"Die Physik der Unsterblichkeit"
ein Buch von F.Tipler als Ausgangspunkt für eine Diskussion über Physik und Religion. Ist Theologie wirklich ein Teilgebiet der Physik, wie Tipler schreibt?
Gedanken und Material zu diesem Thema von P. Krahmer
Aber Vorsicht, vom rein klassisch-
physikalischen Standpunkt aus betrachtet ist hier so manch
Fragwürdiges enthalten.
Klassiche Physiker stecken solche Gedanken in den Metaphysik-
Kasten und sagen: Mich interessiert zwar die Welt als Ganzes,
aber eben nicht diese Metaphysik. Und Metaphysiker wiederum
generieren gerne zwei Welten: die niedrige Welt der Realität und
die höherstehende Metaphysik, natürlich mindestens um eine
Dimension höher.
Im Folgenden sollen Brücken zwischen beiden Extrema angedeutet
werden die naturgegeben weder aif der einen noch der anderen
Seite fachlich voll fundamentiert sein können. Ein Versuch eben,
der Jenen interessieren dürfte, der tiefer fragt.
Diskussionsform Kosmologie-Physik bis Metaphysik
Einleitung - Warum dieses Thema, allgemeine Gedanken und Sätze zur "wahren Physik" |
1. Kosmologie und Anthropisches Weltbild |
2. Kosmogonie und Urknall |
3. Quantenmechanik - Holistische Welt
- Nichtlokalität 3.2 EPR- Experiment 3.3 Unbestimmtheitsrelation 3.4 Capra´s TAO der Physik |
4. Tiplers Omegapunkt Theorie 4.2 Bibelzitate 4.3 Eigenschaften des Omegapunktes - oder "Gottes" 4.4 Determinismus und Willensfreiheit 4.5 Computermetaphysik 4.6 Was geschieht nach der Auferstehung - Himmel und Hölle |
5. Begriffe und Literatur weiterführende Links |
Da
diese Ausführungen mehr als nur Tiplers Aussagen
diskutieren wollen, darf ich zur schnellen Information an
den Anfang zwei LINKS zu Tiplers Buch stellen: |
Um es vorweg zu sagen: Das Buch Tiplers
löst diese Fragestellung keinesfalls.
Es kann aber, gerade der fundamentalen Gedanken im
Einführungskapitel wegen, trotzdem gut als Ausgangspunkt für
Diskussionen zur Thematik "Physik und
Naturwissenschaft" dienen.
So zeigen Diskussionen in der evangelischen Studentengemeinde
Schweinfurt, an Besinnungstagen für Oberstufenschüler, in einm
Radiointerview über Tiplers Theorie mit mir in einer regionalen
Kirchensendung des kath. Diözese Würzburg, wie stark gerade
junge Menschen an diesen Fragestellungen interessiert sind. Um so
wichtiger ist es hier, Wissenschaft und Pseudowissenschaft,
Fakten und Fiktionen zu trennen. Ohne fundierte Kenntnisse in
Physik und Theologie können solche Diskussionen leicht schief
laufen, und etv. vollkommen mißverstanden werden. Bei all
solchen Bestsellerbüchern tauchen gewaltige Lücken in der
Beweisführung auf. Um diese zu erkennen, benötigt man schon
gewisse Kenntnisse in der QM (Quantenmechanik) und der allg.
Relativitätstheorie. Um z.B. Capras Buch das TAO der Physik zu
erkunden sind darüber hinaus auch noch Kenntnisse zum Buddhismus
notwendig. Letztere sind sehr schwer zu erwerben, m.E. weit
schwerer als der rationale Zugang zur QM.
Da auch ich, weder eine allgemein gültige physikalische Weltformel gefunden habe, noch im Sinne Buddhas richtig erleuchtet bin, muß ich voranstellen, daß folgende Zeilen keineswegs eine wissenschaftliche Abhandlung darstellen. Es sollen hier lediglich Einlesehilfen und Materialien zu dieser Thematik gegeben werden.
So findet man bei Mountain
Man Graphics, Australia eine nette Gesamtdarstellung zur
Weltanschauungen großer Menschen , von der Rig Veda über Jesus
hin bis zu den "human rights" der UN.
The Rig
Veda - with Vedic History Resources in dieser Sammlung ist
als ältestes Zeugnis besonders lesenswert.
Aber Vorsicht! Nicht
nur im Internet gibt es Astrologie, Wundersame Dinge und das mit
hohen Besucherzahlen. Die Amerikaner haben dafür den Begriff BAD
SCIENCE geprägt. Ein Lehrer hat zu diesem Thema eine große
Websammlung kreiert. Es ist verrückt, was es da alles gibt:
Bad
Science , aber im Unterricht nur nach vorherigem Studium
ansehen!
