Sonja Henie

(8.4.1912 - 12.10.1969)

Tabellarischer Lebenslauf
zusammengestellt von
Nikolas Dikigoros

1912
08. April: Sonja Henie wird als Tochter des Pelzhändlers Wilhelm Henie (1872-1937) und seiner Ehefrau Selma, geb. Nielsen (1884-1961) in Kristiania (ab 1924 "Oslo") geboren.
Einige Biografen legen (viel zu großes) Gewicht darauf, daß ihr Vater Eisschnelläufer gewesen sei und sogar an Europameisterschaften teilgenommen habe. Belastbare Beweise für irgendwelche Titel in dieser Disziplin gibt es indes nicht; ihr Vater war zwar nachweislich ein erfolgreicher Radrennfahrer - aber dafür braucht es keine Schlittschuhe. Daß auch Sonjas älterer Bruder Leif (1907-1984) Eiskunstläufer war, besagt wenig. Auf Schlittschuhen laufen konnte damals so gut wie jeder Norweger. Dagegen erwähnt kaum jemand, daß Henie ihr Leben lang auffallend luxuriöse Pelzmäntel trug - diese Vorliebe dürfte sie doch viel eher vom Vater "geerbt" haben als eine besondere Begabung fürs Eislaufen. Was heute überhaupt kein Biograf mehr thematisiert ist, daß ihre Großmutter mütterlicherseits eine geborene Sarah Lochmann war - das könnte ja unerwünschte Fragen aufwerfen.

1923
Henie gewinnt erstmals die norwegische Eiskunstlauf-Meisterschaft. Ähnlich wie - vielleicht sogar noch in höherem Maße als - die französische Tennisspielerin Suzanne Lenglen profitiert sie davon, daß sie als Kind in kurzen Röckchen auftreten darf, was für erwachsene Frauen - die lange, schwere Kleider tragen müssen, die sie in der Bewegung behindern - als unschicklich gilt.
Henie behält diese "Mode" auch später bei. (Sie trägt dann jedoch unter dem Rock dicke Strumpfhosen - bis zur Erfindung der Nylon-Strümpfe :-) Was sie dagegen ändert, ist die Farbe ihrer Schlittschuhe: Während sie zunächst - wie alle anderen - schwarze trägt, stellt sie irgendwann auf weiße um.


Ebenfalls zu Gute kommt ihr, daß sie ihr kindliches "Puppengesicht" und ihr Wettkampfgewicht von 100 englischen Pfund (45 kg, bei 1,55 m Körpergröße) bis ins Alter bewahrt.

1924-29
Henie verteidigt ihren Titel als norwegigsche Landesmeisterin sechsmal erfolgreich.

1924
Januar: Henie startet bei der Internationalen Wintersportwoche in Chamonix (die später rückwirkend in "1. Olympische Winterspiele" umbenannt wird). Nach einem Sturz wird sie 8. und letzte.
Februar: Henie belegt bei den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften in Oslo Platz 5.

1926
Henie belegt bei den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften in Stockholm Platz 2 im Einzel - hinter der Austro-Ungarin Herma Szabó* - und Platz 5 im Paarlauf (an der Seite von Arne Lie).

1926-28
Henie gewinnt zusammen mit Arne Lie dreimal die norwegische Meisterschaft im Paarlauf.

1927
Henie gewinnt bei den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften in Oslo erstmals die Goldmedaille.
(3 von 5 Punktrichtern sind Norweger - Henie siegt mit deren Stimmen 3:2 über die Titelverteidigerin Szabó, die sich verschoben fühlt und ihre Karriere daraufhin beendet.)

1928-36
Henie verteidigt den WM-Titel neunmal erfolgreich - bis zu ihrem Rücktritt vom "Amateursport".**


1928
Henie gewinnt bei den Olympischen Winterspielen in St. Moritz die Goldmedaille im Einzel.


1930
Henie tritt beim Gewinn der Eiskunstlauf-Weltmeisterschaft in New York City erstmals in Übersee auf.

1931
Henie wird in Wien erstmals Europameisterin im Einzel.

1932-36
Henie verteidigt auch diesen Titel fünfmal erfolgreich - bis zu ihrem Rücktritt.

1932
Februar: Henie gewinnt bei den Olympischen Winterspielen in Lake Placid erneut die Goldmedaille im Einzel.

[Henie mit Karl Schäfer]

Das harmlose Pressefoto mit Karl Schäfer, dem Sieger im Herren-Einzel, muß dazu herhalten, ihr ein Verhältnis mit diesem anzudichten, ja ihn zur "großen Liebe ihres Lebens" zu erklären, den sie hätte heiraten wollen. Später sagt man ihr Verhältnisse nach mit so ziemlich jedem Mann, mit dem sie mal Schlittschuh gelaufen ist oder vor der Kamera gestanden hat, selbst mit dem schwarzen Boxer Joe Louis und dem Politiker Vidkun Quisling. In der Liste ihrer angeblichen Liebhaber fehlen nur noch die notorischen Hurenböcke Goebbels und Kennedy. (Dikigoros verkennt nicht, daß eine Frau, die jung, schön und reich ist, jeden Mann ins Bett bekommt, wenn sie es denn will; aber das muß noch lange nicht heißen, daß sie es auch will - selbst dann nicht, wenn sie jedem Bekannten ihr Foto mit Schlafzimmerblick und persönlicher Widmung verehrt :-)


Ihr Hauptbetätigungsfeld bleibt jedoch Europa, insbesondere Deutschland, wo sie als Amateur am meisten Geld verdienen die meisten Geschenke einheimsen kann, zumal es dort seit

1933
wirtschaftlich wieder bergauf geht.

