FRANCE  GALL

[Isabelle Hamburger, née Gall]

(09.10.1947 - 07.01.2018)


Tabellarischer Lebenslauf
zusammengestellt von
Nikolas Dikigoros

1947
09. Oktober: Isabelle Geneviève Gall wird als jüngstes von drei Kindern und einzige Tochter des Sängers und Liedtexters (u.a. für Édith Piaf und Charles Aznavour) Robert Gall und seiner Ehefrau Cécilie, geb. Berthier, in Paris geboren. Fast alle ihre Verwandten sind irgendwie mit dem Musikgeschäft verbunden.
Sie besucht angeblich - den neusprachlichen Zweig (mit Englisch und Deutsch als Fremdsprachen) des Pariser Lyzeums Paul Valéry bis Untertertia.
(Sie hat das jedenfalls 1967 in einem Fernseh-Interview behauptet; Dikigoros hat sie auf allen in Frage kommenden "PV"-Klassenfotos - die es im www zuhauf gibt - vergeblich gesucht; wer mehr Glück hat kann ihm ja mal mailen.)

1963
Nachdem sie zweimal sitzen geblieben ist, verläßt sie die Schule ohne Abschluß.
Isabelle ist zwar völlig unmusikalisch (sie hat vergeblich versucht, Klavier und/oder Gitarre spielen zu lernen, ihr Stimmchen ist dünn, und ordentlich singen kann sie auch nicht - sie trifft keinen Ton 100%ig, geschweige denn, daß sie ihn halten könnte), versteht es jedoch, einen Plattenspieler zu bedienen, Bein zu zeigen und gekonnt zu lächeln.


In der richtigen Erkenntnis, daß dies - und etwas "Vitamin B" - für eine Karriere in der französischen U-Musik-Szene - die fest in jüdischer Hand ist1 - ausreicht, verschafft ihr Vater ihr einen Plattenvertrag bei Philips, wo sie den Künstlernamen "France Gall" verpaßt zugeteilt bekommt.
(Philips hat mit Thérèse Coquerelle alias "Isabelle Aubret" bereits eine Namensvetterin unter Vertrag - 1962 Gewinnerin des Grand Prix de l'Eurovision mit "Un premier amour" - und will etwaigen Verwechslungen vorbeugen.)


Galls erste Platte - das witzige "Ne sois pas si bête" - wird ein Achtungserfolg.

1964
Lukas Ginzburg ("Serge Gainsbourg") übernimmt Galls musikalische Betreuung.2


Er nimmt auch einige außermusikalische Änderungen an ihr vor: Sie muß ihr dunkles Haar auf blond (gelegentlich auch rotblond) umfärben und darf ihre unvorteilhafte rechte Gesichtshälfte nicht mehr vor die Kamera halten - erwünscht sind vielmehr Frontalaufnahmen. Sie wird als Mischung aus unschuldigem Schulmädchen und "Lolita" vermarktet.


Auch ihre nächsten Singles: "N'écoute pas les idoles", "Laisse tomber les filles" und vor allem "Sacré Charlemagne" - ein Lied über Karl den Großen, als vermeintlichen Begründer der Schulpflicht in Frankreich - haben Erfolg.


Privat (später gelegentlich auch beruflich) liiert sie sich mit dem von Nasser aus Ägypten vertriebenen Sänger Claude François, der ebenfalls am Anfang seiner Karriere steht.


1965
März: Gall tritt in Neapel beim Grand Prix Eurovision de la chanson für Luxemburg an und siegt trotz eines schwachen Auftritts - für Außenstehende völlig überraschend - mit dem Titel "Poupée de cire, poupée de son [Wachspuppe, Tonpuppe (Dikigoros verkneift sich die Newspeak- germenglische neudeutsche Übersetzung "Soundpuppe :-)]", der so gar nichts chansonhaftes an sich hat, sondern eher in die Kategorie "yéyé" gehört.


(Alle sind sich einig, daß der schlechteste Beitrag mit der schlechtesten Interpretin gewonnen hat. Angeblich wollten einige Mitglieder des Orchesters schon bei den Proben streiken, da sie es als Zumutung empfanden, ihnen eine derart miese Musik und eine ebenso miese Sängerin vorzusetzen. Wenn Gall später behauptete, sie habe dieses "doofe" Lied nur widerwillig gesungen, so war das glatt gelogen. Es gab keine Vorausscheidung mit mehreren Interpret[inn]en, sondern sie stand bereits als Vertreterin Luxemburgs fest und konnte unter zehn [!] Titeln denjenigen auswählen, der ihr am besten gefiel; sie entschied sich für diesen.)
Das Lied wird in knapp zwei Dutzend Sprachen übersetzt; Gall singt es außer auf Französisch auch auf Deutsch, auf Italienisch und auf Japanisch. Der kommerzielle Erfolg bleibt allerdings überschaubar.


Schönredner und -schreiber pflegen zwar zu betonen, daß dies der bis dahin erfolgreichste Siegertitel des "Grand Prix" gewesen sei, aber das besagt nicht viel, denn erstens war der Nicht-Siegertitel "Nel blu dipinto di blu [Volare...]" von Domenico Modugno kommerziell erfolgreicher als alle Siegertitel (und blieb es noch lange - er wurde zum Evergreen :-), und zweitens stand der "Grand Prix" noch ganz im Schatten des Festivals von San Remo (Italien), des Festivals von Montreux (Schweiz) und der Deutschen Schlagerfestspiele. Juroren mochten manipulierbar und/oder bestechlich sein3 - das Publikum der Käufer[innen] Käufer*innen Kaufenden war es (noch) nicht.
Die Nachfolgetitel erregen Verwunderung, wenn nicht gar Befremden:




zu allem Überfluß fährt sie auch noch deutsche Autos (sie hat gleich zwei Porsche-Sportwagen, einen weißen und einen roten), genau wie Claude François (der allerdings Mercedes fährt :-)

Die Platte wird ganz schnell wieder vom Markt genommen (sie fehlt heute in den meisten offiziellen und inoffiziellen Discografien), noch bevor sich jemand ob der "baisers" aufregen kann.
(Für Leser ohne vertiefte Französisch-Kenntnisse: "Baisers" bedeutet weder Windbeutel noch Küsse, sondern Ficks - von denen sie erst Tausende, dann gar Millionen will. Für "küssen" sagt man "[s']embrasser" :-)

1966
Das ist jedoch gar nichts verglichen mit dem Skandal, den ihr nächster Titel - "Les sucettes [Die Lutscher]" - auslöst.

[France sucks...]

Normalerweise würde sich wohl in Frankreich niemand über die Platte aufregen (außer vielleicht darüber, daß in der 2. Auflage aus der EP mit vier Titeln eine Single mit nur zwei Titeln wird - was Betrug am Käufer ist, denn der "Stereo"-Effekt, den man dafür bekommt, ist natürlich nicht echt, sondern nur nachträglich simuliert :-), obwohl der Text eindeutig zweideutig ist. Was aber ganz schlecht ankommt ist Galls verlogene Behauptung, sie habe von dieser Zweideutigkeit überhaupt nichts bemerkt, sondern in aller Unschuld nur an Lollys gedacht.
(Selbst wenn man glaubt, daß irgendjemand in Frankreich mit englischen "Pennies" bezahlt, klingt das so, wie Gall es singt - nämlich mit Betonung auf der 2. Silbe -, eher wie das französische Wort für "Penis"; und wenn man/frau/divers wirklich nur an einem Lolly lutscht, dann läuft es auch nicht gleich in Strömen die Kehle hinab. Niemand nimmt einer fast 19-jährigen Französin ab, daß sie nicht wisse, was Französisch Oralverkehr ist und das erst Monate später auf einer Pressekonferenz im fernen Japan erfahren habe. Leider ist das Original-Video zu dieser Platte , in dem ihr laszives Lächeln keinen diesbezüglichen Zweifel zuläßt - Dikigoros hat es noch gesehen - inzwischen verschwunden und durch eine harmlosere Neufassung - ebenfalls aus 1966 - ersetzt worden.)
Gall behauptet, Ginzburg habe sie "herein gelegt", und beendet demonstrativ die Zusammenarbeit mit ihm. (Jedenfalls nach außen; hinter den Kulissen schreibt er weiter für sie, noch bis 1973 - unter Pseudonym :-) Der Schaden ist jedoch getan; ihr Image als "braves, unschuldiges Mädchen" ist verbrannt; ihre Verkaufszahlen sinken rapide; ihre Feind*innen verbreiten - als Kontrast zu ihren offiziellen Bildern - Nacktaufnahmen von ihr (mit hoher Wahrscheinlichkeit Foto-Montagen).

