Zusammenfassung

von Ilse Schmid

 

Hotline für Schule und Eltern:

Tel: 0676 40 40 2 40


PISA ?

 

Was ist das?

Kommentare: Ilse Schmid

Anmerkungen zu PISA

Hilflosigkeit

Nachhaltigkeit

Dressurakte in Mathematik


PISA 2000


PISA 2003

PISA Auswahl (Hintergrund)

PISA Homepage in Englisch

PISA Österreich

Beispiele der PISA Studie

zur Abkürzung PISA - versus schiefer Turm von Pisa

Die Assoziation zum schiefen Turm von Pisa wurde gezogen, da die Vergleiche der Länder und ihrer Bildungssysteme eben schief sind, da sie nicht die tatsächlichen Leistungen testen, sondern ganz spezielle Tests sind, die besonders im angelsächsischen und verwandten Schulsystemen Anwendung finden. Dadurch wird auch getestet inwieweit Schüler mit solchen Test umgehen können.

Die tatsächliche Abkürzung lautet: (Gross geschrieben PISA)

Programme for International Student Assessment (PISA)
 
Was zeigt uns PISA?, Was nicht?
PISA ermöglicht das Messen nachhaltig erworbener Grundkompetenzen und stellt kein Abprüfen von assoziativen Zusammenhängen dar.
PISA ermöglicht gute Vergleiche der Outputs.
PISA gestattet keine eindeutige Ursachenerklärung, es können nicht direkte Konsequenzen bzw. Maßnahmen zwingend abgeleitet werden.
 
Wer wurde/wird getestet?
PISA testet Jugendliche, eines Alters-Jahrgangs (diesmal 1987) -vorausgesetzt sie sind Schülerinnen oder Schüler, aber unabhängig davon, welche Klasse und Schulart sie zum Testzeitpunkt besuchen.
Da in Österreich die Schulpflicht nur 9 Jahre beträgt, gibt es in unserem Land unter den dem Alter nach in Frage kommenden Jugendlichen 5,7% die keine Schule mehr besuchen, dh. zur Out-of-School-Population gehören.
Zum Vergleich: in (den Siegerländern) Finnland und Korea gehören 0% (!) der Out-of-School- Population an.
 
Wie setzt/e sich die Stichprobe zusammen?
Insgesamt wurden in Österreich 5000 SchülerInnen an 200 Schulen ausgewählt; max. 35 SchülerInnen je Schule.
 
Verteilung der getesteten SchülerInnen auf Schularten:
APS* 549, AHS* 984, BS* 813, BMS* 768, BHS* 1461, das entspricht einer Rücklaufquote von 93%.
 
Verteilung auf Schulstufen:
96% dieser SchülerInnen waren in der 9. oder 10. Schulstufe,
3,6 % in der 8. Schulstufe und 0,2% waren in der 7. Schulstufe.
 
Wie erfolgt/e die Auswahl und die Testung?
Schulen und SchülerInnen werden im internationalen PISA-Zentrum ausgewählt. Die Tester sind schulfremde Personen, der Testablauf ist genau geregelt, 25% der Testungen werden zusätzlich unangemeldet kontrolliert. Nur Staaten, die einen Rücklauf von mind. 85% erreichen, werden gewertet. Österreich erreichte einen Rücklauf von 93%. Großbritannien schaffte den Rücklauf nicht, sodass nur 29 der 30 OECD-Staaten gereiht sind.
 
Ergebnisse: (www.pisa-austria.at)
Österreich ist in allen drei Bereichen: Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften abgesunken, befindet sich aber wie bei PISA2000 im Mittelfeld.
 
Bedenklich ist,
dass 20% des Jahrgangs (68% davon sind Burschen) punkto Lesekompetenz max. Level 1 erreichen, d.h. nicht ausreichend oder gar nicht (sinnerfassend) lesen können. Das ist eine Steigerung von 6% gegenüber PISA2000.
Da 96% dieser Jugendlichen in einer 9. oder 10. Schulstufe angetroffen wurden, muss man annehmen, dass sie jede Schulstufe erfolgreich abgeschlossen haben, ihre enormen Mängel somit während ihrer gesamten vorangegangenen Schullaufbahn ignoriert oder beschönigt wurden.
Bedenkt man, dass jene 5,7% Out-of-School &emdash; Jugendliche wahrscheinlich mangels Schulerfolg ausgestiegen sind, so muss man feststellen, dass nicht 20% (jeder fünfte) sondern (20%+5,7%) jeder vierte Jugendliche zum Verstehen alltäglicher, einfacher Texte nicht ausreichend fähig ist.
Schlechte Leser sind auch in Mathematik und Naturwissenschaften eher schlecht. Auch die Nutzung des Computers/Internets ist nur bedingt möglich.
Im Bereich Mathematik gehören 14% der getesteten SchülerInnen zur Risikogruppe (auch in diesem Ergebnis fehlen die 5,7% Out-of-School- Population).
Die Freude an Mathematik ist in Österreich gering, die SchülerInnen und Schüler sehen wenig Nutzen in diesem Fach. Ein Punkt, der besonders zu denken geben sollte. Gilt es doch bei uns als "chic", sich öffentlich mit ehemals schlechten Mathematikleistungen zu prahlen.
Der große Absturz im Bereich Naturwissenschaften wird derzeit als "unerklärlich" bezeichnet.
Auch hier waren es die SchülerInnen der APS*, BMS* und BS* die signifikant schlechter abgeschnitten haben,
besonders dramatisch auch hier der Abfall bei den Burschen: zw. minus 37 Punkte in APS und minus 41 Punkte in BMS, ein Punkteverlust, den Experten nicht für möglich gehalten hätten und der "nicht allein an der Schule liegen kann".
Der Vergleich mit den Ergebnissen von PISA2000 zeigt, dass die 40% guten SchülerInnen in allen drei Bereichen ihre Punktezahlen im Wesentlichen halten konnten, dass es aber ein markantes Absinken in der Gruppe der Schwächeren gab. Besonders groß war der Abfall im Bereich Naturwissenschaften, und auch hier insbesondere bei den Burschen. Diese Phänomene müssen noch gesondert untersucht werden.
 
