TENDZIN GYĀTŚO

[geb. Lhamo Thondup]

14. Dalāï Lāmā

(1935 - 202x)


Tabellarischer Lebenslauf
zusammengestellt von
Nikolas Dikigoros

1935
06. Juli: Lhamo Thondup wird als eines von 16 (7 überlebenden) Kindern des Farmers und Viehzüchters Choekyong Tsering und seiner Ehefrau Diki Tsering in Taktser (Amdo [Ost-Tibet]) geboren.
Tibet, Jahrhunderte lang ein Vasallenstaat Chinas, hatte die chinesische Revolution von 1911/1912 genutzt, um seine Unabhängigkeit zu erklären, die jedoch international nicht anerkannt wurde. Vielmehr nahm Großbritannien - das sich bereits 1907 mit Rußland im Rahmen einer "Entente cordiale" über die Aufteilung der Interessensfären in Asien geeinigt hatte - die Chance war, Britisch-Indien das west-tibetische Ladakh einzuverleiben und sich 1914 im Abkommen von Shimlā von China Handelsprivilegien in dem bis dahin für Nicht-Tibeter und Nicht-Chinesen verbotenen Gebiet einräumen zu lassen; im Gegenzug erkannte es die Oberhoheit Chinas über die "autonome Region" Tibet an.* Der 13. Dalāï Lāmā** - geistliches und weltliches Oberhaupt der Tibeter - ist 1933 verstorben.
Seine Familie - ursprünglich Wehrbauern - stellte lange den Dorfvorsteher, ist jedoch seit zwei Generationen auf dem absteigenden Ast. Zwei seiner Brüder sind Mönche in den umliegenden Klöstern.

1936
.

1937
Juli: Der Ausbruch des chinesisch-japanische Kriegs verschafft Tibet eine Atempause.

1939
.

seit 1940
.

1942
.

1943
.

1945
August: Nach dem Abwurf amerikanischer Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki kapituliert Japan; damit ist der Zweite Weltkrieg offiziell beendet. Über die Zahl der chinesischen Opfer gehen die Schätzungen weit auseinander. Die KPC behauptet, bei den chinesisch-japanischen Auseinandersetzungen seien 30-35 Millionen Chinesen getötet worden.
Die Kämpfe zwischen Nationalchinesen und Kommunisten leben wieder auf. Den Kommunisten gelingt es, die bis dahin von japanischen Truppen besetzten Gebiete in ihre Gewalt zu bekommen und sich das japanische Kriegsmaterial anzueignen; hinzu kommen Hilfslieferungen aus der UdSSR. Die "Rote Armee" zählt angeblich eine Million Männer und Frauen.
Die Kuomintang gerät wirtschaftlich, politisch und militärisch ins Hintertreffen, da die USA sie nur halbherzig unterstützen und statt dessen versuchen, sie zu einer Einigung mit Mao zu nötigen.

1946
Der Bürgerkrieg zwischen Maos "Roter Armee" und den "national-chinesischen" Truppen Tschiang Kai-sheks bricht offen aus. Nachdem die USA auf Veranlassung von General Stilwell ihre Hilfe für den letzteren weitgehend einstellen, laufen immer mehr seiner Kommandeure mitsamt ihren Einheiten zu Mao über.

1949
Maos Truppen marschieren kampflos in Peking ein und dehnen ihre Herrschaft über ganz China aus, nachdem die letzten Truppen Tschiangs nach Taiwan geflohen sind.
01. Oktober: Mao verkündet die Gründung der "Volksrepublik China". Mao ist als Vorsitzender der KPC - die angeblich 4,5 Millionen Mitglieder zählt, davon 90% Bauern - der starke Mann im Staat, obwohl er die Regierung formell Zhou En-lai als Premierminister überläßt.
Mao versucht, Industrie, Landwirtschaft und Staatsfinanzen zu "reformieren", wobei er das seit Jahren herrschende Chaos nur noch vergrößert.
Dezember: Mao nimmt in Moskau an den Feierlichkeiten zu Stalins 70. Geburtstag teil; er bittet die Sowjet-Union um Militär- und Wirtschaftshilfe - die ihm bereitwillig gewährt wird.