[mutmaßliche Foto-Montage]

1967
Robert Gall erkennt, daß man in Frankreich erst mal "Gras über die Sache wachsen" lassen muß und beschließt, den Schwerpunkt der Karriere seiner Tochter auf den - ohnehin lukrativeren - bundesdeutschen Musikmarkt zu verlegen. Ihre nächste Platte - "Bébé requin" - erscheint auch in einer deutschen Fassung - als "Haifischbaby" (zunächst vorsichtshalber als B-, dann als A-Seite).5


Der Text ist zwar nicht viel weniger zweideutig als der von "Les sucettes" ("manger" macht keinen großen Unterschied gegenüber "sucer" :-) - aber diesmal regt sich niemand darob auf, also kann ihre neue Plattenfirma Decca in der BRD wieder auf das alte Klischee vom "unschuldigen Mädchen" zurück greifen:


(Dikigoros bildet die Autogrammkarten auch deshalb ab, weil zu den vielen Lügen, die Gall verbreitet, nicht zuletzt die gehört, daß sie "nie Autogramme gebe". Nein, es sind keine faksimilierte Karten, sondern von Hand signierte. Wer's nicht glaubt: Sie signiert auch andere Abbildungen, z.B. auf Fernseh-Illustrierten - die übrigens nur auf den ersten Blick weniger "brav" wirken; sie trägt einen fleischfarbenen "Strumpfstrumpf", zeigt also vom Hals abwärts mit Ausnahme der Hände keinen Zentimeter nackte Haut :-)
Bald stellen sich erste Erfolge ein, überwiegend mit deutschen Adaptationen brasilianischer Originale wie "Die schönste Musik, die es gibt" (O: "Música para ver a garota passar"), "So einen jungen Mann" (O: "Samba de verão") und vor allem "Zwei Apfelsinen im Haar [und an der Hüfte Bananen]" (O: "A banda"), das ihr eine Goldene Schallplatte einträgt, obwohl sie damit in direkter Konkurrenz steht zur damals noch sehr populären Heidi Brühl (pikanter Weise bei Philips unter Vertrag).
Beide Fassungen waren besser als das Original; Gall verdankte ihren größeren Verkaufserfolg wohl hauptsächlich dem Orchester-Arrangement von Werner Müller, das dem von Arno Flor für H.B. deutlich überlegen war.



1968
Gall nimmt am "Deutschen Schlagerwettbewerb" [Nachfolger der "Deutschen Schlagerfestspiele"] teil - einer Veranstaltung, bei der grundsätlich nur nichtdeutsche Interpret[inn]en gewinnen dürfen.
Mit "[Der] Computer Nr. 3" belegt Gall zwar "nur" Platz 3 - hinter einer Schwedin und einer Dänin -; sie hat jedoch den größten kommerziellen Erfolg.


1969
Januar/Februar: Gall nimmt in San Remo als Back-up6 von Gigliola Cinquetti am Festival della Canzone teil. Mit dem Lied "La pioggia [Der Regen]" belegen sie den 6. Platz.
(Der Verkaufserfolg kann sich indes mit den Liedern auf Platz 1 ["Zingara"] und Platz 5 ["Ma che freddo fa"] messen, während die Lieder auf den Plätzen 2-4 floppen.)
Gall nimmt auch Fassungen auf Französisch ("L'orage [Das Gewitter]") und Spanisch ("La lluvia [Der Regen]") auf, während sie die Fassungen auf Deutsch, Englisch und Japanisch Gigliola Cinquetti überlassen muß.7


Man beachte, wie ungeschickt alle drei Plattenhüllen gestaltet sind - was dem Absatz sicher nicht förderlich war:
Das Foto links ist unschön, mittig fehlt eines, und das rechts sieht eher nach Sonnenschein als nach Regen aus!

Juli: Gall nimmt zum zweiteni Mal am "Deutschen Schlagerwettbewerb" teil.
Mit "Ein bißchen Goethe, ein bißchen Bonaparte" belegt sie erneut Platz 3 - diesmal hinter einem Kubaner und einer Schweizerin -, und wieder hat sie den größten kommerziellen Erfolg; die Platte hält sich mehrere Wochen in der Top 20. Die Jugendzeitschrift Bravo verleiht ihr die goldene Ananas den bronzenen - später auch den silbernen - "Otto".


Auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs in Deutschland lernt Gall bei einem Besuch des Musicals "Hair" den Sänger Paul-Alain Leclerc ("Julien Clerc") kennen. Die beiden werden ein Paar.
(Entgegen späteren Behauptungen - z.B. von Rikako Matsui auf My TF1 - wird diese Beziehung nicht geheim gehalten, sondern ist in der Klatschpresse durchaus präsent.)


1970
Juli: Gall nimmt zum dritten Mal in Folge am "Deutschen Schlagerwettbewerb" teil.
Diesmal wiederholt sich die Geschichte von Neapel mit umgekehrten Vorzeichen: Obwohl Gall das beste Lied im Wettbewerb singt ("Dann schon eher der Pianoplayer" - ein flotter Dixie mit nettem Text), belegt sie nur den vorletzten Platz.


(Ganz unschuldig ist sie daran freilich nicht, denn bei ihrem schwachen Liveauftritt vergißt/verwechselt sie die Hälfte des Textes, der so nicht mehr auf das fein abgestimmte Musik-Arrangement paßt.)
Sieger wird ein trampeliger schwergewichtiger Südafrikaner - ehemaliger Kugelstoßer - mit dem eindeutig schlechtesten Beitrag (primitiver Stampf-Rhythmus mit idiotischem Text).

1970-73
Danach geht Galls Karriere auch in Deutschland langsam, aber sicher den LauterBach runter. Man läßt sie zwar noch einige Liedchen singen - meist musikalisch anspruchslos und mit mehr oder weniger schwachsinnigen Texten wie "Kiliman-, Kiliman-, Kilimandscharo", "Unga Katunga", "Ali Baba und die 40 Räuber", "Lieber Leo" und "Ich bin zuckersüß" -; mit einigen wird sie auch in der ZDF-Hitparade vorgestellt, aber selbst dort will sie bald niemand mehr hören (sowieso nicht) und/oder sehen (in langweiligen Blue Jeans, statt wie früher in kurzen Kleidchen).8


Gleichzeitig versucht Gall, ihre Karriere in Frankreich wieder in Gang zu bringen; doch auch wiederholte kurzfristige - beinahe hektisch anmutende - Wechsel von Plattenfirma zu Plattenfirma (1969: La Compagnie, 1970: Vogue, 1971: Atlantic, 1972: EMI) zeitigen keinen nennenswerten Erfolg, obwohl sie einige ihrer besten Aufnahmen abliefert, z.B. "Le soleil au cœur", "Caméléon, caméléon" und vor allem "Plus haut que moi" - eine Adaptation des brasilianischen Titels "Maria vai com as outras" durch Yves Dessca9, die aus unerfindlichen Gründen auf eine B-Seite verbannt wird.


Wiederum fällt auf, wie schlecht die Plattenhüllen gemacht sind: links ganz ohne Foto, mittig erst- (und letzt-)malig mit verdecktem
Haar, Brille und brennendem Glimmstengel, und rechts (ebenfalls erst- und letztmalig) ganz unverhüllt in häßlicher Seitenansicht.
(Ordentlich positioniert und zurecht gemacht, sieht sie immer noch bedeutend besser aus - selbst mit Brille :-)


1974
Gall, die inzwischen den Musiker Michel Hamburger ("Michel Berger") kennen gelernt hat, beendet ihre Beziehung mit Leclerc und ihre berufliche Zusammenarbeit mit Ginzburg (nun auch wirklich :-) und setzt voll auf ihren neuen Partner. Der ist zwar ebenso häßlich wie Ginzburg und hat musikalisch viel weniger auf dem Kasten als Leclerc (er singt auch selber, hat jedoch nicht annähernd den kommerziellen Erfolg seiner "Vorgänger"); gleichwohl gelingt es ihm, Gall in den folgenden Jahren wieder halbwegs auf die Erfolgsspur zu bringen mit Eigenkompositionen wie "La déclaration [d'amour]", "Comment lui dire", "Si, maman, si" und "Viens, je t'emmène".


