaterials ein Kräuseln verhindert. Diese Methode
kann auch dazu verwendet werden, ein vorerst grob zugeschnittenes Kleinteil
zu fixieren und es anschließend auf seine endgültige Form zu
schneiden. In diesem Falle werden Papierunterlage und Gummi gemeinsam
geschnitten. Vorteilhaft an dieser Methode ist, daß der Umriß
des Teiles auf dem Papier vorgezeichnet werden kann und der Zuschnitt absolut
präzise erfolgt. |
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