by Erich Kassing  

DIE SCHLACHT UM VERDUN - EIN BEITRAG ZUR MILITÄRGESCHICHTE DES ERSTEN WELTKRIEGES 1914 - 1918

Verdun > Militärbauten > Gallwitz-Tunnel auf Höhe Mort Homme / Toter Mann

                  

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DIE SCHLACHT UM VERDUN 
MILITÄRBAUTEN
GALLWITZ-TUNNEL AUF HÖHE MORT HOMME / TOTER MANN
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Der Gallwitz-Tunnel, auch Rabenwald-Tunnel genannt, liegt auf dem linken Maasufer auf der Doppelhöhe "Toter Mann" (Mort Homme). Der Tunnel führte vom Rabenwald durch die Caurettes-Mulde in das Caurettes-Wäldchen und schließ- lich auf die Anhöhe 285,9.

Der Großtunnel Gallwitz-Tunnel (franz.: Rabenwald-Tunnel) wurde von deutschen Pionieren und Infanteristen der Kampfverbände ab August 1916 im nördlichen Bereich des "Toten Mannes" erbaut, am 3. Mai 1917 eingeweiht, letztlich aber nie vollendet.

Deutsche Tunnel-Grundriss-Zeichnung, 1917

Primäre Aufgabe des durch festen Kalkstein führenden Tunnels sollte es sein, die deutschen Mannschaftsreserven verlustarm in die zweite Linie zu bringen.

Im Krieg existierte an Ein- und Ausgängen: Ein Doppelhaupteingang im Raben- wald, drei Nebeneingänge und in der Caurettesmulde ein südlicher Ausgang, den man aus 45 m Tiefe auf Leitern verlassen konnte. 

Der Tunnel hatte eine ungefähre Länge von 800-1000 m, eine Breite von 3-3,5 m und eine Höhe von 2,5 m. Für die Soldaten existierten mehrere Verbandsräume, Gefechtsstände, Küchen, Maschinenraum, Elektrozentrale, Werkstätten und Unterkünfte: drei Betten übereinander. Für die drei Pferde, die die Tunnelbahn zogen, stand ein Stall zur Verfügung. Ventilatoren sorgten für frische Luft; außerdem gab es eine Tunnelbeleuchtung.

Bei ihrem Vormarsch gelangten die deutschen Truppen am 6. März 1916 an die Hänge des Toten Mannes. Nach fünfstündiger Beschießung konnten sie am 14. März die Höhe 265 erobern. Die Höhe 295 blieb aber in französischer Hand.

Am 20. Mai 1916 besetzten die Deutschen die Höhe 295 und bis zum 29. Mai 1916 auch den Frontabschnitt Toter Mann-Cumières. 

1917 fanden ebenfalls heftige Kämpfe statt. Während der Stellungskämpfe erhielt Nach der französischen Einnahme des Gallwitz-Tunnels, 1917 der Tunnel mehrere Artillerietreffer!

Das Leben im Gallwitz-Tunnel muß sehr deprimierend gewesen sein: Schlechte Luft, wenig Sauerstoff und der ständige Artilleriebeschuß führten u.a. zu apathischen Zuständen bei den Soldaten.

Am 20. August 1917 eroberten die Franzosen nach über eintägigem Kampf den Tunnel. Fast fünfhundert deutsche Soldaten mußten sich den mit Flammenwerfern ausgerüsteten Angreifern ergeben.

Vom Gallwitz-Tunnel existiert heute nur noch ein nicht betretbarer Lüftungs- schacht (Himmelsleiter) auf der Kammhöhe des Rabenwaldes, der einzige noch vorhandene Eingang zum Tunnel.

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Weiterführende Literatur:
  • Buhr, Wilhelm: Die Geschichte des Pionier-Bataillons Nr. 7 und seiner Kriegsverbände, Oldenburg 1938. 
  • Francois, Hermann von: Der deutsche Kronprinz, Leipzig 1926. 
  • Frèmond: Verdun-Illustrierter Führer durch die Schlachtfelder (1914-1918), Verdun 1958. 
  • Groos, Karl: Infanterie-Regiment Nr. 13, Oldenburg 1927. 
  • Hirschel, Otto: Geschichte des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 221, Oldenburg 1925. 
  • Kameradschaft des R.I.R. 24 (Hg.): Geschichte des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 24, Berlin 1936. 
  • Kameradschaft des R.I.R. 35 (Hg.): Geschichte des Reserve-Infanterie-Regiments Nr. 35, Berlin 1935. 
  • Klauer, Markus: Die Höhe Toter Mann, Essen 2001. 
  • Meißner, Erich u.a.: Das Königlich Preußische Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 37, Berlin 1933. 
  • Utzinger, Adolf: Das Fußartillerie-Bataillon Nr. 39, Oldenburg 1931. 
  • Verein ehemaliger Offiziere (Hg.): Das Westfälische Fußartillerie-Regiment Nr. 7, Oldenburg 1932.  
  • Werth, German: Verdun. Die Schlacht und der Mythos, Bergisch Gladbach 1979.
Abbildungen:
  • Unbekannt.

weiter mit Militärbauten

Kronprinzen-Tunnel

Der Großtunnel Kronprinzen-Tunnel (franz.: "Tunnel Cumont") wurde im Zuge des zermürbenden Stellungskrieges von deutschen Pionieren und Infanteristen der Kampfverbände im nordwestlichen Bereich des "Toten Mannes" erbaut.

Unter Leitung von Leutnant Lenze begann man im August 1916 mit dem Bau des Tunnels. Unter den Pionieren befanden sich auch zahlreiche westfälische Bergleute. Der Tunnel hatte ungefähr eine Länge von 800-1000 m, eine Breite von fast 3-3,5 m und eine Höhe von 2,5 m.

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