[Karikatur: Hitler und Goebbels als Marionetten von Vögler, Krupp, Duisburg und Siemens]

Dikigoros kann sich diese sowjet-russische Karikatur auf die Konferenz der führenden deutschen Industriellen mit den Spitzen der NSDAP im Februar 1933 nicht verkneifen. Die Namen Krupp, Duisburg und Siemens kennt noch heute jeder; fast vergessen ist dagegen Albert Vögler, damals General-Direktor der nach dem Krieg von den alliierten Besatzern zerschlagenen Vereinigten Stahlwerke, der - völlig zu Recht - am Anfang steht.

1934
Februar: Bei einem Auftritt im Berliner Sportpalast gibt Henie dem neuen (seit 1933) deutschen Reichskanzler die Hand - obwohl sie doch wissen müßte, daß der ein ganz schlimmer Nazi ist.


(Das Foto wird meist fälschlich auf Februar 1936 datiert und mit den Olympischen Spielen von Garmisch-Partenkirchen in Verbindung gebracht, auch und gerade von ihren Apologeten, die vergessen machen wollen, daß sie schon längst davor in "Nazi-Deutschland" auftrat und keine Berührungsängste mit dessen Politikern hatte.)
Dieses unverzeihliche Verbrechen wird sie Jahre später einholen und ihr noch lange anhängen.

1936
Februar: Henie nimmt an den Olympischen Winterspielen in Garmisch-Partenkirchen teil. Dabei begeht sie - jedenfalls in den Augen der Nachwelt - erneut ein unverzeihliches Verbrechen; sie entbietet nämlich - wie alle anderen Teilnehmer auch - den olympischen Gruß.***


Um einem etwaigen Verdacht der Manipulation vorzubeugen, nominiert das I.O.C. für ihren Wettbewerb keine Punktrichter aus Norwegen. Sie gewinnt gleichwohl die Goldmedaille, bekommt aber einen Tobsuchtsanfall, weil das Ergebnis ihrer Meinung nach punktemäßig zu knapp ausgefallen ist.


Dennoch läßt es sich der Reichskanzler nicht nehmen, ihr persönlich zu gratulieren.
(Anders als ein paar Monate später bei den Olympischen Sommerspielen in Berlin ist kein IOC-Bonze zugegen, der ihm dies verbietet, weshalb z.B. J. C. Owens kein derartiges Verbrechen begehen kann. Zu ihrem Glück kann Henie später nachweisen, daß sie auch mal dem norwegischen Kronprinzen die Hand geschüttelt hat, als der eine ihre Eisrevuen in den USA besuchte - damit ist ihre diesbezügliche Schuld halbwegs gesühnt :-)


Danach beendet Henie ihre Karriere als Amateur-Sportlerin und geht mit ihren Eltern in die USA, um big money zu machen.
Mai: Ihr Vater fädelt einen Vertrag mit dem Spekulanten Investor Arthur Wirtz (1901-1983) ein, der die Depression genutzt hat, um fast alle größeren Eis-Stadien in den USA billig aufzukaufen. Dort veranstaltet er nun die Show "Stars on Ice" - deren Hauptdarstellerin Henie wird.


Eine dieser Vorstellungen besucht Darryl Zanuck, der Boss von 20th Century Fox. Henies Vater nutzt die Gelegenheit, einen lukrativen Vertrag für seiner Tochter als Schauspielerin auszuhandeln, der ihr in allen Filmen die Hauptrolle zusichert.
Dikigoros hat den Vertrag nicht gesehen; die Gerüchte über ihre Gage pro Film bewegen sich zwischen 60.000, 100.000 und 125.000 US-$ - mitten in der Depression so oder so eine enorme Summe. (Entgegen späteren Darstellungen glaubt Dikigoros nicht, daß Henie diesen Vertrag persönlich ausgehandelt hat - darin war ihr Vater wohl besser :-)


Dezember: Henie spielt in ihrem ersten Film, "One in a Million", die Greta. Ihre Rolle besteht - angeblich**** wegen mangelhafter Englisch-Kenntnisse - überwiegend aus Eistanzauftritten.
Der Film hat einen sensationellen Erfolg - er spielt weltweit fast 2 Millionen US-$ ein.


(Dikigoros würde das nicht allein auf die Eistanz-Nummern zurück führen, sondern auch auf das interessante Drehbuch. Er wüßte z.B. gerne, ob die Abrechnung mit der abstrusen Auslegung des Amateur-Statuts vor dem Ersten Weltkrieg - wer Spenden sammelt ist ein Profi - einen realen biografischen Hintergrund hat - und wenn ja, welchen. Er wäre für jeden Hinweis per Mail dankbar.)

1937
Mai: Nach dem Tode ihres Vaters mach Henie Wirtz zu ihrem Manager.
Henie spielt - an der Seite von Tyrone Power - die Ski-Lehrerin Lili in "Thin Ice". Trotz rekordverdächtiger Produktionskosten macht auch dieser Film einen Millionengewinn.


(Eine deutschsprachige Fassung erscheint erst 1951 in der "Republik Österreich" unter dem Titel "Hoheit flirtet".)