(Diese sind zwar musikalisch eher mittelmäßig und z.T. grotesk schlecht getextet - nicht nur inhaltlich, sondern auch handwerklich, d.h. den Wortbetonungen wird Gewalt angetan, damit sie irgendwie auf die Melodie passen -; aber die Konkurrenz der primitiven "Disco-Welle", die vor allem aus dem angelsächsischen Ausland nach Frankreich überschwappt, ist so schwach, daß man sich einstweilen auch dann einigermaßen gegen sie behaupten kann, wenn man selber keinen allzu hohen Ansprüchen genügt :-)


1976
Juni: Isabelle Gall und Michel Hamburger heiraten in Paris.10 (Aus der Ehe gehen eine Tochter - Pauline - und ein Sohn - Raphaël - hervor.)


1977-79
Ein massiver Einbruch englisch-sprachiger Un-Musik U-Musik führt zu einem empfindlichen Rückgang französisch-sprachiger Plattenverkäufe. Die Hamburgers denken über alternative Einnahmequellen nach.
Was manche Schönfärber "France Gall" - sie behält diesen ihren Künstlernamen bei - u.a. Interpreten in dieser Zeit noch an "Top-Hits" nachsagen bzw. -schreiben, erklärt sich daraus, daß man dazu übergangen ist, die Verkaufshitparaden nach französischen und nicht-französischen Titeln zu trennen. Ein "Top-10-Hit" in ersterer bedeutet noch lange nicht, daß er insgesamt auch nur in der Top 100 auftauchen würde. Auch die von Michel Berger geschriebene düstere (neudeutsch: dystopische) "Rock-Oper" Starmania hat nicht annähernd den Erfolg, der ihr im Nachhinein angedichtet wird. (Erst die 1991 von Tim Rice geschriebene englische Fassung - "Tycoon" - wird zum Hit, obwohl auch da noch niemand etwas von Bill Gates und der Corona-Diktatur des 21. Jahrhunderts ahnen kann :-) Wichtigstes Resultat ist einstweilen die vertiefte Freundschaft der Hamburgers mit dem männlichen Hauptdarsteller Daniel Balavoine, der ebenfalls am Hungertuch nagt und schon lange über alternative Einnahmequellen nachdenkt.


In dieser Zeit kommt die Spendenabzocke als Geschäftsmodell groß in Mode. Die Nicht-Regierungs-Organisation "Médecins sans frontières [Ärzte ohne Grenzen]" - einige Jahre zuvor entstanden aus dem Zusammenschluß zweier Hilfsorganisationen für Opfer des Biafra-Kriegs und einer Überschwemmungskatastrofe in Bangla Desh - scheffelt Millionen mit Spendenaufrufen für Flüchtlinge ("Boat people") aus der ehemaligen französischen Kolonie Indochina.
(Die Naivität und Gutgläubigkeit der Spender[innen] Spendenden ist wirklich grenzenlos. Der größte Teil ihres Geldes landet in den eigenen Taschen der "Macher"; der Rest wird für Waffenkäufe verwendet, mit denen z.B. muslimische "Freiheitskämpfer" [Mudjaheddin] in Afģānistān unterstützt werden. Die paar Dummköpfe Idealisten, die sich tatsächlich vor Ort verheizen lassen, um medizinische Hilfe zu leisten, tun das für ein Butterbrot.)

1980-82
Die Hamburgers kooperieren mit dem britischen Sänger Elton John - der dafür bekannt ist, im Stehen Klavier zu spielen und ebenfalls einen Neustart seiner Karriere anstrebt.


In dieser Zeit entstehen u.a. "Il jouait du piano debout", "Les aveux", "Donner pour donner", "Tout pour la musique", "Débranche !", "Résiste !" und "Hong-Kong Star".


1984
Eine Unheilige Allianz von Spendenabzockern Hilfsorganisationen aus aller Welt beschließt, sich in großem Stil zu viel Geld zu verhelfen. Zum Vorwand Anlaß nehmen sie eine Dürre in Nordost-Afrika, die dort seit Menschengedenken jedes Jahr in der Trockenzeit auftritt und diesmal - angeblich - zu einer "Hunger-Katastrofe" speziell in Äthiopien geführt hat.
Das erinnert frappierend an die Ereignisse eine Generation später, als kriminelle Kreise die seit Menschgedenken jedes Frühjahr und jeden Spätherbst auftretende mehr oder weniger harmlose Grippewelle zu einer "Pandemie" aufbauschten und unter diesem Vorwand ein weltweites Terror-Regime errichteten, wie es das in der überlieferten Geschichte der Menschheit noch nie gegeben hatte, wobei sie sich nicht mehr mit freiwilligen Spenden in Millionenhöhe begnügten, sondern Milliarden abzockten mit 'Schutz'-Masken, Tests und Zwangs-'Impfungen'.
(Tatsächlich war die Hungersnot in Äthiopien keine Folge der Dürre - mit der man früher problemlos fertig geworden war -, sondern der kommunistischen Mißwirtschaft des Mengistu-Regimes, ebenso wie der vorübergehende Bettenmangel auf den Intensivstationen einiger Krankenhäuser während der "Corona-Krise" keine Folge der Grippe war, sondern des zuvor erfolgten massiven Bettenabbaus.)

Den Menschen in Europa und Nordamerika wird eingeredet, sie seien "moralisch" in der Pflicht, die armen Negerlein Afrikaner vor dem Hungertode zu bewahren, indem sie fleißig an jene "Hilfsorganisationen" spenden.
Federführend sind zunächst Ärzte - die damals noch einen guten Ruf haben -; sie verfallen jedoch bald auf die Idee, auch das "Show-biz" mit in ihre Aktionen einzubinden. Als erstes wird in Großbritannien - durch Robert ("Bob") Geldorf - die "Band Aid" gegründet.


1985
Es folgt in den USA die Gelegenheitsband "USA for Africa". Neben "Wohltätigkeitskonzerten" werden auch Platten aufgenommen, die sich z.T. millionenfach verkaufen, vor allem "We are the world".
Die Einnahmen aus Spenden, Eintrittskarten und Plattenverkäufen sind erst 7-, dann 8- und schließlich 9-stellig. (Wo genau diese Gelder verbleiben, kann niemand so genau sagen :-)
13. Juli: Am Vorabend des französischen Nationalfeiertags besuchen die Eheleute Hamburger, Daniel Balavoine und ihr Kollege Jean-Jacques Goldmann in London eines jener "Wohltätigkeitskonzerte". Sie erblassen vor Neid und beschließen, ein ordentliches Stück vom Kuchen auch für sich abzuschneiden.
Zu diesem Zweck gründen sie zusammen mit weiteren Kollegen die den "Médecins sans frontières" nachempfundene Organisation "Chanteurs sans frontières [Sänger ohne Grenzen]" und nehmen ebenfalls gutmenschliche Lieder auf, vor allem "Éthiopie"; dies alles unter Federführung von Antoine di Zazzo, dem Boss der Plattenfirma EMI. Letzteres war freilich keine gute Idee, denn der führt die eingegangenen Spenden und Verkaufserlöse - einen 8-stelligen Betrag - zu 90% an "Médecins sans frontières" u.a. Ärztegruppen ab und steckt den Rest als "Unkosten" in die eigene Tasche.


Oktober: Daraufhin organisieren Hamburgers & Co. ihr eigenes "Wohltätigkeitskonzert" in Paris. Trotz horrender Eintrittspreise bleibt angeblich kein Gewinn übrig, so daß sie leider kein Geld an irgendwelche Hilfsorganisationen abführen können.


Auch der Mitschnitt jenes Konzerts - der auf einer LP mit dem Titel "SOS Éthiopie" vertrieben wird - verkauft sich prächtig; wo die Erlöse bleiben, entzieht sich Dikigoros' Kenntnis. (Man hat ihm jedoch glaubhaft versichert, daß davon nie ein Cent in Äthiopien oder sonstwo in Afrika angekommen ist - was sein Informant mit den Worten kommentierte: "... und das ist ja auch gut so!" :-)

1986
Januar: Balavoine fliegt über dem Kriegsgebiet in Mali herum, um ein Autorennen zu verfolgen. (Den hart umkämpften Platz im Hubschrauber hat er sich verschafft, indem er andere, schon fest gebuchte Interessenten ausgebootet hat.) Dabei wird die Maschine abgeschossen - Exitus.