Persönlich halte ich zwei Bibelstellen für besonders hilfreich
(auch im Unterricht) die die Größe des Menschen betreffen:
Wo
warst du, als ich die Erde gründete? Sage mir's, wenn du
so klug bist! DAS BUCH HIOB (IJOB) Denn
er(Gott) weiß, was für ein Gebilde wir sind; er gedenkt
daran, daß wir Staub sind. Ein Mensch ist in seinem
Leben wie Gras, er blüht wie eine Blume auf dem Felde;
wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da, und
ihre Stätte kennet sie nicht mehr. Die Gnade aber des
HERRN währt von Ewigkeit zu Ewigkeit über denen, die
ihn fürchten, bei denen, die seinen Bund halten und
gedenken an seine Gebote, daß sie danach tun. |
Die Suche ist interessant! |
In Diskussionen zu obiger Thematik besonders mit Schülern, stelle ich am Anfang (!) meine Position als Christ knapp dar. Als solcher glaube ich fest an meine Auferstehung und bin auf Tiplers Auferstehungstheorie eigentlich gar nicht angewiesen. Als Physiker (mit einer Diplomarbeit zur QM) kann ich etwas Spreu von Weizen trennen, allerdings stehen sich bei der Interpretation der QM auch Nobelpreisträger in diversen Ansichten gegenüber. Nun, die einen plädieren dann wohl für Gerste oder Hafer, die anderen für Weizen. Ein Exot pocht auf seinen Reiskörnern. Leicht dagegen fliegt der pseudowissenschaftliche Spreu, der sich im Internet dann auch noch global verteilen kann!
Theologie und Physik gehen heute sehr wohl aufeinander zu, ganz anders als am Anfang dieses Jahrhunderts. Die "wahre Religion" ist allerdings mehr denn je(?) in Frage gestellt. Wie aber sieht es mit der "wahren Naturwissenschaft" aus:
Nach dem positivistisch mechanischem Denken des 19.Jahrhunderts brachte uns das 20.Jahrhundert die Quanten- und Wellenmechanik mit ihren statistischen und ganzheitlichen Aussagen. Zwar glauben auch heute noch viele Nichtphysiker den physikalischen Welterklärungen, und doch wächst auch Skepsis. Noch bis in die 50 er Jahre dieses Jahrhunderts herrschte allgemein die Auffassung, daß die Physik die Welt besonders realistische darstellt. Die Atombombe beendete den zweiten Weltkrieg mit der vollen Macht, die die Physik den Technikern und Militärs gab. Der Flug des Menschen zum Mond, aber auch die Alltagstechnik wurden als Erfolge der Physik gewertet. Weitverbreitet herrscht die Meinung, daß die Physik die Welt prinzipiell vollständig erklären kann, zumindest bei den meisten Nicht- Physikern. Und es wurde bis auf den heutigen Tag immer mehr möglich, durch die naturwissenschaftliche Methode der schrittweisen Verbesserung bestehender Dinge aber auch benutzter Denkmodelle.
"We are trying to prove ourselves wrong as quickly as possible, because only in that way can we find progress." - sagt - Richard Feynman zum The Character of Physical Law
Dies ist aber noch lange kein Beweis, daß die Naturwissenschaft, die Physik wahr sind. Sie ist nur in einem relativ klein Feld der zeitlichen und räumlichen Entwicklung gültig. Wahr ist die moderne Physik nur innerhalb ihrer technischen Anwendungen, und dem gesamten sie tragenden Umfeld in der Gesellschaft.
So muß der aufrichtige Physiker heute immer sagen: im Rahmen dessen, was heute erkennbar und erprobt ist, verhält es sich eindeutig so wie dargelegt. Diese Forderung klingt zunächst sehr einsichtig. Der Physiker muß sagen, die Kernenergie ist sicher, nach dem heutigen Standpunkt, allerdings gibt es da ein gewisses Risiko, das wir noch nicht abschätzen können, da wir noch keine Fakten dazu haben. Oder der Genbiologe kann behaupten, daß manipulierte Züchtungen für den Verzehr harmlos sind, zumindest nach dem derzeitigen Stand der Erkenntnisse der Biologie, was sich aber bei neuen emirischen Erkenntnissen durchaus als unwahr herausstellen könne.
Das klingt etwas unsicher und ist auch weitgehend unüblich.
Der Richter sagt auch, nach dem derzeitigen Beweisstand ist der Angeklagte schuldig und muß ins Gefängnis, obwohl neue Fakten eine Revision ergeben könnten. Der Arzt ist da schon vorsichtiger und sagt oft: nach menschlichem Ermessen müßten Sie geheilt sein. Der KFZ- Mechaniker sagt weit weniger: die Jahresinspektion ist gemacht, es ist alles in Ordnung, und trotzdem versagt der Motor oder die Bremsen am nächsten Tag.
Trotzdem billigt man dem Physiker im allgemeinen wohl eine
höhere Voraussagekraft zu als einem Automechaniker.