1950
Mai: Mao und der nordkoreanische Führer Kim Il-Sŏng verabreden die Eroberung Südkoreas.
25. Juni: Nordkoreanische Truppen marschieren in Südkorea ein. Als sie den von den USA geführten UN-Truppen, die Südkorea zu Hilfe eilen, zu unterliegen drohen, stellt Mao ihnen chinesische "Freiwillige" zur Verfügung.
Oktober: Mao läßt die Rote Armee in Tibet einmarschieren.

1951
Die UNO verurteilt Maos Eingreifen in den Koreakrieg und verhängt ein Handelsembargo gegen Rotchina.
Mao entfacht eine Kampagne gegen "innere Staatsfeinde": Ausländer, insbesondere christliche Missionare, werden als "Spione" verfolgt. "Großgrundbesitzer" und wohlhabende Bauern, Geschäftsleute und Industrielle werden enteignet. Nichtkommunistische Intellektuelle, Wissenschaftler, Künstler und Schriftsteller werden zur öffentlichen Selbstkritik gezwungen. Nichtkommunistische Staatsbedienstete werden entlassen. "Bürgerliche" stehen unter Generalverdacht; ca. 3 Millionen werden ermordet.


1952
Der Bergsteiger Heinrich Harrer (1912-2006) veröffentlicht "Sieben Jahre in Tibet". Darin behauptet er, nach seiner Flucht aus einem britischen Concentration Camp**** von 1944-1951 in Tibet gelebt zu haben, u.a. am Hofe des Dalāï Lāmā, dessen Lehrer und Vertrauter er in dieser Zeit geworden sei. Das Buch wird in alle Weltsprachen übersetzt und - vor allem in den USA - zum Millionenseller.


1953
Januar: Maos erster "Fünfjahresplan" tritt in Kraft, der Chinas "Übergang zum Sozialismus" bewirken soll. Landwirtschaft, Banken, Industrie und Handel werden verstaatlicht; mit Hilfe sowjet-russischer "Berater" sollen vor allem Schwerindustrie und Rüstung angekurbelt werden.
Nach offiziellen Angaben wird der Fünfjahresplan ein voller Erfolg; man erzielt auf dem Papier ein durchschnittliches Jahreswachstum von 8,9%; tatsächlich geht es mit der rotchinesischen Wirtschaft steil bergab. Dieser Niedergang ermöglicht das so genannte "Wirtschaftswunder" und den Aufstieg Deutschlands und Japans zu weltweit führenden Export-Nationen.**

[Mao beklatscht das von ihm ermöglichte deutsche Wirtschaftswunder]

Juli: Der Koreakrieg endet Dank Maos hartnäckigem Bluff und der Schwäche der US-Regierung mit einem Patt. Er hat über eine Million Tote gekostet, einschließlich 440.000 chinesischer "Freiwilliger".


Für Nordkorea bedeutet er auf Jahrzehnte hinaus ein Leben in Armut und Elend, für Japan und Deutschland eine Lockerung der brutalen Besatzungspolitik durch die Alliierten, die erkannt haben, daß sie die beiden Verlierer des Weltkriegs demnächst wieder als Kanonenfutter brauchen könnten, weshalb sie deren Wiederbewaffnung betreiben.

1954
Der "Nationale Volkskongreß" verkündet eine neue Verfassung und wählt Mao zum Vorsitzenden der Volksrepublik China.

1956
Mao inszeniert die Kampagne "Laßt 100 Blumen blühen", die zur konstruktiven Kritik an der Politik der KPC ermuntern soll. Millionen, die auf diesen Trick hereinfallen, werden als "bürgerliche Rechtsabweichler" liquidiert.