[Das geschieht ihm recht]

(Die offiziell verkündete Absturz-Ursache ist eine andere, die indes völlig unglaubhaft ist; Dikigoros kann seinen Lesern versichern, daß seine - auf gut informierten Quellen beruhende - Darstellung die richtige ist.)
Sein Vermögen wandert (die große Krötenwanderung :-) in eine "gemeinnützige Stiftung", deren Bonzen Verwalter - als "Freunde der Familie" bezeichnet, zu denen natürlich auch die Hamburgers gehören - davon auf Jahrzehnte hinaus gut leben können.

1987
Die Hamburgers haben auch sonst keinen Grund zu übermäßiger Trauer, denn nun ist die "schwarze Masche" musikalisch schon fast zum Selbstläufer geworden: Isabelle hat die beiden größten Hits ihres Lebens mit "Babacar" und "Ella, elle l'a". Auch "Évidemment" und "La Chanson d'Azima" verkaufen sich sehr gut.


Zu "Babacar" wird die Legende gestrickt, daß ihm ein autobiografisches Erlebnis zugrunde liege: Isabelle habe mal in Afrika eine arme Negermama mit einem Baby namens B. getroffen, die ihr das Kind verkaufen zur Adoption mitgeben wollte. Sie habe das aber abgelehnt und ihr statt dessen großzügig Geld gegeben für eine gute Schulausbildung.
(Aufgetaucht ist jener famose B. zu ihren Lebzeiten nie. Erst vier Wochen nach ihrem Tode meldet sich ein Neger, der behauptet, B. zu sein, bei ihrem Sohn - und Alleinerben - Raphaël, bezeichnet sich als dessen "Quasi-Bruder" und hält die Hand auf :-)

[Babacar?] [Ella Fitzgerald]

"Ella..." ist eine rassistische Hommage auf die schwarze Rasse ("le peuple noir") im allgemeinen und auf die Negerin Ella Fitzgerald im besonderen.
Deren Stimme und Gesang waren gewiß nicht schlechter als die Galls, aber ihre Texte waren z.T. noch idiotischer ("A-Tisket, A-Tasket", "Oops", "Ding-Dong Boogie"), und ihre letzten Hits datierten aus den 1950er Jahren. Allerdings hatte sie US-Präsident Ronald Reagan - angeblich auf Drängen seiner musik-verrückten Frau Nancy - als ersten Ehrengast nach seinem Amtsantritt im Weißen Haus empfangen und zur "Queen of Jazz" und "Lady Ella" hochgejubelt (so wie er später den gebleichten Neger, Päderasten und Drogen-Junkie Michael Jackson empfangen und zum "King of Pop" und "Vorkämpfer gegen den Drogen-Konsum" hochjubeln sollte); das hatte sich inzwischen bis Europa herum gesprochen.
Die Scheibe wird nicht nur in Frankreich Nr. 1, sondern auch in der BRD - in der Originalfassung. Es ist dies das erste und letzte Mal, daß dies einer französischsprachigen Aufnahme gelingt.
(Dikigoros verkneift sich die Bemerkung, daß dort zum Glück kaum jemand den Text verstand; denn er kann nicht ausschließen, daß die Geschmacksverirrung zwischen Rhein und Elbe inzwischen schon so weit fortgeschritten war, daß das primitive "Ellaaa-Ellaaa"-Gejaule auch sonst ein Hit geworden wäre.)
"Azima" handelt von einer der armen Tuareg-Frauen, die dem Fortschreiten der Sahel-Wüste ausgesetzt sind - für die ebenfalls "der Westen" moralisch verantwortlich gemacht wird. Muß man sie da nicht unterstützen?!?
(Nicht thematisiert wird, daß es hauptsächlich die "Eingeborenen" vor Ort selber sind, die zur Desertifikation ihrer Lebensräume beitragen, ebenso wenig, daß die Tuareg-Frauen vor allem deshalb arm sind, weil sie seit der Islamisierung - die zum Zerfall in mehrere, z.T. feindliche und einander bekriegende Stämme geführt hat - nicht mehr die Hosen anhaben, sondern ihre faulen Männer, die zu allem anderen als Kriegführen unfähig sind.)


Nachtrag auf Lesermail: Nein, Dikigoros will nicht behaupten, daß damals schon alle Deutschen und/oder Franzosen musikalisch auf den Hund gekommen waren und keinen guten Geschmack mehr hatten - im Gegenteil: Je mehr Affenmusik produziert wurde, desto mehr ging der Umsatz zurück. Von "Ella, elle l'a" wurden kaum mehr Platten verkauft als zwei Jahrzehnte zuvor von "Zwei Apfelsinen im Haar" - damals reichte das gerade mal zur Top 10, inzwischen halt zur Nr. 1. Das Hören von Schallplatten (oder was sonst im Laufe der Zeit an ihre Stelle tritt) ist vom Volkssport zur Randgruppensportart verkommen - und das nicht ganz zu Unrecht. Von den vorgenannten Aufnahmen hätte sich Dikigoros keine einzige in den Plattenschrank gestellt, nicht mal, wenn er sie geschenkt bekommen hätte!

1988
Oktober: Isabelle wird für "Ella, elle l'a" die Goldene Europa verliehen.
Ein - schlechter - Treppenwitz: Die G.E. war 1968 vom Saarländischen Rundfunk ins Leben gerufen worden, um deutschsprachige U-Musik zu fördern, als Gegengewicht zur verstärkt in den kontinental-europäischen Plattenmarkt eindringenden angelsächsischen Un-Musik. (Moderator war Dieter 'Thomas' Heck, der auch die Hitparade der "Europawelle Saar" und die "ZDF-Hitparade" ansagte.) In dieser Zeit zählte "France Gall" aber nie zu den Preisträger[innen], obwohl sie damals ja durchaus deutschsprachige Hits aufzuweisen hatte. Erst als der SR die Konzeption jener Veranstaltung änderte und auch fremdsprachige "Songs" auszeichnete - zunächst noch halbwegs hörenswerte, später aber auch ausgesprochene "Affenmusik", woraufhin D.T.H. ihm den Krempel hinwarf - bekam F.G. ausgerechnet für ihr scheußlichstes Stück Unmusik die Figur - die ebenfalls neu gestaltet wurde und nun ganz "passend" aussah:

[Die neue 'Goldene Europa' - der Lack ist ab!]

Ihr Verflossener Julien Clerc hatte das Ding schon im Vorjahr bekommen - aber der war wenigstens auch Musikant und konnte einigermaßen singen. Ab 1990 (1989 gab es keine Verleihung) versuchte man das schwindende Publikumsinteresse zu kompensieren, indem man auch scheintotefast erloschene Film- und Fernseh-"Stars", ehemalige Sportler - vor allem BalltreterFußballer -, Politbonzeniker (1992 u.a. IM Tulpe) u.a. Personen "auszeichnete", die Dikigoros z.T. nicht mal dem Namen nach kannte. 2003 ging die Veranstaltung ein, ohne daß ihr irgendjemand eine Träne nachgeweint hätte.
Im Präsidentschaftswahlkampf engagiert sich Isabelle - ebenso wie ihre Namensvetterin "Isabelle Aubret" - für den Bigamisten Sozialisten François Mitterrand.


Dikigoros hat den "Bigamisten" wieder gestrichen. Nicht, weil F.M. keiner gewesen wäre, sondern weil es ihm nicht gar so erheblich erscheint in einer Zeit - d.h. nach dem Mitte der 1970er Jahre nicht nur in Frankreich, sondern überall in Europa reformierten Scheidungsrecht -, da sowohl die sukzessive Bigamie als auch die sukzessive Biandrie fast schon zur Regel geworden und die sukzessive Polygamie bzw. Polyandrie jedenfalls nichts Außergewöhnliches mehr ist. Unter Muslimen (die in Frankreich bereits knapp 10% der Bevölkerung stellen - Tendenz rapide steigend -, in der BRD noch etwas weniger) ist sie - auch nicht-sukzessiv, d.h. ohne sich von der/den ersten Frau[en] scheiden zu lassen - eine Selbstverständlichkeit und wird von den weltlichen Regierungen nicht nur geduldet, sondern sogar ausdrücklich anerkannt. Wenn also ein Muslim in Frankreich oder Deutschland lebt - legal, illegal, sch...egal -, dann darf er im Rahmen der "Familienzusammenführung" bis zu 4 Ehefrauen - nebst Anhang - aus Anatolien, dem Nahen Osten, Nordafrika oder sonstwoher nachholen - schließlich soll ja der "Multikulturalismus" gefördert werden!