1938
Januar: Henie spielt - an der Seite von Don Ameche - die Trudi in "Happy Landing" [dts.: "Die Eiskönigin"].
Kritiker und Kinopublikum sind gleichermaßen begeistert; der König von Norwegen ernennt sie zum Ritter zur Ritterin zum Reitenden 1. Klasse des Sankt-Olav-Ordens.


Oktober: Henie spielt - an der Seite von Richard Greene - die Krista in "My Lucky Star".
Der Film läuft auch in Frankreich und Lateinamerika. Eine deutsche Fassung hat Dikigoros dagegen nicht gefunden. Die heute verbreitete Behauptung, Henie habe sich zu deren Uraufführung nach Berlin begeben und sie dort "mit Hitler und anderen Nazi-Prominenten gefeiert" dürfte ein später erfundenes Märchen sein.


Henie veröffentlicht ihre Memoiren (als 26-jährige!) unter dem Titel "Mitt livs eventyr [Das Abenteuer meines Lebens]".


(Die amerikanische Übersetzung - "Wings on my Feet [Flügel an meinen Füßen]" - erscheint erstmals 1940.)

1939
Juli: Henie spielt - wieder an der Seite von Tyrone Power - die Schauspielerin wider Willen Trudi Hovland in dem Musical-Film "Second Fiddle [dts.: "Premiere in Hollywood]".
Im selben Monat ziert sie - als erste ausländische Sportlerin - das Cover des Time Magazine.


September: Großbritannien und Frankreich erklären dem Deutschen Reich den Krieg; Norwegen bleibt neutral.
Dezember: Henie spielt - an der Seite von Ray Milland und Robert Cummings - die Louise in "Everything Happens at Night".
Das Machwerk wird heute gerne als "Komödie" bezeichnet, aber das ist es nicht. Vielmehr handelt es sich um einen anti-deutschen Hetzfilm. Wohlgemerkt: Es war keine Kriegspropaganda - das wäre verzeihlich gewesen, denn im Krieg wird nun mal auf allen Seiten gelogen -; aber das Drehbuch lag bereits im April 1939 - also fast ein halbes Jahr vor Beginn des Polenfeldzugs - fertig vor.


1940
April: Nachdem sich eine britische Invasionsflotte auf den Weg nach Norwegen gemacht hat, kommt ihr die deutsche Kriegsmarine um wenige Stunden zuvor; sie behauptet sich gegen den zahlenmäßig weit überlegenen Feind, der nach Beginn des Westfeldzugs abzieht, während die deutschen Truppen im Lande bleiben.
Aus der Tatsache, daß diese das Haus der Henies in Oslo weder plündern noch zerstören, stricken ihre Feinde später das Märchen, das sei nur nicht geschehen, da sie ein handsigniertes Bild von Hitler auf dem Schreibtisch stehen hatte, das dieser ihr 1936 bei den Olympischen Spielen verehrt habe. Das ist blühender Unsinn. Abgesehen davon, daß das dazu meist gezeigte Hitler-Bild erst 1939 entstand - anläßlich seiner von heutigen "Historikern" penetrant tot geschwiegenen Friedensrede - hätte es eines solchen "Schutzes" gar nichts bedurft, da sich die deutschen Soldaten 100%ig korrekt verhielten und die norwegische Zivilbevölkerung und ihr Privateigentum schonten - ganz anders als die britischen Soldaten, die alle Orte in Norwegen, die sie besetzt hatten, spätestens bei der Räumung dem Erdboden gleich machten, insbesondere die Hafenstadt Narvik - unzerstört hätten sie ja dem bösen Hitler nützen können!
Juli: Henie heiratet den Berufserben Daniel Topping (1912-1974), der vor allem als Boss der "New York Yankees" bekannt wird. (Die Ehe bleibt kinderlos und wird 1946 geschieden.)


1941
Juli: Henie nimmt die US-Staatsbürgerschaft an.*****
August: Henie spielt - an der Seite von John Payne - die Karen in "Sun Valley Serenade".
(Wiewohl dies vertragsgemäß die Hauptrolle ist, stielt ihr diesmal Glen Miller die Show. der gleich mit drei Stücken Hits und Evergreens landet: Chattanooga Choo Choo, Moonlight Serenade und In the Mood.)
Leider wird auch diese eigentlich recht nette Komödie bald zur anti-deutschen Hetze mißbraucht und Karen zu einem vor den bösen Nazi-Deutschen geflohenen Juden-Mädchen uminterpretiert.
Immerhin erfahren Nachgeborene aus diesem Film, wie die USA damals mit "Flüchtlingen" umgingen. (Egal, ob dies "echte" Verfolgte waren - was auf Norweger mit Sicherheit nicht zutraf, denn sie hätten ja ins nächste "sichere Drittland" fliehen können, nämlich Schweden - oder bloß Wirtschaftsmigranten u.a. Schmarotzer.) Sie wurden nur ins Land gelassen, wenn sich ein wirtschaftlich potenter, d.h. Steuern zahlender (der ganze Vorgang wurde vom Finanzamt überprüft!) US-Bürger rechtswirksam verpflichtete, für ihren Unterhalt aufzukommen, damit sie nicht der Allgemeinheit zur Last fielen. Stellt Euch mal vor, das würde heute noch so gehandhabt - das "Flüchtlings"-Problem wäre schlagartig gelöst, denn diejenigen, die als erste danach schreien, die Grenzen für alle Migranten der Welt zu öffnen, wären die letzten, die für einen solchen Irrsinn persönlich gerade stehen wollten!


