ARTHUR
PHLEPS
(29.11.1881 Birthälm - 21.9.1944 bei Arad
(gefallen))
»Akten um die "Deutsche Volksgruppe in Rumaenien" 1937 - 1945. Eine Auswahl«
Herausgegeben von Klaus POPA
Einzelheiten und Bezugsmoeglichkeiten
unter:
Peter
Lang Verlagsgruppe
Bern
- Berlin - Bruxelles - Frankfurt am Mainn - New York - Oxford -
Berlin
Ergaenzende Dokumente, die von anderen NS-Potentaten, in der Hauptsache von SS-Obergruppenfuehrer Gottlob Berger, Chef des SS-Hauptamtes und des SS-Ergaenzungsamtes, Schwiegervater von "Volksgruppenfuehrer" Andreas Schmidt, ueber Phleps handeln:
Nr. 211, S. 217f.; Nr. 217, S. 225f.;
Nr. 374, S. 359; Nr. 379, S. 378; Nr. 400, S. 395f.; Nr. 405, S. 399; Nr. 606,
S. 568f.; Nr. 607, S. 570.
Kriegsverbrecherische
Anordnungen von Artur Phleps
In Der Dienstkalender Heinrich Himmlers 1941/42, bearbeitet, kommentiert u. eingeleitet von Peter Witte, Michael Wildt, Martina Voigt, Dieter Pohl, Peter Klein, Christian Gerlach, Christoph Dieckmann, Andrej Angrick (Hamburger Beitraege zur Sozial- und Zeitgeschichte. Hg. von der Forschungsstelle fuer Zeitgeschichte in Hamburg, Quellen, Band 3), Hamburg 1999 heisst es ueber Phleps:
"Ehemaliger rumaenischer General, Kommandant des rumaenischen Gebirgskorps, Kommandeur Regiment "Westland" Juli 1941 - Januar 1942, Befehlshaber der Waffen-SS in Serbien Februar 1942, Kommandeur SS-Freiwilligen-Division "Prinz Eugen" Februar 1942 - Mai 1943, SS-Obergruppenfuehrer 21.6.1943" (S.708).
Hier weitere aufschlussreiche Stellen aus Himmlers Dienstkalender:
Vermutlich am Nachmittag des 10. April 1941 fragte Karl Wolff, Chef des persoenlichen Stabes RFSS Himmler, ob das SS-Fuehrungshauptamt der SS-Division "Reich" sofort Weisung geben solle, General Ph. in ihrem Verband am Einmarsch im serbischen Banat teilnehmen zu lassen. Himmler bejahte dies (Berger(1) an Juettner v. 10.4.1941, abschriftlich an Wolff mit dem Vermerk: "10.IV. 17.00", BA, NS 19/2724, Bl.20) (Dienstkalender Himmler S.148, Anm.21)
Ph. wurde am 29. April 1941 um 16 Uhr zusammen mit SS-Gruppenfuehrer Berger von Himmler empfangen. Berger foerderte Ph.s Aufnahme in die SS und seine Karriere, weil Ph. als populaerer Ex-Militär der rumaenischen Armee die Gewaehr fuer zahlreiche Freiwilligenmeldungen zur Waffen-SS von Seiten der Rumaeniendeutschen zu bieten schien (Berger an Himmler v. 10.4.1941, BA, NS 19/2724, Bl.20) (Dienstkalender Himmler S.154 u. Anm.43)
Zu dem am 3. November 1941 um 22.15 Uhr mit dem in der Wolfsschanze befindlichen Gruppenfuehrer Wolff gefuehrten Telefonat notiert Himmler: "Eindeutschung SS-Oberfuehrer Phleps(2)" (Dienstkalender Himmler S.253)
Wahrscheinlich noch im November 1941 wurde Ph. vom "Fuehrer" persoenlich zum SS-Brigedefuehrer befoerdert (Dienstkalender Himmler S.279)
Brigadefuehrer Ph. hatte am 31. Januar 1942 um 16 Uhr einen Termin bei Himmler (Dienstkalender Himmler S.333)
Himmler hatte eine Besprechung mit Ph. am 24. Februar 1942 um 14 Uhr bei einem Essen im Hotel Vier-Jahreszeiten in Muenchen in der Anwesenheit von SS-Gruppenfuehrer Meyszner, HSSPF(3) in Serbien, Gestapo-Chef Mueller, Waffeninspekteur und Inspekteur der Junkerschulen Walter Krueger und Staatsrat Turner, Chef der Militaerverwaltung in Serbien, wobei letzterer Himmler seinen "Gesamtsituationsbericht an den Reichsfuehrer SS. Betr.: Entwicklung der Lage in Serbien" vom 16.2.1942 (BA, NS 19/1730, Bl.123-136) uebergab (Dienstkalender Himmler S.361f.)