1957
Der Dalāï Lāmā nimmt auf Einladung der indischen Regierung an der 2.500-Jahrfeier des Buddhismus teil.


Bei dieser Gelegenheit spricht er Premierminister Nehrū persönlich auf die Gewährung politischen Asyls an. Dieser weist ihn jedoch ab, da er es sich nicht mit den Rotchinesen verderben will - er empfängt demonstrativ zugleich den von diesen als Gegenspieler zum D.L. aufgebauten Panchen Lāmā - und empfiehlt ihm, sich gütlich mit Peking zu einigen.


1958
Mao inszeniert den "Großen Sprung vorwärts", der die wirtschaftliche Entwicklung auf allen Gebieten (Schwerindustrie, Kleinindustrie, Landwirtschaft) gleichzeitig beschleunigen soll ("ein Hochofen in jedem Kleingarten"). Zu diesem Zweck werden im ganzen Land zwangsweise "Volkskommunen" eingerichtet, in denen auch Städter u.a. Nichtbauern arbeiten müssen.


Das Experiment mißlingt; sowohl die industrielle als auch die landwirtschaftliche Produktion brechen zusammen. Der daraus resultierenden Hungersnot - Mao exportiert die ohnehin knappe Ernte (7 Millionen Tonnen Getreide) in den Ostblock, um dafür Waffen einzukaufen, die China ebenfalls nicht mehr selber herstellen kann - fallen ca. 40 Millionen Chinesen zum Opfer; die Geburtenrate sinkt um weitere 23 Millionen.
Mao hetzt gegen Taiwan und die USA und kritisiert auch die Politik der UdSSR, die er als "revisionistisch" bezeichnet.

1959
April: Nach dem katastrofalen Scheitern des "Großen Sprungs vorwärts" tritt Mao vorübergehend von seinem Amt als Vorsitzender der VRC zurück; er bleibt jedoch Vorsitzender der KPC. Seine Nachfolger Liu Schao-tschi and Teng Hsiao-ping versuchen, die chinesische Wirtschaft halbwegs zu sanieren.

1960
Die UdSSR zieht ihre technischen und militärischen Berater aus Rotchina ab und streicht die Wirtschaftshilfe; die Hungersnot verschärft sich in den folgenden Jahren weiter, wird aber nach außen aus Angst vor Gesichtsverlust verschwiegen.


1962
Die "Autobiografie" My Land and My People (dts.: "Mein Leben und mein Volk. Die Tragödie Tibets") erscheint.
(Dikigoros setzt das in Anführungsstriche, da das Werk ausweislich des Original-Vorworts tatsächlich von David Howarth - nach Erzählungen des D.L. - verfaßt wurde, der heute meist fälschlich als bloßer "Herausgaber" bezeichnet wird. Erwähnenswert ist, daß der Verfasser einen "Heinrich Harrer" namentlich gar nicht zu kennen scheint. Er erwähnt ihn nur ein einzigesmal, und das auch nur indirekt: "Soviel ich weiß, lebten damals [1948] nur sechs Ausländer in Tibet, drei Engländer sowie zwei Österreicher und ein Weißrusse, die aus einem britischen Konzentrationslager in Indien geflohen waren.")


1964
.

1965
.


1966
August: Mao hetzt Millionen Schüler ("Rote Garden") zur "Kultur-Revolution" auf. Den Mordorgien fallen fast alle Lehrer u.a. "Intellektuelle" (bis hinunter zum einfachsten Techniker) zum Opfer; nach den westlichen werden nun auch "alte" chinesische Sitten, Gebräuche und - nicht nur religiöse - Denkweisen verboten; alte Literatur, Kunst usw. vollständig zerstört. Rotchina fällt kulturell in die Steinzeit zurück; Verwaltung und Produktion werden von Schülern u.a. "Revolutionären" übernommen und völlig ruiniert. Eine Atmosfäre von Verrat und Bespitzelung überzieht das ganze Land und zerstört vor allem die Familien als letzte Bastionen der "Tradition".