                                                                                                                                          (Eine deutsche Fassung mit dem Titel "Adoptiertes Glück" erscheint 1949.)

11. September: Mit dem Schießbefehl auf deutsche und italienische Schiffe (Shoot-on-Sight-Order) von Präsident Roosevelt treten die USA in den Zweiten Weltkrieg ein.******

1942
August: Henie spielt - wieder an der Seite von John Payne - die Katina in "Iceland".
Erneut Kriegspropaganda pur: Die USA hatten im Vorjahr das neutrale Dänemark überfallen und dessen wehrlose Überseeprovinz Island militärisch besetzt, mit der fadenscheinigen Begründung, diese sei "von Hitler bedroht". Der Film verherrlicht die Besatzer Befreier als "Uncle Sam's nephews [Onkel Samuels Neffen]", für die "Katina" Schlittschuh läuft. (Immerhin verschweigt der Film nicht, daß die GIs den Einheimischen - wie in allen von ihnen "befreiten" Ländern - die Frauen ausspannten, freilich ohne das zu problematisieren.)


(Man hat behauptet, daß Henie sich "ihre" männlichen Hauptdarsteller danach ausgesucht habe, wie gut diese Schlittschuh laufen konnten - was ja auch Sinn gemacht hätte. Aber der Plattfuß-Indianer J.P. hätte sich keine 5 Minuten auf Schlittschuhen halten können und mußte sich bei den Eislauf-Szenen von einem Profi - Eugene Turner - doubeln lassen :-)

1943
September: Henie spielt - an der Seite von Jack Oakie und Cesar Romero - die Nora in "Wintertime".
Erneut wird aus einer Komödie ein Quasi-"Flüchtlingsdrama" gemacht: Als Ausländer können Nora und ihr Onkel nicht ohne weiteres aus Kanada (!) in die USA einreisen, wo sie Schlittschuh laufen wollen, um mit den Einnahmen ein marodes Hotel zu sanieren. Das Problem wird durch eine (Schein-)Ehe gelöst. Das Publikum gähnt.


Der Film spielt kaum mehr als die Produktionskosten wieder ein; 20th Century Fox erneuert Henies auslaufenden Vertrag nicht.
Dezember: Henie unterschreibt einen Vertrag als Schauspielerin bei RKO.

1945
März: Henie spielt - an der Seite von Michael O'Shea - die Chris in der Komödie "It's a Pleasure". (Eine deutsche Fassung erscheint 1950 unter dem Titel "Rausch der Farben".)


Auch dieser Film floppt. RKO cancelt daraufhin die eigentlich vorgesehenen drei Folgefilme.
Henie verdient ihr Geld vorübergehend mit Werbung, u.a. für Softdrinks, Schmuck und Zigaretten der Marke Chesterfield.
Dikigoros weiß nicht, ob Henie jemals geraucht hat - wenn ja, dann hat sie sich jedenfalls nie mit einem Glimmstengel im Mund fotografieren lassen. Die Behauptung in Neues Deutschland, sie habe auch für die türkische Marke Medina Reklame gemacht, entbehrt jeglicher Grundlage. Henie unterlag mit Sicherheit einem vertraglichen Verbot, für die Konkurrenz zu werben; und die USA waren gerade dabei, den - höherwertigen - türkischen Tabak durch eine massive Werbekampagne für ihren eigenen - minderwertigen - Tabak vom Weltmarkt zu verdrängen.


1948
Henie unterschreibt bei Universal Pictures.
November: Henie spielt - an der Seite von Michael Kirby - die Karen in "The Countess of Monte Cristo".
Obwohl dies offiziell die Hauptrolle ist, stiehlt ihr doch die jüngere Olga San Juan als "Jenny" weitgehend die Show.


Auch dieser Film spielt die Produktionskosten nur knapp wieder ein.
Eigentlich eine nette Kriminalkomödie, die nur daran krankt, daß der Drehbuchautor sie in der Gegenwart spielen läßt: Wer soll z.B. glauben, daß jemand so kurz nach dem Krieg eine Offiziersuniform nicht von der Livree eines Hotelpagen unterscheiden kann? Oder daß jemand, der sich später als echter Graf entpuppt, auf ein paar geklaute Theaterkostüme herein fällt?

1949
September: Henie heiratet in 2. Ehe den Berufserben Winthrop Gardiner (1912-1980) - für den es die 4. von 6 Ehen ist.
Obwohl die Klatschpresse schon spekuliert, ob Henie nun, mit 37, endlich ihre kränkelnde Filmkarriere beendet und sich ein Baby zulegt, bleibt auch diese Ehe kinderlos; sie wird im verflixten 7. Jahr 1956 geschieden.*******


1950
Henie kündigt - angeblich auf Drängen Gardiners - Wirtz die Zusammenarbeit und macht ihren Bruder Leif zum Manager, der eine neue Show unter dem Namen "Sonja Henie Ice Revue" aufzieht.
Wirtz reagiert damit, kübelweise Dreck über Henie auszuschütten, insbesondere ihre Geldgier anzuprangern.
Henie wollte plötzlich mehr als die 14 Jahre zuvor ausgehandelten 50%, mit denen sie beide zu Dollar-Millionären geworden waren. (Wirtz hatte nicht bei Null angefangen, sondern sogar im Minus, denn er hatte die Stadien allesamt auf Pump gekauft.) Nach der Trennung nahm Henies Vermögen langsam, aber stetig ab, während es für Wirtz weiter steil bergauf ging: In den nächsten Jahren brachte er - z.T. im Zusammenwirken mit windigen findigen Partnern - fast den gesamten Profisport im Osten der USA - Eishockey, Football, Baseball und Boxen - unter seine Kontrolle, bis die Anti-Trust-Behörde seinem Treiben wenigstens teilweise Einhalt gebot.

