DIESELBE KERBE DER UNBELEHRBARKEIT,
wohl bis in die Ewigkeit!

        Welch ausgewiesener Spezialist Meinolf Arens in Sachen der sogenannten Erforschung Osteuropas ist - gemeint sind die deutschen Kultur-"Leistungen" in den ehemaligen zum Deutschen Reich gehoerenden und von Deutschen besiedelten Gebieten Ost- und Suedosteuropas -, haben diese "Blaetter..." wiederholt belegt. Im Fall von Arens bereits 1998 mit

Stereotypen in der Geschichtsforschung

und dann unlaengst in Verbindung mit seinem "Jahrhundertwerk" Habsburg und Siebenbuergen 1600-1605. Gewaltsame Eingliederungsversuche eines ostmitteleuropaeischen Fuerstentums in einen fruehabsolutistischen Reichsverband (Studia Transylvanica, Bd.27), Koeln Weimar Wien 2001 auf

Die Dialektik von "delegitimatorischer" und "legitimatorischer" Geschichtswissenschaft

       Wie festgefahren Arens in seiner Stereotypie ist, wobei es ihm offensichtlich nichts ausmacht, dass das, was er treibt, weder Historiographie noch Wissenschaft im eigentlichen Sinne ist, belegt seine sogenannte "Rezension" von Michael Fahlbusch, Wissenschaft im Dienst der nationalsozialistischen Politik? Die "Volksdeutschen Forschungsgemeinschaften" von 1931-1945, Baden-Baden, 1999, die im 2. Heft der Südostdeutsche Vierteljahresblätter, Jg. 2002, S.184-187 vorliegt.

        Ganz im Sinne seiner Vernarrtheit in Stereotype und Stereotypien praesentiert Arens hier einen weiteren Untext, dessen Geist nicht besonders hervorgehoben werden muss. Interessant ist, dass er an Fahlbuschs gruendlich dokumentiertem Diskurs ausschliesslich Missgriffe ausmacht, die Arens als absoluter "Experte" in suedosteuropaeischer Geschichte und Ostforschung mit dem Woertchen "neu" apostrophiert. Das geschieht gewiss zuliebe der Sorte von "Wahrheit" und "Wissenschaftlichkeit", die  in antiquiertem Deutschnationalismus und Pangermanismus befangen und gefangen sind.

        Es faellt ferner auf, dass werter "Rezensent" bei frueheren gehaessigen Polemikern gegen Fahlbusch kraeftig abkupfert.

        Besonders skandaloes ist, dass Arens seine Schlechtrednerei auf eindeutig voelkisch-nationalsozialistischen Ideologemen aufbaut [Dass dieses Verfahren in der vom sogenannten "Siebenbuergen-Institut" in Gundelsheim/Neckar praktizierten Zeitgeschichts-"Forschung" Methode und Programm ist, veranschaulichen die unter dem Sammeltitel

DIE AKTE GUNDELSHEIM

vereinigten "Kritischen Blaetter"]. So aeussert sich Arens vorwurfsvoll und ablehnend ueber das, was er, ganz im Geist und Sinn genannter Ueberlieferung "franzoesisches Modell des einheitlichen Nationalstaates" nennt, auf das angeblich die nationalen Spannungen und Unruhen im Ost- und Suedosteuropa der Zwischenkrigszeit (1919-1939) zurueckzufuehren seien. In diesem Abschnitt Arensscher "Argumentation" hat man den Eindruck, als ob ein "Volksforscher" der NS-Zeit sein ideologisches und terminologisches Gift verspruehte. So formuliert Arens ueber Fahlbusch:

Als Anhaeger der nationalfranzoesischen und jakobinischen Kultur- und Staatsvorstellungen ...
        Auch vermeidet es Arens geflissentlich, die NS-Ideologisierung als solche zu nennen. Statt dessen bedient er die Vokabel "sozialistisch". Auch teilt er die fragwuerdige Modernitaetstheorie des NS eines Juergen Kocka & Co. vorbehaltlos:
Diese neue Art und Qualitaet zu denken und planerisch die Inhalte der jeweiligen Ideologie umzusetzen, war insbesondere in ihrer erreichten Dimension neu.
        Und das geschichtsrevisionistische Taeterverstaendnis von Arens! Dann spielt er sich auch noch als Verteidiger und Vertreter einer "Grundlagenforschung" ueber Ost- und Suedosteuropa auf, die bei bundesdeutschen "Intellektuellen"  kein Interesse geniesse. Warum wohl? Weil dieses Feld kontinuierlich in unverantwortlicher, geschichtsrevisionistischer Weise, von den "wissenschaftlichen" Einrichtungen der Heimatvertriebenen so "fruchtbar" beackert wurde, dass diese Seite bisher keinerlei Grundlagenforschung aufzuweisen hat. Oder sollten Stereotypien a la Arens und der systematische Rueckgriff auf fragwuerdige "Forschungen" des deutschen und ungarischen Pan-Nationalismus der Zwischenkriegs- und Kriegszeit [fuer letzteres vgl. Die Dialektik von "delegitimatorischer" und "legitimatorischer" Geschichtswissenschaft] wegweisend und grundlegend fuer das sein, was Arens "Grundlagenforschung" nennt ? Auf jeden Fall hat es den Anschein, dass in Arens Verstaendnis eben die Intellektuellen, die er  ganz in Hans Bergels Manier verpoent, stellvertretend fuer die "Volksgruppen" mit ueppiger NS-Vergangenheit die Kastanien aus dem Feuer holen sollten.

        Und das Schlusszitat aus Meynen belegt, dass die Botschaft des Buches, das Arens hier verreisst, an ihm ganz einfach vorbeigerauscht ist. Kein Wunder, ... !


Kritische Blaetter zur Geschichtsforschung und Ideologie

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Datei: Arens2.html                        Erstellt: 13.08.2002      Geaendert: 29.10.2003                                               Autor und © Klaus Popa

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