Aus Sicht der Eltern sollten
  • bei der Forschung nach Ursachen alle Scheuklappen abgelegt werden.
  • Die PISA-Ergebnisse dürfen nicht für die Beförderung von parteipolitisch motivierten Vorschlägen missbraucht werden.

Drei Punkte möchte ich exemplarisch hervorheben:

  • Die Ursache liegt nicht zwangsläufig dort, wo die Schwäche zu Tage tritt.
Ist ein Schüler "plötzlich" in Mathematik schlecht, obwohl er "vorher immer gut war", darf und kann nicht gefolgert werden, dass der aktuelle Unterricht schlecht ist. Die Möglichkeit einer ungenügenden Vorbildung, die es Schülerinnen erschwert, einem für die Schulstufe und Schulart adäquaten Unterricht zu folgen, muss jedenfalls in Betracht gezogen werden.
Zu lange schon verhindert diese "Scheuklappe" Reformen in vorgelagerten Bildungseinrichtungen.
 
Die unter der Überschrift Bewältigung der Schule im Nationalen Bericht zu PISA 2003 getroffene Feststellung, dass "der Unterricht offenbar für fast ein Viertel der SchülerInnen nicht jenes Verständlichkeitsniveau aufweist, das für ein erfolgreiches Lernen vermutlich notwendig wäre" signalisiert, dass die Ursache für das Nicht-Verstehen in der aktuell besuchten Schule liegt.
 
Diese Einschränkung zeigt, dass die Auswirkungen eines (ungenügenden) Unterrichts insbesondere in der Volksschule (Grundschule) noch immer nicht ausreichend beachtet werden.
  • Der finnische Gesamt-Erfolg kann nicht als untrügliches Indiz für den Vorteil einer Gesamt- und Ganztagsschule gesehen werden:
 
In Österreich stammten 13,3% der getesteten Kinder von Eltern, die anderswo geboren wurden, in Finnland lag dieser Anteil bei 1,8%!
Der Umstand aus einer Immigrantenfamilie zu stammen, ist ein besonderer Nachteil. Bezogen auf die Mathematikkompetenz sind in der Studie Werte für 14 Vergleichsländer angeführt.
 
Finnland ist negativer Spitzenreiter. Immigrantenkind zu sein bedeutet dort einen Punkteverlust von 68 Punkten, gefolgt von Belgien mit einem Minus von 65 Punkten, Slowakei Minus 50 Punkte, Schweiz Minus 48 und Niederlande Minus 45 Punkte; während
 
ein Immigrantenkind in Österreich einen Punktenachteil von 39 Punkten hat.
 
In diesem Fall kann das finn. Gesamt- und Ganztagsschulsystem wohl nicht als Vorbild herangezogen werden.
 
Die Auswirkungen des Umstandes, dass Schulen und SchülerInnen in Finnland nicht von den "eigenen" LehrerInnen geprüft und mit Berechtigungen ausgestattet werden, auf die Motivation, die Lernleistung,... darf in den Überlegungen nicht außer Acht gelassen werden.
  • Der klassische Kunden-Begriff ist zur Beschreibung des Schüler-Schule-Verhältnisses nicht geeignet.
Denn die Wünsche eines Kunden kann/muss der Auftragnehmer ohne Zutun des Kunden erfüllen (können).
Das zum Substantiv "Bildung" gehörende Verb ist jedoch nicht von ungefähr rückbezüglich: Es heißt "sich bilden" nicht "gebildet werden".
 
Das persönliche Engagement des Schülers/der Schülerin kann durch keine "Serviceleistung" seitens der Schule ersetzt werden.
 
Ilse Schmid,
 
Präsidentin des LV-EV
E-Mail:
[email protected]
 
homepage: www.geocities.com/landesverband1
 
Hotline für Schule und Eltern: 0676 40 40 2 40
 
 
 
 

homepage-LV

zurück zu PISA

Hosted by www.Geocities.ws

1