BAUSTEINE GESCHICHTSREVISIONISTISCHER VERHARMLOSUNGSMENTALITAET LIVE

Diese neue Rubrik der "Kritischen Blaetter..." moechte auf Verdraengungsmechanismen einer Mentalitaet hinweisen und in Beispielen belegen, die im Umfeld ehemaliger NS-Taeter entstanden und zu unserem Bedauern auf manchen Threads des Internetforums der Siebenbuergischen Zeitung noch Hochkonjunktur haben. Das beste Beispiel liefert der "Vergangenheitsbewaeltigung" genannte Thread, auf dem Rueckwaertsgewandtheit und Unbelehrbarkeit zur Tagesordnung zaehlen.

Baustein Nr. 1

Zu der Atrappe der "Fragenkatalog"-Aktion, die Guenther Melzer als sein alleiniges Bemuehen herauszustellen versuchte

In dem mit Guenther Melzer zwischen dem 04. und 16. April 2002 gefuehrten Email-Austausch bemerkte ich u.a. in Verbindung mit meiner These, die ganze Fragenkatalog-Aktion sei nicht auf Guenthers Mist gewachsen, sondern ein von den Uebervaetern geplantes und Melzer in Auftrag gegebens Projekt, um den Anschein der ernsthaften Beschaeftigung mit der siebenbg.-sächsischen NS-Vergangenheit zu erwecken und ein Gegengewicht gegen die von den "Kritischen Blaettern..." gelieferte Daten- und Faktenfuelle zu schaffen, dass

eben auch die Moeglichkeit besteht, Menschen zu fuehren bzw. irrezufuehren, also zu missbrauchen, indem man ihnen den Anschein absoluter Bewegungs- und Entscheidungsfreiheit zugesteht.
Gegen eine solche Einstufung des Fragenkatalog-Projekts und der von Melzer hier zu spielenden und dann auch erfuellten Rolle, wehrte sich Genannter selbstverstaendlich heftig. Doch die Richtigkeit meiner These hat sich in der Zwischenzeit bewahrheitet, u.a. auch meine ebenfalls Melzer gegenueber geaeusserte Ansicht, dass die ganze "Fragenkatalog"-Geschichte von Anbeginn dem Scheitern geweiht war.

Melzer wehrte sich vehement auch gegen meinen zentralen Kritikpunkt der Auffassung, die er als seine hoechstpersoenliche ausgab, dass eine Aufarbeitung der NS-Vergangenheit durch vollstaendige Entpersonalisierung moeglich sei. Melzer wiederholte immer wieder "seine" Absicht bzw. Überzeugung, man koenne die NS-Zeit auch ohne Nenneung von Personen "verstehen". Dass auch dieser Gedanke nicht auf seinem Mist gewachsen war, dass meine diesbezuegliche Vermutung also zutreffend ist, belegt nun eine Stelle in der Studie Mediziner: Operation Volkskoerper von Tobias Freimueller, in: Norbert Frei, Karrieren im Zwielicht. Hitlers Eliten nach 1945, Frankfurt a.M., 2001, S.35:

Die Verantwortung fuer das Geschehene trugen nicht Personen - schon gar nicht man selbst -, verantwortlich waren die Verirrungen eines vermeintlich technisierten und entmenschlichten Zeitalters.
Das schrieb einer der fuehrenden Rassenbiologen des Hitlerreichs, Otmar Freiherr von Verschuer, an einen ehemaligen Kollegen im Jahre 1945, als es darum ging, sich zu rechtfertigen und seine Karriere fortzufuehren.

Daher stammmt also Guenther Melzers recht ssupekter Anspruch, die siebenbg.-sächs. NS-Vergangenheit ohne Nennung von Personen bewaeltigen zu koennen: aus dem Dunstkreis der im NS-Reich durch ihre fanatische Zielstrebigkeit, die "Idee der Tat" zu verwirklichen, schuldig Gewordenen, die nach dem Ende des 2. Weltkriegs ein gut ausgekluegeltes Repertoir von Selbstrechtfertigungs- und Verdraengungstechniken entwickelt und bis in die fruehen 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts auch erfolgreich eingesetzt haben. Also, Herr Melzer, was bleibt aus Ihrer vehementen Beteuerung, nicht durch die strippenziehenden Uebervaeter in den Dienst genommen zu sein? Wo bleibt die heilig beschworene Unabhaengigkeit der sogenannten Administratoren des Internet-Forums der Siebenbg. Zeitung? Es duerfte inzwischen, und der jetzige Nachweis erhaertet das, sonnenklar geworden sein, dass diese Administratoren nur ueber ihr netztechnisches Knowhow frei verfuegen koennen und duerfen, weil die Schattengestalten ihnen mehr nicht erlauben. Also, werte Administratoren, die ihr euch liebdienerisch beeiltet, mich, der sich zu euerem Entsetzen auf eueren Threads unabhaengig und sachgerecht gebaerdete, rauszuschmeissen, auch diese Tat war nicht das Ergebnis euerer eigenen Entscheidung, sondern von oben diktiert. Ihr seid also armselige, veraengstigte Werkzeuge, ihr seid Befehlsempfaenger und willige Vollstrecker der Oberzensoren und Schattendiktatoren. Erbaermlich!

Und nun wurde gestern (17.05.2002) im eigens angelegten Kommentar zum SbZ-Artikel Redaktionsteam der Siebenbuergischen Zeitung wieder komplett in ueberschwaenglichen Toenen die Einstellung eines Computer-Experten mit Namen Chriatian Schoger begruesst, der eigentlich ein weiterer "Administrator" sein wird, der weisungsabhaengig, also voellig abhaengig von den Hintermaennern sein wird. Seine Anstellung spricht dafuer, dass die Strippenzieher die Effektivitaet der neuen Coputertechnik, nun auch bei der Redaktionsarbeit einer Zeitung, erkannt haben. Doch diese Erkenntis wird wieder mal nicht der offenen Information und Kommunikation dienen, sondern eingespannt, um die Rueckwaertsgewandtheit, die Uneinsichtigkeit, die Unbelehrbarkeit und den Geschichtsrevisionismus, mit einem Wort, den Erhalt des fragwuerdigen Identitaetesverstaendnisses der siebenbg.-saechsischen "Elite" weiter zu kultivieren in den altbekannten schillernden Farben.


Baustein Nr. 2

Die UNANTASTBARKEIT DER PERSOENLICHKEIT



Dieser Aufsatz kann auch unter NOTIZEN eingesehen werden.

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Kritische Blaetter zur Geschichtsforschung und Ideologie


Datei: Bausteine.html                Erstellt: 26.05.2002                             Alle Rechte, auch  © Klaus Popa

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