[Paris brennt, Nero Mitterrand fördert den Multikulturalismus]

1990
Mai: Isabelles Vater Robert Gall stirbt.

1991
März: Lukas Ginzburg alias "Serge Gainsbourg" stirbt.

1992
August: Michel Hamburger stirbt an "plötzlichem Herzversagen".
(Dikigoros setzt das in Anführungszeichen, nicht nur weil er immer grundsätzliche Zweifel an dieser Todesursache hegt, sondern auch, weil er nicht nachvollziehen kann, daß ein relativ junger, gesunder und fitter Amateur - kein übergedopter Profi - bei einem Freundschaftsspiel auf dem Tennisplatz plötzlich tot umfällt.)

[Michel Berger auf dem Tennisplatz]

Isabelle versteht es, die trauernde Witwe perfekt zu spielen und das Märchen von ihrer großen Liebe, die erst der Tod geschieden habe, noch lange aufrecht zu erhalten.
(Erst 20 Jahre später wird publik, daß der Tod dem Scheidungsrichter nur knapp zuvor gekommen ist. Er betrügt sie mit einem Mannequin namens Béatrice Grimm - die er auch heiraten will -, sie ihn mit einem Neger Abessinier Äthiopier namens Bruck Dawit - den sie zwar nicht heiratet, mit dem sie aber zusammen lebt, bis ihr Tod sie scheidet. Letzterer scheint das Licht der Sonne Öffentlichkeit zu scheuen wie der Teufel das Weihwasser; jedenfalls hat Dikigoros kein zuverlässig authentisches Foto von ihm gefunden, weshalb er auf eine Abbildung verzichtet. Es gibt zwar - angebliche - Fotos von ihm, z.T. sogar zusammen mit Isabelle, aber das könnten auch Fotomontagen sein. Offiziell ist er damals nur ihr "Tontechniker", der rein zufällig im Nachbarhaus wohnt, und ihre intime Beziehung beginnt erst Jahre später. Wer's glaubt, der glaubt auch, daß Isabelle nunmehr "privée d'amour [der Liebe beraubt]" ist :-)


1993
Isabelle erkrankt an Brustkrebs und läßt sich amputieren operieren (macht es zwar nicht besser, klingt aber viel vornehmer :-). Danach geht sie in die Breite, sieht bald aus wie eine Vogelscheuche Karikatur ihrer selbst und ist optisch kaum noch bühnentauglich.


1997
Dezember: Pauline Hamburger stirbt - angeblich an Mucoviscidose.
(Dikigoros schreibt "angeblich", weil das eigentlich eine Erbkrankheit ist. Da weder der offizielle Vater noch die Mutter daran litten, sind gewisse Zweifel angebracht.)
Angeblich emigriert Isabelle daraufhin - "aus Trauer um die verlorene Tochter" - in den Senegal.

[France Gall, die blonde Negerin]

(So die Legende. Aber das ist allenfalls die halbe Wahrheit. Richtig ist, daß sie schon seit 1969 regelmäßig dort Urlaub macht, seit 1990 ein Haus in Dakar hat und auch jetzt "nur" ein paar Monate im Jahr dort verbringt. Ihre Wohnsitze in Paris und Vasouy [Normandie] behält sie selbstverständlich bei. Auch ihr Kokettieren mit dem Beinamen "la négresse blonde [die blonde Negerin]" ist wesentlich älter - dto die Fotos, welche die Boulevardpresse in diesem Zusammenhang wieder ausgräbt.)

2000
August: Isabelle wagt sich zum letzten Mal auf eine öffentliche Bühne, die des Pariser Olympia, wo sie bei einem Konzert des Alt-Rockers Johnny Hallyday, dem nach langer Durststrecke ein sensationelles Comeback gelungen ist, ein (!) Liedchen - "Quelque chose de Tennessee" (geschrieben 1985 von Michel Berger) - mitsingen darf.


Danach wird es ruhig um sie; sie taucht nur noch gelegentlich zu Interview-Sendungen im französischen Fernsehen auf.

2007
Im Präsidentschaftswahlkampf unterstützt Isabelle - wie "Johnny Hallyday" - die Kandidatur des ungarischen Juden Gaullisten Sárközy Miklos Nicolas Sarkozy, der versprochen hat, der zunehmenden Islamisierung Frankreichs ein Ende zu bereiten und daher als "rechts" gilt.
Auf ihren vermeintlichen politischen Gesinnungswandel angesprochen, erklärt sie, daß sie Sarkozy besser kenne und ihn gewählt habe, weil er 25 illegalen Immigrantinnen aus Afrika (sog. "sans papiers", die ihre Ausweispapiere vernichtet haben, damit sie nicht in ihre Herkunftsländer zurück geschoben werden können - Schätzungen über die Anzahl jener im Amtsdeutschfranzösisch "étrangers en situation irrégulière [Ausländer in irregulärer Lage]" genannten Personen bewegen sich zwischen 6- und 7-stellig) die französische Staatsbürgerschaft verliehen habe.

[Papierlose]

Das Bild ist 10 Jahre jünger als die Ereignisse, die Dikigoros hier schildert. Er hat es vor allem für deutsche Leser ausgesucht, die etwa glauben, daß es Genderwahn und RechtLinkschreibung mit Sternchen o.ä. nur in der BRDDR gebe. Tatsächlich treiben es die Franzosen noch viel weiter. Sie schreiben z.B. statt "tous [alle]" (was bisher alle Geschlechter einschloß) "tou*te*s [all*e*s]" (um Singular - sehr sinnreich bei diesem Wort! -, Plural, Männlein und Weiblein exakt zu erfassen.


Isabelle behält mit ihrer Einschätzung recht: Unter Sarkozy - der alle seine Wahlversprechen bricht - macht die Islamisierung Frankreichs rasante Fortschritte, vor allem durch ungehemmte Masseneinwanderung von Muslimen aus Afrika.

2012
Im Präsidentschaftswahlkampf unterstützt Isabelle diesmal den jüdischen Marxisten Friedenreich Hollaender "François Hollande", der erklärt hat, er sei bannig stolz auf die zunehmende Afrikanisierung des "Sechsecks".
(So die neue Bezeichnung für das Land zwischen Atlantik, Kanal, Rhein, Alpen, Mittelmeer und Pyrenäen, das nach dem germanischen Stamm der christlichen Franken zu nennen in gewissen - [auch Regierungs-] - Kreisen als "rassistisch" und "diskriminierend gegenüber Juden und Muslimen" gilt.)

[eine typische Schulklasse im Sechseck anno 2012]
Hollande ist stolz auf die staatlichen Schulen, die fast nur noch Analfabeten produzieren

2013
Inzwischen hat in ganz Mittel-, West- und Nordeuropa - ein tief greifender demografischer Wandel eingesetzt. Die "Hilfsaktionen" für Afrika haben dort - wie nicht anders zu erwarten - zu keinerlei Besserung geführt, im Gegenteil. Daher haben 'zig Millionen Afrikaner ihre Heimat verlassen, um sich in Europa - wo sie sich wie die Kanickel vermehren - la dolce vita ein schönes besseres Leben auf Kosten der weißen Eingeborenen zu machen. Eines ihrer bevorzugten Ziele ist Frankreich, das ihnen - jedenfalls so sie aus dessen ehemaligen Kolonien stammen - den Vorteil der bereits bekannten Sprache bietet. [Asiaten - so sie denn nicht aus Indochina stammen - gehen aus dem gleichen Grund lieber nach England.]


In allen größeren Städten gibt es inzwischen afrikanische "Minderheiten" (z.T. sogar relative Mehrheiten), vor allem in Paris, dessen Außenbezirke man hinter vorgehaltener Hand längst "Klein Senegal" nennt. Soziologen sprechen vom "großen [Bevölkerungs-]Austausch und vom "Selbstmord Frankreichs". (Einige von ihnen gehen für die Verbreitung dieser traurigen Wahrheit ins Gefängnis.)

