by Erich Kassing  

DIE SCHLACHT UM VERDUN - EIN BEITRAG ZUR MILITÄRGESCHICHTE DES ERSTEN WELTKRIEGES 1914 - 1918

Verdun > Militärbauten > Unterstände im Caureswald

                  

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DIE SCHLACHT UM VERDUN 
MILITÄRBAUTEN
UNTERSTÄNDE IM CAURESWALD
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Der Caureswald (Bois des Caures) liegt als großes Waldgebiet zwischen Beaumont, Flabas, Haumont und Ville.

   FRANZÖSISCHER UNTERSTAND R 2

Am 22. Februar 1916 leisteten das 56. und das 59. Jägerbataillon unter ihremFranzösisches Kepi M 1884, 1916 Befehlshaber Lieutenant Driant gegen die deutschen Angreifer erbitterten Widerstand. Aus dieser Zeit existieren u.a. noch einige französische MG-Unterstände und der Befehlsbunker R 2 von Driant.

Der französische Befehlsbunker R 2 am Rande des Caureswaldes, westlich nahe der Straßengabelung Flabas/Ville, wurde vor 1914 von französischen Pionieren erbaut. Die betonierte Anlage R 2  besteht aus einem länglichen Raum mit 3 Eingängen.

Unterstand R 2 aus südöstlicher Richtung, 2003

Während des ersten Angriffstages, am 21. Februar 1916, stießen die deutschen Truppen im Caureswald sofort auf sehr starken französischen Widerstand, denn der Wald galt bei den Franzosen als Eckpfeiler der Verteidigung von Verdun. Es entwickelten sich erbitterte Nahkämpfe bei Schneefall und großer Kälte.

Innenansicht vom Unterstand R 2 aus westlicher Richtung, 2003

Am 22. Februar 1916, dem zweiten Tag des Angriffs der deutschen Truppen auf Verdun, lagen französische Truppen, Soldaten der 56. und 59. Jägerbataillone, unter dem energischen Befehl von Oberst Driant im dichten Caureswald.

Die deutsche Artillerie nahm die französischen Stellungen unter schwerem Feuer. Auf der deutschen Seite kämpften die Infanterie-Regimenter Nr. 81, Nr. 87, Nr. 115 und Nr. 117.

Der französische Oberst Grasset schreibt dazu:

Die letzten Widerstandskämpfe konzentrieren sich nun um R 2, wo Driant acht Gruppen, ungefähr hundertzwanzig Jäger zusammengezogen hat ... In den Schützengräben um R 2 ist jedermann voll eingesetzt: Jäger der 56. und 59. Bataillone, Pioiere, Funker, Melder, Feldköche, Wachposten, die Artilleristen von den 5,8-cm-Geschützen, MG-Schützen.

Letztlich mußten die Franzosen am 22. Februar 1916 den Caureswald räumen. Oberst Driant fiel dabei im Kampf. Beide französische Bataillone wurden fast vollständig vernichtet!

Nach dem Krieg hat man den zerstörten Caureswald wieder aufgeforstet. Die betonierte Anlage R 2 befindet sich in einem guten Zustand und kann besichtigt werden.

   DEUTSCHE UNTERSTÄNDE

Die folgenden deutschen Unterstände im Caureswald sind während des Jahres 1918 in Nähe der ersten deutschen Linie entstanden. Alle BautenDeutsche Feldmütze, 1916 erhielten den Namen eines Tieres: Habicht, Hai, Büffel, Nilpferd, Krokodil, Mammut, Nashorn und Walfisch. 

Die Beschriftungen und die Unterstandseingangsnummerierungen wurden, vor Verdun in dieser Form u.a. noch im Bois de Thiel (ehemaliger Feldbahnhof Frosch) und in der Wavrille (Seehund) anzutreffen, kunstvoll aus Kieselsteinen angefertigt. Der weitere Inschriftenwortlaut der Bunker läßt darauf schließen, daß es sich bei den Erbauern um Pioniere eines Minierungskommandos (Minkdo.) handelt. Die eigentliche Funktion der betonierten Unterstände (evtl. Artilleriebeobachtungsbunker) ist unbekannt.

Der 1918 erbaute Betonbunker Habicht  liegt im nördlichen Teil des Caureswaldes. Von den beiden Zugängen führt eine kleine Treppe auf die Decke des Unterstandes (2003).

Der 1918 erbaute Betonbunker Krokodil. Er wurde ebenfalls 1918 im Caureswald vom Minkdo. errichtet (2003).

Die in Kieselsteinen ausgelegte Aufschrift Krokodil 1918 Minkdo (2003).

Eingang zum 1918 erbauten Unterstand Mammut (2003).

1918 erbauter Bunker mit Schützenauftritt  und der in Kieselsteinen ausgelegten Aufschrift Hai 1 (baugleich mit Hai 2) (2003).  

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Quellen und Literatur:
  • Arens, Walter: Infanterie-Regiment Nr. 155, Oldenburg 1931. 
  • Ettighoffer, Paul: Verdun. Das große Gericht, München 1992. 
  • Lefebvre, Jacques-Henri: Die Hölle von Verdun, Paris 1969. 
  • Offenbaecher, Kurt: Infanterie-Leibregiment Nr. 117, Oldenburg 1931. 
  • Offiziersbund des Regiments (Hg.): Infanterie-Regiment Nr. 87, Oldenburg 1931. 
  • Schwalm, Otto u.a.: Infanterie-Regiment Nr. 81, München 1932. 
  • Wentz zu Niederlahnstein, Rolf: Leibgarde-Infanterie-Regiment Nr. 115, Oldenburg 1929. 
  • Werth, German: Verdun. Die Schlacht und der Mythos, Bergisch-Gladbach 1979.
Abbildungen:
  • Erich Kassing.

 

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