1952
Nachdem die "Sonja Henie Ice Revue" nur mäßigen Erfolg gezeitigt hat, beendet sie das Projekt.

1953
Henie geht mit Morris Chalfen (1907-1979) auf Tournee durch Europa; seine Revue "Holiday on Ice" wird zu ihrem letzten großen Erfolg - auch und vor allem in Oslo.
Angeblich hatte sie damit selber nicht gerechnet, sondern befürchtet, von ihren Landsleuten ähnlich behandelt zu werden wie ihre Schauspielkollegin Marlene Dietrich in Deutschland - die bei ihrer Rückkehr aus den USA mit faulen Eiern und Tomaten beworfen wurde. (Übrigens ein Beweis dafür, daß die "re-education" der Deutschen durch die US-Besatzer damals noch kaum Früchte getragen hatte :-) Allerdings hinkt der Vergleich: M.D. war eine Verräterin, die zum Feind übergelaufen war; Henie war dagegen eine brave Patriotin, welche die Protektion des - ebenfalls geflohenen - norwegischen Königshauses genoß.
(Der bisweilen erhobene Vorwurf, sie habe die norwegischen Partisanen nicht finanziell unterstützt, ist lächerlich: Deren Terroranschläge hatten "den Norwegern" nichts genutzt, sondern nur geschadet, nicht nur wegen der Zerstörung von Sachwerten, sondern auch wegen der dadurch provozierten Repressalien (bei denen sich die Deutschen freilich - im Gegensatz zu den Briten - streng an das geltende Kriegs- und Völkerrecht hielten).

1954
Henie läßt ihre Memoiren politisch-korrekt umschreiben. Nun erfahren wir endlich, daß sie nie den Olympischen Gruß entboten hat (weder 1928 noch 1932 noch 1936), daß sie dem deutschen Reichskanzler nie die Hand gegeben hat (weder 1934 noch 1936) und gar nicht wußte, daß das was ein Nazi ist; überhaupt war sie schon immer gegen die Deutschen - wie alle anständigen Norweger.
Diese Filmaufnahmen - insbesondere bei 03.03 und am Ende - müssen also getürkt gerusst sein. Der Originalfilm von den Olmypischen Winterspielen in Garmisch ist inzwischen aus dem www verschwunden und durch eine verstümmelte um fast 50% gekürzte Fassung ohne Ton ersetzt worden, die u.a. zeigen soll, daß das norwegische Team - mit Henie an der Spitze - den olympichen Gruß beim Einmarsch nicht entbot. (Fast alle anderen Teams - die ihn selbstverständlich entboten - wurden heraus geschnitten, außer den bösen Nazi-Deutschen, bei denen das ja nicht anders zu erwarten war.) Daß ihnen das von der Teamleitung vorgeschrieben worden war, erfährt man nicht, und die Aufnahmen, in denen Henie ihn auf eigene Faust entbot, sind ebenfalls heraus geschnitten - anders als in der zuvor verlinkten Dokumentation, die aber sicher bald "gecancelt" werden wird, da sie ja in der Sprache der bösen Hitler-Reïnkarnation Wladimir Putin verfaßt ist und sich nicht ausdrücklich von diesem distanziert hat.)


1956
Januar: Henie versucht es erneut mit einer selbstproduzierten Show in New York. Der Erfolg hält sich in Grenzen.
Februar/März: Henie absolviert mit Chalfens Revue "Ice Vogues" eine Tournee durch Lateinamerika - traditionell ein Schwerpunkt dieses "Holiday on Ice"-Ablegers -, die überraschend zum Reinfall wird. Henie stößt altersbedingt (böse Zungen meinen auch alkoholbedingt) an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit als Eiskunstläuferin. Sie erhält daraufhin keinen neuen Vertrag mehr; ihre Profi-Karriere ist beendet.
Juni: Henie heiratet in 3. Ehe den wohlhabenden Reeder Niels Onstad. (Auch diese Ehe bleibt kinderlos, hält aber, bis der Tod sie scheidet.)
Auf dem Bild wirken die beiden wie Vater und Tochter - doch der Schein trügt: Henie hatte bestimmt keinen Vaterkomplex und stand nicht auf deutlich ältere Männer. Tatsächlich war der Jugendfreund ihres Bruders Leif erst 47 - also nur 3 Jahre älter als sie - und sollte sie um 9 Jahre überleben.


Was tut ein Ehepaar, das keine Kinder, aber Geld zuviel hat? Es beginnt, letzteres für irgendwelchen Unsinn aus dem Fenster zu werfen. Bei Henie und Onstad ist es "moderne Kunst". Sie legen eine Sammlung an, in der sich MachWerke von Pablo Picasso und anderen Schmierfinken begnadeten Künstlern wiederfinden.


Picassos Portrait von Sonja Henie
Die Ähnlichkeit ist verblüffend...

1958
Henie spielt sich selber in dem selbstproduzierten Pseudo-Dokumentarfilm "Hello London", der überwiegend aus Zusammenschnitten ihrer alten Filme besteht.
Nachdem dieser floppt, gibt sie das Projekt - das ursprünglich mehrere Fortsetzungen mit anderen europäischen Hauptstädten haben sollte - auf.

