Sozialabbau und Gender-Gaga

Über die Modernisierung Deutschlands

von Thomas Röper (Anti-Spiegel, 15. April 2024)

ergänzende Bilder, Links & Anmerkungen: Dikigoros

Die politischen Themen der letzten Woche in Deutschland waren das Selbstbestimmungsgesetz und Diskussionen über noch mehr Waffen und Kriegsvorbereitungen der Bundeswehr. Ein russischer Bericht zeigt, wie man in Russland den Kopf schüttelt über das politische Berlin.

Letzte Woche wurde Deutschland "moderner", denn es wurden Gesetze erlassen, die Marihuana freigeben und jährliche Änderungen des Geschlechts erlauben. Außerdem wurden Forderungen laut, demnächst 4% des BIP für Waffen auszugeben, was natürlich ohne einen Kahlschlag beim Sozialstaat unmöglich ist. (Anm. Dikigoros: Das wird auch mit Kahlschlag nicht viel bringen, denn das BIP sinkt, allen Lügenstatistiken zum Trotz, infolge der irrsinnigen Wirtschaftspolitik rapide; in absoluten Zahlen sind 4% also nicht mehr, sondern weniger als das bisher fürs Militär aufgewendete!) Daher konnte man in dem Bericht des Deutschland-Korrespondenten, den das russische Fernsehen am Sonntag in seinem wöchentlichen Nachrichtenrückblick gezeigt hat, das fassungslos Kopfschütteln regelrecht hören. Auch diese Woche habe ich seinen Bericht wieder übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Europa bereitet sich darauf vor, seine Haushaltsmittel von Sozialem auf "Verteidigung" umzuschichten

Macron bringt Frankreich auf Kriegskurs. Das zumindest erzählt er allen. Diese Woche eröffnete er eine Schießpulverfabrik in Bergerac. Er überzeugte die Produzenten, in den Ausbau der Produktion zu investieren, und erklärte, die neue Entente gegen Russland sei langfristig angelegt: "Es ist die Notwendigkeit des gegenwärtigen Moments, Waffen an die Ukraine zu liefern. Ich bin davon überzeugt, dass dies eine geopolitische Realität ist, mit der wir noch lange Zeit leben werden."

Macron störte sich nicht daran, dass seine Worte direkt die Vermittlungsbemühungen der Schweiz torpedierten, die Mitte Juni einen Friedensgipfel "zur Selensky-Formel" organisieren will, der gerade lautstark angekündigt wurde. Aber im Prinzip wissen alle, dass die Wirksamkeit solcher Friedensbemühungen gleich Null ist. Reell ist hingegen die Krise am Himmel der Ukraine, die ihre kampffähige Luftabwehr fast vollständig verloren hat. Die ganze Woche wurde mit der verzweifelten Suche nach zusätzlichen Patriot-Systemen verbracht. Laut EU-Chefdiplomat Borrell müssen sie irgendwo sein, und zwar mindestens hundert Stück.

Aber Deutschland hat fast keine mehr, was Außenministerin Baerbock sehr bedauert: "Leider ist der Vorrat unserer Patriot-Systeme weitgehend erschöpft. Wir müssen uns ein Bild über alle Patriot-Systeme verschaffen, nicht nur in Europa, sondern weltweit. Wir tun alles, was wir können, um diese Systeme in die Ukraine zu bringen."

Das deutsche Verteidigungsministerium teilte jedoch am Samstag mit, dass es eine Patriot für Kiew gefunden habe. Das ist ein Siebentel dessen, worum die ukrainischen Streitkräfte bitten, denn sie fordern, schnellstens sieben Patriot-Batterien an die Ukraine zu übergeben. Einerseits ist das nicht viel, andererseits sind das aber trotzdem sieben Milliarden Dollar, die Kosten für die Raketen - drei oder vier Millionen pro Stück - nicht eingerechnet. Die Abwehr eines einzigen Luftangriffs mit Hilfe der amerikanischen Luftabwehrsysteme ist vergleichbar mit dem Jahreshaushalt einer durchschnittlichen europäischen Stadt, die möglicherweise auch verteidigt werden muss. Das ist keine leichte Aufgabe für Europa: Die Ukraine kann nicht warten, aber für sich selbst muss man auch was übrig lassen.

"Der amerikanische Verteidigungsschirm, der Europa während des Kalten Krieges geschützt hat, könnte sich bald schließen, je nachdem, wer im Weißen Haus sitzt. Die EU muss sich daher bei der Verteidigung nur auf sich selbst verlassen", warnte EU-Chefdiplomat Josep Borrell. Die Äußerungen verraten die Besorgnis EU-Organe über die Zukunft der NATO.

Einigen ist es schon jetzt zu wenig NATO, anderen ist es zu viel NATO. In Italien versuchten Gegner des Bündnisses, die Feierlichkeiten zum 75-jährigen Bestehen des Bündnisses zu stören, indem sie in das neapolitanische Theater San Carlo eindrangen, in dem die Feierlichkeiten stattfanden. Sie hängten ein Transparent mit der Aufschrift "NATO, raus aus Neapel" auf. Doch die Polizei hat ihre Arbeit getan, und die Feierlichkeiten konnten statt finden.