In der Vortragsnotiz Himmlers fuer den 8. März 1942 vor dem "Fuehrer" heisst es: "Stamm Freiwilligendivision Prinz Eugen". Laut Kumm, Vorwärts Prinz Eugen, S.38f. sollte Kommandeur Ph. unter ehemaligen Offizieren der Oesterreichisch-Ungarischen Armee Fuehrer und Unterfuehrer suchen (Dienstkalender Himmler S.373 u. Anm. 20 daselbst)
Vortragsnotiz Himmlers vom 16. April 1942: "Befoerderungen", u.a. Ph. (Dienstkalender Himmler S.398). Das Organ der Volksgruppenfuherung, "Suedostdeutsche Tageszeitung" (SODTZ) vom 28. April 1942, S.6 informiert ueber den an Phleps verliehenen militaerischen Grad: SS-Gruppenfuehrer.
Offenbar bei den auf die Ansprache Himmlers vor SS-Obergruppen- und Gruppenfuehrern im Haus der Flieger in Berlin am 9. Juni 1942 folgenden Einzelbesprechungen berichtete der Chef der Militaerverwaltung in Serbien, SS-Gruppenfuehrer Turner, dass er, nachdem er die Verfuegung ueber das Vermoegen der ermordeten serbischen Juden erhalten habe, dem Kommandeur der SS-Division "Prinz Eugen", Phleps, "einige Millionen" zur Finanzierung der Einheit persoenlich uebergeben habe. Wegen der ungeklaerten Regelung ueber das juedische Vermoegen liess der HSSPF Serbien, Meyszner, die SS-Division diese Gelder spaeter wieder zurueckgeben (Turner an Meyszner v. 29.8. und Meyszner an Himmler v. 4.9.1942, BA, NS 19/1672, Bl. 14f. und 38) (Dienstkalender Himmler Anm. 27, S.459)
In der Vortragsnotiz Himmlers vom 22. September 1942: "zwei Freiwilligen Divisionen Boehmen Maehren Korps Phleps. Fuehrer will sich ein paar Tage ueberlegen." (Dienstkalender Himmler S.565)
In seinem Vortrag vor Hitler am 10. Dezember 1942 schlug Himmler die Bildung einer weiteren SS-Division aus 20.000 Mann aus dem Rekrutenkontingent fuer die Luftwaffen-Felddivisionen vor, ferner die Aufstellung einer kroatischen SS-Division unter Phleps. Dessen schon existierende SS-Division "Prinz Eugen" sollten alle bewaffneten volksdeutschen Kraefte in Kroatien unterstellt werden (Himmler an Hitler v. 12.12.1942 [Entwurf], BA, NS 19/2251, Bl.1f.) (Dienstkalender Himmler S.640 und Anm.55 daselbst).
[10.4.1943] Das SSPHA an die PKzl. Ueberpruefung einer Liste von neun SS-Gruppen- und -Brigadefuehrern ohne Parteimitgliedschaft bzw. ohne Partei-Mitgliedsnummer durch die PKzl.: Sechs davon Parteimitglieder, die uebrigen drei (SS-Gruf. Demelhuber und Phleps sowie SS-Brif. v. Treuenfels) noch ohne Mitgliedsnummern. Absicht Himmlers, wegen der Aufnahme D.s und Ph.s' in die NSDAP an Bormann heranzutreten (APKZ I. Teil, .Bd.1, Nr.16811,S.827).
Am 22. Juni 1943 wird aus Berlin die Befoerderung von Ph. zum SS-Obergruppenfuehrer gemeldet (SODTZ 143. Folge, 23. Juni 1943, S.2). [Zweifelsohne erfolgte diese Befoerderung nicht nur als Anerkennung der militaerischen Erfolge in der Bekaempfung der serbischen und kroatischen "Banden", sondern auch, weil Phleps nun das NSDAP-Parteibuch besass].
Am 8. Juli 1943 wird aus Berlin mitgeteilt, Hitler habe dem Kommandeur der SS-Division Prinz Eugen, Obergruppenfuehrer Ph., das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz verliehen (SODTZ 156. Folge, 9. Juli 1943, S.2).
Biograhische
Information: Arthur Phleps, unser General der Waffen-SS, in: SODTZ 182.
Folge, 8. August 1943, S.10.
Die Wochenzeitschrift "Das Reich" wuerdigt "das Leben und die
militaerische Laufbahn dieses hervorragenden Offiziers" (SODTZ 176. Folge, 1.