[Renaud Camus, Le grand remplacement - der große Austausch] [Éric Zemmour, Le suicide francais - der französische Selbstmord]

Von den führenden Politikern ist das durchaus gewollt; um auch die dummen Untertanen zu überzeugen, suchen sie nach neuen Gallionsfiguren.
(Eine Brigitte Bardot - einst Ikone und Verkörperung der "Marianne" - ist längst geächtet und als "Kriminelle" abgestempelt nach rechtskräftiger Verurteilung ob Unterstützung jener unliebsamen Soziologen; ihre Büste ist aus allen öffentlichen Stellen entfernt worden.)
Da kommt die "blond[gefärbt]e Negerin" France Gall - die jene Entwicklung voll und ganz befürwortet und unterstützt - gerade recht.
Sie wird daher zum Ritter zur Ritterin zur Ritternden zur Reitenden der Ehrenlegion ernannt.11 (Das arme Pferd :-)

2015
Die Dämme brechen. Die jüdische Politverbrecherin Sarah Sauer (geb. Kasner, gesch. Merkel) holt eine achtstellige Anzahl von Rapefugees "Flüchtlingen" aus Asien und Afrika - zu fast 90% junge muslimische Männer - nach Europa.


Isabelle - der es gesundheitlich schon ziemlich dreckig geht - gibt der Zeitschrift Gala ein Interview, in dem sie sagt: "Je n'ai jamais été aussi heureuse [Ich bin noch nie so glücklich gewesen]".


2017
Dezember: Isabelle verpaßt, im Krankenhaus liegend, die Beerdigung von "Johnny Hallyday", der im Alter von 74 Jahren an Lungenkrebs gestorben ist.

2018
07. Januar: Isabelle Hamburger alias "France Gall" stirbt in Neuilly-sur-Seine. (Offiziell an den Spätfolgen ihres Brustkrebses; tatsächlich wohl an einer Lungenentzündung, die sie sich im Krankenhaus zugezogen hat.)
12. Januar: Sie wird auf dem Pariser Friedhof Montmatre beerdigt. Ein Gottesdienst findet nicht statt; die Trauerrede hält Ex-Präsident Sarkozy; sein Nach-Nachfolger Ödipussi - auch ein großer Negerfreund - kondoliert herzlich.
(Er verweigert ihr jedoch - anders als ihrer Gesinnungsgenossin Simone Veil, die ein halbes Jahr zuvor endlich verrecktstorben ist - die Aufnahme ins Pariser Panthéon, den Tempel der französischen Zivilheiligen.)


31. Januar: L'Archipel veröffentlicht eine - offenbar längst fertige, aber bewußt zurück gehaltene - France-Gall-Biografie von Alain Wodrascka mit dem Untertitel: "Liebschaften, Lieder und Larmoyanzen". (Das ist Dikigoros' Übersetzung; im Original erfolgt die Allitteration durch den - auf Deutsch im Plural nicht existierenden - unbestimmten Artikel "des... des... des..." :-)


Juli: Lucie Valais widmet ihr einen längeren Nachruf mit dem Untertitel "Tonpuppe".
Doch niemand nennt sie das, was sie wirklich war, nämlich "Spenden-Abzockerin", oder das, was sie auch für die Nachwelt hätte sein wollen, nämlich "blonde Negerin".12
(Letzteres könnte indes auch daran liegen, daß dieses Wort inzwischen - auf Deutsch ebenso wie auf Französisch - im Rahmen der "Cancel Culture" de facto verboten ist :-)


1Das ist nicht im religiösen Sinne gemeint. Sefardische Juden lassen sich seit je her zum Schein christlich taufen (die Galls sind schon seit Generationen getauft, also lupenreine "Arier" im Sinne der "Nürnberger Gesetze" von 1935 :-), hängen aber insgeheim weiter ihrem alten Glauben an und halten im übrigen - vor allem wirtschaftlich - zusammen wie Pech und Schwefel. Gall macht denn auch später, als sie in der BRD Fuß fassen will, keinerlei Versuche, ihr Judentum auszuspielen, etwa zum Zweck der "Wiedergutmachung", wie dies andere Stars und Sternchen tun; sie verschweigt es vielmehr ganz bewußt.

2Das ging von der Plattenfirma aus. Daß Ginzburg durch ein Titelbild des Magazins Mademoiselle age tendre "zufällig" auf Gall aufmerksam wurde, zählt zu den vielen Legenden, die im Nachhinein um sie gestrickt wurden. Die erste Ausgabe jener Zeitschrift, auf deren Cover sie erschien, kam erst Jahre später heraus - schon im neuen Look, mit langem, blonden Haar, ähnlich wie die Bilder, die "beweisen" sollen, daß sie Gitarre spielen kann:

[Salut les copains Juli 1968]

3Um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen: Das war nichts Ungewöhnliches. Auch davor und danach wurden Siege beim Grand Prix gekauft - dto bei anderen Wettbewerben. (Es galt und gilt der Satz, daß wer zahlt auch die Musik bestimmt :-) Aber 1965 in Neapel wußte es jeder: Die Zweitplazierte - eine Britin -, die sich um den Sieg betrogen fühlte, ohrfeigte Gall in der Garderobe, und Claude François kündigte ihr telefonisch die Freundschaft. (Sie behauptete später, aus "Eifersucht" auf ihren Erfolg, was im Widerspruch steht zu einer anderen Aussage von ihr, wonach er sie bereits vorher angerufen hatte, weshalb sie so aufgewühlt war, daß ihr Auftritt mißlang. Aber so viele verflossene Liebhaber, wie sie verpatzte Liveauftritte hinlegte, kann sie gar nicht gehabt haben; im übrigen scheint die Beziehung zu C.F. erst zwei Jahre später endgültig in die Brüche gegangen zu sein.)

4"Allocations familiales" wurden bereits im Ersten Weltkrieg angedacht und ab 1918 langsam in Gang gesetzt, zunächst durch eine "Solidaritätskasse" mit freiwilligen Beiträgen. 1932 wurden alle Arbeitgeber gesetzlich verpflichtet, in diese Kasse einzuzahlen, und zwar nach "Köpfen", d.h. nach Anzahl der Beschäftigten. Dies führt zu einem weiteren Anstieg der ohnehin schon erschreckend hohen Arbeitslosenzahlen - kein Betrieb konnte sich mitten in der Weltwirtschaftskrise zusätzliche Sozialabgaben leisten. Nach dem Zweiten Weltkrieg wirde die Finanzierung auf den Staat - d.h. die Gesamtheit der Steuerzahler- übertragen. (Im Ausland kam der Satz auf, daß man in Frankreich bequem vom Kindergeld allein leben könne :-) Tatsächlich nahm die französische Bevölkerung in den nächsten 30 Jahren langsam, aber stetig zu. Erst unter dem späteren Präsidenten Giscard d'Estaing wurde diese Politik ins Gegenteil verkehrt durch die 1975 erfolgte Freigabe der Anti-Baby-Pille und "Legalisierung" des Mordes an ungeborenen Kindern (ca. 300.000 p.a.) durch das "Gesetz Veil" - benannt nach der jüdischen Gesundheitsministerin Simone Veil, geb. Jacob -, was sofort zu einem dramatischen Bevölkerungsrückgang führte und langfristig zum allmählichen Aussterben der nicht-jüdischen und nicht-muslimischen Bevölkerung. [Für Juden und Muslime - denen ein eigenes Ehe- und Familienrecht mit eigenen Gerichten zugebilligt wird - bleibt der Kindesmord natürlich verboten (d.h. der Mord an eigenen Kindern; selbstverständlich dürfen jüdische Ärzte an staatlichen Abtreibungskliniken die ungeborenen Kinder der Gojim ungestraft - und sogar gegen gutes Blutgeld Honorar - töten).]

Unter Veil wurden die "allocations familiales" auch auf Ausländer ausgedehnt, und zwar nicht nur auf solche aus Ländern der Europäischen [Wirtschafts-]Gemeinschaft - also auf vertraglich gesicherte Gegenseitigkeit -, sondern auch auf Immigranten aus Drittländern, deren Kindersegen nichts zum Anstieg der französischen Bevölkerung beitrug. Dies, obwohl es gar nicht notwendig war, etwa Neger, Araber u.a. Muslime durch solche Anreize zum Kinderkriegen zu animieren - deren Fortpflanzungsrate war ohnehin 2-3 mal so hoch wie die der "Françises de souche" und wäre es wohl auch dann geblieben, wenn man ihnen kein Kindergeld und keine Sozialwohnungen in den Rachen geschoben hätte.
Im Laufe der Jahre wandelten sich die "a.c." immer mehr von einer Kinderprämie in eine Sozialleistung, in deren Genuß am Ende fast nur noch Nicht-Franzosen kamen, d.h. sie wurde an so genannte "Besserverdienende" erst nur noch zur Hälfte, dann nur noch zu einem Viertel gezahlt - und bald wohl gar nicht mehr. Dies, obwohl die Kinderzahl der "Oberschicht" seit je her weit unter dem Durchschnitt liegt und deren Erhöhung gerade besonders wünschenswert wäre, um "Qualitätsnachwuchs" zu erhalten.

