Innenliegende Naht |
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AllgemeinesDie innenliegende Naht entspricht den Nähten, wie sie bei der normalen Stoffschneiderei verwendet werden. Eigentlich ist diese Naht für Gewebe gedacht, läßt sich aber auch für Gummikleidungsstücke einsetzen. Vorteilhaft an dieser Naht ist, daß sie auch für gekurvte Verbindungen benutzt werden kann, was mit der einfachen überlappenden Naht praktisch nicht möglich ist. Einige Bilder zu Erklärung:
Das Prinzip der innenliegenden Naht beruht darauf, daß die Einzelteile an den Kanten der später außenliegenden Flächen verbunden werden. Nach der vollständigen Verbindung wird das Werkstück gewendet und die Naht liegt auf der Innenseite. Herstellung der NahtDie zu klebenden Teile müssen wie üblich gereinigt und entfettet werden. Die Klebeflächen werden mit Klebeband exakt abgegrenzt und anschließend aufgerauht oder zumindest sehr gut gereinigt. Die abgeklebte Breite sollte je nach Krümmung der Kante 1cm (enge Bögen) bis 1,5 cm betragen. Wenn der Zuschnitt der Einzelteile etwas großzügiger ist, als nötig, dann ist das von Vorteil, da nach dem Kleben die Konturen exakt nachgeschnitten werden können. Das Abkleben der Konturen ist bei wenig gekrümmten Kanten nicht besonders schwierig. Falls enge Krümmungen abgeklebt werden sollen, kann das auf drei Arten stattfinden:
Statt Abkleben ist das sorgfältige Auftragen des Klebers mit einem Pinsel möglich. Dies bietet sich vor allem bei dünnflüssigen Klebern an, die auf Latexmilch basieren oder Kaltvulkanisationsmittel sind. Wer schon etwas geübter ist, wird wahrscheinlich diese Methode bevorzugen, da sich mit ihr sehr zügig arbeiten läßt. Nach dem Abkleben werden die Werkstücke aufeinander gelegt. Hierbei sollten die späteren Außenseiten aufeinander zu liegen kommen. Die späteren Innenseiten zeigen jetzt folglich nach außen! Die Werkstücke müssen gegeneinander fixiert werden. Je nach Form und Größe werden sie mit Klebaband auf der Unterlage befestigt, gegeneinander gesichert oder durch ein, zwei Pressbretter beschwert. Wichtig ist, daß das obenliegende Teil vom untenliegenden Teil abgeklappt werden kann. Dies entspricht exakt der Vorgehensweise, wie sie bei der Beschreibung der langen Nähte gegeben wurde. Geklebt wird wie gewohnt, d.h.:
Nacharbeiten der NahtNach dem Durchtrocknen passen oft die äßeren Konturlinien der Kanten nicht perfekt zusammen. Dagegen gibt es eine einfache Abhilfe. Die nun gut zusammengeklebte Kante wird nachträglich geschnitten.
Denkpause: Das Werkstück liegt
immer noch flach vor uns, mit der Innenseite nach außen. Sobald es
gewendet wird, werden die zu den gebogenen Konturen gehörigen
Klebestellen gestaucht oder gestreckt. Genau das aber führt zu
unerwünschten Falten, die wir mit dieser Technik vermeiden wollten.
Was tun? Die Antwort erhalten wir z.B. durch Modell-Bastelbögen aus
Papier. Auch dort ist das Material flach und starr. Der Übergang an
den Ecken wird durch entsprechende Aussparungen in den Klebekanten bewirkt. Verstärkung der NahtDas Verstärken der Außenkontur kann weiter zur Dauerhaftigkeit des Werkstückes beitragen. Dazu wird nach dem Wenden ein ca. 2cm bis 4cm breiter Streifen längs auf die Außenseite der eben geklebten Kante aufgeklebt. Die üblichen Vorarbeiten, wie Reinigen, Abkleben usw. setze ich hier voraus. Der Längsstreifen kann durchaus andersfarbig sein als das Basismaterial. Wichtig ist jedoch, daß der aufgeklebte Streifen glatt und faltenfrei aufgebracht wird, und daß er keine Wellenlinien bildet. Für das Anpressen mit dem Kantenroller hat sich vorhin genannte, einfache Vorrichtung bewährt. Eine Weiterbearbeitung der Kanten ist durch Nachnähen mit der Nähmaschine möglich. Dabei sollte der Faden etwa 1 mm von der Innenkontur = späteren Außenkonur entfernt verlaufen. Der Faden und die Stichlöcher sollten auf jeden Fall mit Latexmilch oder einem geeigneten Kleber gesichert und geschlossen werden. |
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