Die klassischen Naturwissenschafter gehen von der mechanistischen
Vorstellung aus, daß die Welt nach einem großen Plan erbaut
ist, bei dem zwar Einzelheiten teilweise noch übersehen werden,
der aber als Ganzes immer besser gelesen und interpretiert werden
könne. Je besser er auch die feinsten Einzelheiten kennt, um so
genauer sind seine Vorhersagen, umso wahrer ist seine Physik. Die
Quantentheorie lehrt uns nun aber eindeutig, daß wir uns von der
atomistischen Weltsicht lösen müssen. Die kleinsten Teilchen
existieren überhaupt nicht für sich alleine, sondern sind nur
im Zusammenhang mit ihrer Umgebung real, und haben je nach Art
ihrer wechselwirkenden Partnern, diese oder auch jene
Eigenschaft.
Der Volksmund sagt dazu einfach, es hängt eben Alles mit Allem zusammen.
Vielen analytischen Wissenschaftlern sind diese Erkenntnisse viel zu trivial, als daß sie wahr sein könnten. Das ist das Dilemma des modernen Wissenschaftlers.
Auch die Ökologie, die Systemtheorie oder Chaostheorie geben sich global. Trotzdem arbeiten sie klassisch analytisch, Sie betrachten ihre Systeme immer von den Einzelteilen aus und nicht vom Globalen her.
Ein Biotop wird dann zum Biotop erklärt wenn so und so viele seltene Arten ein Ganzes bevölkern. Vom Ganzen her gesehen weiß da der Wanderer mehr, der intuitiv fühlt, riecht schmeckt oder besser vom ganzen Anblick her einfach erkennt: dies ist ein Feuchtbiotop.
Das klingt wieder sehr einfach, und es ist tatsächlich so einfach. Ähnlich verhält es sich mit der Quantenmechanik und ihren globalen Wahrscheinlichkeitswellen. Die Welt ist weit tiefer eine Einheit als es sich der klassischen Physiker vorstellen kann. In diesem Sinne ist schon Goethe bei seinen Naturforschungen vorgegangen. Die wahre Physik muß nach ihm erahnt, erfühlt und einfach erkannt werden. Sobald Hebel und Gestänge die direkte Sicht erschweren, rückt der Forscher weiter von der wahren Natur der Welt weg. Sehr ähnlich drückte sich auch Heisenberg aus, der seine Quantenmechanik zwar mit Hebeln und Hilfmitteln als "nachbewiesen" sah, der aber trotzdem den Dingen eine ganz andere Wahrheitswertung zukommen ließ als klassisch, atomistisch denkende Physiker. Capra, immerhin ein studierter Physiker und Professor an einer amerikanischen Universität, vergleicht den Wahrheitswert der Physik, mit dem Wahrheitswert einer buddhistischen Erleuchtung. Er schießt dabei aber etwas über sein Ziel hinaus. Der empirische Boden der Physik bleibt für uns Erdenmenschen eben doch noch das tragende Element. Auch Goethe betrieb empirische Forschung, vergaß aber über der notwendigen analytischen Kleinarbeit nicht die große globale Sicht der Dinge.
Der gesunden Menschenverstand steht der modernen Physik oft
näher, als der Formelapparat der klassische Physik, dem manchmal
Physiker selbst nicht direkt folgen können. Wenn man sieht, wie
Computerprogramme spielend solche analytischen Formel- Probleme
lösen, kann man erahnen, daß nicht die Formeln das sind, was
wahr an der Physik ist, sondern etwas anderes: eine globale Sicht
der Natur.
Ein bisserl weiter ging bereits Budhha (500 v.Chr.), er nahm das
'Cogito ergo sum', das 'ich denke, also bin ich' des Abendlandes
in Potenz vorweg. Vielleicht liegt aber Buddha auch tatsächlich
eine Dimension höher als der analytische Geist der realen Welt.
We
are what we think. Wir sind das was wir denken. |
Aus technischen Gründen habe ich hier den folgenden Hauptteil absepariert.
Wer Satire liebt, mag die lange Datei Quantum
Quackery,V.J.Stenger,Hawaii holen. Wer dagegen ernsthaft mit
Physik beginnen will, kann Prof. Cramers hervorragende
Ausarbeitung
The
Transactional Interpretation of Quantum Mechanics zur
Quantenmechanik laden.
Bücher zur Physik am Rande der Religion:
Die
Physik der Unsterblichkeit, Tipler - bei Amazon.de
Den Versuch der Begründung einer Theologie auf der Grundlage der
Naturwissenschaften macht Peter-Paul Manzel in
seinem Buch "Evangelium der Naturwissenschaft".
Anthropisches Weltbild spielt auch dabei eine große Rolle. Das
Buch ist ohne Vorkenntnisse sehr leicht zu lesen und stellt
grundlegendes astrophysikalisches Wissen einfach dar.
Das
Evangelium der Naturwissenschaften, Manzel - bei Amazon.de
Weitere Bücher zu dieser Thematik:
Tao
der Physik, Capra - bei Amazon.de
Der
wissende Kosmos, Capra - bei Amazon.de
Liebe
und Physik,Gith - bei Amazon de
Die
Physik der Welterkenntnis, Deutsch - bei Amazon.de
Welt
der Physik - Gottes Welt, Schäfer - bei Amazon.de
Das
Große, das Kleine und der menschliche Geist, Penrose - bei
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