5Die Platte war zuvor - noch bei Philips - auch in Japan erschienen, allerdings auf Französisch, das ja dort niemand versteht, und mit einem irreführend harmlosen Bild, das keinen Hai zeigt, sondern eine Gitarre, und auf den dazu vertriebenen Promotion-Bildern einen toten Speisefisch, der bestimmt niemanden mehr anknabbert.


Es war dies nicht Galls erster "Versuchsballon" in der BRD. Bereits im Vorjahr hatte man dort die ausgekoppelte B1-Seite von "L'Amérique" ("Nous ne sommes pas des anges") auf den Markt gebracht, sowohl im französischen Original als auch in einer deutschen Fassung ("Wir sind keine Engel"). Der Erfolg war allerdings bescheiden. Zwar war an deutschen Oberschulen Englisch noch lange nicht die 1. oder auch nur 2. Fremdsprache (das waren Lateinisch und Griechisch), aber die Sprache Molières war es halt auch nur in der französischen Besatzungszone. Der erste "Franzose", d.h. der erste U-Musiker, der eine Platte auf Französisch in die deutsche Top 20 brachte, war der polnische Jude "Michel Polnareff" - erst "La poupée qui fait non", dann "Tous les bateaux, tous les oiseaux". (Dikigoros erinnert sich noch, wie sein Französischlehrer - er hatte Französisch als 3. Fremdsprache - den nannte: "Dät is önne schwule Jeck." Außerdem könne der weder richtig Französisch noch richtig singen. In letzterem hätte ihm M.P. vielleicht sogar zugestimmt, denn er war eigentlich ausgebildeter Pianist und nach eigenem Bekunden nur zufällig an die Singerei geraten :-)

Die ersten, die in die deutsche Top 10 vorstießen, waren der russische New Yorker Jude Joe Dassin mit "Les Champs-Élysées" und - als erster "Français de souche" - Michel Delpech mit "Pour un flirt [La la la la la la]"; die ersten, die nur knapp an Platz 1 vorbei schrammten, waren Alain Barrière und Noëlle Cordier mit "Tu t'en vas".

6Ursprünglich konnten beim alt-ehrwürdigen San-Remo-Festival mehrere Lieder von denselben Interpret[inne]n Interpretierenden gesungen werden. (Vor allem Nilla Pizzi war dafür berühmt-berüchtigt - einmal belegte sie alle vorderen Plätze alleine :-) Inzwischen mußte jedes Lied zweimal interpretiert werden: einmal von eine[m/r] Italiener[in], einmal von eine[m/r] Ausländer[in].
Bei den "Deutschen Schlagerfestspielen" war es genau umgekehrt: Da mußte jede[r] Teilnehmer[in] jede*r*s Teilnehmende zwei Titel singen; mit jeweils einem davon kam er*sie*es in die Endrunde.
(Ihr gestattet doch, liebe Leser[innen] Lesende, daß Dikigoros das geschlechtsneutral formuliert und nach den neuesten Vorschriften des DUDEN orthografiert - er will ja nicht als Genderphob gelten :-)

eine Fresse Marke Romika: reintreten und sich wohlfühlen
K. Kunkel-Razum, Richtig gendern (Auflage 2017), Gendern (Aufl. 2018), Gendern - ganz einfach (Aufl. 2019), verständlich gendern (Aufl. 2020)

7Man versuchte damals, auch Rachel Fünfhunderter alias "Gigliola Cinquetti" - ebenfalls eine getaufte Sefardin, die nicht mit ihrem Judentum hausieren ging - in den deutschen - und den englischen und den französischen und den japanischen - Plattenmarkt zu drücken, hatte damit aber weniger Erfolg als bei France Gall - die auch ihre italienische Fassung in die Top 20 brachte - obwohl sie viel musikalischer war als letztere (abgeschlossene Ausbildung am Konservatorium, schönere Stimme und besserer Gesang). Am Aussehen kann es kaum gelegen haben; und ihre Aussprache des Deutschen - und des Englischen und des Französischen - war zwar schlecht, aber das sah man anderen Interpret[inn]en ohne weiteres nach. Der Geschmack des Publikums ist halt manchmal unergründlich.

8Man hat France Gall in Frankreich den Satz in den Mund gelegt, sie sei todunglücklich gewesen in Deutschland - wohin sie nur geflohen sei vor den gewalttätigen "Studenten"-Unruhen der "68er" in Paris. Letzteres war eine geschickt gewählte Erklärung, die ihr niemand widerlegen, geschweige denn übel nehmen konnte, denn der Gockel der französische Staatspräsident hatte ja ein gleiches getan; aber ersteres ist eine unzulässige Verkürzung ihrer tatsächlichen Aussage. (Dikigoros hat das ganze Interview gehört.) Sie sagte - entgegen ihren früheren Interviews, in denen sie brav nachplapperte, was man ihr vorformuliert hatte, nämlich daß sie ihren Beruf als Sängerin über alles liebe ("j'adore") -, daß sie während der ersten zehn Jahre ihrer Karriere die Singerei zutiefst gehaßt habe und todunglücklich gewesen sei. [Sie bezog das ausdrücklich auch auf ihre Karrieren in Frankreich - besonders das Lied "Sacré Charlemagne" habe sie gehaßt - und Italien - zur Teilnahme am Festival von San Remo habe man sie gegen ihren Willen gezwungen.] Das habe sich erst 1973 geändert, als sie ihren späteren Ehemann kennen lernte, der sie auf den Geschmack gebracht habe. [In einem frühen Interview behauptete sie auch, sie sei zutiefst beglückt gewesen ob ihres neuen Vornamens "France", mit dem sie sich sofort identifiziert habe, da sie "Isabelle" ohnehin nie mochte. In einem späteren Interview behauptete sie dagegen, daß sie ihren echten Vornamen "Isabelle" über alles liebte und tagelang heulte, als man sie zwang, ihn zugunsten des häßlichen Namens "France" aufzugeben. [In einem ihrer letzten Interviews behauptete sie, ihren Eltern hätten ihr diesen Namen gegeben, weil er in dem Chanson "Le prisonnier de la tour" von Édith Piaf vorkam, das sie sehr mochten. Das kann schon deshalb nicht stimmen, weil jenes Lied erst 1948 - nach anderen Quellen sogar erst 1949 - heraus kam. Richtig ist, daß "Isabelle" der sefardische Mädchenname schlechthin war und ist; es bedurfte also keiner Anregung durch irgendein Lied.] 1967 - zwei Jahre nach "Baby Pop" - sagte sie, sie wolle früh heiraten - aber nur einen blonden, blauäugigen Mann (sie war damals noch mit Claude François liiert, der beides war :-) - und drei Kinder haben, von denen eines "Cyril" und eines "Sybille" heißen solle; tatsächlich heiratete sie kurz vor Vollendung ihres 30. Lebensjahrs einen schwarzhaarigen, dunkeläugigen Mann [aber wie sagte Frau Dikigoros: "Weder Goethe noch Bonaparte waren blond und blauäugig!"] und begnügte sich mit zwei Kindern, die sie ganz anders nannte. 2013 sprach sie sich in einem Interview mit dezidiertem Abscheu gegen die Legalisierung der Homo-"Ehe" aus; wenig später behauptete sie ebenso dezidiert, "mißverstanden" worden zu sein, die Homo-"Ehe" aus vollem Herzen zu bejahen und viele schwule Freunde zu haben.]
Was von alledem stimmt oder nicht oder doch ist schwer abzuschätzen, denn Gall war eine gute Schauspielerin, die was immer sie sagte stets sehr überzeugend "rüber brachte"; sie sprach wesentlich besser als sie sang. (Vielleicht hatte sie den Beruf verfehlt? Angeblich hatte sie 1966 ein Angebot von Walt Disney für die Hauptrolle in der geplanten Neuverfilmung von "Alice im Wunderland", das sie auch annehmen wollte; das Projekt zerschlug sich jedoch durch Disneys Tod.)

