IST OBAMA GUT FÜR EUROPA?

von Peter Scholl-Latour (Cicero exklusiv, 19.06.2008)

Bilder, Anmerkungen und Links: Nikolas Dikigoros

[Barack Hussein Obama - einmal Muslim, immer Muslim]

Barack Obama ist der Liebling der Medien – diesseits und jenseits des Atlantiks. Die Mehrheit der Deutschen wünscht ihn sich gar als nächsten US-Präsidenten – in völliger Unkenntnis der Konsequenzen, die Obamas Wahl für Europa hätte.

Die „Obamamania“, die Begeisterung für den afro-amerikanischen Kandidaten der Demokratischen Partei, habe sich der Deutschen bemächtigt, heißt es sogar in amerikanischen Medien. Ungewöhnlich wäre das nicht, ist hierzulande die Heilserwartung doch stets hochgeschraubt, wenn eine charismatische Persönlichkeit auftaucht, sei es John F. Kennedy, Michail Gorbatschow oder unlängst der Dalai Lama, dem Germania in einem mystischen Rummel huldigte. Auch der Senator von Illinois beabsichtigt angeblich, am Brandenburger Tor eine werbewirksame Show abzuziehen.

Aber bei Barack Obama geht es um weit mehr. Die Wahl des amerikanischen Präsidenten bleibt für die Bundesrepublik wichtiger als die Kür des eigenen Bundeskanzlers.

Dazu gesellt sich ein Gefühl der Erlösung, endlich von den Irrläufen und Torheiten der Bush-Ära befreit zu werden, die die transatlantischen Beziehungen aufs Äußerste strapazierten. Falls Obama ins Weiße Haus einzieht, wie wird er es mit Europa, wie wird er es mit den Deutschen halten? Kaum jemand weiß darauf eine Antwort, denn um eine schlüssige Auskunft haben sich Berlin und auch Paris bislang vergeblich bemüht.

Eine zusätzliche Ungewissheit tut sich bei der Beurteilung dieses Mannes auf: Wer ist er eigentlich? Wer dächte da nicht an das jüngste Buch Samuel Huntingtons, das unter dem Titel „Who are we?“ erschienen ist. Der Politikwissenschaftler beklagt darin den drohenden Verlust der angestammten Identität in der ethnischen, kulturellen und konfessionellen Substanz der Vereinigten Staaten, die sich bisher nach seiner Auffassung am Gedankengut, dem „way of life“ der „WASP“, der white anglo-saxon Protestants ausrichtete. Seine Befürchtungen richten sich vor allem auf die Einwanderungsflut aus Lateinamerika, aus Mexiko zumal, in der Mehrheit spanisch-indianische Mestizen und Katholiken.

(Anm. Dikigoros: Was soll das hier? Obama ist weder spanisch-indianischer Mestize noch Katholik; und S.H. ist gewiß ein kluger Kopf, aber kein WASP, sondern reinblütiger Jude!)

Kulturrevolution in den USA

Mit dem politischen Durchbruch Barack Hussein Obamas – ob er am Ende Präsident wird oder nicht – hat sich möglicherweise ein noch gründlicherer Wandel eingestellt. Wer im Jahr 1950 Amerika im Greyhound-Bus durchquerte und bei Erreichen der Staatsgrenze von Oklahoma erlebt hat, wie die Schwarzen, die man damals „negroes“ nannte, auf die hinteren Sitzbänke, in den Raststätten auf getrennte Toiletten und Imbiss-Theken verwiesen wurden, kann über die heutige Situation gar nicht genug staunen. Was sich in den USA vollzieht, ist eine Art Kulturrevolution. Gewiss, diese Entwicklung zur rassischen Toleranz ist nicht neu.

Die Civil Rights wurden von Lyndon B. Johnson in den renitenten Südstaaten manu militari durchgesetzt. (Anm. Dikigoros: Nein, nicht erst von Johnson, sondern schon von Eisenhower, der 1957 im "renitenten" Arkansas weiße Schüler[innen] mit aufgepflanzten Bajonetten in Negerschulen treiben ließ!)

[rassistische Waffengewalt gegen Weiße in Little Rock/Arkansas 1957]

Die Präsidenten Clinton und Bush galten als „farbenblind“ und besetzten die höchsten Posten in Staat und Armee mit qualifizierten (Anm. Dikigoros: und unqualifizierten) Afro-Americans und Hispanics. Was immer man George W. Bush vorwerfen kann, Rassismus ist ihm fremd.

In ihrer ethnischen Zusammensetzung stehen die USA im Begriff, „another country“ zu werden. [Anm. Dikigoros: Böse Zungen behaupten, daß aus den Vereinigten Staaten die Verniggerten Staaten werden. Es ist ja auch nicht zu übersehen, daß es heuer auf staatlichen Schulen und Toiletten generell so aussieht wie früher nur auf Negerschulen und -toiletten.] Daraus, so meinen bereits manche engagierte Amerika-Freunde, könnte sich eine folgenschwere Umorientierung der US-Diplomatie und Strategie ergeben. Bislang galt in Washington die Devise „Europe first“, an der Franklin D. Roosevelt sogar festhielt, als er nach Pearl Harbor gegen das ostasiatische Kaiserreich Japan zu Felde zog. Bei allen bisherigen Präsidenten bestand eine Affinität zu Europa, eine Verwandtschaft, die sich auf die gemeinsamen „kaukasischen“ Ursprünge, wie es im Immigrationsjargon hieß, zurückführen ließ.