1961
Henie und Onstad überführen ihre Kunstsammlung aus steuerrechtlichen Gründen in eine Stiftung, ebenso ihre Sport-Trofäen u.a. Auszeichnungen.


1968
August: Henie und Onstad verlegen ihre Stiftung nebst Sammlung in das nach ihnen benannte neue "Kunstcenter" in Bærum am Oslofjord, als "Versöhnungsgeschenk" an den Staat Norwegen.
(Es mag viele Museen geben, deren Ausstellungsräume das Niveau von Lagerhallen haben, auch viele Museen, deren Exponate wie wertlose Schmierereien wirken; aber diese Kombination dürfte wohl einmalig sein :-)


1969
12. Oktober: Sonja Henie-Onstad stirbt an Leukämie. Sie wird unweit ihres "Kunstcenters" beigesetzt.


* * * * *

1976
Henie wird in die "Hall of Fame" des Eiskunstlaufs aufgenommen.

1982
Henie wird in die - männerdiskriminierende - "Hall of Fame" der Sportlerinnen aufgenommen. (Eine "Ehre", gegen die sie sich posthum nicht wehren kann :-)
Eine vergleichbare "Hall of Fame" nur für männliche Sportler gibt es nicht - sie würde wohl auch sofort als "frauendiskriminierend" verboten werden. Es wird jedoch diskutiert, ob erstere nicht künftig auch für die Gemeinschaft der TTT (Tunten, Transen und Tiverse)LGBT (Lesben, Schwule, Bi- und Transsexuelle) geöffnet werden muß, da diese inzwischen - jedenfalls in den USA - auch bei Frauen-Wettbewerben antreten dürfen.********

1985
In dem Eisrevue-Film "Norge i våre hjerter" wird Henie von der Studentin aus UppsalaSchlagersängerin Kirsti Sparboe********* gespielt.

1990
Die norwegische Post widmet Henie eine Briefmarke zu 4 Kroner.


Auf dem Büchermarkt erscheint eine Henie-Biografie mit dem Titel "Queen of Ice - Queen of Shadows" (norwegische Ausgabe: "Min søster Sonja Henie [Meine Schwester S.H.]") unter dem Autorennamen "Leif Henie" - der freilich schon 1984 das Zeitliche gesegnet hat. Tatsächlicher Verfasser ist der jüdische Schmierenjournaillist Raymond Strait, der sich auf Machwerke dieser Art und Güte spezialisiert hat. (Es ist aber nicht auszuschließen, daß er dabei auf Material von L.H. zurück gegriffen hat; das Verhältnis zwischen den Geschwistern war in ihren letzten Lebensjahren zerrüttet.) Darin wird alles bestätigt, was Wirtz nach 1950 über seinen Ex-Star behauptet hatte.


Oksana Bajul - 1994 Olympia-Siegerin im Eiskunstlauf - erwirbt 2018 die Rechte und verfilmt das Buch mit sich selber in der Titelrolle.
Man mag der gebürtigen Ukraïnerin wohl glauben, daß sie dieser Stoff faszinierte, da er - unabhängig von seinem Wahrheitsgehalt in Bezug auf Henie - jedenfalls auf sie selber in hohem Maße zutraf: Ebenso jung wie Henie zum Star geworden, noch jünger als Henie in die USA ausgewandert, um Profi zu werden, dort zunächst überaus erfolgreich, aber ungefähr im gleichen Alter wie Henie auf den absteigenden Ast geratend und zur Flasche greifend. (Dikigoros wird nicht mehr miterleben, ob sie auch ähnlich wie Henie endet; aber seine jüngeren Leser können ihre Lebensgeschichte ja weiter verfolgen :-)

1993
Der norwegische Regisseur und Drehbuchautor Edvard Hambro veröffentlicht "Sonja Henie - isens dronning [Eiskönigin]".
Die englische Fassung - "Sonja Henie - Queen of the Ice" - erscheint ein Jahr später, eine deutsche Fassung ("Königin auf dem Eis") erst 2006.

2012
Zu Henies 100. Geburtstag widmet ihr die norwegische Post zwei Briefmarken à 100 Øre - ihr amtlicher Wert scheint binnen weniger als einem Vierteljahrhundert um drei Viertel gesunken zu sein.


2014
Nach einem mittelgroßen Skandal wird das Henie-Onstad-Kunstcenter genötigt, das Bild "Profil bleu" von Henri Matisse kostenlos an die Erben des jüdischen Kunstschacherers Paul Rosenberg - nicht verwandt und nicht verschwägert mit dem Nazi-Filosofen Alfred Rosenberg - abzugeben. Diese hatten kackfrech behauptet, ihr Vorfahre habe das Bild 1937 vom Künstler persönlich gekauft; 1940 sei es ihm von den bösen Nazi-Deutschen "geraubt" worden. Beweisen konnten sie das zwar nicht, aber wie das so ist in solchen Fällen, bekamen sie trotzdem "Recht".


Tatsächlich war es eher umgekehrt: Der dicke Hermann Reichsmarschall Hermann Göring hatte das Bild käuflich erworben - er hatte es nicht nötig, etwas zu rauben -; seine Sammlung war bei Kriegsende von den alliierten Besatzern geraubt sichergestellt und an einen anderen jüdischen Kunstschacherer verhökert worden, von dem es Niels Onstad gutgläubig erworben hatte. (Gutgläubigkeit schützt zwar in solchen Fällen nicht; das Bild hätte aber nicht an Rosenbergs, sondern an Görings Erben herausgegeben werden müssen.)