[Wirklich todunglücklich mit ihrer Karriere speziell in Deutschland war vielmehr Galls Kollegin Gigliola Cinquetti, die später eine Neuauflage ihrer deutschsprachigen Aufnahmen untersagte - was aber in Italien nicht weiter thematisiert wurde.] Dikigoros will seinen Leser[inne]n Lesend*innen jedoch ein Foto nicht vorenthalten, auf dem Gall die später so genannte "Merkel-Raute" macht, das [un-]heimliche Erkennungszeichen aller Juden, die Deutschland und die Deutschen hassen.

[Gall macht die Raute]

9Es war die einzige Platte, die Dessca für Gall betextete. Er war damals hauptsächlich für ihren Verflossenen Claude François tätig; allerdings schrieb er vor allem dessen weniger erfolgreiche Lieder - was sich wie ein roter Faden durch seine Karriere zieht. (Wenige - allerdings bedeutende - Ausnahmen, wie "La maladie d'amour" [Michel Sardou], "Un banc, un arbre, une rue" [Séverine] - Siegertitel des Grand Prix 1971 - und "Après toi" [Vicky Leandros] - dto 1972 -, bestätigen die Regel.) Seine größten kommerziellen Erfolge hatte er später als Produzent, auch außerhalb Frankreichs, u.a. mit "I will survive" [Gloria Gaynor].

10Irgendwo las Dikigoros, Gall habe Hamburger ihrer Kollegin Véronique Sanson "ausgespannt", mit der er zuvor liiert gewesen sei; diese habe sie darob ihr Leben lang gehaßt, ihre Karriere beendet und sei dem Alkohol verfallen. Das hält einer objektiven Nachprüfung nicht stand: Sanson hatte bereits 1973 anderweitig geheiratet - was sogar der Grund gewesen sein könnte, aus dem Hamburger sich mit der in jeder Hinsicht weniger attraktiven Gall liierte. (Sanson hatte nicht nur eine bessere Stimme und sang besser, sondern sie spielte ausgezeichnet Klavier, Gitarre und Baß, komponierte und textete auch selber; eine bessere Partnerin hätte Hamburger kaum finden können. Religiöse bzw. rassische Gründe dürften dagegen keine Rolle gespielt haben; Sanson gehörte wie Gall den Sefardim, Hamburger den Aschkenasim an.) Sansons Karriereknick und ihr Alkoholismus müssen also andere Ursachen gehabt haben, denen Dikigoros hier nicht weiter nachgehen kann. Er will nur noch erwähnen, daß auch Sanson mit Claude François und Julien Clerc liiert war (mit beiden nach Gall, ohne daß ihr jemand vorgeworfen hätte, sie der letzteren "ausgespannt" zu haben), dto mit "Serge Gainsbourg" (angeblich "nur beruflich" - auch wie Gall -; aber Dikigoros fällt es schwer zu glauben, daß der widerliche alte Bock jemals "nur beruflich" mit einer jungen Frau zu tun hatte) und daß ihre Lieblingssänger Ray Charles und Eddy Mitchell waren. (Zufälle gibt's :-) Daß sie Gall gehaßt habe, hat sie stets bestritten. (Daß sie nach Galls Tod erst mehrere Wochen schwieg, bevor sie dieses Dementi noch einmal wiederholte, reicht - entgegen der Klatschpresse - als Indiz für das Gegenteil schwerlich aus.)

[Sanson + Hamburger] [Sanson + Cloclo] [Sanson + Leclerc] [Sanson + Ginzburg]

11Nachtrag auf Lesermail: Nein, Dikigoros will das nicht überbewerten. Es kann auch sein, daß Gall von Hollande einfach nur für ihre Unterstützung seines Wahlkampfs belohnt wurde. "Johnny Hallyday" und ihrer Kollegin aus Yéyé-Zeiten Annie Chancel ("Sheila") - der ungefähr zur gleichen Zeit wie ersterem ein überraschendes Comeback gelungen war -, wurde das Ritterkreuz der Fremden13Legion schon 1997 bzw. 1998 verliehen (vom damaligen Präsidenten Jacques Chirac), und Dikigoros stellt die ihm übermittelten Fotos gerne hier ein:

[Johny Hallyday als Ritter der Ehrenlegion] [Sheila als Ritter der Ehrenlegion]

Er hat sich allerdings erlaubt, den unteren Bildrand des zweiten leicht zu zensieren beschneiden; denn "Sheila" - die zwar zwei Jahre älter war als Isabelle (von der ihm leider niemand ein entsprechendes Foto geschickt hat, aber vielleicht kommt das ja noch :-), sich aber erheblich besser gehalten hatte - trat zur Zeremonie ziemlich gewagt auf, nur mit einem knappen schwarzen BH unter dem halb-offenen Kostüm.
"Sheila" wurde überdies - obwohl ihre Texte auch nicht so viel anspruchsvoller waren als die von Isabelle gesungenen - Ritter (ungegendert :-) des Kunst- und Literatur-Ordens, später Offizier (dto) und am Ende sogar Kommandeur (dto - keine Kommandeuse, keine Kommandeurin und auch keine Kommandierende :-)!
Nachtrag zum Nachtrag: Zu diesem Thema hat Dikigoros noch eine weitere Mail erhalten folgenden Inhalts: Thérèse Coquerelle alias "Isabelle Aubret" wurde sogar noch früher als die drei Vorgenannten, nämlich 1992, zum Ritter der Ehrenlegion ernannt, und zwar aus keinem anderen ersichtlichen Grund als ihrer Unterstützung für Mitterrand im Wahlkampf. Man müsse vielmehr fragen, warum "France Gall" damals noch nicht diese zweifelhafte Ehre zuteil wurde?!? (Aber darauf weiß Dikigoros auch keine Antwort :-)

12A.W. schreibt in seiner Gall-Biografie, daß sie bereits als 15-jährige ihre afro-amerikanische Ader entdeckt habe und daß ihr musikalisches Vorbild Ray Charles gewesen sei. Dikigoros - der sich an ein Interview erinnert, in dem sie sagte, ihr musikalisches Vorbild sei der Franzose Eddy Mitchell gewesen und ihr Lieblingslied, das sie immer ihren Kindern vorgesungen habe, "La petite fugue" von Catherine Le Forestier - hegt gegenüber solchen späten "Erkenntnissen" und "Bekenntnissen" grundsächlich ein gesundes Mißtrauen; aber an gewissen Tatsachen kommt auch er nicht vorbei. Udo Jürgens - Galls Nachfolger auf dem Eurovisionsthron - hatte ja in seiner Autobiografie etwas ganz ähnliches von sich behauptet, das Dikigoros zunächst auch nicht glauben wollte, bis er erfuhr, daß U.J. schwul (oder "bi") war und in seinen letzten Jahrzehnten einen jungen Neger zum Lebensgefährten hatte. Und letzteres trifft ja auch auf F.G. zu. Warum sollte sich A.W. dieses Detail also ausgedacht haben?

13Nein, da hat sich Dikigoros keinen Scherz erlaubt, sondern nur etwas gestrichen, das erst in letzter Minute verhindert wurde. Im selben Jahr wie "France Gall" sollte nämlich auch der US-amerikanische Nicht-mehr-Jude "Bob Dylan" - also ein Fremder - zum Ritter der Ehrenlegion geschlagen werden; aber dagegen erhob sich ein Sturm der Entrüstung (Newspeak: "Shitstorm"), angeführt von der Vorsitzenden des "Front national", Marine LePen (deren Namen Dikigoros eigentlich auch in Anführungszeichen setzen müßte, denn sie heißt in Wahrheit ganz anders :-) - so daß er schließlich von sich aus verzichtete. (B.D. - der in Wahrheit ebenfalls ganz anders heißt - hatte keine echte Lobby in Frankreich, auch und gerade nicht unter Juden. Er gehörte zwar nicht nur rassisch zu den Aschkenasim, sondern war auch religiöser Jude - bis er zum Buddhismus konvertierte und so zum "Renegaten" wurde, was nach mosaïschem Recht - ähnlich wie nach islamischem - das schwerste denkbare Verbrechen überhaupt ist, auf das keine Ordensverleihung, sondern die Todesstrafe steht.)


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