August 1943, S.3).
Ritterkreuztraeger SS-Obergruppenfuehrer Arthur Phleps, in: SODTZ
188. Folge, 15. August 1943, S.10.
Foto: SS-Obergruppenfuehrer Phleps bei einer
Besichtigungsfahrt (SODTZ 218. Folge, 19. September 1943,
S.10).
Foto:
General Arthur Phleps (SODTZ 6. Folge, 9. Januar 1943, S.6).
Aus dem Boden gestampft. Die
Aufstellung und Ausbildung der SS-Division "Prinz Eugen" / Eine
traditionsgebundene Kampfgemeinschaft und ihr General (SODTZ 107. Folge, 9. Mai
1943, S.10).
E.
Mueller, Phleps und seine Maenner. Der Volksgruppenfuehrer besuchte die "Prinz
Eugen" Division [mit drei Photos] (SODTZ Folge 147, 29. Juni 1944,
S.3).
Die im Juni
1942 Kommandeur Phleps durch den Chef der Militaerverwaltung in Serbien,
SS-Gruppenfuehrer Turner, aus dem Vermoegen der ermordeten serbischen Juden zur
Finanzierung seiner Einheit, SS-Division "Prinz Eugen", persoenlich zur
Verfuegung gestelleten Millionen liess Phleps anscheinend nicht nur seiner
Einheit zugute kommen, sondern er schaffte es, ausreichende Summen beiseite zu
schaffen, um sich in Kronstadt auf dem Schlossberg ein zweistoeckiges Haus mit
Dachgeschosswohnungen in Fachwerkbaustil auffuehren zu lassen.
2. Das bezieht sich auf die Erteilung der reichsdeutschen Staatszugehoerigkeit
3. Hoeherer SS-Polzei-Fuehrer
RFSS - Reichsfuehrer SS = Heinrich Himmler
BA - Bundesarchiv
NS 19 - Archivbestand
SSPHA - SS-Personal-Haupt-Amt
PKzl. - Parteikanzlei der NSDAP, unter Bormann.
Brif. -
Brigedefuehrer
B e t r a c h t u n g e n
ueber die letzten politischen Ereignisse in Rumaenien."Die Legion ist tot, es lebe die Legion !" So schallt es sinngemaess aus dem Manifest des Staatschefs.1
[...]
Das an Selbstherrlichkeit grenzende Selbstbewusstsein der nun zur Macht gelangten, selten ehrgeizigen und faehigen Generalen / (2) duldet keine andere Macht neben sich. Daher war die Zweiheit: Staatschef /General Antonescu/ und Fuehrer der Legion /Horia Sima/ eine Paarung, die nicht haltbar war, zum Bruche fuehren musste, dies umsomehr als auch in der Zusammensetzung der Regierung, das Legionaersprinzip nicht eingehalten wurde.Hier der Staatsfuehrer, - alter Soldat, nur Soldat, hart gegen sich und die andern im Vordern (sic!), geradeaus im Planen und Handeln, keinem Kompromiss zugaengig, nur das Ziel vor Augen, apolitisch nach ganzer Veranlagung.2
Dort der Gegenpol, der junge Legionaersfuehrer, Idealist, voller Planung und begeisterter, mystisch religioes angehauchter Hingabe fuer die Sache, Fuehrer des Heeres der Legionaere, dieses ungefestigten Konglomerates der nach Stellen, Wuerden, Vermoegen und Brot lechzenden Maenner und Frauen, zumeist unausgegorene Jugend.
[...]Und das Resultat ? In seinem Aufrufe an die Nation der letzten Tage schildert General Antonescu das totale Versagen dieser Legionaere, ihren Undank, deren raeuberische Betaetigung in der erst 5 Monate dauernden Regierungszeit und folgert daraus die Notwendigkeit eines neuen Aufbaues der Legion durch ihn selbst. [...]Diese Rebellion wurde niedergeschlagen. Dank der Anwesenheit und des vermittelnden Wirkens der deutschen Wehrmacht. Ohne sie waere der Staatsfuehrer wohl nicht Herr der Lage geworden, da die legionaere Idee schon zu tief in die Massen eingedrungen ist und auch das junge Offizierskorp der rum. Armee erfasst hat. [...] / (3)
Die Legion bleibt was sie ist, jene Einheit in der sich wenig Faehige, mehr Idealisten und viele Opportunisten zusammenscharten, um ihren Staat, so wie sie ihn sehen, aufzubauen. Dieser Staat ist aber, wie wir in diesen 5 Monaten beobachten konnten, weit entfernt von dem den ihr hingemordeter Kapitan /Corneleu Codreanu/ ertraeumt und vorgezeichnet hat, denn die Selbstsucht und das Unvermoegen waren zu ueberwiegend um in der Gestaltung des Werkes dem Vorbilde treu zu bleiben. Was wird nun ?
