Magenschleimhautentzündung
(Gastritis)
Wie lange?
Mit einer Magenschleimhautentzündung, also einer Entzündung
der Innenhaut des Magens, kannst du so 2-4 Wochen oder länger krankgeschrieben
werden.
Wer wird krank?
Die Magenschleimhautentzündung (oder auch ein Magengeschwür)
kann jeder mal kriegen. Ursachen sollen sein:
Bakterien, unverträgliche Speisen, Alkohol oder Medikamente
(z.B. wenn du Aspirin geschluckt hast). Arbeitest du in einem Betrieb,
so besteht die Möglichkeit, dort herrschende oder neu verwendete Dämpfe
und Gase als Ursache anzusehen. Die Magenschleimhautentzündung (und auch
das Magengeschwür) ist das bekannteste Beispiel für eine Streßkrankheit,
d.h. du wirst krank wegen der vielen Hektik und Aufregung, die in deinem
Leben und insbesondere bei deiner Arbeit herrschen.
Bei der Magenschleimhautentzündung erkennen sogar die Ärzte
die sozialen und psychischen Ursachen an.
Beschwerden:
Du kannst erzählen: seit gestern oder seit 3 Tagen ist
dir übel, du hast schon gekotzt, du rülpst ewig. Dir fehlt der Appetit
und du hast diesen ewigen Druck in der Magengegend, also zwischen Nabel
und Rippen. Du kannst auch sagen, daß dieser Druck sich manchmal richtig
zu einem Schmerz steigert, dann aber auch wieder abschwillt. Überhaupt
würden dir in der letzten Zeit, oder sowieso schon länger, öfters Sachen
auf den Magen schlagen, d.h. du erlebst irgend einen Scheiß und bald darauf
merkst du, daß du einen Magen hast. Fragt er, ob du früher schon mal was
mit dem Magen hattest, sage ruhig »ja«, aber du hättest es nie so ernst
genommen, es sei nie richtig schlimm gewesen.
Was untersucht der liberale Wischi-Waschi-Typ?
Beim ersten Mal kann es sein, daß der praktische oder Hausarzt
gar nichts untersucht. Dich also nur befragt. Oder sie drückt dir auf
den Bauch und fragt wo es weh tut. Vielleicht macht sie Laboruntersuchungen
von deinem Blut. Sie wird fragen, ob die Beschwerden nach dem Essen besser
oder schlechter werden. Es ist ziemlich egal. was du dann antwortest.
Zu späterer Zeit, so nach 2-4 Wochen, wenn der Gang zum
Vertrauensarzt ansteht, wird er dich wohl zum Röntgen oder Magenspiegeln
schicken wollen. Beim ersten Termin beim Hausarzt solltest du beide Untersuchungen
wenn nötig ablehnen. Willst du aber länger krank sein, so entscheide dich
für die Spiegelung, die unangenehmer als das Röntgen, aber weniger belastend
für den Körper ist.
Da er die Untersuchung nicht selber machen kann, mußt du
dich dann um einen Termin beim Facharsch kümmern; und das kann eine angenehme
Verzögerung mit sich bringen.
Spiegelung:
Womit mußt du rechnen?
Du mußt am Morgen der Untersuchung nüchtern bleiben. Dann
gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder wird dir nur der Rachen mit einem
Spray betäubt, oder er spritzt dir zudem ein Valium, was dich den ganzen
Tag über drömmelig machen würde. Kein Valium bedeutet mehr Würgen und
Elendfühlen (und darum geht es). Schlucken des Schlauches (so dick wie
dein Finger), durch den in deinen Magen geguckt wird.
Das ganze ist für einige sehr, für andere weniger unangenehm.
Willst du das alles nicht in Kauf nehmen, solltest du rechtzeitig
wieder gesund werden.
Womit rechnet der Privatpilot?
Er wird bei den von dir beschriebenen Beschwerden erstmal
an eine Magenschleimhautentzündung, weil häufig, denken. Da kann er eine
Diagnose stellen, ohne viel zu untersuchen.
Sprichst du von sich wiederholenden Schmerzen, muß er dich
auf ein Magen- oder 12-Fingerdarmgeschwür abchecken.
Zuerst wirst du mal krankgeschrieben für ´ne Woche, in
der Hoffnung, daß sich der Magen wieder beruhigt, wenn du etwas Ruhe hast.
Je nach Arsch wirst du nochmal krankgeschrieben, oder er wird gleichzeitig
noch weiter abklären wollen.
Behandlung
Zuerst gibt dir Herr Doktor ein paar Tabletten, empfiehlt
dir wenig und nur leicht Verdauliches zu essen. Du sollst dich ausruhen.
Ansonsten wird abgewartet.
Der Witz bei der eventuell anstehenden Magenspiegelung
ist folgender: meist findet der Untersucher eh was, besonders dann wenn
er was erwartet (du sagst ja, daß du Schmerzen hast). Aber selbst dann,
wenn er nichts findet, heißt das nicht, daß du simulierst. Es wird als
Tatsache angesehen, daß bei vielen Leuten mit Magenbeschwerden keine »objektiven
Befunde« da sind. Wie lange du darauf reiten kannst, hängt von deinem
Durchhaltevermögen in diesen Untersuchungs- und Befragungssituationen
ab.
Beim Arzt, der das Vertrauen der Unterdrücker besitzt und der Vertrauen
in die Unterdrücker hat
Um von ihm nicht gleich wieder gesundgeschrieben zu werden,
kommst du wohl nicht um das Röntgen oder das Magenspiegeln herum.
Warnung
Denk daran, wenn überhaupt, dich nur spiegeln zu lassen.
Hinweis:
Weiß dein Arzt, daß du schon mal was mit dem Magen zu tun
hattest, ist das sehr gut für das nächste Mal.
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