Sicherstellung deutscher Wertgegenstände durch alliierte Besatzer Befreier 1945/US-Ehrenmedaille

2018
In dem biografischen Film "Sonja" (der eigentlich für ihren 50. Todestag vorgesehen war, aber ein Jahr früher fertig wurde - zufällig oder im Wettlauf mit der Baiul-Produktion?) wird Henie von Ine Marie Wilmann dargestellt. (Der Untertitel lautet im norwegischen Original "Diva, Filmstar, Ikone", im Ausland "The White Swan [Der weiße Schwan]".)


*Das spricht sich nicht "Tsabó", sondern "ßóbo" (das 1. "o" offen, das 2. geschlossen). Szabó war - anders als Henie - tatsächlich "erblich vorbelastet": Schon ihre Mutter und ihr Onkel waren Welt- bzw. Europameister im Eiskunstlauf gewesen. Letzterer betrieb überdies ein eigenes Eis-Stadion, wo sie von Kindesbeinen an üben konnte. Auch sie trug im Wettkampf "kurze" (knielange) Röcke.

**Dikigoros setzt das in Anführungsstriche, da das Amateur-Statut schon damals ungeniert umgangen wurde. Henie selber erhielt zwar bis 1936 kein Geld; aber ihr Vater - der sie als Manager stets begleitete - ließ sich ihre Auftritte in klingender Münze bezahlen. Henie bekam lediglich "Geschenke" in Form von teuren Autos, Pelzen und Schmuck.

[Henie mit Vater] [Henie mit geschenktem Auto] [Henie mit geschenktem Pelz und Schmuck]

Daß man ihr das durchgehen ließ, ist umso bemerkenswerter, als ihre Nachfolgerin als Olympia-Siegerin und Eisrevue-Prinzessin, die Kanadierin Barbara Ann Scott, ganz andere Erfahrungen machen mußte: Nachdem sie 1947 Weltmeisterin geworden war, schenkte ihr die Stadt Ottawa - wo sie geboren war - ein Auto. (Wohlgemerkt nicht als Gegenleistung für irgendeinen Auftritt dortselbst, sondern als echtes Geschenk zu ihrem 19. Geburtstag.) Daraufhin drohte ihr das I.O.C., wenn sie es annähme, würde sie "wegen Verstoßes gegen das Amateur-Statut" von den Olympischen Spielen 1948 ausgeschlossen. Sie verzichtete auf das Auto, gewann die Goldmedaille und warf den I.O.C.-Bonzen (die selber Millionen an den Spielen verdienten) sofort anschließend den Krempel hin, um das Auto doch noch anzunehmen und Profi zu werden. (Sie sollte, nachdem Henie mit Wirtz gebrochen hatte, dessen neues "Zugpferd" werden.)

***Bis zu den Olympischen Sommerspielen 1936 einschließlich war das eine Selbstverständlichkeit, der sich lediglich die Angelsachsen entzogen. Die Franzosen entboten ihn auch noch bei den ersten Olympischen Spielen nach dem Zweiten Weltkrieg, Sportler einiger lateinamerikanischer Staaten sogar noch 1972 in München. Danach machten linke Geschichtsklitterer den völlig verblödeten Medienkonsumenten weis, daß der olympische Gruß ein "Nazi"-Gruß sei und daher verboten werden müsse.

****Diese Behauptung steht auf schwachen Füßen. Henie sprach gutes Schul-Englisch - was umso erstaunlicher war, als ihre Eltern sie vorzeitig von der Schule genommen hatten, damit sie sich ganz auf ihre Eiskunstlauf-Karriere konzentrieren konnte, und ihr statt dessen Ballett-Unterricht bei einer russischen Immigrantin angedeihen ließen.
Henie hatte zwar einen leichten skandinavischen Akzent; aber der störte - außer ein paar professionellen Kritikastern - kaum jemanden. In den 1930er Jahren war das US-amerikanische Englisch noch nicht wirklich gleichgeschaltet; es gab große Sprachinseln, in denen es überhaupt nicht gesprochen wurde, sondern Jiddisch, Polnisch, Russisch, Schwedisch o.a. (Nein, Deutsch und Französisch nicht mehr, Spanisch und Arabisch noch nicht.) Ein "ausländischer" Akzent wurde als beinahe selbstverständlich hingenommen und hätte die Kinogänger - die ja selber oft Immigranten waren - kaum gestört. Es war ganz einfach so, daß Henie - die keine schauspielerische Ausbildung genossen hatte - besser Eis laufen als daher quatschen tiefschürfende Sprechrollen ausfüllen konnte, weshalb sich dieser Schwerpunkt aufdrängte.