[...] so muss man dem niederschmetternden Bekenntnis des Staatschefs in seinem Manifest nur zustimmend beifuegen, dass Unfaehigkeit, Diletantismsus, gepaart mit Willkuer und niederer Moral den guten Anfang zu einem traurigen Ende fuehrten. Das war aber von jedem Kenner der Verhaeltnisse zu erwarten. Die Versicherungen, der Wille genuegt nicht, - das Koennen, die Tat gilt allein!
[...] / (4)Kann dieser Mann, der die Wahl der Legionaere zum Staatschef machte, das Werk vollbringen, das dem grossen Kapitaen vorschwebte? Es muss aus folgenden Gruenden bezweifelt werden.
1) Die Persoenlichkeit des Staatschefs.
Nebst Fehlen einer politischen Veranlagung, greift er auch in der Wahl seiner Mitarbeiter fehl und sieht die formende Masse nur in der Perspektive des eigenen Ichs. Sein Auftreten und seine in Manifesten und Apellen zum Ausdruck kommenden persoenlichen Aeusserungen zeigen bereits zaesarenhafte Symptome, des durch die innehabende Macht der Stellung berauschten Mannes. Diese Symptome aber werden gesteigert und gefestet (sic!) durch die nun sturmartig anschwellende Huldigung der noch sklavisch empfindenden Masse des Volkes und bestaerkt den Staatschef im Vertrauen auf seine Unfehlbarkeit und truebt noch mehr den Blick fuer die wahre Lage.
[...] / (5)3.) Die Legion
Sie ist scheinbar tot und soll nun neu erstehen ! Diese Neuaufstellung, auf Befehl ist aber nicht durchfuehrbar, da die wahre Legion geworden ist und die Legionaere ihren Fuehrer Horia Sima oder dem noch verbliebenen hoechsten Chef treu bleiben. Nur wenig Wertige und der Mist der Mitlaeufer werden dem Rufe des Staatsfuehrers aus den Reihen der Legionaere Folge leisten. Also wird die wahre Legion abseits stehen und sich zu neuem Kampfe und Sturme ruesten, wird auch der kommunistischen Partei ihre gewesenen Mitglieder zurueckgeben, wird unterminierend, hemmend, pruefend, sprengend wirken ! Sie wird nicht ruhen ! [...]4.) Die Armee
Sie hat scheinbar entsprochen. Das Lob des Staatsfuehrers und die wenigen Opfer /2 Offiziere, 15 U.Offizier und Mann/ sollen das erhaerten. Hat man aber das Verhalten der Truppe in den ersten 3 Tagen der Rebellion beobachtet, dann ist der Eindruck begruendet, dass die Mannschaft nicht in den Haenden ihrer Offiziere war. [....]Es ist die verbreitete Ansicht in Siebenbuerger Kreisen, dass - ohne Anwesenheit der deutschen Truppen - die rum. Armee versagt, bezw. / (6)
mit ansehlichen Teilen gemeinsame Sache mit den Rebellen gemacht haette. Eine Ansicht die gewiss begruendet erscheint aber ihre Probe nicht erbringen sollte. [...][...] Aber es fehlt das Mitschwingen der Volksseele, das einsatzbereite freudige Mitarbeiten der Volksmasse! Was jetzt folgt ist erzwungen ! Das moege nicht ausser Achte gelassen werden ! Das aehnelt bereits dem dem legionaeren Regim Vorausgegangenen von oben Diktieren ! Das Land kennt zu gut die Taetigkeit der Militaerregierungen und Offizierspraefekten; das ist nicht mehr der Legionaersstaat, das riecht nach Militaerdiktatur ! [....]
Was wird mit uns ? Wir hatten doch mit den Legionaeren ein enges Buendnis, hatten mit ihnen zusammengearbeitet und ein Verstaendnis angebahnt. Wohl ihre Schwaeche kennend, war es doch gelungen mit ihrer Zustimmung unsere Volksorganisation auf solide nationalsozialistische Basis zu stellen und uns in der N.S.D.A.P. eine Kraftquelle zu schaf- / (7) fen die unser voelkisches Leben und ferneren Bestand verbuergt. Und nun wir Volksdeutsche im Lande ?