Göttlicher Segen gegen Meuchelmörder

Mit Barack Obama haben wir es nun mit einem potenziellen Staatschef und Commander-in-Chief zu tun, dem diese atlantische Bindung von Hause abgeht. Er wurde im Bundesstaat Hawaii als Kind einer weißen Mutter aus Kansas geboren. Sein Vater stammte aus Kenia, gehörte dem nilotischen Stamm der Luo an und war zweifellos Muslim, was durch die Namensgebung seines Sohnes Barack Hussein belegt wird. [Anm. Dikigoros: P.S.-L. irrt. Den Namen "Barack" hat sich Hussein Obama erst später selber zugelegt, um seiner engen Verbundenheit mit dem Islam auch über die christliche Taufe hinaus Ausdruck zu verleihen. Christen übersehen das leicht - für Muslime ist dies ein eindeutiges Zeichen, daß B.H.O. noch einer der ihren ist.] Aufgewachsen ist der Kandidat der Demokraten in Indonesien, wo seine Mutter in zweiter Ehe mit einem Malaien verheiratet war. [Anm. Dikigoros: Der ebenfalls Muslim war. B.H.O. besuchte ferner in Indonesien eine muslimische Schule, wie schon deren Name zwingend beweist. Christliche Schulen - wie sie Nicht-Muslime dort besuchen - heißen noch immer "sekolah".] Durch hohe Intelligenz und ein beachtliches Durchsetzungsvermögen gelang es dem jungen Barack, der als Mulatte automatisch dem schwarzen Bevölkerungsteil der USA zugerechnet wurde, sich an den Elite-Universitäten der Ostküste auszuzeichnen. (Anm. Dikigoros: Quatsch mit Sauce, siehe hier :-) Später hat er Sozialarbeit bei den unterprivilegierten Afro-Americans von Chicago geleistet, geriet sogar unter den religiösen Einfluss des Weißen-Hassers Jeremiah Wright, bevor der Staat Illinois ihm zur Würde eines Senators verhalf. Ob dieser brillante Redner und Tribun, der sein Publikum mit geschliffener Rhetorik, mit der tänzerischen Eleganz seiner Gestik zu faszinieren versteht, die präferenzielle Bindung an die Europäer aufrechterhält, bleibt ungewiss, zumal das Schwergewicht des weltpolitischen Geschehens sich ohnehin vom Atlantik weg in den asiatisch-pazifischen Raum verlagert. (Was schreibt der gute Peter denn da für einen Unsinn? B.H.O. bekäme ohne Teleprompter keinen ordentlichen Satz zustande, und selbst mit hat er sich schon ausgiebig blamiert - Dikigoros schreibt darüber an anderer Stelle mehr.)

Schauerliches Menetekel

Die längst fällige Aufwertung der Europäischen Union, die Rücksichtnahme auf deren strategische und diplomatische Eigenständigkeit, könnte der neue Präsident getrost konzidieren, sind es doch die 27 Staaten der EU selbst, die dem Aufbau eines unabhängig operierenden Militärpotenzials durch ihre Eifersüchteleien und die exzessive Reduzierung ihrer Rüstungsbudgets im Wege stehen. Bliebe also für das Pentagon am Ende nur der Rückgriff auf überwiegend nationale Interventions-Kontingente aus „old Europe“. Für Berlin und Paris wäre es sehr viel schwieriger, einem extrem populären US-Präsidenten Obama eine verstärkte Beteiligung zu verweigern, als das bei seinem diskreditierten Vorgänger der Fall war. Niemand weiß präzise, wer Obama in seinem Allianzverhalten und in seinem Umgang mit Deutschland beraten wird oder ob er sich eventuell an den Ratschlag hält, den Charles de Gaulle einst dem jungen Kennedy zuraunte: „N'écoutez que vous-mème“ – Hören Sie nur auf sich selbst!“

Den meisten Deutschen ist wohl nicht bewusst, dass sich in Amerika – unabhängig von der Wahl des neuen Staatschefs – eine quasi biologische Mutation vollzieht. Gleichzeitig drängt sich die Erkenntnis auf, dass die parlamentarische Demokratie, die für die atlantischen Staaten unverzichtbar bleibt, keinen Anspruch mehr auf globale Gültigkeit erheben kann, dass andererseits die hemmungslosen Auswüchse des spekulativen Kapitalismus der USA sogar in Europa auf wachsenden Widerspruch stoßen. Darüber hinaus malen amerikanische Kommentatoren ein schauerliches Menetekel an die Wand. Als Sohn eines muslimischen Vaters ist Barack Hussein Obama – auch ohne feierliche Rezitation der Schahada, des islamischen Glaubensbekenntnisses [Anm. Dikigoros: "Es gibt keinen Gott außer Allah, und Muhamad ist sein Profet!"] – von Geburt her Angehöriger der patrilinearen islamischen Umma. Sein dezidiertes und überzeugtes Bekenntnis zum Christentum [Anm. Dikigoros: Obama ist im Juni 2008 - von P.S.-L. offenbar unbemerkt - aus seiner christlichen Kirche ausgetreten, nachdem "sein" Pfarrer und langjähriger enger Freund J. Wright - s.o. - sich als übler anti-weißer Rassist geoutet hatte, der offen zur Ausrottung aller Weißen aufrief - ähnlich wie später die Terroristen "Aktivisten" der "Black Lives Matter"-Bewegung]

könnte von koranischen Fanatikern als „ridda“, als Abfall vom Glauben des Propheten gedeutet werden, und auf diesen Frevel steht laut Scharia die Todesstrafe. Allzu oft wird Obama mit John F. Kennedy oder Martin Luther King verglichen. [Anm. Dikigoros: Ein guter Vergleich.] Um deren tragischen Schicksal zu entgehen, wird Barack Obama des Segens Allahs bedürfen, der „Baraka“, wie man im Maghreb sagt, das heißt, eines göttlichen Segens gegen die Kugeln und Bomben der Meuchelmörder.


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