*****Entgegen einem weit verbreiteten Irrglauben wurde sie das nicht bereits 1940 durch die Heirat mit dem US-Amerikaner Topping. Die Eheschließung führte nicht automatisch zur Staatsbürgerschaft, sondern gab nur Frauen ("nur" in beiderlei Sinne des Wortes - für [Ehe-]Männer galt das nicht!) einen Anspruch darauf, US-Bürgerin zu werden. Es war zwar allgemein üblich, diesen geltend zu machen (böse Zungen behaupten sogar, daß viele Ehen überhaupt nur deshalb geschlossen wurden :-), aber gerade unter "Celebrities" gab es Ausnahmen. Henie stellte zunächst keinen Einbürgerungsantrag.
(Sie nahm auch nicht den Namen ihres Ehemannes an und vereinbarte - damals ganz unüblich - Gütertrennung. Aus gutem Grund: Topping war zwar theoretisch ein reicher Erbe; aber seine noch lebende Mutter war Vorerbin und hielt ihn kurz; daher lag er, sobald er sein monatliches Budget ausgeschöpft hatte, ständig seiner Frau auf der Tasche.)
Das war wichtig, denn nach dem Krieg wurde ihr vorgeworfen, daß sie sich nicht schon im April 1940 an der nun verstärkt einsetzenden Hetze gegen alles Deutsche beteiligte. Sie erwiderte darauf zurecht, daß sie als Immigrantin ohne US-Staatsbürgerschaft dem Verbot jeglicher politischer Betätigung unterlag und daß Personen, die dagegen verstoßen hatten, bereits wiederholt abgeschoben worden waren - die USA waren ja offiziell noch neutral.
(Entsprechende Bestimmungen gibt es in allen Dikigoros bekannten Rechtsordnungen der Welt - auch im Asylgesetz der BRDDR. Er wünschte nur, daß diese auch konsequent angewendet würden; dann hätte man mit Terror-Organisationen wie z.B. der PKK oder der HAMAS - die weitgehend aus deutschen Steuergeldern finanziert werden - kein Problem mehr.)
Nachdem Henie US-Amerikanerin geworden war, machte sie brav mit: Kostenlose Truppenbetreuung, Millionen-Spenden an das US-Militär und "patriotische" Interviews waren nun an der Tagesordnung.

******Man könnte auch - und richtiger - sagen, daß dadurch der 1939 ausgebrochene Krieg in Europa und der 1937 ausgebrochene Krieg in China zum Weltkrieg wurden. Roosevelt hatte sich - unter Bruch der US-Verfassung - zum drittenmal zum Präsidenten wählen lassen mit dem Versprechen, die USA aus dem Krieg heraus zu halten. (Rund 75% der Wahlberechtigten waren deutscher, irischer, italienischer, mexikanischer oder schwedischer Abstammung und wollten keinen Krieg, schon gar nicht gegen ihre Mutterländer bzw. für ihre Unterdrücker.)

*******Henies Anhänger haben das als besonders tragisch dargestellt, da sie "so gut mit Kindern umgehen konnte" - jedenfalls mit denen ihres Bruders und ihrer Ehemänner aus vorherigen Ehen.
Nachprüfen läßt sich das nicht. Glaubhaft ist allerdings, daß sie gut mit Tieren konnte - sie hielt Katzen und Hunde.


Erinnert Euch das 2. Bild von links auch an die Szene mit dem albanische Flüchtlingsmädchen aus dem Film "Wag the Dog"?

********Diese Diskussion ist überholt, seit anno 2013 in Chicago die "National Gay and Lesbian Sports Hall of Fame" eingerichtet wurde. Zu deren ersten Rühmlingen zählten die Bierbrauerei Anheuser-Busch und die Sportartikelfirma "Nike", die beide bevorzugt Transen als Werbeträger einsetzten - auch unter Inkaufnahme erheblicher Umsatzeinbußen durch Boykotte ihrer Hetero-Stammkundschaft - sowie der MMA-Transvestit Fallon Fox, der bereits ein halbes Dutzend echte Frauen, die dumm genug gewesen waren, gegen ihn anzutreten, krankenhausreif geschlagen hatte. Schwimmende und Fußballernde folgten. (Dikigoros ist gespannt, wann die erste Transe in Spitzenröckchen bei den Meisterschaften der Eiskunstläuferinnen antritt - eine höhere Sprungkraft wäre jedenfalls gewährleistet :-)

*********Was der Ungarin recht ist, soll der Norwegerin billig sein: Das spricht sich nicht "Kırsti Schbarbö", sondern "Kjirßti [oder Kchirßti] ßpárbu-e", mit zwei geschlossenen "i" im Vornamen und einem deutlich vom "u" getrennten "e" im Nachnamen. (Das deutsche "ö" schreibt sich auf Norwegisch "ø".) Und die von ihr besungene Universitätsstadt spricht sich nicht "Úppßala", sondern - je nach Dialekt, deren es in Schweden sechs gleichberechtigte nebeneinander gibt - "Übsála" oder "Öbsála", jeweils mit weichem, stimmhaftem "s". (K.S. ist freilich insoweit exculpiert, als es letzteres im Norwegischen nicht gibt :-)
À propos: "Henie" spricht sicht nicht "Hänni" - das sagen nur die Angelsachsen, die kein geschlossenes "e" sprechen können und auch den deutschen Boxer Schmeling "Schmälling" oder "Smälling" nannten -, sondern "Heeni-e". (Gesprochenes "Hänni" würde sich "Henni" schreiben. Wie steht in der Einleitung eines jeden Norwegisch-Lehrbuchs: "Kurze Vokale vor einfachen Konsonanten gibt es nicht!" Es gibt auch kein "ie", das wie langes "i" gesprochen würde; es taucht nur in Wörtern auf, die auch im Deutschen mit getrenntem "i-e" gesprochen werden, wie z.B. "Familie.) Dikigoros hätte das vielleicht an den Anfang setzen sollen statt an den Schluß, aber dies ist ja eine deutschsprachige Seite, und er hätte bis vor kurzem nicht gedacht, daß jemand außerhalb des englischen Sprachraums das falsch machen könnte.


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