Wenn auf der Ruhr die Algen wuchern...

Wenn auf der Ruhr die Algen wuchern
die Wege frei sind von Besuchern
dann ist sehr heiß die Sommerzeit
kein Vogel singt mehr weit und breit.

Der Fuchs im Bau sich tut verkriechen
die Fische unter Wasser siechen
zu warm es ist un-ter den Schuppen
nicht mal der Schmetterling sich will entpuppen

Die Enten auf dem Wasser schwitzen
im Federkleid die Gänse sitzen
in der pipiwarmen Flußlandschaft
Kein Mensch kein Tier so´n Sommer rafft.

Der Förster durch die Wälder streift
auf allen Vier´n, er ist echt reif
Nach Abkühlung bläst er durch sein Horn
zum Regengott im Weidmannszorn.

Wenn jetzt nicht bald der Regen fällt
dann hol ich mir Schlechtwettergeld
der Einsatz wird ja immer dreister
ich beschwere mich beim Bürgermeister.

Herr Stüber dafür gar nichts kann
ruft sich ins Amt den Förstersmann
Ottilie sich dazu gesellt -
wir haben die Hitze nicht bestellt.

Geh du nur rein ins Unterholz
und komm nicht wieder auf den Bolz
so komische Sachen zu verlangen
das tun ja schließlich schon die Rangen.

Was glaubst du wie sie nerven alle
jammern nach so ´ner eisigen Halle
statt im Bad nach Erfrischung zu suchen
suchen sie das Bad um uns zu verrufen.

Der Förster hat die Schnauze voll
zieht Leine auch am Waldi doll
worauf der Dackel missversteht
und sich an Stübers Bein vergeht.

Na Weidmannsdank du Ungeheuer
die gute Hose, das wird teuer
Schau dir nur an das Hundevieh
Komm hilf mir doch Otti-lie.

Ein Weidmannsgruß sie noch ereicht
der Förster aus dem Amt sich schleicht
Mit Waldi er sich noch bespricht
Gut, dass die Sonne auf alle sticht.

Hildegard Grygierek

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