1968
Mai: Nach der planmäßigen Unterwanderung der westlichen Bildungs-Einrichtungen durch linke Kader ("Marsch durch die Institutionen") proben systematisch verdummte Schüler und Studenten auch im Westen den Aufstand gegen das "Establishment". Berkeley (Kalifornien), die Sorbonne (Paris) und Berlin werden zu Zentren der "Bewegung", deren Idole Mao Tse-tung, der vietnamesische Kommunistenführer Ho Chi Minh und der argentinische Arzt Che Guevara - Mitstreiter des kubanischen Diktators Fidel Castro - sind.


Was die kommunistisch indoktrinierten Kinds- und Schafsköpfe im Westen nicht mitbekommen ist, daß Mao die "Kultur-Revolution", nachdem er wieder an der Macht ist, für beendet erklärt hat. Die "Roten Garden" werden nun ihrerseits zur "Umerziehung" in Konzentrationslager oder zum "Arbeitseinsatz" aufs Land geschickt, wo die meisten von ihnen umkommen.
Angesichts der katastrofalen Zustände im Lande beginnt Mao - da die Sowjet-Union sich endgültig von ihm abgewendet hat - mit der Suche nach Westlern, die dumm genug sind, Kapital und Know-how in Rotchina zu investieren

1969
.

1971
Oktober: Mao erringt einen großen außenpolitischen Erfolg, als die UNO die VRC offiziell anerkennt und dafür die national-chinesische Regierung in Taiwan ausschließt. Rotchina wird Mitglied im Sicherheitsrat mit vollem Vetorecht.
Innenpolitisch verfügt Mao die "2-Kind-Familie". (Er glaubt, so die noch immer grassierenden Hungersnöte in den Griff zu bekommen.) Durch "Überwachungs-Komitees" wird sicher gestellt, daß Frauen, die bereits zwei Kinder haben und erneut schwanger werden, abtreiben müssen; anschließend werden sie zwangssterilisiert.


Maos Nachfolger verschärfen diese Politik noch, indem sie 1979 die "1-Kind-Familie" einführen. (Für Parteibonzen und Angehörige von aussterbenden Minderheiten gibt es Ausnahmen.)

1972
Die USA beginnen unter Präsident Nixon und dessen jüdischem Außenminister Kissinger ein Neuorientierung ihrer Asienpolitik durch Annäherung an Rotchina ("Pingpong-Politik") unter bewußter Opferung Indochinas und billigender Inkaufnahme des Verlusts von Taiwan. An Tibet denkt erst recht niemand.
(Die westlichen - und östlichen - Vasallen Verbündeten der USA folgen ihrem Großen Bruder blind brav.)

1973
.

1975
5. April: In Taiwan stirbt Tschiang Kai-schek.
17. April: Maoistische Truppen unter Pol Pot erobern Phnom Penh und reißen die Macht in Kambodiyā an sich. Die alte kambodiyānische Kultur wird ebenso ausgerottet wie die chinesische während der "Kultur-Revolution" und durch eine Art Steinzeit-Kommunismus ersetzt.
1. Mai: Die Truppen des Vietcong erobern Saigon. Süd-Vietnam wird von Nord-Vietnam annektiert, ohne daß die USA einen Finger rühren. Ganz Vietnam sinkt binnen weniger Jahre wieder auf vor-koloniales Niveau.
2. Dezember: Der maoistische Pathet Lao reißt die Macht in Laos an sich und ruiniert auch dieses Land nachhaltig. (Etwa 10% der Bevölkerung kann nach Thailand fliehen, wo sich die jungen Frauen und Mädchen als Prostituierte verdingen.)
Indochina wird zum Armenhaus Asiens. Maos Politik hat sich voll ausgezahlt.
Maos Frau Tschiang Tsching und ihre Verbündeten (die "Viererbande") beginnen eine Kampagne gegen Teng Hsiao-ping.