Was wird nun die neue, vom Staatsfuehrer angekuendigte Organisation, der neue Legionaersstaat, bringen ? Wir sehen ihm mit Bangen entgegen. Denn fuer uns Volksdeutsche wird da wenig abfallen, im Gegenteil der Lebensraum und das Betaetigungsfeld wird noch weiter eingeschraenkt werden. [...] und wir Volksdeutschen koennen nicht vergessen, dass im Sommer 1940 das rum. Volk in seiner Masse uns als Feinde ansah und besonders in Siebenbuergen die Pogromgefahr /aerger als in Polen/ nur durch den Einmarsch der deutschen Truppen abgewendet wurde !3 [...]
In der Armee hat sich, trotz des legionaeren Regimes wenig geaendert. Der volksdeutsche Soldat ist noch vielerorts der Geaechtete. Die Klagen sind Legion ! [...] Wieder werden Hunderte von Deserteuren sich verstecken, ueber die Grenzen fluechten, Unglueck in die Familien tragen und das Verhalten vom Volk zur Staatsgewalt trueben, das Vertrauen aber des Staatschefs zum deutschen Volke zerstoeren. Als Reaktion wird sowohl der deutschvoelkische Soldat als auch das Volksganze die leidenden Folgen zu tragen haben.
Und wieder schallt der Ruf durch alle Gauen (sic!) des deutschen Siedlungsgebietes: "Wir wollen als deutsche Soldaten unserem Vaterlande dienen, in deutschen Einheiten, von deutschen Offizieren kommandiert werden" ! So wird allein dieses heikle Problem geloest werden koennen und den volksdeutschen Siedlungsgruppen in Siebenbuergen und im Banat jene Sicherheit geben, die fuer ihren Bestand noetig ist !
Diese volksdeutschen Einheiten werden die maennlichen Erziehungsstaetten sein, denen sich die Deutschen des Reiches erfreuen; und nur so / (8) den Volksdeutschen Schutz und Schirm sein in jeder Gefahr !
Daher muss der Aufstellung deutschvoelkischer grosser Einheiten nach bereits vorgeschlagenem Entwurf naehergetreten werden, [....]Kronstadt, den 28. Januar 1941. Arthur Phleps4
Divisionsgeneral i.R.[R 58 (Reichssicherheitshauptamt), Akte 157, Seiten 20-27],
Briefwechsel Phleps - Himmler
An den
Reichsafuehrer-SS,
Fuehrerhauptquartier
Reichsfuehrer !
Ich hatte am 1.8. nachmittags Gelegenheit, mit dem rumaenischen Generalmajor Radu K o r n e und seinem Adjutanten, Leutnant P o p, zu sprechen.
General Korne war einer meiner begabtesten Schueler an der rumaenischen Kriegsakademie und der I a4 der suedbessarabischen Division, die ich führte. Er war und ist für das engste Zusammengehen des rumaenischen Volkes mit dem deutschen und ist fuer diese Ueberzeugung, seit ich ihn kenne, stets mannhaft eingetreten. Leutnant Pop, dessen Vater K.u.K.-Offizier war, ist Siebenbuerger Rumaene und steht ebenfalls auf der politischen Linie Korne.
Ich fuehle mich verpflichtet, Ihnen, Reichsfuehrer, aus dem gefuehrten Gespraech einige wichtige Momente zu melden, da ich glaube, dass sie von Wert sind:
1.) Allgemeine Volksstimmung:Sehr geschickte Mundpropaganda der im rumaenischen Volk heute noch sehr massgebenden juedischen Kreise hat es erreicht, dass die Masse des Volkes wie hypnotisch auf den Zukunftskrieg mit Ungarn blickt und dem Ostfeldzug nicht jene Bedeutung zuerkennt, die ihm zukommt. Die Masse des Volkes hat kein Verstaendnis fuer ein rumaenisches Transnistrien5 und Bessarabien. Fuer sie gilt es nur, Siebenburgen6 zu erwerben, jenes Siebenbuergen, das nach Ansicht der rumaenischen Geschichtsschreiber die Wiege des Rumaenentums war und ueber das ungezaehlte Volkslieder dieses Sehnen zum Ausdruck bringen.
Waehrend frueher hinter jedem massgebenden Juden ein massgebender Rumaene stand und ihn in seinen Geschaeften / (2) foerderte, ist es nun umgekehrt, d.h. jeder massgebende Rumaene hat hinter sich den behilflichen Juden.
Solange dieser juedische Einfluss im rumaenischen Volk weiter besteht, ist an eine Aenderung der Volksstimmung nicht zu denken, weil das Wirtschaftsleben nach wie vor souveraen durch das Judentum beherrscht wird. Auch die Presse ist dem Judentum noch immer hoerig, trotz Nationalisierung der Presseleitungen.
