*Das spricht sich nicht "Tsabó", sondern "ßóbo" (das 1. "o" offen, das 2. geschlossen). Szabó war - anders als Henie - tatsächlich "erblich vorbelastet": Schon ihre Mutter und ihr Onkel waren Welt- bzw. Europameister im Eiskunstlauf gewesen. Letzterer betrieb überdies ein eigenes Eis-Stadion, wo sie von Kindesbeinen an üben konnte. Auch sie trug im Wettkampf "kurze" (knielange) Röcke.
**Dikigoros setzt das in Anführungsstriche, da das Amateur-Statut schon damals ungeniert umgangen wurde. Henie selber erhielt zwar bis 1936 kein Geld; aber ihr Vater - der sie als Manager stets begleitete - ließ sich ihre Auftritte in klingender Münze bezahlen. Henie bekam lediglich "Geschenke" in Form von teuren Autos, Pelzen und Schmuck.
Daß man ihr das durchgehen ließ, ist umso bemerkenswerter, als ihre Nachfolgerin als Olympia-Siegerin und Eisrevue-Prinzessin, die Kanadierin Barbara Ann Scott, ganz andere Erfahrungen machen mußte: Nachdem sie 1947 Weltmeisterin geworden war, schenkte ihr die Stadt Ottawa - wo sie geboren war - ein Auto. (Wohlgemerkt nicht als Gegenleistung für irgendeinen Auftritt dortselbst, sondern als echtes Geschenk zu ihrem 19. Geburtstag.) Daraufhin drohte ihr das I.O.C., wenn sie es annähme, würde sie "wegen Verstoßes gegen das Amateur-Statut" von den Olympischen Spielen 1948 ausgeschlossen. Sie verzichtete (auf das Auto :-), gewann die Goldmedaille und warf den "Amateur"-Bonzen (die selber Millionen an den Spielen verdienten) sofort anschließend den Krempel hin, um das Auto doch noch anzunehmen und Profi zu werden.
***Bis zu den Olympischen Sommerspielen 1936 einschließlich war das eine Selbstverständlichkeit, der sich lediglich die Angelsachsen entzogen. Die Franzosen entboten ihn auch noch bei den ersten Olympischen Spielen nach dem Zweiten Weltkrieg, Sportler einiger lateinamerikanischer Staaten sogar noch 1972 in München. Danach machten linke Geschichtsklitterer den völlig verblödeten Medienkonsumenten weis, daß der olympische Gruß ein "Nazi"-Gruß sei und daher verboten werden müsse.
****Diese Behauptung ist kaum aufrecht zu erhalten. Henie sprach gutes Schul-Englisch - was umso erstaunlicher war, als ihre Eltern sie vorzeitig von der Schule genommen hatten, damit sie sich ganz auf ihre Eiskunstlauf-Karriere konzentrieren konnte, und ihr statt dessen Ballett-Unterricht bei einer russischen Immigrantin angedeihen ließen. Henie hatte zwar einen leichten skandinavischen Akzent; aber der fiel kaum auf: In den 1930er Jahren war das US-amerikanische Englisch noch nicht wirklich gleichgeschaltet; es gab große Sprachinseln, in denen es überhaupt nicht gesprochen wurde, sondern Jiddisch, Polnisch, Russisch, Schwedisch o.a. (Nein, Deutsch und Französisch nicht mehr; Spanisch und Arabisch noch nicht.) Ein "ausländischer" Akzent wurde als beinahe selbstverständlich hingenommen und hätte die Kinogänger - die ja selber oft Immigranten waren - kaum gestört. Es war ganz einfach so, daß Henie - die keine schauspielerische Ausbildung genossen hatte - besser Eis laufen als daher quatschen tiefschürfende Sprechrollen ausfüllen konnte, weshalb sich dieser Schwerpunkt aufdrängte.
*****Entgegen einem weit verbreiteten Irrglauben wurde sie das nicht bereits 1940 durch die Heirat mit dem US-Amerikaner Topping. Die Eheschließung führte nicht automatisch zur Staatsbürgerschaft, sondern gab nur Frauen ("nur" in beiderlei Sinne des Wortes - für [Ehe-]Männer galt das nicht!) einen Anspruch darauf, US-Bürgerin zu werden. Es war zwar allgemein üblich, diesen geltend zu machen (böse Zungen behaupten sogar, daß viele Ehen überhaupt nur aus diesem Grunde geschlossen wurden :-), aber gerade unter "Celebrities" gab es Ausnahmen. Henie stellte zunächst keinen Einbürgerungsantrag, nahm auch nicht den Namen ihres Ehemannes an und vereinbarte insbesondere Gütertrennung - was damals ganz unüblich war.
******Die Datierung des "Zweiten Weltkriegs" auf "1939-45" ist kaum haltbar. Ab 1939 gab es einen auf Europa beschränkten Krieg (so wie es ab 1937 einen auf China und Japan beschränkten Krieg in Fernost gab). Erst der Kriegseintritt der USA durch Roosevelts (Shoot-on-Sight-Order vom 11. September 1941) machte daraus einen Weltkrieg.
*******Was der Ungarin recht ist, soll der Norwegerin billig sein: Das spricht sich nicht "Kırsti Schbarbö", sondern "Kjirßti [oder Kchirßti] ßpárbu-e", mit zwei geschlossenen "i" im Vornamen und einem deutlich vom "u" getrennten "e" im Nachnamen.
weiter zu Margaret Smith Court
zurück zu Helene Mayer
heim zu Sportler[innen] des 20. Jahrhunderts
heim zu Von der Wiege bis zur Bahre