1976
9. September: Mao Tse-tung stirbt in Peking. Die New York Times entblödet sich nicht, Mao einen Nachruf als "einer der bedeutendsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts" zu widmen.



1977
August: Auf dem 11. Nationalkongreß der KPC wird die "Kultur-Revolution" offiziell für beendet erklärt; alle Fehler der Vergangenheit werden der "Viererbande" angelastet. (Nicht nur westliche Beobachter fragen sich süffisant, ob nicht eigentlich Mao selber der Chef der "Viererbande" war.)

1978
Die Kritik an Mao innerhalb und außerhalb der Partei nimmt zu - auf der "Mauer der Demokratie" am Tian-an-men darf diese Kritik sogar öffentlich gemacht werden.

1979
Die KPC räumt ein, daß auch Mao Fehler gemacht hat. Die "Kultur-Revolution" wird als "Katastrofe" und "größer Rückschlag für den Sozialismus seit 1949" bezeichnet. Die KPC schließt Mitglieder aus, die sich während der "Kultur-Revolution" besonders hervor getan haben.

1980
.

1981
.

1988
Der Dalāï Lāmā reist nach Europa und besucht u.a. die Frankfurter Buchmesse, auf der Heinrich Harrers neuestes Werk "Ladakh. Götter und Menschen hinter dem Himalaya" vorgestellt wird.
(Dikigoros hat nie verstanden, weshalb der Dalāï Lāmā seine Exilregierung nicht dort - im äußersten Südwesten des alten Tibet - eingerichtet hat. Fürchtete die indische Regierung etwa separatistische Tendenzen?)
Inwieweit er dabei Kontakte zu westlichen, insbesondere bundesdeutschen Politikern u.a. "Influencern", wie man heute auf Neudeutsch sagt, knüpfte, ist unklar. Dem Vernehmen nach interessierte sich vor allem Petra Kelly, die Gründerin der "Grünen", für sein politisches Konzept, das er auch in Straßburg vortrug, weshalb es als "Straßburger Friedensplan" in die Geschichtsschreibung eingegangen ist. Ähnliche Gedanken hatte er freilich zuvor bereits in London und - schon 1987 - in Washington D.C. geäußert. Tatsache ist, daß er auch 30 Jahre später noch enge Verbindungen zu führenden "Grün*innen" unterhielt - was ihn in den Augen eines jeden halbwegs gescheiten Zeitgenossen völlig diskreditieren mußte.

[1988 mit den Grünen-Vorsitzenden Petra Kelly und Gerd Bastian] [am 19. September 2018 auf dem Parteitag der Grünen mit deren jüdischer Vorsitzenden und Deutschenhasserin Claudia Roth]

1989
Im "Wertewesten" tritt ein Umschwung in der China-Politik ein: Als Maos geistige Enkel am "Platz des himmlischen Friedens [Tian-an-men]" in Peking den Aufstand proben und die Regierung diesen niederschlagen läßt, erheben die - zumeist jüdischen - Monopolmedien ein Monate langes Gezeter und fordern Strafmaßnahmen bis hin zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen.
Dem Dalāï Lāmā wird demonstrativ der "Friedensnobelpreis" verliehen, und er entblödet sich nicht, diesen anzunehmen, wiewohl er wissen müßte, daß er schon seit langem nur noch an besonders üble Kriegs- und Politverbrecher vergeben wird und seine Empfänger weltweit ins Zwielicht stellt.