Allerdings müssen die NATO-Leute möglicherweise bei ihren Firmenfeiern sparen. Die Agentur Bloomberg nennt Zahlen: Um sich gegen Russland so zu bewaffnen, wie es sich gehört, müsste die NATO in den nächsten zehn Jahren jährlich eine Billion Dollar dafür ausgeben, was den durchschnittlichen Verteidigungshaushalt auf 4% des BIP bringen dürfte, wofür man im sozialen Bereich gnadenlos kürzen müsste. Kurzum, weg mit den schönen digitalen Bibliotheken und Radwegen, und auch gleich mit den Sozialleistungen und Renten.

Das zumindest meinte der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius: "Die schönsten digitalen Bibliotheken und die schönsten Radwege sind nutzlos, wenn wir angegriffen werden und uns nicht verteidigen können. Ohne Haushaltskürzungen geht es nicht, wenn wir unsere Sicherheit gewährleisten wollen." (Anm. Dikigoros: Es geht voran: Früher mußte unsere Sicherheit - und Freiheit und Demokratie - laut Verteidigungsminsiter am Hindukusch "verteidigt" werden, wo "wir" von den Taliben angegriffen wurden, heuer nur noch zwischen Wolga und Don im Donetsbecken, wo "wir"... ja, wer greift da eigentlich wen an?!? :-)

Die ersten zwei Dutzend deutschen Soldaten sind diese Woche in Litauen eingetroffen. Bis 2027 soll sich eine ganze Brigade der Bundeswehr in dem baltischen Staat eingraben. Bislang verläuft der Aufstellungsprozess schleppend - es gibt zeitliche und örtliche Besonderheiten, wie Andre Wüstner, der Chef der Bundeswehrgewerkschaft, beklagte: "Für die Brigade in Litauen haben wir nur 30% der Bewerbungen für die 5.000 Stellen vorliegen. Das liegt zum einen an der Bedrohungslage. Ich will nicht sagen, dass die Soldaten Angst vor der Aufgabe haben, im Gegenteil. Aber sie müssen die Familien mit an die vorderste Verteidigungslinie nehmen. (Anm. Dikigoros: Wieso? Damit, daß sie die Familien mitnehmen dürfen, sollten sie ja gerade in Ermangelung von Bewerbern geködert werden!) Jetzt laufen die Gespräche darüber."

Die Gespräche können sich hinziehen, denn die Ergebnisse des "Scheinkrieges mit Russland" sind für die Bundeswehr bisher nicht beruhigend. Das ist die Stadt Schnöggersburg, die auf keiner Landkarte verzeichnet ist. Das ist ein Übungsgelände, auf dem die Bundeswehr den Straßenkampf übt. Bei der letzten Übung hat die NATO die Siedlung verloren. "Verloren an Putin", wie das Magazin Focus schreibt: "Während der Übung in der Stadt Schnöggersburg unterlagen die NATO-Truppen schließlich dem Feind. Nachdem russische T-82 die Stadt erobert hatten, waren die 'blauen Truppen' trotz Artilleriebeschuss und Drohnen-Einsatz nicht mehr in der Lage, das eroberte Gebiet, das die 'Roten' besetzt hatten, zurück zu erobern."

Dabei müsste man noch versuchen, den Forderungen des neuen finnischen Präsidenten Alexander Stubb gerecht zu werden, der sagte: "Ich denke, der einzige Weg, wie wir Frieden erreichen können, ist über das Schlachtfeld."

Es ist nicht ganz klar, was er mit Schlachtfeld meinte, ob er die Ukraine oder die finnischen Wälder und Sümpfe meinte, aber es ist klar, dass Finnland, das bis vor kurzem wirtschaftlich eng mit Russland verbunden war, unter seiner Führung die Chance hat, den Weg des industriellen und infrastrukturellen Verfalls zu gehen, also direkt in den Fußstapfen Deutschlands.

Für die Deutschen ging in dieser Woche die gesellschaftliche Modernisierung weiter. Anfang April wurde Marihuana legalisiert (Anm. Dikigoros: kein Aprilscherz, trotz des Datums!), und diese Woche hat der Bundestag das Gesetz zur geschlechtlichen Selbstbestimmung verabschiedet. Mit Geschlechtsumwandlungen ist es nun ganz leicht: Ein Mann kann auf Antrag beim Amt rechtlich zur Frau werden, und eine Frau zum Mann. Eine Operation zur Änderung der äußeren Geschlechtsmerkmale wird nicht gefordert. Der Wechsel des Geschlechts ist nun unendlich möglich, die einzige Einschränkung ist, dass nicht öfter als einmal pro Jahr gewechselt werden darf.