Es besteht in fuehrenden Kreisen die Ansicht, dass Deutschland und Russland sich im gegenseitigen Kampfe verbluten und ein Moment der beiderseitigen Erschoepfung eintreten wird. Dieser Zeitmoment ist es, wo England und Amerika nach Ansicht der fuehrenden rumaenischen Kreise eingreifen und so die fuehrende Rolle in Europa auswirken koenne. Darauf bauen die fuehrenden rumaenischen Kreise und spielen ein Doppelspiel, um ja nicht die Ueberfuhr zu verpassen.
Von Seiten der deutschen Vertretung, vornehmlich vom deutschen Gesandten v. K i l i n g e r, fehlt die entsprechende Gegenpropaganda. General Korne sprach persoenlich bei Gesandten v. Killinger vor und machte auf dieses Fehlen der deutschen Gegenpropaganda aufmerksam und erhielt als Antwort, dass man doch nicht in einem feindlichen Lande sei, also auch nicht eine derartige Propaganda treiben koenne.
Nach Ansicht von General Korne muss von Seiten der deutschen Gesandtschaft eine intensive Propaganda in deutschem Sinne und Gegenpropaganda gegen die englisch-amerikanische mit aller Kraft einsetzen und aufrecht erhalten bleiben.
Rundfunk, Mundpropaganda, Buecher und Zeitschriften des Feindlagers werden eifrig von der fuehrenden rumaenischen Klasse verschlungen und daher sind sie massgebend in ihrem Denken und Fuehlen. Von deutscher und rumaenischer Seite geschieht fast nichts.
Das Offiziers-Korps ist in seinen juengeren Graden fuer das Zusammengehen mit Deutschland eingestellt, waehrend die hoeheren Offiziere, vornehmlich der Generalstab, ihre gegenteilige Haltung nicht geaendert haben.
Waehrend im ersten Teil des Krieges die Feindpropaganda das Volk in dem Sinne beeinflusste, dass die deutschen Truppen alles aufkaufen und daher die Teuerung von Lebens. und Bekleidungsmittel etc. eintrete, wird nun wieder gesagt, dass die deutschen Truppen nichts kaufen koennen und duerfen, daher nichts abgesetzt werden kann. / (3)
Die Ereignisse in Italien7 wurden ebenfalls von der Feindpropaganda reichlichst ausgewertet und ebenso wirken die schweren Kaempfe an der Ostfront nicht foerderlich.
2.) Der Marschall8 hat nach Ansicht des General Korne den besten Willen, dem Buendnis treu tu bleiben, doch war es auffallend, dass nach jeder Reise zum Fuehrerhauptquartier die dort gewonnene guenstige und hoffnungsfrohe Stimmung in kuerzester Zeit abebbte. Der Einfluss des Ministers Misu Antonescu9 ist aeusserst wirksam, unterstuetzt durch die Frau des Marschalls und ihre Freundin, die Witwe des gewesenen Ministers Goga10, zwei selten herrschsuechtige Frauen.
Misu Antonescu ist aeusserst ehrgeizig und betrachtet die ganze Politik vom rein persoenlichen Standpunkt, so wie wir das bei den rumaenischen Ministern der Vergangenheit immer beobachten konnten. Er sagt sich: "Siegt England und Amerika, dann habe ich vorgebaut, denn ich bin ja mit ihnen in engste Verhandlungen getreten, siegt Deutschland, dann ist es der Marschall, der vor mich tritt, also bin ich fuer beide Faelle gewappnet." Das ist die charakteristische orientalische Politik.
3.) Die
Armee
General Korne steht auf dem Standpunkt, dass es zweckmaessiger
ist, ca. 5 Divisionen, erstklassig bewaffnet und ausgebildet, zu verwenden,
als die alte Lage von 20 bis 30 Divisionen, mittelmaessig bewaffnet und
schlecht gefuehrt, wieder herbeizufuehren. Diese 5 Divisionen koennen
auserlesen sein und repraesentieren dann eine dem rumaenischen Volke wuerdige
Schlagkraft.
4.)
Fuehrerpersoenlichkeiten
Es sind im rumaenischen Volk
Fuehrerpersoenlichkeiten, die ihrer ganzen Vergangenheit nach die Garantie
bieten, dass sie treu an Deutschlands Seite den politischen Kampf
weiterfuehren. Tritt Deutschland - wie vorhin angefuehrt - mit einer
entsprechenden Propaganda an und stuetzt diese Fuehrer, so ist - nach Ansicht
von General Korne - bestimmt die Masse des rumaenischen Volkes treu zur Seite
Deutschlands. Besonders die Bewohner von Transnistrien,11
von Bessarabien und der Moldau sind ausgesprochen antibolschewistisch
eingestellt und haben Verstaendnis fuer den Ostkampf. Das muss ausgewertet
werden, auch in der Auswahl der Fuehrer.