1990
Der Dalāï Lāmā veröffentlicht eine zweite "Autobiografie" unter dem Titel "Freedom in Exile [Freiheit im Exil]".


(In den folgenden Jahren erscheint eine Flut weiterer Bücher, die der D.L. schon aus zeitlichen Gründen unmöglich alle selber verfaßt haben kann. Dikigoros verzichtet bewußt darauf, sie hier aufzulisten, zumal er sich selber nicht die Mühe gemacht hat, sie alle zu lesen)

1997
Hollywood entdeckt Tibet. Jean-Jacquese Annaud verfilmt Harrers Memoiren unter dem Titel "Seven Years in Tibet"; Martin Scorsese verfilmt die erste "Autobiografie" des Dalāï Lāmā unter dem Titel "Kundun".*****

[Filmplakat] [Filmplakat]

Beide Filme werden in der VR China verboten; Produzenten, Regisseure und Schauspieler erhalten lebenslanges Einreiseverbot.
Außerhalb Chinas laufen sie dagegen mit Erfolg. Daraufhin bestätigt der Dalāï Lāmā im Vorwort zur US-amerikanischen Neuausgabe des Buches überraschend die Richtigkeit der Ausführungen Harrers.
(Ob er dies nur aus Berechnung tut oder ob man dies als "dying declaration" und somit als Wahrheitsbeweis werten darf, mag dahinstehen.******

2001-2006
Nach der Ermordung des Königs von Nepāl erobern maoïstische Rebellen das ganze Land und machen es zur "Republik" - die de facto ein Vasallenstaat der VR China wird.

ab 2007
Danach intensiviert die VR China erneut die Förderung der Naksaliten in Nordost- und Südost-Indien, um auch dort einen Umsturz herbeizuführen.



Das Klima zwischen der VRC und Bhārat scheint auf absehbare Zeit vergiftet - was der Sache der Exil-Tibeter nur förderlich sein kann.

2014
.

2022
.


Der Dalāï Lāmā begreift, daß sein Lebenswerk endgültig gescheitert ist und macht sich - entgegen der Tradition - daran, seinen Nachfolger schon bei Lebzeiten zu bestimmen.

*Das Abkommen wurde allerdings von China nie ratifiziert.

**Indische Schreibweise...
Was das genau bedeutet ist strittig. Dikigoros hat es an anderer Stelle im Scherz als "Linsenmönch" übersetzt. Das ist natürlich ein "faux ami", denn "dalāï" hat nichts mit "dāl" [Linsenbrei] zu tun. In Tibet ißt man überhaupt keine Linsen, sondern bevorzugt Gerstenbrei (""), hilfsweise Weizen.
Inkonsequenz Tibbät.

***Kein aspiriertes L, sondern ein H mit halbem L-Vorschlag. Dikigoros hat nie begriffen, weshalb das Ausland in diesem einen Fall den - in der Regel stummen - Vorschlag mitschreibt, in allen andren aber nicht. (Auch "lāmā" schreibt sich auf Tibetisch "blāmā" [...]
Das "s" ist scharf und stimmlos, deshalb transkribiert Dikigoros es als "ß".

****Es verbietet sich, von "Kriegsgefangenenlager" zu sprechen. Harrer und sein Gefährte Peter Aufschnaiter waren keine Soldaten, sondern Zivilisten, die ebenso widerrechtlich eingesperrt wurden wie einst die Frauen und Kinder der Afrikaaner im Burenkrieg.

*****Die Anrede für den Dalāï Lāmā (gesprochen "Kundün"), etwa "Allgegenwärtiger". Die Behauptung, das Drehbuch stamme von "E.T."-Autorin Melissa Mathison, und der D.L. habe daran lediglich "mitgearbeitet" entbehrt jeglicher Grundlage. Es handelt sich um eine - sogar ziemlich genaue - Verfilmung von "My Land and My People", wie jeder, der das Buch gelesen und den Film gesehen hat, leicht feststellen kann.

******Was Dikigoros glaubt? Nun, die Anwesenheit Harrers und seines Kollegen Aufschnaiter in Tibet ist glaubhaft belegt durch ihre Schmalfilmaufnahmen; alles weitere mag mehr oder weniger stark übertrieben sein. Bergsteiger neigen wohl generell zu solchen Übertreibungen; nicht nur Harrer, sondern auch seine Kollegen Trenker und Messner scheinen Dikigoros ziemliche Aufschneider zu sein.


zurück zu Bhumibol Adulyadej

heim zu Von der Wiege bis zur Bahre