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1990-2000

Nach 2000

 

 

 
   

Die Jahre 1990 - 2000

 

Stader Industrie im Zeichen der beginnenden Globalisierung

 

Stades Gewerbegebiete wachsen. Zwischen der B 73 und B 74 wird ab Mitte der neunziger Jahre ein neues, großes Gewerbegebiet ausgewiesen, in dem sich große Einzelhandelsunternehmen und Baumärkte ansiedeln.

 

Zwar gibt die Entscheidung für die Airbusendmontage in Hamburg-Finkenwerder im März 1990 Anlass zu Optimismus, doch ab 1992 gerät die Stader Flugzeugindustrie in schwere Turbulenzen. Mehrere Strukturkonzepte legen einen massiven Abbau von Arbeitsplätzen nahe. Das weitreichendste von ihnen (Dolores-Konzept, 1995) sieht vor, dass in Stade lediglich 667 Arbeitsplätze erhalten bleiben sollen – für die Region Stade ein Tiefschlag. Auch der Konkurs des Flugzeugbauers Fokker 1996 schreckt Belegschaft und Politik noch einmal auf. 280 Arbeitsplätze sind in Gefahr. Am Ende der neunziger Jahre erholt sich die Flugzeugindustrie jedoch von ihrer Krise. Airbus Stade ist gegenwärtig wieder ein prosperierendes Unternehmen mit 1450 Beschäftigten. Weitere 200 Arbeitsplätze sollen in den kommenden Jahren entstehen.

 

Für das KKernkraftwerk beginnt dagegen das letzte Kapitel. Nachdem 1998 sowohl in Bund und Land rot-grüne Mehrheiten zustande gekommen sind, fehlt die politische Unterstützung für die Kernkraft insgesamt. Stade als einer der ältesten Meiler steht zur Disposition. Die niedersächsische Landesregierung plädierte bereits seit 1990 für die Stilllegung des Kernkraftwerks. 1999 demonstrieren in der Stader Innenstadt ca. 4.000 Menschen für den Erhalt des Kernkraftwerks. Der nicht mehr benötigte Schornstein des still gelegten Ölkraftwerks Schilling wird im Juni 1996 abgebrochen.

 

Dow Chemical sieht sich weiterhin beträchtlichen Widerständen aus der Bevölkerung ausgesetzt. Sie betreffen zum einen die geplante Werkserweiterung. Hiergegen wehren sich die Bürger von Schnee. Die Diskussion um die schwindende Ozonschicht führt zum Verbot der FCKW-Produktion. Dow Chemical muss die Produktion von Trichlorethan einstellen.

Trotzdem kommt die weitere Entwicklung der Infrastruktur den Unternehmen vor Ort entgegen: Der Industriebahnhof in Stade-Brunshausen verbessert 1995 den Anschluss der Dow Chemical an das Bahnnetz an, vermeidet den längeren Aufenthalt von Chemie-Tankwagen auf dem Stader Güterbahnhof und entlastet die Stadt von weiterem Schwerlastverkehr.

 

 

 

Die Stadt Stade in den neunziger Jahren

Die Folgen der unverhofften Wiedervereinigung Deutschlands gehen auch an Stade nicht spurlos vorüber. Der Fall des Eisernen Vorhangs lässt Stade wachsen. Zwischen 1988 und 2002 hat Stade fast 5.000 neue Einwohner, darunter viele Aussiedler aus dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion, hinzugewonnen.

 

 

Dass die Großindustrie vor den Toren kein Garant für städtischen Wohlstand ist, zeigt das Jahr 1991. Erstmals zahlt Dow Chemical keine Gewerbesteuern. Auch in den Folgejahren droht mehrfach ein Haushaltsdefizit.

 

 

Parkgaragen unter dem Rathaus und unter dem umgestalteten Platz Am Sande führen zu einer Entspannung des Parkproblems in der Innenstadt. Für Unmut sorgt dagegen zunächst die Einführung von Parkgebühren 1991.

 

 

Östlich der Innenstadt besteht auf dem ehemaligen Firmengelände Hagenah-Borcholte ein erheblicher Gestaltungsbedarf. Ab 1998 wird hier ein Unterhaltungszentrum gebaut, das 1999 eröffnet wird und den Namen "Check In" erhält.

 

 

Entscheidendes tut sich im Süden des Stadtgebietes: Kurzfristig werden 1989/90 Aus- und Übersiedler in Blöcken der v.-Goeben-Kaserne einquartiert. Doch das ist erst der Anfang: Die Auflösung der Stader Garnison in Folge der Verkleinerung der Bundeswehr nach dem Ende des Kalten Krieges stellt die Stadt vor große Aufgaben: Der Abzug von 2.600 Soldaten mit all seinen (wirtschaftlichen) Folgen droht Stade und Umgebung nach zwei Jahrzehnten des Aufschwunges zurückzuwerfen. Andererseits ergibt sich für die Stadt der stadtplanerische Glücksfall, einen kompletten Stadtteil übernehmen und gestalten zu können.

 

Den Höhepunkt des städtischen Kulturlebens bildet die große, sich über das ganze Jahr erstreckende Jahrtausendfeier 1994. Beim Festakt im Rathaus am 22. Januar nehmen neben Stadtdirektor Dr. Schneider, Bürgermeister Dabelow und vielen weiteren Stader Bürgern der niedersächsische Ministerpräsident Schröder und die Bundestagspräsidentin Süssmuth teil. Einen festen Platz im Reiseplan von Touristenbussen, Radfahrern usw. hat die Stadt längst: Für 1992 sind 1643 Stadtführungen zu verzeichnen.

 

Baumaßnahmen in der Innenstadt:

1991/93

1993/94

1993/94

1996

1997/98

1999

Renovierung des Baumhauses (Wohnhaus und Privatmuseum)

Sanierung von Salztorsbrücke und –schleuse

Wiedererrichtung des Inselrestaurants (im Besitz des Stader Geschichts- und Heimatvereines), das im Dezember 1992 abbrannte

Eröffnung des Parkhauses am Bahnhof

Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes mit einem vergrößerten Busbahnhof. Eine Ladenzeile muss dafür weichen

Unterhaltungsindustrie ersetzt mittelständische Wirtschaft: Ein Komplex mit Bowlingbahn, Hotel, Gastronomie und Kino nimmt den Platz der ehemaligen Holzhandlung Hagenah-Borcholte ein

 

 

   
   
   
   
 

 

 

 
     
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