Inhalt
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Einleitung

   Richard von Carlowitz, 1817—1886, ist mit Wilhelm von Pustau und Bernhard Harkort der früheste deutsche Chinakaufmann, der Bergründer eines noch heute seinen Namen führenden großen Hauses und unser erster konsularischer Vertreter im Fernen Osten.

   Sächsische Beweglichkeit und westfälische Zähigkeit vereinigten sich in der glücklichen Aussendung Carlowitz-Harkort nach China, 1843, die ein neues Kapitel deutscher Handelsbeziehungen anfing.  Carlowitz war dabei der Sachse.  Er ist als Sachse lebenslang nüchtern, jedem leeren Wort abhold und schonungslos ehrlich auch gegenüber der eigenen Person.  Er kann durch seine Bescheidenheit, durch Aufdecken auch der eigenen Schwächen täuschen.  Er erscheint dann klein.  Der preußische Gesandte Graf Eulenberg ist 1861/62 bei seinem Urteil über ihn einer solchen Täuschung erlegen.  Es ist auch zuzugeben, daß Gustav Harkort ihn ausgesandt hat, da Carlowitz ohne seine Unterstützung kaum nach China gekommen wäre.  Das alles hindert nicht, daß er der Bahnbrecher des deutschen Chinahandels wurde, der die große Arbeit unseres Volkes im Fernen Osten in der neuen Zeit eröffnete, Seine Schwächen erlauben uns nur, tiefer in das Herz eines Pioniers unter unsern großen deutschen Kaufleuten Über See zu blicken und sie alle damit besser zu verstehen.

 
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