Der Kanzler schrieb dazu auf X: "Wir bringen trans, intergeschlechtlichen und nicht binären Menschen Respekt entgegen - ohne anderen etwas zu nehmen. So treiben wir die Modernisierung unseres Landes weiter voran. Dazu gehört, Lebensrealitäten anzuerkennen und gesetzlich zu ermöglichen." (Anm. Dikigoros: Das ist noch gar nichts. Sleepy Jo Biden, Freund und Vorbild vom Oberscholz, hat in den USA sogar einen neuen Feiertag proklamiert, den "Transgender Day" :-)

[LGBT-Aktivisten in trautem Beisammensein]

Die große Frage ist, was als Folge von Scholz' "Modernisierung" Deutschlands aus der Achtung der Frauenrechte wird. Die Opposition ist der Meinung, dass das Gesetz selbst tragikomisch und mit solchen Pannen behaftet ist, wie es die weltweite Rechtsprechung noch nie erlebt hat. Aber das ist der Trend im Westen: Eine Minderheit und die liberalen Medien diktieren die Standards des kulturellen, öffentlichen und privaten Lebens, während die Mehrheit passiv ist.

Scholz' Auftritt auf TikTok kann man auch als Versuch werten, chic, trendy und jugendlich zu sein. Diese Woche registrierte der Kanzler seinen Account. Er hat versprochen, nicht zu tanzen, und bisher hat er sein Wort gehalten. Dafür zeigte er seinen Followern seine berühmte Aktentasche, seine Aktentasche ist allerdings doppelt so alt wie das Zielpublikum.

Man kann auch vermuten, dass der Auftritt des Kanzlers in dem sozialen Netzwerk nicht nur die TikTok-Generation beeindrucken sollte. Schließlich ist TikTok eine chinesische Erfindung, die in den USA stark verfolgt wird, und am Samstag reiste Scholz nach Peking, um die chinesische Führung davon zu überzeugen, von ihrer Unterstützung für Russland abzusehen und Druck auf Moskau auszuüben. Das letzte Mal, im November 2022, hat Scholz diese Mission vergeigt.

Ende der Übersetzung


LESERPOST
(ausgewählt und z.T. leicht gekürzt von Dikigoros)

Vlad Tepes (15. April 2024):
"Deutschland" - es war einmal. Das, was davon jetzt noch existiert, ist den Begriff nicht mal mehr wert. (Anm. Dikigoros: Deshalb sagt man ja jetzt auch "Schland" - Abkürzung für "Sch...land"? - oder "Scholzland" :-)

Ikaros (15. April 2024):
Deutschland ein Wintermärchen, so ist der Begriff noch etwas wert. (Anm. Dikigoros: Na klar - jetzt kann die Parole nur noch lauten: "Frieren gegen Putin!"

sus2019 (15. April 2024):
Bereits das Wort "Transe" kann in der neuen woken Rechtsprechung eine strafbare Beleidigung sein, mit fünfstelligen Summen und oder Haft zu ahnden.
Früher nannte der poehse alte weiße Mann (und manche hübsche Emanze) nicht sehr ansehnliche Exemplare "Truemmertranse" - ein Schwerverbrechen!
Immerhin ist auf dem Bild keine kulturelle Aneignung sichtbar.
Kultureller Raub: Rastalocken und Konsum von Reggaemusik bei Weißen, italienisches Eis und Pizza in Deutschland, Indianerkostüme im Karneval (Anm. Dikigoros: Kein Witz - das hat ein kalifornisches Gericht vor Jahr und Tag so entschieden!) und der tabulose Mißbrauch weißer Erfindungen wie Auto und Eisenbahn durch Neger, unerhörte kulturelle Verbrechen, Kolonialismus!
Ich fordere, unverzüglich die angebotenen 20.000 Elefanten zu importieren, damit der Neger sein kulturell zustehendes Transportmittel hat. (Anm. Dikigoros: Ebenfalls kein Witz - nachdem das Auswärtige Amt von Botswana verlangte, die überhand nehmenden - aber unter "Naturschutz" stehenden - Elefantenherden nicht durch Bejagung zu reduzieren - andernfalls die Entwicklungshilfe gekürzt würde -, bot Botswana an, der BRDDR 20.000 seiner 120.000 Elefanten zu überlassen), diese weisse Supremacy.
Sieg Heil, Woko Gaga Haram!
Und nun Musik: Reinhard Mey, Annabelle. (Anm Dikigoros: Offenbar ein älterer Musikfreund, der noch nicht mitbekommen hat, daß R.M. - übrigens ein Covidiot, Lockdown-Befürworter und Hetzer gegen alle, die sich die Giftspritzen von BionTech & Co nicht setzen lassen wollen - alle Annabelles dieser Welt kniefällig um Verzeihung gebeten hat für jenes un-woke Lied, von dessen Text er sich nunmehr ausdrücklich distanziert. Für Dikigoros - der vor 50 Jahren mal ein Fan von ihm war - zählt er seither zum Abschaum der [Unter-]Menschheit!)

IvanT (15. April 2024):
Seelisch gestörte Menschen für das Durchpeitschen einer volkszersetzenden Ideologie auszunutzen ist abgrundtief böse und niederträchtig. Was haben wir früher immer über die Älteren gelacht, sie seien altmodisch, langweilig, spießig usw. Mittlerweile bin ich mit knapp 40 selber nur noch am Kopfschütteln und vom Gefühl bestimmt, im falschen Film zu sein.


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