General Korne ist einer dieser Fuehrer und kann ich nur versichern, dass er seinem ganzen Verhalten nach in den vielen Jahren, die ich ihn kenne und die er mit mir zusammengearbeitet hat, sich als ein gerader und redlicher Mann gezeigt hat, der fuer seine Idee mannhaft eintritt. Er ist einer der seltenen Erscheinungen im rumaenischen / (4) Volke, aber auch ein Zeichen, dass er kein Blutrumaene ist, sondern, wie ich annehme, franzoesischer Abstammung.
5.) Gesandter v.
Killinger
Auch General Korne ist der Ansicht, dass Gesandter v. Killinger
sich zu stark mit den jetzt fuehrenden rumaenischen Kraeften engagiert hat und
daher massgebend von ihnen beeinflusst wird. Dieses Empfinden hatte auch ich,
als ich noch bei der Volksgruppenfuehrung in Rumaenien taetig war. Leutnant
Pop bemerkte, dass man schwer zu einem Gesandten Vertrauen haben koennte, der
Geschenke entgegennimmt, die Millionenwerte repraesentieren. Es ist mir
natuerlich nicht moeglich, die Wahrheit dieser Anschuldigung zu ueberpruefen,
sie ist aber ausgesprochen und muss eine gewisse Begruendung haben,
unterminiert also das Vertrauen un damit auch die Position dieses fuer das
deutsche Volk so aeusserst wichtigen Vertreters
Ich glaube, es waere von grossem Wert, wenn Sie, Reichsfuehrer, General Korne (dem ich Ihre Gruesse uebermittelt habe) eine Unterredung gewaehren wuerden auf neutralem Boden derart, dass seine Begleiter und die anderen rumaenischen Kameraden, die zu Schulungszwecken in Verwendung von Panzerkraeften im Reich sind, hiervon keine Kenntnis erhalten. General Korne bleibt noch bis zum 20.8. im Reich. Reichsfuehrer wuerden da manches erfahren, was ich bei Unkenntnis der wahren politischen Vorgaenge nicht durch Fragen oder entsprechend geschickte Gespraechsfuehrung erfahren kann.
Nehmen Sie, Reichsfuehrer, den Ausdruck meines gehorsamsten Grusses entgegen
H e i l H i t l e r !
A. Phleps12
SS-Obergruppenfuehrer
und General der Waffen-SS
[Eingangsstempel: Eingegangen am: 3.Aug.1943; Tgb.Nr.: 1708/43; An: RF
(Reichsfuehrer]
Der
Reichsfuehrer-SS
Feld-Kommandostelle, den 6. August 1943
Tgb.Nr.1708 43
RF/Bn13
Lieber P h l e p s !
Besten Dank fuer Ihren Brief vom 2.8.1943 und den Bericht über Ihre Unterredung mit General K o r n e und dem Leutnant P o p. Die Mitteilungen sind fuer mich sehr interessant. Von einer persoenlichen Zusammenkunft mit General Korne moechte ich jedoch absehen, da sie General Korne selbst am meisten schaden koennte. Halten Sie mit Korne auch weiterhin kameradschaftlichen Kontakt.
H e i l H i t l e r !
I h r
HH14
Datum:
27.02.1942 Es muessen Gegenbanden formiert werden. Diese
Bezeichnung besagt eigentlich alles. Wir muessen also den Teufel mit dem
Belzebuben austreiben, den Feind mit den ihm eigenen Waffen
bekaempfen.
Um die Bevoelkerung vom Ernst der Lage zu ueberzeugen und
ihr den Boden der Unterstuetzung der Banden zu nehmen, ist es oft
zweckmaessig, wenn die Streifabt. beim Verweilen in Ortschaften Geiseln an
sicherem Ort in Haft setzen, um im Falle eines Bandenueberfalls oder sonstigen
feindseligen Handlungen durch Bevoelkerungsteile exekutiert zu
werden.
Eine fanatisierte Bevoelkerung, besonders serbischer
Nationalitaet, vertraegt keine von Humanitatstduselei beeinflusste, vornehme,
duldende Behandlung. Sie
respektiert nur die brutale Gewalt. Sie will und muss den Herren jeder
Zeit fuehlen! Guete und Gewaehrenlassen wird nur als Schwaeche und Unvermoegen
sofort ausgewertet. Die Kaempfer aber muessen gerade in diesem Kampfe das
ihnen am meisten zusagende kriegerische Ausleben finden und es mit
sportgemaessem Eifer betreiben. [Voelkervernichtung als Jagd, Erfuellung
und "Sport"!!!!!]
(Dokument RS 3-7/15, S.199-228 im Militaerarchiv Freiburg
i.Br.)
Dass Artur Phleps, waere er nicht im Herbst 1944, als er bereits als Hoeherer
SS- und Polzeifuehrer fuer Suedsiebenbueregn und das Banat fungierte,
bei Arad in einem Flugzeugabsturz umgekommen - von sowjetischen Truppen
abgeschossen -, so haette er zweifelsohne an der Spitze der vom neuerstandenen
jugoslawischen Staat unter Tito gesuchten und zum Tode verurteilten Kriegsverbrecher gestanden. Und dieser
Mann wurde noch bis in die 80er Jahre als herausragende politische und
militaerische Persoenlichkeit der Siebenbuerger Sachsen in Sammelbaenden und
sonstigen Veroeffentlichungen, in der Hauptsache durch den unbelehrbaren
"Schriftsteller" und "Journalisten" Hans Bergel, gefeiert !!!! In
letzter Zeit hat sich ein gewisser Paul Georgescu, der unter einem ganz
anderen Namen in der ersten Folge der ominoesen,
geschichtsrevisionistisch-rueckwaertsgewandten und ressentimentkulturell
gepraegten landsmannschaftlichen und Vertriebenenzeitschrift "Zeitschrift fuer
siebenbuergische Landeskunde (2005) einen langen Artiekl ueber Phleps
schreibt, auch auf einer Tagung der Bundeswehr in Hamburg unter Einsatz
psychologisierender Tricks in recht verschwommener, romantisierender und
geschichtsklitterend-verklaerender Art um das Aufpolieren der Persoenlichkeit
von Phleps und damit um die Rehabilitierung der eindeutig dem
SS-Verbrechertypus zuzuordenenden Artur Phleps bemueht. Nun, was sollte von
ewig-gestrig orientierten Zeit-"Genossen" denn schon erwartet werden
?
Taktische Grundsaetze fuer die Fuehrung des
Kleinkrieges
Die Bevoelkerung
muss wissen, dass sie keine Schonung findet, wenn Banden unangemeldet in ihrem
Raum auftreten und es zum Kampfe kommt.
Dem
fanatisch kaempfenden Feind muss ein noch fanatischer und besser kaempfender
Streiter entgegentreten.
Es muss also das
Kaempferische mit dem Jagdmaessigem vereint in kuehnem Wagen zum Erfolg
gebracht werden. Auch geht die Bande nach getaner Arbeit wieder in die
Bevoelkerung auf, zumeist in Raeumen, aus denen sie entstammt, daher ihre
Mitglieder nicht als Fremde von Spaehern oder Verraetern leicht feststellbar
sind. Frauen und Kinder sind zumeist die Beobachter und
Nachrichtenuebermittler unserer Gegner.
Die Bevoelkerung muss
derart durch die Aktionen unserer Abteilungen und durch das Auftreten des
Einzelnen beeindruckt
sein, dass bereits das Erscheinen eines einzelnen Mannes, der die Odalsrune am
Spiegel und das Hoheitszeichen am Arme traegt, Respekt einfloesst und jede
feindselige Handlung erstickt. Wo aber Ordnung und Disziplin herrscht, da muss
wieder die Ueberzeugung Platz greifen, dass eine sich den Gesetzen fuegende
Bevoelkerung unter dem Schutz des deutschen Schwertes in Ruhe und gut leben
und jederzeit der Unterstuetzung des deutschen Soldaten teilhaftig werden
kann.
Ist die Bande im eigenen Raum gebildet
worden (also hat nicht hereingewechselt) und wurde das von der Bevoelkerung
(Ortsvorstand) nicht gemeldet, so sind die von diesem Orte gestellten Geiseln
sofort niederzumachen. Sollten keine Geiseln gestellt worden sein, so sind der
Ortsvorstand und einige ansehnliche Buerger oeffentlich zu erschiessen [...]
Beteilig tsich die Bevoelkerung am Bandenkampf, so ist sie ohne
Schonung zur Gaenze
niederzumachen und der Ort anzuzuenden.
Die
Bevoelkerung muss schon nach dem ersten Auftreten unserer Abteilungen wissen,
dass sie keine Gnade findet, wenn sie sich nicht friedfertig
verhaelt.
Kritische Blaetter
zur Geschichtsforschung und Ideologie